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Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

zart und brutal zugleich

Worum geht es?
Tilda zieht im Schwimmbad ihre Bahnen, genau 22 Stück. Vieles andere kann sie nicht kontrollieren, etwa die Situation daheim mit ihrer kleinen Schwester und der Alkoholabhängigen Mutter.

Worum geht es wirklich?
Verantwortung, aufeinander aufpassen und eigene Wünsche.

Lesenswert?
Ja, eine schöne Geschichte trotz unschöner Situation. Im Mittelpunkt steht die junge Frau Tilda, eigentlich noch Studentin kurz vor ihrer Masterarbeit. Doch statt unbeschwert zu sein, liegt immer die Verantwortung für ihre kleine Schwester auf ihr, auch wenn die Alkoholabhängige Mutter das ganze anders bewertet.
Und so schwimmt Tilda durch eine Mischung aus Freiheit, Verpflichtungen und die auf ihr lastende Vergangenheit und versucht ihren eigenen Ort zu finden.
Trotz des schweren Themas wird das ganz leicht und vorsichtig erzählt und gerade die Szenen zwischen Tilda und ihrer Schwester sind richtig schön, ebenso wie die Freundschaften.
Tilda ist eine sehr sympathische Protagonistin, die im Mittelpunkt steht ohne wirklich Mittelpunkt zu sein, die sich oft zurück nimmt und nicht egoistisch handelt.
Ich war tatsächlich überrascht, dass hier der Fokus (bzw. der Inhalt) gar nicht so sommerlich oder Richtung Liebe geht. Auch das Cover wirkt eher ruhig und nicht so schwer. Mir hat der tatsächliche Schwerpunkt aber sehr gefallen.
Der Schreibstil der Autorin war angenehm, schön lesbar und es hat prinzipiell alles gepasst.
Ein bisschen hätte ich mir eine striktere Wendung gewünscht, doch stattdessen beginnt die Handlung ebenso offen, wie sie begonnen hat.
Auch in der Hörbuch-Variante kann ich dieses Werk wirklich empfehlen, weil es toll gesprochen wird.
Ich würde auf jeden Fall nochmal zu einem Buch der Autorin greifen.

Bewertung vom 29.06.2023
Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


weniger gut

Worum geht es?
Eine Frau wird tot aufgefunden, erhangen und mit Nägeln nur die Handflächen. Idun und Calle ermitteln und müssen bald feststellen, dass noch mehr furchtbare Dinge passieren.

Worum geht es wirklich?
Glaube, Gewalt und Zusammenhalt.

Lesenswert?
Nein, hat mich nicht überzeugt. Laut Klappentext echt interessant und skandinavische Thriller schonmal gern gelesenes Genre.
Aber irgendwie hat mir das Buch wirklich nicht gefallen.
Positiv habe ich die kurzen Kapitel und den Spannungsaufbau empfunden, denn ich wollte immer noch ein Stückchen weiter lesen.
Auch Kommissarin Idun fand ich als Figur ganz gut.
Enttäuscht hingegen wurde ich in mehreren Dingen: Ich finde das Cover nicht wirklich passend und in wenig verwundert mich der riesige Autorinnenname schon.
Sprachlich hat mir das das Buch nicht zugesagt, da die Sätze teilweise wirr durch viele Kommata wirkten und an einigen Stellen auch in der Grammatik Fehler sind.
Ständig werden Dinge wiederholt und mehrfach für die lesende Person zusammengefasst, damit man auch ja der Handlung folgen kann. Zeitgleich umfasst diese so viele Personen, dass man nie alle Namen im Hirn beisammen halten kann. Dass gerade zu Beginn mehrere Figuren auftauchten, wo Nach- und Vornamen mit dem identischen Buchstaben beginnen oder sich die beiden Namen aufeinander reimen, hat schon gleich am Anfang bei mir für Belustigung und Skepsis gesorgt. Kann ich auch gar nicht näher erläutern, kam mir nur etwas lächerlich vor in dem Kontext.
Während eigentlich nicht so viele Gewaltszenen auftauchen, gibt es aber gerade in der Mitte des Buches eine heftige Szene, die eventuell nicht jede*r gut verkraftet. Finde es immer schwierig, wenn ein Krimi oder Thriller „unblutig“ erscheint und dann plötzlich doch grausam und detailliert ist.
Mich haben die dauernden Beurteilungen über die Körper von beteiligten Frauen echt gestört, da es auch nur hässlich/negativ und sexy/lüstern zu geben scheint. Finde ich nicht angemessen und hat mich in Anbetracht von Geschlecht und Alter der schreibenden Person enttäuscht.
Zusammengefasst bin ich echt enttäuscht und kann dem Buch nicht viel gutes abgewinnen und es auch nicht wirklich empfehlen. Schade, weil es sehr vielversprechend wirkte.

Bewertung vom 25.06.2023
Nachtjagd / Anton Brekke Bd.6
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd / Anton Brekke Bd.6


gut

eher gewöhnlich

Worum geht es?
Als eine junge Frau ermordet wird, sieht ziemlich schnell alles nach einem bekannten Serienkiller aus. Dieser wurde eigentlich für seine Taten verurteilt, konnte dann aber fliehen.

Worum geht es wirklich?
Schuld, Schweigen und Frauenhass.

Lesenswert?
Obwohl ich das Buch in sehr kurzer Zeit beendet habe und mich die Spannung gepackt hat, fand ich es rückwirkend nicht herausragend. Viel eher ein gewöhnlicher und solider Thriller.
Hauptsächlich geht es um einen frauenmordenden Serienkiller, der nun wieder in Aktion zu treten scheint. Trotz dieser Grausamkeit werden die eigentlichen Taten aber nicht so brutal und detailliert geschildert, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Mehrere ermittelnde Polizisten sind beteiligt, die ich jedoch überwiegend unsympathisch und dramatisch fand und eher klischeehaft beschrieben.
Generell waren auch die anderen Personen nicht sonderlich individuell. Natürlich gibt es den merkwürdigen Nerd, frauenverachtendes Gedankengut und persönliche Probleme.
Allgemein ist der Frauenanteil sehr gering und lässt sich unterteilen in begehrte Frauen, alte Frauen und Opfer. Viel mehr ist da nicht. Fand ich nun eher langweilig, hat man nämlich schon viel zu oft gelesen.
Dazu bilden dann die Männer in diesem Buch den Gegenpol. Allzeit präsent, leidend, schmachtend oder anbaggernd. Dazwischen Lebenskrisen und Arbeit bis zum Umfallen.
Die Sprache an sich fand ich zwar echt gut lesbar und die kurzen Kapitel haben für einen raschen Lesefluss gesorgt, allerdings waren ab und zu kleine Logikfehler.
Für den großen Fall werden mehrere Handlungsstränge benötigt, die aber natürlich zu einem späteren Zeitpunkt zusammen geführt werden. Dennoch hat die Menge an Personen und Handlungsorten, sowie verschiedene Zeitpunkte, ab und zu für Verwirrung gesorgt.
Ich würde durchaus noch weitere Bücher des Autors lesen, aber seine Bücher nicht auf meine Wunschliste packen oder Erscheinungstermine im Auge behalten. Es war einfach eine gute spannende Unterhaltung für zwischendurch, die man leicht wieder vergessen kann.

Bewertung vom 12.06.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


gut

konnte mich nicht überzeugen

Worum geht es?
Zwei Familien aus Österreich fahren in einen Luxus-Urlaub in die Toskana. Mit dabei auch eine Klassenkameradin der Tochter, Aayana aus Somalia. Mehrere Menschen sehen sie als ein leibhaftig gewordenes Hilfsprojekt, bis dann alles schief geht.

Worum geht es wirklich?
Ansehen, Außenwirkung und Ignoranz.

Lesenswert?
Nein, konnte mich nicht begeistern. Teilweise schwer beschreibbar ohne Spoiler.
Der Beginn ist eher zum schämen, wenn man beim Lesen miterleben muss, wie die beiden Familien mit Aayana umgehen, wie über sie und ihre Familie geredet wird. Die österreichischen Personen werden dabei überspitzt und karikaturhaft gezeigt, was natürlich unterhaltsam ist, aber eben auch Fremdscham auslöst.
Aayana hingegen tritt kaum in Erscheinung und so wird es auch den größten Teil des Weiteren Buches bleiben: Im Mittelpunkt stehen ständig die beiden Familien und ihr Umgang mit dem Ereignissen, ihre (überzeichneten) Sorgen und ihre kleinen unfassbaren Probleme, ihre Arroganz.
Aayanas Familie hingegen ist bis auf wenige Ausnahmen passiv und bleibt im Hintergrund, meist wird über sie und nicht mit ihnen geredet.
Während ich den Schreibstil mag und mir die überspitzen Protagonist*innen auch durchaus gefallen haben, frage ich mich aber, an welchem Punkt es denn zutrifft, dass hier „denen eine Stimme verliehen wird, die sonst keine haben“. Ist es ein Stilmittel, dass genau das eben nicht passiert? Oder reicht eine kurze Erklärung der Fluchtgeschichte aus, damit man sehen soll, dass die Familie ja auch Menschen sind?
Der weitere Verlauf der Handlung orientiert sich dann an vielen Klischees und unglaubwürdigen Zufällen. Auch hier ist mir die Intention nicht klar. Soll das wirklich eine überraschende Entwicklung sein? Ist es ein nicht erkanntes Stilmittel?
Eventuell begreife ich einfach nicht, was mir der Autor damit vermitteln möchte. Denn schlussendlich kann ich eigentlich nur sagen, dass genau die hier im Mittelpunkt stehen und eine Stimme bekommen, die es auch sonst bekommen: Reiche, in westlichen Ländern geborene, weiße Menschen.

Bewertung vom 12.06.2023
The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe
Howe, Jenny L.

The Love Test - Versuch's noch mal mit Liebe


sehr gut

schönes Setting

Worum geht es?
Allison steckt mitten im Promotionsprogramm für ihr Literaturstudium, als sie ausgerechnet an der Uni in ihrem Studium auf ihren Freund trifft, der eigentlich eine ganz andere Studienrichtung eingeschlagen hatte und sie damals ziemlich eiskalt abserviert hat.

Worum geht es wirklich?
Erfolg, Familie und Ziele.

Lesenswert?
Ja, habe ich sehr gerne gelesen. Das Setting erinnert (natürlich) total an Hazelwoods Romane und trotzdem ist hier vieles anders, was mir gut gefallen hat.
Die Universität und das Promotionsprogramm im Literaturstudium stehen im Mittelpunkt. Dabei geht es weniger um Forschung als vielmehr um die Fähigkeiten selbst als lehrende Person eingesetzt zu werden. Die beiden Protagonist*innen Allison und Colin stehen dabei auf einer Ebene und kämpfen um die Gunst ihrer Betreuerin.
Mir gefällt Allison als Person sehr gut, auch wenn sie oft von Konkurrenzgedanken gelenkt wird. Zeitgleich ist sie eine dicke feministische und unglaublich kluge und wissbegierige Frau, was sie sehr sympathisch gemacht hat. Immer mal wieder habe ich mich gefragt, was sie an Colin eigentlich findet. Dieser ist streckenweise echt nicht nett und kann absolut nicht über Probleme reden.
Beide Figuren erleben im Laufe der Handlung familiäre Stresssituationen und gehen damit sehr unterschiedlich um. Gerade Allisons Geschichte hat mich dabei sehr berührt und erscheint mir unglaublich real, weil hier Themen behandelt werden, die sonst selten in einer Geschichte aufgegriffen werden.
Ein wenig gestört hat mich der Handlungsverlauf gerade Richtung Ende, bei dem natürlich noch dramatische Wendungen eingebaut werden müssen und viel Drama erzeugt wird. Das ist aus meiner Sicht eher überflüssig gewesen, bzw. hätte auch anders aufgelöst werden können.
Das Cover und auch der Titel gefallen mir tatsächlich nicht so gut.
Generell habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt und bin ganz begeistert von Allisons Literaturliebe!

Bewertung vom 12.06.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


sehr gut

verwirrend und traurig

Worum geht es?
Zwei Mädchen verschwinden und Arielle kehrt heim in die Siedlung, in der sie großgeworden ist. Erinnerungen und Fragen überfluten sie, während die restlichen Menschen besorgt um die Kinder sind.

Worum geht es wirklich?
Ungeklärte Fragen, Ablenkung und Schuld.

Lesenswert?
Ja, wenn auch der Einstieg nicht ganz so leicht war. Das Cover ist definitiv ein Hingucker und auch der Klappentext klingen gut.
Zu Beginn große Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Erzählstil, ich habe nicht verstanden wer hier zu wem spricht und in welcher Situation.
Nach einigen Seiten wird dies jedoch geklärt und auch die Flut an Namen lassen sich langsam den entsprechenden Personen zuordnen.
Protagonistin Arielle ist nicht wirklich sympathisch, aber man kann ihr Verhalten zunehmend nachvollziehen und ihr Schicksal wird relevanter und interessanter.
Im Verlauf des Buches fand ich die Handlung wirklich spannend und wollte mehr wissen, weil einige ungeklärte Punkte auftauchen. Das ist auch der Moment, bei dem sich der Titel bewahrheitet. Die Geschichte von Arielle, ihrer Vergangenheit und ihrem Wohnblock ist wirklich keine gute, keine positive Geschichte. Viel eher ist es traurig, erschütternd und auch abstoßend.
Sprachlich schafft die Autorin es hervorragend, dass man sich richtig in die Situationen hineingezogen fühlt, alles so echt wirkt und dadurch so bedrückend.
An sich hat mir das Buch durchweg gut gefallen, nur der unklare Einstieg war eher schwierig für mich.
Ich würde eventuell eine Leseprobe empfehlen.

Bewertung vom 12.06.2023
Tränen aus Gold und Silber / Spiegelstadt Bd.1
Handel, Christian;Suchanek, Andreas

Tränen aus Gold und Silber / Spiegelstadt Bd.1


gut

Worum geht es?
Durch Zufall erfährt Max, dass es ein zweites magisches Berlin gibt, als er seiner neuen Bekanntschaft Lenyo folgt. Doch dort herrscht absolut kein Frieden, sondern Verfolgung und Machtkämpfe.

Worum geht es wirklich?
Geheimnisse, Machtgier und Verarbeitung der Vergangenheit.

Lesenswert?
Ja, eine schöne und gut unterhaltsame Urban-Fantasygeschichte mit einigen Kritikpunkten.
Sehr gut gefällt mir das Cover und auch die Idee für den Weltenaufbau mit einem parallelen Berlin, welches in den 20er Jahren stehen geblieben ist und voller fantastischer Wesen ist. Sehr schön haben die beiden Autoren hier verschiedene Fabelwesen eingebaut und immer wieder neue fantastische Orte in kurzen Szenen präsentiert. Diese Vielfalt ist mir positiv aufgefallen.
Ebenso schön finde ich, dass wir hier ganz selbstverständlich zwei nicht-heterosexuelle Männer haben, die (wie üblich für eine klassische Romantasy) aus jeweils einer der beiden Welten stammen und Gefallen aneinander finden.
Der Schreibstil ist angenehm und die Kapitellänge ebenfalls.
Nicht so gut gefallen hat mir der eigentliche Plot, weil er auf die Kürze des Buches doch schon sehr gedrängt wirkte und mir an manchen Stellen etwas Langsamkeit gefehlt hat. So ging immer alles Schlag auf Schlag und überraschende Wendungen folgen in engem Abstand.
Die beiden Protagonisten Max und Lenyo empfinde ich als nicht besonders vielschichtig, sondern eher recht einseitig aufgebaut und gerade im ersten Teil des Buches finde ich ihre gegenseitige Anziehung anstrengend und viel zu schnell.
Dies wird dann im Laufe des Buches ein bisschen angenehmer und wirkt mit einem mal doch nicht mehr nach überstürzter Verliebtheit.
Auch wenn, wie erwähnt, der Schreibstil angenehm ist, so haben mich die wiederkehrende Umgangssprache und manche Wortwiederholungen eher gestört.
Dem Lesen des zweiten Bandes stehe ich relativ neutral gegenüber, würde aber auf jeden Fall nochmal nach einem anderen Buch der beiden Autoren greifen.

Bewertung vom 12.05.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


weniger gut

enttäuschend und unsympathisch

Worum geht es?
Esther erfährt aus einer Zeitschrift, dass eine Frau sieben verschiedene Arten von Beziehungen führen kann. Sie hat alle schon gehabt. Also muss der richtige Mann dabei gewesen sein. Daher begibt sie sich auf die Suche nach ihren Exfreunden.

Worum geht es wirklich?
Um den Zwang eine Beziehung zu haben, krampfhafte Versuche und aufwirbeln von Vergangenheit.

Lesenswert?
Nicht wirklich. Es war ganz okay für nebenbei, aber mehr auch nicht. Gefallen hat mir das Cover und auch die Sprache war angenehm und nicht störend.
Bereits schon mit dem Start der Geschichte hatte ich Probleme. Ich fand es unüberlegt und merkwürdig, wie sehr Esther sich an diese kleinen Zeitschriftenartikel geklammert hat. Mir hat sich bis zum Schluss nicht erklärt, ob sie den überhaupt richtig verstanden hat oder er überhaupt so gemeint war. Selbst wenn die Aussage stimmt, dass es sieben Arten von Beziehungen gibt, dann hat man doch nicht jede nur einmal. Sondern könnte auch sieben Mal eine Freundschaft Plus haben und hätte somit noch nichts abgearbeitet.
Irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass sie sich von diesem Artikel etwas lösen wird, aber es war ein krampfhaftes Abarbeiten ihrer vergangenen Beziehungen. Zeitgleich war Esther als Person echt unsympathisch und dadurch hat mich ihre Geschichte auch zunehmend nicht richtig interessiert.
Mich haben die verschiedenen Erzählsprünge verwirrt. Mir war nicht immer klar, ob Esther aus der vergangenen Beziehung berichtet oder aus der aktuellen Zeit. Manchen Kapiteln konnte man es zwar klar entnehmen, aber gerade nach einer Lesepause war ich immer verwirrt. Dazu kamen die Menge an Nebenfiguren und das Springen zwischen eben diesen Personen, ebenso wie die Fülle an Namen.
Dadurch konnte ich der Handlung eher schlecht folgen und eventuell hat auch das dafür gesorgt, dass sie mir recht uninteressant vorkam.
Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 12.05.2023
Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1
Score, Lucy

Things We Never Got Over / Knockemout Bd.1


weniger gut

größtenteils enttäuschend

Worum geht es?
Naomi flieht in die Stadt, wo ihre Zwillingsschwester recht unbeliebt ist. Es kommt erst zu Verwechselungen und dann trifft sie auch noch auf den grumpy Junggesellen Knox, der sie nicht leiden kann.

Worum geht es wirklich?
Familie, Altlasten und Vertrauen

Lesenswert?
Nein, es hat mich auf vielen Ebenen enttäuscht und war stellenweise auch echt unangenehm zu lesen, weil so eine Art Fremdscham über mich kam.
Zuerst einmal ein paar kleine positive Punkte: Der Schreibstil an sich ist okay und gut lesbar, mir gefällt das Setting in der Kleinstadt und auch die Tatsache, dass die beiden Protagonist*innen älter sind. Zudem gab es einige nette Nebenfiguren, die wohlwollend waren, die schöne Einstellungen hatten und einfach kein künstliches Drama erzeugt haben. Ebenso wurden einige Frauenfreundschaften positiv erwähnt und gezeigt.
Zeitgleich aber ist gerade der Beginn, als es um beide Schwestern geht, voll von misogynen (also frauenverachtenden) Aussagen, die nicht relativiert werden und einfach so stehen bleiben.
Protagonist Knox, der Bad Boy, ist echt schwierig. Er hört auf keine Grenzen, er ist übergriffig, er fasst Naomi schon zu Beginn einfach unverschämt an und wird generell als Beschützer und Entscheider dargestellt, der nicht weiß wohin mit seiner toxischen Männlichkeit. Ständig gibt er Anweisungen, Befehle und stellt Regeln auf. Er hat wirklich alles mitgebracht, was einem angestaubten toxischen Männerbild entspricht.
Naomi ist eigentlich taff und kann gut für sich selbst sorgen, aber hier gefällt es ihr plötzlich, wie ein anderer die Entscheidung trifft.
Gerade den Einstieg zwischen den beiden finde ich super problematisch und absolut nicht romantisch. Zwischendrin gibt es dann mal ein paar Szenen, die ich angenehmer fand, aber Knox’ Verhalten kommt immer wieder durch.
Generell wird Naomi als Ware betrachtet, um die die Männer kämpfen sollen und dürfen und sie selbst wird dabei gar nicht gefragt, sondern eher als naives Dummchen dargestellt, das das alles ja gar nicht bemerkt. Quasi unschuldige Prinzessin zwischen wilden Tieren.
Die spicy Szenen empfand ich als unrealistisch und völlig übertrieben, kann sie doch quasi schon nach ein paar Sekunden durch Knox kommen. Wenigstens hier verhält er sich ab und zu ganz in Ordnung. Habe die Szenen generell eher ungern gelesen. Ebenso die dauernde Verwendung von „Mein Mädchen.“, wird wahlweise gebraucht von Eltern für Kinder, von Knox für Naomi in normalem und im spicy Kontext und wirkt oft als würde man von einem Hund oder einem Kleinkind reden. Irgendwie verstörend.
Die Handlung Richtung Ende war eine Mischung aus Drama und Kitsch und es war einfach von allem viel zu viel und unrealistisch.
Auf dieses Buch kann man wirklich gut verzichten und ich werde kein weiteres Buch der Autorin lesen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


gut

tolles Setting, aber Spannung ging verloren

Worum geht es?
Elin reist für die Verlobungsfeier ihres Bruders in ein einsames Berghotel, einem renovierten Sanatorium. Doch während die Wetterlage immer brutaler wird, sind auch die Menschen in dem Hotel nicht mehr sicher und das Vertrauen schwindet.

Worum geht es wirklich?
Bewältigung, Macht und Überwindung.

Lesenswert?
Ja, aber nicht weiter spektakulär. Cover und Klappentext sind richtig gut und lassen gruseliges Unheil erwarten.
Der Schreibstil ist angenehm, man kann das Buch richtig gut in kurzer Zeit lesen weil es spannend ist und die Grausamkeiten ganz gut dosiert sind. Ich habe mich also definitiv gut unterhalten gefühlt.
Leider fand ich die Protagonist*innen alle eher anstrengend. Durch nicht vorhandene Kommunikation und zurückgehaltene Informationen geraten sie alle immer mehr in ein chaotisches Miteinander.
Auch die Hintergrundgeschichte zu Protagonistin Elin habe ich als zu viel empfunden.
All das war in der ersten Hälfte des Buches noch nicht so, da gab es mehrere gruselige Momente und man wusste so gar nicht, worauf das ganze hinaus laufen soll. Man wird sehr lange im Dunkeln gelassen als Leser*in.
Irgendwann wird dann alles klarer und die Handlung weniger unheimlich, dafür aber brutaler und kampfintensiver.
An einigen Stellen habe ich mich schon über das Verhalten von Elin gewundert, die doch Kommissarin ist, sich aber verhält als hätte sie gar keine Ahnung von ihrem Job und wäre nur eine Marionette, die Handlungen ausführt. Sich selber in Gefahr bringen durch Alleingänge schafft sie aber ganz vorzüglich.
Für mich hätte die Handlung nicht in solche Extreme gehen müssen mit so großen Begründungen. Dafür lieber bei dem unheimlichen Gefühl vom Anfang bleiben - oder tatsächlich etwas übernatürliches einbinden.
Generell hat mich das Buch an die Geschichten von Foley erinnert, aber je öfter man etwas in die Richtung gelesen hat, desto weniger überrascht wird man.
Dennoch ist dieses Buch wirklich gut unterhaltsam und hat ein tolles Setting. Es lohnt sich also durchaus.