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Karolina

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2021
Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
O'Connor, Nuala

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern


weniger gut

Enttäuscht

Zum Inhalt: Nora Joyce ist die Frau an der Seite von James Joyce, dem bedeutenden irischen Schriftsteller. Während James durch seine Werke, insbesondere „Ulysses“ weltweit bekannt ist, hat seine Frau das Schicksal so vieler Frauen an der Seite bekannter Männer. Ihre Geschichte wird leider kaum erzählt. In „Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern“ möchte Nuala O‘Connor dieses Ungleichgewicht beheben und Noras Geschichte erzählen. Die Geschichte ihrer Beziehung beginnt in einem Dubliner Hotel. Nora lernt James kennen und aus einer Affäre entwickelt sich eine tiefe Liebesbeziehung. Nora ist bereit, alles für James zu tun und verlässt ihre Heimat Irland, damit James an seinem literarischen Werk arbeiten kann. Schnell wird deutlich, dass James sich in seinem Werk verliert und Nora die Familie zusammenhalten muss.

Meine Meinung: Ich hatte mich wirklich auf das Buch gefreut und ich habe darauf hingefiebert, mehr über Nora Joyce zu erfahren und endlich ihre Geschichte kennenlernen zu dürfen. Die Geschichte, die so lange nicht erzählt wurde. Leider wurde meine Erwartung nicht erfüllt. Es erscheint, als würde das Buch James Joyces Geschichte durch Noras Augen erzählen. Es geht wirklich oft einfach um James und seine Entscheidungen und weniger um Nora als starke Frau. Es wird nicht deutlich, wie sie ihr Leben ausgerichtet hat, sondern wie sie James‘ Leben erlebt hat. Positiv gefallen haben mir die Bezüge zu anderen Schriftstellern der Zeit, wie etwa Beckett oder Hemingway, aber auch hier geht Noras Geschichte unter. Die Liebesgeschichte ist nicht von Liebe geprägt, sondern erscheint eher toxisch und manipulativ. Sex scheint die einzige Leidenschaft zwischen den beiden zu sein. Und es gibt viel Sex. Bereits von der ersten Seite an werden wir immer wieder von Sexszenen überrumpelt, ohne große Hintergrundinformationen. Leider erscheinen mir diese Szenen oftmals vulgär und deplatziert. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es zelebriert nicht die starke Frau Nora Joyce, sondern dreht sich um James Joyce, obwohl er doch eh im Mittelpunkt stand und die Aufmerksamkeit auf sich hatte.

Da das Buch mit den Worten „die irische Autorin Nuala O'Connor verleiht in dieser fulminant erzählten Romanbiographie Nora eine unvergessliche Stimme“ beworben wurde, enttäuscht mich diese Tatsache doch sehr. Noras unvergessliche Stimme konnte ich hier nicht finden. Auch der Schreibstil konnte mich gar nicht überzeugen. Es eröffnen sich mir keine Zusammenhänge, man kommt beim Lesen nicht rein und die Sexszenen haben eher einen Schockmoment, als das sie die Liebe oder Leidenschaft zwischen dem Paar zeigen. Da meine Erwartungen enttäuscht wurden, gibt es nur zwei Sterne. Wenn jemand allerdings ein Werk über James Joyce und sein Leben sucht, herausfinden möchte, wie seine Frau das Leben erlebt hat, ohne wirklich die „unvergessliche Stimme“ der Frau zu hören, könnte er/sie es vielleicht mögen.

Bewertung vom 01.04.2021
Fair Play
Gulden, Kerstin

Fair Play


ausgezeichnet

Die Welle 2.0

Zum Inhalt: Die Politik organisiert einen Schulwettbewerb zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit. Eine Schule will offenlegen, welche Auswirkungen unsere täglichen Handlungen auf die Umwelt haben. So wird die App Fair Play entwickelt, die genau dieses zeigt. Sie ist unser Klimakonto, verknüpft mit allen anderen technischen Geräten aber auch in der Lage, durch das Mikrofon aufzuschnappen, welche Umweltsünden wir begehen. Und so wird jede kleinste Handlung gespeichert und analysiert. Am Ende geht es darum, dass eigene Klimakonto sowie das Gemeinschaftskonto im grünen Bereich zu halten. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es gar nicht so einfach ist und dass jede Entscheidung, die wir täglich treffen, einen negativen Einfluss aufs Klima hat.
Sei es die Avocado aus Peru oder die Entscheidung, den Bus anstatt das Fahrrad zu nehmen. Immer mehr SchülerInnen schließen sich der App an und beginnen ihr Leben nur noch darauf auszurichten, ihre Klimabilanz im grünen Bereich zu halten. Welche Auswirkungen hat das wohl auf den Alltag und was geschieht mit den SchülerInnen, die nicht Teil der Gruppendynamik werden wollen? Und was geschieht, wenn jemand mehr Macht über die App hat und sie zu seinen Zwecken manipulieren kann? Als dann noch die Politik und Wirtschaft ihre Finger im Spiel haben, wird die Dynamik immer gefährlicher. Kann sie gestoppt werden?
Meine Meinung: Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und habe extra meine Punkte eingelöst. Zum Glück wurden meine Erwartungen mehr als übertroffen. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich durchweg gefesselt und in den Sog der Handlung gezogen. Der Schreibstil ist rasant und suchterregend. Geschrieben wurde das Werk aus vier Perspektiven, vier SchülerInnen, die uns ihre Einstellungen zur App vorstellen und uns zeigen, welche Auswirkungen diese App auf ihr Leben hat. Man kommt beim Lesen nicht drum herum, einen Vergleich zum Werk „Die Welle“ zu ziehen. In gewisserweise ist Fair Play eine moderne Fassung.
Auch hier geht es um Gruppendynamik und die Gefahren, die herrschen, wenn man nicht hinterfragt, sondern blind folgt. Das ganze in einem sehr modernen Setting, dass die Lebenswelt von SchülerInnen wohl perfekt einfängt, schließlich ist es diese Generation, die sich besonders für den Klimaschutz einsetzt. Und genau hier liegt die Stärke des Buchs. Sie zeigt das brennende Engagement der Schülerinnen für das Klima und verdeutlicht ebenfalls, wie ermüdend es sein kann, wenn die Politik nur Symbolpolitik betreiben möchte. Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung. Schon jetzt hat es Fair Play in meine Liste der Top Bücher des Jahres geschafft.

Bewertung vom 31.03.2021
Tote Vögel singen nicht
Klinger, Christian

Tote Vögel singen nicht


schlecht

Nein!


Zum Inhalt: Cosinus Gauß ist Anwalt in seinem Beruf allerdings nicht wirklich erfolgreich. Auch in seinem Privatleben läuft es nicht gut. Nach einer schweren Kindheit, geprägt von einem tyrannischen Vater, ist Cosinus nicht in der Lage, Empathie und Gefühle zu empfinden. Nachdem er am Morgen nach einer Party aufwacht und die Leiche einer Treuetesterin neben ihm liegt, ändert sich sein Leben drastisch. Er kann fliehen, bevor die Polizei kommt und begibt sich schlussendlich auf die Suche nach dem Täter und hofft, so nicht ins Visier der Polizei zu geraten.
Meine Meinung: Auch wenn es mir schwerfällt, kann ich wirklich nur einen Stern vergeben. Das Buch wird als Thriller verkauft, der „Spannung bis zur letzten Seite“ garantiert. Von dieser Spannung habe ich leider absolut nichts gemerkt. Die Handlung ist wirr, Zusammenhänge werden nicht deutlich und vertiefende Details, die helfen könnten, gibt es nicht. Dieses stört beim Lesen so sehr, dass keine Spannung aufkommen kann und man eher mit Rätseln beschäftigt ist. Die Hauptperson Cosinus Gauß ist so unsympathisch, dass man als Leser gar nicht möchte, dass er seine Unschuld beweisen kann. Er scheint nur seine sexuelle Befriedigung im Kopf zu haben und spricht in einer so sexistischen und abfälligen Sprache, dass ich beim Lesen wirklich keinen Spaß hatte und mehrmals kurz davor war aufzugeben. Ich habe es schlussendlich fertig gelesen aber würde es niemandem empfehlen!

Bewertung vom 30.03.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


gut

Gut aber kein Highlight

Zum Inhalt: Der ehemalige Polizist August Snow kehrt um zwölf Millionen Dollar reicher nach Detroit zurück und beginnt das Viertel, in dem er aufgewachsen ist, zu renovieren. Bei dem Geld handelt es sich um eine Schadenersatzzahlung, da Snow gegen korrupte Politiker und Polizisten ausgesagt hat. Als er daraufhin seinen Job verliert, reist er für ein Jahr um die Welt und kehrt dann doch nach Detroit zurück. Obwohl er kein Polizist mehr ist, bittet ihn die Unternehmerin Eleanor Padget um Hilfe. Er lehnt ab und kurz darauf wird die Frau tot aufgefunden. Snow scheint das schlechte Gewissen zu packen und er beginnt auf eigene Faust zu ermittelt und begibt sich dabei in Lebensgefahr.
Meine Meinung: Das Werk wird bestimmt seine Liebhaber finden, ich gehöre allerdings nicht zu ihnen. Es ist gut geschrieben und auch die Idee hinter dem Werk ist gut, die Umsetzung konnte mich allerdings nicht fesseln. Es wirkt in vielen Momenten zu konstruiert und verliert dadurch an Spannung, zudem lenken viele unwichtige Details von der Haupthandlung ab, sodass auch hier keine Spannung aufkommen kann. Es ist ein gutes Buch, welches man ziemlich schnell lesen kann, aber leider kein Highlight. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass mehr Spannung aufgekommen wäre und der Leser von der Geschichte gefesselt wird. Ich werde deshalb nur drei Sterne.

Bewertung vom 30.03.2021
Homefarming
Rakers, Judith

Homefarming


sehr gut

Ratgeber und Biografie

Judith Rakers ist wohl jedem als Journalistin und Sprecherin der Tagesschau bekannt. Mit dem Themengebiet des Gemüseanbaus hatte ich sie allerdings nicht verbunden, sodass ich sehr überrascht war, als ich ihr Buch in den Händen hielt. Jedoch hat mich diese Überraschung auch neugierig gemacht und ich habe mich auf eine Reise durch Frau Rakers Homefarming-Erfahrungen begeben.
Das Werk ist eine Mischung aus Ratgeber und Biographie. Geschichten, wie Frau Rakers zum Homefarming gekommen ist, werden mit Tipps und Tricks verbunden. Wir erfahren, wie Judith Rakers die Planung begann und bekommen einen Einblick in ihre Erfolgserlebnisse und Rückschlage, sodass das Werk einfach Mut macht.
Mir als Anfängerin hat das Buch einen ersten guten Eindruck vermittelt, sodass ich direkt wusste, worauf ich achten sollte. Die Angebote sind vielfältig, es gibt Informationen zu Kräutern, Obst und Gemüse sowie zusätzlich einen Abschnitt zur Hühnerhaltung. Zudem gibt es am Ende noch eine Auswahl an Rezepten, sodass man seine Ernte direkt auf den Tisch bringen kann.
Der Schreibstil ist locker und das Werk hat sich als empfehlenswert für Anfänger des Homefarmings herausgestellt.

Bewertung vom 12.03.2021
Pretty Happy
Schink, Nena;Wulf, Vivien

Pretty Happy


gut

Leider zu oberflächlich

In „Pretty Happy“ untersuchen die Autorinnen Nena Schink und Vivien Wulf die Annahme, dass Schönheit glücklich macht und wollen aufzeigen, wieso diese Denkweise nicht zutrifft und uns in unserem Alltag einschränkt.
Leider konnte mich „Pretty Happy“ nicht vollends überzeugen. Es beginnt stark mit einem informativen Überblick über Schönheitsideale und ihren Wandel, und auch der Filterwahn der Sozialen Medien wird kritisch angesprochen. Danach verliert das Buch aber relativ schnell an Spannung. Die Autorinnen wollen viele Themen ansprechen, dieses führt leider zwangsläufig dazu, dass sie sehr oberflächlich bleiben und in einem lockeren Plauderton einige Basics vermittelt werden. Außerdem wird das Genre des Buchs immer unklarer. Begann es doch irgendwie als ein Überblick über die Gefahr von Schönheitsidealen hat man im Laufe des Lesens das Gefühl, dass man nur noch zwei ineinander gearbeitete Biografien der Autorinnen liest, welche oberflächlich mit wissenschaftlichen Argumenten unterlegt wurden.
Außerdem muss kritisch angemerkt werden, dass eine totale Diskrepanz zwischen den Aussagen des Buchs und den Social Media Auftritten der Autorinnen herrscht. Während sie im Buch dazu aufrufen, sich auch ungestylt zu zeigen und sich nicht im Instagram-Schönheitswahn zu verlieren, tun sie jedoch genau dieses. Schaut man sich die Instagramprofile der beiden an, findet man nur perfekte Fotos, top gestylt und in Szene gesetzt. Man fragt sich schon, wieso man ausgerechnet einem Buch folgen sollte, dessen eigene Autorinnen ihre Message nicht umsetzen.
Während die Idee hinter dem Werk gut ist, ist es die Umsetzung leider nicht. Es wurde zu viel gewollt, sodass es sehr oberflächlich bleibt und eine vertiefende Auseinandersetzung gänzlich fehlt. Hierfür kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 10.03.2021
Der Junge, der den Wind einfing
Kamkwamba, William;Mealer, Bryan

Der Junge, der den Wind einfing


ausgezeichnet

In „Der Junge, der den Wind einfing“ erzählt William Kamkwamba seine beeindruckende Lebensgeschichte. William wächst in Malawi auf. Seine Eltern sind Farmer und die Lebensumstände der Familie sind von Geldsorgen dominiert. Nach einer schweren Hungersnot kann sein Vater nicht mehr genug erwirtschaften und sieht sich gezwungen, seinen Sohn von der Schule zu nehmen, da er sich die Schulgebühren nicht mehr leisten kann. William will jedoch lernen, und wenn er es nicht in der Schule kann, dann tut er es halt privat. So besucht er die Bücherei und findet dort ein Physikbuch, das sein Leben verändern wird. Er beginnt im gesamten Dorf nach Material zu suchen und baut schließlich ein Windrad. Plötzlich hat seine Familie Licht, ohne sich Sorgen um die Stromrechnung machen zu müssen.
„Der Junge, der den Wind einfing“ hat mich zutiefst berührt. Der Schreibstil ist sehr authentisch, William nimmt uns mit auf eine Reise durch sein Leben. Wir leiden mit der Familie, wenn sie hungrig in den Tag starten müssen, wir trauern mit William, als er die Schule verlassen musste und wir freuen uns jedes Mal, wenn eins seiner Experimente erfolgreich ist. Es hat mich sehr berührt, wie William losgegangen ist, sein Physikbuch gelesen hat und dann auf der Straße nach Material für seine Experimente gesucht hat. Das Zitat „Die Afrikaner machen jeden Tag das Beste aus dem Wenigen, das sie haben. Mit ungeheurer Kreativität stellen sie sich den Herausforderungen des Landes. Wo die Welt Müll sieht, sieht Afrika Recycling. Wo die Welt Abfall sieht, sieht Afrika einen Neuanfang“ (Kamkwamba 2021: 351). William hat bewiesen, dass er ein unglaublich kreativer Mensch ist und sich von nichts davon hat abhalten lassen, seine Vision zu realisieren.
Mich hat die Biografie unglaublich berührt und beeindruckt. Zu lesen, wie jemand einen Traum hat und diesen trotz vieler Hindernisse umsetzt, ist einfach nur inspirierend und wird mich noch lange begleiten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, ich würde mich auch sehr freuen, wenn das Werk Einzug in den schulischen Lehrplan finden würde. Wir brauchen mehr solcher Heldengeschichten.

Bewertung vom 02.03.2021
Frostmond
Buchholz, Frauke

Frostmond


ausgezeichnet

Eine andere Seite Kanadas

In Montreal wird die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin aufgefunden. Bereits seit Jahren verschwinden junge indigene Frauen spurlos und die Polizei scheint sich nicht für die Verbrechen zu interessieren. Erst das Auffinden Jeanettes Leiche, die ebenfalls eine junge Frau indigener Abstammung ist, zieht die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. Das Ermittlerduo LeRoux und Garner wirdauf den Mordfall angesetzt und sie beginnen ihre Ermittlungen im Reservat der Cree. Hier stoßen sie auf Ablehnung, schließlich scheint sich die weiß-kanadische Bevölkerung nicht wirklich für die indigene Bevölkerung zu interessieren. Auch Jeanettes Cousin Leon Maskisin beginnt auf eigener Faust nach dem Mörder seiner Cousine zu suchen, und schnell geraten alle Ermittler in Bedrängnis.
Denkt man an Kanada, denken wohl die meisten Menschen an ein absolutes Vorzeigeland ohne Probleme. Die Autorin öffnet dem Leser hier die Augen und stellt die dunkle Seite Kanadas vor, die systematische Benachteiligung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung. Beginnt man die Lektüre, stößt man schnell auf die Frage, ob es gelingen kann, wenn zwei weiß-kanadische Ermittler Verbrechen an der indigenen Bevölkerung aufdecken sollen, schließlich ist es doch die weiß-kanadische Bevölkerung, die die indigenen Völker unterdrückt und diskriminiert. Schnell wird deutlich, dass LeRoux und Garner ihre Ermittlungen begleitet von einer großen Portion weißer Überheblichkeit durchführen, sodass man als Leser wirklich froh ist, dass auch Leon Maskisin die Ermittlungen aufnimmt. Leon orientiert sich an den traditionellen Werten der Cree und will Gerechtigkeit für sein Volk und Gewissheit über das Schicksal seiner Cousine. Die drei Ermittler fallen durch gegensätzliche Methoden auf und bilden einen interessanten Kontrast, bei dem ein Ermittler deutlich sympathischer erscheint.
Die Sorge, dass ein Werk einer deutschen Autorin über ein indigenes Volk Vorurteile und Stereotype reproduziert, war am Ende unbegründet, Frauke Buchholz gelingt es, das Volk der Cree angemessen darzustellen und sie öffnet dem Deutschen Leser die Augen und zeigt die in Kanada herrschenden Missstände auf. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für indigene Völker und ihre systematische Unterdrückung interessieren und mehr über diese oft verschwiegenen Missstände lernen möchten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2021
Hensslers schnelle Nummer Bd.1
Henssler, Steffen

Hensslers schnelle Nummer Bd.1


ausgezeichnet

Auch für Kochmuffel geeignet

Ich gehöre zwar nicht zur Fangemeinde Steffen Hensslers, aber trotzdem konnte mich dieses Kochbuch vollends überzeugen. Das Buch ist übersichtlich in verschiedene Kategorien unterteilt und deckt so eine große Bandbreite an Geschmäckern ab. Positiv anzumerken ist auch, dass die Anzahl der Zutaten, die Dauer der Zubereitung und ein Hinweis, ob das Gericht vegetarisch ist, sehr übersichtlich angegeben wurden. So muss man nicht lange herumsuchen, sondern findet die benötigten Informationen auf den ersten Blick.
Ich koche eher ungern, da dieses immer sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Problem behebt dieses Kochbuch, die Rezepte sind schnell nachgekocht und dauern nie länger als 25 Minuten. Dieses ist die perfekte Zeit für jemanden, der nicht gerne in der Küche steht, so bleibt noch ausreichend Zeit zum Genießen.
Die Rezepte sind im Buch sehr schön angerichtet, beim Durchblättern bekommt man direkt Hunger und möchte alles sofort probieren. Von mir gibt es eine Kaufempfehlung für jeden, der gerne lecker isst, aber nicht gerne in der Küche steht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2021
Sommer der Träumer
Samson, Polly

Sommer der Träumer


gut

Sommerfeeling ohne Spannung

Nach dem Tod ihrer Mutter steht die achtzehnjährige Erica Hart vor einem Trümmerhaufen. Als sie dann eine Einladung auf die griechische Insel Hydra erhält, wo eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter lebt, zögert sie nicht lange und verlässt London gemeinsam mit ihrem Freund in Richtung Griechenland. Dort finden sie sich in einer Künstlergemeinde wieder, in der auch der kanadische Musiker Leonard Cohen lebt. Erica genießt den Sommer auf Griechenland, doch plötzlich muss sie merken, wie schnell der Traum des griechischen Sommers zerbrechen kann.
Bereits das Cover weckt Fernweh. Als Leser*in träumt man sich auf die griechischen Inseln und raus aus dem tristen Lockdown-Leben. Auch der Roman brilliert durch seine Beschreibung der griechischen Inseln, des Sommers, der Sonne und der Träume. Durch den sehr bildlichen Schreibstil der Autorin hat man schnell Bilder der Handlung im Kopf und findet sich selbst auf einer griechischen Insel wieder.
Der Roman startet stark, kann diese Spannung allerdings nicht halten. So verläuft er sich irgendwann in einem Wirrwarr aus vielen Namen, die man nicht mehr durchblicken kann, und einer sachte dahinplätschernden Handlung, in der nichts Aufregendes mehr passiert. Irgendwann springt es nur noch von einem zum anderen kleinen oder großen Drama in den Beziehungen zwischen den Charakteren und lässt sich nur noch sehr zäh lesen.
Auch wenn die Geschichte am Ende noch mal dramatischer wurde, konnte sie mich nicht überzeugen, mein Interesse hat sie durch die lange Zeit nur seicht vor sich hin plätschernde Handlung verloren. 3 von 5 Sternen für Reise aus dem Lockdown auf die griechischen Inseln, die leider nicht durch Spannung überzeugen konnte.