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misspider

Bewertungen

Insgesamt 606 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2024
Der Neubeginn / Der Ferienhof im Schwarzwald Bd.1
Poppe, Sandra

Der Neubeginn / Der Ferienhof im Schwarzwald Bd.1


gut

Elli und ihr Bruder beschließen, den geerbten Schwarzwaldhof in ein Ferienhotel zu verwandeln. Im ersten Band dieser neuen Reihe erleben wir, wie Elli mit ihren Kindern und ihrem Bruder auf den Hof zieht und wie nach und nach alles in ein Ferienidyll verwandelt wird. Dabei lernt Elli die Dörfler, die sie teils noch aus den Ferienaufenthalten ihrer Jugend kennt, (wieder) kennen. Darunter auch der schüchterne Archtitekt Johann und der gutaussehende Polizist Alex. Natürlich ist da die Romantik nicht weit...
Die Geschichte entwickelt sich von Anfang an als reine Wohlfühlgeschichte, in der man wunderbar aus dem Alltag abtauchen kann. Allerdings hat mich gestört, dass es hier wirklich keinerlei größeren Probleme oder Drama gab - alles löste sich immer gleich in Wohlgefallen auf. Selbst Ellis Gefühlschaos gegen Ende war nicht wirklich dramatisch und wirkte ein wenig künstlich aufgebaut. So plätscherte die Handlung seicht dahin, wo ich mir die ein oder andere Stromschnelle gewünscht hätte, um ein wenig Spannung und Dramatik in die Geschichte zu bringen.
Fazit: leicht überzuckerte Geschichte, .die für einige kurzweilige Lesestunden auf Wolke Sieben entführt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


gut

Sparks verbindet die an sich schon magische Welt des Zirkus mit magischen Fähigkeiten. Nach einem verheerenden Krieg besitzen einige Menschen den sogenannten Spark - eine individuelle magische Fähigkeit. Doch natürlich nutzen nicht alle diese Macht zum Guten, und so entspinnt sich ein Kampf zwischen Gut und Böse. Zudem droht ein weiterer Krieg, es gibt Zeitreisen, eine queere Liebesgeschichte, und es geht um Familie, Vertrauen und Loyalität. Das Ganze wird auf zwei Zeitebenen erzählt, lässt man die eingeschobenen Zeitreisen ausser Acht.
Ich war sehr beeindruckt von der Originalität der Idee hinter dem Buch, die mich immer wieder zu überraschen wusste. Die Kombination von Zirkus und Magie passt perfekt zusammen, aber dann auch noch den Krieg als stete Bedrohung einzuflechten brachte nochmal eine ganz andere Komponente ins Spiel. Leider hat mir aber die Erzählweise nicht so gut gefallen - zu schwülstig, zu ausladend und zu dialogbasiert tröpfelte das Geschehen die meiste Zeit dahin. Dieselben Gedanken und Gefühle wurden zu oft durchgekaut, was mich immer mehr abstumpfen liess, als stecke man in einem süssen klebrigen Brei fest und kommt nicht voran. Da freute ich mich regelrecht auf die Kapitel aus der Vergangenheit mit dem "bösen" Spark, die viel lebendiger und flüssiger wirkten.
Interessant fand ich die Verwendung des Neopronomens 'dey' (das ich zugegebenermassen erst einmal nachschlagen musste) - allerdings schien mir diese nicht konsequent im ganzen Buch eingehalten worden zu sein, sondern nur an einigen wenigen Stellen, was ich daher etwas verwirrend fand.
Fazit: ein Feuerwerk an Originalität, dessen Funken aber nicht so recht überspringen wollte. Als Debüt durchaus beeindruckend - mit viel Luft nach oben.

Bewertung vom 06.03.2024
Selbe Stadt, anderer Planet
Meindl, Dominika

Selbe Stadt, anderer Planet


gut

Zu fast allem gibt es inzwischen Billigkopien im Ausland, warum also nicht gleich eine ganze Stadt klonen? In dieser absurden Geschichte fallen die Chinesen in ein kleines alpines Bergdorf ein, um dieses anschließend im eigenen Land als eine Mischung aus Freizeitpark und gehobenen Wohnraums nachzubauen. Doch dies ist nur ein Aspekt der Geschichte, in der es auch um zwei Schwestern geht: eine Tischlerin und eine Ärztin, die sich nach langer Zeit wieder annähern. Dann wäre da noch der Familienvater, der mit seinem Schicksal hadert, oder der chinesische Reiseexperte, der zwischen seinem Heimatland und Österreich, wo er aufgewachsen ist, hin- und hergerissen ist.
So versammelt das Buch neben skurrilen Figuren viele merkwürdige Begebenheiten, die jede für sich genommen äusserst unterhaltsam sind. Als Ganzes wirkt es aber eher wie ein Flickenteppich, dessen Übergänge nur notdürftig vernäht wurden. Der rote Faden war zwar vorhanden, wirkte aber oft sehr fadenscheinig und locker. Zudem verwirrten willkürliche Zeitsprünge und der abrupte Wechsel zwischen Personen und Gegend.
Fazit: So scharfzüngig und pointiert der Zusammenprall der Kulturen beschrieben und mit bitterbösem Humor gespickt wird, reicht es in der Summe nicht für ein rundes Leseerlebnis. Aber das ist ja vielleicht auch gar nicht gewollt.

Bewertung vom 05.03.2024
The Witch in the Woods
Collings, Michaelbrent

The Witch in the Woods


sehr gut

What a splendid book for readers of all ages! I loved the mix of modern-day science and old-school fairy tale magic which intertwine in this fantastic tale of two siblings who have to combine their individual strengths to overcome the evil witch in this retelling of the classic fairy tale.
It was heart-warming to see how Willow and Jake stood up for and believed in one another, giving each other the strength to go through with the mad challenges they have to face.
The plot is so complex I don't even know where to begin with describing it, but let me say I was amazed at the amount of crazy (the good kind of crazy, of course) ideas that build this new universe, where the real world collides with a parallel magic one called Grimm world. It is obvious that the author spend a lot of time figuring out the intricate details, making up a believable background history for the Grimm family and their well-known heritage. Some of the complex explanations seemed a bit challenging to understand, which I very much appreciated - kids are far more clever than a lot of people may think, so it's good to see there are books out there which challenge their minds and expand their imagination.
Instead of my usual bottom line, I dare to make three wishes: first, I wish this book to become a word-wide success, complete with movie rights and all. Second, which should be the logical conclusion: I wish for a sequel, or rather: lots of sequels! Third: I wish for a translation, so I can let my kid enjoy the book as well.

Bewertung vom 04.03.2024
Princess Margarita Illegal
Mack Jones, Stephen

Princess Margarita Illegal


gut

Zugegeben, angelockt wurde ich zuerst einmal von dem farbenfrohen Cover, aber auch der Klappentext machte mich neugierig. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, wurde mir erst später bewusst. Dies tat dem Verständnis aber keinen Abbruch, denn es wurden ausreichend Informationen eingestreut, so dass man sich beim Lesen nicht verloren fühlte.
Während die Handlung absolut überzeugen konnte - komplex, kritisch, witzig, action-geladen, haderte ich mit dem Schreibstil, oder besser gesagt der Erzählweise, denn lesen lies sich das Buch hervorragend flüssig. Allerdings wurden mir zu viele Äußerlichkeiten im Detail beschrieben (ich muss nun wirklich nicht bei jeder Figur wissen welche Klamotten sie trägt - so extrem kannte ich das zuletzt bei Anne Rice). Und zu viele Personen, alle natürlich mit kleiner Nebengeschichte, bevölkerten die Odyssee des August Snow auf seinem Robin-Hood-Feldzug für Gerechtigkeit und Ordnung in "seinem" Viertel. August Snow selbst war mir zwar nicht unsympathisch, ist mir in seiner durchaus selbstgefälligen Art aber auch nicht gerade ans Herz gewachsen.
Fazit: Der vorherrschende Vigilantismus ist zwar erfrischend und bietet jede Menge Action, untergräbt aber gleichzeitig die Glaubwürdigkeit der Geschichte, die im Gegenzug mit knallharter Sozialkritik punkten kann.

Bewertung vom 28.02.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


gut

In diesem Buch wird auf fiktive Weise die Zeit der Hexenverfolgung zum Leben erweckt. Mit den Augen der stummen Martha verfolgen wir, wie das friedliche Dorf Cleftwater durch das Eintreffen eines berühmten Hexenjägers von einem Tag auf den anderen zu einem Ort von Hass, Zwietracht, Verrat und Missgunst wird. Frauen, die jahrelang mit ihren Nachbarn freundschaftlich Tür an Tür gelebt haben, werden urplötzlich angeprangert und verfolgt. Martha selbst birgt mit dem Erbe ihrer Mutter ein gefährliches Geheimnis, das auch sie in den Fokus der Hexenjagd stellen könnte.

Gut gefallen hat mir der langsame Aufbau der Geschichte, der anfangs die wichtigen Charaktere vorstellt, so dass man einen guten Vorher-Nachher Vergleich bekommt - wer wurde unschuldig angeklagt (alle), wer hat die Frauen verraten, wer hat sich an der Peinigung der Gefangenen beteiligt. Viele hatten Angst - vor Hexenwerk, aber auch davor selbst angeklagt zu werden. Ist es da nicht besser, gottesfürchtig zu tun und den ersten Stein zu werfen? So bedeutsam und erzählenswert die Geschichte der Hexenverfolgung ist, liefert dieses Buch letztendlich eine weitere, wenn auch ganz eigene Variation desselben Themas.
Kleinere Kritikpunkte meinerseits: vor allem im Mittelteil gibt es ein paar Längen, die die Handlung ins Stocken bringen. Zudem bin ich immer noch skeptisch, wie die stumme Martha sich mit einigen Gesten verständlich machen konnte. Dass ihre engsten Angehörigen diese Gebärden verstehen ist nicht verwunderlich, aber dass auch andere im Ort sie mal mehr, mal weniger verstehen erschien mir zu willkürlich oder besser gesagt: dem Geschehen angepasst - eben so wie es die Handlung gerade im gewünschten Sinne vorantrieb.
Besonders interessant dagegen fand ich die Schilderung der Frauen, die dem Hexenjäger halfen Hexen zu überführen, indem sie verdächtigte Frauen auf körperliche Male absuchten. So wurden bis dato harmlose Muttermale zu dämonischen Auswüchsen, und wo bisher vor allem Männer als Richter und Henker das Bild der Hexenverfolgung prägten, wird hier auch das Mitwirken von Frauen gegen Frauen beschrieben.
Fazit: das Buch erschafft eine weitere dramatische Facette der Hexenverfolgung.

Bewertung vom 26.02.2024
Cato und die Dinge, die niemand sieht
Goldewijk, Yorick

Cato und die Dinge, die niemand sieht


sehr gut

Cato ist ein neugieriges Mädchen mit viel Fantasie, das allein mit ihrem Vater lebt, da die Mutter bei der Geburt starb. Der Vater ist allerdings immer abwesend, auch wenn er da ist - Cato kann sich ihm nicht annähern und fühlt sich allein gelassen. Dann entdeckt Cato das geheimnisvolle Kino der Frau Kano, in dem man in die Vergangenheit reisen kann. Cat fängt an im Kino zu arbeiten und Zeitreisende zu begleiten. Dabei steht der Wunsch, die eigene Mutter ein einziges Mal lebend zu sehen, immer im Raum. Wird Cato ihre Angst überwinden und diesen Schritt wagen?
Das Buch ist gleichzeitig eine spannende und geheimnisvolle Abenteuergeschichte und ein poetisches Werk über Kindheit, Verlust, Trauer und Hoffnung. Es ist herzergreifend zu lesen wie Cato um die Aufmerksamkeit des Vaters kämpft, während dieser, in seiner Trauer gefangen, wie ein Zombie durch den Tag geht und Cato kaum beachtet. Natürlich wächst im Verlauf des Buches die Hoffnung, dass Cato im Kino nicht nur einen Blick auf die eigene Mutter werfen, sondern vielleicht auch ihren Vater zurück bekommen kann. Wird Cato ihre Angst überwinden und diesen Schritt wagen? Zur Recht hat dieses Buch eine Auszeichnung als bestes Jugendbuch gewonnen.

Bewertung vom 22.02.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


weniger gut

Puh, das Buch war wirklich eine merkwürdige Mischung. Der erste Teil las sich wie eine Hommage an Klassiker der Horror/Coming-of-Age Romane, allerdings ohne dasselbe Niveau zu erreichen, manchmal ging es sogar eher in Richtung Karikatur. Es gab einige wirklich "originelle" Szenen, aber was die Charaktere angeht wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Wo ich sonst ganz nah bei der Hauptperson (oder den Personen) war und mitfühlte, fehlte mir hier die behutsame Einführung der Figuren - der Teil, den viele als langsame und langatmige Vorgeschichte einstufen. Diese "Ruhe vor dem Sturm" fehlt hier völlig, da es gleich zu Anfang ein durchaus verstörendes Ereignis gibt, dass einen mitten ins Geschehen katapultiert und keine Zeit zum Kennenlernen lässt.
Im weiteren Verlauf bot die Handlung durchaus spannendes Lesefutter, aber letzten Endes hatte ich immer das Gefühl, eine zweitklassige Kopie zu lesen, die sich zwar bemüht, das Ziel aber nur mittelmäßig erreicht und zu oft an eine Parodie erinnert. Der vorletzte Teil bot dann eine mögliche Erklärung, die ich als einfachen Ausweg aus einer verfahrenen Situation erachte, und der dritte Teil war endgültig zu viel des Guten.
Insgesamt bekam ich den Eindruck, der Autor hatte einige gute Ideen für spektakulär schockierende Szenen und auch eine grobe Plot-Idee, aber das "Dazwischen", das die Geschichte zusammenhält, wollte nicht so recht gelingen. Handlung und Action-Szenen waren wirklich packend geschrieben, aber Figuren und Dialoge sind wohl nicht so sein Ding. Fazit: bisweilen unterhaltsam, am Ende aber bleibt es beim Durchschnitt, der schnell in Vergessenheit gerät.

Bewertung vom 21.02.2024
Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3
Bleckmann, Daniel

Klassenfahrt mit Klabauter / KoboldKroniken Bd.3


ausgezeichnet

Die dritte Kwest stellt Dario und seine Freunde gleich vor eine doppelte Herausforderung, denn nicht nur müssen sie sich einem neuen Abenteuer in Kwertz stellen, sondern auch an einer Klassenfahrt teilnehmen. Und wie der Titel schon nahelegt, trifft die Gruppe auf eine neue Koboldart, nämlich einen Klabauter. Was der im Schilde führt und ob er den Freunden wohlgesonnen ist oder nicht, muss man selbst nachlesen - nur so viel: diesmal wird es nass (gefährlich sowieso), wir lernen was Drakkball ist und machen Bekanntschaft mit dem niedlichen Platsch, der uns bereits vom Cover entgegen lächelt. Die Klassenfahrt ist nicht minder aufregend und weckt bestimmt bei vielen Leser:innen Erinnerungen an die eigene Schulzeit - egal ob diese schon vorbei ist oder noch in vollem Gange.
Das Tagebuch von Dario, ein bunter Mix aus Tagebucheinträgen, Zeichnungen, Comic-Strips und Fotos, hat mich wieder restlos überzeugt, dass diese Reihe etwas ganz besonderes ist und mit viel Herzblut und Liebe zum Detail geschaffen wurde. Gerade die unglaublichen Fotos entführen in die mittlerweile vielleicht nicht mehr ganz so unbekannte, trotzdem immer neue und fantastische Welt von Kwertz . Wortspiele und Anspielungen auf bekannte Filme, Bücher und Spiele sind wie immer inbegriffen und es macht Spaß, immer wieder genau hinzuschauen und versteckte Hinweise zu entdecken.
Fazit: Auch der dritte Teil hat mich wieder restlos von der Serie überzeugt. Diesmal nicht nur eine Leseempfehlung, sondern ein dringender Appell: diese Reihe muss man einfach gelesen haben!

Bewertung vom 20.02.2024
INSEL / HULDA Bd.2
Jonasson, Ragnar

INSEL / HULDA Bd.2


ausgezeichnet

Die Fortsetzung von Dunkel ist eigentlich der Vorgänger - zumindest was die zeitliche Abfolge betrifft. Auch Insel konnte mich vom ersten Moment an fesseln und steht Dunkel in Sachen Spannung in nichts nach. Wir erfahren mehr über Huldas Vorgeschichte, auch wenn Hulda selbst diesmal nicht so präsent ist wie im ersten Band. Der Mordfall konnte ebenfalls überzeugen und ließ mich lange im Dunkeln darüber, was wirklich geschehen ist.
Fazit: ein weiterer Volltreffer aus der Feder des Autors.