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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
joshi_82
Wohnort: 
Olbersdorf

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2012
Orks vs. Zwerge Bd.1
Orgel, T. S.

Orks vs. Zwerge Bd.1


sehr gut

Es herrscht Krieg zwischen Orks und Zwergen. Die Orks greifen die Zwergenstadt Derok an, um die Zwerge aus dem Land zu vertreiben, welches die Orks vor ihnen bewohnt haben. Dabei haben beide Parteien eigene Ansichten über die Gründe für diesen Krieg und über die "Besitzansprüche" des Landes. Auch haben sie jeweils Vorurteile, die teilweise vollkommen falsch sind und immer wieder merkt man, dass sie so unterschiedlich gar nicht sind.
Der Zwerg Glond wird als Verräter ins Gefängnis von Derok gesperrt, weil er aus Angst seinen Posten verlässt, als die Orks angreifen. Angst ist für die Zwerge wie eine Krankheit, weswegen die anderen jetzt fürchten, davon angesteckt zu werden. Überraschend wird Glond ausgewählt, zusammen mit 5 anderen Zwergen, eine Mission zum Tempel des Herrn zu begleiten, um daraus ein Relikt zu bergen, dass den Sieg über die Orks bringen soll. Glond weiß nicht, worum es sich handelt und genauso geht es dem Leser bis zum Schluß. Um zum Tempel zu gelangen müssen sie noch einmal in die Stadt - doch diese ist immer noch von Orks belagert...

Die Geschichte beginnt direkt mit dem Angriff der Orks auf die Stadt Derok. Man wird also mitten in die Handlung hinein geworfen, ohne eigentlich zu wissen, warum denn Krieg herrscht. Die genauen Hintergründe dafür erfährt man erst im Lauf der Geschichte. Anfangs war es für mich ein bisschen schwer, die ganzen ungewohnten Namen auseinander zu halten und zuzuordnen, wer denn nun eigentlich dahinter steckt. Leider habe ich erst am Ende bemerkt, dass es als Anhang einen Dramatis Personae gibt, der einen wirklich guten Überblick bietet über die Protagonisten und die Zugehörigkeit ebenjener. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings auch so an die Namen und kann diese auch zuordnen.
Stellenweise ist das Buch natürlich recht blutig und brutal, was bei einem solchen Krieg dazugehört. Es war jedoch nie so, dass es wirklich eklig wurde. Die Kriegsszenen sind recht detailreich beschrieben, allerdings so, dass man nicht anfängt, sich zu langweilen.
Es fiel mir stellenweise wirklich schwer, mich zu entscheiden, auf welche Seite ich meine Sympathien verteilen soll/möchte. Beide Parteien sind der Meinung, sie handeln richtig, was dadurch wunderbar zur Geltung kommt, dass man die Geschichte aus der Sicht der Orks und der Zwerge erzählt bekommt. Es gibt durchaus Protagonisten, die man in sein Herz schließt, auch wenn sie eigentlich Monster sind, was sicher auch daran liegt, dass es immer wieder überraschende Wendungen gibt, die vor allem durch Entscheidungen einiger Charaktere zustande kommen, die man so nicht von ihnen erwartet hätte. Die Charakterentwicklung einiger Orks und auch Zwerge hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig, fesselnd und detailreich, wodurch ganz besonders die Kriegsszenen für Kopfkino sorgen. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende sehr hoch, da es ja direkt mit einer großen Schlacht losgeht und diese sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht.
Das Buch an sich ist abgeschlossen, allerdings wäre auf jeden Fall noch genug Potenzial für weitere Fortsetzungen vorhanden, da es einfach noch einige Handlungsstränge gibt, die man noch verfolgen könnte.
Fazit:
Ein episches Fantasy-Abenteuer, dass durch seine detailreichen Schilderungen, die charakterlichen Entwicklungen der Protagonisten und die Zerrissenheit des Lesers gegenüber Zwergen und Orks besticht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2012
Der himmlische Weihnachtshund
Schier, Petra

Der himmlische Weihnachtshund


sehr gut

Weihnachten ist meine liebste Zeit im Jahr und deswegen habe ich mich auf dieses Buch ganz besonders gefreut. Bisher habe ich noch nicht wirklich Weihnachtsgeschichten gelesen (außer die für Kinder natürlich), weswegen ich sehr gespannt auf dieses kleine Büchlein war. Ich wurde glücklicherweise nicht enttäuscht. Petra Schier schafft es, mich so in die Geschichte zu ziehen, dass ich das Buch tatsächlich erst aus der Hand legen konnte, als ich es ausgelesen hatte. Ihr Schreibstil hat mir ja schon bei "Das Haus in der Löwengasse" sehr gut gefallen und auch hier passte dieser wieder perfekt zur Geschichte.
Besonders gut gefallen haben mir persönlich die Szenen, in denen der Weihnachtsmann, seine Frau und die Elfen Michael und Fiona beobachten und versuchen, die beiden in die richtige Richtung zu schubsen. Hilfe holen sie sich dabei von dem süßen Labradorwelpen Keks, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Die Autorin hat diese kleine Hundedame so beschrieben, wie man diese Hunde auch "in natura" kennt und somit konnte ich gar nicht anders, als sie begeistert lieb zu gewinnen. Auch ihre Gedanken hat Petra Schier als kleine Zwischensätze in die Geschichte gepackt und ebendiese haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, weil sie einfach zu süß geschrieben sind.
Die Geschichte an sich ist sicher nichts komplett neues, aber wunderschön geschrieben, mit liebenswerten Protagonisten und einigen überraschenden Wendungen. Langeweile kommt hier jedenfalls nicht auf und zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit ist das Buch wirklich perfekt geeignet. Übrigens ist das Buch in 24 Kapitel unterteilt, weswegen es sich auch sehr gut als Adventskalender eignen würde.
Fazit:
Eine wunderbare kleine Weihnachtsgeschichte, die einstimmt auf die schönste Zeit des Jahres.

Bewertung vom 09.11.2012
Schatten des Dschungels
Brandis, Katja;Ziemek, Hans-Peter

Schatten des Dschungels


ausgezeichnet

Schon bei "Ruf der Tiefe" hat man gemerkt, dass die beiden Autoren die Natur lieben und sich wirklich gut auskennen mit dem, worüber sie da schreiben. Auch hier ist mir wieder aufgefallen, wie gut recherchiert und detailreich beschrieben die Geschichte ist, ohne dabei jemals langweilig oder langatmig zu werden. Anfangs lernt man die Charaktere der Geschichte kennen, doch lange dauert es nicht und man befindet sich mit ihnen im Dschungel. Dieser ist so wunderbar beschrieben, man lernt soviele verblüffende Details über die Tiere und die Vegetation, dass man sich fast fühlt, als wäre man hautnah dabei. Doch auch über Umweltprobleme, Biopiraterie und den Umweltschutz lernt man so einiges, was man so vorher vielleicht noch nicht wusste. Da die Geschichte im Jahr 2025 spielt, gibt es neue Techniken, die ich überaus faszinierend finde, zu entdecken und man bekommt ebenfalls aufgezeigt, wie es in der nahen Zukunft um unsere Umwelt bestellt sein könnte, wenn es so weitergeht, wie bisher.
Cat, die Ich-Erzählerin in diesem Buch, ist eine wirklich tolle Protagonistin, finde ich. Sie ist wahnsinnig mutig, sehr sympathisch und hinterfragt erstmal, bevor sie handelt. Natürlich macht sie auch Fehler, aber das ist ja nur menschlich. Sie verliebt sich in Falk, der ein wirklich interessanter Charakter ist, denn er ist absolut undurchschaubar und man weiß bis zum Schluß nicht wirklich, was genau er bezweckt und auf wessen Seite er eigentlich steht. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden steht glücklicherweise nicht so sehr im Vordergrund, ist aber trotzdem präsent.
Auch in diesem Buch gibt es wieder einige überraschende Wendungen, die den Spannungsbogen - ganz besonders ab dem Zeitpunkt, in dem die Geschichte im Dschungel spielt - wahnsinnig hoch halten. Zum Schluß konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe mit Cat und ihren Freunden regelrecht mitgefiebert.
Der Schreibstil der beiden Autoren passt sich der rasanten Geschwindigkeit der Geschichte wunderbar an und lässt sich leicht und flüssig lesen.
Fazit:
Wieder einmal konnten mich Katja Brandis und Hans-Peter Ziemek komplett von ihrer Geschichte überzeugen. Fantastisch geschrieben, spannend bis zum Schluss und mit wunderbar detailreichen Dschungelszenen ein tolles Buch, bei dem man mehr über den Dschungel, Umweltprobleme und - schutz und Biopiraterie lernt. Für mich steht fest: ich möchte mehr von den beiden Autoren lesen.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 01.11.2012
Dark Angels` Fall - Die Versuchung / Dark Angels Bd.2
Spencer, Kristy;Spencer, Tabita L.

Dark Angels` Fall - Die Versuchung / Dark Angels Bd.2


ausgezeichnet

"Dark Angels´ Fall" schließt direkt an die Ereignisse aus dem ersten Band "Dark Angels´ Summer" an, was mir wirklich gut gefallen hat. Somit hat man absolut keine Lücken, sondern kann direkt weiter mit Dawna und Indie mitfiebern. Das schöne ist, dass es genauso spannend weitergeht, wie Band 1 geendet hat. Ohne große Umschweife kommen die Autorinnen wieder zum Punkt, so dass man gar nicht anders kann, als immer weiter zu lesen, denn die beiden Schwestern stolpern wieder von einem Abenteuer ins nächste. Verschnaufpause - was ist das? Direkt von der ersten Seite an hat mich der Schreibstil der Hanika-Schwestern wieder absolut gepackt und man hatte sofort das Gefühl, liebgewonnene Freunde wieder zu treffen. Dawna und Indie bleiben dabei aber keineswegs in ihrer Entwicklung stehen, im Gegenteil. Während Dawna im ersten Band noch recht zurückhaltend und überlegt gehandelt hat, so hat sich das hier doch sehr geändert. Jetzt stürzt sie sich regelrecht in schwierige Situationen hinein, um ihren Miley wiederzufinden. Indie hat immer noch eine große Klappe, ist frech und sarkastisch und hat einen tollen Humor, den ich sehr an ihr mag. Mittlerweile ist sie diejenige, die versucht nachzudenken, bevor sie handelt und auch schonmal Dawna zurückzuhalten, was gar nicht so einfach ist. Tolle neue Charaktere sind hinzugekommen und wir lernen bekannte Protagonisten noch besser kennen. Ganz besonders gut gefallen hat mir in der Hinsicht Dusk. Man weiß eigentlich gar nicht, was genau er nun will und was das angeht, ähnelt er ein wenig Gabe, der in diesem Teil - genau wie Dusk - ebenfalls eine größere Rolle spielt.
Die beiden Autorinnen haben wirklich ein Händchen dafür, Gefühle zu beschreiben, egal ob das nun Angst oder Freude, Liebe oder Hass ist. Man muss einfach immer mit Dawna und Indie (die auch hier im Wechsel die Ich-Erzählerinnen sind) mitfühlen. Ganz besonders die Szenen, in denen Rag auftaucht sorgen hier wirklich für Spannung und Gänsehaut.
Für überraschende Wendungen ist auch hier wieder gesorgt und Langeweile kann gar nicht erst entstehen. Auch gilt es immer noch, einige Geheimnisse zu lüften, denn es tauchen neue Figuren auf, von denen man immer noch nicht weiß, was genau sie eigentlich erreichen wollen. Für mich heißt das, dass ich gar nicht anders kann, als dem nächsten Teil "Dark Angels´ Winter" entgegen zu fiebern und ich hoffe sehr, dass die beiden Autorinnen uns da nicht allzu lange warten lassen.
Fazit:
Noch spannender als der erste Band, mit einer wirklich fantastischen Entwicklung der bekannten Charaktere und wirklich interessanten neuen Protagonisten. Ich kann es kaum erwarten, den dritten Band in Händen zu halten. Eindeutig eine meiner Lieblingsreihen.

Bewertung vom 28.10.2012
Gekrönt / Tales of Partholon Bd.3
Cast, P. C.

Gekrönt / Tales of Partholon Bd.3


gut

"Gekrönt" ist mittlerweile der dritte Band der "Tales of Partholon"-Reihe. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir Shannon und ClanFintan schon sehr fehlen, auch wenn sie noch kleine Rollen in diesem Buch einnehmen. Hat mir im ersten Band "Ausersehen" noch die Schlagfertigkeit und der Witz von Shannon so gut gefallen, so fehlt mir das hier fast komplett. Das finde ich sehr schade, denn gerade das war es, was mich so neugierig auf diese Reihe gemacht hat. Schön fand ich jedoch, dass dieses Mal wieder die Haupthandlung in Partholon stattfindet und nicht - wie im Vorgänger - in Oklahoma.
Fast alle Protagonisten sind sympathisch und lassen sich schnell ins Herz schließen, man freut sich darüber, die bekannten Charaktere wieder zu treffen und lernt neue kennen. Nur eine von ihnen konnte mich nicht so recht überzeugen und das ist leider die für dieses Buch wichtigste: Morrigan. Selten habe ich so eine launische Protagonistin erlebt, die ziemlich schnell zickig wird, gleichzeitig aber unsicher und ein wenig verloren wirkt. Sie möchte alles richtig machen, hat es dabei aber nicht leicht, weswegen man ihr ihre Zickereien dann doch noch nachsieht. Trotzdem konnte ich sie leider nicht wirklich in mein Herz schließen. Anders ging es mir da jedoch mit Kegan, Kai, Birkita und den Großeltern von Morrigan, die Morrigan - trotz ihrer Launen - unterstützen, wo sie nur können.
Wie schon zu Beginn geschrieben, ist die Rolle, die Shannon und ClanFintan hier einnehmen recht klein und doch habe ich die Szenen, in denen die Beiden auftauchen, am liebsten gelesen.
Gefehlt hat mir auch ein wenig die Spannung, die in den beiden vorangegangenen Büchern doch recht hoch war. Hier geht es mehr darum, wie Morrigan ihre Kräfte entdeckt und ob sie diese annimmt und akzeptiert, wer sie wirklich ist. Das ist zwar interessant und am Ende gibt es doch noch einen kleinen Höhepunkt, doch für mich kommt es einfach nicht an die anderen Bücher heran. Dabei ist es gar nicht schlecht geschrieben, im Gegenteil. Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und ganz besonders Partholon ist toll beschrieben. Gefühle beschreibt P.C. Cast wunderbar, so dass es immer wieder besonders traurige Stellen gab, an denen auch mir die Tränen in den Augen standen.
Ich hätte gerne noch mehr Abenteuer mit Shannon und ClanFintan miterlebt, doch soweit ich weiß, spielt der vierte Teil der Reihe "New Tales of Partholon 4: Erhört" wohl hundert Jahre später, so dass ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich diese Reihe weiter verfolgen möchte.
Fazit:
Der dritte Teil der Tales of Partholon-Reihe konnte mich leider nicht mehr so begeistern wie noch Teil 1 und 2. Hier fehlte es eindeutig an der Spannung und dem Humor und vor allem an den liebgewonnenen Protagonisten Shannon und ClanFintan. Trotzdem ist dieses Buch durchaus lesenswert, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich diese Reihe weiterhin verfolgen möchte.
Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2012
Der Grüffelo / Das Grüffelokind
Donaldson, Julia

Der Grüffelo / Das Grüffelokind


ausgezeichnet

Die Geschichte um den Grüffelo kannten wir schon vorher, doch "Das Grüffelokind" war uns noch neu. Umso gespannter waren wir natürlich, was die Maus sich da wieder einfallen lässt.
Ilona Schulz hat dieses Hörspiel wirklich wunderbar gesprochen. Jedes Tier hat eine andere Stimmlage, so dass es Kindern natürlich umso mehr Spaß macht, dabei zuzuhören. Auch die Musik und die Hintergrundgeräusche sind fantastisch ausgewählt. Wenn man genau aufpasst, dann erkennt man schon an der Musik, welches Tier einem gleich begegnen wird und die Idee finde ich großartig.
Natürlich vermittelt die Geschichte an sich auch eine wichtige Botschaft: man muss nicht groß und stark sein, um clever zu sein und kann einiges erreichen, indem man sein Köpfchen anstrengt.
Zusätzlich zum Grüffelo-Lied, gibt es als Bonus die englische Version auf dieser CD, die sich unbedingt jeder einmal anhören sollte, denn meinen Beiden hat diese Version ganz besonders gut gefallen, da sie so witzig gesungen wurde.
Fazit:
Nicht nur für Grüffelo-Fans ein absolut empfehlenswertes Hörspiel. Wunderbar gesprochen und gesungen, ein großer Spaß für kleine Mäuse (und auch für große). Eine perfekte Ergänzung zu den Büchern von Julia Donaldson und Axel Scheffler.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2012
Purpurmond
Schmidt, Heike Eva

Purpurmond


gut

Das Debüt von Heike Eva Schmidt lässt mich zugegebenermaßen ein wenig zwiegespalten zurück. Die Idee der Geschichte finde ich wirklich toll, doch leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen, wie ich mir das gewünscht hätte. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Protagonisten im Bamberg des Jahres 1630 und aus Sicht von Cat, die hier als Ich-Erzählerin fungiert, erzählt. Dabei haben mir die Stellen, die 1630 spielen sehr gut gefallen, wenn sie auch stellenweise ein wenig vorhersehbar waren und manchmal nicht ganz logisch. Ich weiß nicht warum, aber ich wurde mit Cat als Protagonistin einfach nicht warm. Zwar gab es Momente in denen ich schmunzeln musste, da es schon witzig war, wenn Cat Sprüche klopfte, die 1630 noch kein Mensch versteht, doch stellenweise kam sie mir einfach zu aufgesetzt vor. Sie soll taff wirken, stark und gleichzeitig verletzlich, doch ihre Handlungen sind stellenweise so unrealistisch für eine 17jährige, die eigentlich total geschockt sein müsste, wenn sie sich plötzlich in einer für sie vollkommen fremden Zeit befindet und dann auch noch zusehen muss, dass sie einen Kupferreif losbekommt, der sich immer enger um ihren Hals zuzieht. Sie findet sich fast sofort zurecht, auch wenn sie erstmal Startschwierigkeiten wegen der altmodischen Sprache hat und das ging mir einfach viel zu schnell. Ebenso schnell verliebt sie sich in einen wildfremden Jungen, den sie gerade einmal gesehen hat. Die Gefühlsentwicklungen im allgemeinen gingen mir hier viel zu flott voran. Sei es Freundschaft oder auch Liebe (zb. würde ich mich ganz sicher nicht von einem wildfremden Mann küssen lassen, wenn ich ihn gerade einmal gesehen habe und er plötzlich vor meiner Tür steht und wenn er noch so toll aussieht...). Leider sind alle Charaktere relativ flach geblieben, nur Dorothea ist für mich recht liebenswert und wohl die einzige Protagonistin, die hier ein wenig länger im Gedächtnis bleibt (schon deshalb, weil es sie wirklich gab und ihr Schicksal ziemlich dramatisch ist).
Die Darstellung der damaligen Zeit ist der Autorin gut gelungen und gerade diese Stellen haben mir am meisten Spaß gemacht, da sie detailreich waren, ohne zu langweilen und ich mich gut in diese Zeit hineinversetzen konnte. Auch der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, wenn auch nicht unbedingt etwas besonderes.
Fazit:
Eine tolle Idee für ein Buch, doch leider hat es hier ein wenig an der Umsetzung geschwächelt. Ich wurde mit den meisten Protagonisten nicht warm und war stellenweise schon ein wenig genervt von ebenjenen. Es gibt durchaus auch Lichtblicke in diesem Buch, doch schaffen diese es nicht, über die Schwächen hinwegzutäuschen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2012
Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1
Poznanski, Ursula

Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

War ich schon von "Saeculum" absolut begeistert, so konnte mich "Die Verratenen" sogar noch viel mehr überzeugen und ich muss sagen, ich bin Fan von Ursula Poznanski. Selbst wenn gar nicht so viel passiert, schafft sie es, mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Dieser lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern umschreibt auch die Umgebung so, dass man sich richtig gut hineinversetzen kann in diese dystopische Welt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Handlung ebenso wie die Protagonisten durchweg intelligent, logisch und überzeugend dargestellt wurden. Jeder der Charaktere hat andere Fähigkeiten, die in den Sphären ausgebildet wurden und die ihnen nun beim Überleben außerhalb ebenjener große Dienste leisten. Diese priviligierten Sphärenbewohner treffen nun außerhalb ihrer Welt auf die sogenannten "Prims" (Menschen, die außerhalb der Sphären leben) und erkennen, dass alles ganz anders ist, als sie es beigebracht bekamen. Nichts ist mehr so, wie es scheint. Immer wieder gibt es neue Lügen, die aufgedeckt werden und irgendwann weiß keiner mehr, wem er eigentlich trauen kann. Bis zum Schluß tappt der Leser ziemlich im Dunkeln und natürlich sind noch lange nicht alle Geheimnisse aufgeklärt.
Besonders gut gelungen finde ich die Charaktere, allen voran Ria und Sandor (der für mich der mit Abstand interessanteste Protagonist ist). Ria hat die Fähigkeit, zu erkennen, was in ihrem Gegenüber tatsächlich vorgeht - ob er lügt zb und kann mit ihren rhetorischen Fähigkeiten auch die Meinung der Menschen ändern. Sie ist wahnsinnig intelligent und stark und somit die perfekte Protagonistin, wie ich finde. Sie will nicht ständig beschützt werden, sondern versucht, alleine klar zu kommen, in dieser ihr feindlich gesinnten Welt. Auch ihre fünf Mitstreiter, die mir ihr auf der Flucht sind, sind toll ausgearbeitet und dann wären da noch die Bewohner der Außenwelt, die ebenfalls die nötige Tiefe besitzen. Man versteht die Gründe dafür, dass sie den Sphärenbewohnern so feindlich gegenüberstehen, auch wenn diese die tatsächlichen Gründe dafür erst im Laufe des Buches herausfinden (ebenso wie der Leser).
Das Ende ist ziemlich offen und macht Lust auf den zweiten Teil der Trilogie. Ich bin wirklich sehr gespannt, was Frau Poznanski sich noch einfallen lässt, welche Abenteuer zu bestehen sind und wie das große Geheimnis, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, gelöst wird.
Fazit:
Ein großartiger Pageturner, der mit intelligenten und sympathischen Charakteren, einer gut durchdachten Zukunftsvision und vielen überraschenden Wendungen zu überzeugen weiß.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.