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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 374 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2024
Viel Tod um nichts
Zellner, Ingrid

Viel Tod um nichts


ausgezeichnet

Hayingen, ein kleines Städtchen in der Schwäbischen Alb. Hier geht alles noch seinen gemütlichen Gang, was auch die beschauliche Umgebung ausmacht. Hier ist auch ein Naturtheater, in dem jährliche Aufführungen stattfinden. Doch dann verunglückt der Darsteller des Don Pedro tödlich. Als im Jahr darauf das Stück erneut aufgeführt wird, findet sich im Schaukasten ein Aushang, dass auch diesmal der Mann, der den Don Pedro spielt, sterben wird. Bei der Kripo Reutlingen hat bis vor einiger Zeit der indische Kommissar Surendra Sinha ermittelt. Dieser nimmt gerade eine Auszeit in seinem Heimatland. Ihn will man als Undercover-Schauspieler dort einlotsen. Und wie es sein muß, wird ihm die Rolle des Don Pedro angeboten. Surendra fügt sich gut in das bestehende Ensemble ein und erfährt so manches Insiderwissen. Insbesondere die rassige Russin Oxana hat viel Unruhe die das Theater gebracht. Die Männer buhlten um sie und die Frauen platzen vor Eifersucht. Doch dann geschieht ein weiterer Mord. Die Aufführungen gehen aber weiter. Surendras Spürsinn ist nun gefordert. Und ohne viel Getöse wird dann der Täter dingfest gemacht. Das Buch ist kein blutiger Krimi. Die Autorin versteht die Handlung mit viel Witz und Esprit dem Leser nahezubringen, ein Regionalkrimi, der uns Land und Leute verstehen läßt. Sie geht gekonnt auf die einzelnen Charaktere ein und beschreibt die menschlichen Schwächen exakt. Durch viele Einschübe im Dialekt bekommt das Buch seine besondere Würze auch für Leser, die dem Schwäbischen nicht mächtig sind. Das besondere an dem Krimi ist auch noch, dass es eben dieses Naturtheater in Hayingen gibt und die Autorin dort selbst mit spielt. Im Anhang wird das Stück in groben Zügen für alle erklärt, die das Shakespearestück "Viel Lärm um nichts" nicht kennen. Außerdem finden wir noch eine Namensliste. Bestimmt ermittelt Surendra bald wieder in einem neuen Buch.

Bewertung vom 02.04.2024
Folterknecht
Davids, Tom

Folterknecht


ausgezeichnet

Ich kann nur sagen, dass dies ein Wahnsinnsthriller ist und einem das Grausen lehrt. In der Nähe von Bamberg werden Frauen mit mittelalterlichen Foltermethoden hingerichtet und dies geschieht alles in Rohbauten, die einsam liegen. Die Frauen sind alle im Alter von etwa 40 Jahren. Welches Motiv der Täter hat, ist nicht erkennbar. Hauptkommissar Schäfer und sein Team ermitteln rund um die Uhr, doch der Täter ist ihnen immer einen Schritt voraus. Und so geschieht ein Mord nach dem anderen, immer noch brutaler, ohne dass sie den Täter dingfest machen können. Bei allen liegen die Nerven blank. Der Autor schildert hier ausführlich die schrecklichen Taten, ebenso, wie man sie im Mittelalter angewendet hat. Auch als sich die Polizei auf einem Portal über solche Quälereien einloggt. hat sie keinen Erfolg. Hauptkommissar Schäfer plagt sich mit irgendwelchen Schatten aus der Vergangenheit und seine Kollegin versucht permanent, einen Partner per Internetdating zu finden. Der Leser zittert und bebt bei den Polizeieinsätzen, aber alle laufen ins Leere. Die Kapitel sind kurz, die Sprache klar und prägnant, beim Lesen wird man durch keine Nebensächlichkeiten abgelenkt, sondern der Autor geht strikt seinen einmal eingeschlagenen Weg weiter. Und als dann am Ende der Täter endlich entlarvt und auf aufgegriffen worden ist, kann man das überhaupt nicht glauben und muß gleich nochmals nachschauen.´, denn damit hat bestimmt keiner gerechnet. Ich habe das Buch verschlungen, konnte überhaupt nicht mehr aufhören, denn wirklich kein einziger Satz in diesen 270 Seiten war langweilig. Tom Davids soll weiter bei diesem Genre bleiben. Auch das dunkelrote Cover mit den Folterwerkzeugen gibt dem Buch den letzten Touch.

Bewertung vom 01.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


ausgezeichnet

Ein Buch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten. April lebt mehr recht als schlecht in einer WG. Als sie dann eines nachts beim Heimweg eine geheimnisvolle überlebensgroße Figur mitten in Manhattan stehen sieht, filmt sie diese sofort. Sie merkt, dass das was besonderes sein wird. Sofort stellt sie den Film auf Youtube ein und setzt damit einen waren Hype ein, zumal jetzt auf der ganzen Welt diese mysteriösen Figuren auftauchen. Sie wird ins Fernsehen eingeladen, schreibt ein Buch und die Tantiemen fließen. April möchte unbedingt das Geheimnis dieser Skulptur erforschen und doch bald stellt sich heraus, dass Hater nach ihrem Leben trachten und eine Gruppe von Verschwören möchte April beseitigen. Das Buch liest sich anfangs noch etwas seicht, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und man ist unheimlich gefesselt. Man meint, selbst mitten in dem Trubel dieser Skulptur zu sein, denn man weiß nicht, will sie den Menschen schädigen, sind irgendwelche atomaren oder übersinnliche Mächte am Werk. Der Schluß läßt uns sehr nachdenklich zurück. Das Buch mag sich vielleicht wie Sience Fiction anhören, aber irgendwie kann dies auch einmal Wirklichkeit werden, lassen wir doch jetzt schon eine KI zu. Wir wissen nicht, wohin das führen kann. Hier wird auch Social Media durchleuchtet und zeigt, welche Gefahren hinter Tictok, Instagran, Facebook, Twitter usw. stecken können. Das Cover ist jung und frisch in einer Art Mangatechnik

Bewertung vom 29.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Ein Buch, abenteuerlich wie das von Karl May, schlitzohrig wie der Hauptmann von Köpenick. Im Jahr 1913 wird in die Salzburger Nervenheilanstalt der Schausteller Otto Wittig eingeliefert, da er vehement behauptet, der König von Albanien zu sein. Der junge Assistenzarzt Schilchegger ist von diesem Mann total begeistert, da er sich mit den anderen Mitpatienten gut versteht. Schilchegger selbst will das veraltete Behandlungssystem menschlicher machen. Und dann beginnt Otto seine Geschichte zu erzählen, wie er mit seinem guten Freund Max mit viel Schelmerei, Schmeichelei und Raffinesse alle an der Nase herumführte und letztendlich für ein paar Tage König wurde. Auf diesen Gedanken kam er aber auch nur deswegen, weil er dem Regenten zum Verwechseln ähnlich sah. Ein guter Freund lieh ihm Geld und besorgte ihm einen Pass. Aber auch eine angebliche Comtesse mischt in der Geschichte kräftig mit. Ich muß sagen, dass das Buch mehr als eine gute Unterhaltung ist, zudem es den Schausteller Otto Wittig tatsächlich gegeben hat. Was aber von dieser Geschichte Wahrheit oder Fiktion ist, hat man bis heute nicht so richtig herausgefunden. Ein mehr als gelungenes Buch ist diese Neuauflage. Der Autor Izquierdo ist für seinen hervorragenden Schreistil ja bekannt aufgrund seiner vielen Bücher. Dieser Roman ist deswegen auch um so interessanter, weil es die Protagonisten auch im wirklichen Leben gegeben hat. Am Anfang und am Ende ist eine Landkarte über das osmanische Reich angeracht, so dass man immer wieder nachschauen kann, wo sich die Geschichte gerade abspielt. Das blaue Cover zeigt den König von Albanien in seiner vollen Würde in seiner Uniform

Bewertung vom 25.03.2024
Swingen mit Viagra   Erotischer Roman
Degen, Miu

Swingen mit Viagra Erotischer Roman


ausgezeichnet

Welcher Mann hat nicht schon einmal davon geträumt, mit dieser kleinen blauen Tablette sein Stehvermögen ins Unermessliche zu steigern? Michael hat eine Einladung zu einer Party erhalten und bei der Einladung lag eben diese Pille bei mit der Aufforderung, dieser vor Beginn der Party einzunehmen. Laura ist zum ersten Mal auf so einer Party. Und was sie da erlebt, ist unbeschreiblich. Alle Variationen des Liebesspiels werden hier geboten, auch gleichgeschlechtlich vergnügt man sich hierbei. Alle haben ihren Spaß und die Männer sind unheimlich standfest und voller Gier. Die Autorin Miu Degen ist für ihre guten Erotikromane bekannt. Ihre Geschichten sprühen vor Lust und Erotik, nichts bei ihr ist vulgär oder plump. Auf 300 Seiten läßt sie uns auf eine Reise der Sinne gehen. Auch das Cover ist wieder sehr gut gewählt.

Bewertung vom 24.03.2024
Ein ganzes Leben
Seethaler, Robert

Ein ganzes Leben


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr bewegt und tief berührt, zeigt es doch, wie man bescheiden und zufrieden sein kann, trotz der vielen Unbillen, die einem das Leben aufbürdet. Andreas kommt nach dem Tod seiner Mutter mit vier Jahren in ein kleines Dorf in den Bergen. Dort wird er von seinem Onkel als billige Arbeitskraft ausgenützt und oftmals seht hart bestraft. Mit 18 verläßt er den Onkel, schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, kauft sich ein kleines Grundstück und heuert als Arbeiter bei einer Firma an, die Bergbahnen baut. Er heiratet eine junge Kellnerin und scheint überglücklich, bis ihn ein schwerer Schicksalsschlag trifft. Der Krieg kommt und er muß als Soldat in den Kaukasus. Als er aus der Kriegsgefangenschaft in sein Dorf zurückkommt, hat sich alles verändert, die Touristen überschwemmen das Dorf und er verdient sein Geld als Bergführer. Der Autor schildert uns sehr eindrucksvoll das Leben von Andreas Egger. Trotz Armut, Schicksalsschlägen verliert er nie den Mut. Kraft gibt ihm sein Glauben und vor allem die Natur in den Bergen. Er braucht nicht viel zum Leben, ist zufrieden mit dem, was er hat und er hadert nie mit seinem Schicksal. Ein wirklich in sich ruhender Mann. Robert Seethaler versteht es, mit seinen Worten den Leser total zu umgarnen und ihn in seinen Bann zu ziehen. Ich habe dieses Buch an einem Tag ausgelesen, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, so fasziniert hat mich das Leben des Protagonisten. Die Schrift ist etwas größer und daher sehr leicht zu lesen. Der Einband ist minimalistisch gestaltet, weiß und zeigt einen einsamen Wanderer. Das Buch wird mich noch lange beschäftigen, zeigt es doch, wie unzufrieden wir manchmal sind, obwohl wir wirklich keinen Grund dazu haben.

Bewertung vom 24.03.2024
Die Frauen vom Café Núria
Roig, Montserrat

Die Frauen vom Café Núria


sehr gut

Ich muß sagen, dass mich der Titel und das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam gemacht habe. Eine wunderschöne Frau im Stil der 30iger Jahre, lässig eine Zigarette rauchend und das alles sepiafarben. Das Buch handelt von drei Frauen, Großmutter um 1900, Mutter um 1930 und Tochter um 1960, alle mit dem Namen Mundeta. Es sind Damen der höheren Gesellschaft die zu brillieren haben, eine Ehemann finden, der sie versorgt. Aber keine der drei Mundetas ist glücklich. Die Großmutter träumt von einem ritterlichen Geliebten, die Mutter möchte am liebsten gegen den Bürgerkrieg protestieren, hat aber eine Vernunftehe geschlossen und die jüngste von den Dreien studiert und hängt ihr Herz an einen jungen Mann, der gegen das Francoregime rebelliert, aber im Hinlick auf Frauen immer noch das alte Rollenbild sieht. Das Buch ist sehr anspruchsvoll und die Ausdrucksweise der inzwischen verstorbene Autorin sehr gehoben. Man kann das Buch nicht schnell mal zwischendurch lesen, sondern muß sich sehr konzentrieren und das Gelesene in sich wirken lassen. Was mich am Anfang etwas verwirrt hat, waren die Zeitsprünge ohne Übergang. Zuerst wird das Leben der Großmutter geschildert und dann merkt man plötzlich, dass man sich jetzt bei der Tochter befindet. Nicht sehr gut gemacht. Uns wird das Barcelona in den verschiedensten Zeiten sehr schön und eindrucksvoll geschildert und man kann sich wirklich ein sehr gutes Bild davon machen. Auch die politische Lage und das Leben der Frauen sind hier ein gutes Thema. Dies ist der erste Teil der Barcelona-Trilogie und man darf gespannt sein, wie die anderen Bücher aufgebaut sind

Bewertung vom 22.03.2024
Der Aufbruch der Geschwister
Carsta, Ellin

Der Aufbruch der Geschwister


ausgezeichnet

Auch der neunte Teil der FALKENBACH-SAGA war wieder sehr interessant, informativ und sehr gut zu lesen. Es ist das Jahr 1941 und der Krieg ist nun überall zu spüren. Wilhelmine wohnt in München und gibt Reitunterricht. Die Nazis wollen Paul-Friedrichs Rassepferde einziehen, aber der hat wie immer einen guten Plan im Hinterkopf. Gustav kann nicht mehr mit ansehen, wie in der Klinik die Behinderten behandelt werden. Er will den klenen Hans unbedingt retten, aber das ist sehr gefährlich und Gustavs Leben könnte damit enden. Elisabeth hackt immer mehr auf Johannes herum und dann erzählt sie ihrem Mann von dem behindeten toten Kind. Sie richtet einen Empfang für die Nazigrößen aus und ist nervös und streitet mit jedem. Auch Clara öffnet sich nun ihrem Mann. Dorothea begehrt nun auf, sie will endlcih als vollwertiges Familienmitglied wahrgenommen werden. Und was wird nun mit Leopold geschehen? Die Autorin beschreibt und das Leben dieser Familie so exakt, man meint, selbst mit am Mttagstisch zu sitzen und alles mitzubekomen. Langsam aber sicher spüren diese bevorzugten Familien den Krieg und können sich dem dritten Reich und seiner Machenschaften nicht mehr entziehen. Überalls sind Spitzel und es wird so manches nach Jahren von der SS und ihren Schärgen ans Tageslicht kommen. Ganz gefährlich ist Alfred Breuer und er scheint einige gut gehütete Geheimnisse dieser Familien ans Tagesliicht zu bringen, was für alle mehr als gefährlich werden kann. Und nimmt Paul-Friedrich wieder seine Drogen? Ich bin inzwischen sehr vertraut mit den allen hier vorkommenden Personen, habe ich doch schon in neun Büchern mit ihnen zu tun gehabt. Die Autorin vermischt hier mehr als gekonnt geschichtliche Ereignisse aus dieser Zeit mit Fktion und das merkt man als Leser nicht einmal. Am Ende ist wie üblich die Quellenliste und das Nachwort, wo uns alles nochmals genau erklärt wird. Gerne würde ich ein weiteres Buch in dieser Sache lesen, denn die Geschichte ist noch weit ausbaubar. Ellin Carsta gibt dieser Reihe so viel Würze, wie es in einem Krimi vorkommt. Wie geht es weiter bis 1945 und danach? Gerne würde ich wissen, ob die Firma weitergehalten wird oder ob alles beschlagnahmt wird. Das zweite Kind von Clara, kommt Leopold zurück? Was wird aus Wilhelmine und ihrem neuen Bekannten? Das Cover zeigt den Starnberger See mit den Bootshäusern. Sehr viel Potenzial für einige weitere Bücher.

Bewertung vom 19.03.2024
Graffitikatz
Panizza, Kaspar

Graffitikatz


ausgezeichnet

Schon das achtemal durften wir uns mit der Saukatz amüsieren. Als Kommissar Steinböck es sich gerade gemütlich machen will, erreicht ihn ein Anruf, dass es mit einem Porsche einen schweren Unfall gegeben hat. Ein Porsche sei den Abhang hinab und brennen nun. Als man aber den Toten genauer untersucht hat, hat man auf seinen Körper Spuren gefunden, die nicht vom Unfall herrühren, also ein Mord. Es stellt sich heraus, dass der Verunfallte ein Millionärsspross war. Ein paar Tage später wird ein erfolgreicher Rockmusiker tot in seinem Tonstudio aufgefunden und man stellte fest, dass beide Männer tätowiert waren und ein Hautfetzen mit dem Tattoo fehlte. Nun ist Steinböck und sein Team gefordert, wobei natürlich die Katze Frau Merkel mit am ermitteln ist. Sie verfolgt den Graffitikünstler Banksy auf Schritt und Tritt. Das Buch ist wieder sehr spannend geschrieben, insbesondere sind zwischen den Kapiteln Tagebucheinträge, die von einer jungen Frau handeln, deren Kind weggenommen wurde und zur Adoption freigegeben wurde. Im Laufe des Buches bekommen diese Tagebucheinträge auch ihren Sinn. Was aber an den Katzkrimis so besonders ist, ist der Slapstick. der durch Frau Merkel und den Protagonisten mit eingebracht wird. Da gibt es noch den jungen Kriminalkommissar Mayer, ein Afro-Bayer, der im Rollstuhl sitzt. Oder die Ilona, die jeden Tag für Butterbrezen sorgt. Den Staatsanwalt Sanghäusel, Staatssekretär Bruchmayer, Kantinenwirtin Tamara und noch einige mehr, die in jedem Band wieder erscheinen und für uns schon alte Bekannte sind. Besonders Steinböck und seine immer grantelnde Frau Merkel, die süchtig nach Thunfisch ist, geben dem Buch seine knackige Frische. Die Sprache ist gut lesbar, die Kapitel sind nicht zu kurz und der Leser wird in die Mordfälle involviert. Ein Krimi, der Lust auf viel mehr macht. Das Cover zeigt Frau Merkel mit einem vom Graffitikünstler gemalten roten Luftballon. Freu mich auf Band 9.

Bewertung vom 18.03.2024
Lieder des Wandels
Johanning, Marion

Lieder des Wandels


ausgezeichnet

Endlich nun geht es mit der Geschichte um Emma, Christian und Kurt weiter. Der Krieg ist vorbei, aber es herrscht immer noch große Hungersnot. Emma ist von ihren Schwiegereltern zurück nach Köln zurück geflüchtet, da sie dort sehr schlecht behandelt wurde. Um einigermaßen durchzukommen, tritt sie mit ihrem Akkordeon auf und geht auch auf den Schwarzmarkt. Kurt unterstützt mit seinen Waren Emma und ihre Familie. Doch dann wird er nachhause zurückbeordert. Sein Bruder ist im Krieg vermißt und sein Vater ist in Kriegsgefangenschaft. Er wird in der Firma dringend gebraucht. Emma ist darüber totunglücklich aber dann steht plötzlich ihr Mann Christian vor der Tür. Er ist aus der Gefangenschaft getürmt.. Da Emma von Kurt länger nichts gehört hat, will sie es mit ihrem Mann noch einmal versuchen und sie gehen nach Gut Meinersleben zurück,. Aber Christian hat sich seit dem Krieg sehr verändert, er ist ein anderer geworden. Und dann meldet sich Kurt. Was wird Emma tun? Wird sie ihr gutes Leben auf Meinersleben aufgeben? Man hat sich sofort wieder in das neue Buch hineingefunden und die Leute und Orte waren sofort wieder erinnerlicht. Die Autorin beschreibt das Leben von Emma und all den anderen in dieser Nachkriegszeit sehr genau und detailliert, man, man merkt, dass sie sehr viel und gut recherchiert hat. Aber auch die einzelnen Personen hat sie derart gut ausgearbeitet und beschrieben, man meint alle selbst persönlich gekannt zu haben. Sehr gut ist das Gefühlsleben von Emma zu verstehen. Ein Ringen zwischen Liebe und Pflichterfüllung. Ich würde mir hiervon unbedingt Band drei wünschen, denn ich möchte so gerne erfahren, wie das Leben von Emma und Co. weitergeht. Der Schreibstil ist sehr gut lesbar, es werden keine unnötigem Fremdwörter und Floskeln verwendet, denn der Leser kann zügig weiterlesen. Jedes Kapitel endet mit einem Pageturner und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das Cover ähnelt dem des Vorgängerbandes. Es zeigt ein junges Paar inmitten von Mohnblumen.