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LaNasBuchclub

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2021
Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1
Jayawanth, Mounia

Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1


sehr gut

"Nightsky Full of Promise" ist der neue New Adult Roman aus der Feder von Autorin Mounia Jayawanth. Gleichzeitig ist es auch der Auftaktband zur Berlin-Night-Trilogie aus dem LYX-Verlag.

Mir hat das Buch insgesamt wirklich gut gefallen. Nachdem ich durch das wundervolle Cover auf das Buch aufmerksam wurde, war es spätestens nach der Leseprobe ganz um mich geschehen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr ansprechend, sodass man sehr schnell an den Seiten klebt und mit dem Lesen nicht mehr aufhören kann. Auch gibt es immer wieder absolut lustige Dialoge und innere Monologe der Protagonisten, die dem Buch eine wunderbare Stimmung verleihen.
Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Sydney und Luke, was dem Leser ermöglicht Emotionen und Handlungen der Protagonisten besser zu verstehen. Besonders in dieser Geschichte, in der Fehlkommunikation zwischen den Figuren viel erzählerischen Raum einnimmt, war es sehr bereichernd beide Perspektiven zu haben.

Die Geschichte an sich fand ich bis auf einige Aspekte auch sehr gelungen. Ich fand klasse, wie unerschrocken die Autorin mit gängigen Geschlechterklischees aufräumt und ihren Charakteren Individuelle Facetten geschenkt hat. Auch haben schwere aber wichtige Themen wie Feminismus und Selbstliebe unaufdringlich einen Platz in der Geschichte gefunden und machen alles ein wenig ehrlicher und authentischer. Das hat das Buch nicht nur interessanter gemacht, sondern auch etwas herrlich Erfrischendes an sich.

Auch die Handlung kann sich insgesamt sehen lassen. Ein großer Spannungsträger ist natürlich die Frage danach, weshalb Luke Sydney vollkommen vergessen hat. Normalerweise finde ich es eher anstrengend, wenn solche Geheimnisse exzessiv in die Länge gezogen werden, nur um das Drama aufrech zu erhalten, besonders wenn man schon beginnt zu ahnen, was das "Geheimnis" ist. Hier ist es der Autorin aber gut gelungen die große Enthüllung über die Ereignisse in Lukes Vergangenheit hinaus zu zögern und den Leser dennoch durch geschickt platzierte Hinweise bei der Stange zu halten.

Nicht so begeistert war ich allerdings von dem beinahe lästigen Unwillen der Protagonisten miteinander zu reden. Natürlich muss man bedenken, dass die Geschichte im Grunde von dieser Fehlkommunikation lebt, aber mit der Zeit war es mir einfach etwas zu viel des Guten. Besonders Sydney war dahingehend eher enttäuschend.

Zu Beginn mochte ich Sydney als Protagonistin sehr, besonders dieser selbstironische Unterton, den sie an den Tag legt. Sie ist herzlich, lustig und backt nebenbei auch ganz hervorragend. Sie wirkt nahbar und ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und glaubhaft geschildert und man kann durchaus nachfühlen, wie sehr es sie verletzt hat und immernoch verletzt, dass Luke sie vergessen hat. Dennoch habe ich ihr Verhalten teilweise als anstrengend, unerwachsen, gemein und unfair empfunden. Zumindest wann immer es um Luke ging. Passiv-aggressiv ist gar kein Ausdruck. Als klar ist, dass sie sich in Zukunft bei der Arbeit im Café öfter begegnen, ist ihr Umgang mit dieser Neuerung mehr als unprofessionell. Sie ist ja sogar bereit ihre Chefin um seine Kündigung zu bitten, ohne ihr einen Grund für diese Bitte zu nennen.
Es gibt zahlreiche solcher Beispiele, in denen sie mit ihrem abweisenden Verhalten Luke gegenüber schlicht über die Stränge schlägt und das geht zum Nachteil ihrer Sympathie. Besonders wenn man parallel dazu ließt, wie Luke sich immer stärker zu ihr hingezogen fühlt und nicht verstehen kann, weshalb sie ihn so sehr verabscheut. Dieses Informations Ungleichgewicht macht daraus einen mehr als unfairern Kampf, der noch dazu mehr als vermeidbar wäre, würde Sydney nur endlich den Mund aufmachen.
Luke hingegen hat mich ganz fix um den kleinen Finger gewickelt. Er ist eine interessante Figur, sympathisch, hilfsbereit und aufmerksam. Leider hat er eine wirklich schreckliche Familie und hat mit den Folgen dieses Umstandes schwer zu kämpfen. Je mehr man ihn und sein Leben kennenlern

Bewertung vom 05.11.2021
Drei Dates
Erhard, Franziska

Drei Dates


ausgezeichnet

Es geht weiter mit der sympathischen Londoner Mädels-WG rund um Ruby, Pen und Maisie. Nachdem Ruby im ersten Band mit Beau ihr großes Glück gefunden hat, schustert Autorin Franziska Erhard in diesem zauberhaften 2. Teil der Kisses-in-London Reihe nun auch das perfekte Happy End für Pen zusammen. "Drei Dates" hat eine in sich abgeschlossene Handlung und kann daher auch selbstständig gelesen werden.

Mir hat "Kisses in London - Drei Dates" wirklich sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Franziska Erhard hat mich bereits in "Drei Worte" total begeistert, deshalb hatte ich auch nicht weniger von diesem Teil erwartet. Enttäuscht wurde ich nicht. Er ist leicht, lebendig und dynamisch, total mitreißend und nicht zu vergessen gespickt mit lauter raffinierten und ungemein lustigen Sätzen.
Besonders erwähnenswert finde ich allerdings, dass aus Pen's Perspektive erzählt wird und ich finde unglaublich toll, wie gut ihre Persönlichkeit durch den Schreibstil zum tragen kommt. Würde ich nicht wissen, dass ein und dieselbe Person hinter Ruby und Pen steckt, könnte ich glatt denken, Pen hätte hier selbst ihre Geschichte zu Papier gebracht. Das hat mir als Leserin wirklich ein ganz besonderes Gefühl beim Lesen beschert, das ich sehr genossen habe.

Zur Handlung möchte ich niemandem etwas vorweg nehmen, deshalb verrate ich zum Inhalt nicht mehr, als das was hier schon steht. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Geschichte eher vor sich hinplätschert, auf keinen Fall langweilig, aber eben auch nicht mit einem mordsmäßigem Tempo. Wer also eher Drama und Action (in Liebesromnen durchaus nicht selten vertreten) sucht, wird in diesem Buch nicht fündig. Ich finde das aber gar nicht schlimm. Für mich gewinnt Pen's Geschichte ihre Spannung eben nicht durch super dramatische Szenen oder krasse Wendungen (wobei man hierauf keineswegs verzichten muss), sondern durch die Charaktere. Echte, authentische Charaktere, die einem ans Herz wachsen, die einen beschäftigen, zum Lachen und zum Grübeln bringen und mit denen man mitfiebern kann, bis sie endlich ihr Happy End finden.

Pen ist genau so ein Charakter. Ich könnte vermutlich ewig darüber schreiben, warum genau ich sie als Protagonistin so interessant gefunden habe. Sie ist lustig, liebenswert, clever und bringt zweifellos eine gute Portion weiblichen Charme mit. Sie hat wirklich viele gute Seiten, aber besonders interessant, sind ihre nicht so guten Seiten. Pen entwickelt sich zu einem Paradebeispiel für "seinem eigenen Glück im Weg stehen". Und ich finde die Autorin hat sich in diesem Fall richtig was getraut, indem sie Pen einige Eigenschaften verpasst hat, die im Allgemeinen eher wenig Sympathie beim Leser generieren. Pen entpuppt sich nämlich als ganz schön oberflächlich und materialistisch.
Ich hätte gedacht, gerade diese Eigentschaften würden mich mehr stören, allerdings kann ich nicht sagen, dass das der Fall war. Viel eher war es echt spannend mal eine Protagonistin zu haben, die diese Facetten aufweist und sich ihrer Schwächen noch erst bewusst werden muss. Pen war einfach erfrischend menschlich und authentisch.
Und für jede Szene, in der man sie vielleicht ein kleines bisschen schütteln wollte, damit sie die Augen aufmaucht und ihre Lebenseinstellung überdenkt, wird man durch ihre ehrliche und einnehmende Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte mehr als entschädigt.

Auf die männlichen Wesen in diesem Roman möchte ich auch nicht unbedingt eingehen, viel zu spaßig ist es sie mit ihren Vorzügen und Marotten selbst kennen (und lieben?) zu lernen. Aber jeder von ihnen - auf die ein oder andere Art - ist eine Bereicherung für die Geschichte oder zumindest eine in-Zukunft-vielleicht-mal-lustige Partyanektdote für Pen.

Eine besondere Freude an "Drei Dates" war das Wiedersehen mit Pen's Mitbewohnerinnen. Alle drei sind so unterschiedliche Charaktere, dass es jedes Mal ein großes Vergnügen ist, wenn sie zusammen kommen und sich in ihren Gesprächen verlieren. Besonders Masie ist als

Bewertung vom 05.11.2021
IMPERIAL - Stay With Me 2
Sage, Maddie

IMPERIAL - Stay With Me 2


sehr gut

"IMPERIAL - Stay with me" von Maddie Sage ist der 2. Teil ihrer Roman-Reihe rund um den Königshof von Wittles Cay und dessen Bewohner. Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt, wie es mit Lauren und Alex weitergeht.
Insgesamt hat mir diese Fortsetzung gut gefallen, wobei "Stay with me" nicht ganz an seinen Vorgängerteil herankommt.
Der Schreibstil von Maddie Sage ist flüssig und sehr anschaulich, sodass die Beschreibungen der Handlungsorte sehr lebendige Bilder entstehen lassen. Nachdem Teil 1 hauptsächlich auf Wittles Cay Island spielt, war es eine angenehme Überraschung, dass Teil 2 mit einigen durchaus spannenden Ortswechseln aufwarten konnte.

Eine weitere Veränderung war, dass man die Geschichte nicht nur aus Sicht von Alex und Lauren lesen konnte, sondern die Erzählanteile auf noch mehr Figuren aufgeteilt wurden, die mit ihren ganz eigenen Problemen klar kommen mussten. So ließt man bspw. häufiger aus der Perspektive von May, Laurens Schwester, ihrer besten Freundin Jane oder auch Prinzessin Maisie.
Das hat mir einerseits sehr gefallen, weil es mehr Abwechslung in die Handlung brachte und es ermöglichte, ebendiese Figuren viel besser kennen zu lernen. Andererseits waren mir persönlich diese teilweise abrupten und zahlreichen Perspektivwechsel eine Spur zu chaotisch. Auch sind manchmal enorm viele Kapitel vorrübergezogen, ehe man zu einem Erzähler, zB Jane zurückgekehrt ist. Da musste ich mich erstmal kurz daran erinnern: "Aah, bei ihr ist ja gerade das und das passiert".
Mit der Zeit war es also wirklich etwas heikel, einen guten Überblick über alle Handlungsstränge zu behalten.

Was die Charakterentwicklung angeht, so konnten mich in diesem Teil eher die Nebenfiguren von sich überzeugen. Besonders Jane, die im ersten Teil nicht sehr viele Sympathiepunkte gesammelt hat, wird hier nahbarer und komplexer. Es fällt leichter ihre Probleme und Ängste zu verstehen und ich muss sagen, dass ich sie nach diesem Teil sehr gerne mag.
Selbst Maisie macht eine interessante Entwicklung durch. Sie ist keine Antagonistin, die man stumpf hassen kann, sondern überrascht mit der Zeit immer wieder. Richtig mögen tue ich sie nach wie vor nicht, aber zweifellos gehört sie zu den interessanteren Figuren dieser Reihe.
Von Alex und Lauren hingegen war ich nicht ganz so begeistert. Lauren hat viel einstecken müssen und verständlicherweise darunter gelitten. Sie ist nicht mehr ganz diese starke, junge Frau aus dem ersten Teil, sondern muss eine ganze Menge verarbeiten. Ihre Entwicklung ist schlüssig und trotzdem hatte ich emotional nicht ganz die Verbindung zu ihr, wie in "Wildest dreams", was schon ein wenig schade war.
Mit Alex konnte ich - ganz blöd gesagt - ein wenig mehr anfangen. Seine innere Zerrissenheit ist toll dargestellt und animiert gerade dazu, mit ihm mit zu leiden. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er vielleicht lernt etwas reflektierter mit seinen Fehlern und Problemen umzugehen, anstatt dieselben Fehler immer wieder zu machen und in Ratlosigkeit, Wut und Selbstmitleid zu zerfließen.

Laurens und Alex Umgang miteinander hat mich in diesem Teil auch nicht überzeugt. Mir war es etwas zu wenig offene Kommunikation (nach allem was sie schon durchgemacht haben, nicht zu viel verlangt), etwas zu viel jugendliches Drama und etwas zu viel Hin und Her zwischen den Beiden.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich in diesem Buch zu viel der Handlung wiederholt, und habe das als etwas anstrengend empfunden.

Ganz toll (oder grausam, je nachdem wie mans betrachtet) war, dass die Autorin nach dem bösen Cliffhanger am Ende des ersten Teils in "Stay with me" noch ordentlich einen drauf gesetzt hat. Wieder einmal versteckt sich hinter dem eher zurückhaltenden Cover ordentlich Action, die einen ungeduldig auf Teil 3 warten lässt.

Mein Fazit fällt also insgesamt ganz gut aus. Für ein Buch über Dramen und Liebschaften von Royals, wartet "Stay with me" wirklich mit allem auf, was

Bewertung vom 05.11.2021
Unvergesslich / Only Us Bd.2
Harlow, Melanie

Unvergesslich / Only Us Bd.2


gut

Mir hat "Only Us - Unvergesslich" insgesamt gut gefallen, wobei es doch einige Aspekte gegeben hat, die ich persönlich nicht ganz rund fand.
Eine Sache, die mich an diesem Buch wirklich begeistert hat, ist der wunderbare Schreibstil. Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Oliver und Chloe, wobei auch immer wieder kleine Rückblenden in ihre gemeinsame Vergangenheit eingeflochten werden. So entsteht beim Lesen ein Gefühl von Abwechslungsreichtum, dass der Geschichte echt Pepp verleiht.
Darüber hinaus hat Melanie Harlow einen Weg gefunden so geschickt mit ihren Worten umzugehen, dass ein unwiderstehlicher Sog entsteht, der einen nicht so schnell wieder loslässt. Sie schreibt eingängig, lebendig und sehr bildhaft. In der Kombination war es absolut mitreißend.
Erstmal angefangen mit dem Buch, konnte ich es nie wirklich lange beiseite legen und so ließ es sich super schnell und locker runterlesen.
Das hat mich auch sehr für die kleineren Schwächen in der Handlung entschädigt. Für meinen Geschmack hätte das Buch etwas dynamischer und überraschender ausfallen können.
Mit den Protagonisten in diesem Roman bin ich nur bedingt warm geworden. Besonders Chloe hat mich ein wenig enttäuscht, da ihre Entwicklung nicht wirklich zu dem Bild gepasst hat, dass am Anfang von ihr gezeichnet wird. Statt der starken Frau, als die man sie zu Beginn kennenlernt, bekommt man eine sehr inkonsequente, beeinflussbare und sehr naiv-wirkende Protagonistin, deren Handeln für mich überwiegend unnachvollziehbar und anstrengend bleibt.
Oliver hingegen wirkt insgesamt schon sympathisch, doch auch sein Charakter ist eher schwierig. Ich wünschte die Autorin hätte ihm ein paar mehr Stolpersteine in den Weg gelegt, denn so leistet sich Oliver eine Katastrophe nach der Nächsten ohne wirklich je Konsequenzen zu spüren. Seinem Charakter hätte es sicherlich nicht geschadet, sich etwas mehr ins Zeug legen zu müssen.
Insgesamt hat mich "Only Us - Unvergesslich" nicht so vom Hocker gehauen, aber aller Kritik zum Trotz war es dennoch gut zu Lesen. Man kann gut in der Geschichte abtauchen, die Handlung plätschert so vor sich hin und der Unterhaltungsfaktor ist auch da.
Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass dieser Roman für mich nichts Besonderes war. Dafür waren mir die Charaktere zu schwierig und die Handlung zu flach. Richtig Enemies-to-Lovers war es leider auch nicht.
Es mag also etwas an Substanz fehlen, aber für Nebenher ist es eine super Lektüre, die man aufschlagen, genießen, zum Schluss aber auch weglegen kann, ohne ihr groß nachzuhängen.

Bewertung vom 20.10.2021
Klugscheißer Supreme / Lehrer Seidel-Romane Bd.3
Steffens, Thorsten

Klugscheißer Supreme / Lehrer Seidel-Romane Bd.3


sehr gut

Nach "Klugscheißer Royale" und "Klugscheißer Deluxe" erhält die Reihe von Autor Thorsten Steffens über den sympathischen Klugscheißer Timo Seidel mit "Klugscheißer Supreme" endlich sein großes Finale.
Und es sieht ganz danach aus, als würde der einstmals eher unterambitionierte Timo schließlich doch erwachsen werden. Nach vier anstrengenden und intensiven Jahren des Lehramtsstudiums, sieht er sich der finalen Herausforderung gegenüber: Das gefürchtete Referendariat!
Mit seiner Berufserfahrung und den guten Noten aus dem Studium sollte da doch eigentlich alles gut gehen, könnte man meinen - falsch gedacht!

Kaum ins Referendariat gestartet findet sich Timo ganz am Ende der Nahrungskette wieder, im andauernden Kampf um die Anerkennung seiner Kollegen und im Angesicht einer Alptraumklasse, die unbedingt mal "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" lesen sollte. Ein hartes Los für den passionierten Klugscheißer!

Ob und wie er sich durch den Schulalltag mannövriert und welche Pannen ihm da so passieren, darf der werte Leser auf 211 wunderbar lustigen Seiten dann selbst herausfinden.
Ich persönlich habe diesen letzten Teil zuerst gelesen, hatte dabei aber keine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden oder die Figuren kennenzulernen. Rückblickend würde ich aber sagen, dass es natürlich ganz klar mehr Sinn macht, der Reihe nach zu lesen.

Ich muss sagen, dass ich mich beim Lesen ganz köstlich amüsiert habe. Der Schreibstil ist locker und lässt sich super flüssig lesen. Eine tolle Ergänzung sind hier die an den Duden angelehnten Definitionen von Timos grandiosen Wortschöpfungen, die immer wieder in den Text mit eingebaut werden. Da kann man sich den ein oder anderen Begriff durchaus für den Alltagsgebrauch notieren!
Timo hat mir als Protagonist ebenfalls sehr gefallen. Obwohl seine Klugscheißerei in diesem Teil eher in kleineren Dosen kommt, haben seine sarkastische Art und die vielen ironischen Anmerkungen bei mir echt einen Nerv getroffen. Autor Thorsten Steffens hat ein gutes Händchen für Wortwitz und raffinierte Sprüche.

Es war schön mitzuverfolgen, welche Entwicklung Timo im Laufe des Romans durchmacht, insbesondere wenn man einen Blick auf seine Beziehungen wirft. Besonders die wachsene Bindung zu den Schülern seiner Klasse, mit denen er einen mehr als holprigen Start hatte, war wirklich toll zu verfolgen. Es sind auch gerade die Nebenfiguren wie Schüler oder Lehrerkollegen, die diesem Buch das gewisse Etwas verleihen und Timo zusätzlich Anreiz geben, sich weiter zu entwickeln. Natürlich liefern diese aber auch ordentlich Potential für lustige Momente, sei es das mysteriöse Kristallwasser der Kollegiums-eigenen Globuli-Gabi oder das Ninja artige Auftreten von Alliterations-Judith.

Mir hat "Klugscheißer Supreme" wirklich gut gefallen. Thorsten Steffens hat hier ein ausgesprochen lustiges Buch geschrieben, das trotzdem noch ordentlich Substanz hat und durch hinreißend ausgearbeitete Charaktere besticht. Ich habe das Buch in Windeseile durchgelesen und hatte viel Spaß damit, daher gibt es selbstredend eine Leseempfehlung und vier Sternchen mit dazu.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2021
Die Tränen der Welt
Falcones, Ildefonso

Die Tränen der Welt


sehr gut

"Die Tränen der Welt" ist der jüngste Roman aus der Feder des bekannten, spanischen Autors Ildefonso Falcones und das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe.
Bekannt für seine Chronik des spanischen Mittelalters in "Die Kathedrale des Meers" (2007), nimmt sich der Autor in seinem neusten Werk des Arbeiterkampfes an, der Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts in eiserner Umklammerung hielt. "Die Tränen der Welt" zeichnet ein kontrastreiches Gesellschaftsportrait Barcelonas im Angesicht hochmütigster Opulenz und bitterster Armut, das seinen Leser vollkommen in seinen Bann zu ziehen weiß.
Ich muss zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, um mit diesem Buch warm zu werden. Falcones' Schreibstil braucht nach meinem Empfinden seine Zeit, um den Leser einzufangen. Gerade zu Beginn waren die Seiten teilweise überladen mit Ausführungen zu Kunst und Architektur, Politik, Klassenkampf und natürlich zu wichtigen Charakteren. Während man dabei viele Nebenfiguren kennenlernt, blieb Dalmau mir aber zunächst zu schwach umrissen, als dass ich sofort eine Bindung zu ihm als Hauptprotagonisten hertellen konnte.
Vor diesem Hintergrund muss ich sagen, dass es sich empfiehlt das Buch wirklich nur dann zu lesen, wenn man sich voll und ganz darauf konzentrieren kann. Als eine entspannte Lektüre für Nebenbei habe ich es nicht empfunden.
Dennoch, gut Ding will Weile haben, wie es so schön heißt und das war für mich auch bei "Die Tränen der Welt" der Fall. Als ich mich erstmal in der Geschichte eingefunden habe, hat sie mich nicht mehr losgelassen. Facettenreich und glaubhaft gewährt uns der Autor einen Einblick in die tiefsten Abgründe sozialer Ungerechtigkeiten. Durch die eingearbeiteten Perspektivwechsel, unter anderem zwischen Dalmau und Emma, erlebt man den Kontrast zwischen Elend und Überfluss auf sehr drastische Weise. Besonders Emmas Schicksal hat mich mitgerissen und auf eine Weise berührt, die mich über die Seiten hinwegfliegen ließ.
Eine Sache, die mir auch sehr gefallen hat, ist wie schonungslos der Autor mit seinen Figuren und damit unweigerlich auch mit dem Leser umgegangen ist. Es gibt keine "Gerade nochmal davon gekommen"-Situationen oder weichgespülten Andeutungen über Schlimme Dinge, die den Protagonisten widerfahren. Es blieb zu jeder Zeit authenitsch. Und auf diese Weise habe ich als Leserin eine Menge gefühlt, über Wut und Frustration, Freude und Genugtuung. Auch wenn im Roman an sich nicht viel Raum gelassen wurde für Emotionalität und die Gefühlswelten seiner Protagonisten, würde ich dennoch sagen, dass die Geschichte auf eine Art hoch emotional ist. Dem Autor ist gelungen, dass man am Schicksal seiner Figuren hängt und mit ihnen mitfiebert.
Zusammenfassend hat mir "Die Tränen der Welt" gut gefallen. Trotz des schweren Einstiegs und teilweise langatmiger Abschnitte in der Handlung, ist dies ein emotionaler und mitreißender historischer Roman, mit einer spannungsvollen Atmosphäre und gut konzipierten Charakteren. Wer gerne historische Romane liest, sollte defintiv in Erwägung ziehen, dieses Werk in die Hand zu nehmen. Ferner ist es ein spannender Einstieg für jeden, der sich näher mit der Geschichte Spaniens auseinandersetzen möchte. Gut recherchiert und mit Hingabe zum Detail hat Ildefonso Falcones eine wunderbare Hommage an die Stadt Barcelona erschaffen.
Für mich ist "Die Tränen der Welt" ein absolut lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2021
Küsse, Eis und Mr Right
Busch, M.L.

Küsse, Eis und Mr Right


gut

Wer noch nicht bereit ist sich auf den regnerischen Herbst einzustellen, kann sich mit "Küsse, Eis und Mr. Right" aus der Feder von M.L. Bush noch ein herrliches Stück Sommergefühl zurückerobern. Mit diesem locker leichten Liebesroman ist es nämlich allzu leicht, sich aufs warme, sonnige Hawaii wegzuträumen. Gepaart mit humorvollen Dialogen und sympathischen Protagonisten ist hier eine wirklich unterhaltsame Geschichte zustande gekommen.

Insgesamt hat mir dieses Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, locker und humorvoll gehalten, sodass man sehr schnell und super einfach in die Geschichte hineinfindet.
Die Interaktion zwischen Ana und Pierce ist dynamisch beschrieben und auch ihre Dialoge machen viel Spaß beim Lesen. Ana wirkte auf mich insgesamt ein wenig unerwachsen, aber das macht wohl auch einen guten Teil ihres Charmes aus. Mit ihrer quirligen, leicht verpeilten Art bildet sie zudem einen guten Kontrast zu Pierce, der gerade zu Beginn der Geschichte noch sehr glatt rüberkommt. Super attraktiv und super erfolgreich, mit der unerschütterlichen Anwalts-Attitüde wirkt sein Charakter erst noch ein wenig zu rund. Je länger Pierce aber auf der Insel und vorallem mit Ana zusammen ist, desto zugänglicher wird auch seine Figur.
Die Begleitcharaktere sind unterschiedlich stark in die Geschichte involviert und daher auch nicht alle gleich tief ausgearbeitet, dennoch kommen sie überwiegend sympathisch rüber, während sie ihren Beitrag zur Handlung leisten.

Die Handlung an sich hat mich leider nicht zu 100% eingefangen. Die Liebesgeschichte zwischen Ana und Pierce funktioniert grundsätzlich gut. Die Handlung wird allerdings ergänzt von Nebenerzählungen, die die Beiden während ihrer gemeinsamen Zeit begleiten und einiges an erzählerischem Raum einnehmen.
So wird auf Seiten von Pierce viel Zeit auf seine "Ermittlungen" gegen seinen Vater verwendet. Das gibt der Geschichte zwar eine zusätzliche Portion Spannung, leider ist die Auflösung dafür aber beinahe enttäuschend knapp und unaufgeregt ausgefallen. Dadurch kam bei mir die Frage auf, warum die Erzählung "dieses Fass" überhaupt erst aufgemacht hat.
Auch dieser Erzählstrang rund um Keanu, Ana's unerwünschten Verehrer, der auch noch der Beste Freund ihres Bruders ist, hat mir nur bedingt gefallen. Dieses ganze Lügenkonstrukt um die erfundene Verlobung war mir persönlich ein bisschen zu viel des Guten.
Trotzdem muss man festhalten, dass Keanu das perfekte Ekelpaket abgibt und Pierce direkt ein bisschen mehr angefeuert werden will.

Unterm Strich hat "Küsse, Eis und Mr Right" wirklich Spaß gemacht beim Lesen. Ein Highlight war es zwar nicht, dafür kann ich mir vorstellen, dass wer auch immer noch auf der Suche nach einer leichtgängigen, fröhlichen und unterhaltsamen Lektüre ist, hiermit die richtige Wahl treffen könnte. Man bekommt nicht nur ein Paar schöne Lesestunden zum abschalten, sondern Sommer, Sonne und Urlaubsgefühle gleich mit dazu. Dafür lohnt sich das Abtauchen in den Seiten von "Küsse, Eis und Mr Right" alle mal.