Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
M.

Bewertungen

Insgesamt 358 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2023
The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen? (eBook, ePUB)
Cook, Elle

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen? (eBook, ePUB)


sehr gut

Zuhause ist ein Mensch, kein Ort


Kann aus einem Zufall die große Liebe werden?
Das ist die große Frage dieser Geschichte und während alles ganz toll und so rosarot losgeht, bekam ich beim Lesen schon schnell Zweifel und dachte mir "Das ist doch alles zu gut, um wahr zu sein..." und sollte (leider) Recht behalten, denn schon schnell wird die anfängliche wunderschöne Liebesgeschichte zwischen Britin Hannah und Amerikaner Davey zu einer sehr schmerzlichen. Und das mit einer Wendung mit der ich nicht gerechnet hatte.

Insgesamt schafft es Autorin Elle Cook nicht nur mich in dieser Hinsicht zu überraschen (wohingegen vieles andere vorhersehbar ist, was aber nicht schlimm, weil gut gemacht ist), sondern auch ganz wunderbare Charaktere zu zeichnen. Hier wurde sich nicht nur bei den Hauptfiguren Mühe gegeben, sondern auch die Nebencharaktere haben Seele und man lernt sie schnell zu mögen (oder eben nicht).

Dieses Buch hat mich auf ganz vielen Gefühlsebenen abgeholt: ich hab geschmunzelt, gelacht und geweint.
Eine wirklich wunderschöne Geschichte über Liebe, das Schicksal und was wir am Ende daraus machen - und das, allein schon aufgrund der Thematik, nah am Leben und weitestgehend kitschfrei.
Daher eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.05.2023
Der Weg ins Feuer (eBook, ePUB)
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer (eBook, ePUB)


gut

Schwächer, als der Vorgänger


Während ich es nach dem Lesen des Auftakts zur Reihe rund um Detective Betty Rhyzyk kaum erwarten konnte, daß es weitergeht, so mußte ich schnell feststellen, daß die Fortsetzung leider nicht mit dem ersten Band mithalten kann.

"Der Weg ins Feuer" ist zwar nicht schlecht, mäandert aber einfach viel zu lange vor sich hin, ohne wirklich in Fahrt zu kommen.

Das mag zum Teil daran liegen, daß Hauptfigur Betty mit den Geschehnissen von dem was ihr im Vorgänger-Band passiert ist, klarkommen muß, sich aber nicht so recht damit abfinden kann oder will, daß sie offensichtlich PTBS hat. Das nimmt - verständlicherweise - viel Handlungsspielraum ein, macht vieles von dem wie Betty agiert, aber nicht klarer. Ich für meinen Teil hab mich sehr oft gefragt, warum sie denn jetzt eigentlich tut, was sie tut bzw. schüttelte mit dem Kopf oder war kurz vorm Augenrollen, weil Betty wieder mal einen ihrer Alleingänge durchzog.

Aufgrund der vielen Verweise auf Band 1 würde ich jedem raten, tatsächlich auch "Die Tote mit der roten Strähne" vorweg zu lesen. Anderenfalls ergeben die vielen kleinen Rückblenden wahrscheinlich wenig(er) Sinn.

Letztlich ist es so, daß für mich die Spannung auf jeden Fall viel zu spät aufkam und auch die Auflösung des Falles, wenn man so will, wenig überraschend war.

Es mag der Fluch der Fortsetzungen sein, dennoch werde ich sicher auch Band 3 rund um Betty lesen und hoffen, daß Autorin Kathleen Kent dann wieder ein bißchen mehr "Feuer", vor allem aber Spannung mit ins Spiel bringt.

Bewertung vom 02.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


sehr gut

"Jeder von uns ahnte, hierfür gibt's kein Wort"


Lange wußte ich beim Lesen nicht, was mir dieses Buch eigentlich erzählen will: Ja, Protagonistin Grace ist unglaublich - und das in vielerlei Hinsicht. Unglaublich verrückt, durchgeknallt, aber auch smart und hart im Nehmen.

Eine Weile befürchtete ich auch, daß Autorin Fran Littlewood einen Menopausen-Roman geschrieben hat, aber das wäre gleichzeitig eine zu "einfache" Erklärung für das Verhalten ihrer Hauptfigur und auf der anderen Seite dermaßen klischeebeladen gewesen, daß, wenn es an dem gewesen wäre, ich meine Bewertung sehr viel weiter unten angesetzt hätte.

Nein, letztlich ist "Die unglaubliche Grace Adams" die Geschichte einer Familie aus der Sicht der Mutter (Grace) und wird - wie sollte es anders sein - auf mehreren Zeitebenen erzählt. Da wird vom Kennenlernen mit Ben (dem Vater) berichtet und von der Geburt Lottes (der Tochter), mit der Grace später so ihre Probleme haben wird.

All das hätte für einen soliden Familienroman gereicht, der seicht vor sich hin plätschert. Wäre da nicht Grace!
Die wir im aktuellen Zeitstrang, der an einem einzigen Tag spielt, begleiten. Und man könnte beim Lesen glatt das Gefühl bekommen, daß sie nicht auf dem Weg zu ihrer Tochter, sondern in einen Nervenzusammenbruch ist.
In den Vergangenheits-Erzählebenen wiederum wird ein angedeutetes Geheimnis wenig überraschend aufgelöst, doch es braucht fast 300 Seiten im Buch bis ein anderes Geheimnis aufploppt, das mich wie ein Faustschlag in den Solar Plexus getroffen hat. Und das plötzlich so vieles erklärt.

Allein dafür und für die unglaubliche Palette an Gefühlen, die hier aufgeführt und bedient wird, kann ich über einen eklatanten Übersetzungsfehler (aus 6.00 Uhr morgens wird 18.00 Uhr abends) und einige kleinere hinwegsehen und würde das Buch durchaus weiterempfehlen wollen!

Bewertung vom 30.04.2023
Die Herzchirurgin (eBook, ePUB)
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin (eBook, ePUB)


gut

Mutterliebe extrem


Die Idee zum Buch ist nicht wirklich neu: Eine Ärztin wird gezwungen einen ihrer Patienten umzubringen, ansonsten stirbt ihr Sohn. Als ich den Plot zum Buch gelesen habe, fühlte ich mich jedenfalls sofort an die Handlung zur Serie "Hostages" erinnert. An sich muß das nichts Schlimmes sein, denn in Krimis und Thrillern wird halt nicht jedes Mal das Rad neu erfunden. Und nicht jede*r wird die Serie gesehen haben.

Hier wird nun jedenfalls aus Sicht dreier Frauen (der Ärztin, einer OP-Schwester und einer Polizistin) von eben dieser Entführung und ihrer Auswirkungen berichtet.

Leider gelingt das für mein Dafürhalten aber nicht wirklich gut:
Mein Problem war, daß ich trotz des direkt von Beginn an bestehenden Tempos und dem vermittelten Druck, nicht davon mitgerissen worden bin.
Ja, die beschriebenen Situationen waren gefährlich, nervenaufreibend, alles andere, als gewöhnlich, und dennoch fühlte mich eher bemüßigt weiterzulesen, als wirklich von Spannung gepackt worden zu sein. Dazu war mir einiges zu sehr an den Haaren herbeigezogen, anderes wiederum zu vorhersehbar.

Letztlich zeigt Autor Jack Jordan zwar welche Ausmaße Mutterliebe annehmen und wie unterschiedlich diese sich entwickeln kann, was ihm auch durchaus gut gelingt, aber in Sachen Thriller fehlte mir dann doch einiges an Spannung und Unvorhersehbarkeit und so bleibe ich, auch wegen des - für mich - unbefriedigenden Endes, eher ernüchtert zurück.

Bewertung vom 25.04.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


gut

Wie viele Tote erträgt ein Dorf?


Wie viele verdient es? (S.244)

Beides gute Fragen, wenn man bedenkt, daß im kleinen Holzhausen scheinbar ein Mörder umgeht und in nur wenigen Tagen mehrere Einwohner plötzlich auf mehr oder weniger ungeklärte Weise sterben. Was hat es damit auf sich?

Autor Jonas Wagner hatte für sein zweites Buch "Diabolisch" eine ja beinahe teuflisch gute Idee und diese auch in weiten Teilen auch gut umgesetzt, ABER, und es ist ein großes aber, leider schafft er es nicht die unterschwellige Spannung des Vorgängers "Böse" auch hier zu erschaffen.
Alles, was ich während großer Teile des Vergangenheits-Erzählstrangs empfand war Ekel und das Gefühl, daß der Begriff "menschlicher Abfall" bei einigen, der hier erschaffenen Figuren tatsächlich zutreffend ist.

Dazu kommt, daß es etliche "Fehler" im Buch gibt: da wird von einem Kind zunächst behauptet, daß es noch nicht in die Schule geht, während es später doch gemeinsam mit dem Kind eines Zeugen die erste Klasse besucht; ein anderes Kind wird dem falschen Familiengrab zugeordnet und schlußendlich gibt es für eine Person unterschiedliche Todesdaten, die sich um eine ganze Dekade unterscheiden.
Das alles zu der ohnehin schon herrschenden Verwirrung, die beim Lesen aufkommt, weil mit Namen nur so um sich geworfen wird, die man als Leser*in dann versuchen muß zuzuordnen.

Während die Idee zu "Diabolisch", wie gesagt, wirklich gut ist, so bin ich leider von der Umsetzung weniger begeistert, denn neben den eben schon aufgeführten Mängeln, ist leider auch die Auflösung in keinster Weise überraschend, sondern beinahe schon von Beginn an offensichtlich.

Schade, aber ich hatte mir tatsächlich sehr viel mehr vom Buch erhofft.

Bewertung vom 21.04.2023
With All My Heart (eBook, ePUB)
Young, Samantha

With All My Heart (eBook, ePUB)


gut

Mein ganzes Herz bekommt es nicht


Ich weiß nicht so recht, was ich eigentlich von dem Buch erwartet habe, vermutlich eher, daß es ein Liebesschmöker "für zwischendurch" ist.
Und irgendwie war es das auch. Nur eben ein bißchen anders.
Denn zum Einen ging es in Teilen überraschend heiß her (was mich nicht gestört hat) und zum Anderen sind für "diese Art Buch" ganz schön viele heiße Eisen angefaßt worden: Es war nicht einfach eine Romanze, die sich über 400 Seiten zog, nein es ging auch um Toxizität in Beziehungen, Drogenmißbrauch, ein bißchen #MeToo und einen Hauch Krimi und Hollywood (getreu dem Motto: Wenn schon, denn schon!).

Damit hatte ich nicht gerechnet und obwohl ich den Schreibstil der Autorin mochte, so hat - für mich - das Erzähltempo nicht ganz funktioniert.
Da wird der erste Teil dafür genutzt, um die (aufblühende) Liebesgeschichte zwischen Jane und Jamie zu erzählen (schön und gut), aber der Twist, der im Grunde für den zweiten Teil gebraucht wird, wird mir dann zu schnell "abgearbeitet" und bekommt zu wenig Raum.

Auch die Veränderung der Charaktere wird einem im zweiten Teil einfach vor die Füße geworfen, dabei wirken sie im Grunde wie zwei neue Menschen, die wieder zueinander finden sollen.

Schlußendlich war es aber doch ein Buch "für zwischendurch", das sich zwar gut lesen ließ, aber von denen ich schon bessere seiner Art gelesen habe. Von mir gibt es dennoch 3,5 Sterne.