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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2014
Die Verschwörung / Feuer & Glas Dilogie Bd.2
Riebe, Brigitte

Die Verschwörung / Feuer & Glas Dilogie Bd.2


sehr gut

Auf der Suche nach ihrem geliebten Vater folgt Milla ihrem Freund Luca und den anderen nach Konstantinopel. Auch ihre Mutter Savinia ist dabei und voller Hoffnung, endlich wieder ihren Mann in die Arme schließen zu können.

Doch als sie ihn endlich aufgespürt haben, ist die Enttäuschung groß, denn er scheint nicht nur äußerlich verändert, sondern auch all seine Erinnerungen an sein gesamtes Leben sind ihm entschwunden. Milla setzt alles daran, sie ihm wieder zurückzugeben und scheut dabei keine Gefahr. Als die Dinge sich weiter zuspitzen, wird es eng und Milla muss alles auf eine Karte setzen.

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr gefreut, endlich die Fortsetzung zu den Erlebnissen von Milla und Luca lesen zu dürfen. Nahtlos geht die Erzählung weiter, hoffnungsvoll auf den Spuren von Millas Vater, den sie nun endlich bald aufspüren möchte.

Ganz ihrem Temperament ensprechend lässt sich Milla dabei stets von ihren Gefühlen und Instinkten leiten. Dabei zeichnet sie sich immer wieder durch ihr besonderes Gespür aus, schießt aber auch so manches Mal über das Ziel hinaus und bringt dabei sich und andere in Gefahr.

Luca hingegen spiegelt in seinen Handlungen stets sein Element wider. Kühl und bedacht plant er jeden Schritt im voraus und muss des öfteren das Temperament seiner Freundin abkühlen, die mit seiner ruhigen Herangehensweise so gar nicht umgehen kann.

Einer meiner liebsten Charaktere war in diesem Band Enya. Das geheimnisvolle Mädchen, das man nie ein Wort sprechen hört, aber den Eindruck erweckt, ganz besondere Kräfte und ein riesengroßes Herz zu haben. Stets scheint sie zu spüren, was Milla bewegt und signalisiert ihr eine große Verbundenheit. Gerne hätte ich noch mehr über sie erfahren.

Toll fand ich auch, wieviel ich durch diesen Roman über die damalige Zeit gelernt habe, ebenso wie über die örtlich üblichen Sitten und Gebräuche. So ganz nebenbei streut die Autorin geschickt die Informationen, ohne, dass ich mich in irgendeiner Weise von ihr belehrt fühlen würde. Das Leben im Palast des Sultans wird hierbei sehr anschaulich verdeutlicht.

Fazit:

"Feuer & Glas - Die Verschwörung" ist etwas ruhiger als sein Vorgänger, weiß aber dennoch gut zu unterhalten. Es hat Spaß gemacht, das weitere Schicksal der zuvor liebgewonnenen Charaktere zu verfolgen und ich wäre auch einer Fortsetzung gegenüber nicht abgeneigt. Die schönen Beschreibungen der damaligen örtlichen Gegebenheiten runden das Lesererlebnis angenehm ab.

Bewertung vom 20.06.2014
5 Tage im April
Marzi, Christoph

5 Tage im April


ausgezeichnet

Jacks Leben gerät aus den Fugen, als seine Mom einen Unfall mit verheerenden Folgen hat. Allein mit der Situation, findet er zu Hause einen Brief seiner Mutter an einem ihm unbekannten Mann weit weg an der Küste. Jack spürt, dass dieser Brief wichtig ist und hofft, durch ihn Antworten auf die Fragen seiner Herkunft zu bekommen, die seine Mutter ihm nie beantwortet hat.

Deswegen macht er sich auf, den Brief selbst zuzustellen, flüchtend vor der aktuellen Situation, mit der er nicht umgehen kann. Angekommen in Seals Head Harbor muss Jack jedoch erkennen, dass die Antworten auf seine Fragen nicht so einfach zu finden sind und, dass die halbe Stadt mehr weiß als er. Hier verliebt er sich in Sadie, ein Mädchen, das ihm mehr als einmal Schwierigkeiten beschert und doch hat er hier das erste Mal das Gefühl angekommen zu sein. Er verlebt dort 5 Tage, die ihm wie ein halbes Leben vorgekommen, voller merkwürdiger Ereignisse, denn - wie Jack immer wieder feststellen muss: Der April ist ein verdammt trügerischer Monat.

Meine Meinung:

Mein erstes Buch von Christoph Marzi, an das ich relativ unbefangen herangegangen bin und das mich dann letztendlich dermaßen mitgezogen hat. Die Handlung haut gleich zu Beginn ordentlich 'rein mit dem Unfall von Jacks Mutter. Man spürt seine Verzweiflung, die Schuldgefühle und die Angst. Wenn ich auch Jacks nachfolgende Flucht ins Ungewisse für mich persönlich nicht so ganz nachvollziehen konnte, so scheint sie mir im Nachhinein für ihn die einzig richtige Wahl.

Der kleine Ort, in dem Jack auf den Spuren seiner Vergangenheit wandelt, ist wunderbar vom Autor beschrieben. Der Hafen, jede Straße, jedes Haus und letztendlich natürlich auch Nellie's Reach haben vor meinem inneren Auge Gestalt angenommen, ebenso wie die detailliert gezeichneten Charaktere. Ich mochte Jack, Sadie und Nellie sofort, genauso wie Ben und den alten Ernie.

Dabei hat Christoph Marzi einen einzigartigen, fast poetischen Schreibstil, der mich stets auf Tuchfühlung mit Jack gehen ließ, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Ich konnte gar nicht anders, als die Ereignisse gebannt zu verfolgen, längst fühlte ich mich mit ihm verbunden und wollte, dass das Schicksal etwas Gutes für ihn bereithält. Ich durchlebte hierbei die volle Gefühlspalette und konnte nicht umhin, letztendlich auch zum Taschentuch greifen zu müssen. Nichtsdestotrotz war es einfach wunderschön und ich habe jede Zeile, die ich lesen durfte, voll und ganz genossen.

Gemeinsam mit Jack habe ich versucht, die Puzzlestücke der Vergangenheit zusammenzusetzen. Die grobe Richtung wird schnell klar, doch die Auflösung des Ganzen konnte ich so im Detail nicht erahnen. Gerade das Ende fand ich dann wieder zutiefst bewegend und gleichzeitig auch unheimlich stimmig und realistisch - wie das Leben halt so spielt.

Fazit:

"5 Tage im April" ist ein toller Jugendroman von Christoph Marzi. Ein Roman über das Erwachsenwerden, über das Suchen nach unseren Wurzeln, über die Liebe und das Schicksal, das einem so oft in die Suppe spuckt. Ich konnte mich in diesen Roman voll und ganz fallen lassen, so sehr hat er mich berührt und bewegt.

Bewertung vom 20.06.2014
Stigmata
Gurian, Beatrix

Stigmata


ausgezeichnet

Emmas Mutter ist tot - ein Unfall sagen sie. Für Emma bricht eine Welt zusammen, denn nun ist sie ganz allein. Erst ein anonymer Brief reißt sie aus ihrer Starre heraus, denn dieser fordert sie auf, die Mörder ihrer Mutter zu finden!

Ihre Suche führt sie in ein Camp für besondere Jugendliche, das sich als Veranstaltungsort ein gruseliges, altes Schloss, einsam gelegen in den Bergen ausgesucht hat und mehr als merkwürdig wirkt. Hier erhält Emma weitere Hinweise auf die Vergangenheit ihrer Mutter, die irgendwie in Zusammenhang mit ihrem Tod zu stehen scheinen. Doch fast sieht es aus, als würde jemand seine Spielchen mit ihr treiben, die jeden Tag extremer werden. Wird Emma die Wahrheit aufdecken können oder wird es sie letzten Endes ihr Leben kosten?

Meine Meinung:

Unmittelbar fand ich mich im Geschehen wieder. Die Handlung wird in zwei Erzählsträngen wiedergegeben - auf der einen Seite in der Vergangenheit, aus der Sicht von Emmas Mutter, auf der anderen in der Realität, die aus Emmas Sicht geschildert ist.

Die Bilder, die Emma zu sehen bekommt, sind verstörend. Sehr deutlich beschreibt die Autorin die Leiden der Vergangenheit, die durch die eingeflochtenen Bilder untermalt werden. Immer wieder lässt sie ihre Leser an Rückblicken aus den Erlebnissen von Emmas Mutter teilhaben, die beängstigender kaum sein könnten.

Allein die Umgebung, in der der Roman spielt, versetzt mich in ängstliche Erwartung. Die verlassene Gegend und das heruntergekommene Haus, dessen Waschräume sich unten in einem dunklem Keller befinden, hätten mir schon gereicht, um mich in die ersten Ebenen von Panik zu versetzen. Nichts ist so, wie Emma oder auch ich es erwartet haben und die Neugier trieb mich dazu, Seite um Seite umzublättern.

Schon sehr schnell hat mich ein leichter Grusel erfasst und ich wollte Emma zurufen, das Haus nur schleunigst zu verlassen. Anfänglich war mir nicht klar, weshalb ihr Selbsterhaltungstrieb nicht größer war und sie sich das alles tatsächlich antat, bis mir klar wurde, wieviel tatsächlich für sie dahinterstand. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie allein auf der Welt, Schuldgefühle plagen sie, da ihr erst im Nachhinein klar wurde, wie selbstsüchtig sie sich meistens ihrer Mutter gegenüber verhalten hat. Und wie wenig sie überhaupt von ihr weiß. Neugier, Wut und grenzenlose Ohnmacht ob ihrer Situation sind Emmas Motor, der sie weiter auf dem einmal eingeschlagenen Kurs hält. Es geht um alles oder nichts.

Die anderen Charaktere bleiben stets ein wenig unergründlich. Immer wenn ich dachte, der oder dem kann Emma bestimmt vertrauen, dann wurde ich kurz darauf eines Besseren belehrt und musste neue Theorien in meinem Kopf abwägen. Niemand in diesem Haus scheint ohne Schuld und die Frage, wer nun letzten Endes der Drahtzieher hinter alldem ist, blieb mir bis zur Enthüllung der Person unklar. Gekonnt hat Beatrix Gurian hier mit meinen Gefühlen gespielt und ich konnte es Emma durchaus nachempfinden, wenn sie der Verzweiflung nahe war.

Während des Lesens habe ich alles um mich herum ausgeblendet - ich konnte einfach nicht Aufhören die Geschichte zu verfolgen. Ich habe erst geruht, als ich die letzte Seite umgeblättert habe und das Ende klar vor mir lag.

Fazit:

Megaspannend und fesselnd habe ich den neuen Roman von Beatrix Gurian "Stigmata - Nichts bleibt verborgen" empfunden. Allein das Setting ließ mich schon gruseln und die toll beschriebenen Charaktere haben ihren Teil dazugetan. Lange tappte ich im Dunkeln und wurde erst durch das überraschende Finale erlöst. Dies war bestimmt nicht mein letzter Roman der Autorin.

Bewertung vom 20.06.2014
Die Liebe / Ewiglich Trilogie Bd.3
Ashton, Brodi

Die Liebe / Ewiglich Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Nikki und Jack sind endlich zusammen, doch der Preis dafür war hoch. Durch eine List von Cole verwandelt sich Nikki in eine Ewigliche und dann hat er auch noch ihr Oberweltherz gestohlen! Auf diese Weise hat er sie von sich abhängig gemacht und trägt ihr Schicksal in seiner Hand. Gemeinsam sehen Nikki und Jack nur noch einen Ausweg aus dieser verfahrenen Situation: Das Ewigseits zu zerstören!

Doch die Zeit drängt, denn immer näher rückt der Tag, an dem Nikki nur noch überleben könnte, wenn sie einen Sterblichen mit zur hunderjährigen Nährung nimmt. Gerade, als sie und Jack zu verzweifeln drohen, bekommen sie von unerwarteter Seite Hilfe.

Meine Meinung:

Ich liebe diese Reihe; sie ist ausgesprochen gefühlvoll geschrieben. Normalerweise wäre mir das Ganze fast zu emotional, aber irgendwie bekommt es die Autorin hin, dass ich trotz allem die Seiten einfach nur verschlingen möchte. Vielleicht liegt es an ihrem Schreibstil, der definitiv poetisch angehaucht ist.

Die Handlung beginnt unmittelbar dort, wo sie im zweiten Teil aufhörte. Für diejenigen, bei denen die Lektüre schon etwas länger zurückliegt, wird das Wichtigste auf den ersten Seiten noch einmal zusammengefasst, so dass eigentlich jeder schnell wieder im Geschehen eintauchen kann.

Jack und Nikki könnten endlich zusammen sein und nach all der Anstrengung die gemeinsame Zeit genießen, wäre Cole nicht so einfallsreich gewesen und hätte ganz unbemerkt bei der Rettungsaktion von Jack dafür gesorgt, dass Nikki sich in eine Ewigliche verwandelt. Denn noch immer möchte er sie zu seiner Königin machen und gemeinsam mit ihr über das Ewigseits herrschen. Dadurch, dass er ihr Oberweltherz an sich genommen hat, kann Nikki nur überleben, wenn sie sich von ihm nährt. Allerdings nur so lange, bis ihre erste, richtige Nährung ansteht, wovon Nikki so gar nichts wissen will.

In dieser Situation scheinen Nikki und Jack über sich selbst hinauszuwachsen. Gemeinsam haben sie nur ihr Ziel vor Augen und versuchen dies auf jedem erdenklichen Weg umzusetzen. Doch vor allem die Nebencharaktere sind es hier, die eine große Veränderung durchgemacht haben. In dieser Hinsicht möchte ich allerdings noch nicht zuviel verraten, um niemanden den Lesespaß zu nehmen.

Die Rückblicke in die Vergangenheit, derer sich die Autorin noch im Band zuvor bedient hat, fallen hier hinsichtlich Nikki und Jack gänzlich weg, werden aber durch Rückblicke in Coles Leben ersetzt. Das hat mir diesen Charakter sehr viel nähergebracht und, wenn er auch nicht immer die richtigen Entscheidungen in seinem Leben getroffen hat, so verspüre ich dennoch Sympathie für ihn.

Fazit:

"Ewiglich die Liebe" ist der abschließende Band einer Trilogie, der ebenso wie seine beiden Vorgänger durchweg spannend und emotional fesselnd war. Das Ende hat mich den Buchdeckel mit einem lachenden und einem weinenden Auge schließen lassen und gab mir das Gefühl, einen guten Abschluss gelesen zu haben. Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch den finalen Teil lieben, denn auch hier sind die Gefühle der Charaktere zum Greifen nahe und selten habe ich so intensiv mitgefühlt.

Bewertung vom 02.06.2014
Um der Hoffnung willen / Night School Bd.4
Daugherty, C. J.

Um der Hoffnung willen / Night School Bd.4


ausgezeichnet

Allie und Rachel sind immer noch auf der Flucht vor Nathaniel und wechseln deswegen ständig ihren Aufenthaltsort. Als sie dabei auf Sylvain treffen, wagt Allie leicht aufzuatmen, doch die vermeintliche Ruhe trügt und sie werden erneut angegriffen. In letzter Sekunde ergreifen sie die Flucht und kehren schließlich nach Cimmeria zurück.

Hier hat sich jedoch inzwischen viel verändert. Nur noch ein Bruchteil der vorherigen Schüler ist noch anwesend und die Stimmung ist mehr als gedrückt. Die meisten anderen bzw. deren Eltern haben sich auf die Seite von Nathaniel geschlagen. Auch Carter begegnet Allie alles andere als freundlich; diese sucht ihr Heil indessen im Zusammensein mit Sylvain. Als dieser sich ihr gegenüber erklärt, sieht sich Allie erneut mit den Zweifeln an ihren Gefühlen konfrontiert. Bevor sie sich jedoch klar werden kann, für wen der Jungs sie nun tatsächlich mehr empfindet, verschärft ein Attentat die Situation und Allie sieht sich gezwungen zu handeln.

Meine Meinung:

Gewohnt spannend setzt die Handlung auch hier beim vierten Band der "Night School"-Reihe ein, den ich bereits sehnsüchtig erwartet habe. Allie und Sylvain geraten in Frankreich in einen Hinterhalt, der ganz klar deutlich macht, dass sie sich nirgendwo in völliger Sicherheit befinden. Aus diesen Gründen kehren Rachel und Allie auch nach Cimmeria zurück, wo sie sich zumindest auf gewohntem Terrain befinden.

Doch zum Luftholen kommen weder Allie noch ihre Leser, denn immer noch wird in der Schule fieberhaft nach dem Spion gefahndet. Die Sicherheitsmaßnahmen sind verschärft und bei den wenigen, übriggebliebenen Schülern liegen die Nerven blank. Allen voran natürlich bei den Mitgliedern der Night School, die sich kaum noch eine Ruhepause gönnen.

Erneut ist die Dreiecksbeziehung zwischen Allie, Carter und Sylvain wieder ein zentraler Punkt der Handlung. Noch immer ist Allie unentschlossen. Auf der einen Seite konnte ich sie da voll und ganz verstehen, auf der anderen Seite habe ich inzwischen mit beiden Jungs ehrlich gemeintes Mitleid. Sylvains klare Äußerungen bringen die Situation zum Glück endlich ins Rollen und Allie sieht sich endlich gezwungen, ihre Gefühle, trotz der hohen anderweitigen Anforderungen an sie, endlich konkret zu hinterfragen.

Lediglich ein neuer Charakter taucht in diesem Buch auf, bleibt allerdings insgesamt noch eher im Hintergrund. Ein alt bekannter überrascht mit seinem Handeln, und auch einige andere scheinen einen Wandel in ihrem Verhalten durchzumachen. Schön fand ich, dass auch in diesem Band Zoe wieder aktives Mitglied der Gruppe war. Irgendwie ist sie mir im Laufe der Reihe mit ihrer direkten und unverblümten Art ans Herz gewachsen und ich war froh, dass ich sie nicht missen musste.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr flüssig und ungeheuer fesselnd. Längst sind mir die Charaktere nahegekommen und ich muss einfach weiterfolgen, was das Schicksal noch für sie bereithält. Der Spannungsbogen riss während des Lesens fast nie ab und an den wenigen Stellen fesselten mich dafür die gut transportierten Emotionen der Charaktere.

Fazit:

"Night School 4 - Um der Hoffnung willen" von C. J. Daugherty ist der spannende, vierteTeil einer Reihe, die mich schon seit langem nicht mehr loslässt. Spannung, Action und Gefühl existieren hier in einem ausgewogenen Verhältnis nebeneinander und sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das atemberaubende Ende hat mich fassungslos zurückgelassen und ich weiß gar nicht, wie ich es schaffen soll, noch ein Jahr lang auf das Finale warten zu müssen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2014
Tor der Nacht / Unsterblich Bd.2
Kagawa, Julie

Tor der Nacht / Unsterblich Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem die siebzehnjährige Allison Sekemoto sich von ihren menschlichen Freunden in Eden schweren Herzens getrennt hat, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Meister, dem Vampir Kanin, der sich in den Fängen des geistig übergeschnappten Vampirs Sarren befindet.

Dabei stolpert sie über ihren "Bruder" Jackal, dem ebenfalls daran gelegen ist, Kanin zu finden. Gezwungenermaßen verbündet sich Allie mit ihm, wohlwissend, dass dieser seine ganz eigenen Interessen verfolgt.

Der Weg führt sie zurück in ihre Heimatstadt New Covington, in der urplötzlich eine Mutation der roten Schwindsucht wieder aufgetreten ist. Doch dieses Mal ist die Krankheit nicht nur eine Gefahr für die Menschen, sondern auch für Vampire. Die Zeit drängt und nur Kanin scheint die Lösung des Rätsels zu kennen.

Meine Meinung:

Bereits mit dem Auftaktband der neuen Reihe "Unsterblich - Tor der Dämmerung" hat Julie Kagawa mich gepackt. Die ungewöhnliche Kombination aus Fantasyroman und Dystopie hat auf mich eine besondere Anziehungskraft ausgewirkt, die es mir unmöglich machte, nicht in begeisterte Verzückung beim Lesen zu geraten.

Auch die Fortsetzung ist aus der Sicht ihrer Protagonistin Allie geschrieben und knüpft unmittelbar an die vorherigen Geschehnisse an. Die wichtigsten Aspekte des Vorbandes werden noch einmal kurz aufgegriffen, so dass man nahtlos der Handlung folgen kann.

Ich mag Allie einfach. Sie ist tough und selbstbewußt und hat zudem das Herz auf dem rechten Fleck. Sie weigert sich trotz ihres Vampirdaseins ihre Menschlichkeit aufzugeben und zeigt damit eine besondere Stärke. Die erzwungene Kooperation mit ihrem Bruder im Blute behagt ihr nicht, fürchtet sie doch jederzeit, dass er sie hintergeht und sich wieder ausschließlich auf seine eigenen Ziele konzentriert.

Sie tritt für andere ein und ist bereit, dafür ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Insbesondere für Zeke würde sie alles tun. Zu seinem Schutz hat sie ihn in Eden zurückgelassen, obwohl ihr die Trennung ständig zusetzt und er ist auch die Ursache dafür, dass sie ihre Menschlichkeit nie aufgegeben hat. Tapfer hält sie den Blick immer nach vorne gerichtet, auch wenn das Schicksal ihr mal wieder in die Suppe spuckt.

Das plötzliche Auftauchen des Banditenkönigs Jackal hatte ich nicht erwartet, doch brachte er dadurch wieder viel Schwung und verbalen Schlagabtausch in die Geschichte. Dabei hat sich der listige Hund nicht nur bei Allie heimlich eingeschlichen, sondern auch ich wollte ihn in der weitergehenden Handlung nicht missen, da er immer für eine Überraschung gut ist und die Handlung sehr lebendig hielt.

Fazit:

"Unsterblich - Tor der Nacht" ist die Fortsetzung einer tollen, neuen Reihe von Julie Kagawa, die eine gekonnte Mischung aus Fantasy und Dystopie ist. Stets fühlte ich mich gut unterhalten, wofür die gute Zusammensetzung aus Action, Spannung und Fantasy sorgte, die immer wieder unerwartete Wendungen aufwies. Ich kam nicht umhin, mit Allie und ihren Freunden mitzufiebern, wobei ich mich durchweg als Teil des Geschehens fühlte. Schon allein wegen des Cliffhangers am Ende bin ich schon sehr gespannt, wie die Story weitergeht.

Bewertung vom 26.05.2014
Wenn die Nacht stirbt / Herzblut Bd.3
Darnell, Melissa

Wenn die Nacht stirbt / Herzblut Bd.3


ausgezeichnet

Nach Tristans Verwandlung zieht sich Savannah zunächst einmal mit ihm und ihrem Vater in die Wälder von Arkansas zurück, um ihm dort in den nächsten Monaten alles Nötige über das Vampirdasein beizubringen. Anfänglich ist sein Gedächtnis noch gelöscht und Tristan muss ohne die Wesenszüge, die ihn ausmachen, lernen, den Blutdurst zu beherrschen und sich zu kontrollieren. Zum Glück kehren nach einer Weile seine Erinnerungen endlich zurück. Gerade als für beide fast ein wenig Normalität eintritt, bittet Tristans Mutter unverhofft zu einem gemeinsamen Essen.

Doch dort angekommen finden Savannah und Tristan eine gänzlich unerwartete Situation vor, die sie zwingt, nicht nur um ihr Leben zu kämpfen, sondern sich auch auf unbestimmte Zeit auf die Flucht zu begeben. Denn nun ist passiert, wovor sie sich lange gefürchtet haben: Der Krieg zwischen dem Clann und den Vampiren ist ausgebrochen!

Meine Meinung:

Schon lange habe ich den finalen Band der Reihe sehnsüchtig erwartet und mich auch gleich begeistert daraufgestürzt, als ich es endlich in meinen Händen hielt. Mühelos war ich sofort wieder Teil der Geschichte und konnte in ihr versinken und dabei die Welt um mich herum vergessen.

Erneut begleitete ich Savannah und Tristan abwechselnd auf ihrem Weg und durfte dadurch an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, die mir einen umfangreichen Zugriff auf die Handlung boten.

Man merkt in diesem dritten Teil, dass Savannah und Tristan sich weiterentwickelt haben. Sie sind erwachsener geworden und gehen ihre Probleme nunmehr viel vernünftiger an. Zwar sind die beiden jetzt endlich vereint und Savannah muss sich keine Sorgen mehr machen, Tristan zu verletzen oder zu töten, aber die Ereignisse setzten ihnen sehr zu, so dass sie die neue Situation in ihrer Beziehung eigentlich gar nicht genießen können.

Beiden ist bewusst, dass sie der Auslöser vieler nachfolgender Aktionen sind, die sie nie gewollt haben und so setzen sie alles daran, das Geschehen für alle positiv zu beeinflussen. Letztendlich kommt es zu einem atemberaubenden Showdown, der ihnen nahezu alles abverlangt.

Besonders gefallen hat mir, dass Tristans Schwester Emily hier mehr in Aktion tritt. Überhaupt tritt in diesem Teil die Familie vermehrt auf den Plan, wodurch die Beziehung zu den Freunden etwas mehr in den Hintergrund rückt. Die tieferen Einblicke in die familiären Beziehungen fand ich sehr gelungen.

Fazit:

"Herzblut - Wenn die Nacht stirbt" ist der spannende dritte und finale Teil der "Herzblut"-Reihe von Melissa Darnell und konnte mich genau wie seine Vorgänger wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Nur zu gerne habe ich das Schicksal der liebgewonnenen Charaktere verfolgt und bin nun fast ein wenig traurig, dass die Ereignisse um Savannah und Tristan hier zunächst enden. Diese Reihe muss man einfach gelesen haben.

Bewertung vom 24.05.2014
Die Legende des Weltenwandlers
Ebert, Janina

Die Legende des Weltenwandlers


gut

Seit neun Jahren versucht Aella ihren Freund Ken davon abzuhalten, die Welt zu zerstören. Denn eigentlich heißt er Ukog und ist Darnocianer. Seine Welt hat ihm den Auftrag erteilt, die Erde zu vernichten, da wir Menschen uns als unwürdig erwiesen haben.

Glücklicherweise sind Darnocianer absolut der Wahrheit verschrieben und so zweifelt Ken nicht an Aella, wenn diese ihm immer wieder erklärt, dass er viel zu schwach für sein Vorhaben sei. Doch kurz bevor Aellas Abiturprüfungen anstehen, kommt die Sache ins Rollen, denn auf einmal taucht ein weiterer Darnocianer auf. Und als wäre das nicht schon genug, steht auch Aellas alte Freundin aus Kindheitstagen vor der Tür! Gemeinsam versuchen die Mädels den Untergang der Erde aufzuhalten.

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin war recht flüssig, so dass das Lesen leicht fiel. Die Geschichte beginnt unmittelbar und schnell sind die Hintergründe klar, die mir aber irgendwie nie so richtig einleuchten wollten. Die Darnocianer sind hochentwickelte Wesen und schicken ein Kind aus, um eine Welt zu vernichten? Es kehrt nicht zurück und in ganzen neun Jahren versuchen sie nicht einmal Kontakt mit ihm aufzunehmen? Überhaupt kam für mich bei der Geschichte an vielen Stellen die Logik einfach zu kurz. Nicht, dass ein Buch aus dem Fantasybereich durch und durch nach realistischen Maßstäben logisch sein müsste, aber in sich, finde ich, sollte es schon sein.

Trotzdem ließ es sich immer noch recht angenehm lesen und erwies sich als kurzweilige Lektüre. Richtig ganz gefangennehmen konnte es mich aber nicht. Vielleicht lag es an den Charakteren, mit denen ich einfach nicht so richtig warmgeworden bin, weil sie mir einfach zu wenig natürlich, dafür aber leicht aufgesetzt vorkamen.

Insbesondere Ken wirkte eher merkwürdig. Zum Teil begründet sich das sicherlich in seiner besonderen Natur, aber irgendwie passte es für mich nicht, dass dieses hochentwickelte Wesen, auch wenn er sich lange Zeit sehr isoliert bei Aella und ihrer Großmutter aufgehalten hat, dermaßen naiv und roboterhaft herüberkommt. Ein wenig erinnerte mich Kens Verhalten an einen Disney-Film aus den 80er Jahren. In "Mein großer Bruder Chip", agiert und artikuliert sich Jay Underwood als Android Chip sehr ähnlich.

Gerade auch wegen seines enormen Gerechtigkeitssinns ohne jegliches Hinterfragen oder irgendeine Emotion war es mir einfach nicht möglich, Ken näherzukommen oder irgendeine Verbindung zu ihm aufzubauen. Das fand ich eigentlich sehr schade. Denn sowohl die Idee, als auch die Charaktere hatten, meiner Meinung nach, jede Menge Potential.

Zum Ende hin ließ diese Empfindung etwas nach und auch Ken schien sich ein wenig entwickelt zu haben. Das Lesen machte mehr Spaß und die Spannung stieg, wenn auch der Schluss ein wenig abrupt für mich wirkte.

Gut gefallen hat mir hier, dass in diesem Roman die Menschen die Bösen sind. Hier wird verdeutlicht, wieviel Leid sich die Menschheit selbst antut und die Frage aufgeworfen, ob wir überhaupt das Recht auf Existenz haben.

Fazit:

"Die Legende des Weltenwandlers" von Janina Ebert ist ein Jugendfantasyroman, der auf einer guten Idee basiert und die meiste Zeit recht kurzweilig war. Leider fand ich nie kompletten Zugang zu der Geschichte, deren Potential, meiner Meinung nach, nicht ganz ausgeschöpft worden ist.