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OwlmaBooks
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Bad Kreuznach
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Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2013
Mord auf Französisch
Bach, Laurent

Mord auf Französisch


ausgezeichnet

“Mord auf Französisch” ist Claude Bonquillons erster Kriminalfall im beschaulichen Anduze, Südfrankreich.

Der Privatdetektiv Claude hat mir überaus gut gefallen. Er war sympathisch, authentisch und dabei auch noch humorvoll. Wie ich nun erst im Nachgang herausgefunden habe, handelt es sich beim Verlag Bruno Gemünder um einen Verlag der überwiegend Gay-Romane veröffentlicht. So ist auch der Protagonist homosexuell und muss sich deswegen, neben seinen Ermittlungen, mit allerlei Liebeschaos herumschlagen. Dabei sind seine Gedankengänge klar herausgearbeitet und nachvollziehbar.

Die Geschichte wird uns aus der Er-Perspektive erzählt. Da die Perspektive immer wieder zwischen dem Protagonisten und der örtlichen Polizei wechselt, trägt diese dazu bei, dass die Spannung noch weiter steigt. Die Wechsel erfolgen in relativ schneller Abfolge, sodass nicht nur die Akteure, sondern auch die Lokalitäten sich immer wieder ablösen.

Mich hat der Roman von der ersten Seite an gefesselt und deshalb habe ich ihn in einem Rutsch zu Ende gelesen. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und gerade das Ende hat es dann noch mal in sich. Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn ich noch mehr Fälle des smarten Detektiven lesen dürfte.

Auch die anderen Charaktere bzw. Nebencharaktere konnten mich überzeugen, weil sie individuell sind und doch den typischen “Krimitypen” entsprechen. So haben wir den guten und den bösen Bullen, den Liebhaber, die eifersüchtige Ehefrau, den beschützenden Bruder usw. Jeder spielt seine Rolle und doch sind ihre Motive und Absichten bis zum Ende (teilweise) nicht zu durchschauen.

Ich persönlich lese sehr gerne Gay-Romane und kann diesen jedem empfehlen, der auf eine winzige Prise Erotik und spannende Emittlungen steht.

4,5 Sterne

Bewertung vom 30.08.2013
Desperate Angels
Ross, E. M.

Desperate Angels


ausgezeichnet

“Desperate Angels” ist der erste Band der Angels-Quadrologie rund um den außergewöhnlichen Charakter Nathaniel Caim.

Die Erzählperspektive ist mal etwas anderes. Teilweise bekommen wir die Geschichte aus der Er-Perspektive erzählt und dann wieder aus der Ich-Perspektive, wenn der Leser einen direkten Einblick in Nates Gefühlswelt bekommen soll. Am Anfang war ich ein wenig verwirrt, weil wir eine ganze Weile nur die dritte Person beschrieben bekomme und es dann plötzlich wechselt, aber später habe ich den Sinn dahinter doch noch durchblickt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, was mich das Buch fast in einem Zug hat lesen lassen. Ross versteht es durch kurze Sätze eine enorme Spannung aufzubauen. Genauso werden Beschreibungen mit der Handlung verknüpft, was ich sehr positiv empfunden habe.

Die Autorin schafft es, außergewöhnliche Charaktere zu konstruieren. Gerade Nate als Psychologe ist für den Leser sehr interessant. Während er die Fälle des FBIs von einer anderen Seite aufrollt, analysiert er doch immer wieder seine Gegenüber. Seine Gedanken sind erfrischend und seine innere Stärke hat mich sehr beeindruckt. So mancher wäre daran zerbrochen, was Nate alles in diesem ersten Band erleiden muss.

Auch die Nebencharaktere sind glaubhaft, weil sie aus dem täglichen Leben gegriffen sind. So nimmt man dem eingebildeten Chef seine Rolle genauso ab wie dem irren Sektenführer. Wenn ich mir Charaktere bildlich vorstellen kann, hat der Autor alles richtig gemacht.

Mein einziger Mini-Kritikpunkt geht ausnahmweise mal an den Klappentext bzw. die damit verbundene Spannung. Für meinen Geschmack wurde hier zu viel verraten, weswegen ich ihn für euch auch gekürzt habe. Wenn ich mir als Leser die ersten 70 Seiten quasi schenken kann, weil der Klappentext schon alles zusammenfasst, ist das wirklich schade (gerade wenn das Buch nur 300 Seiten insgesamt hat). Ansonsten ist der Handlungsaufbau und die Spannungskurve absolut gelungen. Das Buch ist ein echter Pageturner und hat mich nicht mehr losgelassen.

Das Mystery-Element setzt erst ziemlich spät ein, was dem Buch aber keinen Abbruch tut. Zum Schluss bekommen wir dann die geballte Ladung, die letztendlich auch Vorfreude auf den zweiten Band macht. Wie der Titel schon sagt, geht es um Engel. Mehr möchte ich aber nicht verraten, um nicht zu spoilern.

Für mich eine klare Leseempfehlung.

4,5 Sterne

Bewertung vom 25.08.2013
Dunkle Sehnsucht / Fire after dark Bd.1
Matthews, Sadie

Dunkle Sehnsucht / Fire after dark Bd.1


sehr gut

“Dunkle Sehnsucht” ist der erste Band der Erotik-Reihe “Fire after Dark”, die sich um die Protagonisten Beth und Dominic dreht. Wir werden hier in eine düstere, sinnliche und aufregende Welt à la “Shades of Grey” entführt.

Diese erotische Story wird aus Sicht von Beth erzählt. Damit wir ihre Gedanken und Gefühle besser verstehen, hat der Autor hier die Ich-Perspektive gewählt, worüber ich sehr froh bin, denn die Protagonistin macht eine starke Wandlung durch. Da sie alleine nach London gereist ist, finden sehr viele Monologe statt, sodass der Leser auf die Perspektive regelrecht angewiesen ist.

Der Schreibstil ist sehr flüssig. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen, weil die unkomplizierte Wortwahl die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Ich würde sagen, dass der Schreibstil dem Thema angemessen ist und die Erwartungen an einen kurzweiligen Erotikroman erfüllt.

Die Protagonistin Beth ist das typische naive Mädchen, was noch in keinster Weise mit BDSM in Berührung gekommen ist. Sie erfüllt alle Klischees, die der Leser erwartet. Von “oh Gott ist das pervers” bishin zu “ich hab noch nie einen Vibrator” gesehen, ist wirklich alles dabei. Auch wenn sie “erst” 22 ist, hätte sie ruhig ein bisschen weltoffener sein können. Ihre Art hat mich am Anfang fast genervt, aber zum Glück hat sie sich dann weiterentwickelt. Auch wenn ich ihr die schnelle Wandlung nicht immer abgenommen habe. Immerhin vergehen nur etwas mehr als 3 Wochen seit Beginn des Romans.

Dominic erinnert einen stark an Mr Grey. Auch er trägt einen inneren Konflikt aus, ist mega reich und gutaussehend (wie sollte es auch anders sein). Generell hatte ich oft das Gefühl, dass die beiden Protagonisten zu sehr Christian und Ana nachempfunden sind bzw. Ähnlichkeiten aufweisen. Dennoch konnten sie mich in ihren Interaktionen und dem ein oder anderen spritzigen Dialog überzeugen.

Die Erotik bzw. das Thema BDSM wird erst ab der zweiten Hälfte so richtig behandelt. Davor erfährt der Leser erst eine Menge über das Seelenleben von Beth. Ab der Mitte kann man dann aber sagen, dass die Handlung ein wenig zurücksteht und es mehr oder weniger nur noch um das eine geht. Insgesamt genug erotische Szenen für einen Erotikroman, wenn auch vielleicht nicht so ganz optimal verteilt.

Die Spannung setzt relativ spät ein und lässt den Leser mehr oder weniger mit einem offenen Ende zurück, was natürlich dazu anregen soll, den zweiten Band zu lesen (was ich auch tun werde). Wie auch bei anderen Erotikromanen wird die Spannung durch ein ewiges Hin und Her aufgebaut, dazu kommen die inneren Konflikte der Protagonisten.

Für mich keine neue Storyline und Charaktere, die es so bereits schon gab. Trotzdem war das Buch schnell weggelesen und man möchte wissen, wie es mit Beth und Dominic weitergeht. Wem Shades of Grey nicht gefallen hat oder wer einen doch sehr ähnlichen Roman nicht lesen möchte, sollte hier die Finger davon lassen.

3,5 Sterne

6 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2013
Die erste Nacht / Lost Land Bd.1
Maberry, Jonathan

Die erste Nacht / Lost Land Bd.1


sehr gut

“Die Erste Nacht” ist der erste Band rund um die Imura-Brüder der Serie “Lost Land”.

Wir bekommen diese postapocalyptische Geschichte aus der Er-Perspektive erzählt. Abwechselnd nehmen wir die Sicht von Benny und Tom wahr. Die Wahl der Perspektive ist angebracht, weil zwischen den Charakteren gewechselt wird.

Die beiden Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein: Schon alleine das Alter macht diese Unterschiede deutlich, denn zwischen den beiden liegen mehr als 10 Jahre. Während Tom schon erwachsen ist und sich auch so verhält, steckt Benny noch mitten in der Pubertät. Er ist nach der “Ersten Nacht” groß geworden und kennt somit keine Welt vor der Zombie-Apokalypse. Dadurch hat er eine ganz andere Sicht auf die Dinge als sein großer Bruder. Für ihn ist es normal, jeden Tag ums Überleben zu kämpfen. Während Tom die Gefahren der Zombies kennt, ist Benny ganz wild darauf selber gegen welche zu kämpfen.

Einen dicken Pluspunkt vergebe ich an die Atmosphäre und das Setting. Ich konnte mich sehr gut in die Menschen der improvisierten Stadt hineinversetzen. Ich konnte die Ödnis quasi vor meinem Auge sehen, den Stacheldrahtzaun, der die Zombies von einem Angriff zurückhält und die überwucherten Gegenden, die außerhalb der sicheren Zonen liegen. Die Angst und Zweifel der Menschen waren greifbar, ebenso wie gefährliche Stimmung außerhalb des Zauns.

Allerdings gibt es auch etwas zu mecker: die Spannungskurve. Leider hat die Spannung für mich viel zu spät eingesetzt. Teilweise hatte ich schon überlegt, abzubrechen, weil in der ersten Hälfte nicht wirklich viel passiert. Vielmehr wird auf die Vergangenheit der Brüder eingegangen, sowie die Stadt, Umgebung und deren Bewohner beschrieben. Die zweite Hälfte war dann aber super spannend, weswegen ich mich schon sehr auf den zweiten Band freue. Man könnte die erste Hälfte auch als “Vorgeschichte” betrachten, denn danach geht es richtig los.

Für mich ein gelungener erster Band einer Zombie-Endzeit-Geschichte, in der es die Menschen endlich mal geschafft haben, sich mit der Situation zu arrangieren. Hier sind es nicht nur die Untoten, die den Überlebenden das Dasein erschweren … auch Menschen können grausam sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2013
Frostfluch / Mythos Academy Bd.2
Estep, Jennifer

Frostfluch / Mythos Academy Bd.2


sehr gut

“Frostfluch” ist der zweite Band rund um die Protagonistin Gwen Frost und ihre Abenteuer auf der Mythos Academy.

Auch in diesem Buch bekommen wir die Geschichte wieder aus Sicht von Gwen erzählt. Mich persönlich konnte die Ich-Perspektive überzeugen, weil wir dieses Mal noch mehr an Gefühlen zu bewältigen haben. Von Selbstzweifel, über Schwärmereien bishin zu der Erkenntnis, zu was die Protagonistin alles fähig ist, muss der Leser den Überblick behalten. Das wäre sehr schwer, wenn wir nicht direkt in Gwens Gedanken blicken könnten.

Der Schreibstil ist wie schon im ersten Band sehr flüssig und die Lektüre lässt sich schnell weglesen. Einsteiger haben es mit der zweiten Episode einfach, weil ziemlich viele Details wiederholt werden. Hier bringe ich auch meinen größten Kritikpunkt an: Für Kenner von “Frostkuss” könnte es ein wenig zäh bzw. langweilig werden. Mich haben die ständigen Wiederholungen nach ein paar Seiten sogar richtig genervt, weswegen ich einen Punkt abziehen muss. Man kann es zwar nicht jedem recht machen, aber wenn man eine Serie schreibt, sollte man davon ausgehen, dass die Leser Band eins kennen. Gegen ein kurzes wieder-in-die-Geschichte-hineinkommen hätte ich ja nichts einzuwenden gehabt.

Die Charaktere haben mir dieses Mal ein bisschen besser gefallen, weil sie irgendwie mehr Persönlichkeit hatten. Sie haben sich auf ihre Art und Weise weiterentwickelt und gerade bei Gwen hat man eine große Veränderung wahrgenommen. Trotz allem war die Wandlung aber realistisch und deshalb konnte ich sie ihr vollkommen abnehmen. Der Leser muss sich in dieser Episode auf ein großes Liebeschaos einstellen, denn Gwen wird mehr als ein Mal übel mitgespielt.

Die Fantasy-Elemente sind wohl verteilt. Wir befinden uns zwar in einer magischen Welt, aber diese ist Teil der normalen Welt. So sind die Fähigkeiten der Mythos Schüler vor den Augen der Normalsterblichen verborgen. Das Buch ist also auch etwas für Fans der Antike, weil wir es mit Spartanern, Walküren und anderen Geschöpfen zu tun haben.

Die Spannungskurve war für ein Jugend-Fantasy-Buch in Ordnung. Durch die bereits erwähnten Wiederholungen hat sie leider ein bisschen einbüßen müssen. Dafür waren die letzten 150 Seiten wirklich richtig spannend. Gerade das Ende hat Lust auf die dritte Episode gemacht, die auch schon bei mir liegt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht. Die Welt der Mythos Academy hat mich in ihren Bann gezogen und noch nicht wieder los gelassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2013
Die geheime Sammlung
Shulman, Polly

Die geheime Sammlung


sehr gut

Man kann sich alles ausleihen – man muss nur wissen, wo!

Wir bekommen diese phantastische Geschichte aus Sicht der Protagonistin Elizabeth erzählt. Wie so oft bei Romanen, deren Protagonisten Teenager sind, bin ich über diese Perspektivenwahl froh. Die Gefühle und Gedanken von Elizabeth kommen so viel besser zur Geltung und der Leser kann sie deutlicher verstehen, denn nicht immer sind ihre Gedankengänge klar nachvollziehbar für einen Außenstehenden.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig und zügig lesen. Trotz allem kann man die Magie der Gegenstände praktisch spüren und dieser gekonnte Mix hat mich positiv überrascht.

Wir werden zu Beginn sofort ins Geschehen hineingeworfen. Der Einstieg war mir hier ein bisschen zu direkt und ich musste mich erstmal ein paar Seiten lang orientieren. Bizarr ist wohl das richtige Wort dafür, denn die erste Handlung der Protagonistin ist das Verschenken ihrer Turnschuhe an eine Bettlerin. Verrückten Dingen werden wir im Verlauf der Geschichte immer wieder begegnen, aber genau das prägt sie auch.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, weil sie irgendwie typisch für ihr Alter agiert haben, aber doch auf ihre Art und Weise speziell waren. Besonders die Protagonistin hat ihren eigenen Kopf und zeichnet sich durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit aus. Auf den Mund gefallen ist die Gute auch nicht und so darf man sich auf ein paar fetzige Dialoge freuen. Auch die Nebencharaktere konnten mich durch ihre Individualität überzeugen und waren deswegen glaubhaft.

Mein einziger Kritikpunkt geht an die Spannungkurve. Die Story ist mir zur Mitte hin zu sehr abgeflacht. Für mich gab es wenige Höhepunkte und es hätte durchaus ein bisschen spannender sein dürfen. Damit will ich allerdings nicht sagen, dass die Geschichte langweilig war, sondern lediglich, dass es mir am “ich muss die nächste Seite noch unbedingt”-lesen-Feeling gefehlt hat. Auch der Schluss war mir zu schnell, nach dem Motto: Ach beenden wir das ganze nun.

Die Fantasyelemente waren durchaus gelungen und ich habe mich gerne in die magische Welt des Repositoriums entführen lassen. Die Geschichte scheint in sich abgeschlossen zu sein, aber ich hätte nichts dagegen noch eine Fortsetzung zu lesen. Offen gelassen hat es sich die Autorin zumindest.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2013
Die Weiße Wölfin und der Admiral
Hölig, Claire

Die Weiße Wölfin und der Admiral


ausgezeichnet

Blut ist dicker als Wasser.

Das ist das zentrale Thema des Buches und wird, wie ich finde, fantastisch umgesetzt. Ich wurde auf der ersten Seite an die Hand genommen und erst nach den letzten Worten meiner Gedankenwelt überlassen. Ein ganz großes Kompliment an die junge Autorin.

Wir bekommen die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Die Protagonisten halten sich teilweise an unterschiedlichen Orten in Europa auf und so lassen die Wechsel zwischen ihnen eine gute Dynamik aufkommen. Dabei greifen die Passagen so genau ineinander, dass man das Gefühl hat, die Handlung an einer Zeitlinie verfolgen zu können.

Der geschichtliche Hintergrund und auch die Umgebungen wurden für mich sehr glaubhaft beschrieben. Ich konnte förmlich das zerbombte Hamburg vor meinem inneren Auge sehen. Der Schrecken des Krieges ist greifbar und hat mir mehr als ein Mal eine Gänsehaut über die Arme gejagt. Die Autorin hat wirklich hervorragende Recherche geleistert und alleine deswegen schon ein großes Lob verdient. Dabei ist der Schreibstil auch so flüssig, dass das Buch sehr schnell gelesen war – trotz des schweren Themas.

Marie, die Protagonistin, hat mich vollkommen überzeugen können. Sie steht für ihre Ideale ein und weicht dabei nicht von ihrem Leitsatz “Blut ist dicker als Wasser ab”. Sie versucht es allen Recht zu machen und verliert sich dabei zu keiner Zeit selbst. Marie ist die starke Frau, die zu solch harten Zeiten gebraucht wurde. Die Charakterzüge sind bei allen Akteueren sehr detailliert ausgearbeitet und lassen sie deshalb so glaubhaft sein. Manch einer verbirgt sich zwar geschickt, aber auch hier sind die Auflösungen von etwaigen Sinneswandeln immer authentisch beschrieben.

Die Spannung ist von Anfang an greifbar. Die Autorin gibt uns nur eine kurze Einführung in das Thema bzw. die Personen und wirft uns ansonsten direkt in das Geschehen, was für mich sehr angenehm war. Die Spannung hat keine Einbrüche erlitten, sondern sich immer wieder aufgebaut. Teilweise müssen sich die Charaktere aus sehr kritischen Situationen retten und gerade der Schluss (die letzte 90 Seiten) hat es in sich. Die Ereignisse überschlagen sich und wir dürften mehr als eine (nicht immer positive) Überraschung erleben.

Für mich ein sehr gefühlvoller, stilistisch gut umgesetzter und vor allem fantastisch recherchierter Roman zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges, der die mutige Seite des Widerstandes beschreibt.