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Leserin

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Insgesamt 179 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2012
Zurück auf Glück
Marx, Patricia

Zurück auf Glück


ausgezeichnet

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Stilistisch gesehen ist der Roman "Zurück auf Glück" eine Art Patchworkroman, und dieses Genre gefällt mir, seit ich einmal einen Patchworkroman las. Die Autorin stammt aus dem Dunstkreis der legendären Show "Saturday Night Life", woraus man eigentlich folgern kann, dass sie einen herrlich absurden Roman geschrieben hat. Und ach, dass setting ist New York. Woody Allen, Großstadtneurosen lassen grüssen. So ist auch die Protagonistin Imogene ein Mensch mit kleinen Neurosen. Sie ist in den Dreissigern und Unterwäschedesignerin. Auf einer Party begegnet sie Wally, der Wissenschaftler ist. Wally verliebt sich sofort unsterblich in den Rotschopf, der aber eine Affaere mit Ron de Jean laufen hat, der seinerseits verheiratet ist. Imogene ist eigentlich abgeneigt, aber ein Date folgt dem anderen. Ausserdem möche Imogenes Mama an Thanksgiving Leben in der Bude haben... Ich mag den Roman! Er kommt zwar ein wenig skurril daher, aber es finden sich viele kleine und grosse Wahrheiten im Buch, welches auf den ersten Blick (stilistisch) so chaotisch erscheint. Ich fand es erfrischend, endlich mal einen etwas anderen Roman zu lesen. Ich denke aber, dass der Roman sehr viel an Witz durch die deutsche Übersetzung einbüsst. Besonders gefiel mir auch die hochwertige Klappbroschur und das schöne Cover. Das Buch hat eine tolle Haptik. Fazit: 5 Sterne Wer "The Big Bang Theory" mag, wird "Zurück auf Glück" lieben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2012
Die Hurenkönigin / Frankfurter Hurenkönigin Bd.1
Neeb, Ursula

Die Hurenkönigin / Frankfurter Hurenkönigin Bd.1


sehr gut

Vorab: Eigentlich lese ich historische Romane selten. Denn oft sind diese langweilig geschrieben und lausig recherchiert.

"Die Hurenkönigin" von Ursula Neeb bildet jedoch eine Ausnahme - die Geschichte hat mich sofort gefesselt und ich wollte den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Der Roman ist sehr unterhaltsam geschrieben. Dies verspricht eine äusserst kurzweilige Lektüre! Schon der Prolog macht " Lust auf mehr" - ein Minnesänger und seine Herrin werden porträtiert, dann wechselt der Fokus. Nicht hochwohlgeborene Frauen stehen im Zentrum des Geschehens, sondern die Frauen, die am Rande der Gesellschaft stehen: Huren.
Der Leser bekommt Einblick in die Welt Rosis. Diese Frau ist schon Mutter. Da jedoch der Kindsvater - Josef - keine ehrbare Frau aus ihr machen will, muss sie weiter als Freudenmädchen arbeiten. Und sie tappt in eine fatale Falle - ein mysteriöser Freier entführt sie in den Wald, wo sie eines gewaltsamen Todes stirbt.
Dies ruft Ursel Zimmer auf den Plan - diese "Hurenkönigin" will den Tod ihres Schützlings nicht ungesühnt lassen und beginnt daher, auf eigene Faust zu ermitteln ...

Besonders gefällt mir am Roman das hessische Lokalkolorit, welches eine vergangene Zeit heraufbeschwört, denn die Handlung ist um das Jahr 1511 angesiedelt. Durch die plastischen Beschreibungen kann sich der Leser alles gut vorstellen. Ausserdem scheint mir der Roman sehr solide recherchiert zu sein. Der Autorin ist es gelungen, einen eher trockenen historischen Stoff lesenswert zu "übersetzen". Der Stil liest sich ausgesprochen flüssig. Besonders tiefgründig ist das Buch aber nicht.
Der Unterhaltungswert ist ebenfalls hoch, denn es hätte auch eine dröge deutsche Geschichte sein können. Weit gefehlt! Das Buch ist viel besser als erhofft. Einzig die recht moderne Sprache
hat mich etwas gewundert; aber ich denke, dass die Autorin aus Gründen der Lesbarkeit zu diesem Stilmittel griff ("Ich geh dann mal.").Der Roman möchte nicht nur den sprichwörtlichen akademischen Elfenbeinturm ansprechen, sondern auch ganz normale Leser, die sich nicht mit Quellenkunde oder Ähnlichem befassen.

Die optische Gestaltung des Histokrimis konnte mich ebenfalls überzeugen - nicht zu überladen, ein schöner weinroter Hintergrund, wenige Ornamente und ein Frauentorso. Nicht zu kitschig!

Der Roman ist besser als die Leseprobe. Und obwohl es sich nicht um mein bevorzugtes Genre handelt, war ich gefesselt. Genau die richtige Mischung aus historischen Fakten und Unterhaltung.

Ich vergebe daher 4 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2012
Erinnerung an einen schmutzigen Engel
Mankell, Henning

Erinnerung an einen schmutzigen Engel


sehr gut

Dieses Buch ist mehr als ein Unterhaltungsroman. Das Cover ist ein wahrer Eyecatcher.

In "Erinnerung an einen schmutzigen Engel" greift Henning Mankell das Schicksal einer real existierenden Person auf, um daraus einen fiktiven Roman zu schreiben. Das Buch könnte man auch als historischen oder historisierenden Roman bezeichnen. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wird die junge Hanna von ihrer Mutter weggeschickt, da sie ein zusaetzlicher Esser ist. So landet Hanna auf einem Schiff, und heiratet einen Mann, den sie trotz geringer Kenntnis innig liebt. Doch der Mann stirbt.

In Portugiesisch - Afrika geht Hanna von Bord. Das vermeintliche Hotel, in welchem sie sich einquartiert, erweist sich als Bordell. Schwarze Prostituierte werden von (vermeintlich) zivilisierten Europäern " frequentiert". Der Besitzer des Etablissements heiratet Hanna - die weiße, wohl standesgemässe Frau schliesslich, kann aber die Ehe nicht vollziehen, was schon ironisch ist. Er hat einen kränklichen Bruder und besitzt einen vermenschlichten Affen namens Carlos. Wofür steht der Affe ?

Auch Hannas zweiter Mann stirbt - und vermacht ihr das Bordell....

Henning Mankells Geschichte ist in ihrem Kern eine Kritik an Imperialismus, Kolonialismus, Eurozentrismus und Chauvinismus. Selbst die Protagonistin partizipiert anfangs (teils widerwillig) an Aktionen, die die indigene Bevölkerung marginalisieren, stigmatisieren und herabwürdigen. Mit einem Wort: Rassismus.
Doch Mankell lässt den Leser lieber zwischen den Zeilen lesen, als mit dem "Holzhammer" seine message zu verbreiten. Mir scheint, dass er ganz bewusst keine Schwarzweissmalerei betreibt. Seine Sprache und der Erzählstil sind von grosser Präzision geprägt. Die Hauptfigur ist anfänglich als sehr ambivalent handelnde Person angelegt, wandelt sich aber sukzessive.
Fast beiläufig schildert Mankell das Ungleichgewicht in Afrika und erklärt die Gewalt und den Rassismus v.a. mit "Angst" , was nicht die alleinige Ursache sein kann.
Sehr gut hat mir gefallen, dass der Autor auf jeglichen Afrikakitsch verzichtet. Vielmehr schildert er immer wieder die Hitze, die Schwüle, fast eine klaustrophobische Situation.
Auch das Bordell wird nicht romantisiert; die Frauen haben teils Kinder, also eine Familie zu versorgen.

Damit hebt sich Henning Mankell von anderen Autoren des Genres "Historischer Roman" ab. Wo andere in überbordenden Landschaftsbeschreibungen schwelgen, das Fatum der Protagonisten als Fügung glorifizieren, da bleibt Mankell nüchtern.
So begeht er nicht den Fehler, selbst ein Bild von Afrika zu entwerfen, dass es so gar nicht gibt (Vgl. Said: "Orientalismus"). Nein, Exotismus ist Mankells Sache nicht.

Der Roman erhält von mir einen Stern Abzug, da er meine Leseerwartung nicht ganz erfüllen konnte. Gegen Ende wurde ich aber nochmals überrascht. Vor allem Hannas Reifeprozess und Emanzipation ist glaubwürdig - anders als in vielen Historomanen, in welchen es eine ahistorische "Superfrau" gibt.

Da der Autor auch viele Klischeeklippen umschiffte, ist es ein gutes Buch. Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen, weil der Autor aus den wenigen Quellen ein tolles Buch gemacht hat, welches sich zudem durch ein hohes Sprachniveau auszeichnet.

Klare Leseempfehlung!

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2012
An und für dich
Griffin, Ella

An und für dich


sehr gut

Der Roman " An und für Dich" von Ella Griffin konnte mich leider nicht ganz überzeugen, obwohl ich mich als Irlandfan so sehr auf das Buch gefreut hatte.

Zum Cover: Das Cover mit dem weissen Hintergrund ist viel zu dezent und sehr unauffällig. Der Inhalt ist aber - in Teil 1 zumindest - eher trendy mit dem Bezug zur Werbebranche und zum TV (daily soap). Die optische Gestaltung eines Buches spiegelt im Idealfall auch ein wenig den Inhalt wider.

Zum Inhalt: Der Roman fängt gut an - Saffy, die einen schönen irisch-keltischen Namen trägt, ist mit einem soapstar zusammen und hofft auf einen Heiratsantrag. Ihren Dad lernte sie nie kennen. Saffys Mum ist eine exzentrische Frau.
Saffys Freund ist ein eitler Schauspieler, wie er im sprichwörtlichen Buche steht. Natürlich ein kleiner Adonis. Dann gibt es noch das befreundete Paar - Conor und seine Feundin Jess sind Zwillingseltern und kommen finanziell gerade eben über die Runden.

Zunächst gibt es keine Hochzeit und Greg & Saffy betrügen einander sogar. Als Saffy von Gregs Untreue Wind bekommt, schmollt sie, obwohl auch sie Greg mit einem Australier (denkt Saffy) untreu war. Und dann ist da noch die Sache mit Saffys Mum - plötzlich erkrankt sie, und die Handlung nimmt eine Wendung.
Und die weitere Entwicklung ist dann fast absurd - Saffys neuer Freund hatte eine Beziehung zu einer süchtigen und untreuen Frau. Wie melodramatisch! Fand ich klischeehaft. Irgendwie ist der Roman weder Fisch noch Fleisch.

Der erste Teil des Buches las sich noch sehr flüssig, spritzig, Manches ein wenig überzeichnet. Auch die Figuren, wie etwa Gregs Stalkerin, die immer Dinge "voll gut" oder " voll übel" fand, haben mich amüsiert. Doch dann wird die Erzählung immer langatmiger und immer seichter, sodass das Ganze fast langweilt.
Es ist keine chicklit; dafür gibt es zuwenig slapstick, trotz der skurrilen Figuren. Der Roman ist eine Art Genremix, der sehr ungewöhnlich zu lesen war. Der Roman scheint weder Fisch noch Fleisch zu sein. Ausserdem hat der engl. Originaltitel einen direkten Bezug zum Roman, denn er wird in der story thematisiert. Den deutschen Titel "An und für Dich" finde ich deshalb nicht so gut gewählt.

Zur Bewertung:

Vom Roman bin ich ein wenig enttäuscht, da er meine chicklit - Erwartung nicht erfüllt hat. Was kurzweilig begann, wurde immer langatmiger. Da hätte dem Buch ein wenig Straffung gut getan.

Gut gefallen hat mir aber das setting und die Charakterisierung der Figuren. Vor allem der erste Teil des Romans liess mich oft schmunzeln.

Alles in allem fand ich den Roman okay

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2012
Sitzen vier Polen im Auto
Tobor, Alexandra

Sitzen vier Polen im Auto


sehr gut

Die sechsjährige Aleksandra, genannt Ola, lebt im grauen Polen, welches in den achtziger Jahren durch seine Nähe zur Ukraine noch trostloser erscheint. Ola verübt mehrere "Selbstmordversuche". Doch als das schlaue und etwas überspannt wirkende Kind einen Quelle - Katalog findet, ist die neue Mission klar: In den Westen und ins Konsumparadies BRD (von Oma Greta kritisch - liebevoll "Rajch" genannt) soll es gehen. Nachdem Onkel Marek rübergemacht hat, gibt es dann kein Halten mehr.
Im Roman wird die Geschichte polnischer Aussiedler erzählt, wobei Fiktion und Realität sich wohl vermengen. Dabei werden auch viele Probleme in der neuen Heimat angesprochen, und die Schwierigkeit, sich zu integrieren (oder gar zu assimilieren?). Das Leben im Übergangswohnheim wird zudem durch die "prollige " Familie Ogorek getrübt.

Frau Ogorkowa stellt klar, worauf es in der BRD ankommt: "Lux".

Und die kleine Ola scheint voll in die Konsumfalle zu tappen, da sie sich häufig als materiell minderwertig wahrnimmt. Selbst Landsleute verweigern die Freundschaft, da sie sich auf der Aufstiegsleiter überlegen fühlen. So stellt etwa die Polin Ewa in der Schule klar: "Glaub bloss nicht, dass ich deine Freundin bin! "

Tobors Roman kommt also einerseits recht facettenreich daher; andererseits werden die Mängel Polens beschrieben, wo die Handlung des Buches anfangs spielt. Dies hat mir nicht so gut gefallen. Auch der Titel "Sitzen 4 Polen im Auto ", der einerseits an einen Arztwitz ( welcher ein Witzbuch erwarten lässt) und andererseits an ein Polenklischee erinnert, wird dem Roman nicht gerecht.

Manches habe ich als etwas überzeichnet und übertrieben empfunden; da es sich nicht um ein Sachbuch, sondern um einen Roman handelt, ist dies eventuell ein subjektiver Eindruck.

Doch die sehr anrührende, wahrhaftig wirkende Beschreibung von Olas Gefühlen und Gedanken in der neuen Heimat, die lieben Eltern und nicht zuletzt mein Favorit, die resolut - rabiate Oma Greta, die sich nie die Butter vom Brot nehmen lässt (" Was ist das für ein burdel hier"? ) machen das Ganze trotzdem zu einem lesenswerten Roman.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2012
Sülze hilft gegen alles außer Heimweh
Baumstieger, Moritz

Sülze hilft gegen alles außer Heimweh


sehr gut

Worum es geht: Moritz zieht nach München, nachdem er sich im Kölner Karneval in Julia verliebte. Da er aber einfach in den Tag hineinlebt und seine Verprechen nicht einhaelt, setzt sie ihn vor die Tür.

Moritz kennt nur den Gemüsehändler und den Metzger Karl Wedl. Dieser verschrobene Fleischer nimmt den Neu - Single bei sich auf. Karl, der seiner verstorbenen Frau Sarah hinterhertrauert, und die Welt via Wurst erklärt, ist Moritz' Rettung. Denn Moritz beginnt zu arbeiten - als Rikschafahrer, Wies'n - Kellner, P1-Türsteher, im Museum, auf dem Viktualienmarkt ... Karl kommt zwar auf allerlei irre Ideen, findet aber durch Moritz wieder ins Leben ( Stichwort: "Chinaknacker " bzw. "Vietwurst"). Und Moritz hat Hoffnung auf ein Revival mit Julia, die aber leider nach Köln ziehen muss.

Zum Gehalt: Der Roman ist eine heimliche Liebeserklärung an München, sehr plastisch geschrieben und mit liebenswerten Figuren versehen. Der Urmünchner entpuppt sich manchmal doch als Zugereister :)

Das Ganze ist ein wenig skurril, aber immer lesenswert. Nie langweilig. Karl z.B. ist kein "richtiger" Metzger:

"Nie in meinem Leben wollte ich Metzger werden. Aber mein Vater wollte das."

Es gibt im Roman auch eine feine Ironie, die mir sehr gefallen hat. Es ist kein tumbes "Haha-Lustig- Buch", sondern recht intelligent geschrieben. Einen Stern Abzug gebe ich für die sehr ins Detail gehenden Erklärungen zum Metzgerhandwerk, die mir too much waren. Der Autor wollte aber diesen Effekt erzielen, da er manchmal fast genüsslich Ekliges beschreibt.

Sehr gut gefallen hat mir aber die optische Aufmachung des Romans, Schriftgrösse, Druck,Kapitelüberschriften ( erinnerte mich an ein altes Kochbuch). Darüber hinaus ist der Roman in sich einfach unheimlich stimmig. Dies findet man selten. Der Humor ist ebenfalls unschlagbar gut:

"....Ihrer Sprache nach zu urteilen, gehörte sie dem alten ostpreussischen Adel an, der ab 1933 seine Liebe zu alpenländischer Kleidung entdeckt hatte."

Fazit:

Der Roman ist ein Roman über die Freundschaft, über's Lernen im Leben, über München und die Liebe.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und sehr zügig gelesen. Nach der Lektüre hatte ich direkt Lust, in den Freistaat zu fahren. Und ich bin neugierig, wieviele autobiographische Elemente im Roman enthalten sind. Ich freue mich schon auf Band zwei!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2012
Jenseits der Nacht / Stormwalker Bd.1
James, Allyson

Jenseits der Nacht / Stormwalker Bd.1


ausgezeichnet

Tolle neue Urban Fantasy! Endlich mal ein innovativer Roman, der sich angenehm von Nalini Singh und Ilona Andrews abhebt.

Zum Inhalt: Die Halbindianerin Janet Begay kann Stürme in sich aufnehmen und lenken. Ihre Mutter ist eine böse Kreatur aus der "Unteren Welt". Janet muss die verschwundene Amy finden, und sie beschliesst, ein Hotel zu eröffnen. Bei ihren Recherchen trifft sie auf einen toughen Sheriff und die impulsive Elektrikerin Maya. Ausserdem ist da noch Freund Mick, Janets Oma, ihr sanfter Vater und Coyote, den es tatsächlich in der indianischen Mythologie gibt. Die Navajoelemente gefielen mir sehr gut; ebenso das setting, Magellan und Many Farms. Die Geschichte war sehr spannend und nie langweilig, das Ende überraschend. Ich freue mich schon auf Band 2 der Reihe. Ich kann "Stormwalker" zur Lektüre empfehlen, da interessante Figuren auf eine spannende Handlung treffen. Indianermythologie kommt auch vor. Skinwalker und Coyote etwa.
Ein guter Fantasyroman mit einem Schuss Sinnlichkeit.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2012
Frauenheld
Schebesta, Lutz

Frauenheld


gut

Kein "Frauenheld"!


Bastian Schwenk ist mit seiner Beziehung unzufrieden. Aus Verliebtheit ist keine Liebe geworden, und in Bettangelegenheiten hat seine Freundin auch andere Vorstellungen. Sie ist herrisch und zahlte auch "quasi keine Miete" bei ihm. Nachdem Schluss ist, geniesst Bastian erst einmal das Fernsehen und das Gefühl, sich nicht rechtfertigen zu müssen. Doch an Weihnachten möchte er nicht allein sein, und so meldet er sich bei "Friendscout" an, um online eine Partnerin zu finden. Das erste Date, "MausKöln", versetzt ihn mehrmals mit fadenscheinigen Ausreden. Was es mit der Dame auf sich hat, müsst ihr selbst nachlesen. War schon überraschend. Ansonsten verhalten sich die anderen Dates relativ egoistisch und unmenschlich. " Du bist einfach nicht mein Typ" - lässt etwa eine Dame den armen Bastian wissen. Bastian ist seinerseits extrem begeisterungsfähig; eine ansprechende Optik, ein tolles Parfum, schöne Kleidung und "gepflegte Hände" lassen sein Herz höher schlagen.
Er muss in manch' sauren Apfel beissen, bevor er am Ende doch noch seine Traumfrau findet...
Das Buch liest sich sehr flott. Es gibt eine lineare Erzählweise ohne Rückblenden. Sprachlich - stilistisch bietet es keine Herausforderungen oder Überraschungen.
Schön fand ich, dass der Roman einiges an Kölner Lokalcharme zu bieten hat. Auch die optische Gestaltung hat mich begeistert. Ein klein wenig Sozialkritik ist im Roman auch enthalten - wer einen Partner finden will, der muss einiges zu bieten haben. Es wird ja ein "Gesamtpaket" gesucht.
Der Protagonist wirkt teils sympathisch, teils unsympathisch, teils einfältig und teils klug. Die Figuren im Roman wirkten ein wenig eindimensional auf mich; ich hätte mir ein wenig mehr Tiefe und Tiefgang gewünscht.Gern hätte ich mehr über Bastis Vergangenheit und Familie (nur seine Mutter wird kurz erwähnt) erfahren. Irritierend fand ich ferner die Nennung von Markennamen - ich hätte Umschreibungen wie etwa "Fastfoodrestaurant" charmanter gefunden. Für mein Empfinden ist der Roman ferner ein "Männerbuch". An einer Stelle war mir die Sprache dann auch zu derb. Humor ist eine sehr subjektive Sache; Lachen musste ich an ein, zwei Stellen. Ein humoristischer Roman ist es nicht, was gut und schlecht zugleich ist.
Es gibt nicht viele Handlungsstränge, was dazu führt, dass der Leser während der Lektüre fokussiert bleiben kann.

Fazit: Ein unterhaltsamer, jedoch ausbaufähiger Roman mit einem schönen Ende.
3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.