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lustaufbuch

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2022
Fast ein Idyll
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


weniger gut

Wirklich nur konstruierte Geschichten
Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch "Fast ein Idyll - Halbwegs wahre Geschichten" von der Germanistin Susanne Falk gefreut und ein Buch erwartet, dass Szenen um bereits (längst) verstorbene, bekannte Persönlichkeiten, gepaart mit biographische Züge spinnt, doch dabei nicht allzu fiktiv wird, sondern sich an der Realität orientiert.
Wer sich also für die jeweiligen Persönlichkeiten interessiert oder sich bereits mit diesen beschäftigt hat, für diejenigen ist das Buch keinesfalls zu empfehlen. Wer jedoch dagegen einfach unterhalten werden möchte, dem kann dieses Buch, vor alle aufgrund des Schreibstils gefallen.
Ob es überhaupt sinnvoll ist, diese "halbwegs wahren Geschichten" zu lesen und sich damit selber sein Bild von den dargestellten Personen verfälschen zu lassen, sei dahingestellt.
Ich war von diesem Buch einerseits positiv überrascht, da es sich sehr schnell lesen ließ und in einer wirklich schönen Sprache verfasst war, andererseits enttäuscht über diese falschen Wahrheiten. Wären diesselben kurzen Geschichten an keine echten Menschen angelehnt, wären sie besser!

Bewertung vom 29.04.2022
Papyrus
Vallejo, Irene

Papyrus


ausgezeichnet

Die Geschichte der Bücher
Es ist ein einzigartiges Buch, das die Autorin Irene Vallejo hier geschaffen hat. Es geht nämlich um die Geschichte der Bücher und hierbei wird das Thema nicht nur oberflächlich gestreift, sondern Vallejo geht in die Tiefe. Sie erforschte die Geschichte akribisch genau und lässt uns nun an ihren Entdeckungen und ihrem Wissen teilhaben, indem sie dieses großartige Buch geschrieben hat.
Beginnend von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches.
Es ist erstaunlich, höchstwahrscheinlich für jeden Leser, wie vielfältig doch die Geschichte der Bücher ist und wie wenig wir darüber wissen, obwohl wir uns tagtäglich in ihnen verlieren.
Von mir aus gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der sich für die Geschichte unserer Bücher interessiert.
Allein das Cover ist schon so ansprechend, sodass man in Buchhandlungen kaum daran vorbeigehen kann, ohne ihm nicht zumindest einen näheren Blick gewidmet zu haben.

Bewertung vom 14.04.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


ausgezeichnet

Pure Spannung
Die Autorin Marie Rutkoski hat mit ihrem Buch "Real Easy", einen spannenden Thriller geschrieben. Alleine das dazugehörige Cover sticht, durch die grünen Farben im Hintergrund und den grellen Schriftzug in Neonfarben, sehr ins Auge des Lesers und erzeugt durch das dschungelähnliche Muster eine mystische Spannung.
Die spannende Kriminalgeschichte, welche die Autorin hier erzählt, fesselt den Leser dieses Thrillers von Anfang an und lässt diesen kaum mehr aus seinem Bann los, sondern zieht diesen gar immer tiefer in dessen Sog, sodass man dieses Buch nur noch schwer aus der Hand legen kann und den Leser annähernd dazu zwingt, dieses in einem Rutsch zu verschlingen und danach erst einmal auf einen wirken zu lassen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der gerne in dunklen Bücherwelten schmökert und sich für spannende Literatur interessiert.

Bewertung vom 03.04.2022
Wo die Wölfe sind
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind


sehr gut

Wölfe - Fluch oder Segen?!
Charlotte McConaghy - jeder der gerne aktuelle, zeitgenössische Bücher liest, wird an ihrem Debütroman "Zugvögel" kaum vorbeigekommen sein. Wer ihr erstes Buch bereits kennt, kann sich nun über ihren, gerade erschienenen, zweiten Roman, mit dem wunderschönen Titel "Wo die Wölfe sind" freuen und zusammen mit Inti Flynn nach Schottland reisen und in die Welt der Wölfe und die atemberaubende Landschaft der Highlands eintauchen.
Dieses Buch ist so bewegend und nah am Menschen geschrieben, sodass es den Leser einfach mitnimmt, in seinen Bann zieht und ihn kaum mehr loslässt und das alles, obwohl es sich hierbei um keinen Thriller oder Krimi handelt. Das Thema Wölfe ist aktuell und wird es auch bleiben, da uns die Frage nach einem möglichen Zusammenleben mit diesen interessanten Tieren beschäftigt.
Jeder, der sich für Wölfe oder Tiere im Generellen interessiert, darf sich über dieses Buch freuen.

Bewertung vom 27.03.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Ein tolles Buch - wie vom Autor gewöhnt!
Das neue Buch „Das Mädchen und der Totengräber“ von Oliver Pötzsch ist sogleich der zweite Teil der Totengräber-Reihe, rund um den Inspektor Leopold Herzfeld, in Wien zu Ende des 19. Jahrhunderts. 
Leser die Oliver Pötzsch bereist von anderen Büchern, wie z.B. den Henkerstochter-Romanen, der Faustus-Saga oder dem Thriller über die Ludwig-Verschwörung kennen, wissen, dass der Autor nie enttäuscht, sondern vielmehr immer großartige, unterhaltende und spannende Bücher liefert, die auch das Zeitgeschehen super einfangen und dem Leser präsentieren. So auch hier.
Beim Lesen dieses Kriminalromans verspürt man keineswegs Langeweile, sondern ist vielmehr die ganze Zeit über gespannt dabei, was unter anderem auf seine schöne Art zu Schreiben zurückgeführt werden kann.
Von mir gibt es für dieses Buch eine klare und deutliche Leseempfehlung! Mit den Büchern von Oliver Pötzsch sind alle Leser, welche sich für vergangene Zeiten interessieren, bestens bedient.

Bewertung vom 17.03.2022
Die Wächterinnen von New York
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


sehr gut

Spannender SciFi und Fantasy Roman einer preisgekrönten Autorin
Die, schon mit zahlreichen Preisen gekrönte, Autorin N. K. Jemisin hat nun mit ihrem neusten Roman, mit dem Titel "Die Wächterinnen von New York", ein Buch geschrieben, dass nur so vor Action und Spannung strotzt. Auch das Cover ist mehr als nur ansprechend. Wer zusätzlich nach der Lektüre dieses Buches sich nochmal etwas intensiver dem Cover widmet, der wird auch den Eindringling dieser Story, anhand der leicht angedeuteten und sehr feinen Tentakelarme, entdecken.
Generell hat die Autorin N. K. Jemisin eine wundervolle Art um in ihr Buch und das gesamte Handlungsgeschehen einzutauchen. Auch die Struktur des Buches bleibt das ganze Buch über klar und deutlich und der Leser muss sich zwar teils etwas mehr, teils ein bisschen weniger bemühen beim Geschehen zu bleiben und durchzublicken, doch grundsätzlich liegt hier ein äußerst gelungenes Werk vor, welches ich jedem, der sich für Science Fiction und Fantasy interessiert ans Herz legen würde.

Bewertung vom 09.03.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


sehr gut

Eine neue Tell-Erzählung
Wer den Autor Joachim B. Schmidt schon von seinem letzten Buch "Kalmann" kennt, der kennt diesen Autor noch lange nicht, denn jetzt, mit seinem neuen Buch "Tell" beweist er, dass er noch viel mehr kann und sein bisheriges Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Diesmal hat er sich an ein ganz großes und auch weltbekanntes Thema gewagt und zwar an die Tell-Sage.
Seit Schillers Wilhelm Tell, oder spätestens ab dem gleichnamigen Buch von Max Frisch, kennt jeder der gern liest, seine Geschichte.
Joachim B. Schmidt jedoch nutzt weder das Drama, noch normale Prosa für seine Darstellung des Themas, sondern er erzählt in zehn größeren Kapiteln mit schnell wechselnden Episoden, verstärkt durch Figuren-, Szenen- und Ortswechsel, die Handlung.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und das Lesen hat einfach nur Spaß gemacht.
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass man des öfteren nicht genau durchblickt, wie die jeweiligen Personen im Verhältnis zueinander stehen.

Bewertung vom 08.03.2022
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
Matthiessen, Susanne

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn


sehr gut

Die Sylter Kindheit geht weiter

Die Autorin Susanne Matthiessen legt nun, nach ihrem vorangegangenen Roman "Ozelot und Friesennerz - Roman einer Sylter Kindheit" mit ihrem neuesten Buch "Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn" nach und erzählt chronologisch fortführend von der Sylter Jugend.
Genau so wie beim ersten Buch dieser Reihe, wurde für das Cover wieder eine ältere Fotografie ausgewählt, die bestens zum Inhalt dieses Buches passt und den Leser ganz wundervoll in diese Zeit abtauchen lässt.
Die Autorin Susanne Matthiessen erzählt hierbei von ihrem Erlebnis, als sie während der Lockdown-Zeit Sylt erkundet hat, während die Insel für den Rest der Bevölkerung großteils gesperrt war. Hierbei spannt sie dann in den Bogen zu ihrer Jugendzeit und lässt uns an dieser Zeit ganz intensiv teilhaben.
Jeder, der die Insel Sylt oder andere Inseln liebt, wird sich genau so sehr auch in dieses Buch verlieben.

Bewertung vom 08.03.2022
Im Rausch des Aufruhrs
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


sehr gut

Spannende Geschichte eines Jahres
Der Autor Christian Bommarius legt nach seinem erfolgreichen, vorangegangen Buch "1949 - Das lange deutsche Jahr", nun mit seinem neusten Werk "Im Rausch des Aufruhrs - Deutschland 1923"nach. Es geht hierbei, wie der Titel schon vermuten lässt, um das ereignisreiche Jahr 1923. Geprägt von Hyperinflation, kommunistischen und nationalistischen Aufständen und dem gewaltigen Aufstieg der Unterhaltungsbranche.
Unterteilt in Kapitel, die sich jeweils mit einem Monat dieses Jahres beschäftigen, reiht sich das epochale Buch durch die verschiedensten Kapitel dieses außergewöhnlichen Jahres.
Diese Lektüre wird durch passende Bilder ergänzt, welche den Inhalt noch einmal vertiefen und den Leser noch besser in die damalige Zeit abtauchen lassen.
Passend dazu ist auch das Cover, welches genau diesen Höhepunkt der Kultur widerspiegelt.

Bewertung vom 28.02.2022
Unser wirkliches Leben
Crimp, Imogen

Unser wirkliches Leben


weniger gut

Anders als erwartet
Die Autorin Imogen Crimp erzählt in ihrem Romandebüt "Unser wirkliches Leben", eine ganz besondere Geschichte. Zum Einen geht es um die wechselnden Machtverhältnisse und zum Anderen um das Nachtleben. Geschildert wird dies alles aus höchst psychologischer Sicht, eingehend auf das menschliche Handeln und menschliche Bedürfnisse.
Trotz dieser vielen positiven Eindrücke, konnte mich das Buch als „Gesamtpaket“ nicht wirklich überzeugen. Leider war der Erzählstil etwas trocken und es war nicht allzu leicht diesem immer zu folgen und vor allem, immer bei der Handlung dabei zu bleiben.
Auch der Fakt, dass die Autorin in ihrem Buch keine wörtlichen Reden benutzt, ist vielleicht künstlerisch geschrieben, schafft aber eine unnötige Distanz zwischen Autor und Leser und erschwert zudem die Lektüre und macht sie eher abstrakt.
Wirklich überzeugt bei diesem Buch hat mich das schöne, abstrakte, in prägnanten Farben gehaltene, Cover.