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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1382 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2018
Küss den Frosch Classic Collection

Küss den Frosch Classic Collection


ausgezeichnet

Der handgezeichnete (!) Disney-Film "Küss den Frosch" ist eine freche, etwas andere Version des Märchens vom "Froschkönig" und spielt in den Sümpfen von Louisiana, wo die Kellnerin Tiana, nachdem sie den verzauberten Prinzen Naveen küsst, dummerweise auch zum Frosch wird. Disney besinnt sich in dem knallbunten Abenteuer inhaltlich auf die Zutaten der alten Zeichentrick-Klassiker: Farbenfrohe Landschaften, entzückende Nebenfiguren (z.B. Alligator Louis oder Glühwürmchen Ray), eine klassische Liebesgeschichte, spritziger Dialogwitz und sehr viel Musik (Jazz, Blues, Gospel und Zydeco) – das Ergebnis ist einfach bezaubernd!

Bewertung vom 12.07.2018
Die Unglaublichen - The Incredibles - 2 Disc DVD

Die Unglaublichen - The Incredibles - 2 Disc DVD


ausgezeichnet

„Die Unglaublichen“ bietet wie von Pixar gewohnt perfekte Animationen und eine spannende, etwas andere Superhelden-Geschichte. Denn Mr. Incredible und seine Familie und Freunde besitzen zwar Superkräfte, müssen aber, seit er wegen „unerwünschter Lebensrettung“ verklagt wurde, ein ganz normales, unauffälliges Durchschnittsleben führen. Das Alltagsleben der ganz und gar nicht alltäglichen Familie wird sehr amüsant dargestellt, ebenso die Rückkehr Mr. Incredibles zu Superhelden-Missionen, in die letztlich die ganze Familie – seine Frau „Elastic Girl“ Helen, Tochter Violetta, Sohn Robert „Flash“ und Baby Jack Jack – hineingezogen wird und zur actionreichen Rettung der Welt antritt. Der Film besticht mit einem ausgefeilten Drehbuch und nimmt sich die Zeit, die einzelnen Charaktere glaubwürdig zu entwickeln. Gängige Superhelden-Klischees werden amüsant persifliert, viele Gags erschließen sich sicherlich nur älteren Pixar-Fans, die mit „The Incredibles“ aber ein kleines Meisterwerk genießen dürfen.

Bewertung vom 11.07.2018
Dunkirk
Fionn Whitehead,Tom Glynn-Carney,Jack Lowden

Dunkirk


ausgezeichnet

Mit „Dunkirk“ ist Christopher Nolan wieder ein kleines Meisterwerk gelungen. Der Film erzählt von der Evakuierung des britischen Expeditionskorps aus dem 1940 von deutschen Truppen eingekesselten Dünkirchen. Somit ist „Dunkirk“ ein Kriegsfilm, aber ohne blutige Action, der Feind ist eigentlich kaum zu sehen. Hier geht es um den verzweifelten Überlebenskampf des Einzelnen – wie kommt man in der Masse von Soldaten aus dieser Mausefalle am Strand? Nolan erzählt die Story der Rettung über den Ärmelkanal klug verschachtelt auf drei Ebenen, die auch zeitlich voneinander getrennt sind und am Ende zusammenlaufen: Eine Woche an der Mole, ein Tag im Wasser und eine Stunde in der Luft. An diese Erzählstruktur muss man sich erst einmal gewöhnen, genauso wie an den pulsierenden Score von Hans Zimmer. Aber wenn das einmal gelungen ist, erlebt man mit „Dunkirk“ einen hervorragenden Film, der technisch perfekt gemacht ist und die beklemmende Atmosphäre dieser Tage am Strand von Dünkirchen authentisch wiedergibt. Nicht zu vergessen der grandiose Cast, der teilweise prominent besetzt ist – Kenneth Branagh als Befehlshaber, Tom Hardy als Spitfire-Pilot, Mark Rylance als ziviler Retter, der mit seiner Yacht übersetzt, Cilian Murphy als traumatisierter Soldat. Toller Film!

Bewertung vom 05.07.2018
Six and a Half Deadly Sins (eBook, ePUB)
Cotterill, Colin

Six and a Half Deadly Sins (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Invasion einer chinesischen Armee, der Kampf mit Drogendealern und einer skrupellosen chinesischen Baukolonne, alte Feinde, die auf Rache aus sind – im 10. Band der „Dr. Siri Paiboun Mysteries“ kommt es für den ehemaligen einzigen Gerichtsmediziner in Laos knüppeldick, obwohl er sich zu Beginn des Krimis im wohlverdienten Ruhestand erst einmal unendlich langweilt. Doch als Siri ein Päckchen mit einem schönen Pha Sin zugeschickt wird, entdeckt er, dass im Saum des Rocks ein Finger eingenäht ist. Siri stürzt sich auf das Rätsel des Fingers, und seine Ermittlungen nach der Herkunft des Rocks führen ihn zu den Thai Lu in Luang Nam Tha im Norden des Landes. Dort werden er und Madame Daeng auf eine regelrechte Schnitzeljagd geschickt, während Inspektor Phosy in der gleichen Gegend den rätselhaften Tod zweier Clan-Chefs untersucht und Civilai im Norden in politischer Mission unterwegs ist. Natürlich kreuzen sich ihre Wege …
„Six and a Half Deadly Sins“ ist ein gewohnt kurzweiliger und hintersinniger Laos-Krimi, in dem Colin Cotterill v.a. in den Dialogen seinen typisch trockenen Humor aufblitzen lässt. Demgegenüber steht aber ein für diese Krimis ungewöhnlich grausamer Bösewicht, und die Einblicke in den Terror, dem die Dörfer, die Siri und seine Freunde besuchen, ausgesetzt sind, machen das Buch zu einem der düstersten der Reihe. Dennoch absolut empfehlenswert, und als Leser lernt man ganz nebenbei wieder einiges über die verzwickte Geschichte und reichhaltige Kultur Südostasiens.

Bewertung vom 20.06.2018
Reise-Bingo (Spiel)

Reise-Bingo (Spiel)


sehr gut

Eine Reise im Auto oder Zug kann einem endlos erscheinen – v.a. wenn man mit Kindern unterwegs ist, die ständig „Mir ist soooo langweilig“, „Sind wir bald daaaa?“ rumnörgeln. Ein gutes Mittel gegen Langeweile ist das Spiel „Reise Bingo“, bei dem Motive gesucht werden, die man im Vorbeifahren in der Umgebung entdecken kann. Gespielt wird mit magnetischem Material. Jeder der zwei Spieler ab 5 Jahren bekommt eine Bingo-Karte, die er in den Dosendeckel bzw. Dosenboden legt. Je nachdem, wo man unterwegs ist, sucht man sich aus den 76 Magnet-Bildern 16 passende aus, die auf die Karten gelegt werden - dann geht’s los: Wer etwas findet, ruft den Begriff laut aus und legt ein Kreuz-Magnet auf das Bild, wer zuerst vier Kreuze in einer Reihe hat (senkrecht, waagerecht oder diagonal), gewinnt. Wenn zwei Spieler gleichzeitig ein Motiv entdecken, dürfen beide es auf der Karte streichen. Wer mit nur einem Kind unterwegs ist: Mit dem Spiel kann man sich auch wunderbar alleine beschäftigen.

Bewertung vom 11.06.2018
Jumanji: Willkommen im Dschungel

Jumanji: Willkommen im Dschungel


sehr gut

Im 90er Jahre-Hit „Jumanji“ mit Robin Williams erwachten die Gefahren eines Brettspiels zum Leben, in der neuen Adaption des Themas werden vier Highschool-Kids in die Dschungelwelt eines alten Videospiels gesogen, das sie beim Nachsitzen im Schulkeller entdeckt haben. Die vier Jugendlichen verkörpern die Klischees, die in jedem Highschool-Film vorkommen: der schüchterne Nerd, das coole Football-As, das Mauerblümchen und das eingebildete Blondchen. Der witzige Dreh des Films besteht darin, dass diese Charaktere im Spiel „Jumanji“ zu ihrem Avatar werden, der jeweils das Gegenteil ihres realen Ichs darstellt. Der Nerd wird zum muskelbepackten Hünen, der Sportler schrumpft um ein paar Köpfe und wird zum Rucksackträger degradiert, die schüchterne graue Maus wird zum athletischen Lara-Croft-Verschnitt und die Highschool-Barbie mutiert gar zum dicklichen Mann. Aus dieser Figurenkonstellation gewinnt der Film die meisten Gags, da die Schauspieler (v.a. Dwayne Johnson und Jack Black) hervorragend agieren und die Chemie in der Gruppe stimmt. Der Kampf auf Leben und Tod im Spiel parodiert die typischen Videogame-Mechanismen – von Level zu Level müssen schwierigere Aufgaben bewältigt werden, um schließlich das Spiel zu gewinnen und in die Realität zurückkehren zu können. Gefährliche Tiere, wilde Verfolgungsjagen mit den Spielbösewichten und trickreiche Fallen sorgen zwar für reichlich Action, aber in keinem Moment bangt man wirklich um das Leben der Protagonisten – es ist klar, dass sie es gemeinsam schaffen werden. Trotzdem bietet „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ perfekte Unterhaltung mit lustigen, wenn auch teils sehr pubertären Gags und ein paar netten Referenzen zum Originalfilm. Eine gelungene Neuauflage!

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Bewertung vom 06.06.2018
SPQR IV: The Temple of the Muses (eBook, ePUB)
Roberts, John Maddox

SPQR IV: The Temple of the Muses (eBook, ePUB)


sehr gut

In den drei ersten Krimis der SPQR-Reihe schildert John Maddox Roberts durch die Augen seines Protagonisten Decius Caecilius Metellus d.J. sehr bildhaft das Rom der untergehenden Republik. Im vierten Band, „The Temple of the Muses“, kommt es zu einem Schauplatzwechsel: Da Decius Leben in Rom nicht sicher ist, wird er mit seinem Verwandten Creticus im Jahr 60 v. Chr. auf eine diplomatische Mission nach Alexandria geschickt. Doch natürlich gelingt es Decius nach ein paar sorgenlosen Wochen auch dort, in Schwierigkeiten zu geraten: Als der streitbare Mathematiker Iphikrates im berühmten Museum ermordet wird, lässt er sich von König Ptolemaios mit den Ermittlungen betrauen. Was hat es mit einer aus dem Quartier des Ermordeten verschwundenen Schriftrolle auf sich? Warum schnüffelt auch der Decius feindlich gesinnte General Achillas herum? Und welches Spiel treibt Ataxas, der Führer eines neu etablierten Kultes?

John Maddox Roberts beschreibt in „The Temple of the Muses“ sowohl die Stadt Alexandria als auch die römisch-ägyptische Politik im 1. Jahrhundert v. Chr. sehr treffend. Decius ist in Ägypten auch Tourist und besichtigt u.a. den Pharos und das Grab Alexanders des Großen; zudem begegnet er der erst zehnjährigen, aber schon sehr scharfsinnigen Prinzessin Kleopatra. Der Krimi-Plot ist zwar etwas durchschaubar, aber trotzdem ist es spannend, wie Decius von einer haarsträubenden Situation in die nächste stolpert. Und seine lakonischen Beschreibungen von Land und Leuten sind wieder sehr humorvoll – so z.B. über seinen Cousin Rufus: „He was not only red-haired but left-handed. With that combination he had no future in Roman politics.“ Fazit: Wie von der Reihe gewohnt sehr unterhaltsamer Lesespaß.

Bewertung vom 29.05.2018
Star Wars: Die letzten Jedi

Star Wars: Die letzten Jedi


weniger gut

Mir fällt es schwer, Episode VIII der Star Wars-Reihe zu beurteilen. Einerseits bietet „Die letzten Jedi“ alles, was man von einem Star Wars-Film erwartet: tolle Schauwerte, spektakuläre Weltraumschlachten, kuriose Kulturen auf fremden Planeten, und natürlich das Ringen zwischen den Seiten der Macht. Aber wie schon bei Episode VII fehlen mir hier storytechnisch neue, frische Ideen. Hat „Das Erwachen der Macht“ wie eine Neuauflage von Episode IV gewirkt, erinnert bei „Die letzten Jedi“ vieles an Episode V (Reys Jedi-Ausbildung auf Ahch-To, die Zerstörung des Rebellenstützpunkts samt anschließender Flucht vor der Ersten Ordnung). Das Ganze wurde mit reichlich albernen Slapstick-Szenen und einer völlig überflüssigen Nebenhandlung (Finn und Rose auf dem Casinoplaneten Canto Bight) angereichert. Mit über zweieinhalb Stunden war mir der Film auch tatsächlich zu lang. Technisch ist der Film natürlich klasse gemacht, und im größtenteils hervorragenden Cast ist Mark Hamill als gealterter Luke Skywalker hervorzuheben. Aber wenn Episode IX nicht einiges aufklärt, dann hat Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson mit „Die letzten Jedi“ den bisher schlechtesten Star Wars-Film vorgelegt …

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2018
Mord im Orient Express

Mord im Orient Express


sehr gut

„Mord im Orient-Express“ ist sicher einer der bekanntesten Klassiker von Agatha Christie, nicht zuletzt dank der gelungenen Leinwandadaptionen. Nun hat sich Kenneth Branagh an eine Neuverfilmung gewagt und schlüpft gleich selbst – mit extravagantem Schnauzbart – in die Rolle des belgischen Meisterdetektivs Hercule Poirot. Sowohl seine Manierismen als auch seine geniale Kombinationsgabe werden in einer schönen Eingangssequenz in Jerusalem dargestellt, ansonsten folgt die stylische Neufassung recht genau der literarischen Vorlage: In einem Waggon im Orientexpress wird der dubiose Mr. Ratchett umgebracht. Alle Mitreisenden - vom Kammerdiener des Verstorbenen über eine Gouvernante bis zu einer Fürstin - sind verdächtig, und Poirot muss seine kleinen grauen Zellen gewaltig anstrengen, um in der klaustrophobischen Atmosphäre des in einem Lawinenkegel stecken gebliebenen Zuges den Fall zu lösen. Eigentlich ist „Mord im Orient-Express“ ein klassischer Mitrate-Krimi, aber auch wenn man die Auflösung schon kennt, verfehlen die interessanten Wendungen nicht ihre Wirkung und die Neuverfilmung lohnt das Ansehen auf jeden Fall. Die wundervolle Ausstattung, einige interessante Kamerafahrten und v.a. die tollen Schauspieler des Ensemble-Stücks setzen die bekannte Geschichte schön in Szene.