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BlueNa
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Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2013
Göttlich verliebt / Göttlich Trilogie Bd.3
Angelini, Josephine

Göttlich verliebt / Göttlich Trilogie Bd.3


sehr gut

Wenn die Götter vor dem Tyrann erzittern…

…steht der Trojanische Krieg kurz bevor. Helen und ihre Freunde sehen sich mit dem Problem der verfeindeten Scion-Häuser konfrontiert. Diese bekriegen sich lieber gegenseitig, als gegen die zurückgekehrten Götter zusammen zu halten. Natürlich intrigiert Helens Mutter Daphne fleißig weiter und spielt alle gegeneinander aus. Helen, deren Fähigkeiten durch die Blutsbruderschaft mit Orion und Lucas weiter angewachsen sind, hat diese kaum unter Kontrolle und verletzt Lucas schwer, ohne es zu wollen. Zum Glück kann sie auf ein paar Lektionen zurückgreifen, die Hades ihr zuvor erteilt hat, aber ob diese Lucas retten können? Kann Helen im Kampf gegen die Götter bestehen, zumal sich einige ihrer besten Freunde voller Zweifel und Misstrauen von ihr abwenden?

Der dritte Teil der „Göttlich“-Trilogie setzte genau dort ein, wo der zweite Band geendet hatte. Ich musste mich zwar erst wieder ein wenig orientieren, da die Lektüre von „Göttlich verloren“ schon eine ganze Weile zurück lag, aber ich war sehr schnell wieder in der Geschichte drin. Helen, Lucas, Orion und Co. Sind alte Bekannte und es tat so gut, diese wieder zu treffen. Auch wenn ich finde, dass Helen alles ein wenig zu einfach in den Schoß fällt, hat mich das Buch mitgerissen und begeistert. Natürlich muss Helen auch Opfer bringen, aber diese sind meiner Meinung nach nicht so groß, als dass man nicht damit leben könnte. Dass einige von Helens Freunden ihr gegenüber misstrauisch werden, ist nur zu verständlich, wenn sich die Freundin so sehr verändert, wie es bei Helen der Fall ist und dann auch noch eine große Schlacht bevor steht.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal das riesen große Plus dieses Buches. Selten hat mich eine Reihe so mitreißen können, wie diese und das ist größtenteils der Erzählweise von Josephine Angelini geschuldet. Sie ist einfach mitreißend, mächtig, gefühlvoll, farbenprächtig und so eingängig, dass die Geschichte an mir in Bildern nur so vorbei gesaust ist. Spannung kommt erstmals richtig auf, als Helen Lucas verletzt und auch im Mittelteil, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, während der große Endkampf gegen die Götter ein wenig schwach ausgefallen ist, wie ich finde. Nichtsdestotrotz hatte ich das Buch sehr schnell gelesen.

Mit den Charakteren war es ein Wiedersehen, als ob man alte Freunde wieder trifft, die man länger nicht gesehen hat. Lucas und Orion, meine zwei starken Jungs, die unterschiedliche nicht sein könnten und doch beide absolut wundervoll sind und Hector, dem in diesem Buch viel mehr Raum eingeräumt wurde, was mir sehr, sehr gut gefallen hat. Hector war dieses Mal mein heimlicher Held, während er in den Vorgängerbände nie so richtig zur Geltung kam. Er ist mutig und würde alles für seine Überzeugungen tun! Helen ist natürlich mein Liebling, aber dieses Mal muss ich ein paar Abstriche machen: Es ist einfach alles zu leicht für sie! Sie müsste für meinen Geschmack mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen haben, mehr Opfer bringen müssen und es hätte einen richtig dramatischen Showdown geben müssen und nicht dieses allumfassende Happy End.

Das Cover des Schutzumschlags passt wunderbar zu seinen Vorgängern. Es ist wieder ein Mädchengesicht (Helen) zu sehen, dass von griechisch anmutenden Ornamenten umrandet wird. Allerdings finde ich immer noch das Cover von „Göttlich verdammt, dem ersten Teil der Trilogie, am schönsten!

Fazit: Trotz kleiner Schwächen hat mich der Abschlussband der Reihe „Göttlich verliebt“ von Josephine Angelini wieder einmal verzaubern können und da ich nach dem Lesen so begeistert war, kann ich diesem Buch und der gesamten Reihe vier von fünf Sternen vergeben. Alles andere würde ihr, meiner subjektiven Meinung nach, nicht gerecht werden. Ich kann jedem, der gerne Jugend-Fantasy Bücher mit einer ordentlichen Portion Romantik liest, diese Trilogie ans Herz legen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2013
König der Dunkelheit / The Broken Empire Bd.2
Lawrence, Mark

König der Dunkelheit / The Broken Empire Bd.2


ausgezeichnet

Jorgs Siegeszug geht weiter!

Jorg von Ankrath ist nun seit vier Jahren König von Renar, ein Königreich, das hauptsächlich aus Bergen besteht. Dort residiert er in der Spukburg und regiert sein Land, das er von seinem Onkel erobert hat. An Jorgs Hochzeitstag steht das gewaltige Heer des Fürsten von Pfeil vor den Toren der Burg und begehrt Einlass. Doch Jorg wäre nicht Honorous Jorg von Ankrath, wenn er in den letzten vier Jahren untätig gewesen wäre! Eine Spur von Blut hat er hinter sich hergezogen, Gefährten geopfert, aber auch Bündnisse geschlossen und Erinnerungen in ein eisernes Kästchen verbannt. Doch reicht dies aus um einer schieren Übermacht zu trotzen?

Bei „König der Dunkelheit“ finde ich es um einiges schwieriger eine adäquate Inhaltsangabe zu schreiben, als bei seinem Vorgänger, denn ich möchte auf gar keinen Fall zu viel verraten!
Eines kann ich aber sagen: Das Buch hat mich absolut begeistert! Ich habe wirklich gedacht, nach „Prinz der Dunkelheit“ kann mich nichts mehr schocken oder überraschen, ich dachte, ich würde Jorg kennen, aber das Gegenteil war der Fall! Jorg ist solch ein vielfältiger und faszinierender Charakter, der mitsamt seinen Brüdern losreitet um Gog zum Feuermagier zu bringen, um am Ende der Reise allein am anderen Ende des Kontinents zu landen. Doch alles, was auf seinem Weg dorthin geschieht, macht ihn nur stärker und klüger. Besonders spannend fand ich, dass man als Leser nach und nach eine Ahnung bekommt, in was für einer Welt Jorg eigentlich lebt und was es mit den geheimnisvollen Erbauern auf sich haben könnte.

Der Schreibstil von Mark Lawrence, den ich im ersten Teil noch ein wenig kritisiert habe, konnte mich nun absolut überzeugen! Er hat sich weiterentwickelt, ist besser geworden und ließ mich vollends in die Geschichte eintauchen. Mal spannend, mal philosophisch, der Autor konnte mich genau da abholen, wo ich stand und mich in Jorgs Königreich entführen. Es wechseln sich Jorgs Erlebnisse von vor vier Jahren, die fast nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Buch anknüpfen, und den Ereignissen in der Gegenwart des mittlerweile 18-jährigen Königs ab und durch Cliffhanger am Ende der Kapitel wird die Spannung durchweg hoch gehalten.

Die Protagonisten sind mal wieder absolut fantastisch! Natürlich steht Jorg im Mittelpunkt. Man steigt beim mittlerweile 18-jährigen Jorg in die Geschichte ein und merkt gleich, dass Jorg älter und etwas umsichtiger geworden ist. Was seiner Brutalität und Grausamkeit keinen Abbruch tut, aber er denkt mittlerweile zwei Mal nach, bevor er jemandem den Kopf abhackt. Naja, meistens zumindest, denn sein loses Mundwerk bringt in natürlich auch weiterhin in die Größten Schwierigkeiten. Auch die ganzen Nebenfiguren sind allesamt sehr interessant, zumal es ein paar Verluste in den letzten vier Jahren gegeben hat und es nicht mehr ganz so viele Personen um Jorg herum tummeln. Mein Favorit ist diesmal Sir Makin gewesen.

Das Cover des Taschenbuchs finde ich mal wieder überaus gelungen. König Jorg sitzt nachdenklich auf seinem Thron, umgeben von einem mehr aus erstochenen Kriegern in voller Rüstung. Tod und Verdammnis kann ich dazu nur sagen! Es ist großartig!

Fazit: Mit „König der Dunkelheit“ hat Mark Lawrence nicht nur erzählerisch eine Schippe drauf gesetzt, sondern auch stark bei der Seitenzahl zugelegt: König Jorgs Schandtaten finden auf fast doppelt so vielen Seiten statt, wie noch die von Prinz Jorg und das hat er absolut verdient! Ich werde König Jorg in die tiefsten Abgründe seiner Seele folgen! Absolute Leseempfehlung!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2013
Todesfluch
Kinman, Ben

Todesfluch


weniger gut

Kein Buch, das man gelesen haben muss!

Privatdetektivin Lucy wird mitten in der Nacht aus dem Bett gezerrt und in ein Auto verfrachtet. Sie soll zum „Boss“ gebracht werden. Gegen ihren Willen. Ihre Entführer werden auf offener Landstraße angegriffen und Lucy kann entkommen. Dann meldet sich ein Fremder per Handy bei ihr und bittet sie, zu einem Treffpunkt zu kommen, damit er und seine Leute sie vor den Entführer beschützen kann. Lucy ist erst skeptisch, doch als selbst ein Polizist, der eigentlich zu ihrem Schutz abgestellt wurde, versucht sie zu töten, macht sich die junge Frau auf den Weg zum Treffpunkt. Gleichzeitig passieren in Dylans Haus merkwürdige Dinge. Eine unsichtbare Präsenz scheint ihn zu bedrohen uns selbst in seiner Karateschule fühlt sich der Karatemeister nicht mehr sicher. Ganz schräg wird es, als der Sarg seiner verstorbenen Frau Ronnie von Unbekannte ausgegraben und mitgenommen wird. Die Polizei scheint nicht auf seiner Seite zu sein und dann beginnen die Menschen um ihn herum zu verschwinden und alle Elektrizität versiegt. Was geht hier vor und welche Rolle spielen Lucy und Dylan bei der ganzen Sache?

Zuallererst muss ich sagen, dass ich mich durch dieses Buch gequält habe! Es war das schlechteste Buch, das ich seit langer, langer Zeit gelesen habe und es war nicht schlimm, dass es so lange auf meinem SUB verstaubte! Ich habe es eigentlich nur zu Ende gelesen, weil es im Rahmen einer Challenge war und ich eine Rezension zu „Todesfluch“ verfassen muss, und ich breche ja auch nur sehr ungern Bücher ab. Ich kam nur sehr schwer in die Geschichte rein, die von Lucy und Dylan handelt, die erst gar nichts miteinander zu tun haben. Eigentlich beginnt es wie ein ganz normaler Thriller mit Entführung und rasanten Fluchtszenen, doch als dann die Mystery-Elemente dazu kommen, wird die Geschichte einfach nur abstrus und so weit hergeholt, dass sie unglaubwürdig wirkt. Natürlich ist Mystery immer mit Übernatürlichem verbunden, doch diesmal war es mir einfach zu abgespaced und einfach schlecht umgesetzt!

Der Schreibstil selbst hat es mir erschwert, mich in die Story einzufinden. Er wirkt an manchen Stellen ziemlich trocken und dem Autor gelingt es einfach nicht Spannung aufzubauen und mich abzuholen. Auch, dass man zu Beginn überhaupt keine Anhaltspunkte hatte, was es mit Dylan und Lucy auf sich hat, hat mich sehr gestört und mir die Lust am Lesen genommen. Irgendwann kommt man dann aber doch drauf, während aber die Protagonisten noch keinen blassen Schimmer zu haben scheinen und das hat mich dann auch genervt. Immer abwechselnd wird von Lucy und Dylan erzählt, wie sie jeweils mit ihrer eigenen Gruppe Rambo-Kerlen mit dicken Knarren zu Fuß durch ein menschenleeres Amerika geschleppt werden und es mit komischen werwolfähnlichen Zombie-Kreaturen zu tun bekommen. Also bitte, entweder oder, aber nicht beides in Einem, das wirkt einfach nur lächerlich!

Die Protagonisten selbst blieben von Anfang bis Ende flach und mit Dylan konnte ich mich gar nicht identifizieren! Ja, er hatte eine schwierige Kindheit und hat vor einiger Zeit seine Frau verloren, außerdem hat er eine merkwürdige Fähigkeit, aber trotz allem blieb er mir unsympathisch und die Kapitel aus seiner Sicht konnten mich absolut nicht begeistern! Lucy wiederum war eher meine Bezugsperson, sie war mir sympathisch, zwar nicht gleich von Anfang an, aber mit der Zeit konnte sich das toughe Mädel meinen Respekt erarbeiten. Die Bumm-Bumm-Kerle, die die beiden begleiten, sind meist hirnlose, vor Testosteron strotzende Männer, die im Prinzip keine große Rolle spielen. Einzig Crank sticht hier hervor.

Fazit: „Todesfluch“ von Ben Kinman hat mir keinen Lesegenuss bereitet, sondern wartet mit einer schwachsinnigen Story und lahmen Protagonisten auf. Am besten hat mir der Hund gefallen, der Lucy begleitet, und das sagt schon alles, oder? Ich kann dieses Buch auf keinen Fall weiterempfehlen, lasst bloß die Finger davon!

Bewertung vom 13.04.2013
Wispernde Schatten
Blythe, Daniel

Wispernde Schatten


sehr gut

Ring-a-ring o' roses

Miranda, 12 Jahre alt, zieht mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Trüffel nach einem schweren Schicksalsschlag von London in das kleine Küstenstädtchen Firecroft Bay. Doch seit sie in dem neuen Haus wohnen, wird Miranda von merkwürdigen und unheilvollen Albträumen heimgesucht, die sie am Schlafen hindern. In ihrer neuen Schule, lernt Miranda ihre neue Freundin Jade kennen. Außerdem wird sie von einer merkwürdigen kleinen Gruppe von Schülern, Josh, Lyssa, Calista und Oliver augenscheinlich beobachtet und in das alte, stillgelegte Seaview Hotel gelockt. Dort wird sie von ihrer neuen Chemielehrerin Miss Bellini erwartet, die Miranda in die kleine Gruppe von „Geisterjägern“ einführt. Zusammen versuchen die Schüler die dunkle, übersinnliche Bedrohung durch die Schatten auszuschalten…

„Wispernde Schatten“ ist ein wirklich schönes und auch spannendes Kinder- und Jugendbuch für eine etwas jüngere Zielgruppe. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht auch größeren Leseratten Spaß machen kann! Dennoch ist es ein Buch, dass möglicherweise nicht als All-Age durchgeht, da der Schreibstil doch sehr einfach gehalten und die Geschichte sehr schnell vorbei ist. Auch das gesamte Umfeld Mirandas ist ihrem jungen Alter angemessen. Sie geht in die 8. Klasse einer Englischen High School, trifft sich mit Freunden, muss Hausaufgaben machen und sie hat den Verlust ihres Vaters zu verkraften. Dafür ist sie dennoch sehr unbeschwert, finde ich. Insgesamt ein Szenario, in dem sich vorwiegend jüngere Leser wiederfinden werden.

Der Schreibstil des Autors ist, wie oben schon erwähnt, sehr einfach gestrickt. Kurze Sätze mit einfacher Wortwahl und Satzstellung dürfte den jüngeren Lesern angemessen sein und diese nicht überfordern. Außerdem hat der einfache Schreibstil zur Folge, dass das Buch unglaublich schnell durchgelesen werden kann. An einigen Stellen kommt auch Spannung auf, z.B. als sich Miranda zusammen mit Josh eines Nachts in ein Kloster schleicht, aber die Spannung ist so gut dosiert, dass sich jüngere Leser nicht vor Angst unter der Bettdecke verkriechen müssen.

Die Protagonisten sind auch alle recht einfach und oberflächlich gehalten. Miranda hat alltägliche Probleme, was bei einem 12-jährigen Mädchen so anfällt, aber auch diese gruseligen Albträume mit denen sie sich auseinandersetzen muss. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die versucht sich in einem neuen Umfeld zu Recht und neue Freunde zu finden. Jade möchte so gerne mit Miranda befreundet sein, doch Miranda vermasselt es erst mal gnadenlos. Trotzdem geben Jade und Miranda nicht auf, das fand ich richtig toll! Die Vier aus Miss Bellinis Gruppe sind alle zu Beginn recht mysteriös, doch nach und nach erfährt man die Hintergründe der einzelnen Personen und lernt sie besser kennen.

Das Cover des gebunden Buches ist für meinen Geschmack sehr ansprechend gestaltet. Rot- und Brauntöne dominieren das Bild und ein Blitz zuckt über einen düsteren Himmel. Schemenhaft sind fünf Gestalten zu sehen, die die fünf „Geisterjäger“ darstellen sollen und der Blitz hat auch einen Bezug zur Geschichte. Von daher ist das Cover sehr gut gelungen.

Fazit: „Wispernde Schatten“ von Daniel Blythe ist eine sehr schöne Geschichte über Neuanfänge, Freundschaft und übernatürliche Phänomene, die passgenau auf die vom Verlag angegeben Altersgruppe zugeschnitten ist! Ich kann dieses schöne Buch daher allen etwas jüngeren Lesern zwischen 12 und 15 Jahren sehr empfehlen!

Bewertung vom 12.04.2013
Die Prophezeiung / Das Tal Season 1 Bd.4
Kuhn, Krystyna

Die Prophezeiung / Das Tal Season 1 Bd.4


sehr gut

Tief unter dem Berg liegen ein paar Antworten

Vier Monate sind seit den Ereignissen am Remembrance Day vergangen. Am Grace College ist Prüfungszeit und unsere Freunde Rose, Katie, Julia, David, Robert, Benjamin und Chris sind ziemlich mit sich selbst beschäftigt. Katie genießt ein paar Sonnenstrahlen am See, als Benjamin plötzlich völlig verwahrlost und verdreckt bei ihr auftaucht und seltsames, zusammenhangloses Zeug stammelt. Später in der Vorlesung taucht er wieder auf, benimmt sich merkwürdig und bedrohlich, tickt völlig aus, um dann bewusstlos zusammenzubrechen. Nachdem Benjamin ins Krankenhaus gebracht wurde, steht es ziemlich schlecht um ihn. Er scheint vor seinem Zusammenbruch drei Tage verschwunden gewesen zu sein und niemand weiß, wo er sich währenddessen aufgehalten und was seinen gefährlichen Zustand ausgelöst hat. Katie, Robert und David begeben sich mit Hilfe von Benjamins Videoaufzeichnungen auf seine Spuren, um ihren Freund vor dem sicheren Tod zu retten…

Eine spannende Fortsetzung hat Krystyna Kuhn mit dem vierten Tal-Band geschaffen. Dieser Band soll wohl auch so etwas wie das Staffelfinale von Season 1 darstellen und er ist dafür auch wirklich gelungen. Durch Aufzeichnungen, die Katie, David und Robert finden, erfährt man endlich, endlich etwas mehr darüber, was mit den Studenten aus den 1970’ern wirklich geschehen ist. Kapitelweise wird die Geschichte von der Suche nach Benjamins Aufenthaltsort der letzten drei Tage erzählt und zwischendrin jeweils eine kurze Episode aus den Aufzeichnungen der verschwunden Studenten eingeflochten. So schälen sich nach und nach immer mehr der erschreckenden und auch gruseligen Erlebnisse der früheren Studenten auf dem Ghost heraus und setzten sich zu einem grausigen Bild zusammen, das auch die drei Freunde auf ihrer Mission zu ereilen scheint! Was sie übrigens so alles finden und entdecken müsst ihr selber nachlesen, es ist aber Einiges und es werden einem endlich ein paar Antworten gegeben, allerdings auch wieder einige neue Fragen aufgeworfen. Wie hätte es auch anders sein können, schließlich gibt es noch eine zweite Season!

Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Teil der Reihe sehr gut zu lesen. Schnörkellos erzählt sie die Geschichte der drei Studenten auf ihrer Mission Benjamin zu retten und sieht dabei weiterhin von zu vielen Kraftausdrücken und zu flapsiger Sprache ab, was mir sehr gut gefallen hat! Spannend ist das Buch wieder von Anfang bis zum Schluss und macht Lust darauf, gleich die zweite Staffel zu beginnen!

Das Hauptaugenmerk des vierten Teils liegt wieder auf Katie, aus deren Sicht man die Ereignisse erlebt. Man erfährt auch wieder mehr aus ihrer Vergangenheit und wie diese sie einholt. Weiter mit von der Partie sind David und Robert, der meines Erachtens in den beiden Bänden davor etwas zu kurz gekommen ist, ist er doch eine total spannende Persönlichkeit! David ist mir immer noch rätselhaft und ich kann ihn nicht so recht einordnen. Die Protagonisten entwickeln sich aber auch weiter und das gefällt mir ausgesprochen gut!

Das Cover ist in der bewährten Tal-Manier gestaltet, nur dass das Wappen, die Ornamente und der Buchtitel diesmal rot sind.

Fazit: Auch der vierte Teil von Krystyna Kuhns Tal-Reihe „Die Prophezeiung“ konnte mich fesseln und begeistern! Durch die Antworten die man bekommt und die neuen Fragen, die gleichzeitig aufgeworfen werden, muss ich aber unbedingt auch die zweite Season lesen und ich freue mich sehr darauf!

Bewertung vom 06.04.2013
Das Meer der tausend Seelen / The Forest Bd.2
Ryan, Carrie

Das Meer der tausend Seelen / The Forest Bd.2


sehr gut

Zweifle an der Sterne Licht…

…aber zweifle niemals an dir selbst! Gabrys Leben gerät in nur einer einzigen Nacht aus den Fugen, in der sie sich von Catcher überreden lässt, mit ihm und einigen anderen Jugendlichen den Zaun zu übersteigen, der ihnen und der Stadt Vista die Mudo vom Leib hält, die stöhnend und seelenlos durch die Welt streifen. Sie kennen nichts außer ihrem Hunger nach Blut und dem Drang anzustecken. Alles beginnt wie ein großer Spaß als Gabry, Catcher, Cira und die anderen den verfallenen Vergnügungspark erkunden. Niemand sieht den Breaker kommen, der ihr aller Leben für immer verändern wird: Catcher wird verletzt, Cira später von der Miliz gefangen genommen und nur Gabry kann unbeschadet entkommen. Als sie Elias in der verbotenen Zone vor der Stadt, in der sie nach Catcher sucht, kennen lernt und ihre Mutter beschließt zurück in den Wald der tausend Augen zu gehen, beginnt auch Gabry an ihrem Leben und ihren Überzeugungen zu zweifeln…

Ich konnte es kaum erwarten weiterzulesen, nachdem ich Band 1 „The Forest - Wald der tausend Augen“ beendet hatte. Auch im zweiten Teil „Das Meer der tausend Seelen“ nimmt Carrie Ryan uns wieder mit in die Welt nach der Rückkehr. Die Menschen sterben nicht mehr einfach, sondern kehren als Zombies wieder. Vista ist eine der wenigen verbliebenen Städte in denen die Menschen fast sorglos leben können, wenn sie die wichtigste Regel beachten und niemals den Zaun überqueren, der die Stadt vor den Zombies, den Mudo, abschirmt. Die Jugendlichen kennen die Bedrohung also nur aus dem Schulunterricht und denken, die Regeln sind dazu gedacht, um gebrochen zu werden. Dass es tödlich enden kann, ist ihnen gar nicht so bewusst und sie werden natürlich eines Besseren belehrt. Genauso wie in Band eins verschlägt es die Protagonisten in den Wald der tausend Augen, auf das vergessene, umzäunte Wegesystem und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Ebenso wie in Band 1 gibt es eine Dreiecksbeziehung, was ich diesmal als ein wenig störend empfunden habe. Wer so etwas aber gerne liest, wird hier seine reine Freude haben!

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gut gefallen. Klare Worte umfangen uns, in denen aber die Poesie zu spüren ist. Die Sätze sind nicht zu kurz, wie es oft in Jugendbüchern der Fall ist, sondern sind ganz normal und somit wunderbar zu lesen. Es dauert diesmal eine Weile, bis wirklich Spannung aufkommt, obwohl der Beginn der Geschichte schon sehr dramatisch ist. Doch ich war noch nicht nah genug dran an den Personen, als dass ich wirklich mit ihnen fühlen konnte. Das änderte glücklicherweise im Laufe des ersten Drittels. Gabry ist die Ich-Erzählerin und man folgt ihr durch die Geschichte. Auch dieses Mal tummeln sich zwar viele Zombies im Wald, doch alles ist wieder so gehalten, dass auch jüngere Leser und zart besaitete Gemüter ohne Bedenken zu diesem Buch greifen können.

Die Protagonisten sind fast alle neu und man hat zuerst den Eindruck, eine ganz andere Geschichte zu lesen, doch bald erfährt man, dass Gabrys Mutter Mary ist, die in Band 1 dem Wald der tausend Augen entkommen ist und am Strand von Vista angespült wurde. Sie lebt nun mit Gabry zusammen im Leuchtturm und beschützt den Strand. Gabrielle, ihre Tochter, ist ein ängstliches Mädchen und macht sich dauernd Vorwürfe, nicht so stark zu sein, wie ihre Mutter. Doch dann zwingen sie die Umstände über sich hinaus zu wachsen. Catcher ist der junge Mann, dem Gabry ihr Herz geschenkt hat, doch eine Verletzung ändert alles für sie. Elias ist auf der Suche nach jemandem und versteckt sich in der verbotenen Zone vor der Stadt. Er ist geheimnisvoll und anders, so dass sich Gaby schnell zu ihm hingezogen fühlt. Cira, ihre beste Freundin, bleibt die ganze Zeit sehr blass, obwohl sie im Wald dabei ist.

Fazit: „Das Meer der tausend Seelen“ von Carie Ryan fällt ein wenig hinter Band 1 „The Forest – Wald der tausend Augen“ zurück, hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen, da es einige unvorhergesehene Enthüllungen gab

Bewertung vom 01.04.2013
Dark Destiny / Joy und Neél Bd.2
Benkau, Jennifer

Dark Destiny / Joy und Neél Bd.2


ausgezeichnet

Der Anfang vom Ende

Joy weiß nicht, ob Neél tot ist, oder lebt nachdem Matthial ihn gefoltert hat. Doch dann kann Joy noch einmal zu Neél, bevor von einem anderen Clan wegebracht wird und Joy erfährt, dass er unterwegs gestorben ist. Für Joy bricht eine Welt zusammen, lethargisch und teilnahmslos lässt sie die Tage an sich vorbei ziehen, bis Matthial ihr verspricht, mit ihr zu Jamies Clan zu gehen und herauszufinden, wie Neél gestorben ist. Dort erfährt Joy, dass Matthial sie hintergangen hat und nur mit knapper Not entkommt sie Jamie, um sich auf den Weg in die Stadt zu machen, in die sie all ihre Hoffnungen legt.

Mehr kann ich vom Inhalt des Buches gar nicht preisgeben, um nicht zu viel zu verraten. Nur so viel sei noch gesagt: Joy wird über das Meer segeln um ein neues Leben zu beginnen, doch was bis dahin passiert, müsst ihr unbedingt selbst lesen! Die Ereignisse von „Dark Destiny“ setzten nahtlos an das Ende von „Dark Canopy“ an. Es ist, als wären Joy und Neél nie weg gewesen, meine Erinnerungen an das Buch waren wieder ganz frisch, obwohl ich es vor mehr als einem Jahr gelesen habe. Die Welt, in der Joy lebt ist uns nun nicht mehr neu und fremd, deshalb gibt es weniger Landschafts- und Kulturbeschreibungen, sondern man kann sich voll und ganz auf die Charaktere und ihre Schicksale konzentrieren. Das hat mir an „Dark Destiny“ besonders gut gefallen.

Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist wieder genauso kunst- und eindrucksvoll wie im ersten Band der Dilogie. Das Lesen dieses Buches war für mich wie ein Rausch in den mich die Poesie der Worte hineingezogen hat. Joys Gefühle und Gedanken, ihre Erlebnisse, ihre Suche werden in eindrucksvollen und bildhaften Worten beschrieben. Die Spannung reißt eigentlich seit „Dark Canopy“ nicht ab und wird weiter aufgebaut. Auch wenn es mal einen Moment zum Durchschnaufen gibt, heißt das nicht, dass die zukünftigen Ereignisse wie ein Damoklesschwert über den Protagonisten hängen.

Die Protagonisten entwickeln sich in diesem Buch weiter und ich konnte einfach nur unglaublich gut nachvollziehen, wie sie sich gefühlt haben. Joy, deren Welt in Trümmern liegt, die nicht mehr bei Matthial und ihrem Clan bleiben kann. Sie war mir wieder sehr nah und hat mich geführt. Neél, der auch an den vorangegangenen Ereignissen fast zerbricht, der seine große Liebe vermeintlich verloren hat, ich konnte ihn so gut verstehen! Ich fand es zwar nicht gut, aber wär würde nach Folter und Verlust nicht in ein großes Loch fallen und das Leben noch als lebenswert empfinden? Matthial war mir weiter sehr unsympathisch, obwohl er auch noch ein paar Überraschungen für uns bereithält. Cloud ist mal wieder der große Überpercent und skrupellos wo es nur geht, aber er macht Neél ein Geschenk, wenn auch unbeabsichtigt.

Der Schutzumschlag des Hardcovers ist in seiner Gestaltung sehr an den von „Dark Canopy“ angelehnt. Eine schwarze, weibliche Gestalt steht auf den Klippen und blickt sehnsuchtsvoll aufs Meer hinaus während sich die Sonne durch den schwarzen Nebel von „Dark Canopy“ kämpft. Ich mag das Cover sehr!

Fazit: Mit „Dark Destiny“ hat uns Jennifer Benkau einen würdigen und, meiner Meinung nach, einzig denkbaren Abschluss ihrer Dilogie geschenkt, die ich rückblickend einfach nur als fantastisch bezeichnen kann. Danke, Jenny, für diese beiden wunderbaren Bücher!

Bewertung vom 27.03.2013
Die Flammen der Dämmerung / Dämonenzyklus Bd.3
Brett, Peter V.

Die Flammen der Dämmerung / Dämonenzyklus Bd.3


ausgezeichnet

Jeder ist der Erlöser!

Nur wenige Tage sind vergangen seit Arlen und Renna sich bei Neumond dem Horclingprinzen stellen mussten. Nun weiß Arlen um die große Bedrohung die von den Seelendämonen ausgeht und eilt zurück ins Tal der Holzfäller, um die Talbewohner so gut es geht auf den bevorstehenden Angriff der Dämonen vorzubereiten. Doch Arlen hat sich verändert, er geht ganz offen mit den Menschen um und zieht sich nicht mehr vor ihnen zurück, außerdem stell ter Renna ganz öffentlich als seine Verlobte vor. Leesha und Rojer weilen noch immer in Everams Füllhorn als Jadirs Gäste, rüsten sich aber gerade zum Aufbruch, um ins Tal der Holzfäller zurückzukehren. Mit ihnen wird ein Trupp Krasianer in das Tal einziehen. Auch die Krasianer bereiten sich auf den Sharak Ka vor, den großen Kampf gegen die Seelendämonen und die große Schlacht steht kurz bevor. Doch die Welt ist zu klein für zwei Erlöser…

Ich versuche mal wieder die geeigneten Worte für dieses Meisterwerk zu finden, für das es sich wahrlich gelohnt hat, so lange zu warten! Auch wenn seit dem zweiten Band „Das Flüstern der Nacht“ mehr als zwei Jahre vergangen sind, war ich schon nach den ersten Sätzen wieder mittendrinn im Geschehen um Arlen, Leesha, Jardir und Rojer. Dieses Mal wird Jardirs Jiwa Ka, seine erste Frau Inevera und ihre Vergangenheit näher beleuchtet. Man erfährt so ihre Beweggründe und was in den vorangegangenen Büchern wie kalt, hart und berechnend aussah, erscheint nun teilweise in einem ganz anderen Licht. Auch wird eine bekannte Szene mit Jardir und Arlen nochmals aus ihrer Sicht geschildert. Ich habe nun einiges besser verstanden, doch ganz so viel Sympathie wie Ahmann Jardir nach dem zweiten Band des Dämonen-Zyklus, konnte ich ihr nicht entgegen bringen. Der Autor geht erstmals auch etwas näher auf die Dämonenprinzen selbst ein.

Der Schreibstil von Peter v. Brett hat mich mal wieder umgehauen. Unglaublich packend und mitreißend erzählt er die Geschichte vom Tätowierten Mann und ich als Leserin habe mich entführen lasen in die dunkelste Nacht seit Menschengedenken. Die Erzählperspektiven wechseln wieder zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her, neben den schon aus den Vorgängerbänden bekannten Perspektiven kommen nun doch die von Renna und Inevera hinzu. Doch ich hatte das Gefühl, dass die Perspektivwechsel dieses Mal nicht ganz so abrupt und plötzlich vollzogen wurden. Trotzdem steigt die Spannung von Beginn an kontinuierlich und bricht kaum ab, um dem Leser eine Verschnaufpause zu gönnen. Ich konnte das Buch somit mal wieder kaum aus den Händen legen.

Die Protagonisten sind wie alte Bekannte, die man nach längerer Abwesenheit wiedertrifft und es ist genauso, als wären sie nie weg gewesen! Arlen ist noch immer mein absoluter Held in dieser Geschichte, auch wenn er steif und fest behauptet, nicht der Erlöser zu sein. Aber Arlen ist auch nicht unfehlbar und das macht ihn so sympathisch und menschlich, auch wenn er sich selbst anders sieht. Leesha, die oft als zu perfekt kritisiert wird, ist für mich neben Rojer, dem Jongleur mit den musikalischen Zauberhänden, eine absolute Sympathieträgerin. Doch sie muss nun einige Rückschläge hinnehmen und zeigt sich, vielleicht zum ersten Mal, verletzlich und fehlbar. Renna rückt in diesem Buch mehr in den Vordergrund und man erlebt Teile der Kämpfe auch aus ihrer Sicht. Dennoch konnte ich mich absolut nicht für sie erwärmen und erst ganz zum Schluss hat sie sich für mich ein wenig etabliert. Inevera ist eine vielschichtige und interessante Persönlichkeit, die über Leichen geht, um die Menschheit vor der Zerstörung zu bewahren. Nun kann ich sie viel besser verstehen.

Fazit: Actionreich findet die Geschichte um den Tätowierten Mann und den Kampf der Menschheit gegen die Dämonen ihre Fortsetzung. Blutige Kämpfe sind an der Tagesordnung, ganz in der Manier der Vorgängerbände und wer diese mochte, wird auch „Die Flammen der Dämmerung“ von Peter v. Brett lieben!

Bewertung vom 25.03.2013
Der Sturm / Das Tal Season 1 Bd.3
Kuhn, Krystyna

Der Sturm / Das Tal Season 1 Bd.3


sehr gut

Schnee, Schnee und nochmal Schnee

Um den 11. November, dem Remembrance Day, schließt das Grace College für vier Tage seine Pforten. Alle Studenten fliegen aus, machen Urlaub, besuchen Freunde und Familie oder wollen, wie Chris und Julia einfach nur Zeit zu zweit verbringen. Zusammen mit Rose, David und Debbie haben sie ein Auto gemietet, um das Tal zu verlassen, doch dazu kommt es gar nicht erst, denn bedingt durch Debbies Trödelei geraten sie in einen heftigen Schneesturm. Chris verliert auf schneeglatter Fahrbahn die Kontrolle über das Auto und bugsiert alle in den Straßengraben. Nun bleibt den Fünf nichts anderes übrig, als zu Fuß zum, mittlerweile ausgestorben, Grace College zurückzugehen. Nur zwei Wachleute halten die Stellung, doch von ihnen ist erst mal weit und breit nichts zu sehen und Julia, Chris, Rose, Debbie und David drohen im Schneesturm zu erfrieren…

In diesem Teil der Season 1 erleben wir das Grace College völlig ausgestorben. Sobald Julia und Co. Auf dem verlassenen College-Gelände ankommen, stellt sich eine absolut drückende Atmosphäre ein, die einen bis zum Ende des Buches nicht mehr los lässt! Ich habe beim Lesen öfter über meine Schulter geschaut, ob mich nicht jemand beobachtet und genauso müssen sich die Protagonisten auf den leeren Gängen des Colleges gefühlt haben. Die Stimmung ging wirklich auf mich über und ich habe verstohlen die nächsten Seiten umgeblättert, fast mythisch von den Ereignissen angezogen. Alle stehen zunächst noch unter dem Schock des Autounfalls und übersehen wichtige Details, die sich alle am Ende zu einem Großen und Ganzen zusammensetzten und fast ein Aha-Erlebnis auslösen. Doch nur fast, denn in der Grundstory um die acht verschwundene Studenten aus den 1970ern, ist man nicht wirklich weitergekommen, obwohl mit dem Film im Kino mal ein sehr guter Ansatz da war.

Zum Schreibstil muss ich kaum noch etwas sagen. Sogartig wurde ich wieder in das Tal hineingezogen, stand bis zu den Knien im Schnee, um erst nach der letzten Seite wieder ausgespuckt zu werden. Ich hatte dieses Buch in Rekordzeit durchgelesen. Spannung kam wieder ab der ersten Seite auf, die gewisse Grundspannung, die das Rätsel um die acht Studenten bewirkt, ist sowieso da und fesselt einen an die Tal-Reihe, denn irgendwann wird es doch hoffentlich mal eine Auflösung geben?

Dieses Mal standen Chris und Debbie im Vordergrund, mal erfährt viel von ihnen, ihrer Vergangenheit und wie sie auf dem Grace gelandet sind. Aber auch Julia, Rose und David spielen große Rollen auf den verlassenen Fluren des Gebäudes. Chris ist mir immer noch ein Rätsel, Debbie geht mir einfach nur auf die Nerven und ich wünsche mir für die Folgebände eine geringere Dosis „Debbie“! Insgesamt gefällt es mir aber sehr, sehr gut, dass pro Band andere Protagonisten im Focus stehen!

Das Cover lehnt sich wieder an die Vorgängerbände an, nur dass das Wappen, die von ihm ausgehenden Ornamente und der Titelschriftzug diesmal in Dunkelgelb gehalten sind. Wie immer sehr stimmig!

Fazit: Wieder mal hat mich Krystyna Kuhn mit „Das Tal Season 1.3 Der Sturm“ fesseln und gut unterhalten können. Und wieder mal bin ich froh, dass die Folgebände schon erschienen sind und ich nahtlos weiterlesen kann, denn es juckt mich wirklich in den Fingern!

Bewertung vom 22.03.2013
Welt außer Kontrolle - Die Mission / Demi Monde Bd.1
Rees, Rod

Welt außer Kontrolle - Die Mission / Demi Monde Bd.1


sehr gut

Wenn die Simulation deine Wirklichkeit ist…

…dann steckst du wirklich tief in der Tinte! Das muss auch Ella Thomas schmerzlich feststellen und für kein Geld der Welt hätte sie sich darauf einlassen dürfen: Doch für 5 Millionen Dollar hat sie sich überreden lassen auf eine Rettungsmission in die Demi Monde eingeschleust zu werden, eine für die Ausbildung von US Militärs entwickelte Simulation, die die schlimmsten Ideologien unserer Welt in sich vereint: Rassismus in seiner schärften Form, Antisemitismus und Fanatismus gepaart mit Überbevölkerung lässt die Demi Monde zu einem Pulverfass werden, zu einer unwirtlichen Welt und genau in dieser gilt die Tochter des US-Amerikanischen Präsidenten als Vermisst. Die Demi Monde hat inzwischen ein Eigenleben entwickelt und Ella hat den Auftrag die Präsidententochter zu befreien und durch das einzige, noch offene Portal nach draußen in die reale Welt zu bringen. Dass dies kein Kinderspiel wird, dafür sorgen Reinhard Heydrich, der weltliche und Crowley, der geistige Führer des ForthRight…

Die Demi Monde ist eine Computersimulation, die einem Schreckenskabinett entsprungen zu sein scheint. Unwirtlich und, rassistisch und unglaublich anstrengend. Die Bewohner müssen immer auf der Hut sein, was sie tun und was sie sagen, denn es könnte ja die Chekya, eine Geheimpolizei, vor der Tür stehen. Regimegegner werden zu NuJus erklärt und ihnen werden alle Rechte aberkannt, so dass sie nur noch im Warschauer Ghetto leben können. Schwarze, Shades genannt, wie auch Ella eine ist, sind im ForthRight auch nicht gut angesehen und werden auf offener Straße angefeindet. Neben dem ForthRight ist die Demi Monde in weitere Bereiche unterteilt, in denen unterschiedliche Weltanschauungen vorherrschen. Somit bringen sie von Haus aus viel Konfliktpotenzial mit sich. Die Handlung des ersten Teils „Die Mission“ spielt sich hauptsächlich im ForthRight ab, die weiteren drei Bereiche nehmen nur eine Randposition ein.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich schnell und gut in die Geschichte und vor allem in die Welt Demi Monde einfinden. Zu Beginn war ich echt schockiert, welches Szenario sich die Entwickler der Simulation ausgedacht haben, aber ich habe Vieles Widererkannt und Wortspielereien verstanden, was das Lesen zum Erlebnis hat werden lassen! Diese Wortkreationen sind zum Großteil richtig gut gelungen und wer sich ein wenig in Geschichte und mit Sprachen auskennt, wird seine wahren Freude daran haben. Zu Beginn werden diese Begriffe selten erklärt, aber man kann sie im Glossar nachschlagen. Später kommen die Erklärungen aber meistens, so dass ich mir das Nachschlagen oft gespart habe. Es dauert eine Weile, bis wirklich Spannung in der Geschichte aufkommt, aber wenn man einmal diesen Punkt erreicht hat, dann wird es wirklich gut!

Hauptprotagonistin Ella war mir sehr sympathisch, vor allem, als sie das Geld und die Mission nach einigem Zögern dann doch angenommen hat, wer würde das nicht tun? Allerdings entpuppt Ella sich als fast ein bisschen zu perfekt. Sie ist eine begnadete Sängerin, dunkelhäutig und wunderschön, so dass selbst dem größten Rassist schier die Augen aus dem Kopf fallen. Dazu ist sie äußerst klug, wird dabei aber von einem implantierten Chip unterstützt. Ihr Compagnon Vanka Maikow, den sie gleich zu Beginn in der Demi Monde trifft, konnte sich auch schnell meine Sympathien erarbeiten. Beide zusammen geben ein unglaublich gutes Gespann ab, vor allem, weil Vanka auch ziemlich rational und sarkastisch ist.

Fazit: „Demi Monde: Welt außer Kontrolle: Die Mission“ von Rod Rees ist ein sehr interessanter und auch spannender Auftakt einer neuen Reihe, die es trotz kleiner Schwächen wirklich verdient, dass wir ihr unsere Aufmerksamkeit schenken!