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Hetti

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2023
Irgendwo wartet das Leben
Kelly, Erin Entrada

Irgendwo wartet das Leben


ausgezeichnet

Das Buch ist zwar ein Jugendbuch, aber es enthält auch viele Impulse, die Erwachsenen nicht schaden können. Es geht um den Mut, man selbst zu sein und darum, daß es nicht gut ist, sich selbst und / oder anderen Menschen etwas vorzumachen, sondern seine Meinung zu sagen und dazu zu stehen. Außerdem beinhaltet es, daß man mit Freundlichkeit weiter kommt als mit Hinterhältigkeit und daß am Ende das Gute siegt, auch, wenn es unberechtigte Konsequenzen tragen muss. Das Buch zeigt auf, daß die Forderungen der Gesellschaft nicht immer richtig für die einzelne Person ist. Es ist nicht einfach nur eine Geschichte über ein neues Mädchen, was in eine neue Stadt und in eine neue Klassengesellschaft einer Schule eintritt und dort mit den fremden Kindern interagiert, Beziehungen knüpft, Neid erfahren muss und lernen muss, damit umzugehen, sondern es ist eigentlich eine Geschichte über die Gesellschaft, in der wir leben und darüber, daß die gesellschaftlichen Strukturen tatsächlich an jedem Ort dieser Welt gleich sind, auch, wenn man die neue Person in der Struktur ist. Was mir aber ganz besonders gut gefallen hat, ist der Junge Greyson, der am Ende lernt, sein Ding durchzusetzen, ganz unabhängig von den gesellschaftlichen Rollenstrukturen. Mein Fazit: Ein Buch, was man wirklich lesen sollte und bei dem man definitiv zwischen die Zeilen schauen sollte.

Bewertung vom 02.08.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


ausgezeichnet

Wow, was ein rasanter Thriller mit vielen unvorhergesehenen Wendungen! Manchmal war es etwas mühselig, sich den Orts- und Zeitwechseln anzupassen, aber der Thriller ist so mystisch und rast unglaublich schnell auf ein Endzeit-Szenario zu, daß man gar nicht aufhören kann, zu lesen. Nach und nach setzen sich alle Puzzleteile zusammen und einige Orts- und Zeitwechsel ergeben erst zu einem späteren Zeitpunkt einen Sinn, den man im Nachhinein versteht. Das Thema des unbekannten chemischen Rohstoffes und dessen Gebrauch beim Militär zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und ist auch nachvollziehbar, wenngleich sehr phantasievoll und unrealistisch (oder auch nicht?). Ebenso das Verhältnis zwischen den beiden Agenten, die für diesen Fall hinzugezogen werden, denn der Umgang mit dem chemischen Rohstoff gelangt (natürlich) außer Kontrolle und steuert auf das Endzeit-Stadium zu. Phasenweise zieht sich der Roman etwas in die Länge, bevor wieder eine unvorhergesehene Wendung kommt und es wieder richtig spannend wird. Auch das Ende des Buches ist mehrmals überraschend und immer, wenn man meint "jetzt ist es zu Ende", passiert wieder etwas Unvorhergesehenes. Wer Endzeitthriller mag, der wird dieses Buch definitv lieben. Wer grundsätzlich nur realistische Bücher liest, dem würde ich es nicht empfehlen. Mir hat es sehr gut gefallen!

Bewertung vom 01.08.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


sehr gut

Wow, das Buch ist einfach der Hammer! Schon gleich am Anfang wird man mitten in die Familiengeschichte zwischen Silvia und ihrer Mutter hineingezogen. Die Story wechselt immer wieder zwischen zwei Handlungssträngen, nämlich einen, der von der Kindheit der Mutter bis in die Gegenwart führt und dann dem zweigen Handlungsstrang, der von der Kindheit der Tochter bis in die Gegenwart führt. Beide Handlungsstränge vereinen sich zu einem überraschenden Finale. Hat die Geschichte ein Happy End? Nein, das kann man nicht behaupten, aber am Ende des Romans sind die Familienverhältnisse sowie die Gefühle der Protagonisten aufgeräumt und bereit für einen Neuanfang. Ich habe mir anhand des Rückentextes etwas ganz Anderes vorgestellt und bin absolut positiv überrascht worden. Ich konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite richtig in die Charaktere hineinversetzen und mitfühlen. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig und das Buch lässt sich in einem Rutsch durch lesen, weil man es auch gar nicht aus der Hand legen möchte. Ich bin absolut positiv beeindruckt und kann das Buch nur weiter empfehlen.

Bewertung vom 27.07.2023
Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit
Schellhammer, Silke

Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit


sehr gut

Obwohl ich keine Computerspiele spiele, habe ich mich wegen der phantasievollen Story entschieden, dieses Buch zu lesen und ich wurde keineswegs enttäuscht, denn auch als nicht-Computerspieler findet man gleich in die Geschichte und fiebert bis zum Schluss mit. Die Charaktere sind allesamt sehr nachvollziehbar beschrieben und auch die Handlung ist lückenlos nachvollziehbar, obwohl sie sehr unrealistisch ist. Das Buch macht mich so neugierig auf diese fremdartige Welt Askendor, daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Hauptpersonen Thosse und Josephine sind mir sehr sympathisch und auch Josephines Freundinnen und Freunde sind sehr charaktervoll beschrieben. Josephine gibt dem kleinen Bruder ihrer besten Freundin Nachhilfe und lernt dabei das Computerspiel Askendor kennen, in das sie sich nach einem einschneidenden Erlebnis flüchtet und das plötzlich eine Co-Existenz mit der Realität erfährt. Das Buch hat ein offenes Ende, in dem man zwar die Pläne der Protagonisten erfährt, aber nicht, ob diese auch umgesetzt werden können. Ich hoffe, daß wir uns auf einen Fortsetzungsroman freuen dürfen. Den würde ich definitiv auch lesen!

Bewertung vom 24.07.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


sehr gut

Obwohl ja auf dem Rückentext schon erwähnt wurde, daß dieser Roman eine Hommage an die aussterbende Generation unserer Großeltern ist, hätte ich ein solches Buch anhand des Covers nicht erwartet. Der Roman ist nur sehr kurz und handelt von drei Tagen im Leben es Protagonisten Max, der jeden Sommer seines Lebens zusammen mit seinen Großeltern auf Sylt verbracht hat. Die Großeltern werden älter und machen nun ein letztes Mal Urlaub auf Sylt, allerdings statt auf dem Campingplatz in einer Ferienwohnung - und Max besucht sie für drei Tage. Mit diesem Urlaub geht diese liebevolle Zeit mit den Großeltern zu Ende, denn diese Tradition stirbt nun mit Max´ Abreise. Es werden viele Geschichten aus der Kindheit erzählt, es wird in Erinnerungen geschwelgt und das sehr gute Verhältnis von Max zu seinen Großeltern zeigt sich in jedem Satz. Und natürlich gibt es auch einige Eigenarten der Großeltern, die wir von unserer eigenen Familie kennen. Das Buch ist toll und kurzweilig geschrieben. Ich bin froh, daß ich es gelesen habe. Es ist ein wundervolles Zeigen des Respekts gegenüber der älteren Generation und das finde ich sehr wichtig!

Bewertung vom 22.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


sehr gut

Ich bin durch das hübsche Retro Cover auf das Buch aufmerksam geworden und natürlichen wegen des schönen Titels. Die Geschichte selbst hat mich positiv überrascht! Ich muss gestehen, daß ich geschichtlich und politisch nicht so bewandert bin und erstmal ein paar Zusammenhänge googeln musste. Deshalb hat es auch ungefähr 100 Seiten gebraucht, bis ich komplett in die Geschichte eingestiegen bin. Als mir aber die Zusammenhänge klar wurde, fand ich den gesamten Roman mega interessant! Die Geschichte von Amrei, die in die Studentenproteste 1968 in München hineingezogen wurde und dann durch ihre Liebe zu dem Polizisten Wastl und dem linkspolitischen Studenten David zwischen beide Fronten gerät, finde ich sehr eindrucksvoll geschrieben. Man bekommt einen sehr guten Einblick, was politisch zu dieser Zeit die Studenten beschäftigt hat und wie dies die weitere Politik beeinflusst hat. Ich habe wirklich einige Dinge gelernt und obwohl das Buch auf einer wahren politischen Grundlage beruht, ist es keineswegs langweilig zu lesen! Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 18.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


sehr gut

Ich bin total verwirrt. Die Geschichte ist eine Mischung aus phantastischem Märchen und Comic. Es ist im Comicstil geschrieben und beinhaltet übermäßig viele Wortspiele und auch Worte, die man in keinem Wörterbuch findet, sondern die sich nur durch den Zusammenhang der Geschichte erschließen lassen. Das Buch kann ich mir sehr gut als Material zur Analyse im Deutschunterricht vorstellen. Es handelt von dem Jungen Joe, der im Kamin wohnt und in Kontakt zum Lumpensammler Treacle Walker kommt, als dieser an seinem Kamin vorbei fährt. Außerdem ist noch Thin, der im Sumpf lebt und auch Anteil an der Geschichte hat sowie einige Comicfiguren, die sich zum teil in einem Comic befinden, welches Joe gerne liest, die aber auch in Joes Welt überwandeln können. Die Geschichte ist eine Verwirrung und ein Durcheinander aus Comic, Märchen und natürlich zu 100% Fiktion. Ohne das Buch umfassend zu analysieren, wird man wohl nicht aufdecken können, was der Hintergrund der Geschichte ist. Das Sehvermögen von Joe hat einen großen Anteil an der Geschichte, denn er "sieht" oder "erkennt" Dinge in seinem Umfeld, die scheinbar fernab seiner Realität liegen und je nach benutztem Auge "sieht" er die Dinge mal so und mal ganz anders und weiß zum Schluß überhaut nicht mehr, was Realität und FIktion ist oder ob er einfach nur träumt. Ein interessantes Buch, was man wirklich mit Bedacht lesen muss oder vielmehr gesagt: man muss nicht die Zeilen lesen, sondern das, was zwischen den Zeilen verborgen liegt.

Bewertung vom 17.07.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


sehr gut

Der Roman handelt von Renina, einer sehr starken Frau ihrer Zeit und spielt nahezu komplett bis zum Schluss am Tag des 1. Mai 1953 plus einem kleinen Zeitsprung von einem Monat ganz zum Schluss des Romans. Daher, daß der Roman tatsächlich nur über den Zeitraum eines einzigen Tages spielt, kann man sich denken, daß der Erzählstil sehr intensiv ist und trotz des kurzen Erzählzeitraumes lernt man die Protagonistin Renina sehr gut kennen. Sie ist die Frau, die die erste Frauenzeitschrift der modernen Zeit herausbringt und sich damit klar von den Einflüssen der Männer absetzt. Gleichzeitig passiert ein Vorfall, der das Fass zum Überlaufen bringt, so daß sie am gleichen Tag entscheidet, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen - auch eine weitere Tat, die sehr mutig und stark ist und die zu dieser Zeit kaum von Frauen durchgesetzt werden konnte. Das Cover passt hervorragend zu den 50er Jahren und zum Roman. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und bleibt von der ersten bis zur letzten Seite interessant und kurzweilig ohne den Feminismus zu klischeehaft in den Vordergrund zu stellen. Ich kann das Buch absolut empfehlen!

Bewertung vom 15.07.2023
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


sehr gut

Das Buch hat mich gleich angesprochen durch sein wunderschönes Coverbild und durch den lustigen Titel und es hat mich auch nicht enttäuscht, denn wie schon gedacht, ist es ein lustiger Kriminalroman, der zum Teil mit überzogenem Humor geschildert wird und der sich wirklich rucki-zucki als ein Abendprogramm gut lesen lässt. Bier nicht vergessen, denn darum geht es hier hauptsächlich. Die Personen in dem kleinen Dorf sind allesamt sehr liebevoll beschrieben und sympathisch, auch, wenn sie zum Teil etwas schrullig rüberkommen. Das Buch beinhaltet Kriminalroman und Liebesgeschichte in einem, wobei die Liebesgeschichte eher im Hintergrund verläuft. Es gibt einige überraschende Wendungen und auch, wenn man es vielleicht vorher schon vermutet hat, so ist man doch am Ende überrascht, wie die Story endet. Ich wusste nicht, daß es noch einen weiteren Roman von der Friesenbrauerin gibt. Dieses Buch ist jedenfalls in sich komplett abgeschlossen und braucht keine Information aus vorherigen Romanen und ehrlich gesagt, fand ich das Buch zwar sehr gut und unterhaltsam, aber ich muss jetzt nicht auch noch den ersten Band dazu lesen. Alles in Allem eine sehr schöne und kurzweilige Lektüre!

Bewertung vom 09.07.2023
Die Erinnerungsfotografen
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Das Buch hat mich richtig begeistert! Ich hatte zuerst etwas Bedenken, weil es wirklich sehr kurz ist - eher wie eine Kurzgeschichte und am Ende war es ein Märchen für Erwachsene. Märchen haben ja immer einen Hintergrund, über den man nachdenken soll und in diesem geht es um den Tod und um besondere Momente im Leben, die man bewusst erleben soll, weil es die Erinnerung ist, die einen in schweren Zeiten aufrecht hält. Das Cover gefällt mir auch sehr gut, denn die Geschichte spielt in Japan und das Cover ist im japanischen Stil gestaltet - passt also perfekt! Ich war schon vorab sehr neugierig auf dieses Buch, nachdem ich den Rückentext gelesen habe und obwohl sich die Geschichte anders entwickelt hat, als ich es mir dachte, kann ich das Buch wirklich empfehlen. Der Schreibstil ist so zart und mitfühlend, daß man das Buch einfach lieben muss.