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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 481 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2023
Young Mungo
Stuart, Douglas

Young Mungo


sehr gut

Eine erschütternde Milieustudie

Inhalt:
Glasgow, 1990er Jahre. Der fünfzehnjährige Mungo lebt mit seiner Mutter, seinem Bruder Hamish und seiner Schwester Jodie in einem Arbeiterviertel, das von Armut und Gewalt geprägt ist. Der sanfte Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, wird zwischen der Gewalt seines Bruders und der Vernachlässigung durch die alkoholkranke Mutter, die er trotzdem über alles liebt, zerrieben. Mit dem Nachbarjungen James erlebt er ganz neue Gefühle. Gefühle, die er nicht ausleben darf in dieser von Homophobie erfüllten Welt.

Meine Meinung:
Anfangs fiel es mir sehr schwer, in die Handlung hineinzufinden. Das Geschriebene erschien mir zu distanziert und konnte mich nicht erreichen. Zudem haben mich die Zeitenwechsel gestört, die ich nicht gut einordnen konnte, da sie völlig übergangslos erfolgen.

Doch irgendwann war der Knoten dann geplatzt und ich vollkommen in der Geschichte angekommen. Was ich dann zu lesen bekam, ging mir wirklich an die Nieren. Das ist harter Tobak, den Douglas Stuart uns da zumutet - nichts für zart besaitete Leser’innen. Der Roman strotzt nur so vor Gewaltszenen, die schonungslos beschrieben werden und leider sehr realistisch wirken.

Lichtblicke dazwischen sind die liebevolle Beziehung zwischen Mungo und seiner Schwester Jodie und später dann auch die Liebe zu James, die einerseits Hoffnung gibt, aber auch schmerzhaft ist.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
GNUGITLAWEGREV HCUARBSSIMSEDNIK

Bewertung vom 08.05.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Ein tolles Mut-mach-Hörbuch über Mobbing

Inhalt:
Kemi muss gegen seinen Willen in ein Ferienlager. Fast seine ganze Klasse ist dort und ihm ist schon vorher klar, dass Marko und seine Freunde genau wie in der Schule den Außenseiter Jörg piesacken werden. Doch anders als in der Schule ist es im Ferienlager nicht so einfach wegzuschauen. Und so macht sich Kemi im Lauf dieser Ferienwoche immer mehr für Jörg stark.

Meine Meinung:
Das Hörbuch wird von dem aus Bosnien stammenden Autor Saša Stanišić selbst gelesen. Zuerst hat mich sein deutlicher Akzent irritiert. Schnell wurde dies jedoch anders und ich empfand ihn als sehr charmant und durch die „fehlende Perfektion“ genial passend für den jugendlichen Ich-Erzähler, zumal Saša Stanišić dieser Figur durch entsprechende Akzentuierung wirklich hervorragend Leben einhaucht.

Kemi mochte ich sofort. Er ist ein kleiner Rebell, ein Querulant, ein Klugscheißer, aber auf eine gute Weise. Er hat null Bock auf das Ferienlager, die Mücken, die Zecken, die Natur an sich, das Klettern, das Basteln, die Betreuer und schon gar nicht auf seine Mitschüler - außer vielleicht auf Benisha. Aber um die anzusprechen, reicht sein Mut nicht.

Auf das Mobbing, dem sein Hüttenmitbewohner Jörg ausgesetzt ist, hat Kemi auch keinen Bock, ist sich dabei aber bewusst, dass, gäbe es Jörg nicht, er selbst das Opfer wäre. Auch wenn Kemi sich am liebsten aus allem raushalten würde, kann er Jörg nicht im Stich lassen.

Es gelingt Saša Stanišić, Kemis Gedanken wunderbar einzufangen. Auf mich wirkten sie sehr authentisch. Der Schreibstil ist dabei auch einfach klasse. Die Sprache ist zum Teil poetisch, mal ernst und mal witzig - eine Gratwanderung bei einem solchen Thema, die der Autor mit Bravour gemeistert hat.

Bewertung vom 07.05.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Ein tolles Ermittlerduo

Inhalt:
Art Mayer hatte die Polizei eigentlich verlassen, doch nun überredet ihn sein ehemaliger Vorgesetzter, wieder zurück zu kommen und im aktuellen Fall zu ermitteln - auf Wunsch des Bundeskanzlers persönlich. Dessen Adresse fand man nämlich mit Blut auf den Bauch einer Frauenleiche geschrieben. Dem erfolgreichen Ermittler Art wird die noch unerfahrene Kollegin Nele Tschaikowski zur Seite gestellt. Reibereien sind vorprogrammiert …

Meine Meinung:
Marc Raabe versteht es hervorragend, eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Seiten fliegen nur so dahin; ich bin von Anfang an tief in die Handlung eingetaucht und habe mitgerätselt und mitgebangt.

Die Ereignisse in der Gegenwart sind furchtbar - aber ebenso die in der Vergangenheit, von denen wir in Rückblenden lesen dürfen. Dass beides miteinander zu tun hat, wird schnell klar. Doch die genauen Zusammenhänge ergeben sich natürlich erst zum Schluss.

Marc Raabes neues Ermittlerduo Art Mayer und Nele Tschaikowski hat mir gut gefallen. Art ist auf den ersten Blick ein Griesgram und Querulant, wie er im Schulbuch steht. Lernt man aber seine Geschichte kennen, entwickelt man ganz schnell Verständnis für seine Macken. Dass er sich bei einem so komplizierten und komplexen Fall nicht mit der blutigen Anfängerin Nele Tschaikowski abgeben will, macht ihn zwar nicht sympathisch, ist aber verständlich.

Fast noch besser als Art gefiel mir Nele. Sie ist unheimlich ehrgeizig und tough. Ihr ist ganz klar, dass sie in der rauen Männerwelt des BKA keinen Fuß in die Tür bekommt, wenn sie Schwächen zeigt. Und so lässt sie sich von Arts grobem Verhalten nicht unterkriegen, sondern bietet ihm die Stirn, was schließlich sogar ihm imponiert und die beiden zu einem echten Team zusammenwachsen lässt.

Nach diesem gelungenen Auftakt von Marc Raabes neuer Thrillerreihe bin ich nun gespannt auf die Fortsetzung, die für Frühjahr 2024 unter dem Titel „Dämmerung“ geplant ist.

Bewertung vom 01.05.2023
Der Traum von einem Baum / Klima Quartett Bd.4
Lunde, Maja

Der Traum von einem Baum / Klima Quartett Bd.4


gut

Relativ unspektakulärer Abschluss des Klima-Quartetts

Inhalt:
Longyearbyen, Spitzbergen, im Jahr 2110. Abgeschottet von der übrigen Welt leben hier noch einige wenige Menschen mit Respekt gegenüber der Natur. Hier befindet sich auch die globale Saatgutkammer, in der Samen aus aller Herren Länder aufbewahrt werden, um damit zu gegebener Zeit die Erde retten zu können. Als eine Krankheit alle bis auf fünf Kinder bzw. Jugendliche dahinrafft, muss eine Entscheidung getroffen werden. Sollen die fünf weiterleben wie bisher oder die restliche Welt um Unterstützung bitten - im Austausch gegen die Samen …

Meine Meinung:
Nachdem die ersten drei Bände des Klima-Quartetts mehr oder weniger im Jahresabstand erschienen sind, ließ Band 4 vier Jahre auf sich warten. Umso gespannter war ich nun auf den Abschlussband. Vielleicht hat die lange Zeit meine Erwartungen zu hoch anwachsen lassen, denn leider konnte „Der Traum von einem Baum“ mich nicht komplett begeistern.

Sprachlich sehr schön, leicht poetisch und eindringlich erzählt, konnte mich die Handlung nicht hundertprozentig überzeugen. Es wird aus zwei Perspektiven erzählt, wobei die von Tommy, dem ältesten Überlebenden aus Longyearbyen, den weitaus größten Raum einnimmt. Der von Tao - der Leserschaft bereits aus Band 1 bekannt - spielt dagegen keine so große Rolle.

Tommy begleiten wir dabei nicht nur in der Gegenwart, wo schon so einiges angedeutet wird, was schiefgelaufen ist, sondern viel mehr noch in der jüngeren Vergangenheit. So erfahren wir nach und nach, was geschehen ist. Dieses Konstrukt ist vom Spannungsaufbau her ganz gut gelungen. Allerdings lag für mein Empfinden der Fokus zu sehr auf Tommy und den anderen Kindern und weniger auf dem Klima und seinen Auswirkungen. Für mich persönlich kam störend hinzu, dass ich Tommys Verhalten des Öfteren nicht nachvollziehen konnte und er mir oft nicht wirklich sympathisch war, obwohl er sich hingebungsvoll um seine kleinen Brüder kümmert.

Insgesamt fand ich den Abschlussband des Klima-Quartetts zwar interessant zu lesen, aber nicht hundertprozentig befriedigend. Trotzdem gehört er einfach zu der Reihe dazu und ich bereue es nicht, den Roman gelesen zu haben, hätte ihn mir aber um einiges tiefgründiger gewünscht.

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Bewertung vom 28.04.2023
Der Feind / Milla Nova ermittelt Bd.5
Brand, Christine

Der Feind / Milla Nova ermittelt Bd.5


ausgezeichnet

Super fesselnder Krimi um Incels und andere abgründige Täter

Inhalt:
Bei einem Amoklauf in der Frauendisko wird die Lebensgefährtin von Kommissarin Bettina Flückiger lebensgefährlich verletzt; viele andere Frauen sterben. Bettina setzt die Ergreifung des Täters auf ihre eigene Agenda. Als ob die Truppe um Sandro Bandini, den Chef der Abteilung Leib und Leben der Berner Kantonspolizei, damit noch nicht genug zu tun hätte, werden auch noch mehrere Männer ermordet und ihre Leichen in entwürdigender Weise drapiert.

Parallel zu den Ermittlungen der Polizei recherchiert Sandros Freundin und Journalistin Milla Nova auf ihre eigene Weise zu den Fällen. Dass dabei mal wieder sie und auch der blinde Nathaniel in große Gefahr geraten, wird Leser der Reihe vielleicht nicht wundern.

Meine Meinung:
Bei dieser Reihe fiebere ich wirklich jedem neuen Band entgegen und freue mich tierisch darauf. Dies ist bereits der fünfte. Er kann aber, wie die Vorgänger, ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Natürlich macht es jedoch noch mehr Spaß, wenn man die Figuren von Anfang an begleitet, zumal auch die ersten vier Bände absolut klasse geschrieben und lesenswert sind.

Wie gewohnt ermitteln hier zwei Teams parallel in denselben Fällen. Die Polizei ist dabei weitgehend an die Vorschriften gebunden, während Milla so manches Mal fünf gerade sein lässt. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie man mit unterschiedlichen Ermittlungsansätzen zum Ziel kommt.

Ich kann dabei gar nicht sagen, welchem Team ich lieber folge. Alle Handlungsstränge sind sehr fesselnd und spannend. Am besten ist es, wie sie ineinandergreifen und zusammen die Handlung vorantreiben. Dabei liegt mal die Polizei, mal Milla vorne. Die Perspektivwechsel sorgen für allerlei Cliffhanger, die natürlich zum Weiterlesen animieren.

Die Story ist erschreckend und dabei sehr aktuell und realitätsnah. Die Autorin fängt sehr gut die Stimmung ein. Immer wieder zeigt sie auf, was diese furchtbaren Taten mit den ermittelnden Polizisten machen, wie ihnen die Bilder vom Tatort und der Druck, unter dem sie stehen, zusetzen. Dies wirkt sehr authentisch und gibt einem beim Lesen das Gefühl, tief in der Geschichte mit drin zu stecken.

Fazit:
Mit „Der Feind“ hat Christine Brand wieder einen sehr spannenden Kriminalroman mit einem aktuellen Thema vorgelegt, der seinen Vorgängerbänden in nichts nachsteht. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Die Reihe:
1. Blind
2. Die Patientin
3. Der Bruder
4. Der Unbekannte
5. Der Feind

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
GNUGITLAWEGREV

Bewertung vom 26.04.2023
Das Café ohne Namen
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen


ausgezeichnet

Robert Seethaler - ein wunderbarer Erzähler

Inhalt:
Wien 1966. Die Stadt erholt sich langsam von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs. Alles ist im Aufbruch; Hoffnung und Zuversicht machen sich breit. Als sich dem Gelegenheitsarbeiter Robert Simon die Chance bietet, sich seinen Lebenstraum zu erfüllen, greift er zu und eröffnet ein Café direkt am Markt. Dieses wird schon bald zur zweiten Heimat verschiedener Bewohner des Viertels. Man trifft sich, um nicht allein zu sein, um über seine Sorgen und Nöte zu sprechen, um die Liebe zu finden oder im Rausch dem Alltag zu entfliehen.

Meine Meinung:
Robert Seethaler ist einfach ein wunderbarer Erzähler. Mit wenigen Worten vermag er es, in einem Roman die unterschiedlichsten Lebensgeschichten zu erzählen, die dennoch sehr tiefgründig erscheinen. Mit viel Empathie ergreift er hier Partei für die kleinen Leute mit ihren kleinen und großen Freuden und ihren kleinen und großen Sorgen. Die Figuren wirken dabei so plastisch und authentisch, dass sie mich immer wieder an die Erzählungen meiner Eltern erinnerten. Mein Kopfkino sprang direkt an und ließ die Szenen vor meinem inneren Auge ablaufen. So hatte ich beim Lesen fast das Gefühl, mit all diesen Menschen im Café zu sitzen und Freud und Leid mit ihnen zu teilen.

Besonders der Café-Besitzer Robert Simon hat sich schnell in mein Herz geschlichen. Wirkt er zunächst noch sehr unsicher und unscheinbar, entwickelt er sich im weiteren Verlauf sehr stark. Er gibt einer arbeitslosen Näherin eine Chance und kümmert sich um seine Hauswirtin und um seine Gäste. Zuweilen hat man den Eindruck, dass er bei all dem selbst zu kurz kommt, doch Simon zieht eine große Zufriedenheit aus seinem Tun und lässt sich auch durch kleine und größere Unglücke nicht aus der Bahn werfen.

Fazit:
Diesen absolut lesenswerten Roman über Menschen aus der Unterschicht empfehle ich allen, die es gerne ruhig und unaufgeregt, aber warmherzig mögen.

Bewertung vom 25.04.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Unterhaltsamer Krimi in Sherlock-Holmes-Manier

Inhalt:
Der Privatdetektiv und Ex-Polizist Daniel Hawthorne wird zusammen mit seinem „Biografen“ Anthony Horowitz zum Literaturfestival auf der Kanalinsel Alderney eingeladen. Die Teilnehmenden sind eine illustre Gesellschaft, ebenso wie die Veranstalter. Als der Sponsor des Festivals ermordet wird, unterstützen Hawthorne und Horowitz die örtliche Polizei bei den Ermittlungen.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 3. Band der Reihe. Er kann jedoch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Fall ist in sich abgeschlossen, und die Beziehung zwischen Hawthorne und Horowitz wird hier noch einmal kurz erklärt.

Horowitz’ Schreibstil ist einfach zu lesen. Er schreibt fesselnd und streut dabei immer wieder eine kleine Prise Humor ein, sodass man öfter mal mit einem Grinsen im Gesicht ins Buch blickt.

Hawthorne und Horowitz erinnern stark an Sherlock Holmes und Dr. Watson. Hawthorne mit seiner genialen Beobachtungsgabe entgeht kein noch so kleines Detail, aus dem er die wildesten Schlüsse ziehen kann. Auch wenn das nichts Neues ist, finde ich es immer wieder toll.

Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren werden sehr plastisch dargestellt. Das Kopfkino kommt so schnell in Gang und man wähnt sich mitten im Geschehen. Es tummeln sich etliche Verdächtige auf der Insel, die alle ein prima Motiv haben. Man kann herrlich miträtseln, wobei der Autor immer wieder versucht, einen auf eine falsche Fährte zu locken. Für gewiefte Krimileser ist die Auflösung dann aber vielleicht doch nicht ganz überraschend.

Die Reihe:
1. Ein perfider Plan
2. Mord in Highgate
3. Wenn Worte töten

Bewertung vom 22.04.2023
Die 10 Kompetenzen für Hunde
Kitchenham, Kate

Die 10 Kompetenzen für Hunde


ausgezeichnet

Prima Buch für das Training mit deinem Hund

Ich habe nun schon einige Hundeerziehungsratgeber konsumiert; dieser hier hat mir mit am besten gefallen. Die Autorin hat einen klaren Stil, sowohl was das Schreiben als auch das Leben mit Hund angeht. Das fand ich sehr ansprechend. Das Buch ist in sinnvolle Kapitel aufgeteilt, wobei das Lernverhalten von Hunden beschrieben wird und dabei verständlich wird, warum man eine Übung so und nicht anders machen sollte. Dadurch fällt es leicht, sich an die Trainingsanweisungen zu halten.

Es werden die 10 wichtigsten Kompetenzen für Hunde beschrieben und wie man sie sich bzw. dem Hund aneignen kann. Dazu gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ganz wichtig: immer wieder den Hinweis, dass man es nicht übertreiben soll, sondern vom Hund nur so viel verlangen, wie er sicher leisten kann. Nur so wird er ein Erfolgserlebnis und Spaß am Lernen und Üben haben und sich die Bindung zwischen Mensch und Hund vertiefen.

Ergänzt wird der Text von Fotos, die zum Teil einfach tolle Hunde zeigen, zum großen Teil aber auch die Übungen veranschaulichen. Außerdem lassen sich über eine kostenlose App des Verlags 3 Kurzfilmchen passend zu einigen Kapiteln herunterladen, wo man das Ganz in Action sehen kann.

Natürlich sind nicht alle Kompetenzübungen für jeden Hund geeignet, doch wird auf verschiedene Voraussetzungen eingegangen. Hast du einen Welpen, einen unerzogenen Junghund oder einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz? Für jeden gibt es passende Tipps.

Bewertung vom 21.04.2023
Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3
Henning, Greta

Halliggift / Minke-van-Hoorn Bd.3


sehr gut

Unblutiger Kriminalroman

Inhalt:
Die allseits beliebte Hanni Krüdener fühlt sich seltsam, als sie nach der Aufführung ihrer Kindertheatergruppe nach Hause geht. Wenig später ist sie tot. Was zunächst wie ein natürlicher Tod aussieht, entpuppt sich bald als Mord, ja sogar als Anfang einer Mordserie.

Minke van Horn und ihre schwäbische Assistentin Lisa scheinen dem Täter nicht gewachsen …

Meine Meinung:
Dies ist schon der 3. Hallig-Krimi um die ehemalige Meeresbiologin und jetzige Kommissarin Minke van Hoorn. Ich kenne die ersten beiden Bände nicht, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt.

Mir gefiel der Schreibstil der Autorin ganz gut. Er lässt sich locker lesen und ist gut verständlich, auch die norddeutschen und schwäbischen Ausdrücke, die vorkommen. Somit eignet sich der Kriminalroman zum entspannten Lesen nach Feierabend, wenn man seine Gehirnzellen nicht mehr allzu sehr strapazieren möchte.

Anfangs kommt der Krimi recht bieder und einfach gestrickt daher, entwickelt sich nach und nach dann aber doch facettenreicher. Dies hat mich positiv überrascht und mir natürlich gut gefallen. Auch wenn ich zunächst dachte, es ist mehr Roman als Krimi, kam schließlich doch Spannung auf und das Buch konnte mich fesseln. Es eignet sich gut zum Miträtseln, wer denn nun der Täter ist. Die Auflösung hat mich überrascht, ist aber absolut plausibel.

Die Minke van Hoorn-Reihe:
1. Halligmord
2. Halligzorn
3. Halliggift

Bewertung vom 12.04.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


sehr gut

Psychologisch gut

Inhalt:
Als der Berliner Uni-Dozent Arno Seitz eine Einladung zum zwanzigjährigen Abitreffen in seiner bayrischen Heimatstadt erhält, will er spontan absagen. An seine allzu schlimme Vergangenheit will er lieber nicht erinnert werden. Bei einer Wanderung vor zwanzig Jahren verschwand Arnos Freundin Maja spurlos. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Doch dann bekommt Arno seltsame SMS-Nachrichten und Telefonanrufe. Er wird immer wieder aufgefordert, sich daran zu erinnern, was er Maja angetan hat. Nach und nach setzt sich aus vielen Puzzleteilchen ein Bild zusammen, das Arno zeigt, dass er damals ganz anders war, als er heute wahrhaben will …

Meine Meinung:
Die Story ist wirklich sehr interessant und richtig gut aufgezogen. Als Leser*in erlebt man die Ereignisse aus der Perspektive von Arno, weiß daher nie mehr als dieser und zweifelt immer mehr an dem Protagonisten, wenn nach und nach seine bösen Seiten zum Vorschein kommen, die er all die Jahre verdrängt hat. Wird er schließlich den Mord an Maja zugeben? Und wer ist die seltsame Anruferin bzw. SMS-Schreiberin, die mit Majas Stimme spricht?

Das Spiel mit den Erinnerungen und Manipulationen von Menschen hat mir gut gefallen. Allerdings konnte mich der Schreibstil von Max Reiter, der auch unter seinem richtigen Namen Andreas Götz schreibt, nicht überzeugen. Ich empfand ihn oft als hölzern und spröde bis langweilig. Es fiel mir dadurch schwer, mich in den Protagonisten hineinzuversetzen. Es hätte gerne ein wenig dynamischer erzählt werden dürfen.