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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nanette
Wohnort: 
Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 247 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2023
Die Weltenseglerin
Raiser, Nadja

Die Weltenseglerin


ausgezeichnet

Eine im wahrsten Sinne des Wortes eindrucksvolle Weltreise/ Expedition

Nadja Raiser läßt uns Leser das grandiose, spannende Abenteuer der ersten Weltumsegelung von Fernando Magellan durch die Augen seiner fiktiven Nichte Mariella Alvaro und Juan Sebastián de Elcano historisch so korrekt wie möglich miterleben.

Mariella hat einen vorbildlichen, starken Charakter und trifft situationsbezogen eigene Entscheidungen für ihr Leben ohne sich von den Meinungen anderer beeinflussen zu lassen. Sie geht ihren eigenen Weg und wird dabei von Emi (Emiliana), ihrer Haushälterin und mütterlichen Freundin, begleitet. Die Welt durch Mariellas Augen entdecken zu dürfen, die offen auf jeden zugeht und sich kess allen Situationen und Herausforderungen stellt, ist ein ganz besonders faszinierendes Leseerlebnis.

Juan ist eine gleichfalls starke, in sich ruhende Persönlichkeit und zeigt wahre Größe und Führungsqualitäten, weil er sich stets um das Wohl anderer sorgt.

Ich mag es, wie pfiffig Mariella und Juan agieren und obwohl beide sehr starke Charaktere sind, nicht als Einzelkämpfer durchs Leben gehen, sondern sich in die Gemeinschaft einfügen.

Die Geschichte führt einem wieder einmal vor Augen, wie wichtig ein gut funktionierendes Zusammenspiel der Gemeinschaft ist, um erfolgreich sein zu können.

Der flüssige, bildhafte, detailreiche, einfühlsame Schreibstil mit der zeitgerechten Ausdrucksweise ist grandios und die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet.

Die Beschreibungen sind authentisch, gefühls- und lebensecht und haben mir Gänsehaut verursacht. So tief haben sie mich bewegt. In meinem Innersten kribbelte es vor Aufregung und Vorfreude auf alles, das es zu entdecken und zu erleben galt.

Die Autorin zog mich in den Bann und mitten ins Geschehen. Dies sorgte für ein außergewöhnliches Lesevergnügen, das ich sehr intensiv genossen habe und das immer noch in mir nachhallt.

Am liebsten hätte ich den Roman gar nicht aus den Händen gelegt. Er entfaltet eine dermaßen starke Sogwirkung, daß ich mich kaum aus dem Geschehen zurückziehen konnte. Der Abschied aus dieser Buchwelt fällt mir äußerst schwer.

Die Macht und Machtlosigkeit von Worten zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Vielfältige Verständigungsprobleme sorgen zusammen mit den zahlreichen überraschenden Wendungen für Spannung(en).

Die widrigen Umstände und schrecklichen Geschehnisse auf der Reise und ihre Auswirkungen auf die einzelnen Teilnehmer der Expedition werden ungeschönt geschildert.

„„Pass bitte auf dich auf, Juan. Auf dich, dein Herz und vor allem auf deinen Kopf.““

Das wünsche ich der Autorin auch, damit wir in den Genuß noch vieler weiterer solch mitreißender Geschichten von ihr kommen werden.

Denn dieser Roman macht definitiv süchtig nach mehr/ Meer.

Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt, Mast- und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Bewertung vom 25.07.2023
Bergblumenzauber
Breidenbach, Ursi

Bergblumenzauber


ausgezeichnet

Kreative Wildromantik oder
„„Nichts ist so schlecht, dass es nicht zu irgendwas taugt.““ oder
„Passt schon!"-Mentalität

Ursi Breidenbach verknüpft in diesem Wohlfühlroman sehr gut viele starke Themen miteinander: Aussteiger und Ökodorf, Digital Detox, Multikulti, Klischees aller Art bei Jung und Alt und deren Differenzen, die Entfremdung in der Familie, Trauer, Selbstverwirklichung und Liebe in all ihren Facetten.

Die Individualität der einzelnen Charaktere und die Szenerie arbeitet sie sehr gut und lebhaft aus, so daß ich in die Handlung hineingezogen wurde.
Besonders Yaneks in vielfacher Hinsicht starke Persönlichkeit kommt in der abwechslungsreichen und emotionalen Geschichte sehr gut zur Geltung.
Der flüssige, bildhafte, humorvolle Schreibstil und die Schlagfertigkeit der Charaktere sorgen für pures Lesevergnügen.
Die aufkommenden Gefühle werden lebensecht vermittelt und das Gemeinschaftsgefühl, die Geborgenheit und Freundschaft in der Gruppe werden dabei deutlich herausgestellt.
Die atemberaubende Kulisse und die Naturbeschreibungen sind sehr wohltuend und die Achtsamkeit färbte auf mich ab.
Neben Kräutern, Pilzen und Beeren werden auch Erfahrungen gesammelt und Erkenntnisse gewonnen, die in Form dieser Geschichte ein Gewinn für alle Leser sind.
Die Summe der liebevoll beschriebenen Details verleiht der Geschichte einen unwiderstehlichen Charme und erschafft eine einzigartige Atmosphäre.
Ich habe die Zeit im Wald sehr genossen und konnte Kraft für den Alltag tanken.

„Und ein Paradies ist es nicht deshalb, weil es hier alles gibt, was man sich nur erträumen kann, sondern weil man hier plötzlich nur mehr das will, was es gibt.“

Diese kurzweilige Geschichte wird noch lange in mir nachhallen.

Ein Rezept für „Juttas feiner Kräutertopfen“ und „Juttas kleine Kräuterkunde" zu Brennnessel, Schafgarbe und Himbeere runden den Roman harmonisch ab.

Laßt auch Ihr Euch verzaubern!

Bewertung vom 17.07.2023
Mein Herz in Havanna
Pauter, Katharina

Mein Herz in Havanna


ausgezeichnet

„„Kopf aus, Herz an““ oder
„Glück. Träume. Zukunft. - Das Leben hält mehr bereit als Durchschnitt.“

„Es war bunt, es war wild und es war el cielo.“
Katharina Pauter läßt uns hauptsächlich das echte Leben in Kuba spüren und dadurch begreifen, was das Leben wirklich ausmacht. Sie setzt damit die Zeichen nicht nur für ihre Protagonistin Maike auf Neuanfang.

Die völlig touristische Parallelwelt spielt nur eine untergeordnete Rolle, die uns Einblicke in das Leben in Trinidad, Varadero und auf Cayo Coco gewährt.

Im kapitelweisen Wechsel erzählen uns die Kölnerin Maike und der Kubaner Mateo, genannt Mat, ihre Geschichte in der Vergangenheitsform.

Im Fokus stehen dabei ihre jeweilige persönliche Entwicklung und der Zusammenhalt der Gesellschaft in Kuba.

Maike übt sich darin, ihr Leben ohne ihre Zwillingsschwester an ihrer Seite zu meistern und Mat lernt, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen.

Die internationale Hilfsorganisation Strong Together Everywhere, für die beide tätig sind, könnte durch den Zusatz kG (= kubanische Gelassenheit) komplettiert werden. Denn sie bietet unter ungünstigen (Lebens)Bedingungen wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe und steht vor der zusätzlichen Herausforderung sich selbst zu retten.

Die ereignisreiche Geschichte spielt dabei nicht nur zentral in Centro Habana, sondern zieht einen auch mitten ins Geschehen, so dass man die Situation vor Ort miterleben und die Probleme der Bevölkerung nachvollziehen kann. Kulturelle Unterschiede finden wertschätzende Erwähnung. Der Kölner Dialekt und die Fremdsprachen (spanisch, italienisch und niederländisch), die einfließen, unterstreichen das Zusammenspiel der Nationen.

Senioren oder wie Maike so schön sagt „Menschen mit einem hohen Erfahrungshintergrund“ wie z.B. ihre Oma Marianne und eine Hündin namens Lana helfen bei der Weichenstellung für die Zukunft.

Die Kölner Mentalität „Et kütt wie et kütt.“ ähnelt der kubanischen „„Wer die Nerven verliert, der verliert alles.““. Beide Redewendungen spiegeln die Gelassenheit der Menschen wider. Aber die Kubaner sind tatsächlich noch etwas entspannter, fröhlicher und dankbarer und das gerade wegen ihrer schwierigen von Ein- und Beschränkungen regierten Lebenssituation. Ich bin daher voller Bewunderung für die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere.

„„Et hätt noch immer jot jejange.““ - „„No es fácil. Es ist nicht leicht für uns Kubaner, aber es geht immer irgendwie weiter.““
„„Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann niemand löschen, wie man hier sagt.““
Die Energie und (Lebens)Freude sowie das Vertrauen, die diese Geschichte vermittelt, sind ansteckend und sorgen durch den flüssigen (um Rum und Mojitos bereicherten), detaillierten, bildhaften Schreibstil für ein intensives Leseerlebnis.

Folgt auch Ihr Eurem Herzen und genießt ein neues Lebensgefühl aufgrund der durch den Roman gewonnenen Erkenntnisse!

Bewertung vom 13.07.2023
Das Glück ist nur eine Insel entfernt
Jacobson , Jette

Das Glück ist nur eine Insel entfernt


ausgezeichnet

"Die alte Rosalie und das Meer." oder
Auf zu neuen Ufern oder
„Kopf aus, Meer an“ oder
Einfach raffiniert

"Durch dich erlebe ich die Insel intensiver, als ich es mir erträumt habe."
Das trifft auch auf mich zu. Ich hatte mir diese Geschichte schon nach dem Lesen des Klappentextes sehr schön vorgestellt, aber sie übertraf sogar noch meine Erwartungen.
""Auf der Insel denkt man immer, jetzt hab ich das Schönste erlebt, und wird jedes Mal von Neuem überrascht.""
So erging es mir auch beim Lesen.
Jette Jacobson spielt äußerst gekonnt mit allerlei reizvollen Gegensätzen, die der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre verleihen, zu der das Lokalkolorit mit den Einheimischen und den vielen Zugezogenen und deren jeweiligen Dialekten beiträgt.
Die liebevoll ausgearbeiteten menschlichen und tierischen Charaktere sind individuell und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Rosalie (51 Jahre) ist entschlussfreudig und zu Beginn der Geschichte auf der einen Seite sehr konsequent darin, sich selbst Grenzen zu setzen, aber auf der anderen Seite nicht konsequent genug, wenn es darum geht, anderen ihre Grenzen aufzuzeigen.
Ihre persönliche Entwicklung dank eines Minijobs, der die Weichen in ihrem Leben neu stellt, wird sehr gut nachvollziehbar geschildert.
Rosalies Suche nach einem neuen, erfüllenden Lebensinhalt gestaltet sich ereignisreich. Das Schicksal spielt ihr mit einer „Vertrauensübung“ sehr vielversprechende Karten zu.
Nachdem sie ihren Traum von Familie ausgelebt hat, bricht sich ihr bisher unterdrückter Traum nach beruflicher Verwirklichung Bahn.
Zwei wichtige Frauen in ihrem Leben sind ihre Mutter Ulla (76 Jahre) und ihre beste Freundin Marion. Beide stehen mitten im Leben und genießen gemeinsame Zoom-Konferenzen zu einem digitalen Kaffeeklatsch, die sie »Absolut-wichtige-Mädelskonferenz« nennen. Sie verleihen ihr Mut und Kraft.
Dieser Zusammenhalt ist vorbildlich.
Apropos "vorbildlich", der detailreiche, bildhafte Schreibstil sorgt für bestes 3D-Kopfkino. Ich war mittendrin statt nur dabei und habe meinen Aufenthalt auf Amrum sehr genossen.
""Rüm Hart, Klaar Kimming"" - ""Das ist eine Friesische Lebensweisheit."" - ""Großes Herz und weiter Horizont bedeutet es in etwa.""
Am Ende entfuhr mir ein tiefer Seufzer oder wie Rosalie es so treffend bezeichnet ein "Schöner-geht-nicht mehr-Ausatmen". Dieser Roman entläßt mich mit einem Gefühl von Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten in Hülle und Fülle in den Alltag.
Zudem kredenzt uns die Autorin ein Rezept für die Tote Tante zum Nachgenießen.
Ich bin dem Nordseecharme dieser Geschichte vollends erlegen.
Die tief empfundene Freude und die positive Energie sind äußerst wohltuend.
Genießt diese ganz besondere Auszeit!

Bewertung vom 05.07.2023
Dackel Max sucht seine große Liebe / Pfotenglück Bd.1
Beerwald, Sina

Dackel Max sucht seine große Liebe / Pfotenglück Bd.1


ausgezeichnet

Ronja und Max, der Räuber der Herzen oder
„„Gesucht und gefunden – in Liebe verbunden. Findest Du mich?““

„Ein glückliches Frauchen zu haben bedeutet, ein glücklicher Hund zu sein.“

Was sich nach einer einfachen Gleichung liest, gestaltet sich für Dackel Max in dieser Geschichte als eine Aneinanderreihung großer Herausforderungen.

„„Aha, hier war sie auch“, sagt er plötzlich.“Da steht: Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken, nur dieser eine Duft, der welket nicht, und dieser heißt – du fängst mich nicht.““

Die Suche nach seiner großen Liebe Goldie gestaltet sich als lebensgefährliches Spiel.

„„Was für ein Abenteuer!““

Mit von der Partie sind ein Rottweiler, ein Bobtail, ein Afghanischer Windhund, ein Königspudel, ein Chebo, ein Chihuahua und ihre jeweiligen Leinenhalter. Aber wehe, wenn sie losgelassen! Dann müssen sie alle ihre Sinne beisammen haben:
„„Schwachsinn, Unsinn, Blödsinn, Irrsinn, Wahnsinn.““.

„„Mit dir kommt man ganz schön rum! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass diese Insel so vielfältig und faszinierend ist.““

„Ins Glück oder ins große Verderben, das wird sich zeigen.“


Der Roman ist eine rundum gelungene Mischung. Man lernt nicht nur die Insel mit ganz anderen Augen kennen, sondern auch Tiere und Menschen. Der Perspektivwechsel aus Hundesicht regt mich auch im Alltag zum Um- und Nachdenken an.

Hunde verstehen Menschen sowohl ohne Worte als auch mit Worten. Sie verfügen über eine hervorragende Menschenkenntnis.

Menschen glauben nur, ihre Hunde zu kennen und zu verstehen. Oft verstehen Menschen das Verhalten ihres Vierbeiners ganz anders, als dieser es beabsichtigt, was zu Missverständnissen und Missstimmungen aller Beteiligten führt.

Der detailreiche, empathische, humorvolle Schreibstil, der uns dies bildgewaltig, wortspielerisch und schlagfertig näherbringt, ist nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch so fesselnd, daß ich das Buch am liebsten gar nicht aus den Händen gelegt hätte.

Die zahlreichen Herausforderungen und überraschenden Wendungen sorgen in dieser facettenreichen Geschichte für Spannung bis zum Ende und darüber hinaus.

Auf die Fortsetzung dieses goldigen, dackeltastischen Abenteuers, das mich mitten ins Herz trifft, freue ich mich sehr.

Bewertung vom 29.06.2023
Pflanzen-Lovestory
Glausch, Janet

Pflanzen-Lovestory


ausgezeichnet

Pflanzliche Liebe in all ihren Facetten für eifrige Pflanzenvermehrer/innen

Dieses liebevoll und hochwertig gestaltete Buch ist ein wahrer Wissensschatz, der Gartenträume für Insekten und Menschen gleichermaßen wahr werden läßt – auch in Zeiten der Trockenheit.

Das übersichtliche, sehr gut gegliederte Inhaltsverzeichnis bildet das Tor in die faszinierende Welt der Methoden der Pflanzenvermehrung, durch das ich immer wieder gerne schreite und mich von Janet Glauschs Begeisterung anstecken lasse.

Diese Welt mit ihr gemeinsam unter die Lupe zu nehmen, ist ein ganz besonderes Leseerlebnis.

Humor- und verantwortungsvoll klärt sie uns leicht verständlich sowie gründlich auf, so daß auch keine Fragen zur Verhütung offen bleiben.

Ansprechende Skizzen und Farbfotos dienen der Veranschaulichung ihres Wissens und einige zum Text passende Skizzen lassen mich sogar schmunzeln.

Dieses (Arbeits-)Buch ist wirklich einzigartig - lehrreich und unterhaltsam gleichermaßen - und weckt die Entdeckerlust, tiefer in das Abenteuer Garten einzusteigen. Denn der Erfolg ist dank der Autorin garantiert.

Also, auf die Pflanzen, fertig, los!

Bewertung vom 27.06.2023
Die Phönixerfahrung
Vonjahr, Anne

Die Phönixerfahrung


ausgezeichnet

Ein lebensveränderndes Leseerlebnis oder
Liebevolle, fantastische Lebenshilfe oder
Ein immerwährender Reiseführer

„Wann immer ein Sturm über dein Leben hinwegzieht, wird er dir ein Kompass sein, um deinen Nordstern zu finden und wie der Phönix aus der Asche aufzuerstehen.“

Wenn Fantasy auf Lebenshilfe trifft, eröffnet sich uns eine ganz neue (Buch/Lese)Welt, die uns Anne Vonjahr näherbringt. Wir kommen dabei in Kontakt mit faszinierenden Charakteren, die sie uns zu verstehen hilft.

Dieses außergewöhnliche, magische Abenteuer, das uns auf den Weg zu mehr Selbstliebe, Wertschätzung und innerem Wachstum bringt, ist gleichzeitig ein wertvolles Workbook und wird durch Fragen und Inspirationen zum Führen eines Reisetagebuchs ergänzt.

Anhand dessen können Ursache und Wirkung der Erfahrungen leichter ermittelt und die eigene Phönixgeschichte entdeckt werden, d.h. man lernt sich selbst ganz neu kennen, alte innere Wunden zu heilen und damit die eigene innere Welt zu verändern, um der Mensch zu werden, der man bestimmt ist, zu sein.

Damit ist dieses Buch einzigartig, unvergleichbar und herausragend.


Ich bin offen und lasse mich immer völlig auf Geschichten, die ich lese, ein, erlebe alles mit. Dies beschert mir im Normalfall schon intensive Leseerlebnisse, aber dieses Buch stellt alles bisher Erlebte in den Schatten. Der Schreibstil entfaltet eine nahezu hypnotisierende Wirkung auf mich und zieht mich in den Bann.

Anne Vonjahr ist eine sehr gute und verantwortungsbewußte Reiseführerin, die uns auf alles Wissenswerte und Hilfreiche hinweist, damit wir unsere Angst vor Veränderungen verlieren. Sie läßt uns nicht allein und auch nicht konfus herumirren, sondern leitet uns zielgerichtet an. Wir müssen uns die relevanten Informationen nicht von mehreren Quellen zusammensuchen, sondern erhalten alles aus einer Hand.
Ihre Erzählweise schafft Vertrauen - in sie, unsere Helfer und in uns selbst.
Die Reise verliert für mich dadurch an Schrecken und ist in all ihren Facetten äußerst faszinierend. Man lernt quasi nie aus. Immer gilt es, Neues zu entdecken und sich weiterzuentwickeln.
Sie vermittelt ihre Erkenntnisse mit sehr viel Feingefühl und Wertschätzung und drückt sich sehr gut verständlich aus, so daß bei mir keine Fragen offen bleiben und ich die Zusammenhänge sehr gut verstehen und nachvollziehen kann.

Das Lesen dieses Buchs ist im wahrsten Sinne des Wortes erhellend.

Es hinterläßt einen starken bleibenden Eindruck.

Gute Reise und viel Freude beim Entdecken Eures Potenzials!

Bewertung vom 20.06.2023
Polen vegetarisch
Korkosz, Michal

Polen vegetarisch


ausgezeichnet

Kulinarische Leidenschaft für polnische Genüsse

„Ich wünsche mir, dass die Rezepte die Menschen dazu inspirieren, in die Küche zu eilen und die köstlichen Gerichte nachzukochen, um ihren Tag noch ein bisschen mehr rozkoszny (= wunderbar, köstlich) zu machen.“

Das gelingt Michal Korkosz mit seinem wunderschön gestalteten, hochwertigen, sehr gut durchdachten Kochbuch mit Leichtigkeit. Es ist für mich unwiderstehlich und in kürzester Zeit zu meinem neuen Lieblingskochbuch geworden.

Von der breit gefächerten Rezeptauswahl, die jeden Tag von morgens bis abends zu einem ganz besonderen Genusserlebnis macht, bin ich auf Anhieb begeistert gewesen.

Den verführerischen Blick in seine Speisekammer ergänzt er durch Hinweise auf mögliche Alternativen, Rezepte, die mit der jeweiligen Zutat glänzen und seine ganz persönlichen Tipps und Tricks.

Seine einleitenden Texte haben meine Begeisterung für seine Art des Kochens und Backens geweckt und geschürt. Er gewährt uns damit Einblicke in sein Leben und Wirken und läßt uns kurzweilig und unterhaltsam an seiner bisher gesammelten kulinarischen Erfahrung und seinen Entdeckungen teilhaben.

Er schreibt offen und ehrlich und bringt mich dadurch manches Mal zum Schmunzeln.

Zudem leitet er uns bei der Zubereitung seiner Rezepte für überwiegend 2-4 oder auch 6 Portionen sehr gut an, so dass sie sicher gelingen und ermutigt uns mit seinen Tipps dazu, die Rezepte je nach Gusto anzupassen.

Die ansprechenden Farbfotos veranschaulichen nicht nur die Gerichte, sondern erschaffen auch eine Wohlfühlatmosphäre, die sehr einladend wirkt.

Dieses Kochbuch strahlt die pure Freude am Genuß aus, von der ich mich von Herzen gerne immer wieder aufs Neue anstecken lasse.

Bewertung vom 19.06.2023
Das Rosencottage
Wilken, Constanze

Das Rosencottage


ausgezeichnet

„Liebe und Freundschaft“ oder

Leidenschaft, die unermessliches Leiden schafft


Zwei sich abwechselnde Erzählstränge, die sehr gekonnt miteinander verwoben werden, gewähren uns Einblicke in das Leben auf Tiree, einer Insel der Inneren Hebriden in Schottland.

Der eine spielt in der Zeit von 1933-1935 und wird durch den anderen, in der aktuellen Zeit angesiedelten, bis zum 1. Januar 1946 ergänzt. Die Vergangenheitsform in der beide geschrieben sind, unterstreicht ihre Zusammengehörigkeit.

Kirsty Patersons Mut, ihre Neugier und Beharrlichkeit fördern bei der Erfüllung des letzten Wunsches ihrer Großmutter Fiona Schicksale zu Tage, die an Tragik nicht zu überbieten sind.

Auf der Suche nach Livie, die ihr Leben auf den Kopf stellt, erkundet sie ihre neue Lebensumgebung (Land und Leute) auf eine ganz besondere, intensive, emotionale Art und Weise. Die malerische Kulisse und die originellen Charaktere werden uns sehr anschaulich nahe gebracht.

„Die Vergangenheit birgt manchmal Geheimnisse, die ohne die Erinnerung der Alten verloren gingen.“

Die Geschichte, die sich uns durch ihre Nachforschungen offenbart „ist so unvorstellbar grausam und doch so bezeichnend für das entbehrungsreiche Leben in der Abgeschiedenheit rauer Natur, dass sie mich nicht losließ.“.

Ihr liegt der Gedanke zugrunde: „Mädchen brauchten keine Bildung. Sie waren im Haus nützlicher und sollten heiraten und Kinder bekommen.“.

„„Grauenvoll, schrecklich, pervers, abartig und absolut unmenschlich!“ - „„Nicht zu fassen, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt.“ - „„Das ist ja nicht zum Aushalten!““

Die Machtlosigkeit gegen die brutale Gewalt eines tyrannischen Mannes, der sein patriarchalisches Herrscherverhalten ins Extrem gesteigert hatte, seine Familie und andere Menschen sowie Tiere schlug, drangsalierte und manipulierte, wo er nur konnte, läßt mich fassungslos zurück. Die bewegenden Schicksale und deren Trostlosigkeit haben mich zu Tränen gerührt und mir schlaflose Nächte bereitet, so sehr habe ich mit ihnen mitgelitten.

„Letzten Endes hielten die Männer zusammen, und Frauen wurden beiseitegeschoben.“

„Den Kopf voller Bilder und das Herz schwer von der traurigen Geschichte“ hat daher nicht nur Kirsty, sondern habe auch ich.

Diese Geschichte ist nicht für zarte Gemüter geeignet. Sie hat mich zutiefst erschüttert und geschockt. Ob der detailliert beschriebenen Grausamkeiten und der lebensechten Schreibweise, die einen tief in das Geschehen eintauchen läßt, erachte ich eine Triggerwarnung als angebracht.

„Weißt du, man sollte Namen nicht in Grabsteine meißeln, sondern in Herzen. Nur wenn man sich erinnert, die Geschichten von Menschen teilt, werden sie nicht vergessen.“

Das versteht Constanze Wilken vortrefflich in die Tat umzusetzen.

Wenn Ihr Euch diesem Zeitzeugnis gewachsen fühlt:

„„Dann auf, in die Höhle des Teufels.““

Bewertung vom 13.06.2023
Lighthouse Bookshop
Gosling, Sharon

Lighthouse Bookshop


ausgezeichnet

Zweite Chancen

„„Willkommen in Newton Dunbar, junger Mann, wo nie was passiert und keiner je was zu tratschen hat.““

Das ändert Sharon Gosling mit diesem fesselnden, zu Herzen gehenden Roman über einen ganz speziellen Leuchtturm im Landesinneren, der in mehrfacher Hinsicht für literarischen Hochgenuss sorgt.

Sie setzt damit ein eindrucksvolles Denkmal für alle Frauen, die vielfältig begabt sind und großartige Leistungen erbringen, die aber nicht beachtet, vergessen oder von Männern zu Unrecht als deren Werk ausgegeben werden.

Wichtige Themen werden aus einer ungewohnten Perspektive beleuchtet und wir dürfen auch einer vergangenen Ära nachspüren.

Cullen, der Besitzer des Leuchtturms, hat ein großes Herz und eine Art „Notgemeinschaft“ um sich versammelt, die füreinander einsteht und der so manches Licht aufgeht.

„„Bei ihm fühlte man sich immer willkommen, auch wenn alle anderen keinen Wert auf einen legten.““

Mich haben vor allem die mutigen Frauen aller Altersgruppen, die es sich - allen Tragödien zum Trotz, die ihre Leben bestimmt hatten - nicht nehmen lassen, eigene Entscheidungen zu treffen, um ihre Träume realisieren zu können sowie ihre Wandlungen begeistert und enorm beeindruckt,aber auch die Männer haben das gewisse Etwas, das sie unwiderstehlich macht.

Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere legen uns u.a. dar, dass man auch mit 67 Jahren noch sein Leben umkrempeln und in neue Bahnen lenken kann.

„„Danke, Shakespeare, dass du mir gezeigt hast, wie man verbohrte alte Menschen auf Zack bringt. Hätte nicht gedacht, dass Literatur so nützlich sein kann.““

Diese facettenreiche, geheimnisvolle und rätselhafte Geschichte, die einen Mikrokosmos in sich birgt, den es zu entdecken gilt, hat mich vom ersten Satz an in ihren Bann gezogen und fasziniert.

Der Kurzausflug zu dem bereits bekannten „Fishergirl’s Luck“ hat zu dem Wohlgefühl, das der Roman vermittelt, beigetragen. Es ist wie nach Hause kommen und führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, die glücklichen Stunden und Erlebnisse ganz besonders zu feiern.

„„Alle Macht den Alten.““ Sie gehen mit gutem Beispiel voran.