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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2023
Aufblattelt (eBook, ePUB)
Parker, Martina

Aufblattelt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung
Ich liebe Martina Parkers leichtfüßigen, flüssigen und originellen Schreibstil und ich habe ihre beiden anderen Bücher überaus genossen. Der dritte Band konnte meine Erwartungen nicht nur völlig erfüllen, sondern sogar noch übertreffen und ich schwelgte im burgenländischen Dialekt und der Beschreibung der burgenländischen Gepflogenheiten. "Aufblattelt" war die perfekte Fortsetzung der Reihe, die man aber auch lesen kann, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Dass man dann allerdings zwei Bücherhighlights verpasst hat, ist wieder eine andere Geschichte.
Martina Parker ist, meiner Ansicht nach, eine sehr aufmerksame Beobachterin ihrer Umwelt und Mitmenschen. Sie bereitete mir mit ihren Schilderungen das wunderbarste Kopfkino in Farbe und 3D! Auch wenn sie unter anderem ernstere Themen anspricht, passen diese durchaus in die Handlung und driften keineswegs ins Melodramatische ab.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, das Buch extra langsam zu lesen (was für mich eine enorme Herausforderung darstellt), damit ich möglichst lange etwas davon habe, bin ich doch viel zu rasch zum Ende gekommen, denn ich hätte für meinen Geschmack noch ewig weiterlesen können! Die Spannung ist wohldosiert und wird bis zum Schluss aufrechterhalten und die Geschichten rund um den Krimi sind es schon an und für sich wert, ein Buch zu füllen. Das Gartenwissen wird so „gschmackig“ präsentiert, dass ich schon wieder große Lust auf die Gartensaison bekommen habe.
Was mich am Ende des Buches besonders glücklich machte, ist die Ankündigung, dass es eine Fortsetzung bereits im Herbst 2023 geben soll. Ich hatte schon befürchtet, ein Jahr warten zu müssen. Dem ist jetzt nicht so und daher freue ich mich schon ungemein auf den nächsten Band!
Einen herzlichen Dank an die Autorin, dass sie mir mit ihrem Werk so ein großartiges Lesevergnügen bescherte!

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel burgenländisch-österreichischem Lokalkolorit, gepaart mit Gartenwissen und feinem Humor ist, dem sei „Aufblattelt“ wärmstens empfohlen. Gerne vergebe ich die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.01.2023
Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Kaltwasser“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ermittelt“ wunderbar gelungen. Der zweite Band lässt sich aber genauso ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, da alle nötigen Informationen kurz und geschickt eingebaut werden und mit einem Glossar am Buchende noch zusätzlich die wichtigsten Personen vorgestellt werden.
Ich konnte dank der detaillierten Beschreibungen des Alltags tief in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts eintauchen. So manche heute allgegenwärtige Selbstverständlichkeit (z. B. Handy) war damals noch undenkbar und auch ein Festnetztelefon hatten nur wenige und da eher solche, die finanziell bessergestellt waren. Diese Details aus den 50ern hatten natürlich ihren Einfluss auf die Polizeiarbeit und so ist das Ermitteln ganz anders dargestellt als in zeitgenössischen Krimis. Es musste mehr kombiniert werden und die Tüftelei machte mir Spaß zu lesen. Auch die Bezüge zu den Kriegsjahren wurden meiner Ansicht nach sehr realistisch dargestellt und gaben der Geschichte noch eine zusätzliche Note, wenn diese mich auch mitunter traurig und nachdenklich stimmte.
Die Hauptdarstellerin Martha Frisch ist eine bodenständige, unaufgeregte und unerschrockene Frau, die in ihrem Dasein schon einiges erlebt hat und sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt. Ihre taffe und sympathische Art trug bei mir wesentlich zum Lesevergnügen bei.
Der flüssige Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches gab es nach einigen Fährten, die mich in die Irre führten, eine schlüssige Auflösung des Krimis, wodurch ich das Werk zufrieden aus den Händen legte.
Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist, dass ich relativ wenig über die Umgebung und die Stadt im Sinne von Lokalkolorit erfahren habe. Da hätte ich mir noch mehr Beschreibung der Umgebung und Eigenheiten des Lebens in der Region gewünscht.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden und flüssig zu lesenden Krimi mit Fünfzigerjahre-Charme ist, wird mit „Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser.“ fündig. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe die volle Sternezahl, sowie eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.01.2023
Männer, Mord und Remmidemmi
Stiglmeier, Alexandra

Männer, Mord und Remmidemmi


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Männer, Mord und Remmidemmi“ ein witziger, unterhaltsamer, spannender und herzerfrischender Regionalkrimi aus Bayern bestens gelungen.
Die Hauptdarstellerin Elli Fuchs ist eine bodenständige, sympathische Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und noch dazu einiges aushält, wenn es ums Feiern geht. Wie gut, dass die Geschichte im Fasching spielt, denn so kann Elli ihre Trinkfestigkeit auf etlichen Veranstaltungen unter Beweis stellen und zugleich wertvolle Hinweise auf mögliche TäterInnen sammeln.
Auch die anderen Protagonisten sind Originale der bayrischen Dorfkultur und wurden meiner Ansicht nach mit viel Liebe zum Detail herausgearbeitet. Dass dabei einige Klischees bedient werden, damit kann ich in diesem Zusammenhang durchaus gut leben.
Mordverdächtige Personen gibt es im Laufe der Geschichte genug und ich konnte bis zuletzt nicht erraten, wer es gewesen sein könnte. Es blieb für mich also spannend bis zum Schluss, wo es zu einer stimmigen Auflösung des Falls kam.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig und vom bayrischen Dialekt geprägt und ich musste an einigen Stellen herzhaft lachen, denn die Situationskomik wurde grandios wiedergegeben.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem humorvollen, kurzweiligen und flüssig zu lesendem Regionalkrimi aus Bayern ist, dem sei „Männer, Morde und Remmidemmi“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich grandios unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


ausgezeichnet

Meine Meinung
Schon der Titel auf dem liebevoll gestalteten Cover machte mich auf den Inhalt des Buches neugierig und nachdem ich recherchiert hatte, was Habibi bedeutet und ich den Klappentext gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich diese Geschichte kennenlernen möchte. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Der Autorin Abla Alaoui ist mit ihrem Erstlingswerk eine herzerfrischende und kurzweilige Liebesgeschichte mit viel Einblick in die marokkanische Kultur und Lebensweise der in Deutschland lebenden Immigranten wahrlich gelungen.
Der frische und moderne Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und in Rückblenden wurde Amayas Lebensgeschichte und die damit verbundenen späteren Entscheidungen gekonnt illustriert. Besonders die innige Verbundenheit mit der Familie fand ich berührend.
Die ProtagonistInnen durchlebten in der Geschichte eine fortwährende Entwicklung ihres Charakters und die Hauptdarstellerin wuchs mir geradezu ans Herz in ihrem Bemühen, den Spagat zwischen ihrer Familie und Verwandtschaft in der marokkanisch-islamischen Ursprungskultur und dem westlichen Lebensstil ihrer ArbeitskollegInnen und FreundInnen in Deutschland zu schaffen. Mit Spannung und Humor packte mich dieses Buch und ich konnte mich wunderbar auf die Geschichte einlassen.
Auch wenn mitunter ernstere Themen angesprochen wurden, kam es mir nie bedrückend oder belehrend vor und ich genoss durchwegs die abwechslungsreiche Lektüre.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem Liebesroman mit sympathischen ProtagonistInnen zwischen verschiedenen Kulturen ist, dem sei „Bissle Spätzle, Habibi?“ als flott geschriebene, humorvolle und kurzweilige Geschichte ans Herz gelegt. Ich fühlte mich bestens unterhalten und gebe deshalb neben der vollen Sternezahl auch eine absolute Leseempfehlung ab.

Bewertung vom 15.01.2023
Die Liebe an miesen Tagen
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen


ausgezeichnet

Meine Meinung
Dem Autor Ewald Arenz ist mit „Die Liebe an miesen Tagen“ ein wunderbarer Liebesroman bestens gelungen.
Die Geschichte fesselte mich nicht nur durch ihre eindrücklichen ProtagonistInnen, die sich auf ihre besondere Art und Weise in mein Gefühl spielten, sondern auch durch einen spannenden Handlungsstrang, der mich geradezu durch die Seiten fliegen ließ. Dazu trugen auch die angenehmen Kapitellängen wesentlich bei. „Ein Kapitel geht sich noch aus!“ war oft mein Gedanke und so schritt die Lektüre rasch voran.
Obwohl das Buch im engeren Sinne ein Liebesroman ist, driftet die Geschichte nie ins Kitschig-Belanglose ab. Im Gegenteil: Der Roman kommt mit viel Lebensklugheit daher, ohne dabei belehrend zu wirken. Ich konnte mich in dieses Buch fallen lassen und dabei stellenweise selbst Erlebtes oder Erlittenes mitfühlen und mitleiden. Die sorgfältig gewählte, nahezu poetische Sprache war für mich schön zu lesen und hob sich von anderen Liebesromanen auch durch ihre gehaltvollen und mit Humor gespickten Dialoge ab.
Was mir besonders gut gefiel, war die Darstellung der innigen Verbundenheit der ProtagonistInnen untereinander und das Gefühl der Zugehörigkeit.
Fazit
Wer einen feinsinnigen, von Lebensklugheit durchdrungenen, Liebesroman mit sympathischen ProtagonistInnen sucht, dem sei „Die Liebe an miesen Tagen“ ans Herz gelegt. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.08.2022
Am liebsten sitzen alle in der Küche
Karnick, Julia

Am liebsten sitzen alle in der Küche


gut

Meine Meinung

Der Autorin Julia Karnick ist ein sehr aus dem Leben gegriffener Roman über Frauenfreundschaften gelungen. Die drei Hauptdarstellerinnen konnte ich mir aufgrund der detailreichen Schilderungen sehr gut vorstellen und in manchen Situationen recht intensiv mit ihnen mitleben.

Ich hatte mich allerdings vom Klappentext ein wenig in die Irre führen lassen, denn ich erwartete einen möglichst turbulenten und witzigen Rachefeldzug als Hauptthema der Geschichte. Im Mittelpunkt stand jedoch die Freundschaft dreier doch recht unterschiedlicher Frauen, alle um die fünfzig Jahre alt, und ihre sehr verschiedenen bisherigen Leben.

Insgesamt war es ein angenehmer Roman, der sich auf einer Reise leicht lesen ließ (bis auf die überstrapazierte Anwendung von Klammern) und ich konnte am Ende das Buch mit einem guten Gefühl aus den Händen legen.

Fazit

Wer einen angenehmen Roman über intensive Frauenfreundschaften im Alltag lesen möchte, dem sei „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ empfohlen.