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Benutzername: 
Gusaca
Wohnort: 
Aldenhoven

Bewertungen

Insgesamt 224 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2021
2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
Richter, Noah

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt


sehr gut

Dieser Roman veranschaulicht dem LEser sehr deutlich die Klimakatastrophe , die unserer Welt in naher Zukunft bevorsteht, wenn wir nicht sofort einschreiten. In der Arktis schmelzen die Gletscher, Deutschland versinkt im Hochwasser, während in Afrika die Menschen verdursten und verhungern. Gewaltige Flüchtlingsströme bewegen sich auf Deutschland zu. Der Forscher Jakob Richter schickt kurz vor seinem Tod seiner schwangeren Freundin Leela verschlüsselte Dokumente, die brisante Informationen über die Machenschaften von Politikern und Großunternehmern beinhalten. Als Leela erkennt was sie da in Händen hat , will sie die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und gerät immer mehr in Gefahr.

Dieser Roman greift hochaktuelle Themen auf, die uns momentan sehr beschäftigen. Klimawandel und deren Ursachen, Lösungsmöglichkeiten und dagegenstehende wirtschaftliche und politische Interessen, Flüchtlingsströme , Rechtsnationalismus, der Egoismus des Einzelnen in Krisenzeiten und religiöser Wahnsinn. Dabei stehen zu Beginn eine Vielzahl unabhängiger Handlungsstränge nebeneinander, die erst später zusammenfinden. In einigen der Handlungsstränge hat sich der Autor verzettelt, einfach weil sie unglaubwürdig erscheinen, während andere sehr zur Spannung beitragen und den LEser auch erschüttern. Die Moral der Menschen wird auf den Prüfstand gestellt und die meisten fallen durch. Nur einige wenige sehen das Gesamtwohl und kämpfen gegen alle Widerstande um die Zukunft. Der Roman informiert, warnt, erschüttert und rüttelt auf.

Den ein oder anderen Handlungsstrang hätte ich weggelassen oder ihm weniger Raum gegeben, aber insgesamt gesehen hat mich das Buch gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht.

Bewertung vom 20.01.2021
2047 - Ein Blick in die Ewigkeit
Wittpennig, Susanne

2047 - Ein Blick in die Ewigkeit


ausgezeichnet

Im Finale der «Time Travel Girl»-Trilogie kehrt die 16-jährige Zeitreisende Lisa zusammen mit ihrem Freund Kyle zunächst nicht nach 1989 zurück. Sie geraten stattdessen durch einen Fehler ins Jahr 2047 . Sie treffen dort auf die ältere Version ihrer Freunde, die ihnen helfen wollen in die richtige Zeit zurückzukehren. Doch zunächst müssen sie sich in der Zukunft zurechtfinden und einige Hindernisse überwinden.

Zu Beginn sorgt eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse dafür, das der Leser sich wieder schnell orientieren kann. Die dargelegten technischen, politischen und umweltbezogenen Entwicklungen im Jahr 2047 lassen sich teilweise in unserer heutigen Realität schon erahnen. Die Autorin entwickelt so ein glaubhafter Szeneario in das die spannende Geschicht um Lisa und ihre Freunde gekonnt eingebetet wird. Der Schreibstil ist flüssig und der Handlungsfluss wird schneller. Für mich ist der dritte Teil der stärkste , weil sich alle Handlungsfäden treffen und wichtige Fragen beantwortet werden. Der Schulalltag in 2047 gibt wirklich interessante und einfallsreiche Einblicke , wie einmal unsere Zukunft aussehen könnte. Unterschwellig wird die Gefahr der zunehmenden Technisierung thematisiert. Außerdem wird der LEser immer wieder mit der Frage konfrontiert , wie die VErgangenheit die Zukunft verändern kann und wie Zeitreisen darin eingreift. Jede Entscheidungen in der Vergangenheit kann die eigene Zukunft und das Leben von Freunden stark verändern. Hinzu kommt die Gefahr von sich überschneidenen Zeitlinien und dem Zeitparadoxon. Im Epilog werden tiefergehenden christliche Gedankengänge angeregt , die sich nicht nur auf das Buch beziehen , sondern auf den Lebensweg eines jeden Menschen angewandt werden können. Hier zeigt sich endlich der tiefergehende christliche Aspekt des Buches, der vorher nur manchmal angedeutet wurde.

Bewertung vom 27.12.2020
Fürchtet euch nicht
Myers, Laurie; Duffey, Betsy

Fürchtet euch nicht


ausgezeichnet

In Pastor Jeremys Kirche muss die Abstellkammer wegen Renovierungs- arbeiten leergeräumt werden. Deshalb werden die lebensgroßen Krippefiguren einzeln zur Beherbergung an Gemeindemitglieder verteilt. Dabei nimmt jede der Krippefiguren entsprechend seiner Besonderheiten Einfluss auf seine jeweiligen Gastgeber.

Jede einzelne Geschichte, die durch die jeweilige Krippenfigur angestoßen wird, ist wunderbar. Und jede Figur paßt genau auf die jeweilige Person und deren besonderen Lebensumstände. Die Idee , die Besonderheiten einer jeden Krippenfigur mit individuell passenden Einzelschicksalen zu verbinden und sie heilsam wirken zu lassen ist toll und auch die Umsetzung hat mich einfach nur begeistert. Mir gefällt es besonders , das die Jesusfigur dabei auf Wanderschaft gegangen ist. Er hat anders als die anderen Figuren viele Anlaufstellen und bewirkt überall Gutes.

Mich hat das ganze Buch sehr berührt. Durch die einzelnen Krippenfiguren und ihre Gastfamilen wird die Weihnachtsgeschichte so vielseitig und unter so erstaunlichen Gesichtspunkten beleuchtet, das man das Buch einfach nur toll finden kann. Jeder fühlt sich durch die einzelnen Schicksale unterschiedlich angesprochen, jeder findet etwas was besonders berührt.

Der Schreibstil ist flüssig und die Einzelschicksale und Begebenheiten werden gekonnt miteinander verflochten. Die Jesusfigur und die Weihnachtsgeschichte fungieren dabei als Bindeglied. Und am Ende findet sich alles auf wundersame Weise an der Krippe wieder zusammen.

Ein Buch das unterhält und zum Nachdenken anregt. Ein Anstoß, die Weihnachtsgeschichte neu zu erleben.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2020
Virus (MP3-Download)
Scott, Ben K.

Virus (MP3-Download)


ausgezeichnet

Mia, die Verlobte von Gideon Connor , erkrankt lebensgefährlich an einer Form von Leukämie, die von dem Retrovirus HTLV-1 ausgelöst worden ist. Bei seinen Recherchen zu diesem Virus erfährt Gideon erschreckendes . Um Hilfe für Mia zu finden, macht er sich auf die Suche nach einem Wissenschaftler, der verschwunden ist, und gerät in eine globale Verschwörung.

Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und äußerst spannend. Die Entwicklung der Charaktere wird gut in die packende Geschichte eingebunden. Der Leser merkt, das der Autor für dieses Buch im biomedizinischen Bereich intensiv recherchiert hat. Er hat in diesen Roman sehr aktuelle Themen wie unbekannte Viren, globale Verflechtungen der Politik und der Wissenschaft, Biowaffen und Überwachungstechniken eingebunden.
Die Handlung verdichtet sich im Laufe der Geschehnisse immer mehr und ist erschreckend real . Es kommt zwischendurch zu überraschenden Wendungen und der Spannungsbogen steigt bis zum Schluss hin immer weiter an. Das Ende ist für mich trotzdem etwas vorhersehbar und hätte ohne weiters noch etwas ausgebaut werden können.

Das Buch hat mich auf jeden Fall gut unterhalten und mich auch ein bißchen aufgeschreckt und zum Nachdenken gebracht. Der vorhandene Bezug zur Realität wird im Nachwort noch einmal intensiv aufgegriffen. Die politischen und wissenschaftlichen Hintergründe hätten aus meiner Sicht ruhig noch mehr beleuchtet werden können.

Bewertung vom 11.11.2020
Die Republik
Voland, Maxim

Die Republik


ausgezeichnet

In diesem gelungenen Romandebüt entwickelt der Autor ein außergewöhnliches politisches Szenario, deren Ursprung in einer anders gearteten deutschen Nachkriegsgeschichte liegt. Die DDR umfasst das gesamte deutsche Staatsgebiet, mit Ausnahme des westlichen Teils von Berlin. Als eine Giftgaswolke zahlreiche Tote fordert, beginnt ein abtrünniger Stasi-Oberst mit Nachforschungen, die ihn tief in politische Intrigen verstricken.

Dabei entwickelt sich die Geschichte aus mehreren Handlungssträngen , die sich erst am Ende zu einem Gesamtbild verdichten. Eine Vielzahl von handelnden Personen werden in die Geschehnisse eingebunden. Dabei verliert aber der LEser nie den Überblick, weil die Handlungen und die Charaktere schrittweise gut dargestellt werden. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Auch die unterschiedlichen politischen Sichtweisen werden dem LEser sehr gut vermittelt. Die Verweise auf die Kriegshinterlassenschaften sind gar nicht so abwegig und die Verwicklungen der unterschiedlichen Geheimdienste schockierend. Das Ende hat mich sehr überrascht und der Roman als ganzes hat mich wirklich gefesselt.

Bewertung vom 19.10.2020
Warten auf den Wind
Irma, Joubert

Warten auf den Wind


sehr gut

Südafrika, im Jahr 1976:
Katrien Neethling verliert schon früh ihre Mutter und damit einen wichtigen Rückhalt. Immer wieder wird sie mit den Folgen der Apartheit in ihrem Land konfrontiert.

Polen, 1980:
Der Student Wladek Kowalski unterstüzt die Gewerkschaften , die sein Land die Freiheit bringen wollen und muss nach Südafrika zu VErwandten fliehen.

Wladek und Katrien lernen sich kennen und es zeigen sich einige Parallelen in ihrem Leben.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr informativ. Mir haben besonders die historischen Hintergrundinformationen , die an passenden Stellen immer wieder eingeschoben werden, sehr gut gefallen, weil sie das Gesamtbild des Romans verdeutlichen. Ich finde es genial wie die Autorin reale historische Geschehnisse in die Romanhandlung einbettet. Die Handlung besteht zunächst aus zwei getrennten Erzählsträngen, die später zusammenlaufen. Die Charaktere und ihre Entwicklung wird gut verdeutlicht, wobei ich selber mit Katrien bis zum Schluss nicht richtig warm geworden bin. Ich konnte ihre Gedankengänge und Empfindungen nicht immer nachvollziehen. Sie kommt mir lange recht naiv vor, während Wladek sich recht schnell politisch und auch persönlich orientiert. Erstaunt war ich über die Parallelen , die sich in Polen und Südafrika im politischen Geschehen offenbaren. Die Apartheit als großes Thema wird leider nur angerissen und sehr einseitig dargestellt. Das Buch hat mir als ganzes gut gefallen, wenn ich zwischendurch auch manchmal das Buch beiseite legen musste, weil einige Längen vorhanden waren.

Bewertung vom 30.09.2020
Final Control
Etzold, Veit

Final Control


ausgezeichnet

Tom , der Mitbegründer eines Medizin-Start-ups , ist auf der Suche nach Investoren, als er auf den undurchsichtigen Milliadär Dairon Arakis trifft. Arakis unterstützt die chinesische Regierung bei ihrem Streben nach der totalen digitalen Überwachung , die sie auch außerhalb Chinas voranbringen wollen. Doch was ist das persönliche Ziel Arakis, der durch gezielte Finanzmanipulationen starken Einfluss auf das europäische Wirtschafts- und Bankenwesen nimmt? Der Zusammenbruch Europas ?

Der Schreibstil dieses Buches ist äußerst anspruchsvoll, da einiges an Fachwissen aus der Wirtschafts- und Finanzwelt gefordert wird. Der Autor erklärt zwar einige Zusammenhänge, aber eben doch nicht alle. Die Globalisierung und Verflechtung der europäischen Finanzmärkte sind neben der immer stärker werden digitalen Überwachungsmachinerie Chinas die zentralen Themen des Buches. Der Roman entwickelt sich aus verschiedenen Handlungssträngen, deren Zusammenhang sich erst mit der Zeit erkennen läßt. Eine Vielzahl von Charakteren werden detailliert herausgearbeitet. Die Handlung ist sehr komplex und einige der entwickelten Szenarien sind erschreckend real. Man erkennt, das der Autor sich bei der REcherche zu diesem Buch sehr intensiv mit Finanzpolitik im allgemeinen und dem politischen Wesen Chinas auseinandergesetzt hat. Auch die hier angestrebte digitale Überwachung der MEnschen ist gar nicht so weit von unserer heutigen technischen Realität entfernt. Ein erschreckendes Buch, das dem LEser in vielerlei Hinsicht die Augen öffnet.

Bewertung vom 27.09.2020
Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher
Franke, Thomas

Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher


ausgezeichnet

Theo lebt in einer Berliner Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung. Als sein Freund Mike eines Morgens tot aufgefunden wird, glaubt Theo nicht an eine natürliche Todesursache und gründet mit seinen Mitbewohnern die SOKO mit Handicap. Dabei ist es sehr hilfreich, das seine Schwester Polizistin ist.

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen deren Zusammenhang in der Vergangenheit liegt und sich erst langsam offenbart. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und auch sehr emotional. Er überrascht immer wieder mit tiefgehenden Gedankengängen und bietet eine gute Einsicht in das Leben in einer WG mit behinderten MEnschen mit all ihren Besonderheiten. Es ist wirklich genial wie jeder der WG-Bewohner bei der Operation Gerechtigkeit seine speziellen Fähigkeiten einbringt. Einige Stellen sind dabei auch sehr amüsant. Das Buch beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema Vertrauen, der sehr unterschiedlichen Einstellung der Menschen Behinderten gegenüber und den Mißständen im Pflegebereich. Mich persönlich hat besonders Theo begeistert. Er ist wirklich ein schlauer Kopf ,der sich durch seine Behinderung und seine eingeschränkten Perspektiven nicht entmutigen läßt. Er selber eröffnet anderen Menschen neue Perspektiven , die sich mit der Suche nach einem tieferen Sinn beschäftigen. Die meisten Fragen werden am Ende dieses Bandes beantwortet, aber bei weitem nicht alle, so das ich jetzt gespannt auf den zweiten Teil bin.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.