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Benutzername: 
niniste
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Kiel

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Insgesamt 196 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2023
PS. Über Apulien leuchtet die Liebe
Damonte, Lene

PS. Über Apulien leuchtet die Liebe


ausgezeichnet

In ihrem Roman ,, PS. Über Apulien leuchtet die Liebe " nimmt die Autorin Lene Damonte den Leser mit auf eine wunderbare Reise nach Bari in Apulien.
Rosa verliert ihre große Liebe Lenni ,nach einer schweren Krankheit. Sie ist am Boden zerstört und erst nach Monaten schafft sie es , das gemeinsame Keramikatelier aufzusuchen. Alles erinnert sie an ihn und sie kann sich nicht überwinden, dort ohne ihn zu töpfern. Als sie bei ihrer Freundin Petti eine Postkarte aus Apulien entdeckt, beschließt sie , sich den Traum einer Reise nach Italien zu erfüllen. Es war immer der gemeinsame Traum von Lenni und ihr. Nun macht sie sich alleine auf den Weg .
In Bari findet sie eine tolle Unterkunft bei einer liebenswerten älteren Dame. Das Leben in der Stadt, der Strand, daß italienische Flair lädt ihre traurigen Gefühle etwas kleiner werden. Am Strand lernt sie den vor Lebensfreude sprudelnden Mattia kennen, der zufällig auch der Enkel ihrer Pensionswirtin ist. Er hat ein eigenes kleines Restaurant in einem ruhigen kleinen Ort in der Nähe. Obwohl Rosas Trauer um Lenni immer präsent ist, kann Mattia sie mitreißen, sogar soweit, daß sie schon ungeduldig auf Nachrichten für ein Treffen mit ihm wartet. In seinem Ort gibt es eine verlassene Keramikwerkstatt, die sie voller Enthusiasmus und Elan zusammen herrichten. Denn hier hat Rosa das Gefühl, daß sie wieder zum Töpfern bereit ist.
Wird sie auch einer neuen Liebe eine Chance geben können?

Lene Damonte hat mit diesem Roman eine wunderschöne leichte Geschichte erschaffen, die auch traurige und ernsthafte Themen anspricht. Der überaus bildhafte Schreibstil lässt sowohl die Personen als auch die Handlungsorte direkt vor meinen Augen auftauchen. Ich konnte mich jederzeit sehr gut in Rosas und auch Mattias Gedanken und Gefühle hineinversetzen. Die belebten Straßen von Bari, der Trubel in den Gassen, auf dem Markt und in den Bars konnte ich spüren. Das italienische Dolce Vita, die so leckeren Gerichte habe ich förmlich inhaliert und ich fühlte mich, als sei auch ich mitten im Geschehen.
Zu gern wäre ich mit an den Strand oder mit der Vespa unterwegs gewesen. Die Geschichte hat mich gefesselt und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Es ist wunderbar beschrieben, wie Rosa einen Weg zurück ins Leben findet.

Sehr gerne empfehle ich diese emotionale Geschichte, diesen Wohlfühlroman unter südlicher Sonne weiter. Es entführt wunderbar nach Apulien und weckt Reiselust.

Bewertung vom 08.06.2023
Die kleine Pension Küstentraum (MP3-Download)
Lehners, Rebecca

Die kleine Pension Küstentraum (MP3-Download)


ausgezeichnet

In dem Hörbuch ,, Die kleine Pension Küstentraum " lädt die Autorin Rebecca Lehners den Hörer auf eine gefühlvolle Reise nach Appenkuhl an der schönen Ostsee ein. 

Julia hat sich mit  Clemens in ihrem Heimatort Appenkuhl mit viel Einsatz ihre Pension,, Küstentraum " geschaffen. Liebevoll dekorierte Zimmer laden die Gäste auf ein, wunderschöne Tage an der Ostsee zu verbringen. Ihr 5 jähriger Sohn Leon ist ein Sonnenschein,  der man einfach gerne haben muß.  Alles könnte schön sein, wenn Clemens sich nicht in eine jüngere Frau verguckt hätte. Um Julia auf andere Gedanken zu bringen,  verbringt ihre Schwester mit ihr einen Mädelsabend . Dabei trifft Julia auf Sebastian,  mit dem sie weiterzieht und eine schöne, aber unverbindliche Nacht verbringt. Auch wenn sie abgemacht haben,  daß es nur diesen einen Abend gibt, geht Sebastian ihr nicht mehr aus dem Kopf.  Ihm geht es ähnlich,  auch wenn ihm seine Karriere wichtiger als alles andere ist. Als sie das nächste Mal aufeinander treffen,  kommt heraus, daß er Clemens Anwalt ist, der sich seinen Anteil der Pension von Julia auszahlen lassen will. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen,  daß Juila und der gemeinsame Sohn ihr Zuhause verlieren würden. Sebastian erklärt Julia , daß er das Mandat abgeben wird, doch so leicht kommt er nicht daraus. Die Wahrheit kann et Julia nicht sagen, aus Sorge, sie dann nie wieder zu sehen. Kribbelt es doch auch bei ihm. Doch er wird es Julia nicht verheimlichen können, daß er weiterhin ihren Ex als Anwalt vertritt . Wie wird sich das auf ihre Freundschaft und eine eventuelle Beziehung auswirken? Kann Julia ihre Pension als Lebensunterhalt und Zuhause für sich und Leon retten? 

Rebecca Lehners hat mich mit dieser gefühlvollen Geschichte eintauchen lassen,  in das wunderbare Dorfleben von Appenkuhl, in dem die Bewohner auf einander achtgeben und zusammen halten. Julia ist eine absolut sympathische junge Frau, die ihren Sohn über alles liebt und sich mit der Pension ihren Lebenstraum erfüllt hat. Sie scheut sich ebenso wie Sebastian vor einer neuen Beziehung, auch wenn die Schmetterlinge fliegen , wie verrückt. Und angelogen werden, geht für sie gar nicht. Ich habe mit Juila und Sebastian mitgelitten , gehofft und mitgefiebert,  ob am Ende alles gut werden könnte.  

Diese realistisch und lebendig beschriebenen Protagonisten sind mir schnell ans Herz gewachsen. Sie sind mitten aus dem Leben gegriffen,  Menschen wie Du und ich, mit Ecken und  Kanten, aber eben auch so liebenswert.  Leon, Oma Magda , sowie Freunde und Gäste der Pension sind lebendig und realistisch beschrieben.  Die schwungvoll dargestellte Geschichte wird abwechslungsreich aus den Perspektiven von Julia und  Sebastian erzählt.  Ich konnte mich durchgehend sehr gut  in ihre Gedanken und Gedanken hineinversetzen.  Die wunderbare leichte und lockere Sprache hat mir tolle Hörstunden beschert.  Die beiden Sprechen haben äußerst angenehme Stimmen und konnten die Stimmung und Spannung hervorragend rüber bringen. 

Da ich selbst in Kiel lebe, konnte ich einige der Handlungsorte direkt vor mir sehen,. Sie sind wunderbar authentisch beschrieben.  Ein Musikevent am Bootshafen ist einen Ausflug wert. 

Die Geschichte von Juila , ihr Kampf um ihre Pension und Sebastian hat mir sehr gut gefallen.  Sie macht Lust auf einen Urlaub an der wunderschönen Ostsee, am besten in einer so  schönen Pension wie,,Küstentraum ". 

Sehr gerne empfehle ich diesen  Wohlfühlroman weiter, der mir so schöne Hörstunden beschert hat. 

Bewertung vom 07.06.2023
Alegra - Das Mündel der Medici
Terzi, Manuela

Alegra - Das Mündel der Medici


ausgezeichnet

In ihrem Roman  ,, Alegra - Das Mündel der Medici " nimmt die Autorin Manuela Terzi den Leser auf eine spannende Reise  nach Florenz . Auf eindrucksvolle Weise wird die Geschichte von Alegra erzählt,  die von dem berühmten Bildhauer Donatello als kleines Mädchen aufgenommen wird, nachdem ihr Vater 1422  von den  fanciulli hingerichtet worden ist. Die fanciulli sind eine Gruppe von Kindern, die ohne Eltern aufwachsen und im Auftrag der Regierung,  der ,, Signoria " , die 2. Hinrichtung durchführen.  Dafür treiben sie den Verurteilten am Strick durch die Stadt bis er in den Arno gestürzt wird . Aus Angst , daß  Alegra  etwas zustößt,  wächst sie  wohlbehütet die folgenden 12 Jahre bei ihm und seiner Mutter auf. Über ihren Vater weiß sie nichts. Sie darf das Haus nicht verlassen, fühlt sich aber sehr wohl. . Obwohl es ihr als Frau nicht erlaubt ist, hat Alegra sich dem Malen zugewandt.  Heimlich wird sie von einem Gehilfen Donatellos mit dem nötigen Material versorgt. 

Maestro Donatello ist als Bildhauer sehr gefragt und daher viele Jahre künstlerisch unterwegs,  bis er nach dem Tod seiner Mutter und auf Bitten seines Freundes und Förderers Cosimo de Medici  14 34 nach Florenz zurück kehrt.  Die Stadt ist geprägt von den prunkvollen Gebäuden der Familie de Medici,  es gibt ausreichend Missgunst und Neid unter den betuchten Bewohnern.  Unruhen und Aufstände sind die Folge. Denunzierung wegen Homosexualität , Verhaftungen und Folter an der Tagesordnung.

  Alegra ist inzwischen eine junge Frau und in ihr wächst die Neugierde auf das Leben außerhalb des Wohnhauses. Bei einem der Spaziergänge trifft sie auf Fabrizio und in ihr fangen die Schmetterlinge an zu tanzen. Doch sie weiß nicht, daß er zu den fanciulli gehört..  Wie wird sie nach so vielen Jahren mit einem freieren Leben klar kommen? Was wird passieren,  wenn sie herausbekommen sollte, daß Fabrizio der Anführer dieser Truppe ist ?  Wird sie ein normales neues Leben führen können? 

Manuela Terzi hat auf eindrucksvolle Weise das  Leben in Florenz,  in Prunk und in Armut , äußerst gut recherchiert und authentisch dargestellt. Die Standesunterschiede und   die unterschiedlichen Lebenswelten sind zu spüren   Die Kunstwerke , die prachtvollen Gebäude und der Bau der  berühmten Kuppel der Kirche Santa Maria del Fiore sah ich direkt vor mir. 

Alegra ist eine sympathische junge Frau , neugierig auf das Leben , die mit dem Geheimnis um ihre Herkunft und vielen Schwierigkeiten   zu kämpfen hat. Donatello und sein künstlerisches Wirken wird authentisch beschrieben,  ich konnte mir seine Werkstatt sehr gut vorstellen.  Auch der Einblick in das Leben Cosimos hat mir sehr gut gefallen.  

Der Schreibstil ist  gefühlvoll. Locker, flüssig und leicht zu lesen. Durch die detailreichen bildhaften  Beschreibungen der Handlungsorte fühlte ich mich direkt nach Florenz versetzt. Ich bin mit Alegra , Donatello,  Fabrizio  und den anderen Personen durch die Straßen der Stadt und auch außerhalb unterwegs gewesen.  Das Treiben auf dem Markt, der Lärm bei den Aufständen und die Menschenmenge beim Zug der fanciulli habe ich vor Augen gehabt.  Besonders gut, aber auch sehr traurig machend , haben mir die Beschreibungen der fanciulli gefallen.  Ich hatte von dieser Gruppe Kknder vorher nichts gewusst , das Schicksal dieser Kinder hat mich sehr berührt.   Natürlich war das Leben damals nicht einfach, es gibt einige grausame Darstellungen , die absolut realistisch in ihrer Härte sind. 

Manuela Terzi hat hervorragend die historischen Fakten mit der Geschichte um Alegra und den Maestro Donatello verwoben. 

Von der ersten Seite an , hat mich diese Geschichte gefesselt.  Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen,  weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.  Die Handlung weist unerwartete Wendungen auf, so daß die Spanung durchgehend vorhanden ist und sich zum Ende hin nochmals steigert.  

Sehr gerne empfehle ich diese emotionale und spannende Reise nach Florenz  weiter.  Liebhaber von historischen Geschichten werden begeistert sein. 

Bewertung vom 02.06.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman ,, Die verlorene Tochter " von Soraya Lane ist der Auftaktband einer Reihe um Familiengeheimnissen, die insgesamt 8 Bände umfasst.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebebenen. Zum einen handelt es sich um die Geschichte von Lily in der Gegenwart, zum anderen die Geschichte von Estée, die im Jahr 1937 beginnt, als sie gerade 12 Jahre alt ist . Sie ist eine begabte Balletttänzerin , die allerdings unter dem Anspruch ihrer Mutter zu leiden hat.

Lily und ihr Vater haben den Traum, eines Tages ein eigenes Weingut zu haben und erstklassigen Wein zu produzieren. Doch leider ist ist Vater bereits vor 5 Jahren viele zu früh an einem Herzinfarkt verstorben. Um ihn zu ehren, verfolgt Lily diesen Traum und ihre gemeinsamen Pläne alleine weiter. Für die Liebe hat sie keine Augen , die Karriere ist ihr wichtiger.
Als Lily nach 4 Jahren Arbeit als Kellermeisterin auf einem Weingut in Neuseeland nach London zurückkehrt, erwartet sie ein Brief einer Anwaltskanzlei. Er ist adressiert an die Erben ihrer Großmutter, die vor mehr als einem Jahrzehnt verstorben ist. Lily hat sehr an ihrer liebenswerten Großmutter gehangen. Sie wird gebeten wegen einer Nachlassangelegenheit von Hope Berenson, in die Kanzlei zu kommen. Hope unterhielt ein Heim für alleinstehende Frauen. Außer Lily sind noch 6 weitere eingeladene Erben anwesend. Jeder bekommt eine kleine Holzschachtel ausgehändigt. Lilys Schachtel ist mit dem Namen ihrer Großmutter beschriftet. Aufgeregt öffnet sie die Schachtel, die einen Ausriss eines Programmes der Mailänder Scala sowie ein handgeschriebenes Rezept in italienischer Sprache enthält.
Lily ist überrascht, aufgeregt und neugierig, wie diese Schriftstücke mit dem Leben ihrer Großmutter zusammen hängen. Da passt es hervorragend, daß ihre nächste Station als Kellermeisterin sie nach Italien auf ein sehr bekanntes Weingut , nicht weit von Mailand entfernt, führt.
Auf dem Weingut angekommen, wird sie sehr herzlich von Roberto und Francesca Martinelli aufgenommen. Auch der Sohn Antonio ist ihr sofort sympathisch, es knistert zwischen den Beiden. Als sie von ihrer Suche nach dem Geheimnis der Schachtel erzählt, unterstützt die Familie sie .
Was wird Lily herausfinden? Kann sie die Verbindung ihrer geliebten Großmutter zu den Inhalten der Holzschachtel aufdecken? Hat die Liebe eine Chance?

Soraya Lane hat eine so gefühlvolle und berührende Geschichte erschaffen, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Einmal angefangen zu lesen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es Estée und Lily ergeht.
Der extrem bildhafte und sehr leicht und flüssig zu lesende Schreibstil ließen sofort Bilder vor meinen Augen entstehen. Ich sah den Comer See, die eindrucksvolle Mailänder Scala, die wunderschönen Weinberge und die Landschaft im Piemont direkt vor mir. Die leckeren sacchottini al cioccolato , die Schokoladenbrötchen , habe ich sozusagen mit Estée gemeinsam genossen.
Die Protagonisten sind so liebevoll und authentisch dargestellt, daß ich sie sofort liebgewonnen habe. Ich habe mich mit ihnen gefreut, geliebt, aber auch ganz schrecklich mitgelitten und mit ihnen , besonders mit Estée, geweint.
Die italienische Lebensart, die Herzlichkeit in den Familien ist so perfekt eingefangen, daß ich das Gefühl hatte, mittendrin zu sein und am großen Tisch mit ihnen zu sitzen und die Köstlichkeiten zu genießen.
Lilys und Estées Geschichte hat mich sehr berührt, ihr Schicksal hat mich ergriffen zurück gelassen, aber auch hoffnungsvoll in die Zukunft träumen lassen.
Diese grandiose Geschichte hat mich begeistert und ich kann es kaum erwarten, bis mich im Winter 2023 der nächste Teil der Reihe ,, Die vermisste Tochter " nach Kuba entführen wird. Eine Leseprobe davon befindet sich am Ende des Buches. Außerdem ein interessantes Interesse mit der Autorin.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese grandiose Geschichte weiter. Wer gerne in Familiengeschichten mit Geheimnissen in wunderbarer Umgebung, gewürzt mit einer spannenden Liebesgeschichte, eintauchen mag, kommt hier voll auf seine Kosten.
Eine hundertprozentige Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.05.2023
Der Traum vom einfacheren Leben
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


ausgezeichnet

Der Roman ,, Der Traum vom einfacheren Leben " von Anna Fredriksson ist der zweite Teil der Jahreszeitensaga. Nach einem herrlichen Frühling befinden wir uns nun im Sommer in Kivik in Südschweden.

Die Geschichte um die drei Generationen, Großmutter Vanja, Tochter Sally und Enkelin Josefin geht weiter. Die Beziehungen untereinander sind nicht geprägt von der Vergangenheit.

Vanja hat ihre Tochter als Kind bei ihrem Vater gelassen, um ein freies Leben zunächst auf Kuba und dann in Kopenhagen in Dänemark zu führen. Dort hat sie sich als Künstlerin einen Namen gemacht. Nach fast 50 Jahren haben sie sich im Frühjahr das erste Mal wieder gesehen. Zwei Fremde, keiner weiß etwas über das Leben der anderen.
Sally hat nach ihrer Kindheit in Kivik ihr Leben in Stockholm verbracht, hat alleine Josefin großgezogen. Nun hat sie sich ihren Traum erfüllt und eröffnet ihm Haus ihrer Kindheit ihr Bed and Breakfast ,, Pension Pomona".
Josefin hingegen lebt mit ihrem Freund ganz in der Nähe in Valmogården und betreibt einen Hof. Sie leben ihren Traum vom einfachen Leben, doch finanziell ist es eher schlecht als recht. Um über die Runden zu kommen, muß Josefin nebenbei etwas dazuverdienen. Eine Weile hilft sie daher ihrer Mutter in der Pension, doch es zieht sie nach Malmö. Sie kann in der Wohnung von Sally in Kopenhagen wohnen,von dort aus sind es nur 20 min mit dem Zug. Sie möchte einfach etwas erleben, findet einen Sommerjob in einem angesagten Bekleidungsgeschäft. Sie blüht auf , schließt neue Freundschaften und hat währenddessen Sorge, ihren Harald zu verlieren, der nun alleine den Hof bewirtschaftet. Werden ihre Beziehung diese räumliche Trennung verkraften? Oder entfernen sich ihre Vorstellungen vom Leben voneinander?
Währenddessen hat Vanja große Sehnsucht nach Kivik, zu ihrer Tochter, zu der sie so gerne eine gute Beziehung aufbauen möchte. Doch ist das nach so vielen Jahren der Funkstille möglich?

Den Leser erwartet ein Sommer , in dem die Beziehungen der drei Frauen zueinander beleuchtet wird. Es ist viel passiert in den vergangenen Jahren und man darf gespannt sein , ob diese Hindernisse überwunden werden können.
Die Geschichte wird wechselnd aus den Perspektiven der Protagonistinnen erzählt. Dadurch fällt es leicht, sich in die Gedanken und Gefühle jeder einzelnen hineinzuversetzen. Die Emotionen sind sehr gut zu spüren.
Vanja, Sally und Josefin sind sympathische und starke Frauen, die trotz Hindernissen,
ihrLeben genießen und bewältigen. Ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Auch die anderen Bewohner des Ortes sind liebenswert und authentisch dargestellt. Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die wunderschönen Beschreibungen der Handlungsorte lassen den schwedischen Sommer vor meinen Augen auftauchen. Die hübschen Holzhäusern in tollen Farben, die Gärten mit ihren Blumen. Die leckeren Brötchen und Zimtschnecken hätte ich am liebsten in Sallys Garten genossen. Mit Josefin bin ich über den Hof gegangen und habe die Schafe gestreichelt und die Hühner gefüttert.

Dieser Roman bietet ein eindrucksvolles Leseerlebnis, welches sich um die Beziehungen der drei Generationen dreht. Eingefangen im schwedischen Sommer.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Schon jetzt freue ich mich auf die nächste Geschichte der Jahreszeitensaga, die dann im Herbst stattfinden wird.
Sehr gerne empfehle ich diese leichte und gefühlvolle Geschichte weiter. Liebhaber von Lebensgeschichten mit schwedischen Flair kommen hier voll auf ihre Kosten.

Bewertung vom 21.05.2023
Das Apfelblütenfest (MP3-Download)
Henn, Carsten

Das Apfelblütenfest (MP3-Download)


ausgezeichnet

Die Geschichte ,, Das Apfelblütenfest " von Carsten Henn habe ich als Hörbuch genossen.  Der Sprecher Richard Barenberg hat ei e  angenehmen Stimme. Die Handlung kommt warm und intensiv beim Hörer an, dramatische Szenen  und Wendungen werden gekonnt umgesetzt.  

Die Geschichte spielt in einem hübschen Ort in der Normandie.  

Als 9jähriger ritzt Jules eine Stellenanzeige für eine Haushaltshilfe in einen Baum. Viele Jahre später sieht die lebensfrohe Naturheilkundlerin Lilou diese. Weil ihre Praxis nicht so gut läuft, fährt sie kurzentschlossen zu dieser Adresse , um sich zu bewerben.  Jules ist nach dem Tod seines Vater , verantwortlich für die  Apfelplantage der Familie.  Ihn plagen finanzielle Sorgen, sein Leben allgemein und außerdem hat er seit kurzem unerklärliche Schmerzen in seinem Bein.  Dieses versucht er , vor Freunden und Bekannten aus dem Ort zu verheimlichen.  Er stellt Lilou ein und obwohl er ihr gegenüber nicht gerade freundlich ist, kümmert sie sich gewissenhaft um seinen Haushalt.  Kocht ihm vorzügliche Leckereien,  die ich so gerne probiert hätte. Das Verhältnis zwischen ihnen ist alles andere als einfach. Doch durch ihre Beständigkeit findet Lilou langsam Zugang zu seinem Wesen. Es entwickelt sich zunächst eine zarte Liebesbeziehung,  die durch eine furchtbare Diagnose stark beeinträchtigt wird. Es gibt wunderschöne Momente und auch herbe Rückschläge.  Zudem hat Lilou selbst auch einige dramatische Situationen zu bewältigen. 

Der Autor schafft es ,mit seinen Beschreibungen der Apfelplantage und des Ortes, sowie die liebevolle Darstellung der Personen, mich in die Normandie zu versetzen,  den Duft der Äpfel zu riechen  und das Meer rauschen zu hören.  Die Charaktere sind lebensecht und authentisch dargestellt, mit Ecken und Kanten, sowie liebenswerten Seiten,  so wie jeder von uns sie hat. 

Die Geschichte hat mich sehr berührt , bei so mancher Szene habe ich vor Glück gesetzt, aber auch Tränen vergossen.  Es wurden schwierige Themen behandelt,  mit viel Liebe und Verständnis erträglicher gemacht.  Auch wenn es ein trauriges Ende begibt, ist am Horizont ein heller Schimmer zu sehen. 

Carsten Henn hat mit dieser bittersüßen Geschichte gezeigt,  wie wichtig es ist, in der Gegenwart die Zeit zu genießen und bei Schwierigkeiten die Lebensfreude nicht zu verlieren.  Mit den richtigen Menschen an seiner Seite funktioniert es. 

Diese Geschichte hat mich nach Frankreich zu leckerem Essen, Cidre und Calvados gelockt. Zu gerne hätte ich mit Lilou, Jules und den Dorfbewohnern das Apfelblütenfest gefeiert.  

Diese Geschichte , die anders als ist als klassische Liebesgeschichten, hat mich sehr berührt und ich empfehle sie sehr gerne weiter.  

Bewertung vom 20.05.2023
Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
Berg, Mathias

Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens


ausgezeichnet

In seinem Kriminalroman ,, Die Kriminalistinnen-Der Tod des Blumenmädchens" nimmt der Autor Mathias Berg den Leser mit ins Jahr 1969, als in Düsseldorf ein Versuch startet. Sechs junge Frauen dürfen als Quereinsteiger zur Kriminalistin ausgebildet werden.  Die 22 jährige Lucia Specht ist gelernte Sekretärin und hat ihre ganz persönliche Motivation aus diesem Leben auszubrechen und Kriminalistin zu werden . 

Für Frauen war vieles noch nicht so selbstverständlich wie heute. Sie hatten in den Augen vieler Männer ihren Platz in der Küche, bei der Kindererziehung oder wenn der Ehemann es erlaubte , eine Arbeit z. Bsp. als Sekretärin,  Verkäuferin oder Friseurin.  Doch die Flower-Power - Bewegung ist auch in Düsseldorf angekommen,  kritsch beäugt.

Die jungen Frauen werden in ihrer ersten Praxisphase auf die verschiedenen Bereiche der Kriminalpolizei verteilt.  Lucia kommt zur Mordkommission,  wo sie dann auch gleich am ersten Tag  zu einem Fall gerufen wird. Mit ihrem Vorgesetzten Potthoff, der mit Frauen in ,, seiner "  Domäne " gar nicht einverstanden ist., wird sie in die Wohnung der toten Lena gerufen.  Schnell soll der Fall als Suizid oder Raubüberfall mit Todesfolge abgeschlossen werden.  Doch Lucia spürt, daß hinter der toten jungen Frau, die der Hippie-Szene angehört, mehr steckt. Sie beginnt ,ihre Sinne zu schärfen und traut sich, hinter dem Rücken ihres Vorgesetzten alleine Ermittlungen durchzuführen, sie entdeckt Verstrickungen und hat manches Hindernis zu überwinden.  Trifft auf Menschen,  die es ehrlich mit ihr meinen ? Wird sie erfolgreich sein? Kann sie die Vorurteile der Männer widerlegen und sich in ihrem neuen Beruf behaupten? 

Für mich hat Mathias Berg den Zeitgeist der damaligen Zeit perfekt eingefangen. Der Leser erhält durch Schilderungen des privaten Lebens der jungen Frauen Einblick in verschiedene Gesellschaften.  Man ging in Bars, zum Tanzen, Mittagessen in der Gaststätte bei Rosi. Die 6 Anwärterinnen werden schnell auch Freundinnen,  so daß man auch aus dem privaten Bereich einiges erfährt.  

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildhaft.  Ich sehe Lucia vor mir, wie sie sich Kleid zum Ausgehen kauft oder mit einem Verehrer zum Essen ausgeführt wird. Ebenso höre ich den Dienstwagen,  einen VW- Käfer,  über die Straße düsen. Besonders gut hat mir der Besuch der Hippie- Veranstaltung gefallen.  Blumenketten und eine besondere Atmosphäre  mit speziellem Geruch und Getränk.  

Der Autor hat die Vorurteile gegenüber Frauen , sowohl gesellschaftlich , beruflich als auch im privatem Umfeld,  authentisch dargestellt.  Auch der Gegenwind,  den die jungen Frauen ertragen müssen,  ist realistisch beschrieben und spürbar.

Mich hat diese Geschichte über die Anfänge von Kriminalbeamtinnen durchgehend gefesselt,  die Spannung steigerte sich zum Ende nochmals. Es war so spannend,  daß die Seiten nur so flogen und ich das Buch nicht weglegen konnte , bevor ich das Ende kannte. 

Ich freue mich schon auf einen neuen Fall , den Lucia mit ihren Kolleginnen und Kollegen hoffentlich aufklären darf. 

Diesen äußerst gelungenen Roman empfehle ich von ganzem Herzen weiter, denn mich hat die Geschichte begeistert. 

Bewertung vom 20.05.2023
Eine ehrenwerte Frau
Clough, Patricia

Eine ehrenwerte Frau


ausgezeichnet

In ihrem Roman ,, Eine ehrenwerte Frau " erzählt die Autorin Patricia Clough die Lebensgeschichte ihrer Großmutter, die sie selbst nie kennenlernen durfte. Die Geschichte beginnt 1901 in England und endet 1920 in Australien.

Nach einem Techtelmechtel wird die junge Florence , bereits schwanger, von ihrem Vater gezwungen, den Methodisten - Pfarrer Josiah zu heiraten. Die lebensfrohe Flo muß eine lieblose Ehe und ein armseliges Leben ertragen. Sie sind so arm , daß sie ihre zwei Söhne oftmals hungrig zu Bett schicken musste. Auf der Suche nach ein wenig Freude, beginnt sie eine Liebschaft , wird aber von ihrem Mann erwischt. Er verweist sie seines Hauses, den älteren Sohn Cyril , der nicht von ihm ist, muß sie mitnehmen, den erst 5 jährigen Godfrey behält ihr Mann. Zunächst kommt sie bei ihrer Schwester unter, doch nach einem weiteren Fehltritt darf sie auch dort nicht bleiben. Nun muß sie sich ganz alleine durchschlagen . Um nicht als Ehebrecherin missachtet zu werden, behauptet sie , sie sei Witwe. Sie beginnt als Krankenschwester für eine Familie zu arbeiten. Da ihr Sohn dort nicht mit im Hsus wohnen kann, gibt sie ihn in ein Waisenhaus. Sie glaubt, daß es ihm dort gut gehen wird. Anfangs läuft es relativ gut, bis sie sich abermals verliebt und den Haushalt verlassen muss, um keinen Skandal hervorzurufen. Sie lebt fortan in einem kleinen Hafenort , unterhält eine heimliche Beziehung, bekommt 3 weitere Kinder. .Ihren Lebensunterhalt kann sie als Pensionswirtin in ihrem Haus bestreiten. Man versucht sie als Spionin für die Deutschen zu gewinnen. . Als ihre finanzielle Situation immer prekären wird, ausgelöst durch den heransinahenden 1. Weltkrieg , muss sie wieder ihr gewohntes Leben verlassen und sich eine neue Anstellung suchen. Wieder können ihre Kinder nicht mit, die sie wieder in ein Waisenhaus geben muss. So schwer, wir es uns heute vorstellen können, hat sie es nicht aus Lieblosigkeit gemacht, sondern in dem Gefühl, daß es ihren Kindern dort gut gehen wird und es auch nur vorübergehend sein muß. Alle Menschen in England dachten, daß der Krieg nicht lange andauernd wird.. Als Spionin verdient sie sich ein zusätzliches Entgelt, mit dem sie in ihren Träumen ein gemeinsames besseres Leben mit ihren Kindern aufbauen möchte. Doch es kommt anders als sie es ahnen konnte. Gerade im letzten Teil wurde es so spannend, daß ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Für mich hat Patricia Clough die Geschichte von Flo schonungslos ehrlich erzählt. Flo ist eigentlich eine lebensfrohe junge Frau, die alles richtig machen möchte, aber durch Fehltritte in ihrem Leben stark beeinträchtigt wird. Flo macht Fehler und bereut diese, kann ihren Weg trotzdem nicht einfach so verlassen. Auch wenn sie ihre Kinder in Obhut gibt, liebt sie sie und möchte, daß es ihnen gut geht, sie nicht hungern müssen und ein Heim haben. Sie selbst ist auf der Suche nach Glück , Liebe und Anerkennung..

Mich hat diese Lebensgeschichte sehr berührt. Diese junge Frau war gezwungen ein Leben zu führen, wie sie es nicht wollte. Für kleine Momente des Glückes, musste sie ein schwieriges Leben führen, hat dabei die Liebe ihrer Kinder verloren.

Der Erzählstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind realistisch und der damaligen Zeit entsprechend dargestellt. Das Denken und Verhalten der Menschen war anders als heute, beim Lesen fühlte ich mich in die Vergangenheit versetzt. Ich konnte die Zweifel und Bemühungen Flos fühlen und nachvollziehen. Auch das karge Leben und die Handlungsorte , das Kriegsgeschehen wurden für mich anschaulich beschrieben.

Besonders das Nachwort der Autotin hat mich berührt. Dort beschreibt sie , wie sie auf die Geschichte ihrer Großmutter gestoßen ist .

Gerne empfehle ich diese Geschichte an Leser weiter, die Interesse an Familien-Schicksalen haben, die das Leben geschrieben hat

Bewertung vom 12.05.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


ausgezeichnet

In ihrem neuen Roman ,, Die Kinder der Luftbrücke " nimmt die Autorin Juliana Weinberg den Leser mit nach Berlin ins Jahr 1948.
Berlin , nach dem Kriegsende in vier Sektoren aufgeteilt , wird durch die Sowjetunion auf allen Zufahrtswegen abgeriegelt. Die Situation der Bewohner, sich mit lebensnotwendigen Dingen und Lebensmitteln zu versorgen wird immer schwieriger.
Auch für Nora, die mit ihrer Mutter, ihren beiden Kindern Veronika und Jörg , sowie ihrer Schwester Hanna zusammen in einer Wohnung im amerikanische Teil lebt, wird die Ausbeute beim Einkaufen immer spärlicher. Ihr Ehemann ist noch immer vermisst. Wird er wieder nach Hause kommen?
Nora gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben für ihre Kinder nicht auf . Sie bewirbt sich bei den US-Alliierten als Übersetzerin am Flughafen. Sie ist überglücklich, als sie die Stelle bekommt. Die alliierten Streitkräfte organisieren eine Versorgung über Luftwege , mit den Rosinenbombern werden aus den anderen Gebieten Deutschlands dringend benötigte Lebensmittel eingeflogen und über Berlin abgeworfen. Auf dem Flughafen begegnet sie dem Piloten Matthew und verliebt sich in ihn . Darf diese Liebe sein? Wo sie doch verheiratet ist? Als sie ihre Entscheidung trifft , passiert das Unvorstellbare. Matthew stürzt mit seinem Rosinenbomber ab.
Der gewohnt flüssige und brillante Schreibstil von Juliana Weinberg ließ mich schnell in Noras Geschichte eintauchen. Schon nach wenigen Seiten hat mich die eindrucksvoll lebensnahe und authentische Darstellung der Charaktere gefesselt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die detailreichen Beschreibungen des zerbombten Berlins, ließen Bilder vor meinen Augen auftauchen, die Verzweiflung der Bewohner ist deutlich zu spüren.
Das Buchcover passt perfekt zur Geschichte: die Rosinenbomber werfen die Pakete ab, die Kinder schauen sehnsüchtig in den Himmel. In den Klappeninnenseiten befindet sich eine Lankarte Deutschlands, in der die Strecken der Luftbrücke eingezeichnet sind. Das finde ich sehr gut gelungen und interessant.
Die historischen Fakten sind wunderbar mit der fiktiven Geschichte verwoben.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese emotionale und berührende Geschichte allen weiter, die historische Geschichten und auch Liebesgeschichten mögen.

Bewertung vom 06.05.2023
Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
Villard, Sophie

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe


ausgezeichnet

In ihrem Roman ,, Mademoiselle Eiffel  und der Turm der Liebe " hat mich die Autorin Sophie Villard  von der ersten bis zur letzten Seite nach Paris in die Jahre von 1886 bis zur Eröffnung des Eiffelturms am 6.Mai 1889 entführt.  

Im Prolog steht die Eröffnung des Eiffelturms unmittelbar bevor und Claire ist mit ihrem Sohn Robert auf dem Weg dorthin, aufgeregt, aber auch mit bangen Gefühlen,  was auf sie zukommen wird. Auf diesem Weg  überreicht  Robert ihr einen kleinen Zweig mit Kirschenblüten. Dieser Zweig ist schon auf dem  Buchcover zu sehen  und  auch am Anfang jedes Kapitels befindet sich eine Zeichnung davon.. Ich finde es wunderschön und rieche förmlich den Duft. 

Gustave Eiffel hat für die Weltausstellung zum 100. Jahrestag der Französischen Revolution den Zuschlag bekommen, seinen Plan eines gigantischen Turms in die Wirklichkeit umzusetzen.  Mit sehr großem finanziellen Einsatz und Risiko  beginnt der Bau mitten in Paris . Nicht zur Freude aller, denn viele am Montmartre ansässigen Künstler und andere hochrangige Pariser sind gegen dieses ,, hässliche und gefährliche Ungetüm ".  

Aus der Sicht seiner ältesten Tochter Claire wird die Geschichte erzählt.  Den Leser erwartet eine äußerst fesselnde Geschichte .  Perfekt recherchierte historische Fakten über Kosten, Pläne , Anträge, Genehmigungen ,dem gesamten Umfeld der Baustelle,  sind mit der  persönlichen Geschichte von Claire und  ihrer Familie verwoben. Die Autorin beschreibt die Protagonisten so lebendig und authentisch,  daß ich mich ganz schnell  in ihre Gedanken,  ihre Gefühle,  ihre Freude , aber auch Sorgen und Ängste hineinversetzen konnte. Claire ist mir auf Anhieb sympathisch und ich habe sie sofort liebgewonnen.  Sie ist eine starke Persönlichkeit. Schon  in jungen Jahren hat sie sich nach dem Tod ihrer Mutter um ihre jüngeren Geschwister gekümmert und wurde so im  Laufe der Zeit auch für ihren Vater  Gustave eine wichtige Stütze. Sie interessiert sich für seine Arbeit und Bauwerke , zu denen auch zahlreiche Brücken zählen. Ihr persönliches Glück hat sie in ihrem Mann Adolphe ( Adi ) gefunden, der als Ingenieur bei Eiffel arbeitet . Ihr Sohn Robert ist ihr ganzer Stolz.  Zur damaligen Zeit ungewöhnlich ; Frauen ihrer Gesellschaftsschicht waren nicht berufstätig;  nimmt sie als Privatsekretärin ihres Vaters großen Anteil an der Lösung den zu bewältigenden Aufgaben , Problemen und Hindernissen.  Gerade die italienischen Arbeiter und ihre Familien liegen ihr am Herzen.  Die 2jährige Bauzeit fordert viel Einsatz aller , es bleibt nicht viel Zeit für ihre  kleine Familie übrig.  Als der Journalist Gordon Bennett und die amerikanische Industriellentochter Elisabeth  in ihr Leben treten , wird es noch schwieriger für Claire und sie muß um ihr eigenes Glück bangen. Gleichzeitig muß sie sich Sorgen um ihre jüngere Schwester Valentine machen. Wird sie es schaffen, all diese Herausforderungen zu meistern? 

Sophie Villard  hat einen so fulminanten Roman über diese außergewöhnliche Frau geschrieben,  die genauso hätte sein können.  Die Beschreibungen der Stadt,  der Mode und der einzelnen Bauphasen ließen so exakte Bilder vor meinen Augen  entstehen, daß ich das Gefühl hatte mittendrin und ganz nah dabei zu sein. Faszinierend ist auch zu lesen, welche weiteren berühmten Künstler und Erfinder zu dieser Zeit in Paris tätig oder zu Besuch waren . Welche Erfindunen und Werke in diesen Jahren entstanden.  . Van Gogh, Edison und Jules Verne sind nur einige davon. Und viele waren miteinander bekannt. 

Die bildhafte und flüssig zu lesende Sprache ließen die Seiten nur so fliegen.  Ich war so gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste,  wie es weitergeht. Am Ende war ich ein wenig traurig,  ich hätte am liebsten ewig weitergelesen. 

Nach diesem Roman betrachte ich dieses großartige Bauwerk nochmal mit ganz anderen Augen. Sophie Villard hat die Entstehung für mich soviel greifbarer gemacht.  Hochachtung vor dieser gewaltigen Leistung , bei der es tatsächlich nur einen einzigen Unglücksfall gab.

Von Sophie Villard war es mein erstes Buch, aber ich werde baldmöglichst ihre anderen Werke lesen. 

Von ganzem Herzen empfehle ich diese grandiose Romanbiographie , diese perfekte Kombination aus historischen Fakten und der persönlichen fiktiven Geschichte von  Claire Eiffel, an alle weiter, die in die faszinierende Stadt der Liebe eintauchen wollen.  Für mich ein absolutes Lesehighlight.