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Bewertungen

Insgesamt 428 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2022
Bekenntnisse eines Betrügers
Raina, Rahul

Bekenntnisse eines Betrügers


ausgezeichnet

Inhalt:
Ramesh lebt in brütenden Hitze Indiens und während er als Kind bei seinem gewalttätigen Vater groß wird, durch dessen Hände das Geld auf seltsame Art verschwindet, geht Ramesh ganz andere Wege.
Denn dieser ist mit Anfang Zwanzig für die indische unterste Unter Mittelschicht, ganz dick im Business und dass fernab von den intensiven Gerüchen des väterlichen Teeladens.
Er absolviert Prüfungen für reichen, aber wenig begabten Kids, von noch reicheren Eltern, die sich nach dem westlichen Leben und den dort lauernden Möglichkeiten verzehren. Alles läuft gut, bis eine Prüfung so ganz anders läuft und plötzlich alles schrecklich aus dem Ruder läuft.

Meine Meinung:
Dies ist der hochspannende und innovative Debütroman des indischen Schriftstellers Rahul Raina, der mit "Bekenntnisse eines Betrügers" einen ganz neuen Sound innerhalb der Literatur geschaffen hat. Denn Raina scheut sich nicht davon scharfzüngig und absolut bissig über die indische Gesellschaft, deren Probleme, aber eben auch die ach so hochgelobten westlichen Wohstandsstandarts zu schreiben und dabei nimmt er absolut kein Blatt vor den Mund und scheut sich nie einiges an Gesellschaftskritik zu äußern.

Dabei sind seine Vergleiche, Metaphern und sein intellektueller Ideenreichtum immer sehr spitz, manchmal gerade zu böse und trifft den Leser mitten da, wo es auch mal weh tut und dieser ordentlich zum Denken angeregt wird.
Ganz fernab diesen Gesellschaftsromans erzählt der Autor eine spannende und einfallsreiche Geschichte eines Aussteigers, aber eben auch eines Aufsteigers, der ebenso intelligent ist, wie der Roman in dem er als Protagonist agiert!

Und diese Geschichte ist spannend, wie ein gut gemachter Film, den man einfach innerhalb kürzester Zeit konsumieren muss, weil er eben so rasant und schnelllebig gestaltet ist. Mit Ramesh hat der Autor einen Protagonisten erschaffen, der kreativ, eigensinnig, scharfsinnig und authentisch ist, den man als Leser in sein Herz schließt und definitiv nicht mehr vergessen wird.

Mein Fazit:
Ein innovativer, scharfsinniger Roman, der so viel Mehrwert an literarischen Momenten, aber auch minutiös dargestellter Gesellschaftskritik bietet und dabei nie die Unterhaltung- und den Spannungsaspekt vergisst.

Für mich einer der besten Romane des ersten Lesehalbjahres und definitiv eine wahre Bereicherung!

Bewertung vom 17.06.2022
I Kissed Shara Wheeler
McQuiston, Casey

I Kissed Shara Wheeler


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieser Roma ist einfach nur grandios, unheimlich frisch zu lesen und bereitete mir gerade in solch schweren realistischen Zeiten, unheimlich viel Spaß !
Denn der Schreibstil der jungen Autorin ist frisch, spritzig, sehr leichtfüßig und dementsprechend schnell und flüssig lesbar und macht damit in meinen Augen alles richtig.
Denn dieser Roman will kein literarischer sein, sondern er möchte unterhalten und dies macht er auf faszinierend gute, humorvolle und manchmal ein wenig schräge Art, eben eigen und das macht dieses Buch so außergewöhnlich.

Doch auch neben dieser Leichtigkeit und wunderbar speziellen Protagonisten und Charakteren im Allgemeinen, weiß es die Autorin eben auch manchmal ernstere Töne anzuschlagen. Die eben zweifelsohne nicht ausbleiben, wenn man eben ein bisschen anders ist, als die anderen...

Mein Fazit:
Für mich eine leichte, romantische und spritzige Geschichte, die einen über mehrere Stunden hinweg perfekt unterhält und mir die perfekten kurzweiligen Lesestunden bescheren konnte.

Bewertung vom 16.06.2022
Amelia
Burns, Anna

Amelia


weniger gut

Meine Meinung:
Während ich von dem Vorgängerroman der irischen Autorin Anna Burns noch absolut begeistert war, konnte ich leider mit ihrem darauffolgenden Roman "Amelia" relativ wenig anfangen.
Zunächst muss ich festhalten, dass ich dieses Buch nach etwas mehr als der Hälfte zur Seite gelegt, folglich abgebrochen habe und sich dementsprechend diese Buchrezension auf nur die erste Hälfte dieses Romans bezieht.
Der Schreibstil der Schriftstellerin ist erneut sehr versiert und literarisch durchaus anspruchsvoll und wieder mehr als gelungen. Sie schafft es grundsätzlich den Leser innerhalb kürzester Zeit an ihre imaginär literarischen Lippen zu fesseln.
Eigentlich...
Denn dieses Mal war die Geschichte für mich zu abstrakt, wenig greifbar, die Charaktere nicht sympathisch, aber auch keine Antagonisten, vielmehr war es alles und doch nicht so richtig. Gleichzeitig war dieses Buch ebenso düster, wie grausam und sehr roh. Eine Kombination, die mich abschreckte !

Mich brachte diese Abstraktheit und diese etwas verstaubte Schicht, die über der Erzählung lag zu einer gewissen blutleeren Belanglosigkeit, weshalb ich mich letztendlich dazu entschieden habe, dieses Buch abzubrechen.

Mein Fazit:
Dass Anna Burns schreiben kann, das hat sie auch mit diesem Roman erneut bewiesen, doch dieses Mal konnte sich mich nicht begeistern. Schade.
Dennoch freue ich mich auf den nächsten Roman aus ihrer Feder, der mich dann hoffentlich wieder begeistern kann!

Bewertung vom 16.06.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


ausgezeichnet

Inhalt:
Als Chris` Mutter verstirbt ist er nicht nur mit einer unsäglichen Trauer konfrontiert, sondern er steht auch vor der Frage, wer er wirklich ist. Denn ein Brief, den seine Mutter vor langer Zeit geschrieben hat, tritt in sein Leben und verändert so viel.
Lale kann ihre Vergangenheit nicht vergessen und flieht kurzer Hand vor der Gegenwart und ihrer Ehe. Zwei Personen, die das Leben, die Vergangenheit und die Zukunft zu einem Campingplatz führt und sie dort auf ein Dorf treffen lässt, dass mehr als nur eine Überraschung zu bieten hat.
Und dann ist da noch der alte Gustav, der in einem Sommer von vor über 30 Jahren seine ganz eigene Geschichte erlebte und Flo, der irgendwie auch ein Teil von allem ist...

Meine Meinung:
Dieses Buch hat sich völlig unerwartet in mein Leserherz geschlichen, denn es hat nicht nur ein so schönes künstlerisches Cover, auch von innen, ist es ein wahrer Gewinn im Bücherregal.
Zunächst einmal, hat die Autorin Kristina Pfister einen sehr lockeren, schönen und schnörkellosen Schreibstil, der sofort Bilder zeichnet und erschaffen kann, die den Leser sofort mit Emotionen und Gedanken füllen.
Zum anderen hat die Autorin einen Szenerie auf einem alten Campingplatz geschaffen, die die perfekte Atmosphäre für heiße Sommertage ist.

Denn in diesem Buch begleiten wir vier Charaktere auf dem Weg zu sich selbst und dies alles vor eine sommerlichen und floralen Szenerie, die mich an einem gut gemachten Film erinnerte und mich in eine perfekte Stimmung versetzen konnte, sodass ich schon bald vergessen hatte, gerade "nur" ein Buch zu lesen.

Hinzukommen Charaktere, die so plastisch, voller Leben sind, voller Emotionalität sind, dass diese den Leser kalt erwischen, weil sie so rau, so authentisch gezeichnet sind, dass man sich wiederentdeckt und gleichzeitig verliert.
Besonders der sehr besondere Sound einer frischen, weiblichen Erzählstimme, die humorig ist, prickelnd, romantisch, aber nie kitschig, lebensklug, aber nie belehrend und dabei die Leichtigkeit eines Sommers nie verliert. Genau das macht diese Geschichte so besonders.

Mein Fazit:
Eine junge, erfrischende Erzählstimme, die die Geschichte eines Sommers erzählt und dies so grandios umzusetzen weiß, dass man sich als Leser wünschen würde, dieses Buch würde nie enden. Für mich ein absolute Leseempfehlung.
Und die perfekte Lektüre für sommerliche Tage !

Bewertung vom 28.05.2022
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

Meinung :
Bereits auf den ersten Kapitel war ich vollkommen im Bann der Geschichte versunken, selten hatte ich ein solch starkes Gefühl, eine solch starke emotionale Bindung zu der erzählten Geschichte, dass ich beinahe vergaß, dass ich ein Buch in der Hand hielt. Und genau hier liegt das Talent der Autorin, ihr unverwechselbarer Schreibstil, der mich von Seite eins an in seinen Bann zog und mir ein wohlwollendes und sehr heimisches Gefühl während des Lesens vermittelte.
Was mich ganz besonders an diesem Buch faszinierte, war der neue Blickwinkel, welchen wir geboten bekamen. Zwar spielt diese Geschichte, in einer, in der Literatur oft behandelten Zeit, dennoch war die Art des Erzählens erfrischend anders und super authentisch. Da wir den Einblick bekommen in das Leben einer junge Frau, andere Einblicke, die sehr emotional und interessant sind.
Dennoch ist die Zeit und deren Begebenheiten sehr gut, sehr authentisch geschildert, wodurch der Leser sich unsagbar gut mit den Charakteren identifizieren kann und gerade die Charaktere sind wirklich sehr sehr schön ausgearbeitet.

Fazit :
Für mich ein sehr guter Unterhaltungsroman, dessen Stärken sicherlich im Schreibstil der Autorin und in ihren Charakteren liegt. Ein Roman, der mir unsagbar viel Freunde bereitet hat und den ich auch nur weiterempfehlen kann !

Bewertung vom 27.05.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Mit diesem Roman ist Julie Heiland ein außergewöhnlich gelungener Historischer Roman gelungen.
In der Geschichte erzählt die deutsche Autorin das bewegte Leben von Frauen und Freundinnen der 1956er.

Diese Geschichte hat mich wirklich absolut überzeugen können, dies liegt zum einen an der überaus gelungenen Recherche der Autorin, aber auch an deren wirklich herausragenden Talent eine Geschichte zu schreiben, die einen als Leser zu 100% packt und fesselt.
Denn die Charaktere in diesem Buch sind so detailreich ausgearbeitet, mit liebevollen Einzelheiten versehen und sie lösen ebenso Bewunderung und Freude, als auch Unmut und Wut in einem als Leser aus. Diese minutiöse Genauigkeit und Liebe zu den Figuren, als auch der fesselnde und flüssige Schreibstil der Autorin sind das wahre Highlight des Buches.

Denn dieser Roman liest sich nicht nur sehr spannend zu lesen, sondern hat auch eine sommerliche Frische und Intensität zu ihren Charakteren geliefert, wie man es nur selten lesen darf .

Mein Fazit:
Für mich war dieser historische Roman ein absolutes Highlight, der locker und leicht zu lesen war und der einfach Spaß gemacht hat. Ein historischer Roman, der die kleinen Teile, die kleinen gefühlvollen Szenerien dieser Zeit nicht aus den Augen lässt und dennoch die große Historie des Hintergrundes nicht vergisst.

Bewertung vom 27.05.2022
Nachtschwärmerin
Mottley, Leila

Nachtschwärmerin


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine so starke, kraftvolle und dennoch verletzlich emotionale Stimme im Literaturhimmel, dass ich dieses Buch mit absolut begeistert und hingebungsvoll lesen konnte.

Diese Geschichte stellt uns eine Szenerie vor, die voller Abgründe, Armut und einer unheimlichen tiefe steckt, dabei schafft sie Distanz, um sie kurz darauf durch die Kraft ihrer Charaktere wieder zu zerschlagen und gibt uns Emotionalität und Verletzlichkeit für gebeutelte Helden zurück, die uns manchmal fehlt.

Eine solche Geschichte zu erzählen, ist mehr als herausragend und überraschend.
Diese Buch zeigte nicht nur eine Seite, sondern alle. Und dies ohne je anmaßend zu sein, sondern stets von einer Ehrlichkeit und Authentizität geprägt, die kein Leserherz kalt lässt.
Die Autorin wählt nie die großen, spektakulären Szenen, sondern erschafft Stärke, bildhafte Momente, die den Leser sprachlos zurücklassen, indem sie die kleinen Schicksale der Charaktere erzählt, in alltäglichen Situationen, die so authentisch sind, dass man vergisst gerade ein Buch in der Hand zu halten.

Und dabei wohnt dieser Geschichte eine solch immense Spannung inne, dass man die Seiten nur so umschlägt und einfach mitfiebert... Mit einer Geschichte, die mich nicht kalt-gelassen hat.

Bewertung vom 27.05.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


weniger gut

Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass sich diese Rezension wirklich nur auf der groben Anfang der Geschichte bezieht, denn mich konnte dieses Buch leider so wenig begeistern, dass ich es sehr sehr schnell wieder zur Seite gelegt habe.

Zunächst einmal ist das Cover wirklich sehr ansprechend und verspricht einen entspannten, gemütlichen und dennoch angenehm spannenden Kriminalroman im schönen Schweden. Und genau das habe ich mir als passionierte Thriller-und Kriminalromanleserin natürlich auch gewünscht.

Leider bekam ich einen relativ nichtssagenden Krimi, der sehr einfach geschrieben war und dessen Passion hinter der Geschichte, ich nicht erkennen konnte.
Während des Lesens fragte ich mich oft, wieso ich gerade dieses Buch lesen sollte, denn dieses Buch ist keinesfalls schlecht oder erhebt in mir großen Unmut, vielmehr ist die Geschichte und auch der Schreibstil sehr blass, oberflächlich und hatte kaum Atmosphäre.

Da nur eines schlimmer ist als ein schlechtes Buch... Nämlich ein nichtssagendes, habe ich es bereits knapp nach 40 Seiten zur Seite gelegt.

Schade.

Bewertung vom 08.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Meinung:
Dies ist der zweite Thriller der Autorin und dieser beginnt wirklich vielversprechend!
Denn die Tatsache dass die Autorin genau weiß, wie sie Szenen spannend und wie aus einer kleinen Ecke der Beobachtung heraus strickt, ist phänomenal und wusste mich sofort zu catchen!! Dies erzeugte besonders zu Beginn des Buches unsagbar viel Spannung, denn wie diese Geschichte beschrieben wird, bringt so einiges Unheil und Geheimnis ans Licht. Doch leichter kann sich die Spannung des Thrillers nicht dauerhaft auf hohem Niveau halten, nach gut einem Drittel geschieht weniger an Spannung, die Geschichte plätschert etwas vor sich hin. Dennoch nimmt die Geschichte schon kurze Zeit später wieder unheimlich an Fahrt auf und es begeistert der Plot von neuem und die Spannung legt soweit zu, dass man als Leser Gänsehaut bekommt !

Fazit:
Ein solider Thriller, mit einer spannenden Story, die leider im Mittelteil kleinere Schwächen hat, aber dennoch dauerhaft wirklich spannend bleibt. Und der Aufbau und die Auflösung dieser Geschichte sind wirklich grandios. 4,5 Sterne !

Bewertung vom 08.05.2022
Ein französischer Sommer
Reece, Francesca

Ein französischer Sommer


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist wie ein Sommer, der voller Gewitter ist, aber auch voller Lauer Abendstunden und dann wenn man es sich gerade gemütlich gemacht hat, bricht ein Knall durch die sommerliche Stille und setzt ein Geheimnis voller Kraft in Bewegung.

Dieser Debütroman hat mich absolut kalt erwischt, denn zunächst bin ich beinahe ohne Erwartungen an diese Geschichte herangegangen. Zwar ist das Cover sehr hübsch, doch ebenso wie die Kurzbeschreibung bleiben die Assoziationen in meinem Kopf eher blass.

Doch diese Blässe würde ersetzt, durch ein farbenfrohes Sammelsurium an Emotionen und Szenen, die man besser kaum schreiben kann.

Zunächst einmal ist der Schreibstil der französischen Schriftstellerin unheimlich intensiv und sie schafft es mit einer sehr ruhigen, aber auch ausdrucksstarken Art des Schreibens lauter kleine Bilder in den Kopf des Lesers zu zeichnen und diesen damit in den Bann der Geschichte zu ziehen. Und diese hat es in sich, zum einen erlebt der Leser eine sommerlich tolle, aufregende und extravagante Stimmung und Szenerie und auf der anderen Seite sprudelt es nur so, vor atmosphärisch dichten Geheimnissen und prickelnd gezeichneten Momenten.

Meine Meinung:
Ein wunderbar leichter Sommerroman, der alles hat, was ein gutes Buch braucht und der definitv Lust auf mehr macht! Und nebenbei birgt dieser so viele Geheimnisse und spannende Momente, dass man als Leser gebannt, gefesselt und begeistert vor dieser Lektüre sitzt und seinen Tag und seine Nacht damit verbringen möchte, bis die letzte Seite ungeschlagen wurde!