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Juli

Bewertungen

Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2021
Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2
Bennett, S J

Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2


sehr gut

In einem Zeitungsartikel entdeck die Queen ein Bild, das vor Jahren aus ihrer Privatsammlung verschwunden ist. Während sie ihre Privatsekretärin darauf ansetzt herauszufinden, wie das Bild verschwinden konnte findet man im Pool des Palastes zu allem Überdruss auch noch die Leiche einer langjährigen Haushälterin. Die Queen glaubt kaum daran, dass es sich hierbei wirklich um einen Unfall handelt und geht der Sache selbst auf den Grund. Selbstverständlich kann sie nicht selbst ermitteln, hält im Hintergrund die Fäden aber fest in der Hand. Dabei stoßen sie auf Drohbriefe und eine weitreichendere Verschwörung als geahnt.

Ich selbst habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen und würde behaupten, dass mir dadurch ein paar Hintergrundinformationen gefehlt haben. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte in sich geschlossen und lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Dabei wird die Geschichte immer wieder durch den britischen Humor aufgelockert und mit royalen Details gefüllt.

Der erste Teil des Buches war jedoch ein wenig schleppend zu lesen und die Ermittlungen rund um den Tod der Haushälterin sind eher in den Hintergrund gerückt. Im zweiten Teil ist dann aber einiges an Spannung aufgekommen und die Geschichte hat sich sehr positiv entwickelt. Ich selbst bin ab und an mit den vielen Namen ein wenig durcheinandergekommen, was sich im Laufe der Geschichte aber gebessert hat. (Durch Vorkenntnisse aus dem ersten Band fällt das vermutlich leichter.) Die Auflösung des Falles enttäuscht auf jeden Fall nicht und das Buch sorgt für ein paar angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 18.10.2021
Blinder Zorn und Blaue Zipfel
Ringlein, Birgit

Blinder Zorn und Blaue Zipfel


ausgezeichnet

Dora Dotterweich hat genug von ihrem Job im Eppelein und beschließt kurzerhand zusammen mit ihrer besten Freundin Mona ein eigenes Lokal zu eröffnen. Schon kurz nach der Eröffnung der Hexenküche liegt eine Kundin tot vor der Tür. Vor lauter Neugier getrieben fängt Dora, sehr zum Leidwesen von Kommissar Janzen, selbst an nach dem Mörder zu suchen.

Dora Dotterweich ist definitiv nicht auf den Mund gefallen und handelt erst bevor sie nachdenkt. Mit viel Witz und Charme bringt Birgit Ringlein die Leser des Öfteren zum Schmunzeln. Wer hier eine spannenden Mordermittlung aus Sicht der Kommissare erwartet ist bei diesem Krimi definitiv an der falschen Stelle, alle anderen werden jedoch nicht enttäuscht.

Das Buch ist im Dialekt geschrieben und zeigt Dora auf eine freche, fränkische Art. Auch ohne Vorwissen der ersten beiden Bänder lässt sich dieses Buch super lesen. Man findet sehr leicht in die Geschichte rein und obwohl diese durch witzige Szenen immer wieder aufgelockert wird, entwickelt sich auch eine gewisse Spannung. Das Ende kam für mich unerwartet, allerdings absolut schlüssig. Die vielen Rezepte eignen sich wunderbar zum Nachkochen und das Buch hat den Titel ‚fränkischer Genusskrimi‘ absolut verdient. Eine super Mischung aus Kochen und Ermittlungsarbeit. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2021
Unter dem Schnee
Burseg, Katrin

Unter dem Schnee


ausgezeichnet

Kurz nach Weihnachten 1978 soll Louise von Schwan beerdigt werden, welche die Baumschule der Familie seit fünf Jahrzehnten führte und durch mehrere Krisen brachte. Doch die Beerdigung fällt aufgrund eines Schneesturmes aus und auch in den kommenden Tagen ist nicht daran zu denken, dass Louise unter die Erde gebracht werden kann.

Neben dem Schneesturm, der die Bewohner im Haus einschließt, hat die Familie aber auch noch ganz andere Sorgen. Am Abend trifft ein unangekündigter Gast auf Schloss Schwanenholz ein und behauptet die Tochter der Verstorbenen zu sein. Während sich die einen Sorgen um ihr Erbe machen, kommen bei anderen die Erinnerungen zu schrecklichen Geschehnissen aus dem zweiten Weltkrieg hoch.

Ein sehr interessanter Roman, der einige historische Details enthält und auch auf die Schattenseiten des zweiten Weltkrieges blickt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und so bildhaft, dass man meint man wäre selbst bei Schneesturm im Schloss eingesperrt. Ein Roman, der eine tragische Familiengeschichte zum Vorschein bringt. Zusammen mit einer warmen Tasse Kakao gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.10.2021
Auf Basidis Dach
Ameziane, Mona

Auf Basidis Dach


ausgezeichnet

Mona Ameziane kommt 'halb aus Marokko, halb aus Deutschland'. Aufgewachsen ist sie in Deutschland, der Heimat ihrer Mutter, die Ferien verbrachte sie in Marokko. Und doch war sie in keinem der beiden Länder zu 100% Zuhause. Musste sie in Deutschland mit Rassismus kämpfen, so wurde sie in Marokko von Händlern übers Ohr gehauen, da sie eine 'Fremde' war.

Zusammen mit ihrem Vater macht sie sich auf den Weg nach Sober, dem Geburtsort ihrer Großmutter. Sie nimmt uns mit auf eine Reise zu ihren Wurzeln und zu sich selbst. Dabei berichtet sie auf eine herrlich lockere Art von ihren Erfahrungen aus beiden Welten.

Ihre Anekdoten und Geschichten sind weder verallgemeinernd noch beschönigend. Reflektierend erzählt Mona Ameziane, wie sie das Land, die Menschen und die Religion wahrnimmt und benennt hierbei auch Missstände. Dabei ist die Reise das Ziel und die Erkenntnis, dass man mehr als nur eine Heimat haben kann.

Während des Lesens musste ich immer wieder laut lachen, jedoch gab es auch nachdenkliche Momente. Eine Geschichte, die sehr angenehm zu lesen ist und den Leser*innen Marokko, zumindest das Marokko von Mona, näherbringt. Ein Buch, das Fernweh auslöst!

Bewertung vom 04.10.2021
Das Weihnachtsherz
Schwarzhuber, Angelika

Das Weihnachtsherz


ausgezeichnet

Berührende Familiengeschichte

Katja kehrt zurück in ihr Heimatdorf, um die Goldschmiede ihrer Familie nach dem Tod ihres Vaters zu retten. Als sie eine Anfrage aus dem Elsass erhält stößt sie nicht nur auf ein altes Schmuckstück, sondern auch auf eine alte Familiengeschichte.

Auch wenn der Einstieg in die Geschichte sicherlich alles andere als leichte Kost ist, so handelt es sich hierbei dennoch um eine wunderschöne Familiengeschichte. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und schafft es weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
Angelika Schwarzhuber nimmt ihre Leser in ihrem Buch mit auf eine Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, indem einige Ausschnitte im Jahr 1944 spielen.
Weg von Weihnachtsroman-Klischees und Kitsch ist dieser Roman eine Empfehlung für alle, die auf der Suche nach einer etwas anderen Weihnachtsgeschichte sind. Dabei kommen aber weder Weihnachtsfeeling noch Liebesgeschichte zu kurz.

Bewertung vom 30.09.2021
Die Toten von Haywood Grove: Der erste Fall für Barry Monroe (eBook, ePUB)
Spinner, Dominic

Die Toten von Haywood Grove: Der erste Fall für Barry Monroe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In Haywood Grove, einem kleinen verschlafenen Städtchen im Norden Amerikas, gibt es eine Leiche und für die Polizei ist schnell klar, wer der Täter ist. Barry und seine Freunde sind da allerdings anderer Meinung und fangen selbst an Nachforschungen zu betreiben. Dabei stoßen sie auf eine längst vergessene Geschichte aus der Vergangenheit. Und neben dem Mordfall hat Barry auch noch die üblichen Teenager Probleme, wie zum Beispiel die erste große Liebe.

Das Buch ist in der Ich-Perspektive des siebzehnjährigen Berrys geschrieben, der als Reporter der Schülerzeitung ein Talent zum Schreiben hat. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Geschichte wird zwischendurch immer wieder aufgelockert, ohne dabei an Spannung zu verlieren. Hierbei kommen weder der Mordfall noch die Liebesgeschichte zu kurz. Und auch wenn man nach und nach die Geschichte durchschaut, so ist das Ende dann doch ein wenig anders, als erwartet.
Wem die Drei??? gefallen, der wird auch dieses Buch mögen. Denn dass Dominic Spinner selbst ein Fan von ihnen ist, spiegelt sich auch in der Geschichte wider. Ich hoffe auf weitere Fälle für Barry und seine Freunde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

1942 muss Eva zusammen mit ihrer Mutter Paris verlassen, nachdem ihr Vater von den Nazis verhaftet wurde. Sie flieht in ein kleines Bergdorf um von dort in die neutrale Schweiz zu gelangen. Vor Ort lernt sie Rémy kennen, einen Wiederstandskämpfer, der ihr Talent für Fälschungsarbeiten erkennt. Anders als geplant bleibt sie länger und beginnt zusammen mit Rémy falsche Dokumente für überwiegend flüchtende Kinder zu erstellen. Um die Identität der Kinder nach dem Krieg wiederherstellen zu können hält sie diese verschlüsselt in einem Buch fest, dem Buch der verschollenen Namen. Doch die Deutschen kommen immer näher und die Wiederstandskämpfer geraten immer mehr in Gefahr.

Von Anfang an erlebt man Evas Schicksal und fiebert mit ihr mit. Sie kämpft still im Hintergrund des Wiederstandes und ist doch ein wichtiger Teil von diesem. Kerstin Hammel erzählt Evas Geschichte in zwei Zeitebenen, einmal 1942 und 2005, wobei der überwiegende Teil der Geschichte während des Krieges spielt. Die Geschichte handelt von Mut und Vertrauen, aber auch von Verrat und Hilflosigkeit. Eine historisch, tragische Liebesgeschichte, bei der ich einige Tränen verdrückt habe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.