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ws
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Markdorf
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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1208 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2022
Tyrannen

Tyrannen


ausgezeichnet

Mit Caligula kann heutzutage kaum jemand etwas anfangen. Mit Erdogan, Trump und Putin ganz bestimmt!

Das Buch beschreibt die Entwicklung, die Wesenszüge, das total überspannte, grausame Verhalten von 20 (Un-) Menschen, die sich nicht nur gottgleich fühlten, sondern sich auch so verehren liessen und ihre durch nichts legitimierte Macht gnadenlos ausübten.

Ivan IV., "der Schreckliche", Peter I., "der Große" ebenso wie Francisco Franco, Idi Amin oder Bashar al-Assad werden thematisiert, deren Werdegang so weit als möglich analysiert.

Zu jedem der Tyrannen existiert eine typische, bezeichnende Schwarz/Weiß-Abbildung.
"Präsident Erdoğan, umringt von Männern in historischer Kostümierung, in seinem Palast in Ankara", so die Bildunterschrift auf Seite 288.
"Putin vor der Zarenkrone Peters I." steht unter dem entsprechenden Foto, auf dem der neidische, begehrliche Blick Putins ohne jeden Zweifel zu erkennen ist.

Schon die letzten fünf Kapitel über den eben genannten Bashar al-Assad, Kim Jong Un, Recep Tayytip Erdoğan, Donald Trump und Wladimir Putin machen das Buch lesenswert. All diese genannten Personen sind mehr als aktuell!

Bewertung vom 08.09.2022
Windows 11 Power Tipps - Das Maxibuch: Optimierung, Troubleshooting Insider Tipps für Windows 11
Gieseke, Wolfram

Windows 11 Power Tipps - Das Maxibuch: Optimierung, Troubleshooting Insider Tipps für Windows 11


ausgezeichnet

Die 'Bibel' zu Windows 11 oder auch 'geballte Ladung PowerTipps'

Wer die knapp 600 Seiten Informationen, die Wolfram Gieseke hier vorlegt, liest, je nach Interessensausprägung auch durcharbeitet, der wird sich wundern, was Windows 11 außer der neu gestalteten Benutzeroberfläche noch alles zu bieten hat. Wenn man's denn weiß!

Es ist eigentlich gleichgültig, ob man gerade auf ein Problem beim Umgang mit Windows 11 stößt und dank des recht umfangreichen Stichwortverzeichnisses gezielt auf die Suche nach einer Lösung geht oder ob man einfach mal in dem Buch blättert und einige Seiten aus reiner Neugierde liest - es findet sich fast immer etwas, was bisher nicht bekannt war. Und was das Betriebssystem noch effektiver nutzen lässt. Wobei der Autor auch deutliche Hinweise gibt, was es tunlichst zu vermeiden gilt!

Probleme mit dem Netzwerk, dem Drucker? Fragen zur Datensicherheit, zu den (überlebensnotwendigen) Backups, zu einer schnellen Fehleranalyse, Probleme mit Bluetooth, beim Windows-Start? Bestimmte Abläufe sollen automatisiert werden, Windows soll gefälligst etwas schneller arbeiten? Egal, was es ist, mit höchster Wahrscheinlichkeit ist in dem Buch eine praktikable Lösung zu finden. Wobei viele Schwarz/Weiß-Screenshots das Verständnis erleichtern.

Manches lässt sich auch für Rechner, die unter Windows 10 laufen, verwenden.

Egal, ob Windows 11 schon eingesetzt wird, der Umstieg auf die aktuelle Betriebssystemversion geplant ist, ein neuer PC angeschafft werden soll, die Ausgabe der knapp 20 Euronen lohnt sich für den interessierten Windows-Anwender auf jeden Fall.

Bewertung vom 08.09.2022
Das große Servus-Kochbuch Band 1
Korda, Uschi;Rieder, Alexander

Das große Servus-Kochbuch Band 1


ausgezeichnet

Schwammerlragout, Fisolenfleisch oder Paradeiser-Fenchel-Salat???

Wer mit diesen Begriffen, die in den Küchen unserer Nachbarn gang und gäbe sind, nichts anfangen kann, der bemühe das Internet einfach mal mit der Eingabe der Suchbegriffe "österreichische Kuchenbegriffe". Zahlreiche Treffer werden es schnell ermöglichen, sich an diesem schönen Kochbuch zu erfreuen!

Denn die Rezepte, eigenartiger Weise in vier Hauptkapitel nach den vier Jahreszeiten unterteilt, sind zum allergrößten Teil sehr lecker, teils auch für 'Piefkes', also Menschen bundesrepublikanisch-deutscher Nationalität unbekannt. Ob jetzt das 'Wiener Salonbeuschel' etwas Wünschenswertes auf dem Teller ist, das mag jeder für sich entscheiden. Die meisten der Rezepte lassen auf jeden Fall großen Appetit aufkommen. Teils so genannte Hausmannskost, also nichts mit handgeflochtenen Schnittlauchzöpfchen mit Balsamico-Spiegel und ähnlichem Firlefanz. Sondern einfach nur lecker.

Abgesehen von der eigenartigen Unterteilung in die genannten vier Jahreszeitenkapitel ist das Kochbuch schön aufgebaut: Rezept linke Seite, dazu gehörende Farbaufnahme rechte Seite. Mal links, mal rechts einmontiert kleine Textbereiche mit brauchbaren 'Servus-Tipps'.

Für den- oder diejenigen, denen die Suche nach einem Salat, einer Suppe, einem Fisch-, Fleisch- oder Gemüsegericht in den Jahreszeit-Kapiteln zu mühsam ist, die/der findet im Anhang ein nach der Bezeichnung des jeweiligen Rezeptes alphabetisch sortiertes Register. Wer noch gezielter suchen möchte: es schliesst sich ein weiteres Register unter dem Gesichtspunkt der Zutaten an. Von 'Aal' über 'Alkohol' bis 'Zwiebeln'. Noch einfacher und schneller zu Suchen und Finden geht es kaum.

Es hat nichts mit den Rezepten zu tun. Eine absolute Nebensächlichkeit fällt aber doch auf.
Dietrich Mateschitz, Haupteigentümer von RedBull und Servus, ist ein ausgezeichneter Marketingexperte. Weswegen dann dem grossen Servus-Kochbuch zwei Buchbändel in Rot und Grün und nicht drei Buchbändel in Rot-Weiß-Rot, den Farben der Österreichischen Nationalflagge spendiert wurden, diese wie gesagt absolut nebensächliche Frage drängt sich auf...

Bewertung vom 07.09.2022
Der Sessel
Lee, Daniel

Der Sessel


ausgezeichnet

Äußerst interessant, bestens recherchiert, kollektives Verdrängen der Nazi-Zeit wird nachvollziehbar

Die Biographien vom Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich, Rudolf Hoess, Adolf Eichmann, Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Goebbels sind allseits bekannt. Wer sich für die Abgründe und Machenschaften des Nazi-Regimes interessiert, wird das eine oder andere Buch über diese (Un-) Menschen gelesen haben.

Daniel Lee beschreibt stattdessen keine herausragende 'Persönlichkeit' des Dritten, des 'Tausendjährigen' Reiches. Welches nach 12 langen Jahren zum Glück vernichtet wurde. Er beschreibt den Werdegang, die Entwicklung eines ganz normalen Durchschnitts-Juristen, der sein Studium mit Ach und Krach bewältigte. Der in einer Tübinger Burschenschaft Kontakte knüpfte, die für sein späteres Leben, für seine Karriere in der SS mitentscheidend waren. Ein ganz normaler 'Verwaltungshengst', der im Hintergrund agierte, dem einfach nicht unbekannt sein konnte, welche verheerenden Auswirkungen für das Leben vieler, vieler Menschen seine 'Verwaltungsakte' hatten.

Zwar war der SS-Offizier Robert Giesinger nicht täglich in der berüchtigten schwarzen SS-Uniform gekleidet. Eher der unscheinbare graue Schreibtischtäter. Der ohne jede Bedenken die von oben kommenden Anweisungen in die Tat umsetzte. Und damit Schuld am Tod, an der Ermordung tausender Menschen hatte.

Daniel Lee zeigt bestens recherchiert diesen Werdegang von Robert Griesinger auf. An einigen wenigen Stellen muss er Mutmaßungen äußern. Diese wenigen Stellen gibt der Autor aber unumwunden zu. Der ganze Rest des Buches ist bestens belegt. Die Anmerkungen, Quellenverzeichnisse, Literaturhinweise im Anhang umfassen 61 Seiten. Wer auch immer an der Glaubwürdigkeit des Inhaltes von diesem Buch zweifelt, soll sich gefälligst die Mühe machen, und im Anhang nachschlagen, wie und wo die Feststellungen von Daniel Lee belegt sind.

Das Buch liest sich, ein völlig unpassender Ausdruck, das ist mir bewusst, wie ein Krimi. Es ist gut strukturiert, in einer gut verständlichen und nicht primär wissenschaftlichen Sprache verfasst. Die Wiedergabe zahlreicher Original-Schwarz/Weiß-Fotos untermauern die vom Autoren getroffenen Aussagen.

Das Buch begründet auch das 'grosse Schweigen' in der deutschen Gesellschaft der Nachkriegsjahre. Keiner will von den Gräueltaten der SS, vieler Wehrmachtsangehörigen, zahlloser indirekt beteilgter 'Verwaltungshengste' je etwas gewusst haben, geschweige den irgend etwas mitbekommen haben. Eine deutschlandweit bekannte Veranstaltungshalle ist sogar nach einem Mitglied der NSDAP und ehemaligem SS-Untersturmführer, in der militärischen Hierarchie einem Leutnant entsprechend (am 1. Mai 1937 in die NSDAP eingetreten mit der Mitgliedsnummer 5.056.527) benannt...

Das grosse Schweigen eben.

All das macht dieses Buch so lesenswert!

Bewertung vom 05.09.2022
Office 2021 - Das Praxishandbuch
Kiefer, Philip

Office 2021 - Das Praxishandbuch


ausgezeichnet

Preis je Seite: 0,02533 €. Wert je Seite ein zigfaches höher!

Philip Kiefer beschreibt in einem sehr angenehmen Stil schwerpunktmäßig die zwei meist verwendeten Programme des Office 2021-Paketes. Also Word und Excel. Erstgenanntes Programm ist mit 177 Seiten vertreten. Auf denen es sehr praxisnah um Grundlagen wie Textformatierungen, Word-Tabellen, Rechtschreibprüfung und Silbentrennung geht. Aber auch solche Aufgaben wie die einwandfreie Gestaltung von Bewerbungsschreiben, Texte für Schule und Universität werden erläutert. Wobei der Autor auch die für wissenschaftliche Arbeiten definierten Gestaltungen nennt. Unter anderem: "Bei mathematischen Formeln muss die Nummerierung in runde Klammern eingeschlossen werden." Oder: "Quellen werden im Literaturverzeichnis aufgeführt und müssen nummeriert werden. Im Fließtext wird die Nummer in eckigen Klammern hinzugefügt." (S. 142). Diese Hinweise auf einige Erfordernisse einer wissenschaftlichen Arbeit sollten so manche Politiker*innen lesen oder hätten diese lesen sollen...

Das Kapitel 4 mit der Thematik Excel bietet natürlich die Basics, Erklärungen zu einigen der über 400 integrierten Funktionen, von SUMME() und MITTELWERT() bis hin zu ausgewählten Text-, Datums- und Logikfunktionen. Auch in diesem Kapitel sind Hinweise zu wissenschaftlichen Arbeiten zu finden. Bis hin zur grafischen Darstellung von Häufigkeitsverteilungen oder Gleichungen, deren Parameterdarstellung zu Spiralen oder anderen komplexen Grafiken führen.

Wer das folgende Kapitel zu den Möglichkeiten und der Bedienung von PowerPoint durcharbeitet, sollte auf keinen Fall die Seiten 544 bis 551 übergehen. Denn hier weist Philip Kiefer deutlich daraufhin, wie sich anstatt der total überfrachteten, einschläfernden Folienschlachten überzeugende Präsentationen erstellen und eben präsentieren lassen, müssen.

Hinsichtlich Outlook ist der Autor etwas zurückhaltender. Neben den grundsätzlichen Aufgaben, die Outlook übernimmt (E-Mails, (Serien-) Termine, Kontakte, Aufgaben, Notizen) geht er auf die unerlässliche Datensicherung innerhalb von Outlook ein. Bedauerlich ist, dass er die Arbeit und Zeit Sparenden Regeln, QuickSteps, Definieren eigener Ansichten etc. aussen vorlässt. Zu diesen schon etwas raffinierteren Möglichkeiten existiert aber einiges an weiterer Sekundärliteratur.

Die Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen den Office-Programmen wird an Hand zweier Beispiele erklärt: Excel-Tabelle und -Grafik in ein Word-Dokument übertragen und PowerPoint-Folien ebenfalls in eine Word-Dokument einsetzen. Wer diese beiden kurzen Teil-Kapitel gelesen und verstanden hat, wird mit dem Datentransfer von hier nach da keine Probleme mehr haben.

Abgerundet wir das Buch durch eine mehrseitige Aufstellung der Tastenkombinationen, die die einzelnen Programmen zur Verfügung stellen - wer seine Hand nicht immer wieder von der Tastatur nehmen will, um die Maus durch die Gegend zu schubsen wird garantiert fündig.

Die zahlreichen Bildschirmabbildungen sind zwar 'nur' schwarz-/weiß, aber hilfreich. So wie das ganze Buch.

Bewertung vom 04.09.2022
Zürich in den 1970er Jahren

Zürich in den 1970er Jahren


ausgezeichnet

Isch's guet? S'isch nöt bloss guet, s'isch beschtens!

Auch ohne Schweizerdeutsch, im Original doch eher Schwyzerdütsch, zu beherrschen, sollte der Titel hier verständlich sein. Dieser Bild-/Textband ist nicht nur eine Reminiszenz an die 1970er-Jahre in Zürich, sondern er ist auch ein Stellvertreter für zahlreiche andere Städte. Sei es Basel, Hamburg, Stuttgart oder, oder, oder...

Mit Schwarz-/Weiß-Fotografien und den dazugehörenden Texten zeigt Raphael Zehnder die Entwicklung, auf vielen Seiten die an vielen Stellen Zürichs stattgefundene 'Zerstörung' des schönen, alten Zürich auf. Die aus heutiger Sicht, nach dem heutigen Kenntnisstand stattgefundenen gravierenden Fehler der Stadt- und auch der Verkehrsplanung. Die Überdeckelung des Flusses Sihl nach 60 Kilometern Lauf unter freiem Himmel in der Natur mit einer sechsspurigen Autobahn (S. 124). Eine ältere Dame, welche auf ihrem kleinen Balkon stehend die Stahlkonstruktion einer Autobahnauffahrrampe betrachtet, die fast ihren Balkon berührt. Der Text dazu: "Balkon mit Autobahnanschluss?" (S. 134).

Ohnehin die Texte: diese hat der Autor mit einigem Sarkasmus geschrieben. "«Eine tosende und dröhnende Hölle», «groteske Tanzverrenkungen», «tönende Unwetter», «stampfende, wild klatschende und ekstatisch tanzende Pop-Fans» ... Die Partizip-Präsens-Schlacht der NZZ versucht dem Hardrock gerecht zu werden. Hier ein Fotobeweis für die Macht der Musik. Wieder Deep Purple, Hallenstadion. [...] "So schilderte die NZZ am 20. März 1973 das Deep-Purple-Konzert." (S. 138f.)

Keilhosen, Schlaghosen, Textverarbeitungssystem mit den Dimensionen einer Wohnzimmerschrankwand, Ski mit Seilzugbindung, Pelzkragen tragen war noch nicht verpönt, Briefmarkenbörse im Kaufleutensaal, Werbeplakate für Zigaretten an den Wänden, Yves Saint Laurent beim Glaserheben unter anderem mit der Wirtin der Kronenhalle, auf der Seite daneben James Last im lockeren Outfit einem Pressevertreter Auskunft gebend.

Wie heißt es im Begleittext zu diesem Band so treffend? "Banken, Demos, Rock'n'Roll - Leben in Zeiten des Umbruchs". Es handelt sich um eine Zeitreise etwa 50 Jahre zurück. Wie erwähnt konkret am Beispiel der schönen Stadt Zürich. Die im Oberdorf an vielen Stellen noch im damaligen Zustand zu finden ist.

Zürich ist aber wie ebenfalls erwähnt nur ein Beispiel für die stadt- und verkehrsplanerischen Sünden. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend. Schön war diese Zeit dennoch.

Bewertung vom 31.08.2022
Windows 11
Hähnle, Jörg;Heiting, Mareile

Windows 11


ausgezeichnet

Ausser dem absolut notwendigen Basiswissen jede Menge Tipps, wie's besser, schneller geht!

Mareile Heiting hat schon mit etwa 30 anderen Büchern beginnend mit Windows Vista, Magix Video deluxe, Internet für Senioren oder auch Samsung Tablets unter Beweis gestellt, dass sie weiss, wie verständliche Fachbücher verfasst und illustriert werden. So auch auf den hier vorliegenden 334 Seiten.

Nahezu jeder Schritt, jede Erklärung wird dem Namen des Verlages gerecht werdend in Vierfarben gehaltenen Illustrationen verdeutlicht. Wo wird mit der linken oder auch mal mit der rechten Maustaste, alternativ mit welchem Tastendruck welcher Befehl ausgelöst.

Egal welcher Funktionsbereich, den Windows 11 bietet, alles wird nachvollziehbar, gut verständlich erläutert. Windows 11 optimal einrichten, schneller mit Dateien und Ordnern arbeiten, Internet, Netzwerk und Multimedia, Fotos, E-Mail, OneDrive, Windows Updates, Daten sichern (absolut notwendig!!), Pannenhilfe. Es ist alles da, was zum 'Überleben' mit dem Betriebssystem benötigt wird.

Da der Wechsel von der Tatstatur zur Maus und wieder zurück und das andauernde Maus-Geschubse lästig werden kann und auch Zeit kostet, werden vielen Anwendern die vier Seiten mit nützlichen Tastenkombinationen für Windows 11 selbst, aber auch für den Explorer, Mail und Edge zu schätzen wissen.

Wer noch gar keine grössere Ahnung vom Windows-'Slang' hat, kann sich im Glossar schlau machen.

Klassifizierung des Buches: für reine Anfänger ideal, für Anwender mit Win10-Vorkenntissen hervorragend und auch für vermeintliche Könner sehr gut geeignet. Die Letztgenannten werden staunen, was sich noch besser, noch schneller erledigen lässt. Wenn man's denn weiß.

Bewertung vom 29.08.2022
Fünf Tage im Dezember
Simms, Brendan;Laderman, Charlie

Fünf Tage im Dezember


ausgezeichnet

Zwiespältig und dennoch absolut lesenswert

Die Zwiespältigkeit begründet sich in der Tatsache, dass die Autoren Details im Tagesablauf Churchills, Roosevelts oder auch Hitlers anführen, die sehr wenig bis gar nichts mit den historisch bedeutsamen Entwicklungen und Entscheidungen zu tun haben und so den Text irrelevant aufblähen. Zwar werden auch diese absoluten Nebensächlichkeiten innerhalb der 49 Seiten Anmerkungen belegt. Sie tragen trotzdem sehr wenig zu den bedeutsamen Entwicklungen bei.

Die immer wieder mal eingearbeiteten Schilderungen der Schicksale von Menschen, Bürgern jüdischen Glaubens oder auch Zitate aus Briefen von Angehörigen der deutschen Wehrmacht an der Front in Russland hingegen verdeutlichen die generelle Lage, Situation im 'Tausendjährigen Reich', welches nach 12 Jahren glücklicherweise und unwiderruflich unterging. Diese Textpassagen sind meines Erachtens in keiner Weise störend. Im Gegenteil.

Was das Buch aber absolut lesenswert macht, das sind die Hintergrundinformationen. Egal unter welchen Gesichtspunkte. Werden die im Land-Lease Act von 1941der es den Vereinigten Staaten ermöglichte, kriegswichtiges Material wie Waffen, Munition, Fahrzeuge, Treibstoffe, Nahrungsmittel, Flugzeuge etc. an die gegen die Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) kämpfenden Staaten zu liefern durch den japanischen Überfall auf Pearl Harbor beeinträchtigt. Weil den USA der dadurch ausgelöste Krieg gegen die japanische Marine, das japanische Militär deutlich wichtiger ist als der in Europa tobende Krieg? Was bewog die Achsenmächte Hitler-Deutschland, Mussolinis Italien und alle deren bisherigen Verbündete, sich auch mit Japan zu verbünden? Welche utopischen Ziele hatten die so genannten Achsenmächte? Wie gelang es Roosevelt, die bisher isolationistischen USA zu der Zustimmung, in den Krieg in Europa gegen die Achsenmächte einzutreten? Wie gelang es Roosevelt, Hitler in die von ihm (Roosevelt) geschickt aufgebaute Falle zu locken und ihn (Hitler) dazu zu bewegen, den USA den Krieg zu erklären?

Nach der in manchen Passagen sich zu sehr in Nebensächlichkeiten verlierenden Schilderung der tatsächlichen Begebenheiten deuten die Autoren auch spekulative Möglichkeiten an, wie sich die Weltgeschichte hätte anders entwickeln können, wenn sich Churchill, Roosevelt, Stalin, Hitler, Mussolini, das Japanische Kaiserreich bei dieser oder jener Entscheidung anders festgelegt hätten. Wie gesagt, Spekulationen, aber deswegen nicht minder bedenkenswert. Und in eben jenen Situationen durchaus im Bereich des Möglichen.

Bewertung vom 10.08.2022
'Der Dienstbetrieb ist nicht gestört'
Lahusen, Benjamin

'Der Dienstbetrieb ist nicht gestört'


ausgezeichnet

Unglaublich, wie die Nazi-'Rechtsprechung' nahezu nahtlos in die der Besatzungszonen überging

Eines gleich vorneweg: als Nicht-Jurist, sondern als normaler Mensch, der zwar den einen oder anderen Ausdruck in der Sprache der alten Römer zu interpretieren weiß, ohne das kleine oder gar das große Latinum sein Eigen zu nennen, dem sei der Suchbegriff "Latein_im_Recht" (genau so geschrieben, also mitsamt der Unterstriche) empfohlen. Um dann bei der Lektüre dieses absolut lesenswerten Buches ein Tablet, iPad, PC, iMac oder was auch immer neben oder vor sich zu haben. Mit dieser auf dem Screen abrufbereiten Quelle kann dann die Bedeutung der vielen von Professor Doktor Benjamin Lahusen verwendeten latein-juristischen Fachbegriffe nachgelesen werden.

Ebenfalls gleich vorneweg: unter einem 'Justitium' wird der Totalausfall (nicht der Totalschaden...) der richterlichen Rechtsprechung verstanden. Genau darum, wie dieses Justitium auch in den Schrecken und Wirren des Zweiten Weltkrieges mit allen Mitteln verhindert werden sollte, geht es dem Autoren auch. Übergeht man die gerade erwähnten dem Latein entnommenen juristischen Begriffe, werden die Fakten, die Ereignisse, denen die Juristerei in den Jahren 1953 bis 1948 zwangläufig unterworfen war in einer sehr schön, teilweise auch sehr unterhaltsamen Sprache geschildert. Beispiele weiter unten.

Über den Verlauf des Zweiten Weltkrieges, über die Fronten, die Schlachten, den Nazi-Terror, den Holocaust, die führenden Personen des Nazi-Regimes wie Goebbels, Göhring, Himmler, Heydrich, Bernhard Frank, Rudolf Höß (Lagerkommandant im KZ Auschwitz), Gauleiter Karl Hanke (er setzte sich als letzter über eine speziell für seine Flucht in die Innenstadt von Breslau gesprengte Startbahn vermutlich per Fieseler-Storch ab) und zahllosen weiteren Personen, logischer- und notwendiger Weise über Adolf Hitler ist meterweise Literatur verfügbar.

Aber wie sah es mit den ganzen Gerichtsverfahren jener Zeit aus? Mit Ehescheidungen, Klagen wegen Beleidigung, Diebstahlsanzeigen, Kindes-Unterhalt, Mietstreitigkeiten? Dem ganzen juristischen 'Kleinkram'? Die Gerichtsgebäude waren bombardiert, ausgebrannt, vernichtet. Was geschieht mit den Tonnen Papier, also den Akten? Wohin wurde wann welches Gericht verlegt? Samt Schreibmaschine oder Mobiliar, soweit es nicht verbrannt, zerstört war? Vom OLG bis zu kleinsten AG? Grundbücher, Testamente, Handelsregister, dieses ganze juristisch bedeutsame Papiergebirge. Strafakten, Zeugenaussagen. Die Aufzählung lässt sich nach Belieben fortführen.

Auch der engen Zusammenarbeit zwischen Himmlers SS und der IG Farben in Auschwitz nimmt sich B. Lahusen an. Wie wurden die 'rechtlichen Eigentumsverhältnisse an Grund und Boden' mit typisch deutscher Gründlichkeit in einem Grundbuch, welches im 'Generalgouvernement' in der im 'Tausendjährigen Reich' vorgegebenen Art noch gar nicht existierte, dokumentiert, festgehalten?

Wie wurde die Gerichtsbarkeit in den vier Besatzungszonen nach der vollständigen Niederlage des Deutschen Reiches von den jeweils zuständigen Alliierten gehandhabt, wieder aufgebaut? Was geschah mit den Richtern, die während der Nazi-Zeit gehorsam den Nazi-Forderungen entsprechende Urteile fällten? Die genau diese Richter dann nach dem Untergang des Deutschen Reiches höchstpersönlich als völlig überzogen entweder als nicht-rechtmässig widerriefen. Oder eine ausgesprochene mehrjährige Zuchthausstrafe auf einige Monate Gefängnis reduzierten?

Hier die oben angedeuteten Zitate, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, es geht nur darum, den Schreibstil von Prof. Dr. Benjamin Lahusen zu verbildlichen, nein, zu verwörtlichen.

Seite 142:
"Angesichts dieser neuen Freiheit verfiel Keutgen in den ersten Jahren auf der Oberschule in eine intellektuelle Apathie, die ihn schließlich zur Wiederholung einer Klasse zwang."
Seite 145:
"Um das eigene Handwerk wissenschaftlich zu etikettieren, beschloss Keutgen - auch insoweit ein verlässlicher Repräsentant seiner

Bewertung vom 10.08.2022
Excel Formeln und Funktionen für 2021 und 365, 2019, 2016, 2013, 2010 und 2007: - neueste Version. Topseller Vorauflage: Für die Versionen 2007 bis 2021
Schels, Ignatz

Excel Formeln und Funktionen für 2021 und 365, 2019, 2016, 2013, 2010 und 2007: - neueste Version. Topseller Vorauflage: Für die Versionen 2007 bis 2021


ausgezeichnet

Gleicher Titel wie 2019, aber anders strukturiert. Und neue Themen.

Ignaz Schels hat sich alle Mühe gegeben, so gut, wie alles was das Tabellenkalkulations-, besser gesagt das Zauberprogramm Excel in den Versionen 2007 bis 2021 und auch 365 beherrscht, anschaulich und verständlich zu erklären. Anschaulich, weil sehr, sehr viel mittels deutlichen, wenn auch 'nur' schwarz/Weißen Bildschirmabbildungen gezeigt wird. Anschaulich durch die Tatsache, dass die in Excel einzugebenden Formeln und/oder Funktionen samt Argumenten für die Beispiele in einer etwas grösseren Schrift und kursiv gesetzt sind. Die Beispieldaten selbst orientieren sich an der Praxis, sind gedanklich gut nachvollziehbar, Sinn und Zweck der ganzen Daten samt deren Auswertung mit Hilfe von Excel leuchtet sofort ein.

Das Buch strotzt nur so von Tipps und Hinweisen, manche für Kenner und Könner altbekannt. Aber auch dieser Anwenderkreis findet garantiert vieles, was noch unbekannt ist und den Umgang mit Excel erleichtert, die die Aufgabenlösungen, mittels Excel zu erarbeiten, deutlich beschleunigen.

Ebenfalls bei Markt & Technik ist im Jahr 2019 ein ebenso umfangreiches Werk mit dem selben Titel erschienen. Seinerzeit war/ist jenes Buch von dem Autorenteam Eckl/erb/Louha/Sproll verfasst worden. Dieses neue Buch von I. Schels ist aber keine überarbeitete Version. Ignaz Schels hat sein neues Werk anders aufgebaut und, wichtig, um CUBE-, M- und die von PowerPivot genutzte DAX-Sprache ergänzt.
Wo Unterschiede zwischen den genannten Versionen existieren, wird darauf hingewiesen.

Anno 2015 hatte der Verlag Markt & Technik ein Buch mit dem Titel "Excel - Das Zauberbuch (Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner)" herausgegeben. Dieses Buch hätte diesen Titel ebenso verdient. Auch wenn es von einem anderen Autorenteam verfasst wurde.

Im Klartext bedeutet dies, wer an und mit Excel seine helle Freude haben möchte, der sollte drei Werke nicht nur im Regal stehen haben, sondern diese auch lesen, durcharbeiten: das Excel Zauberbuch, das 2019 erschienene und auch das 2022 erschienene "Excel - Formeln und Funktionen"-Werk!