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Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2021
Stadt, Land, Mann
Bach, Nina

Stadt, Land, Mann


ausgezeichnet

Ina und Nathalie sind beste Freundinnen und doch so unterschiedlich: Nathalie, die Trendsetterin, befindet sich in einer stabilen Beziehung, während Ina sich gerne mal in Liebschaften verrennt. So kommt die Erbschaft ihrer Oma im tiefen Schwarzwald gerade gelegen, um dem Trubel in Berlin zu entfliehen, nichtsahnend, dass dort noch mehr Verwirrungen auf sie warten und auch ihre Freundschaft zu Nathalie auf eine harte Probe gestellt wird.

Nina Bach schafft es mit „Stadt Land Mann“ auf Anhieb das Leseinteresse zu wecken, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Die Story ist witzig, der Schreibstil locker und frech („Mach's frecher“ ist dir gut gelungen) und die Kapitel kurz, das liegt mir total.

Die Hauptprotagonisten sind mir schnell sympathisch und ihre Eigenheiten mitten aus dem Leben gegriffen. Ich fand mich oft in Ina wieder, diese Euphorie und die Zukunftsgedankenspiele sind authentisch und ich musste wirklich herzlich lachen. Auch der Dialekt und die 10-Punkte-Listen machen das Buch zu etwas Besonderem, sie lockern das Geschehen auf und bereichern die Story, statt sie zu bremsen.

Die Handlungsstränge sind alle gut ausgearbeitet und das Ende der „Liebe im Schwarzwald 1“ ist der Beginn von so viel Neuem, dass ich gespannt bin welcher Handlungsstrang in „Stadt Land Herz“ weiterverfolgt wird, und ich mich tierisch darauf freue, dass die Fortsetzung noch dieses Jahr erscheint. Eine tolle, neue Autorin, von der ich gerne noch ganz viel lesen will.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und für mich ein Lesehighlight!

Bewertung vom 01.07.2021
Die Farbe des Vergessens
Resch, Ina

Die Farbe des Vergessens


weniger gut

Juli Senninger hat zwanzig Jahre nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben scheinbar wieder im Griff, bis das Spiegelbild ihrer Selbst auf ihrem Obduktionstisch liegt und sie die Vergangenheit schneller einholt, als ihr lieb ist. Sie verrennt sich, gräbt tiefer, als sie sollte, und kämpft sich in einem Strudel aus Drogen, Vergewaltigung und ungeplanten Schwangerschaften immer näher an die Wahrheit heran.

Die Grundidee des Buches ist wirklich gut und die Recherchearbeit dahinter mehr als gründlich, aber leider konnte mich das Buch trotzdem nicht überzeugen. Die Gedankengänge von Juli sind abgehackt und oft wirr, Milieuslang und krasse Wortwahl machten Juli für mich unnahbar und wenig sympathisch. Manche Sätze hab ich trotz mehrmaligem Lesen einfach nicht verstanden – das trübt das Leseerlebnis natürlich.

Zeiten- oder Perspektivenwechsel mag ich eigentlich ganz gerne, hier wird der Zeitenwechsel zwar durch die Kapitelüberschrift gekennzeichnet, aber innerhalb des Kapitels wird dann trotzdem ohne Vorwarnung immer wieder in die Gegenwart gesprungen – oft hab ich das leider erst nach mehreren Seiten gemerkt, das stört den Lesefluss für mein Empfinden leider ziemlich.

Das Cover ist allerdings ein echter Hingucker, haptisch echt schön und die Optik der Frau auf dem Cover ist mehr als passend gewählt.

Auch wenn dieses Buch ziemlich viele Stolpersteine für mich beinhaltet, wollte ich trotzdem die Hintergründe und das tatsächliche Geschehen erfahren und vergebe für die Grundidee und die gute Recherche noch 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 23.06.2021
Tod auf Madeira / Comissário Torres Bd.1
Bento, Tomás

Tod auf Madeira / Comissário Torres Bd.1


sehr gut

Heimtückischer Mord eines Reisegefährten vor malerischer Kulisse? Zunächst unvorstellbar, ist die Reisegruppe doch bereits seit Schultagen befreundet. Doch schnell bröckelt die heile Fassade und im Laufe der Ermittlungen treten mögliche Motive zutage, die den „Unfall“ schnell in ein anderes Licht rücken und die Anzahl der Verdächtigen stetig steigen lässt … und die Krimiautorin Laura stolpert quasi mitten hinein und freut sich über die willkommene Abwechslung.

Die Story hat mir gut gefallen, man steigt nahezu sofort in den Kriminalfall ein und lernt die Protagonisten erst im Lauf des Buches kennen. Der Schreibstil ist locker leicht, manchmal humorvoll, aber auch ernste Themen werden angeschnitten. Die Hauptprotagonisten sind mir sympathisch, ihre Gedankengänge nachvollziehbar und herrlich normal. Der Perspektivenwechsel zwischen der Reisegruppe und dem Polizisten Mauricio gefällt mir, und obwohl er auch innerhalb eines Kapitels öfter stattfindet, ist er erfrischend und keineswegs verwirrend.

Das Cover ist ansprechend, authentisch und wirkt wie einer Postkarte entnommen. Die Schrift, die im Vergleich etwas kleiner als bei anderen Taschenbüchern war, hat das Lesen am Abend leider oft etwas beschwerlich gemacht, weshalb ich trotz interessanter Story länger als normal gebraucht hab. Dennoch eine sommerliche leichte Lektüre, die von mir 4 von 5 Sternen bekommt.

Bewertung vom 15.06.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


weniger gut

Mit Jana und Emilio treffen zwei scheinbar völlig unterschiedliche Personen in Zürich bei einem Nachlassverwalter aufeinander und sollen das Erbe der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva antreten – nichtsahnend, dass sie die Vergangenheit der Verstorbenen und deren ungeliebter Sohn Armando einholt und ihre bisherige Lebensweise infrage stellt ...

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil ist geradlinig und einfach zu lesen. Bis etwa zur Hälfte wecken die Protagonisten auch noch das Interesse des Lesers, es wird mit dem Erscheinen von Armando sogar kurz mal spannend, doch dann verliert sich die Geschichte in Belanglosigkeiten, Umgebungsbeschreibungen und unpassenden Dreiecksspielchen. Die Protagonisten bleiben undurchsichtig, uninteressant, unsympathisch und das trübt das Leseerlebnis dann doch erheblich.
Der Klappentext hat Lust auf das Buch gemacht, es konnte meine Erwartungen jedoch überhaupt nicht erfüllen, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

Bewertung vom 12.06.2021
Nordseedunkel / Tobias Velten Bd.2
Kuhn, Christian

Nordseedunkel / Tobias Velten Bd.2


weniger gut

Der BKA-Ermittler Tobias Velten erhofft sich auf Norderney eine ruhige Auszeit, doch er wird von einer reichen Unternehmerfamilie in einem Entführungsfall beauftragt, den er nicht ablehnen kann und gerät dabei immer tiefer in einen Strudel aus Macht, Misstrauen und Überwachung. Wer ist Täter und wer Opfer? Diese Fragen sind lange unklar und ohne eine heiße Spur zu haben rückt die Lösegeldübergabe immer näher ...

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, die gleich mit der Entführung der Felicitas Toben startet. Die Geschwindigkeit wird aber leider nicht beibehalten, auch über Velten erfährt man im Laufe des Buches ziemlich wenig, was es mir sehr schwer machte, ihn sympathisch zu finden, und auch die Familienverhältnisse der Tobens sind mehr als mysteriös.

Velten kämpft sich durch ein Dickicht an Halbwahrheiten, Vertuschungen und Geheimnissen. Er muss sich jede Information hart erarbeiten und irgendwie fehlt mir ein bisschen die Leichtigkeit, es zieht sich stellenweise etwas. Der Spannungsbogen wird immer wieder von Umgebungsbeschreibungen (die schlussendlich nicht relevant sind für die Geschichte) oder Machtspielchen diverser Protagonisten durchbrochen, auch Cliffhanger sucht man meist vergebens, die Story plätschert für einen Krimi etwas zu sehr dahin.

Mein Anfangsverdacht hinsichtlich der Entführer hat sich bestätigt und das hat mein Leseerlebnis etwas getrübt. Ich hätte mir noch einen unvorhersehbaren Twist gewünscht, so dass nicht alles von Anfang an klar sein konnte. Meine Erwartungen an einen guten Krimi wurden leider nicht erfüllt, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

Bewertung vom 08.06.2021
Die Frauen von Kopenhagen
Tinning, Gertrud

Die Frauen von Kopenhagen


ausgezeichnet

Nach einem Unfall in der Weberei von Kopenhagen versuchen die Vorgesetzten dieses wiederholt als Selbstverschulden zu vertuschen, was mutige und furchtlose Frauen wie Nelly und Anna auf den Plan ruft, der Ungerechtigkeit Frauen gegenüber endlich entgegenzuwirken – nichtsahnend wie viele Menschen in die Geschehnisse verwickelt sind und wie gefährlich die Nachforschungen und Enthüllungen für sie werden könnten ...

Das Cover zu "Die Frauen von Kopenhagen" hat mich total angesprochen und zeigt, dass es sich hierbei um ein historisches Buch handelt, das aber gut und gerne auch ein Tatsachenbericht der damaligen Zeit sein könnte. Der Klappentext verrät rückblickend recht wenig von der eigentlichen Geschichte, der Spannungsbogen wird nahezu das gesamte Buch hindurch aufrecht erhalten und überrascht den Leser immer wieder aufs Neue.

Der Schreibstil gefällt mir und man findet schnell in die Geschichte rein. Die Protagonisten sind gut dargestellt und werden einem auch durch den Mut, den speziell Nelly und Anna an den Tag legen, sehr sympathisch. Die ersten Abschnitte besitzen scheinbar einen eigenen Handlungsstrang, die jedoch irgendwann gut und logisch ineinander greifen und die Story als Ganzes schlüssig auflösen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, und obwohl es schlicht als „Roman“ betitelt wird, ist es so viel mehr als das und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne historische und auch spannende Bücher liest. Ich werde mir die Autorin definitiv merken.

Bewertung vom 28.05.2021
Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3
Link, Charlotte

Ohne Schuld / Polizistin Kate Linville Bd.3


ausgezeichnet

Die Polizistin Kate Linville fängt ein neues Kapitel ihres Lebens an: neuer Wohnort, neuer Job bei der Scarborough Police. Doch kaum dort angekommen stolpert sie in einen Mordanschlag, der perfider nicht sein könnte – und ein zweiter folgt kurz darauf. Die beiden Opfer haben vermeintlich nichts miteinander zu tun, was den Fall zunächst ziemlich undurchsichtig macht. Doch Kate ermittelt äußerst effektiv und manchmal etwas unkonventionell, bis sie ihr Ziel erreicht: die Ermittlung des Täters.

Die Geschichte beginnt rasant mit zwei kurz hintereinander erfolgten Anschlägen und bleibt fast bis zur letzten Seite spannend. Es tauchen viele Personen auf, deren Schicksale zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aber Charlotte Link schafft es wieder einmal grandios die Ereignisse und Personen nach und nach zusammenzuführen und dem Leser nahe zu bringen. Es ist fast, als würde man selbst mit ermitteln.

Alles in allem wieder mal ein Buch der Kate Linville Reihe, das ohne äußerst blutig zu sein, einen guten Spannungsbogen aufbaut und den Leser aktiv teilhaben lässt. Knapp 550 Seiten, die fast an einem vorbeifliegen, weil der Schreibstil einfach gut und flüssig ist.
Eindeutige Leseempfehlung einer Autorin, die für mich immer ein Garant guter Bücher ist.
Ich bin gespannt, ob bzw. wie es mit Kate Linville weitergeht und freue mich auf die nächsten Romane dieser sensationellen Autorin.

Bewertung vom 28.05.2021
Sommerfrische auf Gracewood Hall / Gracewood Hall Bd.3
Rehle, Sandra

Sommerfrische auf Gracewood Hall / Gracewood Hall Bd.3


weniger gut

Die Yogalehrerin Milla reist mit ihrer Freundin um die Welt und trifft immer wieder auf den Fotografen Nick, der sein Leben und seine Freiheit genießt – nichtsahnend, dass seine zufälligen Begegnungen mit Milla sein Leben gehörig auf den Kopf stellen werden.

Klingt nach einer leichten Liebesgeschichte – und das war sie auch. Der Schreibstil ist flüssig und locker, aber so richtig reingekommen bin ich nicht in die Geschichte, da ich keinen Zugang zu den Hauptprotagonisten gefunden habe. Es tauchen viele weitere Personen auf Gracewood Hall auf, die in anderen Teilen der Reihe behandelt werden, und die mir – zugegeben – sympathischer waren als Milla. Ihre Verhaltensweise konnte ich oft nicht nachvollziehen und war anfänglich etwas genervt von ihr. Nick hingegen war mir sympathischer und ich hoffte dann eben für ihn, dass Milla sich etwas lockern würde.

Die Personen waren mir leider nicht klar genug umrissen in ihren Charaktereigenschaften: Nick scheint ein echter Familienmensch zu sein, das widerspricht jedoch seinem bisherigen „Liebesverhalten“ doch etwas. Milla ist oft noch ziemlich teenagerhaft in ihrem Verhalten, auch das widerspricht dem „Cheftöchterlein“, die auf einmal wichtige Entscheidungen treffen und geschäftliche Dokumente unterschreiben soll? Außerdem sind mir die anfänglichen Aufeinandertreffen etwas zu unrealistisch. Innerhalb weniger Monate treffen sie sich in mehreren weltweiten Großstädten immer wieder zufällig: auf Festivals mit tausenden Menschen, in kleinen Cafes, im gleichen Flieger. Das scheinen mir doch zu viele gestellte Situationen zu sein.

Außerdem finde ich das Teenager-Geplänkel zwischen den beiden nicht wirklich altersgemäß. Die verzierenden Umschreibungen waren mir stellenweise auch etwas zu viel (z.B. „das Glück stieg auf wie Blubberblasen“).

Die Auflösung war dann wieder ganz schön und hat der Geschichte gutgetan. Nichtsdestotrotz gibt es zu viele Punkte, die mich aufgehalten und mir die Lesefreude etwas genommen haben, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

Bewertung vom 23.05.2021
Jeder deiner Atemzüge
Fischer, Alexandra

Jeder deiner Atemzüge


ausgezeichnet

Die 12-jährige Allie trifft beim Besuch ihrer Großeltern auf Hawaii auf den ein Jahr älteren Einheimischen Kale, der ihre Gedanken und Gefühle durcheinander bringt und ihre Sicht auf die Welt in den nächsten Jahren sehr verändert und erweitert. Doch die magische Anziehungskraft, die das Meer und später das Apnoetauchen auf Kale ausüben, stellt ihre Beziehung und ihr junges Leben auf eine harte Probe ...

Der neue Roman „Jeder deiner Atemzüge“ von Alexandra Fischer ist von der ersten bis zur letzten Seite etwas ganz Besonderes: Liebe, Trauer, Angst, Tradition, Sehnsucht, Verlust, Anspannung und ganz viel Gefühl werden in diesem Buch transportiert und dem Leser näher gebracht, und all dies vor der romantischen Kulisse von Hawaii. Es gibt vielfältige Handlungsstränge, die aber wunderbar miteinander verwoben werden und es entsteht eine gute Balance, jeder Emotion wird genügend aber auch nicht zu viel Raum gegeben, so dass die Seiten nur so an einem vorbeifliegen. Der Schreibstil ist total flüssig und obwohl nur aus Allie's Sicht erzählt wird, lernt man die anderen Personen ebenso gut kennen und schließt sie (bis auf eine Ausnahme bei mir) alle sofort ins Herz.
Der Roman ist im „Coming of Age“ Genre angesiedelt – und obwohl man Allie, Kale und viele andere Protagonisten 15 Jahre lang begleiten darf, ist es niemals langweilig, ja eigentlich sogar viel zu schnell vorbei. Ich konnte mit Allie mitfühlen, ihre Entscheidungen nachvollziehen und ihre Gedanken waren nie absurd oder fehl am Platz, ich hätte in vielen Situationen ebenso reagiert. Das gibt definitiv noch einen Bonuspunkt, dass man sich trotz des jugendlichen Alters der Protagonisten am Anfang nicht wie in einem nervigen Kinderbuch fühlt.

„Jeder deiner Atemzüge“ war mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Alexandra Fischer, und bis dahin wage ich mich voller Vorfreude an die bisherigen Romane und genieße den ein oder anderen Cupcake mit Ananas Frosting dabei, um mich nach Hawaii zurück zu träumen.
Mich hat in letzter Zeit kein Buch so sehr berührt, dass ich oft mit den Tränen kämpfen oder sogar mehrmals zum Taschentuch greifen musste. Daher gibt es hier auch nur eine Option: Uneingeschränkte Leseempfehlung und ein absolutes Jahreshighlight!