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dark_angel
Wohnort: 
Ulm

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Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2010
Für die Krone / Magierdämmerung Bd.1
Perplies, Bernd

Für die Krone / Magierdämmerung Bd.1


ausgezeichnet

In einer Londoner Nacht des Jahres 1897 findet der junge Reporter Jonathan Kentham einen sterbenden Mann, der ihm einen mysteriösen Ring übergibt. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich Jonathans Leben von Grund auf und er muss erkennen, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint. Unfreiwillig wird er in den Kampf zwischen rivalisierende Magier gezogen, nachdem in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel gebrochen und die "Wahre Quelle der Magie" ungehindert in die Welt hinaus strömt. Der Welt steht ein unermessliches Chaos bevor...

Nach der "Tarean"-Trilogie hat sich der Autor Bernd Perplies an ein gänzlich neues Projekt gewagt. War "Tarean" eher auf das jüngere Publikum der Fantasy gerichtet, so zeigt "Magierdämmerung" deutlich, dass Bernd Perplies "erwachsen" geworden ist bzw. sich weiter entwickelt hat und großen Mut an den Tag gelegt hat, ein neues Szenen-Parkett zu betreten. Die Handlung ist düsterer und dichter geworden. Sie beinhaltet nicht nur fantastische Elemente wie die Magie, sondern auch reichlich Action, Intrigen und Krimi-Elemente. Auch die Sprache bzw. der Schreibstil des Autors hat sich weiter entwickelt und ist ein wahrer Genuss für den Leser.
Was jedoch vertraut geblieben ist - und das werden seine Fans schätzen - sind die Anspielungen auf bestimmte Filme oder Bücher (z.B. Sir Arthur Conan Doyle, H. G. Wells und Jules Verne) sowie seine Fähigkeit, die Szenen derart faszinierend und lebendig auszuarbeiten, dass der Leser diese direkt vor Augen sieht und das Gefühl hat, sich mitten in der Handlung zu befinden.
Die Beschreibungen Londons im viktorianischen Zeitalter sind dem Autor wunderbar gelungen und mit der innen liegenden Karte des alten Londons kann der Leser jederzeit die Wege und Orte der Figuren nachvollziehen.

Die Spannung ist bereits von der ersten Seite an zum Greifen nahe und man legt das Buch nur äußerst ungern zur Seite. Und obwohl sich der Autor für die Ausarbeitung der Charaktere viel Zeit gelassen hat, leidet die Spannung keineswegs darunter. Man ist immer wieder gespannt, was die eine oder andere Haupt-/Nebenfigur gerade erleben wird und freut sich darüber, dass sie einem so vertraut rüberkommt. Dies spricht für eine große Tiefe und Glaubwürdigkeit der Charaktere.
Mit dem ersten Teil der "Magierdämmerung"-Trilogie ist Bernd Perplies ein fulminanter Auftakt gelungen, bei dem man es kaum erwarten kann, dass der nächste Band erscheint.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2010
Cryptanus
Brunner, Wolfgang

Cryptanus


ausgezeichnet

Im Alter von 22 Jahren entdeckt der junge Philip Goldman, dass er eine ungewöhnliche Gabe besitzt: Er kann den bevorstehenden Tod einer Person riechen. In solchen Momenten riecht diese Person nach verbrannter Lakritze und wenig später ist sie tot. Ist diese Gabe nun ein Fluch oder ein Segen?
Doch dies ist nicht das einzige, was Philip von nun an von den anderen Menschen unterscheidet. Denn plötzlich kann er sogar in eine andere Welt gelangen, die "Abgrund" genannt wird. Was mag ihn da wohl erwarten und was hat es mit seiner Gabe wirklich auf sich?

Wolfgang Brunner hat einen wunderbaren Auftakt zu einer ganz eigenen Welt erschaffen und den Tod mit all seinen Facetten zum Thema gemacht. In der Ich-Person erzählt Philip Goldman von seiner ungewöhnlichen Gabe und wechselt dabei zeitlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart spricht Philip sogar den Leser direkt an und gewährt ihm Einblick in seine Vergangenheit und sein Innerstes. Dadurch erhält der Leser die Gelegenheit, eine völlig neue Welt kennen zu lernen und was es genau mit dem Leben nach dem Tod auf sich hat. Die Charaktere wachsen einem dabei mit jeder Seite mehr ans Herz und man ist immer wieder gespannt, was für Abenteuer auf die Weggefährten warten.
Der Autor drängt dem Leser dabei niemals seine eigene Meinung auf, sondern lässt ihn selbst entscheiden, wie viel bzw. ob er den dargelegten Aussagen Glauben schenken will. Schließlich bedeutet für jeden das Thema Tod und deren Auslegung etwas ganz anderes. Der Autor versucht nur eine weitere Alternative aufzuzeigen ohne aufdringlich zu wirken.

Den Roman in nur eine bestimmte Genre-Schublade stecken zu wollen, wäre schier unmöglich. Denn dem Autor ist ein Mix aus verschiedenen Genres wie z.B. Mystik, Esoterik, Horror, Thriller, Abenteuer, Realität etc. gelungen, ohne dass die Spannung darunter leidet. Zudem handelt es sich um einen Roman, bei dem der Leser zum Nachdenken angeregt und zugleich unterhalten wird.

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2010
Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1
Davidson, Mary Janice

Aus Versehen Prinzessin / Alaskan Royals Bd.1


gut

Christina Krabbe ist gerade ihren Job los und sitzt im Königreich Alaska fest. Da begegnet sie dem König von Alaska höchstpersönlich. Für ihn steht sogleich fest, dass sie die ideale Frau für seinen Sohn David ist. Aber Christina ist sich nicht sicher, ob sie das Amt der Prinzessin übernehmen will. Außerdem scheint David von Pinguinen besessen zu sein...

Die geschichtliche Abänderung, dass Alaska ein unabhängiges Königreich ist, gelingt Mary Janice Davidson ohne große Mühe. Der Leser findet sich sehr schnell in dieser abgeänderten Fassung der Realität zurecht.
Erwartet man jedoch eine Liebesgeschichte wie z.B. "Plötzlich Prinzessin" von Meg Cabot, so sollte der Leser lieber die Finger von diesem Buch lassen, um das Buch nicht enttäuscht auf die Seite zu legen. Die Autorin hat hier viel mehr eine verrückte Geschichte geschrieben, die hauptsächlich auf Humor und skurrile Charaktere setzt. Und dabei spart sie auch nicht an verbalen Attacken. Denn nicht nur der Hauptcharakter um Christina Krabbe hat ein zu loses Mundwerk, auch die anderen Mitglieder der Königsfamilie nehmen kein Blatt vor dem Mund.

Soweit klingt dies alles vielversprechend, jedoch reicht es über eine durchschnittliche Unterhaltung nicht hinaus. Denn oft wirken manche Szenen derart lieblos, als hätte die Autorin diese nur schnell hinter sich bringen wollen. Das führt auch dazu, dass einiges schlichtweg oberflächlich wirkt und der Leser nicht wirklich mit den Charakteren mitfiebern oder mitlachen kann. Ansonsten liest sich die Geschichte aber ganz flüssig und locker, weil man dann doch wissen möchte, wie es ausgeht.
Die am Ende des Buches enthaltene Bonusstory wirkt durchaus überzeugend und besitzt trotz der Kürze eine erstaunliche Intensität. Fast könnte man meinen, dass beide Geschichten von verschiedenen Autorinnen geschrieben worden seien.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2010
Der Sammler
Grill, Evelyn

Der Sammler


sehr gut

Alfred Irgang ist Sammler. Doch er ist kein gewöhnlicher Sammler von Briefmarken oder Ähnliches. Nein, Alfred Irgang sammelt schlichtweg alles, was ihm auf seinen Streifzügen durch die Stadt in die Hände fällt. Seien es nun beispielsweise weggeworfene Zeitungen, Prothesen jeder Art und Form oder Brillen. Alfred Irgang ist ein Messie und hat so nicht nur seine Wohnung mit all den Fundstücken vollgestopft, sondern auch mehrere angemietete Kellerabteile.
Einmal die Woche trifft er sich am Stammtisch eines italienischen Restaurants mit seinen Freunden. Darunter befinden sich u.a. Professoren, Künstler, Schriftsteller und Sozialhelfer. Dabei muss er sich immer wieder die gutgemeinten Ratschläge anhören, wie z.B. dass er all den "Müll" entsorgen muss...

Evelyn Grill erzählt auf berührende Weise die Geschichte eines Messies, der sich vielmehr als Künstler sieht und auf seine eigene Art Widerstand gegen die Wegwerfgesellschaft leistet. Die Autorin versteht es dabei meisterhaft, beide Seiten zu beleuchten. Da wäre nämlich auf der einen Seite Alfred und seine Sammelleidenschaft. Denn schließlich kann man nie wissen, wozu man das eine oder andere Fundstück noch gebrauchen kann. Und vielleicht ist das, was er tut, tatsächlich Kunst. Außerdem ist er eine erwachsene Person und es steht ihm frei, zu tun, wonach ihm ist. Auf der anderen Seite sind Alfreds - zum teils langjährige - Freunde, die ihn mit gut gemeinten Ratschlägen überhäufen und der festen Überzeugung sind, dass nur sie wissen, was gut für Alfred ist. Aber auch sie und ihr Leben werden im Laufe des Romans beleuchtet, so dass sich der Leser selbst ein Bild von allen beteiligten Personen machen kann.
Dem Leser bleibt es selbst überlassen, auf welche Seite er sich im Endeffekt schlagen möchte und sich Fragen zu stellen wie z.B.: Wie sehr darf ein Mensch Individualität zeigen? Muss man sich immer den gesellschaftlichen Standards unterordnen, um "normal" zu sein? In wieweit dürfen Außenstehende in das Leben eines anderen Menschen eingreifen, statt ihn nach seinem eigenen Gutdünken leben zu lassen und darin sein Glück zu finden?

Die Geschichte ist dabei zugleich traurig, sarkastisch, intelligent und packend geschrieben. Einziger Kritikpunk dabei dürfte sein, dass sich in der direkten Rede keine Anführungszeichen befinden, sondern im Fließtext eingearbeitet sind. Dies verlangt dem Leser ein bisschen mehr an Konzentration, um diese Passagen als solche zu erkennen.

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2010
Gespenster küsst man nicht / M.J.Holliday Geisterjägerin Bd.2
Laurie, Victoria

Gespenster küsst man nicht / M.J.Holliday Geisterjägerin Bd.2


sehr gut

M. J. Holliday betreibt gemeinsam mit ihrem besten Freund Gilley eine Geisterjägeragentur, die finanziell von Dr. Steven Sable unterstützt wird. Dank ihrer Fähigkeiten als Medium kann sie Kontakt mit Geistern aufnehmen und ihnen zum Übertritt ins Jenseits verhelfen.
Diesmal wird M. J. von ihrer besten Freundin engagiert, deren Nichte eine Begegnung mit einem Axt schwingenden Geist hatte. Sie ist beileibe nicht die einzige Zeugin, die dem Geist begegnet ist. Bereits seit über dreißig Jahren geistert die Legende um Hatched Jack unter den Internatsschüler am Lake Placid, doch scheinbar werden solche Sichtungen immer wieder unter den Teppich gekehrt. Gemeinsam mit Gilley und Dr. Sable macht sich M. J. auf, um den Geist zu bannen...

Nachdem Victoria Laurie mit dem ersten Teil der Reihe um M. J. Holliday (M. J. Holliday: Geisterjägerin. Rendezvous um Mitternacht) ein wunderbarer Auftakt gelungen ist, so kommt der zweite Teil ein wenig holprig daher, was vor allem die Charaktere anbelangt. Denn im ersten Teil hat die Autorin es sehr gut verstanden, jedem der Charaktere unterschiedliche Eigenschaften und damit eine Menge an Glaubwürdigkeit und Tiefe zu verleihen. Im nun vorliegenden zweiten Teil wurde vieles bereits als vorausgesetzt betrachtet, d.h. die Autorin hat sich nicht mehr groß die Mühe gemacht, ihre Charaktere groß einzuführen oder Tiefe zu verleihen. Dadurch kamen sie alle etwas blass rüber und haben sich nicht groß weiter entwickelt.
Einzig mit der Geschichte konnte die Autorin punkten. Diese war teils sogar richtig gruslig und spannend zu verfolgen. Das hat sich schon fast wie ein Thriller gelesen, vermischt mit einer guten Portion Unterhaltung und Witz.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2010
Die Schöne und der Tod / Max Broll Krimi Bd.1
Aichner, Bernhard

Die Schöne und der Tod / Max Broll Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Max Broll ist in seinem österreichischen Heimatdorf Totengräber, sein bester Freund ein ehemaliger Fußballstar im Ruhestand, der mit seiner Villa direkt am Friedhof wohnt. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seinem besten Freund oder in der eigens gebauten Sauna. Max Brolls bisher ruhiges und beschaulich ablaufendes Leben gerät aus den Fugen, als er einen Anruf von seiner Ex-Freundin Emma bekommt; er soll für ihre verstorbene Schwester Marga ein Grab ausheben. Nicht nur genug damit, dass Emma wieder in seinem Leben auftaucht, Margas Leiche verschwindet spurlos und Max Broll beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln...

Mit "Die Schöne und der Tod" ist dem Autor Bernhard Aichner ein Krimi-Debüt der Extraklasse gelungen. Max Broll ist eine eigenbrötlerische, seltsame und schräge Figur, die man unweigerlich ins Herz schließt und nicht so schnell vergisst, vor allem sein innerer Kampf, wo er denn nun wirklich hingehört, wird sehr gut ausgearbeitet. Land oder Stadt? Der Autor veranschaulicht dabei sehr gut die Unterschiede des Dorflebens mit denen der Großstadt.
Bereits auf den ersten Seiten wird der Leser mit einer etwas unorthodoxen Dialogführung konfrontiert, denn es fehlen jegliche Anführungszeichen und dazugehörige Bemerkungen. Die Dialoge stehen nur mit einem Bindestrich und Absatz voneinander abgegrenzt, so dass sich der Leser erst einmal daran gewöhnen muss. Doch dies hat man gleich verinnerlicht, denn der Autor schafft es mit den knappen Dialogen und Sätzen sofort den Nerv der Sache zu treffen und die maximale Aussagekraft herbeizuführen.
Die ganze Geschichte liest sich durch die knappen Sätze derart leicht und flüssig, dass der Leser von der dadurch entstehenden Spannung mitgerissen wird und nicht eher ruhen kann, bis auch die letzte Seite gelesen ist. Sehr schön ist es vor allem auch, dass der Leser genau so im Dunkeln tappt, wer der Täter ist und dies nicht bereits nach den ersten Seiten offensichtlich ist.

Dieser Krimi steht nicht nur abseits des Mainstreams und ist spannend zu lesen, sondern auch durchgehend absurd und von schwarzem Humor geprägt. Doch genau in dieser Absurdität steckt eine Menge Wahrheit und Weisheit dahinter, die der Autor mit Bravour verpackt hat.

Die Geschichten des Max Broll verlangen unbedingt nach einer Fortsetzung.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Im Bann der Träume / Darkyn Bd.2
Viehl, Lynn

Im Bann der Träume / Darkyn Bd.2


sehr gut

Jema Shaw hat aufgrund einer schweren Erkrankung nicht mehr lange zu leben. Deshalb vergräbt sie sich am liebsten in ihre Arbeit als Beraterin für die Chicagoer Polizei. Als der Vampirkrieger Thierry sie bei der Untersuchung eines Tatortes beobachtet, kann er sie fortan nicht mehr aus seinen Gedanken vertreiben. Auf der Suche nach den Verantwortlichen, die ihn einst gefoltert und in den Wahnsinn getrieben haben, glaubt er in Jema des Rätsels Lösung gefunden zu haben und verschafft sich Zutritt in ihre Träume...

Im ersten Band der Darkyn-Reihe "Darkyn - Versuchung des Zwielichts" ist Lynn Viehl ein wunderbarer Auftakt zu einer neuen Reihe über Vampire gelungen, die "Darkyn" genannt werden. Im nun vorliegenden zweiten Band "Darkyn - Im Bann der Träume" setzt sich die Handlung nahtlos fort, weshalb es sicher von Vorteil wäre, den ersten Teil zu kennen. Dabei könnte ev. auch ein Glossar helfen, um so manche Begriffe zu erklären, auf die im zweiten Teil nicht weiter eingegangen wird.
Die Hauptcharaktere Alexandra Keller und Michael Cyprien wechseln im zweiten Band zu Nebencharaktere, während Thierry Durand und Jema Shaw die hauptsächliche Geschichte vorantreiben. Und es gibt auch ein Wiedersehen mit Alexandras Bruder John. Die Autorin hat es nämlich wieder einmal geschafft, die verschiedensten Handlungsstränge zu einem passenden Gesamtbild zusammenzufügen. Die Nebenhandlungen sind dabei genau so spannend und unterhaltend wie die Haupthandlung. Und trotz der vielen Haupt- und Nebencharaktere gelingt es der Autorin, ihnen Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen bzw. die bereits bekannten Charaktere zu festigen.
Bei der Fülle an Charakteren dürfte es den Leser nicht überraschen, dass damit ein großes Potential an neuen Geschichten verbunden ist. Dies beweist nicht zuletzt die Tatsache, dass auf Englisch bereits sieben Darkyn-Bände erschienen sind. Der deutsche Leser wird sich aber bis Februar 2011 gedulden müssen, bis mit "Darkyn - Dunkle Erinnerung" der dritte Band erscheint und sich die Handlung diesmal um Lucan drehen wird, dem der Leser bereits im ersten Teil begegnet ist.

Erfrischend an der Darkyn-Reihe ist mit Sicherheit auch, dass die Autorin ihren eigenen Weg abseits des Vampir-Mainstreams der letzten Zeit geht. Sie hat sich um eine eigene Erklärung und Geschichte des Vampirismus bemüht und bringt diese auch glaubhaft rüber.
Außerdem besteht die Geschichte nicht hauptsächlich aus Romantik und Erotik, wie sich so mancher Leser vielleicht erhofft, doch wird er dafür mit einer etwas gehobeneren Unterhaltung belohnt, die darüber hinaus spannend, düster und mit einer Prise Action versehen ist.

6 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010
Blutrot
Ketchum, Jack

Blutrot


ausgezeichnet

Jack Ketchum beweist mit seinem Werk "Blutrot" (engl. Red), dass er mehr kann als "nur" von Horror- und Gewaltdarstellungen zu schreiben. Weshalb Heyne das Werk unter der Rubrik "Heyne Hardcore" verlegt hat, bleibt mir jedoch schleierhaft. Denn es handelt sich viel mehr um ein Drama. Ein Drama, in dem Jack Ketchum seine Leser wieder mit sozialkritischen Themen in Berührung bringt und zum Nachdenken anregt.

Der Rückentext verrät, was in den ersten 30 Seiten passiert. Die Folge ist eine Kette von Ereignissen, die sich immer mehr und mehr zuspitzen. Dabei will Avery Ludlow doch nur, dass die drei Jungs ihre Tat zugeben und zu dem stehen, was sie getan haben. Weshalb sein erster Schritt auch darin besteht, die Eltern der Jungs aufzusuchen, damit sie entsprechend bestraft werden. Doch dann muss Avery Ludlow leider feststellen, dass er vom Gesetz keine Hilfe zu erwarten hat und auch gegen die Machenschaften eines reichen Mannes keine Chance hat.

Die Spannung ist allgegenwärtig, aber von der subtilen Sorte. Man will unbedingt wissen, wie es weitergeht und ob Avery Ludlow schließlich doch noch zu seinem Recht kommt. Bis dahin ärgert man sich über die Ungerechtigkeit, die Ludlow widerfährt und fühlt mit ihm mit.
Und als man von Ludlows Vergangenheit erfährt, kann der Leser um einiges besser nachvollziehen, weshalb er so sehr darauf pocht, dass die Jungs zu ihrer Tat stehen. All dies macht Ludlows Charakter und seine Handlungen glaubwürdiger. Der Charakter besitzt eine Tiefe, wie ich sie z.B. in "Amokjagd" vermisst habe.

Fazit: Auch wenn dieser Roman nicht an "Evil" rankommt - was fast unmöglich scheint - so hat mich Ketchums neuestes Werk positiv überrascht. Ich freu mich auf weitere deutsche Übersetzungen :)

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2010
Die Ankunft / Morbus Dei Bd.1
Zach, Bastian;Bauer, Matthias

Die Ankunft / Morbus Dei Bd.1


sehr gut

Im winterlichen Tyrol vor rund dreihundert Jahren verschlägt es den Deserteur Johann List in ein kleines Bergdorf. Misstrauen und ein Mantel des Schweigens schlägt ihm entgegen und ihm wird nur allzu bald klar, dass mit dem Dorf und seinen Bewohnern etwas nicht stimmt. Es ist als würde etwas oder jemand wie ein düsterer Schatten über seinen Bewohnern hängen. Die Bedrohung ist zum Greifen nahe...

Den Autoren Bastian Zach und Matthias Bauer ist mit "Morbus Dei" ein historischer Roman gelungen, der nicht nur Lesern aus diesem Genre vorbehalten sein sollte. Denn die Geschichte lebt hauptsächlich von ihren Charakteren und deren Erlebnissen. Die Autoren haben überaus glaubwürdige und authentisch wirkende Charaktere erschaffen und geben dem Leser das Gefühl, sich mitten unter den Dorfbewohnern zu befinden. Sogar die düstere und mysteriöse Atmosphäre ist für den Leser zum Greifen nahe. Rätselt der Leser noch am Anfang mit, was es mit den ganzen Geheimnistuerei auf sich hat, so entwirrt er gemeinsam mit dem Hauptcharakter Johann List die versponnen Fäden. Dabei steigert sich die Spannung unweigerlich bis zum Höhepunkt und lässt einen nicht mehr los, bis man das Buch zu ende gelesen hat.

Ein fesselnder Roman mit leichtem Gruselfaktor und vielseitigen Charakteren, die dem Buch Leben einhauchen und dem Leser ein paar unterhaltsame Stunden bescheren.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2010
Engelszorn / Gilde der Jäger Bd.2
Singh, Nalini

Engelszorn / Gilde der Jäger Bd.2


sehr gut

Nachdem sie ein Jahr lang im Koma verbracht hat, muss die Vampirjägerin Elena Deveraux bei ihrem Erwachen erkennen, dass sie von ihrem Geliebten - der Erzengel Raphael - in einen Engel verwandelt wurde. Noch geschwächt von ihrer Verwandlung erhalten die beiden eine Einladung von Lijuan, dem unsterblichen und ältesten Erzengel unter ihnen. Die Einladung abzulehnen kommt nicht in Frage, da sie als Zeichen von Schwäche gedeutet werden könnte. Raphael bleibt nicht mehr viel Zeit, Elena in ihre neue Welt einzuführen und sie stark zu machen...

Mit dem ersten Teil "Engelskuss" aus der Reihe "Gilde der Jäger" ist der Autorin Nalini Singh ein wunderbarer Auftakt zu einer neuartigen Welt gelungen, in der Erzengel das Sagen haben und Vampire eine untergeordnete Rolle spielen. Der nun zweite Teil "Engelszorn" schließt nahtlos an das Ende des ersten Teils an, weshalb es sicher von Vorteil wäre, den ersten Teil zu kennen.
Obwohl es auch in diesem Teil einen Fall zu lösen gilt, stehen vielmehr Elenas Verwandlung und ihr Zurechtfinden als neu geschaffener Engel im Vordergrund. Vielleicht nicht ganz so spannend wie der erste Teil, offenbart "Engelszorn" umso mehr Gefühl und zeigt dem Leser die verletzliche und schwache Seite der Vampirjägerin Elena. Denn durch die Verwandlung wurden auch längst verschüttete Erinnerungen aus ihrer Kindheit freigelegt. Zudem ist es der Autorin gelungen, die Hauptcharaktere um Elena und Raphael weiter zu entwickeln und ihnen zusammen mit alten und neuen Nebencharakteren mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Der Leser darf gespannt sein, welche Abenteuer als nächstes auf Elena und Raphael warten...

9 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.