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Langeweile
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Duisburg
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Ich lese alles was mir in die Finger kommt ( außer Science Fiction und Fantasy)

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2017
Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


sehr gut

Im Alter von 15 Jahren hat Zoe einen schweren Unfall verursacht, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen. Nach ihrer Entlassung aus dem Jugendarrest versuchen ihre Mutter und sie sich ein neues Leben in einer anderen Stadt aufzubauen. Die Ehe ihrer Eltern hat den Belastungen, die mit dem Prozess und den Folgen zusammenhingen, nicht standgehalten.
Als ihre Mutter einen neuen Mann kennenlernt, scheint alles perfekt zu sein. Sie heiratet Chris, der den halbwüchsigen Lucas mit in die Ehe bringt. Als dann noch die gemeinsame Tochter Grace geboren wird, scheint das Familienglück komplett zu sein.
Zoe war bereits vor dem Unfall eine gute Pianistin, daran versucht sie nun wieder anzuknüpfen.
Bei einem Konzert wird sie von einem Mann im Publikum als Mörderin beschimpft, kurz darauf ist ihre Mutter Maria tot. Von da an nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Fassade der heiligen Familie beginnt zu bröckeln.

Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, der Handlung zu folgen. Da die Geschichte in wechselnden Zeiten und aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt wurde, war es nicht immer leicht den Überblick zu behalten.
Als ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, entwickelte sich ein Sog,dem ich mich nicht entziehen konnte.
Der Spannungsbogen wurde durchgehend gehalten, zum Schluss gab es eine überraschende Wendung.
Ich vergebe vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 01.02.2017
Dunkeltage im Elbsandstein
Lehmann, Thea

Dunkeltage im Elbsandstein


ausgezeichnet

Kaum ist Kommissar Leo Reisinger , von einem Heimaturlaub in Bayern wieder zurück in Sachsen, wird er mit einem Leichenfund konfrontiert. Bei den ersten Ermittlungen treffen Leo und sein Team in der Nähe des Tatorts den verschrobenen Detlef Watzke , der alleine in einem heruntergekommenen Haus wohnt. Als kurz darauf eine weitere Leiche gefunden wird und außerdem zwei Frauen als vermisst gemeldet werden, überschlagen sich die Ereignisse. Als klar wird, dass die Fälle alle im Zusammenhang stehen, wird es Zeit zu handeln. Gerne habe ich den sympathischen Kommissar und seine Kolleginnen und Kollegen bei ihren Ermittlungen begleitet. Die einzelnen Personen mit ihren verschiedenen Eigenarten und Macken wurden von der Autorin liebevoll gezeichnet. Es ist ihr gelungen , Kriminalfall und Privatleben der Ermittler im genau richtigen Mischungsverhältnis zu präsentieren. Für Leser, die Krimis mit Lokalkolorit und Humor mögen, genau die richtige Lektüre. Ich freue mich auf einen neuen Fall mit dem bewährten Team.

Bewertung vom 28.01.2017
Wahnsinn Wartezimmer
Abidi, Heike;Koeseling, Anja

Wahnsinn Wartezimmer


sehr gut

Das bewährte Autorenteam hat sich diesmal mit dem Thema Medizin beschäftigt.
Schon das sehr schöne Cover weckte die Lust auf die Lektüre.
Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient , aber auch dem Pflegepersonal wurde aus den verschiedensten Blickwinkeln geschildert. Wie in den vorhergehenden Büchern war auch hier eine Unterteilung in verschiedene Kapitel sehr hilfreich.
Die hervorgehobenen Sprüche und witzigen Zeichnungen waren wieder das Salz in der Suppe.
Neben einigen skurrilen und witzigen Beschreibungen gab es auch mehrere Geschichten mit ernstem Inhalt, was meiner Meinung nach zu dem Thema passt.
Hierbei ist es gut gelungen die Geschichten so zu verteilen, dass man bei dem einen Thema einen
Kloß im Hals hat und kurz darauf wieder lachen muss.

Die witzigsten Highlights waren für mich:

Die Unterteilung der einzelnen Arzttypen
Die Szenen im Wartezimmer
Die Selbstdiagnose(Google)
Die skurrilsten Syndrome
Bei den Geschichten mit eher ernstem Hintergrund wirkte das Gelesene noch etwas länger nach.

Fazit:
Ein sehr lesenswertes Buch , was ich unbedingt empfehlen kann.

Bewertung vom 24.01.2017
Glücksmädchen / Ellen Tamm Bd.1
Bley, Mikaela

Glücksmädchen / Ellen Tamm Bd.1


gut

Zum Inhalt:

Als die achtjährige Lycke nach dem Tennistraining plötzlich verschwunden ist , geraten ihre Eltern in Panik.
Ellen Tamm ist ist Kriminalreporterin beim Fernsehsender TV4 und wird von ihrem Chef, mit dem sie eine Zeit lang liiert war, mit der Berichterstattung beauftragt. Sie verfügt über gute Kontakte zur Polizei, was in diesem Fall von Vorteil ist.
Der Fall bringt sie jedoch an die Grenze ihrer Belastbarkeit. In ihr brechen alte Wunden wieder auf, die nie verheilt waren. Ihre Zwillingsschwester Elsa kam vor über 20 Jahren ums Leben, seit dieser Zeit gibt sich Ellen die Schuld an ihrem Tod.

Mehr möchte ich zu der Geschichte nicht erzählen, um die Spannung zu erhalten.

Meine Meinung:

Die Thematik an sich war gut gewählt , zu Anfang war die Geschichte auch spannend.
Dann jedoch, wurden meiner Ansicht nach zu viele Gebiete ( Internetkriminalität, Sorgerechtsprobleme,Eifersucht, unverarbeitete Schuldgefühle usw.)abgehandelt, wobei man als Leserin zeitweise die Übersicht verlor.
Die Aufklärung als solches war schlüssig, hier hätte ich mir jedoch ein bisschen mehr Ausführlichkeit erwartet.
Da es sich um das Erstlingswerk der Autorin handelt, ist sicherlich noch Luft nach oben.

Bewertung vom 15.01.2017
Der Jahrhunderttraum / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.2
Dübell, Richard

Der Jahrhunderttraum / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch ist die Fortsetzung vom "Jahrhundertsturm", es kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.Es umfasst den Zeitrahmen von 1891 -1909

Im Mittelpunkt steht die Familie von Briest, welche gleich zu Beginn mit einem schweren Schicksalsschlag umgehen muss. Die Großeltern Paul und Louise , kommen zusammen mit vielen anderen Menschen bei einem großen Zugunglück in der Schweiz ums Leben. Ein Freund der Familie, der Privatdetektiv Edgar Trönicke glaubt an Sabotage, was er aber trotz intensiver Ermittlungen ,nicht beweisen kann.

Die Enkel Amalie, Otto und Levin haben unterschiedliche Lebensmuster. Otto bewundert Edgar und möchte auch Detektiv werden, während Levin durch die Bekanntschaft mit Otto Lilienthal vom Fliegen besessen ist.Amalie hat sich in eine Frau verliebt und möchte mit ihr zusammenleben, für damalige Verhältnisse fast unmöglich.Alle drei kämpfen auf unterschiedliche Weise um ihren Lebenstraum.

Dem Autor ist es auf hervorragende Weise gelungen, die Familiengeschichte der von Briest in ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte einzubetten. Der Traum vom Fliegen nimmt hierbei einen großen Raum ein. Es kommen neben den fiktiven Figuren , mit Graf Zeppelin, Otto von Lilienthal und Georg Wilhelm von Siemens auch reale Persönlichkeiten vor.
Die einzelnen Charaktere, auf der einen Seite die vom Traum des Fliegens besessenen Erfinder, auf der anderen Seite die geldgierigen und korrupten Gegner waren sehr präzise beschrieben. Der aufflammende Hass gegen die Juden ,der sich später , wie wir aus der Geschichte gelernt haben, dramatisch verstärkt hat , fand auch eine gebührende Beachtung.
Der Spannungsbogen war von Anfang an hoch und steigerte sich zum Ende hin sehr dramatisch. Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 10.01.2017
Unsere Hälfte des Himmels
Linden, Clarissa

Unsere Hälfte des Himmels


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, einmal im Jahre 1935 und dann im Jahr 1971.

1935:

Amelie und Johanna ,versuchen mit einer Gruppe gleichgesinnter junger Frauen , ihren Traum vom Fliegen zu verwirklichen. Im Hitler -Deutschland ein fast unmögliches Unterfangen, der Himmel war damals nur den Männern vorbehalten .
Die Frauen nehmen Flugstunden und tun alles , um ihren Traum zu verwirklichen.Als Amelie sich in Johannas Fluglehrer verliebt , ändert sich die Freundschaft auf dramatische Weise.

1971:

Amelies Tochter Lieselotte ist in einer lieblosen Ehe gefangen, als sie die Nachricht erhält, dass Ihre Mutter , nach einem schweren Unfall , im Koma liegt.
Obwohl sie stets ein sehr distanziertes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, fährt sie sofort nach Frankfurt, um sich um Sie zu kümmern.
Die Ärzte geben ihr den Rat , ihrer Mutter Geschichten von früher zu erzählen, um das Erwachen zu fördern.
Da Ihre Mutter ihr kaum Informationen zu ihrer Vergangenheit gegeben hat , begibt sie sich auf Spurensuche.
Der Autorin ist auf hervorragende Weise gelungen,in wechselnden Zeitebenen , die bemerkenswerten Frauen mit allen Stärken und Schwächen zu zeichnen.
Der geschichtliche Rahmen , einerseits die Naziherrschaft , andererseits der Aufbruch der
Frauen in den frühen 70 er Jahren , wurde gut herausgearbeitet.
Auch der Geschichte des Fliegens wurde genügend Raum gegeben.

Fazit:
In dem Roman wurden eine sehr emotionale Liebesgeschichte , die Geschichte einer Freundschaft, sowie eine schwierige Mutter /Tochterbeziehung mit viel geschichtlichem Hintergrund auf sehr geschickte Weise miteinander verknüpft.
Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, es hat mich emotional sehr stark berührt.

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.
Ein besonderes Lob möchte ich für das wunderschöne Cover aussprechen.

Bewertung vom 03.01.2017
DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
Callaghan, Helen

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest


gut

Margot Lewis ist mit Eddy verheiratet und arbeitet als Lehrerin. Als die 15-jährige Katie Browne , nach einem Streit mit ihren Eltern von zu Hause ausreißt und seitdem verschwunden ist, macht sie sich große Sorgen. Laut Aussage der Polizei gab es in der Vergangenheit mehrere ähnlich gelagerte Fälle. Obwohl Margot genügend eigene Probleme hat, ihre Ehe steht kurz vor dem Scheitern, kümmert sie sich neben ihrer Lehrtätigkeit um die Kolumne"Dear Amy".Dann erhält sie mehrere Briefe, in welchen ein Mädchen mit Namen Bethan Avery um Hilfe bittet. Sie würde mit dem Tod bedroht und nur Margot könne sie retten. Obwohl die Entführung fast 20 Jahre zurückliegt , bestätigt ein Graphologe, dass die Briefe echt sind und außerdem neu. Margots Spürsinn ist geweckt und mit Hilfe von Martin Forrester, dem Leiter des Instituts für historische Analysen , beginnt sie Nachforschungen anzustellen und taucht dabei tief in ihre eigene Vergangenheit.

Die Geschichte begann sehr spannend, im weiteren Verlauf erschöpfte sie sich jedoch in Banalitäten, wodurch die Spannung leider deutlich abnahm. Erst zur Mitte des Buches hin , nahm die Geschichte wieder Fahrt auf und endete mit einem , wenn auch etwas vorhersehbaren, außergewöhnlichen Schluss.
Bei der Bewertung bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits fand ich das Thema äußerst interessant, andererseits fehlte mir über größere Strecken die Spannung , daher von mir leider nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.12.2016
Stiefkind
Tremayne, S. K.

Stiefkind


sehr gut

Zum Inhalt:

Als die junge Rachel den charismatischen Anwalt David Kerth kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf und ist acht Wochen später seine Frau. David hat vor zwei Jahren seine Frau Nina auf mysteriöse Weise verloren, sein neunjähriger Sohn Jamie ist schwer traumatisiert. Da ihr Mann in London arbeitet, ist Rachel während der Woche auf dem großen Anwesen der Familie in Cornwall mit ihrer dementen Schwiegermutter und Jamie alleine.
Dieser behauptet immer wieder seine tote Mutter zu sehen und sagt Rachel ihren Tod zu Weihnachten voraus.
Als sie ihren Mann damit konfrontiert, dass Jamie professionelle Hilfe benötigt, wiegelt dieser ab.Gegen seinen Willen sucht Rachel eine Psychologin auf . Als ihr Mann das erfährt, eskaliert die Situation.Auch Rachel wird immer wieder von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt.

Meine Meinung:

Dem Autor ist es gelungen eine von Beginn an spannende Geschichte zu präsentieren.Es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, dabei wird auch der frühen Geschichte Cornwalls und der schönen Landschaft ein breiter Raum gegeben.
Auch wenn es im Mittelteil einige Längen aufwies und das Ende etwas konstruiert wirkte , spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 30.11.2016
Die Spionin
Coelho, Paulo

Die Spionin


gut

Das Buch beginnt mit der Hinrichtung von Mata Hari, einer berühmten Tänzerin und Doppelagentin.
In einem Brief, welchen sie an ihre Tochter schreibt, erfährt man in Rückblenden aus ihrem Leben.
Sie wurde als Margarethe Zelle geboren und von ihrem Vater schon bald nach dem Tod der Mutter in ein Internat gegeben. Dort wird sie von dem Direktor vergewaltigt, ein Erlebnis , welches nie publik wird.
Ihre Chance, aus diesem Leben auszubrechen, ergibt sich durch die Heirat mit einem niederländisch- ostindischen Offizier. Diese Ehe wird jedoch nicht glücklich, ihr Mann demütigt sie und betrügt sie.
Erneut gibt sie ihrem Leben eine andere Wendung und beginnt ihre Karriere als Tänzerin, wobei sie sich den Namen „Mata Hari" gibt.Sie lernt einflussreiche Männer kennen, die ihr einen glamourösen Lebenswandel finanzieren. Zu Beginn des 1. Weltkriegs lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein, was ihr letztendlich zum Verhängnis wird.

Obwohl der Schreibstil sehr angenehm war, hat mich das Buch enttäuscht. Die Geschichte blieb stets oberflächlich, es fehlte eindeutig die Tiefe. Meine Hoffnung, Einzelheiten aus dem Leben dieser schillernden Persönlichkeit zu erfahren, erfüllte sich leider nicht.

Bewertung vom 30.11.2016
Wir kennen uns nicht
Rabisch, Birgit

Wir kennen uns nicht


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Lena hatte eine schwierige Kindheit ,sie fühlte sich von ihren Eltern nicht geliebt und brach ziemlich früh den Kontakt ab. Das wirkt sich auch auf ihr Verhältnis zu ihrer eigenen Tochter aus.
Sie kann mit Ariane nur sehr schwer kommunizieren, verarbeitet stattdessen ihre Erlebnisse in Büchern, womit sie sehr großen Erfolg hat.
Ariane leidet darunter, ihre Geschichte in den Büchern ihrer Mutter wiederzufinden. Wer ihr Vater ist, darüber hat ihre Mutter stets geschwiegen, erst nach dessen Tod lüftet sie dieses Geheimnis.
Die Geschichte wiederholt sich, auch Ariane bricht den Kontakt zu ihrer Mutter ab, wird es noch zu einer Einigung kommen?

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte war nicht leicht, da es sich dabei um einen Dialog zwischen der
Autorin Lena und den Lesern handelt. Dann jedoch entwickelt sich ein solcher Sog , dem man sich nicht entziehen kann. Die Geschichte von Lena und Ariane wird auf einfühlsame und dennoch schonungslose Weise geschildert. Wozu fehlende Kommunikation führen kann, erfährt man dabei sehr deutlich. Beide Frauen fühlen sich ungerecht behandelt ,finden aber keinen Weg, das Schweigen zu durchbrechen. Man fühlt sich als Leserin manchmal versucht einzugreifen und Mutter und Tochter zu einer Aussprache zu zwingen.
Fazit:

Ein sehr emotionaler Roman mit einem offenen Ende, der mich begeistert hat und der noch lange nachwirkt.