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Benutzername: 
pepponeh
Wohnort: 
B.S.
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2013
Ein Engel für Mr Darcy
Böhm, Ulrike

Ein Engel für Mr Darcy


ausgezeichnet

Ulrike Böhm erzählt in ihrem Roman „Ein Engel für Mr Darcy“ eine moderne, leicht politisch angehauchte Version von „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen.
Lisa Engels wächst in der DDR auf. Sie ist mit ihrem Leben als Bibliothekarin in einem Krankenhaus mehr als zufrieden. Verlobt mit einem der Ärzte, einen treuen Kater an ihrer Seite und letztendlich ihren Kindheitstraum zum Beruf gemacht. Doch dann bricht ihre heile Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Verlobter sie schon seit Jahren betrügt. Nach einer endlosen Zeit des Selbstmitleids rafft sie sich wieder auf, um auch wieder am Leben teilzunehmen. Doch dann fällt die Mauer und ihr ganzes Leben verändert sich.
Auf der Weihnachtsfeier des Krankenhauses trifft sie ihren Traummann, nur um später mit anzuhören, welche Vorurteile der adlige Engländer Simon Hadley-Ash gegen die DDR-Bewohner hat. Als sie dann im Zusammenhang mit der Umstrukturierung auch noch ihren Arbeitsplatz verliert, ist ihr klar, wer daran die Schuld trägt.
Und doch kreuzen sich immer wieder die Wege von Simon und Lisa, und langsam kommen sie sich auch näher.

Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich „Stolz und Vorurteil“ nie gelesen habe. Um alles historische mache ich einen großen Bogen. Aber dass man diese alte Geschichte auch in die heutige Zeit übertragen kann, hat mich ehrlich gesagt begeistert. Obwohl das Buch von Ulrike Böhm doch recht umfangreich ist, kommt nie Langeweile auf, und man hat auch nie das Gefühl, dass hier etwas in die Länge gezogen wurde. Ganz im Gegenteil, hätte ich mir sogar gewünscht, dass manche Stellen noch etwas ausführlicher behandelt worden wären.
Die Charaktere werden so real beschrieben, dass man sich sofort in sie hineinversetzen kann. Und auch die Landschaft zum Beispiel während der Englandreise lässt den Leser in die Geschichte eintauchen, als sei er selbst dabei. Und immer wieder werden die Gegensätze Ossi – Wessi, arm – reich gegenüber gestellt und im Laufe der Geschichte kann man miterleben, wie diese Gegensätze immer mehr zur Nebensache werden.
Fazit: Ein herrlicher Liebesroman, bei dem ich noch einiges zur Wende gelernt habe, die ich ja nur aus den TV-Berichten kannte, die ich damals natürlich alle live verfolgt habe. Und dieser Roman ist nicht nur für Jane Austen Fans ein Muss.

Bewertung vom 25.12.2013
Frau Hasemann feiert ein Fest (eBook, ePUB)
Schütze, Silke

Frau Hasemann feiert ein Fest (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Frau Hasemann ist Weihnachten heilig. Da ist sie richtig geschockt, als ihre Tochter für die Feiertage absagt und auch ihr Mann nicht richtig mit ihr feiern will. Was liegt da näher, als nach Hamburg zur Tochter zu fahren, um eben dort die Festtage zu feiern. Was sich Frau Hasemann ursprünglich als Apokalypse vorgestellt hat, entwickelt sich zu einem ihrer bisher schönsten Weihnachtsfeste.

In der nächsten Kurzgeschichte geht es um Jessica, die immer noch nicht ihren Mr. Right gefunden hat und sich daran natürlich selbst die Schuld gibt. Trotz ihres Minderwertigkeitskomplexes geht sie mit ihrer Freundin auf die Weihnachtsfeier deren Firma und erlebt dort eine große Überraschung.

In der letzten Geschichte lernen wir Caspar kennen, der Weihnachten wie immer alleine zu Hause verbringt und dort, als er von der Arbeit kommt, ein Paket vorfindet, das eindeutig nicht für ihn bestimmt ist. Dann macht er sich auf die Suche nach der Empfängerin.

Jede Geschichte für sich erzählt in wunderbarer Art ihr eigenes Weihnachtswunder. Mir persönlich hat Frau Hasemann am besten gefallen, vielleicht auch weil die beiden anderen Geschichten viel zu kurz waren und vor allem bei Caspar das Ende doch sehr plötzlich kam.

Bewertung vom 25.12.2013
Kater Flo und das Weihnachtswunder
Troni, Angela

Kater Flo und das Weihnachtswunder


ausgezeichnet

Nach „Der entlaufene Weihnachtskater“ erleben wir das nächste Abenteuer von Kater Flo. Wieder ist es nicht mehr lange bis Weihnachten. Flo hat sich bei der neuen Familie, die er sich ja selbst zusammengestellt hat, längst eingewöhnt. Wenn es in Heikes Praxis für Ergotherapie zu laut zugeht, reist Flo einfach aus und besucht die Katzendame Shamila im vierten Stock. Hier ist er ein gerne gesehener Gast. Das ändert sich allerdings sehr plötzlich, als der allein lebende Herr Scheunemann mal wieder Streit mit Heike anfängt, weil es ihm seit deren Einzug einfach zu laut im Haus ist. Daran ist unter anderem Tim Schuld, ein kleiner Junge, der an ADHS erkrankt ist, und dem von seinen Eltern nur wenig Verständnis entgegengebracht wird.

Wie auch das Vorgängerbuch von Kater Flo lässt sich auch die Fortsetzung wieder sehr flüssig lesen. Das liegt zum einen Teil an dem angenehmen Schreibstil von Angela Troni und zum zweiten auch an der interessanten Geschichte. Auch wer den „entlaufenen Weihnachtskater“ nicht kennt, wird duch eine kurze Zusammenfassung in die Geschichte eingeführt. Diese hat auch genau die richtige Länge, so dass Leser, die das erste Abenteuer bereits kennen, nicht gelangweilt werden. Obwohl in diesem Buch ein sehr ernstes Thema aufgegriffen wird, kommt der Humor nicht zu kurz. Vor allem die Passagen, die aus der Sicht Flos geschrieben wurden, sind immer wieder lustig zu lesen. Und das ist eigentlich der einzige Minuspunkt dieses Buches. Mir kommt Kater Flo etwas zu kurz. Dafür, dass er, was der Titel vermuten lässt, ja die Hauptrolle spielt, wird die Geschichte um Tim zu sehr in den Vordergrund gerückt. Aber Flo weiss sich trotzdem immer wieder in Szene zu setzen, und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Weihnachtsabenteuer mit meinem Lieblingskater.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2013
Frankfurt Ripper
Olden, Martin

Frankfurt Ripper


ausgezeichnet

Klaus Scholz ist der freundliche Nachbar, wie ihn wohl jeder von uns kennt. Er kümmert sich rührend um seine demente Mutter und gibt dem Nachbarsjungen Nachhilfe in Mathe. Alles in allem ein sehr sympathischer Mann. Wäre da nicht dieses Hobby. Scholz hat sich zum Ziel gesetzt, einer der bekanntesten Serienmörder zu werden. Er will einen Eintrag bei Wikipedia. Und um dies zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht. Auf seinem eigenen Blog führt er eine Art Tagebuch über seine Morde. Täglich zählt er seine Fans auf Facebook und Twitter. Doch dann will ihm jemand seine Taten „stehlen“.

Martin Olden führt den Leser gekonnt in die Abgründe der menschlichen Seele. Ein angenehmer Schreibstil und manchmal sehr kurze Kapitel lassen die Lesezeit wie im Flug vergehen. Man merkt, dass der Autor sehr gut recherchiert und sich lange mit dem Thema Serienmörder beschäftigt hat. Erschreckend und dennoch glaubwürdig werden die Reaktionen der Umwelt auf die Verbrechen beschrieben. Die Morde selbst werden dem Leser bis ins letzte blutige Detail vor Augen gebracht. Da sollte man schon etwas abgehärtet sein. Das Ende kam für mich etwas überraschend und ich schloss das Buch mit dem Vorsatz, ab sofort meine Nachbarn etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Bewertung vom 25.10.2013
Und dann kam Ute
Schröder, Atze

Und dann kam Ute


sehr gut

Atze Schröder lebt in einem Mehrfamilienhaus in Essen. In eine leerstehende Wohnung zieht die hochschwangere Ute ein. Die ist alles andere als Atzes Typ. Eine Waldorf-Lehrerin, 100% Öko, Vegetarierin und dazu auch noch kugelrund. Aber trotzdem freunden sich Atze und Ute miteinander an. Und als dann auch noch Phillip geboren wird, zieht es Atze immer mehr in Richtung Familienleben. Trotz allem kann er natürlich seine Macho-Manieren nicht ablegen, und das führt nicht selten zum Streit vor allem in Bezug auf die Kindererziehung.

Dieser „Liebesroman“ sprüht geradezu vor Witz, Sarkasmus und dem typischen Atze-Charme. Immer wieder werden Gags, die wir schon aus seinen Fernsehsendungen kennen eingetreut, aber auch neue kommen reichlich vor. Doch wie es sich für einen Roman gehört, hat das Buch natürlich auch eine Handlung. Anders als beim Bühnenprogramm werden nicht die Gags sinnlos aneinandergereiht. Negativ fiel mir die viele Werbung auf. Kaum eine Firma wird nicht namentlich erwähnt. Das wird zwar im Laufe der Handlung besser, allerdings lässt auch später der Humor etwas nach. Am Schluss tat es mir nicht leid, dass das Buch zu Ende war, und das obwohl es mit seinen gerade mal 288 Seiten preislich im oberen Segment angesiedelt wird. Da muss wohl der Name Atze Schröder mitbezahlt werden.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2013
Die Liste der vergessenen Wünsche
Gold, Robin

Die Liste der vergessenen Wünsche


gut

Clara hat ihren Verlobten eine Woche vor der Hochzeit bei einem Autounfall verloren. Sie fällt in ein tiefes Loch und lässt sich auf der Arbeit beurlauben. Um auf andere Gedanken zu kommen, verbringt sie eine Zeit bei ihrer Mutter. Hier erreicht sie ein Päckchen von ihrer ehemaligen Lehrerin. Der Inhalt: eine Zeitkapsel, in der sie als Kind eine Liste mit allen Wünschen steckte, was sie vor ihrem 35. Lebensjahr erledigt haben will. Viel Zeit bleibt ihr nicht mehr, deshalb macht sie sich daran, die einzelnen Punkte abzuarbeiten. Immer mehr verdrängt sie durch diese neue Aufgabe ihre Trauer und findet mit Hilfe von Freunden und ihrem Bruder wieder zurück ins Leben.

Die Charaktere werden durchweg sehr sympathisch dargestellt. Allerdings vermisse ich in der Handlung etwas Tiefgang. Mir kommt es vor, als werde hier nur eine Liste Punkt für Punkt abgehakt, und das auch noch möglichst schnell. Die Idee selbst finde ich sehr gut, allerdings ist die Umsetzung nicht ganz so gut gelungen. Der Schreibstil gefällt mir gut und lässt sich auch flüssig lesen. Deshalb erhält das Buch von mir trotzdem noch 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2013
In guten wie in toten Tagen
Mayer, Gina

In guten wie in toten Tagen


ausgezeichnet

Cara würde alles für ihre ältere Schwester Helena tun. Deshalb ist es für sie auch selbstverständlich, dass sie den Junggesellinnenabschied für die plant und ausrichtet. Obwohl Helenas beste Freundin Isy wegen Krankheit absagt, wir es doch mit den anderen Freundinnen ein lustiger, feuchtfröhlicher Abend. Am nächsten Tag wird die Leiche von Bräutigam Tom gefunden, und kurz danach wird Helena unter Mordverdacht festgenommen. Da keine ihrer Freundinnen sich an den Abend davor noch erinnern kann, macht sich Cara alleine an die Arbeit, um Helenas Unschuld zu beweisen.

Auch der zweite Thriller, den ich von Gina Mayer lesen durfte, hat mich wieder restlos begeistert. Wieder einmal konnte die Autorin beweisen, dass ein Thriller nicht nur von Blut und vielen Leichen lebt. Im Gegenteil: hier werden die Freundinnen erst einmal unter die Lupe genommen, und so kommen immer mehr Details ans Tageslicht, und der Leser lernt die Protagonisten immer besser kennen. Zu keiner Zeit kann man sich sicher sein, wer der Täter ist. Irgendwann wirkt jeder verdächtig. Und so fiebert man mit Spannung dem Ende entgegen, das in sich schlüssig ist und doch den Leser mehr als überrascht.
Fazit: von mir ganz klar 5 Sterne und die Hoffnung, dass bald ein neuer Thriller von Gina Mayer veröffentlicht wird.

Bewertung vom 10.10.2013
Profiler
Käppner, Joachim

Profiler


sehr gut

Joachim Käppner veröffentlicht hier ein gut recherchiertes Buch über die Polizeiarbeit. Dass die Profiler ganz anders arbeiten, als es und in den typischen Serienkiller-Thrillern dargestellt wird, ist wahrscheinlich jedem klar. Aber wie es wirklich abläuft, wissen die wenigsten.
Anhand vieler bereits durch die Medien bekannter Fälle erläutert Herr Käppner, wie die Profiler arbeiten und wie sie der Lösung näher kommen, aber auch wie sie durch sogenannte „Besserwisser“ boykottiert werden. Fälle, die weniger bekannt sind, zum Beispiel die aus den vorangegangenen Jahrhunderten werden ebenso genau erläutert, wie die aktuellen. Daran erkennt man, wie viel Arbeit und Mühe in diesem Buch steckt.
Auch wenn einige Details wiederholt werden und ich manchmal etwas mit den Namen zu kämpfen hatte, war das Buch für mich trotzdem interessant und informativ. Ich tat mir allerdings schwer damit, mehrere Kapitel hintereinander zu lesen. Ich musste immer wieder mal etwas anderes dazwischenschieben. Es war mir manchmal zu viel Theorie.
Trotzdem kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für Polizeiarbeit interessiert.

Bewertung vom 10.10.2013
Bittere Sünde / Kalo ermittelt Bd.1
Roll, Liselotte

Bittere Sünde / Kalo ermittelt Bd.1


gut

Kommisar Magnus Kalo hat einen neuen Fall. In einer Kleingartenanlage wurde eine Leiche gefunden. Als auch noch andere Mitglieder von Erik angegriffen werden, ist für Kommisar Kalo schnell klar, dass es sich um einen Racheakt handeln muss.

Die Story selbst klingt eigentlich ganz vielversprechend. Aber leider wird die Spannung immer wieder unterbrochen durch langatmige Familiengeschichten, die man nicht unbedingt zum Verständnis braucht. Liselotte Rolls Schreibstil gefällt mir gut, deshalb und wegen der gut durchdachten Handlung gibt es auch 3 Sterne, aber für einen mitreißenden Thriller fehlt doch noch einiges an Spannung. Vielleicht gibt es ja bald einen weiteren Teil um den Kommissar und seine Frau. Und da wir ja jetzt alle Familiengeheimnisse schon kennen, kann sich die Autorin im nächsten Buch ganz auf die Handlung selbst konzentrieren.

10 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.