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Dunja Droske

Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2022
Miss Kim weiß Bescheid (eBook, ePUB)
Nam-Joo, Cho

Miss Kim weiß Bescheid (eBook, ePUB)


gut

Der Band mit acht Kurzgeschichten über Frauen und ihre Beziehungen spielt in Korea. Die Autorin arbeitet die verschiedenen Situationen der Frauen in ihrem Land gut heraus, doch ich hatte des Öfteren Verständnisprobleme, die bestimmt in der Kultur verhaftet liegen. Es ist für mich ganz anders und durch meine Sozialisation nicht immer nachvollziehbar, wie in den Geschichten gehandelt wird. Von daher war es zwar interessant doch nicht das, was ich von dem Buch erwartet hatte. Vielleicht liegt es aber auch an dem Schreibstil der Autorin, der mir nicht immer lag. Das Cover passt im Nachhinein betrachtet gut zu den Geschichten - eine geschichtslose Frau, das haben mir die Geschichten erklärt. Wer sich auf andere Kulturen vorbehaltlos - gerade aus Frauensicht - einlassen kann, dürfte hier Spaß haben. Mich hat es nicht zu hundert Prozent überzeugt.

Bewertung vom 16.11.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Das Cover fügt sich perfekt in die anderen der Reihe ein und auch die Geschichte beginnt mit dem Ende der letzten, so dass ich gleich wieder mittendrin war. Marlene und Emma haben beide ihre eigenen Schwierigkeiten zu lösen - beruflich wie privat. Antonia Blum schafft es, die Zeit um 1929 und die Geschehnisse lebendig werden zu lassen. Sehr plastisch wird beschrieben, wie bald jeder einzelne Bereich davon durchdrungen wird. Die Klinik muss mit einer neuen Oberin klar kommen und mit prekären wirtschaftlichen Verhältnissen. Ich hätte nie gedacht, dass Marie-Luise und Emma jemals zusammen arbeiten würden. Privat sieht es bei den Schwestern auch nicht unbedingt rosig aus. Mit ihrem eingängigen Schreibstil vermittelt die Autorin alle Gefühlsebenen der Figuren eindringlich, so dass ich total mitgefiebert habe. Das war ein tolles Lesehighlight und ich bin auf den nächsten Band gespannt.

Bewertung vom 15.11.2022
Café Leben (MP3-Download)
Leevers, Jo

Café Leben (MP3-Download)


sehr gut

Eine sehr interessante Geschichte über zwei total unterschiedliche Frauen - Henrietta und Annie - die beide an ihrer Vergangenheit zu tragen haben. Durch die Arbeit an Annies Lebensbuch, kommen sie sich langsam näher und versuchen den Panzer der Verdrängung zu durchbrechen. Die Autorin beschreibt die berührenden Geschichten um Liebe, Tod und Verrat sehr einfühlsam und lässt die Geschichte sich langsam entwickeln. Die Figuren sind sehr eigen, doch das passt in die Geschichte und im Laufe der Zeit wird es nachvollziehbar, warum sie so geworden sind. Mich hat das Thema bewegt und die Umsetzung in dem Hörbuch gut gefallen. Mit der Wendung am Ende hätte ich nicht gerechnet, aber die macht Annies Geschichte für mich rund und auch Henrietta hat eine Wandlung durchgemacht, ist aufgeschlossener geworden. Es ist kein einfaches Buch, weil das Thema nicht einfach ist, doch ich empfehle es gerne weiter.

Bewertung vom 11.11.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) (eBook, ePUB)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) (eBook, ePUB)


weniger gut

Eigentlich wollte ich unbedingt mal wieder ein Fantasy Buch lesen und hier hatten mich Titel und Cover angesprochen. Doch die Geschichte war dann leider gar nicht meins. Zum einen hat mir die teilweise derbe Sprache nicht gefallen, die Welt, die der Autor entwirft ist sehr groß und für mich unübersichtlich. Ich hätte an den einzelnen Schauplätzen definitiv mehr Zeit verbringen wollen, um zumindest ein kleines Gefühl für die Umgebung, die Figuren und Kreaturen zu bekommen. So blieb es blass und oberflächlich. Dies ist ja der erste Band und da wäre dann wirklich weniger Überfrachtung gut gewesen. Dann hätte ich bestimmt besser in die Geschichte hinein gefunden. So hat mich die Geschichte nicht gepackt. Ich habe zwar bis zum Ende gelesen, doch reizt mich eine Fortsetzung nicht, dafür hatte ich zu wenig Freude daran. Deshalb schweren Herzens nur ** Sterne.

Bewertung vom 09.11.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


sehr gut

1898 ein Mann erwacht in London am Bahnhof ohne Gedächtnis und alles ist komplett anders, als er es kennt. Schon das Cover gefiel mir sehr gut und nach der Leseprobe wollte ich sofort weiter lesen. Hier wird Geschichte auf den Kopf gestellt - England gehört hier zu Frankreich - und das auf wundervoll detailreiche Weise. Der Protagonist Joe war mir gleich sympathisch, ich habe mich durch die bildhafte Sprache der Autorin total in ihn hinein versetzen können. An die Zeitsprünge musste ich mich gewöhnen, doch wenn man sich auf die Geschichte einlässt, wird man bis zum Ende gefesselt sein. Wobei ich bemerken muss, dass die Schlachtenszenen nichts für sensible Gemüter ist, sind sie doch sehr realistisch beschrieben. Das Ende hatte ich so nicht erwartet, doch finde ich es stimmig. Dies Buch empfehle ich gerne weiter für anregende, spannende Lesestunden.

Bewertung vom 09.11.2022
Die Passage nach Maskat (eBook, ePUB)
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat (eBook, ePUB)


gut

Das Cover und auch der Klappentext haben mich ein wenig an 'Tod auf dem Nil' erinnert. Die bildhaften Beschreibungen der historischen Hintergründe des Jahres 1929 haben mir sehr gut gefallen und auch gleich Kopfkino entstehen lassen. Das erste Drittel der Geschichte war gut nachvollziehbar, doch danach wurde es für mich verwirrender. Ich konnte den Handlungen der Personen teilweise schwer folgen, da sie teils unrealistisch, teils einfach zu plakativ beschrieben wurden. Auch hatten die Mitreisenden schon etwas klischeehaftes. Ich hätte mir gewünscht, der Handlungsstrang wäre besser durchkomponiert gewesen und die Figuren hätten mehr Tiefe entwickeln können. Leider wurden am Ende auch nicht alle losen Fäden verknüpft, was den Lesegenuss trübt.
Daher empfehle ich dies Buch nur bedingt weiter, denn alleine schöne Beschreibungen reichen mir nicht aus.

Bewertung vom 31.10.2022
Ein Kind namens Hoffnung
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


gut

Das Buch von Marie Sand beschreibt, nach der Geschichte ihrer Großmutter, die Lebensgeschichte von Elly, die als Köchin bei einer jüdischen Familie Sternberg, in Berlin eine Anstellung findet. Eine interessante Geschichte, was auch die Leseprobe verhieß. Als die Familie Sternberg von den Nationalsozialisten abgeholt wird, gibt Elly den Sohn der Familie als ihr eigenes Kind aus und setzt sich mit ihm ab aus Berlin - erst zu ihren Eltern nach Bonn, einer Pfarrersfamilie, die aber Elly nur verheiraten wollen und Leon, den 'Sohn' abschieben möchten, da er Jude ist - dann weiter irgendwo hin aufs Land. Dort lernt sie einen verwitweten Bauern kennen und heiratet ihn. Alles schein in Butter. Bis dahin klingt die Geschichte so, als wenn sie vielleicht, mit Abstrichen wirklich geschehen sein könnte. Auch die Figuren sind bis dorthin ganz gut beschrieben und ihre Handlungen durchaus nachvollziehbar. Danach wird die Handlung wirr und Ellys Reaktionen und Emotionslosigkeit speziell ihrer Tochter Mathilda gegenüber verstehe ich nicht. Gut, ich habe diese Zeit nicht erlebt, aber gegen Ende der Geschichte, ist auch die Geschichte der Familie Sternberg nicht realistisch und sehr übertrieben dargestellt. Eins am Rande, auch wenn es ein Roman ist, dass sich Helene Bechstein so verhalten haben könnte wie dort geschildert, ist unter historischen Gesichtspunkten nicht im mindesten nachvollziehbar. Deshalb leider nur *** Sterne für ein ansonsten interessantes Buch mit mehr Potential.

Bewertung vom 25.10.2022
Samson und Nadjeschda (eBook, ePUB)
Kurkow, Andrej

Samson und Nadjeschda (eBook, ePUB)


gut

Das Cover ist ein typisches Diogenes Cover und passt gut zu der Geschichte. Die Geschichte allerdings firmiert als Krimi, das würde ich aber verneinen. In den ersten 25 Kapiteln findet man eine russische Geschichtsstunde des Kiew 1919. Sehr ausführlich werden die politischen Verhältnisse beschrieben, die Entbehrungen, die Kämpfe, die Risse die durch ganze Familien gehen. Das ist interessant geschrieben, aber eben kein Krimi im eigentlichen Sinne. Das Buch kann gut als historischer Roman durchgehen, dafür ist es sehr ausführlich und die Figuren sind eindringlich gezeichnet und manche der beschriebenen Szenen sind nichts für schwache Nerven. Das Buch ist durchaus lesenswert, aber ich gebe hier nur *** Sterne, da mir die Geschichte für einen Krimi zu langatmig war und doch eher eine interessante Geschichtsstunde. Ein Buch, was man nicht so einfach nebenbei lesen kann.

Bewertung vom 15.10.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


gut

Schon das knallige Rot des Covers signalisiert - Alarm! Und so fängt der Roman auch an. Alles spielt in einer sehr nahen Zukunft und rankt ich um die Protagonistin und Klimaaktivistin Tessa Hansen. Ein sehr spannendes Thema in einen Roman/ Krimi verpackt. Da dies Thema sehr komplex ist und der Autor alle Aspekte unbedingt unterbringen wollte, tut das dem Lesefluss und damit für mich auch der Lesefreude leider nicht gut. Die Interessen der verschiedenen Länder - Deutschland, China, USA, England etc. werden erwähnt und manchmal sehr langwierig, fast wie in einem Sachbuch beschrieben. Die Verstrickungen der Politik sind auf den verschiedenen Ebenen nachvollziehbar, ergeben aber eigentlich genug Material für ein eigenes Buch. Was dann leider gar nicht in die Geschichte und das Buch passte, war die Liebesgeschichte zwischen Tessa und Shannon. Zum einen wirkt das sehr aufgesetzt - vielleicht, weil ein Mann versucht eine lesbische Beziehung zu beschreiben? - zum anderen wirken die beiden Figuren nicht wirklich überzeugend dabei. Das finde ich schade, denn der Ansatz und der reale Hintergrund dieses Buches hätte mehr verdient. Alles in allem wirkt die Geschichte überfrachtet. Daher empfehle ich es zwar weiter, doch mit nur 3 ***.

Bewertung vom 12.10.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Idee fand ich toll, ein Kunstexperte, Lennard Lomberg, ermittelt in einem Fall von Raubkunst und trifft dabei auf die Vergangenheit der Familie - auch die Leseprobe dazu gefiel mir gut. Bei dem Buch hatte ich dann aber einige Schwierigkeiten - eigentlich mag ich es auch gerne, wenn der Autor verschiedene zeitstränge benutzt - hier beginnt die Geschichte 2016, springt dann ins Jahr 1943 - das hätte mir völlig gereicht. Der dritte Zeitstrang - 1966 - machte das Lesen dann anstrengend, vor allem weil man als Leser nicht gleich eine Erklärung erhält, warum welche Zeit genutzt wird. Das muss man umständlich selbst herausfinden, was meine Lesefreude trübte. Nichtsdestotrotz ist der historische Hintergrund gut recherchiert, was aber einem, in der Welt der Kunst und/oder 2. Weltkrieg nichtbewanderten Leser, deutlich schwer fallen dürfte, sich dort einzufinden. Auch hätte die Hintergrundgeschichte der geraubten Kunstgegenstände mit der Tatsache, dies aufdecken zu wollen eigentlich für den Krimi schon gereicht. Die ganzen, etwas wirren, Verwicklungen in die oberste politische Ebene in Deutschland waren mir dann zu aufgesetzt. Da wäre weniger mehr gewesen. Trotz allem war das Buch aber durchaus spannend zu lesen.