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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2023
Die toten Engel von Kreta (eBook, ePUB)
Marschall, Anja

Die toten Engel von Kreta (eBook, ePUB)


sehr gut

Wo ist Anna?

Als begeisterte Krimi-Leserin und Kreta-Urlauberin war ich gespannt auf „Die toten Engel von Kreta“ von Anja Marschall. Das Buch hat mir richtig gut gefallen, wenn nur die nervige Protagonistin nicht wäre. Worum geht es?
Thea Winter reist nach Kreta, wo ihre Tochter einen tödlichen Unfall hatte. Doch die Tote, die sie identifizieren soll, ist nicht Anna. Zusammen mit dem geheimnisvollen Alexis Dimitriou stellt Thea Nachforschungen an. Denn Heiko Gravert von der deutschen Botschaft in Athen ist ihr suspekt...
Anja Marschall hat einen wirklich rasanten Krimi geschrieben. Da könnte sich mancher Thrillerautor eine Scheibe abschneiden. So gibt es wilde Verfolgungsjagden durch die kretischen Berge. „Die toten Engel von Kreta“ ist ein Buch, das Blutrache thematisiert.
Sehr atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit. Es wird viel Kulinarik zelebriert und viel Raki getrunken. Alle beschriebenen Orte existieren zwar auch auf der realen Insel, aber dies ist ihre fiktive, dunkle Variante. Für meinen Geschmack wird auf Kreta eindeutig zu viel geschossen.
Thea fand ich anstrengend und nervig. Alexis kommt sympathisch rüber, auch, wenn er eigene Ziele verfolgt. Last but least, der Titel passt für mich überhaupt nicht.
Vor Jahren hatte ich einen London-Krimi der Autorin (London Calling) mit großer Freude gelesen. Ihre historischen Krimis kenne ich nicht.

Fazit: Spannender und unterhaltsamer Krimi mit viel Kreta-Flair.

Bewertung vom 23.05.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3 (eBook, ePUB)
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Toten auf Instagram

„Der Follower“ von Chris Meyer ist der dritte Fall für den »Seelenleser« Tom Bachmann vom LKA Bonn. Der Autor geht gleich in medias res: Melinda werden bei lebendigem Leib die Beine abgesägt.
Danach gibt es ein Wiedersehen mit Tom, der einen Anruf von Lisa erhält. Ihre beste Freundin Melinda ist verschwunden. Lisa gehörte auch zu den Schülerinnen seines Vaters, wie Toms ehemals bester Freund Aaron.
Während Lisa sich als Profikillerin um die Berliner Clans kümmert, beschäftigt sich Aaron mit einem Organhändlerring. Passend dazu sind ab und zu Rückblicke in das Jahr 1988 eingestreut.
Melinda ist ziemlich erfolgreich als Influencerin unterwegs. Tausendfach gelikt für ihre schönen Beine. Angeblich wollte sie nach Dubai auswandern. Jedenfalls hat sie zum Abschied ein entsprechendes Foto hochgeladen.
Als Tom erkennt, dass die Frau auf den Bildern tot ist, wird ihm klar: Wer seine Opfer auf diese Art und Weise ausstellt, mordet nicht zum ersten Mal…
Chris Meyer hat seinen neuen Thriller gewohnt grausig inszeniert wie schon in „Der Blutkünstler“ und „Der Zoomkiller“ zuvor. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Nekrophilie und Kannibalismus. Ziemlich kranker Schei**. Das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Blutig, brutal und abgründig. Definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen.

Bewertung vom 21.05.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Von der Vergangenheit eingeholt

„City on Fire“ von Don Winslow hatte mich überzeugt und auch die Fortsetzung, „City of Dreams“, hat mich nicht enttäuscht. Es handelt sich um den Mittelband einer Trilogie über die Mafia und das organisierte Verbrechen.
Als Verlierer eines blutigen Bandenkrieges an der Ostküste ist Danny Ryan nun auf der Flucht. Wir begleiten ihn und seine Leute auf einem Roadtrip quer durch die USA, bis nach Kalifornien.
Als Hollywood beginnt, einen Film über sein früheres Leben zu drehen, investiert Danny Geld in dieses Projekt - und verliebt sich in Diane, die Frau, die die Rolle der Pam spielt. Jene Frau, die die mörderischen Entwicklungen in „City on Fire“ auslöste. Und so wiederholt sich die Geschichte...
Danny wird nicht nur vom FBI gejagt, sondern auch von einem mexikanischen Kartell, das von einem Psychopathen namens Popeye geführt wird.
„City of Dreams“ ist hart und düster. Es gibt viele Bezüge zum Vorgänger, so dass auch Neueinsteiger das Buch genießen können. Mir hat gegenüber Band 1 die Spannung gefehlt. Zu viel Familiengedöns. Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt, wie Dannys Reise mit „City in Ruins“ enden wird.

Fazit: Gern gelesen, auch wenn Band 2 nicht ganz an das Niveau des Vorgängers heranreicht.

Bewertung vom 18.05.2023
Falsche Freunde / Ein Fall für Commissario Morello Bd.3 (eBook, ePUB)
Schorlau, Wolfgang; Caiolo, Claudio

Falsche Freunde / Ein Fall für Commissario Morello Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Neues aus Venedig

„Falsche Freunde“, der dritte Band der Krimireihe von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo, habe ich mit Freude gelesen. Commissario Antonio Morello steht auf der Todesliste der Mafia und wurde deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt.
Eine Handvoll einflussreicher Italiener, Nachkommen der venezianischen Dogen, möchte Venedig in ein Disneyland für Superreiche verwandeln. Wie Airbnb, nur quasi in der Luxusvariante, mit U-Bahn durch die Lagune und allem Pipapo.
Als Buchhalter Paolo Salini ermordet wird und ein Pilotenkoffer mit Bestechungsgeld verschwindet, übernimmt Morello, der freie Hund mit der Coppola, den Fall. Wenn er ihn löst, winkt ihm die Rückkehr nach Sizilien. Doch sein Einsatz bringt das geplante Projekt in Gefahr. Deshalb beschließen die reichen Männer: Morello muss weg...
„Falsche Freunde“ ist spannend und unterhaltsam. Hochpolitisch und gesellschaftskritisch. Es geht um Korruption, überteuerte Mieten und um Predictive Policing, Software, die Verbrechen voraussagen soll. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz. Über das Wiedersehen mit Morello habe ich mich sehr gefreut. Seine Kollegin Anna Klotze ist ebenfalls wieder mit von der Partie.
Gelegentlich gibt es Bezüge zu den Vorgängern. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Am Anfang findet man eine tolle Karte von Venedig mit den Schauplätzen der Handlung und im Anhang noch zwei sizilianische Rezepte.

Fazit: Gut gelungener Venedig-Krimi mit ungewöhnlichen Ermittlern und viel Lokalkolorit.

Bewertung vom 15.05.2023
Plagiat
Frech, Jochen

Plagiat


sehr gut

Alles oder nichts?

Um es vorwegzunehmen, Jochen Frech kannte ich bisher nicht. Aber „Plagiat“ hat mich überzeugt.
Mehrere spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen:
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Carla. Sie versucht, den Tod ihres Bruders Darian aufzuklären. Er war Ahnenforscher und wurde in der Nähe von Warschau tot aufgefunden. Carla glaubt nicht an Selbstmord und forscht nach.
Was hatte Darian mit der Dissertation der deutschen Kanzlerkandidatin zu tun? Handelt es sich womöglich um eine Fälschung? Die Spur führt in die Vergangenheit…
Ein spektakulärer Auftakt, dann rasch wechselnde, teilweise exotische Schauplätze, sorgen für Tempo.
Jochen Frech hat einen anspruchsvollen und wirklich packenden Thriller geschrieben. Es geht um eine internationale Verschwörung, deren Drahtzieher weder vor Datenklau und Spionage noch vor Mord und Totschlag zurückschrecken. Es geht um Geld, wirtschaftliche Interessen und Macht.
„Plagiat“ ist inspiriert von wahren Ereignissen und fesselt, ist beklemmend, raubt stellenweise den Atem.
Carla ist tough. Ein bisschen wie Superwoman, wenn sie durchs Mittelmeer schwimmt oder mal eben zweitausend Kilometer nach Hause radelt.
Gestolpert bin ich mehrfach über den Satz: „Kein Wort zu niemand.“ Doppelte Verneinung? An einer Stelle wird es richtig gesagt: „Kein Wort zu (irgend)jemand(em)!“

Fazit: Thriller made in Germany. Spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 10.05.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


sehr gut

Spannender Krimi mit Frankfurt-Flair

„Die Spur der Aale: Ein Fall für Greta Vogelsang“ ist mein erstes Buch von Florian Wacker und zugleich der Auftakt einer neuen Krimireihe, die in Frankfurt am Main verortet ist. Worum geht es?
Staatsanwältin Vogelsang wird während eines Bereitschaftsdienstes an den Main gerufen. Die Polizei hat eine Wasserleiche geborgen. Es handelt sich um Lars Mathissen, Zollfahnder am Frankfurter Flughafen. War es ein Unfall oder gar Mord?
Mathissen war einem Netzwerk auf der Spur, das wertvolle Glasaale nach Asien geschmuggelt haben soll. Vogelsang fühlt sich nun schuldig, weil sie seinen Hinweisen nicht nachgegangen ist.
„Die Spur der Aale“ ist kein Serienkiller-Einheitsbrei und auch nicht einfach nur Krimi mit einem immer gleichen Kommissar. Im Mittelpunkt steht eine Staatsanwältin vom Dezernat für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte. Mal etwas Anderes.
Florian Wacker hat seinen Kriminalroman packend inszeniert. Neben dem eigentlichen Kriminalfall und markanten Schauplätzen, wie das Orange Beach, die Kleinmarkthalle und das Kanonesteppel, vermittelt der Autor interessante Einblicke in die Arbeitsweise eines internationalen Schmuggelnetzwerks.
Da ich selbst 10 Jahre in Frankfurt gelebt und gearbeitet habe, sind Krimis mit diesem Schauplatz immer etwas Besonderes für mich. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung, „Der goldene Tod“, die am 4.7.2024 erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Start einer neuen Serie mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin und viel Lokalkolorit.

Bewertung vom 08.05.2023
Die Schwester (eBook, ePUB)
Johann, Petra

Die Schwester (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein perfekter Plan?

„Die Frau vom Strand“ und „Der Buchhändler“ von Petra Johann hatten mich begeistert und auch „Die Schwester“ überzeugt. Worum geht es?
Lisa und Mara sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Die vierzigjährige Lisa ist eine erfolgreiche Ärztin, glückliche Ehefrau und Mutter. Die 32-jährige Mara dagegen lebt in einer WG, wechselt ständig ihre Jobs und Liebhaber.
Als Lisa am Wochenende an einer Fachtagung teilnimmt und ihr Mann Tim zu einem Junggesellenabschied fährt, hütet Mara das Haus und die Kinder. Doch dann stellt sich heraus, dass Lisa gar nicht auf der Tagung war und spurlos verschwunden ist.
Weil die Polizei nur zögernd ermittelt, machen sich Lisas Familie und Freunde und vor allem Mara auf die Suche. Schon bald steht fest, dass Lisa viele Geheimnisse hatte - ebenso wie Tim.
„Die Schwester“ ist spannend und unterhaltsam. Zudem hat Petra Johann eine Thematik gewählt, die nicht schon x-fach kriminalliterarisch abgearbeitet wurde. Meisterhaft gelingt es der Autorin Spannung aufzubauen. Das Wichtigste jedoch sind all die Wendungen, die gegen Ende des Buches immer mehr werden. Die Auflösung überrascht und schockiert.

Fazit: Gut, aber nicht ganz so gut wie die beiden Vorgänger.

Bewertung vom 06.05.2023
Richter jagen besser / Siggi Buckmann Bd.2
Schleif, Thorsten

Richter jagen besser / Siggi Buckmann Bd.2


sehr gut

Die Vergangenheit holt einen immer ein

„Richter morden besser“ von Thorsten Schleif hatte mich überzeugt und auch „Richter jagen besser“, der zweite Fall für Amtsrichter Siggi Buckmann, hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Als sein einstiger Mentor Jochen tot in einem Waldstück aufgefunden wird, macht sich Siggi auf die Suche nach den Schuldigen. Dabei erhält er unerwartete Unterstützung durch die junge Journalistin Robin Bukowsky.
Bei ihren Untersuchungen stoßen sie auf einen Immobilienentwickler mit dubiosem Geschäftsmodell. Ist Jochen einem Anlagebetrug zum Opfer gefallen? Schon bald geraten Siggi und Robin ins Visier der russischen Maffia, die auch vor Mord nicht zurückschreckt. Selbst der Sohn des Ministerpräsidenten scheint in die Sache verstrickt.
„Richter jagen besser“ ist spannend und unterhaltsam. Eine wunderbar schräge Geschichte mit viel Witz erzählt. Man sollte den ersten Band gelesen haben, um die Story wirklich genießen zu können. Denn die hat es diesmal wirklich in sich.
Siggi ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Ich mag seinen (schwarzen) Humor. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der Lust macht auf den nächsten Band. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger.

Fazit: Fall Nr. 2 für den unkonventionellen Richter Siggi Buckmann. Ein Krimi, der mir viel Spaß bereitet hat.

Bewertung vom 28.04.2023
Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1 (eBook, ePUB)
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Strafe muss sein

„Ein mörderisches Paar - Das Versprechen“ von Klaus-Peter Wolf ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die wieder in Ostfriesland verortet ist. Die Hauptrolle spielt Dr. Bernhard Sommerfeldt, aber auch Ann Kathrin Klaasen und ihr Team sind mit von der Partie.
Sommerfeldt alias Dr. Ernest Simmel leitet inzwischen eine Kurklinik in Norden. Seine zukünftige Ehefrau Frauke, ebenfalls eine Killerin, plant ihre Hochzeit.
Sommerfeldt kümmert sich nicht nur um misshandelte Frauen und Kinder, sondern entsorgt auch schon mal den gewalttätigen Ehemann und Vater. Als ein dreizehnjähriger Schüler an einer Überdosis Heroin stirbt und der Verantwortliche freigesprochen wird, weiß er genau, wem er einen Besuch abstatten muss…
Eine wunderbar schräge Geschichte mit viel Witz erzählt. Und so hat der Leser Verständnis für Sommerfeldt und seine Frauke. Man fiebert mit ihnen mit, ob sie es wohl mit dem Big Boss aufnehmen können. Obwohl Selbstjustiz natürlich keine Option ist.
Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der Lust macht auf den zweiten Band, „Ein mörderisches Paar - Der Verdacht“, der im Juni 2024 erscheinen soll.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Reihe um ein unkonventionelles Paar. Ein Krimi, der mir viel Spaß bereitet hat.

Bewertung vom 23.04.2023
Die Schrift
Haller, Elias

Die Schrift


sehr gut

Alles oder nichts?

Seit „Tod und tiefer Fall“ stalke ich Elias Haller. Das sind mittlerweile 22 Bücher - und auch sein neuer Thriller, „Die Schrift“, der fünfte Fall für den Dresdner Kryptologen Arne Stiller, überzeugt. Worum geht es?
Für die Prostituierte Lena Karasek wird der Anruf eines vermeintlichen Kunden zum Albtraum. Nackt und gefesselt findet sie sich in der Gewalt eines Psychopathen wieder, der sie verstümmelt und mit einem rätselhaften Tattoo versieht.
Als wäre das nicht genug, bekommen es Arne und seine Kollegin Inge Allhammer schon bald mit einem 2. Fall zu tun. Alles ziemlich kompliziert. Nichtsdestotrotz gelingt es Arne, den Text des Tattoos zu entschlüsseln.
Mit „Die Schrift“ ist Elias Haller erneut ein fesselnder Thriller über Menschen am Abgrund gelungen. Die Spannung steigt mit jeder Seite. Ab und zu sind Rückblicke eingestreut. Sie erzählen das Schicksal des Täters.
Wie immer, gründlich recherchiert und packend geschildert. Mir war es diesmal ein bisschen zu viel. Dazu derbe Sprache. Blutig und grausam sowieso. Richtig gut gefallen hat mir das Finale: Showdown unter dem Dresdner Hauptbahnhof.

Fazit: Gern gelesen, aber alles in allem etwas „too much“.