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Benutzername: 
Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2014
Finsterau
Schenkel, Andrea Maria

Finsterau


gut

Rezension:

“Finsterau” von Andrea Maria Schenkel wollte ich unbedingt lesen, obwohl ich eigentlich keine Krimis mag. Vor Jahren hatte ich ihr Debüt “Tannöd” gelesen, welches mich damals richtig fesseln konnte – und so kam ich an “Finsterau”, das aus dem selben Holz geschnitzt ist, nicht vorbei.

Der Plott in diesem Buch beruht auf einem historischen Mordfall, der jedoch nicht in Bayern stattfand – den Ort im Bayerischen Wald hat die Autorin selbst ausgewählt und so abgelegen wie Finsterau liegt hätte sie wohl keinen Schauplatz finden können, der besser zur Geschichte passen würde.

Der Schreibstil in “Finsterau” ist einfach, prägnant und von vielen gesprochenen Sätzen in bayerischer Mundart durchsetzt, was den Eindruck einer derben und einfachen Atmosphäre erweckt. Die Story an sich setzt sich dabei aus verschiedenen Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen zusammen, wobei zwischen den verschiedenen Charakteren, allen voran Afra, dem Opfer und Johann, ihrem Vater, von Kapitel zu Kapitel gewechselt wird und sich dabei die ganze Geschichte wie ein Puzzle zusammensetzt.

Die Geschichte an sich hat meiner Meinung nach wirklich Potenzial, aber man hätte sicher noch etwas mehr rausholen können. Trotz der verschiedenen Perspektiven wirkte das Ganze mehr wie ein Zeitungsbericht auf mich – alles ist sehr sachlich gehalten und es wird kaum mit Emotionen gespielt (allerdings könnte es sein, das genau das einen Krimi ausmacht – das Genre liegt mir ja normalerweise überhaupt nicht).

Fest steht: Wer “Tannöd” mochte, wird “Finsterau” auf jeden Fall auch gut finden.

Fazit:

Glaubwürdig, interessant und authentisch, ruft aber leider kaum eine Emotion hervor.

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Bewertung vom 07.03.2014
Der Fluch der Hebamme / Hebammen-Romane Bd.4
Ebert, Sabine

Der Fluch der Hebamme / Hebammen-Romane Bd.4


sehr gut

Rezension:

Obwohl Sabine Eberts Hebammen-Saga anfangs nur als Trilogie geplant war, erschien wenige Zeit nach dem eigentlichen Ende der vierte Band “Der Fluch der Hebamme”, da die Autorin noch so viel von Protagonistin Marte und dem aufstrebende Städtchen Freiberg zu erzählen hatte. Schade nur, dass mit diesem Band auch das Design der Reihe geändert wurde – wer die Erstausgaben der ursprünglichen Trilogie besitzt und Wert auf ein einheitliches Bild legt hat Pech gehabt (oder muss sich die ersten drei Bücher noch einmal kaufen)…

Sabine Ebert spinnt die Geschichte um Freiberg und seine Charaktere weiter, und das natürlich nicht, ohne das Ganze mit vielen historischen Details zu verweben. Durch die Flut an Informationen, gepaart mit mehreren Handlungssträngen, sollte man seine Gedanken aber auf jeden Fall auf die Geschichte fixieren, um den Faden nicht zu verlieren.

Nur weil Christian nun schon mehrere Jahre tot ist, bedeutet das nicht, dass Marthe und ihre Familie endlich zur Ruhe kommen können. Markgraf Ottos ältester Sohn, Albrecht, versucht die Dinge zu beschleunigen, um endlich zu seinem Recht als Herrscher zu kommen – und dies zieht auch Lukas, Marthe und zwei ihrer Kinder – Clara und Thomas – in Mitleidenschaft. So soll Clara gegen ihren Willen verheiratet werden und Thomas sieht sich mehr oder weniger gezwungen, sich einem Kreuzzug ins Heilige Land anzuschließen. Während er weg ist, spitzt sich die Lage zu und das Leben der restlichen Familie ist in ernster Gefahr.

Im Mittelpunkt stehen in dieser Geschichte auf jeden Fall die Kreuzzüge unter Kaiser Barbarossa. Man merkt, dass sich die Autorin mit dem Thema ganz genau auseinandergesetzt hat, um den Leser das Geschehen glaubhaft vor Augen führen zu können – und so haben mich vor allem die Szenen der Belagerung, und der damit verbundenen Hungersnot inklusive Krankheiten, tief erschüttert.

Fest steht: Wenn man “Der Fluch der Hebamme” lesen möchte, sollte man Ausdauer mitbringen, denn für rund 700 Seiten in anspruchsvollem Schreibstil braucht man Zeit und streckenweise auch Geduld – es kann ja nicht immer etwas superspannendes passieren. Allerdings erwartet den Leser ein umfassend recherchiertes Werk, welches sich vor allem für Fans der Reihe auf jeden Fall lohnt.

Am Ende des Buches gibt es übrigens noch einen Anhang, in dem die Autorin erläutert, was geschichtlich wirklich stattgefunden hat und was nicht. Außerdem findet der Leser eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen, ein Glossar und einen ‘Bonus’ der von der Umgestaltung der Cover handelt.

Fazit:

Ein Treffen mit alten Bekannten – mit den Kreuzzügen Barbarossas und neuen Unruhen in der Mark Meißen im Mittelpunkt. Streckenweise etwas langatmig, aber im Großen und Ganzen doch fesselnd.

Bewertung vom 20.02.2014
Die Geschichte der Liebe
Krauss, Nicole

Die Geschichte der Liebe


gut

Rezension:

“Die Geschichte der Liebe” von Nicole Krauss wartete in meinem Regal schon sehr lange darauf, endlich gelesen zu werden und nun, da ich es getan habe, weiß ich gar nicht so genau, was ich nun eigentlich von der Geschichte halten soll.

Nicole Krauss hat einen sehr angenehmen Schreibstil – soviel lässt sich sicher sagen. Ihre Art sich auszudrücken ist leicht zu verstehen und sorgt dafür, dass man ihr an den imaginären Lippen hängt und das Buch nur ungern weglegt.

Allerdings hatte ich ein gravierendes Problem mit dem Buch: Die verschiedenen Handlungsstränge. Es geht darum, dass der jüdische Protagonist Leo Gursky als junger Mann ein Buch für seine Geliebte, Alma, verfasste – “Die Geschichte der Liebe”. In Zeiten des Holocaust gab Leo das Manuskript jemanden zur Verwahrung, der es dann irgendwann veröffentlichte – allerdings nicht unter dem Namen des wahren Autors. Der nächste Strang handelt von der 14-jährigen Alma, die nach der Protagonistin in “Die Geschichte der Liebe” benannt wurde. Almas Vater hatte das Buch ihrer Mutter geschenkt. Er ist mittlerweile tot und das Mädchen möchte einen Weg finden, ihre Mutter wieder glücklich zu machen. Dann gibt es noch weitere kleinere Handlungsstränge, wie z.B. was eigentlich in “Die Geschichte der Liebe” steht, wie Leos und Almas Liebe tragisch endete, was mit demjenigen ist, dem er das Manuskript des Werkes gab und außerdem geht es auch noch um den Sohn, den Leo und Alma zeugten.

Da die verschiedenen Handlungsstränge keinem logischen Muster folgen, sondern sich wild durcheinandergewürfelt abwechseln, fand ich die Geschichte wahnsinnig verwirrend. Bis zu einem Punkt, der bereits über der Hälfte der Geschichte lag, konnte ich nicht einmal genau identifizieren, was nun wirklich passiert und was nur aus Leo Gurskys Buch stammt.

Trotzdem fand ich den kauzigen, einsamen Leo, dessen größte Angst es ist, von der Welt vergessen zu sterben und auch die junge Alma sehr sympathisch, so dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Leo versucht sich verzweifelt mit absichtlich verursachten Peinlichkeiten in das Gedächtnis seiner Mitmenschen zu fressen und Alma ist in meinen Augen ohnehin die Heldin der Geschichte. Ihre Mutter, die unter dem Verlust des Vaters leidet, kam mir vor wie ein Schatten, doch dafür hat Alma ihre Augen überall – vor allem auf ihrem kleinen Bruder ‘Bird’, der sich für den Messias hält.

Während das Buch für mich wegen des Aufbaus die ganze Geschichte über zwischen 2 und 3 (von 5) Sternen schwankte, überzeugte mich das Ende dann hin zur besseren Wertung. Während des Lesens schlichen sich die Charaktere der Story still und heimlich in mein Herz und als sich am Ende die Handlungsstränge endlich ordnen und zwei der wichtigsten Personen aufeinandertreffen, hatte ich eine regelrechte Gänsehaut, da der Titel des Buches der unausgesprochenen aber doch vorhandenen ‘Moral der Geschicht’ alle Ehre macht.

Fazit:

Eine Geschichte, deren Aufbau für Verwirrung sorgt – doch das Ende hinterlässt trotz allem eine Gänsehaut und zeigt: Liebe hat viele Formen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2014
Splitterfasernackt
Lindner, Lilly

Splitterfasernackt


ausgezeichnet

Rezension:

Ich wollte “Splitterfasernackt” von Lilly Lindner schon längere Zeit unbedingt lesen, traute mich aber nie so recht, es mir zu kaufen – einfach aus Angst vor dem, was da auf mich zukommen würde. Worte können tief verletzten, vor allem wenn sie die richtige Stelle treffen… Letztendlich habe ich das Buch aber dann doch gekauft und sofort angefangen zu lesen und ich wollte es nicht mehr zur Seite legen.

Lilly Lindners Schreibstil kann man nicht beschreiben. Man muss ihn gelesen haben, um zu verstehen, was genau daran so fesselt und fasziniert. Fakt ist, dass man vom Text regelrecht ins Geschehen gesogen wird. Man fühlt sich Lilly so nah, dass man sie in den Arm nehmen und beschützen möchte und gleichzeitig am liebsten an ihrer Schulter weinen würde.

Ein kleines Mädchen, mit 6 Jahren vom Nachbarn regelmäßig vergewaltigt, schweigt. Später eine erneute Bedrohung und der Entschluss so dünn zu werden, dass sie einfach nicht mehr gesehen wird. ‘Ana’ (Anorexie – Magersucht) greift nach ihr, lässt sie nicht mehr los und Lilly geht noch einen Schritt weiter und steigt in die Prostitution ein. Sie leidet sehr… aber noch mehr kämpft sie und lebt.

Ich habe selten ein Buch gelesen, das mir dermaßen nahe gegangen ist und außerdem habe ich selten von einem Menschen gelesen, der trotz aller Schwäche eine solche Stärke in sich trägt.

Ich möchte allerdings unbedingt darauf hinweisen, dass “Splitterfasernackt” extrem triggern kann. Wenn man anfällig ist, was die Themen Magersucht, Bulimie, Missbrauch, etc. angeht, sollte das Buch lieber nicht lesen.

Fazit:

Emotional und berührend, mit einer Wortgewalt, die einerseits sanft streichelt und andererseits tief in die Seele schneidet.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2014
Die Reise beginnt / Godspeed Bd.1
Revis, Beth

Die Reise beginnt / Godspeed Bd.1


ausgezeichnet

Rezension:

Eigentlich ist Science-Fiction absolut nicht mein Ding und Beth Revis’ Trilogieauftakt “Godspeed: Die Reise beginnt” habe ich nur gelesen, da in einer Lesechallenge ein Science-Fiction-Werk gefordert wurde, und ich das Buch irgendwann mal gewonnen hatte – aber so fand ich für mich die größte Buchüberraschungen der letzten Monate.

Der Schreibstil der Autorin fesselte mich von der ersten Seite an – hier lernt der Leser die 17-jährige Amy kennen, die neben Junior die Hauptperson der Geschichte darstellt. Aufgeteilt ist das Buch so, dass sich die Kapitel zwischen Amy und Junior abwechseln wo die beiden jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen.

Die Geschichte um Amy faszinierte mich wahnsinnig. Sie und ihre Eltern lassen sich gleich zu Anfang in Glaskästen einfrieren, um auf einem reisenden Raumschiff eingelagert zu werden, das 300 Jahre später auf einem ‘quasi-Ersatzplaneten-für-die-Erde’ landen soll. Hier wollen Amys Eltern helfen, eine Zivilisation aufzubauen. Ich konnte mich sehr gut in die Gedankenwelt der Jugendlichen hineinversetzen – sie lässt alles zurück: Freunde, die restliche Familie und auch ihren Freund. Durch einen Vorfall, der sich erst sehr viel später in der Geschichte aufklärt, wird Amy allerdings zu früh wieder aufgetaut und muss sich nun auf der “Godspeed” einleben, was alles andere als leicht ist.

Junior hingegen wurde auf dem Raumschiff geboren und ist im Begriff, der nächste Älteste zu werden – der Anführer der Bevölkerung auf der “Goodspeed”. Gemeinsam mit Amy versucht er das Rätsel um ihr verfrühtes Erwachen zu klären – denn dieser Vorfall, war nicht der einzige und vor allem kamen die wenigsten mit dem Leben davon. Außerdem gibt es noch einige andere Ungereimtheiten, denn der aktuelle Älteste, der Junior eigentlich alles beibringen sollte, verheimlicht offenbar etwas Bedeutendes.

Nicht nur Amys persönliche Geschichte konnte mich fesseln, sondern auch die “Godspeed” an sich. Auf der Rückseite des Schutzumschlages befindet sich ein Seitenschnitt des Schiffs, der einen ungefähr erahnen lässt, wie riesig das Gefährt ist – es gibt sogar ein komplettes landwirtschaftliches Deck mit augenscheinlicher Natur und auch die Bevölkerung scheint sich im Lauf der Reisezeit weiterentwickelt zu haben.

Als ich gegen Ende des Buches erfuhr, was hinter allem steckt, war ich richtig geplättet, da ich absolut nicht mit diesem Ausgang gerechnet hätte – deshalb: Lest dieses Buch, egal ob ihr Science-Fiction gut oder schlecht findet – es lohnt sich auf jeden Fall.

Fazit:

Völlig unerwartet in die Hallen der Lieblingsbücher aufgestiegen – geniale Geschichte.

Bewertung vom 31.01.2014
Vampire unter uns!
Benecke, Mark

Vampire unter uns!


sehr gut

Rezension:

Auf den ersten Band von “Vampire unter uns!” von Mark Benecke, Lydia Benecke, Kathrin Sonntag und Nastassia Palanetskaya wurde ich auf einem Festival aufmerksam. Nachdem ich den Klappentext durchgelesen hatte, beschloss ich diesen ersten und auch den zweiten Band direkt mitzunehmen, denn dass es in unserer Welt Vampire geben soll, klingt doch wahnsinnig interessant.

Das Buch ist nicht besonders dick, enthält aber tatsächlich einen richtig guten und flüssig zu lesenden Einblick in das Thema des Vampirismus. So folgt nach der Einführung anhand einer wahren Geschichten aus dem Jahr 2003 der Beweis, dass in mehreren Ländern immer noch an Vampirismus geglaubt wird und die Toten eine dementsprechende Behandlung erfahren.

Aber auch eine lebendige Vampirszene existiert mitten unter uns, welche informativ vorgestellt wird – so gibt es die einerseits solche, die ihren Mitmenschen Energie abzapfen (das Wort Energievampir kennt man ja mittlerweile), aber auch diejenigen, die tatsächlich menschliches Blut trinken (wenn auch nicht auf solch dramatische Weise wie in den Medien). Richtig interessant fand ich das Interview mit einer 27-jährigen Münchnerin, die aus ihrem Leben als Vampyrin erzählt und davon, wie schwer es ist, Gleichgesinnte von ‘Spinnern’ zu unterscheiden.

Auf den Bezug zur Gothic-Szene wird ebenso eingegangen wie auf angebliche Vampirerkennungszeichen aus der Historie – und natürlich darf auch eine kurze Abhandlung über den historischen ‘Dracula’ und ihm gegenüber die Literaturfigur nicht fehlen.

Fazit:

Informativ, gut erklärt und wahnsinnig interessant – für jeden der gerne über seinen Tellerrand blickt.

Bewertung vom 31.01.2014
Hinter dem Wandschrank
Kirk, E. J.

Hinter dem Wandschrank


sehr gut

Rezension:

Seit ich damals den ersten Narnia-Film gesehen hatte, war ich fasziniert von dieser Welt – so kam ich nicht daran vorbei “Hinter dem Wandschrank: Der offizielle Führer in die Narnia-Welt” von E. J. Kirk in den Warenkorb zu legen, als ich das Buch zufällig in einem Onlineshop sah – und dieser Spontankauf hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Das Buch ist eine wahre Augenweide und vollständig farbig gedruckt. Jede Doppelseite hat links ein wunderschönes Muster, das zum jeweiligen Kapitel passt, wobei diese Borte in jedem Kapitel eine andere Farbe hat, die sich dann auch als in anderen Farbakzenten durch dieses zieht. Außerdem findet man viele Bilder aus dem Film “Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia” und die gleichen Illustrationen, die auch in den ersten Auflagen der Buchreihe zu finden waren.

Mir ist nichts aufgefallen, was in diesem Sachbuch ausgelassen wird. Man erfährt etwas über das Leben von C. S. Lewis, welches wirklich sehr interessant war und auch auf jeden einzelnen Band der Buchreihe wird eingegangen, wobei man sich hier auf Spoiler einstellen kann. Kirk erzählt von den verschiedenen Landstrichen Narnias und von der Zeitrechnung, die sich von unserer unterscheidet. Außerdem lernt der Leser jeden Charakter kennen, der Narnia jemals von unserer Welt aus besuchte und auch das Volk Narnias und seine Kreaturen kommen nicht zu kurz. Das ist aber noch nicht alles: Neben dem normalen Text findet man immer wieder Infoboxen, die noch mehr Infos über Lewis Gedanken zur Narniawelt liefern.

Obwohl soviel gespoilert wird, hatte ich danach große Lust, sofort alle 7 Narnia-Bände zu lesen, um diese wundervolle Welt nur nicht verlassen zu müssen. Ich habe selten ein Sachbuch gelesen, in dem ich so versinken konnte und würde es deshalb jedem ans Herz legen, der sich auch nur ein bisschen für Narnia interessiert oder es noch nicht kennt.

Fazit:

Ein wunderschön illustriertes und umfassendes Werk über C. S. Lewis’ Narnia-Reihe, das große Lust macht, sofort alle Narnia-Bände zu lesen.

Bewertung vom 31.01.2014
Phobia
Dorn, Wulf

Phobia


sehr gut

Rezension:

Ich wollte “Phobia” von Wulf Dorn unbedingt lesen, nachdem ich schon seinen Erstling “Trigger” so genial fand und vor allem weil Mark Behrendt aus dem Debütroman zum zweiten Mal in einem Werk des Autors auftauchen soll und der Leser somit erfährt, wie es ihm ergangen ist.

Wulf Dorn schreibt wahnsinnig spannend. Kaum hat man angefangen die Geschichte zu lesen, landet man schon in London bei Protagonistin Sarah Brightwater, und merkt überhaupt nicht mehr, dass man eigentlich auf dem heimischen Sofa sitzt. Die Sätze lesen sich flüssig weg und das ermöglicht das perfekte Eintauchen in die Story.

Und diese Story ist wirklich nicht übel. Sarahs Mann Stephen ist auf Geschäftsreise und mit ihrem kleinen Sohn liegt sie im Ehebett und versucht einzuschlafen. Plötzlich hört sie das Familienauto, die gewohnten Schritte, die Tür wird aufgeschlossen und der Schlüssel genau so hingelegt, wie Stephen es immer tut. Die junge Frau schleicht sich nach unten, um zu fragen, wieso er schon wieder hier ist und an dieser Stelle nimmt das Grauen seinen Lauf – sie sieht eine Person die Stephens Kleidung trägt, sie nach Dingen fragt, die nur er wissen kann – doch in diesen Klamotten steckt ein anderer Mann und der sieht extrem beängstigend aus.

Nachdem ich das Ende von “Trigger” noch im Hinterkopf hatte, grübelte ich die ganze Zeit, ob auch diese Geschichte wieder nach dem Schema läuft, dass eine psychische Krankheit des Protagonisten an allem ‘Schuld’ ist – sehr bald stellt sich jedoch heraus, dass diesmal etwas anderes dahinter steckt und Sarahs alter Schulfreund, der gebrochene Mark Behrendt soll bei der Aufklärung helfen.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen – die Charaktere wirken realistisch und vor allem Sarahs Ängste konnte ich wirklich gut nachvollziehen. Ist es nicht eine Urangst, dass jemand in unser Leben eindringt und alles über uns weiß? Diese Angst ist natürlich noch an die Frage gekoppelt WIE sich diese Person in unser Leben eingeklinkt hat, ohne dass man es merken konnte.

Empfehlen würde ich “Phobia” allen Thriller-Liebhabern, die auch mal ohne Blut und Gemetzel auskommen – an “Trigger” kommt das Buch aber für mich persönlich dann trotzdem nicht ran, weil ich auf eine andere Auflösung gehofft hätte.

Fazit:

Spannender Thriller, der zart besaitete Leser sicher etwas paranoid werden lässt.

Bewertung vom 31.01.2014
Höllendämmerung / Sandman Slim Bd.1
Kadrey, Richard

Höllendämmerung / Sandman Slim Bd.1


gut

Rezension:

Ich wollte Richard Kadreys “Sandman Slim. Höllendämmerung” unbedingt lesen, da ich bereits viele begeisterte Stimmen zu diesem Buch hörte – und vor allem der Vergleich mit der Serie “Supernatural” machte mich mehr als neugierig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Hype, nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, nicht wirklich nachvollziehen kann.

Der Schreibstil des Autors lässt sich flüssig lesen und passt zu dem derben Bild, das er dem Leser von seinem Protagonisten, aus dessen Perspektive die Story erzählt wird, wohl vermitteln möchte. Was mich etwas irritierte war, dass es keine Kapitel gibt. Zwar kommt es immer wieder vor, dass ein größerer Absatz zu finden ist und die ersten Worte des folgenden Satzes fett gedruckt sind, aber eine kurze Möglichkeit zum Innehalten und Durchatmen bietet das nicht wirklich.

Nichts destotrotz ist Stark ein wahnsinnig einnehmender Charakter. Der Leser bemerkt schon am Anfang, dass ihm eigentlich das meiste egal ist – denn er hat schon alles gesehen. Nach seiner Flucht aus der Hölle fasst er sich relativ schnell und macht sich auf zu seinem ersten Opfer, dem Videothekbesitzer Kasabian – denn er hat es sich zum Ziel gesetzt, alle die am Tod seiner Freundin beteiligt waren, auszulöschen. Vor allem die Handlung erinnerte mich somit mehr an den Film “The Crow” als an “Supernatural”, wenn man die ganzen magischen Gestalten mal ignoriert.

Die Geschichte an sich ist also nicht schlecht, aber irgendwie konnte sie mich trotzdem nicht fesseln. Ich habe das Buch zwar innerhalb von wenigen Tagen durchgelesen, doch emotional ansprechen konnte es mich leider nicht – man könnte quasi sagen ich war dabei, aber nicht mitten drin. Vielleicht lag das auch daran, dass ich in den ganzen Charakteren niemanden fand, der mich emotional ansprach.

Dennoch würde ich das Buch vor allem Fans von “The Crow” absolut empfehlen. Wenn ich ein Genre benennen müsste, das “Höllendämmerung” beschreibt, wäre es sowas wie ‘Magischer Actionthriller’… der Part der für ‘Action’ zuständig ist, liegt mir leider nicht besonders.

Fazit:

Actionhaltiger Thriller mit magischen Elementen und einem knallharten Protagonisten.