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Benutzername: 
Elohym78
Wohnort: 
Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2020
Wende dein Gesicht der Sonne zu
Goetze, S. M. A.

Wende dein Gesicht der Sonne zu


sehr gut

Eigentlich hatte sich Cat auf die Geburt ihres Sohnes Sam gefreut! Doch jetzt ist sie von Elijah getrennt, der Wolfs-Clan um Laurel macht Druck, um an ihr Blut zu gelangen und ihre beste Freundin Alana wurde zur Wölfin. Wenn damit doch genug Katastrophen in Cats Leben wären: Ihr Bruder Eathen fordert eine weitere Schwangerschaft, ihre Ausbildung rückt in weite Ferne und irgendwie fühlt es sich so an, als wäre Cat ihr eigenes Leben entglitten. Verzweiflung und Unmut machen sich breit, wogegen auch die innige Liebe zu ihrem Rudel nur schwer, sehr schwer ankommt. Als dann auch noch die meisten Wölfe vergiftet werden und nicht mehr in ihre menschliche Form wechseln können, droht Cats Familie zu zerbrechen. Doch aufgeben war für die junge Frau noch nie eine Option!

Das Cover zeigt das Liebespaar Elijah und Cat. Cat blickt ihren Freund, der in Wolfsgestalt ist, voller Vertrauen, Zuneigung und Liebe an. Das Bild wirkt friedlich und liebevoll und spiegelt so, den Inhalt des Buches wieder. Denn wo Liebe ist, bleibt kein Platz für Zweifel!

Ich bin immer wieder fasziniert, mit wie viel Gefühl S.M.A. Goetze die Welt der Wölfe schildern kann! Während die meisten Autoren sich auf blutrünstige Monster spezialisieren, die mit Kraft und eiserner Hand regieren, baut sie auf Liebe, Familienbande und Freundschaft. Denn der innere Kern eines Rudels beruht auf Harmonie und Verständnis für die Gruppe; selbst das schwächste Glied in der Kette wird mitgezogen, koste es, was es wolle. Man merkt deutlich, dass sich die Autorin mit dem Gefüge eines Wolfsrudels auseinander gesetzt hat und versuchte, dies mit einer menschlichen Familie in Einklang zu bringen.
An manchen Stellen hätte ich mir mehr Gewalt und Durchsetzungsvermögen gewünscht, da es immer noch um wilde Wölfe geht, auf der anderen Seite macht gerade die Harmonie den Kick beim Lesen aus und unterstreicht, dass es sich hier eben nicht um einen beliebig austauschbare Autorin handelt, die auf den Zug der Bestien aufgesprungen ist. Aber bei dem ganzen Schmusekurs, schildert sie auch die Kraft, die den Wesen innewohnt und wie zerstörerisch diese gerade nach der Umwandlung zum Wolf sein kann. S.M.A. Goetze drückt ihrer Trilogie einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stempel auf, der mir gut gefällt.

Die Charaktere sind authentisch und lebensnah dargestellt. Ich konnte mich zwar jederzeit und ohne Probleme in die Protagonisten hineinversetzen, aber an mancher Stelle reagierte ich voller Wut, während die Personen besonnen waren, was ich für so junge Menschen als schwierig und zugleich bewundernswert erachte. Ganz, ganz selten blitzt mal die Unbedachtheit der Jugend durch oder hier und da ein leiser Zweifel, allerdings sehr selten. Ich hatte fast das Gefühl, dass Cat, Eathen, Elijah und Co schon als Erwachsene mit viel Lebenserfahrung zur Welt gekommen sind; und alles kann man nicht damit erklären, dass die beiden Waisen sind. Hier hätte ich mir mehr Ausgelassenheit und Unüberlegtheit und weniger Perfektionismus gewünscht, um das Wachstum, vielmehr die Reifung der Jugendlichen besser verfolgen zu können.

Mein Fazit

Ein wunderbarer Roman über die Kraft der Freundschaft und die Unzerstörbarkeit von Familienbanden!

Bewertung vom 30.04.2020
Der Beginn / Die Meisterin Bd.1
Heitz, Markus

Der Beginn / Die Meisterin Bd.1


ausgezeichnet

Und wieder ist es Markus Heitz gelungen, mich schon nach den ersten Worten in seinen Bann zu ziehen! Ja, ich gebe es zu: Ich bin ihm hoffnungslos verfallen und selbst eine Backbeschreibung und der Neuauflage des Telefonbuchs würde ich voller Spannung und Freude verschlingen. Der Autor besitzt die unnachahmliche Gabe, mich in seine Handlung zu ziehen, Interesse zu wecken und die Welt der Fantasy mit der Realität zu vermischen. Und das so gekonnt, dass ich mir hin und wieder in Erinnerung rufen muss, dass die Geschehnisse nur teilweise erfunden sind. Und vor allem, welcher Teil davon!
In seinem neuen Werk schildert Markus Heitz das Leben und Schaffen von einer Scharfrichter-Familie. Wie es ist, im Mittelalter als Henker und Folterknechte zu arbeiten und wie sich das Ansehen im Laufe der Jahrhunderte wandelte. Und dies untermauerte er mit wahren Fakten, die mich erschreckt haben! Denn ist Europa wirklich so modern und fortschrittlich, wie wir denken? Ich für meinen Teil blicke auf Länder, die heute noch die Todesstrafe vollziehen, eher abfällig hinab, da dies zu meiner modernen und aufgeschlossenen Weltanschauung einfach nicht passt. Fakt ist jedoch, das der letzte Hexenprozess in Europa in den 1950er war und die letzte Hinrichtung 1981. So viel zu modern und aufgeschlossen.

Der Spannungsbogen, den Markus Heitz spannt, scheint förmlich zu vibrieren; die schnellen Sprünge zeitlich und örtlich, unterstreichen dies und lassen mich kaum zur Ruhe kommen. Voller Nervenkitzel jage ich von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel und das Buch fand leider viel zu schnell ein Ende. Als eine Art Leitfaden agiert Geneves Mutter, die mich durch die Geschichte führt. Sie berichtet nicht nur von den aktuellen Schauplätzen, sondern auch von dem Beginn ihrer Familientradition und bringt die Geschehnisse damals und heute in Einklang. Teils erklärend, teils weisend, aber nie zu viel verratend begleitete sie mich durch die mir fremde Welt der Henker. Mir war nicht klar, was diese Zunft leistet und vermutlich in dem ein oder anderen Land immer noch leistet.
Wunderbar gefielen mir die kleinen Andeutungen zu anderen Werken des Autors. Wer sie kennt, versteht und findet sie, wer nicht, überliest die Stellen vermutlich, ohne etwas zu vermissen.

Die Charaktere tragen das Buch. Oder eher die Handlung. Nein, eine Mischung aus beidem, denn ich könnte nicht behaupten, dass die Personen beliebig austauschbar wären und sich Markus Heitz auf die Handlung alleine stützt. Ganz im Gegenteil baut das eine auf das andere auf.
Im Mittelpunkt steht Geneve Cornelius, die sich ihre Unsterblichkeit erarbeitet hat und mit den Nebenwirkungen kämpft. Sie kann getötet werden, leidet allerdings nicht an den Folgen des Alters. Auf den ersten Blick ist sie eine Heilige, wenn auch nicht im kirchlichen Sinne. Als Heilerin hilft sie nicht nur Menschen, sondern auch anderen Wesen und versucht, sich ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Sie möchte nicht Partei für die ein oder andere Seite ergreifen, sondern jedem helfen, der Hilfe benötigt. Doch genau hier ist auch ihre Schwäche zu finden, die sich über die Jahrhunderte verstärkte und ausprägte. Manch einer mag es auch Feigheit nennen, andere sehen eine Heldin. Aber auch hier beweist Markus Heitz Größe, bezieht keine Stellung, sondern überlässt seinen Lesern das Urteil.
An Geneves Seite auf der Suche nach dem Mörder ihrer Familie ist Alessandro Bugatti. Ich muss gestehen, dass mir seine Einschätzung recht schwer fiel; ist er gut? Ist er böse? Was für ein Spiel spielt er? Bei seinem Zusammentreffen mit Geneve stand an erster Stelle, dass er seinen Ruf als unbescholtenen Bürger und Ermittler des Vatikan reinwaschen will und er nicht mit dem Mord an Jacob Cornelius in Verbindung gebracht werden möchte. Doch ist er wirklich ein treuer Kumpan und will die Fehde zwischen den beiden Familien beenden?

Mein Fazit
Ein Buch, das mehr Fragen aufwirft, als es klärt. Und ein Buch, das mich voller Spannung und Freude auf den nächsten Te

Bewertung vom 13.04.2020
Rendezvous in zehn Jahren
Pinnow, Judith

Rendezvous in zehn Jahren


ausgezeichnet

Nach der Trennung von ihrem Mann, wollen Valerie und ihre Schwester Anne ein tolles Wochenende in Amsterdam verbringen. Während Valerie auf ihre Schwester wartet, lernt sie in einem kleinen Café Ted kennen. Auch er lebt von seiner Frau getrennt. Zwischen beiden funkt es heftig und sie verabreden sich spontan für in zehn Jahren wieder.
Nachdem ihre Wege sich getrennt haben, wird beiden klar, dass sie keine Ewigkeit auf ein Wiedersehen warten können! Sowohl Ted als auch Valerie machen sich auf die Suche nach dem jeweils anderen. Doch lässt sich das Schicksal austricksen und die Verabredung vorverlegen?

Das Cover ist in einem strahlenden Weiß gehalten. Magnolienzweige ranken darüber und in beschatten das Liebespaar Ted und Valerie. Sie blicken sich vertrauensvoll an und scheinen ganz in den anderen versunken zu sein. Zusammen mit dem Klapptext sprach mich dieses Bild so sehr an, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Die beiden wirken so vertraut, so innig und voller Liebe, dass sich ein wenig der Stimmung auch auf mich übertrug.

Judith Pinnow schaffte es, genau die Stimmung, die das Coverbild ausstrahlt, in ihrem Roman festzuhalten. Ein Buch über die Liebe, über verpasste Chancen und zweite Chancen und Freundschaft, die mich ganz tief berührte und begeisterte. Denn die Autorin schreibt mit so viel Herzblut, Leichtigkeit und Lebensfreude, dass es ein Genuss war, ihr Buch lesen zu dürfen.
Selten hatte ich ein Buch, bei dem ich so oft geschmunzelt und zugleich geflucht habe. Wie gerne hätte ich Valerie und Ted angebrüllt, dies oder jenes zu tun, damit ihr Wiedersehen gesichert ist! Stellenweise rasten meine Gedanken vor und ich malte mir das Ende so aus; dann doch wieder ganz anders, nur um im nächsten Moment zu denken, dass es auf jeden Fall in dieser Richtung enden wird. Zwischen "sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage" und "sie sehen sich nie wieder" war bis zur letzten Seite alles möglich. Judith Pinnow hielt mich ganz schön in Spannung und ich lid mit den Protagonisten und freut mich zugleich mit ihnen.
Aber es ist auch ein Buch über Freundschaft und verpasste Gelegenheiten. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, seine Träume zu verwirklichen, sollten wir einfach zu greifen und später überlegen, ob es gut oder schlecht war. Gar nichts zu machen ist garantiert immer die schlechteste Alternative und das unterstreicht die Autorin gekonnt. Ja, ich habe mich heftig in ihren Schreibstil verliebt und genoss jede Seite.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Valerie und Ted. Ted hat sich von seiner Frau getrennt und leidet seht unter der Trennung von seinem Sohn Joris, auch wenn sie sich oft sehen können. Ted ist eben ein Familienmensch und klammert sich an Gewohntes. An seiner Seite ist sein bester Freund Roman, der als Lebemensch alles an Genuss und Schönheit mitnimmt, was das Leben zu bieten hat. Manchmal erschien es mir, dass Ted über Roman lebt und erlebt und sein Leben nur selten fließen lässt. Seine Liebe gilt den Bergen und als er beim Wandern eine Frau kennenlernt, ist er hin und her gerissen.
Ganz anders Valerie. Sie hat zwar auch Träume, scheut sich nach der Trennung von ihrem Mann nicht, diese in Angriff zu nehmen. Sie zieht mit ihrer Freundin Elli auf die Nordseeinsel Norderney und beginnt ein völlig neues Leben; mit einem neuen Mann an ihrer Seite.
Doch wohin das Leben die beiden auch treibt, in ihren Gedanken ist stets der jeweils andere. Um Frieden zu finden, müssen sie sich einfach wiedersehen und das vor der gesetzten Frist von zehn Jahren. Aber das Schicksal funkt immer dazwischen.

Mein Fazit
Locker, leicht und himmlisch schön! Ich liebe diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite!

Bewertung vom 05.04.2020
Sylt oder Sahne
Thesenfitz, Claudia

Sylt oder Sahne


sehr gut

Nachdem Nele in der Bahn für Schwanger gehalten wird - und das mit 52 Jahren!! - zieht sie die Reißleine. Sie ist eindeutig zu dick. Kurzentschlossen meldet sie sich für einen Fastenkur auf Sylt an und reist frohen Mutes auf ihre Lieblingsinsel. Wäre doch gelacht, wenn sie nicht mit weniger Pfunden auf den Rippen die Liebe findet und dazu ein neues Lebensgefühl! Kurz gesagt, getreu dem Motto der Fastenkur: Das Leben resetten!
Während dieser Kur lernt Nele neue Menschen kennen und erkennt bald, dass Pfunde nicht alles sind, was zählt. Es ist auch die Lebenseinstellung. Und als Nele Schritt für Schritt zu sich selbst findet, geraten andere Dinge plötzlich in ihren Fokus.

Allein das Cover strahlt schon Fröhlichkeit und gute Laune aus! Es zeigt die beiden Freundinnen Nele und Sabine zwischen den Dünen Slylts, wie sie ihr neu entdecktes Lebensgefühl feiern. Das Meer im Hintergrund, eine Nordseekrappe im Vordergrund und dazwischen Lebensfreude. Mir gefällt das Bild sehr gut und es spiegelt die ganze Einstellung des Buches wider.

Claudia Thesenfitz schreibt wunderbar witzig, voller Elan und Esprit und mit einer gehörigen Portion Ironie, die mich schmunzeln lässt. Schon bei Neles Vorstellung verbiss ich mir ein Lachen und staunte zu gleich, denn so viele Gerichte wie die Autorin aufzählt, kann es gar nicht geben! Spott, Selbstironie oder einfach ein kleiner Fingerzeig auf den Wahnwitz unser schnelllebigen Gesellschaft? Ich weiß es nicht. Aber ist es wirklich notwendig, einfach alles überall zu bekommen und darauf auch noch stolz zu sein? Als krassen Gegenpart führt sie die Welt der Veganen, der Selbstversorger und Umweltschützer auf. Auch hier wieder mit einer merklichen Spitze; egal was wir im Moment als Menschheit anzufassen scheinen, wir übertreiben maßlos! Statt ausgewogen, scheint das Pendel stets ins Extreme zu schwenken. Claudia Thesenfitz schildert es zwar mit, in meinen Augen gutmütigem Spott, aber wir sollten wirklich mal überlegen, was wir da eigentlich machen.
Und genau dies erkennt Nele. Sie hat das Mittelmaß verloren und strebt Idealen hinterher, die andere setzen. Keiner diktiert es ihr direkt auf, aber "die Gesellschaft" scheint es vorzuschreiben. Erst als sie erkennt, dass es eigentlich gar nicht so ist, kann sie sich ihrem ungetrübten Glück zuwenden. Nele erkennt, was für sie wichtig ist im Leben und versucht nicht mehr krampfhaft, anderen Idealen zu entsprechen.
Nele ist eine wahnsinnig sympathische Protagonistin, mit der Claudia Thesenfitz schnell mein Herz eroberte. Ich habe mit ihr gelacht, gezweifelt und die Welt verflucht; aber auch einen neuen Fokus gefunden. Trotz all der Leichtigkeit und des Sommergefühls, das dieses Buch vermittelt, möchte ich die Kernbotschaft in meinen Gedanken behalten und sie füttern: Liebe dich selbst, dann kommt das Glück von ganz allein.

Mein Fazit
Ein Glücksroman mit Freudegarantie, der einfach nur begeistern kann!

Bewertung vom 22.03.2020
Aufgetaut
Safier, David

Aufgetaut


sehr gut

Urga, die Revoluzerin der Höhlenmenschen will mit auf die Mammut-Jagd. Nicht, weil ihr diese so viel bedeutet, sondern weil sie sich ihrer großen Liebe Org annähern möchte. Urga ist stark, schnell und für eine Steinzeitfrau unheimlich gut aussehend. Und das soll auch endlich Org erkennen! Doch der hat anscheinend nur Augen für Arga, Urgas kleinen Schwester. Urga bricht das Herz...
Dreißigtausend Jahre später findet Kapitän Oyvind Lovskar Urga im ewigen Eis. Zusammen mit Mammut Trö, dass Urga kurz vor ihrem Tod zu retten versucht hat. Er lässt die Steinzeitfrau auf sein Schiff bringen und auftauen. Und dann beginnen die Schwierigkeiten. Denn Urga ist unglücklich und gemeinsam mit Felix Sommer jr. der eine GlücksApp auf den Markt bringen will, seiner Tochter Maya, die die Welt verbessern möchte, dem Leibwächter Bruce, der seine Familie ernähren will und Amanda, die einzig Profit und ihre eigenen Gesundheit im Auge hat, machen sie sich auf die Suche nach dem Glück. Doch das ist schwieriger, als gedacht.

Ich liebe David Safiers Schreibstil! Er schreibt mit Humor und trotzdem sucht er sich immer wieder ernste Themen, die mein Herz berühren. Gab es wirklich schon einen Geschlechterkampf zu Urzeiten? Aber warum sollte es ihn nicht gegeben haben? Ist das eigene Glück wirklich das wichtigste im Leben? Und was bedeutet Glück überhaupt? Es ist zwar nicht die wichtigste Frage im Leben, wie man an Glück kommt, aber essentiell ist sie schon. Denn nur wer glücklich ist, geht leichter durchs Leben und ist bereit, dieses Glück auch mit anderen zu teilen. Wobei klar wird, dass Glück nicht für jeden das gleiche bedeutet. Irgendwie gewusst hat das jeder, aber wirklich mit dem Herzen verstanden nur wenige. David Safir schildert dies in seinem gewohnt lockeren und zugleich intensiven Schreibstil. Ich sah mich angeregt, mein eigenes Leben in Frage zu stellen und zu forschen, was mich bewegt, was mir etwas bedeutet und woraus ich Glück und Kraft ziehe.

Urga trat aus ihrer Zeit mit Schmerzen im Herzen ab, fror im ewigen Eis ein, dass nicht so ewig ist, wie der Name vermuten lässt und findet sich im Heute wieder. Ist es wirklich so viel anders als damals? Die Antwort lautet eindeutig jaein! Doch dies ist keine Aufzählung, was sich innerhalb der letzten dreißigtausend Jahre verändert hat, sondern geht viel mehr den Grundbedürfnissen des Menschseins auf die Spur; und hier hat sich fast nichts geändert. Familie, Schutz, Nahrung, Sicherheit und Glück rangieren immer noch ganz oben an der Liste.
Spannend fand ich die Reise, die jeder der Protagonisten für sich antrat und die Gefühle, die er durchlebte. Und, wie sich dadurch das Verhältnis zu den Mitmenschen verändert hat. Der Blickwinkel verändert sich, wenn das eigene Leben nicht mehr im Mittelpunkt steht. Oder eben, wenn man seine Selbstopferung aufgibt und mal mehr an sich selber denkt. Ich fand es mehr als spannend und wunderbar, was David Safir in seinem Roman geschaffen und vor allem geschafft hat. Denn erst im Nachhinein, wird mir der tiefe Sinn wirklich bewusst und ich denke viel nach.

Mein Fazit
Jeder ist seines Glückes Schmied! Denn für jeden von uns bedeutet Glück etwas anderes. Ein Buch mit viel Tiefgang.

Bewertung vom 08.03.2020
Ein wenig Glaube
Butler, Nickolas

Ein wenig Glaube


sehr gut

Der fünfjährige Isaac ist für seine Großeltern Peg und Lyle Hovde der Mittelpunkt ihres Lebens. Sie verwöhnen den Kleinen und unterstützen damit ihre Tochter Shiloh, die neu Fuß fassen möchte. Doch statt eines geregelten Lebens, tritt Shiloh dem Bund des Flusstälerlandes bei, einer Art Sekte, und entfernt sich somit von ihren Eltern. Schlimmer, entzieht den beiden ihren Enkelsohn. Eigentlich sollte Glaube ein Brückenbauer sein, der liebt, vergibt und verzeiht; bis dahin ist der Weg allerdings ziemlich weit.

Das Cover zeigt die Landschaft Wisconsins, wie sie im Spätsommer, kurz vor einem Gewitter unter der Hitze leidet. Die Natur bebt förmlich vor Erwartung des drohenden Gewitters; während sich am Himmel die Wolken immer mehr aufbäumen, scheint am Boden die Zeit still zu stehen. Weder das Gras, noch die Bäume bewegen sich, alles wartet, was da wohl kommen mag. Ich finde das Bild wunderbar zu Titel und Inhalt des Buches gewählt, da es viel verspricht, in ständiger Erwartung ist und gleichzeitig Geborgenheit und Stabilität vermittelt. Egal was kommt, es geht auch wieder und alles bleibt beim Alten, in Veränderung.

Selten habe ich einen Autor erleben dürfen, der so viel Innigkeit, so viel Wärme aus seinen Zeilen sprechen lässt, wie Nickolas Butler. Fast hatte ich das Gefühl, er berührt meine Seele. Wunderschön!
Der Autor berichtet von der Familie Hovde. Lyle und Pegs Lebensmittelpunkt ist ihr Enkelsohn Isaac, der mit seinen fünf Jahren gerade die Welt entdeckt. Getragen, gehalten und beschützt von seinen Großeltern und eben mit dieser innigen Liebe, die nur Großeltern zu geben vermögen. Gleichzeitig unterstützen sie ihre Tochter Shiloh, die sich in einen Prediger verliebt und einen Weg einschlägt, der ihren Eltern teils verschlossen bleibt. Während Peg ihrer Tochter zu liebe sich dem Bund des Flusstälerlandes zumindest anzunähern versucht, wehrt sich ihr Vater Lyle. Doch manchmal ist der Glaube nicht nur ein Glaube an eine höhere Macht, sondern auch ein Brückenbauer und Händereicher.
Ich finde es sehr interessant, wie einfühlsam sich Nickolas Butler mit diesem Thema auseinandersetzt. Er wertet wenig, lässt mir Raum zum Denken, zum Fühlen und Entscheidungen zu treffen und auch zum (ver-)urteilen. Gerade Glaube ist ein schweres Thema in unserer heutigen Zeit, dabei sollte es leicht und schwerelos sein. Denn wer wirklich an Gott, eine höhere Macht oder wie auch immer glaubt, ist frei von Hass und Hetze, sondern voller Verständnis für seine Mitmenschen und offen für neues. Nur wer nicht glaubt, kann Gewalt predigen, egal in welcher Form.

Aber es ist auch ein Buch über Freundschaft, Liebe und Verständnis, das mich tief bewegt hat. Ein Buch über das Leben wie es sich überall auf dieser Welt abspielt; von Hoffnungen und Enttäuschungen.

Mein Fazit
Bewegend und wunderschön. Ein Buch, für das man Zeit braucht.

Bewertung vom 01.03.2020
Zu wahr, um schön zu sein
Engelmann, Gabriella

Zu wahr, um schön zu sein


sehr gut

Voller Vorfreude, Elan und mit Liebe im Herzen plant und organisiert Caro ihre Silberhochzeit. Doch ihr Mann Matthias scheint das alles gar nicht wahrzunehmen. Ganz im Gegenteil, lässt er die Bombe am Abend vor versammelter Mannschaft platzen: Er ist in seinen Teilhaber Thorsten verliebt und möchte von nun an sein Leben mit ihm verbringen. Caro steht vor den Scherben ihres Lebens und erkennt schnell, dass aus Scherben auch wunderbare, neue Sachen entstehen können. Man muss es nur versuchen und anpacken.

Eine Flasche Wein, ein Picknickkorb, Strand und die wichtigsten Dinge in Caros Leben zieren das Coverbild des neuen Wohlfühl-Romans von Gabriella Engelmann. Nach und nach erschließen sich die Gegenstände, was mir sehr gut gefallen hat. Das anfängliche Bild wird nach und nach zu einer Lebensgeschichte. Tolle Idee, super umgesetzt!

Gabriella Engelmann hat mich eine buntgemischte Gefühlspalette durchlaufen lassen. Ich habe geschmunzelt, war erstaunt, geschockt, genervt und vieles mehr. Ich mag ihren Schreibstil sehr und habe jede Zeile genossen. Sie schreibt sehr lebendig, voller Lebensfreude und wie aus dem Leben gegriffen. Ohne Probleme konnte ich mich in Caro und ihr Umfeld hineinversetzen! Nach der Trennung von ihrem Mann Matthias steht sie vor einem Scherbenhaufen. Doch nach und nach, mit schier unendlich Kraft, Willen und Durchsetzungsvermögen, rafft sich Caro auf und macht nicht nur das Beste aus der Situation, sondern lebt ihr Leben neu. Eine Trennung tut weh, keine Frage, aber statt auf diesem Schmerz herumzureiten und sich zu suhlen, lässt Caro es zu, schöne Momente zu genießen. Ob das ein Sonnenaufgang an der Elbe ist, ein leckerer Kaffee oder die nette Begegnung mit Fremden. Einfach mal machen. Dies alles vor der lebenslustigen Kulisse Hamburgs, einer pulsierenden Stadt, die auch ihre Ruhepole hat. Ich war sehr glücklich, Caro auf der Reise begleiten zu dürfen. Die Kraft schlummerte schon immer in ihr, aber umlenken auf neue Aufgaben, war ein schwieriger Prozess. Caro ist ein Mensch, der viel zu geben hat und jetzt ist es Zeit, von anderen das Gute zurück zu bekommen. Und genau das passiert auch.

Mein Fazit
Ein absolut schönes Buches! Gerne habe ich mich nach Hamburg geträumt und die starken Seiten entdeckt, die in jedem von uns schlummern.

Bewertung vom 29.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


sehr gut

Yale, Uni der Schönen, der Reichen und der Mächtigen. Möglich durch die Studentenverbindungen und der Magie, der dieser Örtlichkeit zu eigen sind. Doch während sich die meisten Studenten auf ihre Ziele besinnen, rutschen andere ab und geben sich der magischen Möglichkeiten hin und nutzen diese zu ihrem bösen Vorteil. Als eine Unschuldige ihr Leben verliert, soll der Mord eigentlich vertuscht werden, doch Galaxy Stern, die mit den Toten kommunizieren kann, gibt keine Ruhe und blickt hinter die Kulissen der Eliteuniversität.

Das Cover ist in einem sehr dunklen Blau gehalten, dass nach unten etwas heller wird. Über den Titel und zwischen den Buchstaben windet sich eine züngelnde Schlange. Es ist düster, es ist unheimlich und hat meiner Meinung nach leider zu wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun. Die Protagonistin weist zwar ein Schlangentattoo auf, allerdings wird betont, es sich um Klapperschlangen handelt und bei der abgebildeten handelt es sich um eine andere Art.

Leigh Bardugo hat einen interessanten, schwer zu beschreibenden Schreibstil. Mal schreibt sie temporeich, energiegeladen und voller Elan, dann wieder ruhig, beschreibt ausführlich die Umgebung und Gegebenheiten und irgendwie fahrig. Die meisten Seiten rasten an mir vorbei, wie ein actionreicher Mystery-Thriller, dann schleppte ich mich von Absatz zu Absatz und konnte das Gelesene nicht recht in Einklang mit der Handlung bringen. Am Ende des Buches wurde mir klar, dass die mir ungeliebten Passagen der Erklärung der Hintergründe dienten und die Vorbereitung für weitere Bände sind, die hoffentlich sehr bald folgen werden!
Denn Galaxy Stern hat es mir angetan! Sie ist eine junge Frau, die übel vom Leben im Stich gelassen wurde und schon zeitig erkennen musste, dass Nettigkeit von anderen oft einen Preis hat. Enttäuscht, gelschlagen, allein und am Abgrund, wird sie von Dekan Sandow aufgelesen und gerade so gerettet. Doch während ihr Körper weiter macht, muss ihre Seele erst noch heilen. Alex ist klar, dass sie einzig wegen ihrer Fähigkeit Geister zu sehen, von Deka Sandow auserwählt wurde und in Yale eine zweite Chance bekommen hat. Doch in ihrer Verbissenheit und in ihrem Schmerz wird Alex fast zu spät klar, dass es auch Freundlichkeit, Freundschaft und Liebe auf der Welt gibt. Der Blick in ihr Innerstes tat weh, die innere Stärke gibt Mut. Ich fand es faszinierend, Alex auf ihrem Lebensweg ein Stück begleiten zu dürfen und hoffe auf viele weitere Abenteuer.

Besonders fasziniert an dem Buch hat mich die wilde Mischung aus Magie, Spannung und alltäglichem Studentenleben, das geprägt ist von Lernen und Arbeit. Während einige der Party-Fraktion angehören und dermaßen über die Strenge schlagen und damit anderen das Leben zerstören, versucht die andere Seite, ernsthaft zu lernen und Kontakte für ihr späteres Leben zu knüpfen. Und gerade diese Kontakte, in Yale geschmiedet, halten für die Ewigkeit. Die Universität ist ein magischer Ort, an dem die alten Künste hochgehalten und verehrt werden: Zaubersprüche, Geisterbeschwörung, Gestaltwandeln und vieles mehr legen den Grundstein, damit die Welt wie sie ist funktioniert. Gerne habe ich mich von Leigh Bardugo in diese Welt ziehen lassen.

Mein Fazit
Ein wahnsinnig toller, spannender und süchtig machender Serienauftakt!

Bewertung vom 23.02.2020
Ein Sommer auf Sylt
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Julia ein Haus auf Sylt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten Annegret und Christiane macht Julia sich auf den Weg, dieses Haus in Augenschein zu nehmen. Die Reise mit der Familie ist nervig, das letzte Brötchen in der Auslage wird ihr weggeschnappt und in ihrem Haus wohnt eine Fremde. Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein!
Doch nach und nach lässt Julia sich auf das intensive Gefühl ein, dass das Meer und die Natur auf sie ausübt. Sie entschleunigt, findet zu sich selbst und trifft Entscheidungen, die eigentlich untypisch für sie sind. Will sie wirklich die toughe Geschäftsfrau sein, oder eher jemand ganz anderes? Ob dieses innere Gefühlschaos mit dem bösartigen Brötchendieb zu tun hat?

Das Cover ist in blau und weiß gehalten. Es zeigt einen Leuchtturm, Möwen und einen unendlichen Himmel, der das Meer geküsst hat. In seiner Einfachheit hat es mich sofort überzeugt, denn mehr brauche ich nicht zum Wohlfühlen und loslassen. Das Bild vermittelt das komplette Gefühlsspektrum des Buches.

Lena Wolf schreibt locker, leicht und voller Esprit. Schon während der Beschreibung der vier Frauen im Auto, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verbeißen, auch wenn wahrlich nicht alle Töne lustig waren. Aber genau diese Mischung machte das Lesen so lesenswert, da die Zeilen einfach wie aus dem Leben gegriffen wirkten. Geschwister unter sich sind simpel, sie halten zusammen und hassen sich bis aufs Blut. Sie streiten bis eine weint und wenn es hart auf hart kommt, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel. Doch manchmal braucht es einfach Zeit und Einsicht, bis man sich zusammenraufen und die Dinge klar sehen kann. Lena Wolf beschreibt den Kampf der drei Schwester bewegend und sehr nah. Für jede von ihnen hatte ich Verständnis und hätte sie gleichzeitig auf den Mond schießen können. Eine sehr lebendige Mischung!

Aber das ist nur eine kleine Nebengeschichte, ein Schmankerl am Rande, denn eigentlich geht es um Julia. Julia ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Mit ihrem Freund hat sie eine gut gehende Architekturfirma gegründet und möchte sogar expandieren. Das minimalistisch eingerichtete Loft strahlt kühle Eleganz aus, genau so, wie sie es mag. Als plötzlich ihre Mutter nach dem Tod des Vaters zu ihnen zieht, gerät Julias Welt ins Wanken. Sogar noch mehr, als sie mit ihrer Familie nach Sylt fährt, um das Haus ihres Vaters zu verkaufen. Man kann noch nicht mal sagen, dass sich Julias Weltsicht langsam ändert, denn sie ist nur fünf Tage auf Sylt, aber Lena Wolf schafft es, das Magische, das auch mir am Meer passiert, fast greifbar zu machen. Kaum ist man angekommen, verlangsamt sich die Welt, alles wird intensiver und ein einstündiger Spaziergang am Strand schafft mehr, als zich Therapiesitzungen oder gut gemeinte Ratgeber. Julia findet - vermutlich das erste Mal in ihrem Leben - zu sich selbst. Die Wandlung und der innere Werdegang haben mich bewegt und am liebsten hätte ich mich sofort ins Auto gesetzt und wäre an die See gefahren.

Mein Fazit
Fernweh, Selbstfindung, Einklang und viel Meer. Mich hat das Buch berührt und zum Träumen gebracht.

Bewertung vom 16.02.2020
Qube
Hillenbrand, Tom

Qube


ausgezeichnet

Nachdem der Journalist Calvary Doyle niedergeschossen wurde, beginnt ein wahnwitziges Katz und Maus Spiel. Denn Doyles Gehirn wird nicht gerettet, sondern eine früherer Version von ihm, die in einem Qube gespeichert wurde, in seinem Körper hochgeladen. Doyle begibt sich sofort auf die Suche nach dem Täter des Attentates, denn sein Wissen - sein verloren gegangenes Wissen - ist so brisant, dass er sterben sollte. Doch was wusste Doyle?

Für mich ist Tom Hillenbrand ein Meister der Erzählkunst! Weckte er in Hologrammatica mein Interesse an Bits und Bytes, schürt er in seinem neuen Werk Qube meine Angst vor einer KI, die vielleicht schon irgendwo existiert. Mit seiner ihm ureigenen Form, Spannung nicht nur zu erzeugen, sondern auch ein gesamtes Buch über aufrecht zu erhalten, reizt der Autor mein Interesse an der Zukunft. Tom Hillenbrand schildert gekonnt eine Zukunft, vor der ich Angst habe, die Dank seiner erklärenden Erzählform für mich in greifbare Nähe rückt. Die heutige Technik wächst immer schneller und entwickelt eine Eigeninitiative, die mir unheimlich ist. Was gestern noch selbstverständlich war, ist heute out. Ja, ich finde es toll, wenn mein Smartphone weiß, dass mein Kühlschrank leer ist, aber wenn irgendwann ein Paket vor meiner Haustür steht, dass Nachschub bringt, ohne dass ich überhaupt was bestellt habe, wird es unheimlich. Woher weiß mein PC beim Einschalten eigentlich, dass ich mich mit Freunden über Bananenkisten unterhalten habe und bringt ausgerchnet dafür Werbung?
Über diesen Punkt ist die Menschheit jedoch mindestens hundert Jahre hinaus. Der menschliche Geist kann in Qubes hochgeladen und in sogenannte Gefäße neu hochgeladen werden. Zur Verschleierung, zum Vergnügen, um sich jung zu fühlen... Grenzen scheint es keine zu geben. Außer, dass man nach drei Wochen in seinen Körper zurück muss, da ansonsten der Tod droht. Der eigene Körper verfällt also, die Lebensjahre sind weiterhin begrenzt. Doch was wäre wenn...
Gleichzeitig macht sich die Menschheit daran, das Universum zu besiedeln. Auch dies schildert der Autor mit einer dermaßigen Selbstverständlichkeit, dass ich diese Möglichkeit keine Sekunde in Zweifel gezogen habe! Ganz im Gegenteil, mir erscheint der Weg logisch, dass wir bald andere Planeten besiedeln können. Natürlich nur mit dem entsprechenden Schutz, aber wenn der Platz auf der Erde eng wird?

Für mich gab es keinen hervorstechenden Protagonisten in diesem Buch. Viele Personen agieren miteinander, untereinander und gar nicht miteinander, sondern stützen und halten viel mehr die Geschichte, oder besser gesagt, geben ihr eine lebendige Basis. Denn der eigentliche Hauptakteur ist eine KI und ob diese lebt oder eben nicht, sei dahin gestellt. Trotz der Vielzahl der Charaktere, kam ich keine Sekunde ins Straucheln, der Erzählstrang floss gemächlich dahin und ich folgte ihm. Von Journalisten über Profigamer, Kieselkaiserin, KI, Märchenwesen und vielen mehr ließ ich mich in einen Sog ziehen, dessen Ziel mir fast bis zum Schluss unbekannt blieb. Doch eins ist gewiss: In dieser Zukunft möchte ich nicht leben. Sie macht mir Angst!

Mein Fazit
Stärker, faszinierender und noch fesselnder als der Vorgänger! Tom Hillenbrand ist ein Meister der fantastischen Spannung!