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Benutzername: 
Christiane
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Bremen
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 363 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2023
Die Magd des Medicus
Fritz, Astrid

Die Magd des Medicus


ausgezeichnet

Astrid Fritz hat den historischen Roman “Die Magd des Medicus” gemeinsam mit dem rororo-Verlag am 15. August 2023 herausgebracht. Das wunderschöne und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Cover passt hervorragend in die Reihe der historischen Romane.

Es hat nur ein paar Sätze gedauert und ich bin tief in die Geschichte versunken. Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin kann ich mir alles gut vorstellen. Während ich den Zeilen folge, wird die die Landschaft, die Menschen und die Atmosphäre der Zeit in meinem Kopf lebendig. Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es für mich kaum noch möglich, dieses Buch aus der Hand zu legen. Immer will ich wissen, wie es denn nun weitergeht.

Die Autorin hat ihre Persönlichkeiten entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet. In sich agieren sie logisch, das lässt sie lebendig werden. Barbara, die Magd, ist eine taffe Persönlichkeit. Sie gefällt mir ausnehmend gut. Das Herz auf dem rechten Fleck und eine Menge Mut an den richtigen Stellen. Paracelus ist ein skurriler Geselle. Ein einfacher Mensch ist er sicherlich nicht. Er eckt an, wo er kann und ist seiner Zeit weit voraus. Er hadert mit sich und seiner Welt. In erster Linie mit den Standesregeln. Was ihn treibt ist die Wissenschaft. Dort fühlt er sich zuhause.

Mit dieser Erzählung habe ich viel spannende Lesestunden verbracht und ganz nebenbei habe ich einiges Wissenswerte aus der Zeit mitgenommen. Astrid Fritz unterhält in einem ausgezeichneten Schreibstil mit faszinierenden Protagonisten und einer spannenden medizinischen Zeitreise. Sie lässt Geschichte lebendig werden. Von mir eine klare Leseempfehlung für alle, die Sinn für historische Romane haben und sich für Medizin interessieren.

Bewertung vom 03.09.2023
Most und Mord
Eckhaus, Tim

Most und Mord


ausgezeichnet

Den Regionalkrimi “Most und Mord” hat Tim Eckhaus am 22.Juni 2023 gemeinsam mit dem Emons Verlag herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover mit der mittig platzierten Birne passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Zuerst ist mir eine wunderbare Schriftfarbe aufgefallen. Ein feiner Ton, eine erstaunlich gelungene Aneinanderreihung der modernen Wörter und ein freundlicher zum Teil leicht sarkastischer Humor, der durch die Zeilen lächelt. Dieser Schreibstil liest sich außergewöhnlich gut und ist etwas Besonderes.
Most und Mord. Der Titel ist erstklassig gewählt, was längst nicht immer so ist. Das Thema Most und der Mord an Oskar zieht sich zentral durch die gesamte Erzählung. Auch sonst macht Tim Eckhaus alles richtig. Er lässt eine übersichtliche Anzahl von Haupt- und Nebenprotagonisten agieren und bleibt in einem Erzählstrang. Damit lenkt er die Konzentration des Lesers auf die Ermittlungen von Leo und Zofia in seinem Kriminalfall.
Leo und Zofia gefallen mir beide als Figuren sehr gut. Sie sind eine gelungene Mischung. Zwei Einzelgänger. Leo als Koch, mit einem Kindheitstrauma und Zofia, die als Hexe bezeichnet wird. Im Laufe der Geschichte gewinnen sie Buchstabe für Buchstabe an Persönlichkeit und ich hoffe, ich darf bald mehr von ihnen lesen.
Der Kriminalfall beginnt spannend. Der Autor präsentiert früh seine erste Leiche. Er geizt nicht mit Spuren. Auch nicht mit falschen. Nach und nach klärt sich der Mord auf. Nicht ohne eine unerwartete Wendung an der entscheidende Stelle. So kommt es dann doch noch etwas anders, als ich dachte. Meine Fragen sind beantwortet.
Alles in allem hat Tim Eckhaus mit “Most und Mord” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende Lesestunden verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es ist ein Kunstwerk.

Bewertung vom 01.09.2023
Sommerhimmel über Rom (eBook, ePUB)
Ketterl, Gabriele

Sommerhimmel über Rom (eBook, ePUB)


sehr gut

Nella hat die Liebe nie kennengelernt. Ihre Mutter Marie macht sie für ihr Karriereende als Primaballerina und für den Tod ihres Vaters verantwortlich und begegnet ihr vom Tag ihrer Geburt an mit Hass. Mit dem Tod des Vaters (einem berühmten Tenor) verfällt Marie dem Alkohol und den Drogen. Um Nella kümmert sie sich nicht. So sorgt ihre Patentante dafür, dass Nella in einem Internat aufwächst und arbeitet für ein Weingut als Eventmanagerin wo sie den erfolgsverwöhnten Starfotografen Leander kennenlernt. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Leander krempelt sein Leben um und zieht zu Nella nach Rom. Doch Schatten ziehen auf und bedrohen das Glück der beiden... Mit “Sommerhimmel über Rom” hat Gabriele Ketterl einen Liebesroman geschrieben, der am 17.09.2020 im dp-Verlag mit einem modernen Cover erschienen ist. Auf dem Cover ist eine Frau mit dunklen Haaren in einem roten Kleid vor einem italienischen Weingut zu sehen. Gabriele Ketterl erzählt mit ihrem fesselnden und flüssigen Schreibstil die Geschichte von Nella, die lernen muss, ihren Gefühlen zu vertrauen und ihren Weg zu gehen. Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen. Dem Erzählstrang ist leicht zu folgen. Die meisten Charaktere waren mir sofort sympathisch. Marie (die sehr viel Wert auf den äußeren Schein und auf materielle Dinge legt und ihre Tochter hasst) mag ich natürlich nicht. Nella hat mir zu Beginn oft leid getan. Glücklicherweise gibt es ihre Patentante Franca und ihr Kindermädchen Emma, die ihr zumindest zeitweise zur Seite stehen. Nella macht im Laufe der Zeit eine gute Persönlichkeitsentwicklung durch und muss lernen, ihren Gefühlen und ihrer Liebe zu vertrauen. Es gibt wohl kaum etwas, das schwieriger ist. Der Starfotograf Leander gefällt mir als Persönlichkeit und in seiner Entwicklung gut. Die Persönlichkeit von Umberto empfinde ich als ein wenig übertrieben. Nach meinem Ermessen hätten hier ein paar Szenen ohne Umberto dem Roman gut getan. Doch lest selber und bildet euch eine eigene Meinung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, denn die Autorin erzählt uns hier eine große Liebesgeschichte mit Tiefgang und Taschentuchalarm, die in Italien/Rom und Schweden spielt. Mein Dank gilt Frau Ketterl für diese berührende Geschichte, die keine leichte Kost ist.

Bewertung vom 26.08.2023
Wo die Libellen tanzen
Zenk, Leonie

Wo die Libellen tanzen


sehr gut

Den Roman “Wo die Libellen tanzen” hat Leonie Zenk am 24. August 2023 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das idyllische Cover versetzt mich augenblicklich in Reisestimmung. Es passt hervorragend zum Genre und zur Erzählung.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und schon war ich tief in die Geschichte versunken. Die Hauptprotagonistin Valeria lerne ich in ihrer wohl schwierigsten Phase kennen. Für ihren Lebensgefährten Felix hat sie alles aufgegeben und sich dabei verloren. Als sie nicht mehr weiter weiß, zieht sie die Reißleine. Sie trennt sich von Felix und zieht sich in den Harz in die Hütte ihrer Eltern zurück. Hier, inmitten der Natur, lernt sie sich wieder kennen und muss sich mit der Frage beschäftigen, was sie von ihrem Leben erwartet. Es ist ein spannender und intensiver Prozess in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, den ich beim Lesen verfolgen darf.
Valeria, Felix und die anderen Protagonisten sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet. In sich agieren sie logisch, das lässt sie lebendig werden.
Hervorzuheben sind die wunderschönen und detaillierten Beschreibungen der Natur und der Landschaft. Jeder, der den Harz kennt, findet sich sofort darin wieder. Teile des Buches spielen im bekannten Hahnenklee.
Den Schreibstil der Autorin würde ich als locker und flüssig bezeichnen. Er lässt sich gut lesen und führt mich unterhaltsam durch Valerias Geschichte, die mich manchmal ein wenig an eine Sage erinnert.
Mit diesem Buch habe ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht. “Wo die Libellen tanzen” empfehle ich gerne weiter, die Lust auf eine Reise mit Valeria in den Harz haben.

Bewertung vom 23.08.2023
Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2
Simon, Teresa

Worte der Wahrheit / Die Repoterin Bd.2


ausgezeichnet

Den Roman “Die Reporterin, Worte der Wahrheit” hat Teresa Simon am 16. August 2023 gemeinsam mit dem Verlag Heyne herausgebracht. Es ist der Folgeband zu “Die Reporterin, Zwischen den Zeilen”. Dieser Band kann unabhängig vom ersten Teil gelesen werden. Ich empfehle jedoch, beide Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen, dann entwickelt sich der ganze Charme dieser Erzählung. Das Cover wirkt frisch und fröhlich auf mich. Es zeigt eine junge Frau aus den 60-er Jahren mit einer Zeitung in der Hand und ist augenblicklich als Teil der Reihe erkennbar.
Da ich bereits den ersten Band gelesen habe und diesen sensationell toll gefunden habe, habe ich mich ganz besonders auf diese Neuerscheinung gefreut und mich am Erscheinungstag gleich darauf gestürzt.
Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es war schlicht nicht möglich, denn immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Hervorzuheben ist der wunderschöne Schreibstil der Autorin. Es ist die Art und Weise wie sie die modernen Wörter nutzt und aneinander reiht. Das i-Tüpfelchen sind ihre sorgfältig eingesetzten Bilder. Sie fesselt meinen Geist wie keine zweite und lässt mich in ihre Geschichte voll und ganz eintauchen. Beim Lesen entsteht rund um mich herum Malou und ihr Leben in meinem Kopf.
Teresa Simon führt mich als promovierte Historikerin geschickt durch das bunte und wilde München ab 1965. Mit Malous Augen erlebe ich den Zeitgeist zum Beispiel die Studentenproteste, das Musical HAIR, die Mondlandung und an viele prominente Persönlichkeiten, wie z. B. Romy Schneider, Zarah Leander, Heinz Rühmann oder Roy Black. An Malous Seite lebe, liebe und leide ich. In schwierigen Zeiten versuche ich ihr beizustehen und ihr Mut zu machen.
Von Beginn bis zum Ende ist diese Erzählung unglaublich spannend und während ich diese Zeilen lese, freue ich mich auf Neues aus der Feder und dem Köpfchen von Teresa Simon. Von mir eine klare und uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2023
Prost, auf die Pfennigfuchser
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Pfennigfuchser


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Prost, auf die Pfennigfuchser” hat Friedrich Kalpenstein am 5. September 2023 herausgebracht. Es handelt sich um den 8. Band mit Kommissar Tischler. Diese Erzählung kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das liebevoll gestaltete Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre.
Mit modernen Worten, bayrischem Dialekt und einem lockerleichten Schreibstil hat Friedrich Kalpenstein nur wenige Sätze gebraucht um meinen Geist nach Brunngries reisen zu lasen. Schnell war ich in die Geschichte vertieft. Einmal mit dem Lesen gestartet ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Der Autor startet seinen Krimi spannend. Es gelingt ihm, den Spannungsbogen durch die gesamte Geschichte hoch zu halten in dem er immer wieder geschickt Informationen für den Leser bereitstellt. So lockt er mich beim Lesen in die Irre. Er lässt mich wieder neu nachdenken und wenn ich mir sicher bin, dass ich eine gute Idee habe, dann lässt er mich alles wieder verwerfen. Am Ende ist der Krimi gelöst und meine Fragen sind beantwortet.
Am besten ist jedoch, dass ich mich in Brunngries auf Anhieb heimisch gefühlt habe. Die Figuren um Kommissar Constantin Tischer, seine Freundin Britta und die Dackeldame Resi sind so liebevoll gestaltet, dass ich sie direkt vor mir sehe. Ich habe das Gefühl, in Brunngries bin ich zuhause. Das bayrische Lokalkolorit nimmt der Autor so geschickt mit in seine Erzählung, dass ich oft am schmunzeln bin und gelegentlich schallend lachen muss. Davon möchte ich gerne mehr lesen. Mich hat der Kalpenstein-Virus infiziert und ich finde das voll super.
Friedrich Kalpenstein hat mit “Prost, auf die Pfennigfuchser” einen spannenden und humorvollen Krimi auf den Büchermarkt gebracht, der mir richtig viel Spaß gemacht hat. Gerne empfehle ich diese Geschichte allen denen weiter, die gute Regionalkrimis zu schätzen wissen und für die Humor kein Fremdwort ist.

Bewertung vom 15.08.2023
Der Klang eines neuen Lebens
Johanning, Marion

Der Klang eines neuen Lebens


sehr gut

Den Roman “Der Klang eines neuen Lebens” hat Marion Johanning am 8. August 2023 gemeinsam mit dem Verlag Tinte und Feder herausgebracht. Das Cover zeigt ein junges, deutsches und verliebtes Paar. Der Name der Autorin und des Verlags sind gut lesbar.
Von Marion Johanning habe ich bereits “Was uns durch die Zeiten trägt” gelesen. Das Werk hat mir ausgezeichnet gefallen und so war ich sehr gespannt auf “Der Klang eines neuen Lebens”.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und ich war tief in die Geschichte versunken. Die Erzählung der Autorin startet im Mai 1945. In Deutschland ist endlich Frieden. Anschaulich und ohne zu dramatisieren beschreibt Marion Johanning die Herausforderungen der deutschen Nachkriegszeit. So folge ich ihrer Hauptprotagonistin, der jungen Musikerin Emma von Kall durch ihre Tage. Gemeinsam mit ihr kämpfe ich täglich um Essen, Heizmaterial oder Medikamente für ihre kranke Mutter. Ich begleite sie auf den Schwarzmarkt, beim Hamstern und lerne den geheimnisvollen Kurt kennen, der Geschäfte auf dem Schwarzmarkt macht und meistens schweigt.
Emma ist mir von Beginn an sympathisch und im Laufe der Geschichte verstärkt sich dieses Gefühl in mir. Sie entwickelt sich zu einer charakterstarken Frau und es ist eine Lesefreude, bei dieser Entwicklung Zaungast zu sein. Sie und die anderen Protagonisten sind entsprechend ihrer Rollen unterschiedlich fein gezeichnet. In ihren Persönlichkeiten agieren sie logisch und das lässt sie im Laufe der Erzählung lebendig werden.
Mit dieser Erzählung habe ich viele bewegende Lesestunden ab vom Alltag verbracht. Diese Erzählung um die junge Musikerin Emma von Kall empfehle ich gerne allen Lesern, die sich für die Nachkriegszeit in Deutschland nach dem 2. Weltkrieges interessieren.

Bewertung vom 10.08.2023
Diesseits vom Jenseits
Kasperski, Gabriela

Diesseits vom Jenseits


ausgezeichnet

Den Kriminalroman “Diesseits vom Jenseits” hat Gabriela Kasperski am 25.5.2023 gemeinsam mit dem Verlag Atlantis Literatur herausgebracht. Das mystische Cover passt gut zur Geschichte und zum Genre. Der Titel und der Name der Autorin sind auf Anhieb gut lesbar.
Von Gabriela Kasperski habe ich schon verschiedene Regionalkrimis gelesen. Sie waren alle ausgezeichnet. Gespannt war ich auf diese neue Reihe, die so ganz anders ist, als ihre anderen Werke.
Paul ist Erbschaftsanwalt und landet bei einer Recherche als Praktikant bei einem Friedhofsgärtner. Er ist ein Einzelgänger und vertraut nur sich selbst. Schnell wird klar, Paul hat bereits einiges erlebt. Seite für Seite lerne ich ihn kennen. Er wird mir immer sympathischer.
Ruby Kosa ist so ziemlich das Gegenteil von Paul. Laut, herzlich, liebenswert. Ihre Mutter Olga führt einen Waschsalon und wird von ihr unterstützt. Sie versucht sich in den unterschiedlichsten Jobs um ihr Studium zu finanzieren. Dabei ist sie chronisch Pleite und das ist nicht ihr einziges Problem. Ruby ist einfach zum Knuddeln. Sie bringt sich regelmäßig in schwierige Situationen. Sie lässt mich schmunzeln und manchmal denke ich, ich würde ihr gerne ein Care-Paket schicken. Sie ist mein absoluter Lieblingscharakter geworden.
Als Paul und Ruby zusammentreffen wird klar, beide verbindet mehr als die Suche nach dem Goldschatz.
Einmal mit dem Lesen begonnen, fiel es mir schwer, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Am Ende ist der Krimi sauber aufgelöst und meine Fragen sind beantwortet. Während ich diese Zeilen schreibe, freue ich mich bereits auf weitere Abenteuer von Paul und Ruby.
Gabriela Kasperski hat mit “Diesseits vom Jenseits” einen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich viele unterhaltsame Lesestunden verbracht habe. Jeder der Sinn für Friedhöfe, spannende Geschichten und mystische Stimmungen hat, kommt hier auf seine Kosten. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.08.2023
Kornblumenzeit
Wernicke, Simona

Kornblumenzeit


sehr gut

Den Roman “Kornblumenzeit” hat Simona Wernicke am 12. Juli 2023 gemeinsam mit dem Verlag Gmeiner herausgebracht. Es zeigt ein typische, ostpreußische Landschaft. Die Mohnblumen im Vordergrund, die Kornblumen dahinter. Etwas Wasser, etwas Grün, ein Baum, ein paar Sträucher. Bedeckter Himmel mit Regenwolken in den der Titel des Buches in Himmelblau geschrieben ist. Der Name der Autorin und des Verlags sind ebenfalls gut lesbar.
Mit einfachen Worten und einem schlichten Schreibstil erzählt die Autorin Simona Wernicke die authentische Geschichte der Familie Kühnapfel. Es ist die Geschichte ihres Vaters. Mit jedem Buchstaben spüre ich beim Lesen das persönliche Empfinden der Autorin.
Sie startet im Jahr 1928. In der ersten Hälfte geht es ruhig zu. Hier lese ich viel über die harte Arbeit auf dem Land, den Zusammenhalt in der Familie, das Aufwachsen der Kinder und den Gepflogenheiten der damaligen Zeit. Geschickt erhält Simona Wernicke meinen Lesefluss aufrecht, in dem sie immer wieder Szenen erzählt, die meinen Geist fesseln und mich auch mal schmunzeln lassen. Das Lokalkolorit stellt sie ausführlich und gekonnt da. Mir wird schnell klar, sie hat nicht nur den Geschichten ihres Vaters gelauscht, sie war selbst dort.
Im zweiten Teil wird die Geschichte dann dramatisch und beim Lesen muss ich darauf achten, nicht in Schnappatmung zu verfallen. Hier findet sich alles, was auf der Flucht ab Januar 1945 so passieren kann wieder. Übertrieben ist das nicht. Auch wenn ich bereits viele Geschichten gelesen habe, berührt mich das Schicksal von Käthe und Carl auf der Flucht sehr. Immer wieder denke ich dabei auch an die Familiengeschichte meines Mannes und der Flucht meiner Schwiegermutter aus Königsberg.
Mit dieser Erzählung habe ich viele berührende und bewegende Lesestunden ab vom Alltag verbracht. Diese ostpreußische Familiengeschichte empfehle ich gerne allen Lesern, die sich für die Deutsche Geschichte um den 2. Weltkrieg interessieren.

Bewertung vom 01.08.2023
Zwischen den Sommern / Heimkehr-Trilogie Bd.2
Hennig von Lange, Alexa

Zwischen den Sommern / Heimkehr-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Als Isabell den Nachlass ihrer Mutter Klara sichtet, findet sie von ihr besprochene Tonbandaufnahmen aus dem nationalsozialistischem Deutschland. Das Hören der Tonbändern versetzt Isabell in Klaras Leben.

Den Roman “Zwischen den Sommern” hat Alexa Hennig von Lange am 1. August 2023 gemeinsam mit dem Verlag dumont herausgebracht.
Es hat nur wenige Sätze gedauert und ich war tief in die Geschichte versunken. Schnell ist mir der ungewöhnliche Schreibstil der Autorin aufgefallen, den ich als flüssig bezeichnen möchte. Ungewöhnlich ist ihre Wortwahl, die ich am liebsten als literarisch bezeichnen möchte. Gemeinsam mit Isabell bin ich Klara durch ihr Leben gefolgt. Eine ganz normale Frau, die unter schwierigen Bedingungen versucht, das Richtige zu tun. Für mich ist sie eine Alltagsheldin.
Einmal mit dem Lesen gestartet ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Es war schlicht nicht möglich, immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Alexa Hennig von Lange hält von Beginn bis zum Ende eine hohe Lesespannung aufrecht. Sie erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal aus der Sicht von Klara, einmal aus der Sicht von Isabell. Die Wechsel erfolgen regelmäßig exakt an den Stellen, wo ich gerne weiter gelesen hätte.
Klara, Isabell, Gustav und die anderen Haupt- und Nebenpersonen werden nach und nach sorgfältig auf- und ausgebaut. Im Laufe der Geschichte gewinnen sie an Facetten und Charakter, sie werden lebendig.
Mit dieser Erzählung habe ich viele unterhaltsame Lesestunden ab vom Alltag verbracht. Die Geschichte “Zwischen den Sommern” empfehle ich gerne allen Lesern, die sich für die deutsch-deutsche Geschichte interessieren.