Samuels Buch

ausgezeichnet

Samuel Finzi

Ich lese gerne Biografien von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, um mehr über ihr Leben zu erfahren.
Über Samuel Finzi wusste ich zuvor nicht viel. Der Schauspieler wurde in Bulgarien geboren und ist dort aufgewachsen bevor er zunächst nach Frankreich ging und 1989 nach Berlin kam.
In seinem Buch berichtet er über seine Erlebnisse und wie er das Aufwachsen in einem sozialistischen Staat empfunden hat.
Er gibt Einblicke in sein Familienleben, beschreibt seine Erinnerungen detailliert und mit vielen Einzelheiten. Es geht aber nicht nur um sein Leben und das seiner Familie. Samuel Finzi gibt auch Einblicke in das politische System und das daraus resultierende gesellschaftliche Leben.
Diese Biografie enthält von allem etwas, Höhen und Tiefen, traurige und ganz fantastische Momente, so wie das Leben nun einmal ist.
Ich habe das Buch gerne gelesen, da der Schauspieler unterhaltsam aus seinem Leben plaudert und mir Einblicke in ein mir fremdes Leben gegeben hat.

Ich, ein Sachse

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Ein persönliches Stück Neuzeitgeschichte

Samuel Meffire wurde 1970 geboren und wuchs mit seinem großen Bruder Moisse in der DDR auf. Sein Vater, der bereits bei seiner Geburt starb, kam aus Kamerun. Seine deutsche Mutter hat den frühen, ungeklärten Tod von diesem nicht verkraftet, so dass der Autor schon in jungen Jahren selbständig werden musste. Das Leben, das daraus folgt ist eines mit unzähligen Höhen und Tiefen.

In Rückblicken berichtet Samuel Meffiere über verschiedene Stationen seines Lebens. Der Hass, der ihm immer wieder entgegenschlägt, die Brutalität und die Respektlosigkeit, erschienen mir fast unerträglich. Zwischendurch gibt es immer wieder Szenen aus der Gegenwart. In dieser lebt der Autor ein ganz normales Leben, ist Sozialarbeiter und verheirateter Vater von zwei Töchtern.

Mit seiner Biografie gibt Meffiere ganz persönliche Einblicke in sein Leben. Gleichzeitig ist es ein dunkles und unerträgliches Stück Neuzeitgeschichte, vor dem wir die Augen nicht verschließen können und dürfen.

One of the Girls

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Ein fesselnder Thriller

Mich hat schon lange kein Thriller mehr so überzeugt und gefesselt wie dieser. Hier passt alles, das Setting, die Charaktere und ein genialer Schreibstil mit jeder Menge überraschenden Wendungen. Ein paar Klischees wurden auch bedient, aber das konnte ich gut hinnehmen.

Lexi ist mit fünf ihrer Freundinnen zum Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel. Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleonor und Ana haben nicht wirklich viele Gemeinsamkeiten.

Trotzdem klingt erst einmal alles traumhaft, regelrecht paradiesisch und bei mir kam ein wenig Urlaubsfeeling und Sehnsucht auf. Das hat sich allerdings durch die Ereignisse sehr schnell wieder geändert.

Die Autorin erzählt im Wechsel aus den sechs Perspektiven der Freundinnen. Je weiter die Story voranschreitet, desto spannender wird es und im letzten Viertel überschlagen sich die Ereignisse endgültig.

Dieser Thriller enthält mehr Geheimnisse und Lügen als ich jemals für möglich gehalten hätte. Ich war schockiert, entsetzt und konnte mich gar nicht mehr von den Seiten lösen.

30 Tage Dunkelheit

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Ein Thriller mit Humor

Von einem Thriller erwarte ich Spannung und Nervenkitzel, beides habe ich hier bekommen. Zusätzlich gab es aber auch noch einen für dieses Genre untypischen Humor, den ich sehr genossen habe.

Die erfolglose Autorin Hannah Krause-Bendix nimmt den Mund ein wenig zu voll als sie auf einer Buchmesse in der Öffentlichkeit behauptet, dass jeder Schriftsteller innerhalb von einem Monat einen Krimi schreiben kann. Zur Inspirationssuche begibt sie sich nach Island und steckt schon bald selbst mitten in einem Krimi, da der Neffe ihrer Gastgeberin tot aufgefunden wird.
Hannah gerät von einer merkwürdigen Situation in die nächste. Sie ein eher schwieriger Charakter, macht aber eine durchaus interessante Entwicklung durch.

Island bietet eine tolle Kulisse mit einer leicht düsteren Atmosphäre, die man von skandinavischen Krimis gewöhnt ist.
Die gesamte Story ist sehr dynamisch und ich habe mit meinen Annahmen mehr als einmal falsch gelegen.

Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1

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Charmantes Ermittlerduo

Telse Himmel ist gerade von Hamburg an die Ostsee gezogen, wo auch ihre Freundin Wanda Holle wohnt. Eigentlich hat sie sich auf ein wenig Ruhe gefreut, doch dazu kommt es nicht.
Die Grundschullehrerin Kirstin Reinfeld wird in einem Schwarm von Feuerquellen am Strand angespült. Die Polizei glaubt an einen Unfall, aber Wanda kannte Kristin und weiß, dass sie eine gute Schwimmerin war. Sie kann sich nicht vorstellen, dass es sich um ein Unglück handelt. Gemeinsam mit Telse beginnt sie zu ermitteln und das bleibt nicht ungefährlich für die beiden Damen.

Die Ostseeatmosphäre hat mir gut gefallen. Telse und Wanda sind zwei charmante und sympathische Ermittlerinnen, die bei ihrem Vorgehen recht einfallsreich sind. Ihr Nachbar, der Kriminalhauptkommissar Olaf Wuttke versorgt die beiden gut mit Informationen. Die Polizei hat sich die ganze Sache ein wenig leicht gemacht.

Mir hat es Spaß gemacht Telse und Wanda bei ihrem ersten gemeinsamen Fall zu begleiten.

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2

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Einblicke in eine fremde Kultur

Mich faszinieren fremde Kulturen und ich habe bereits im ersten Teil interessante Einblicke in das Leben der Hennakünstlerin Lakshmi erhalten.

Die Namen der Charaktere klingen für unsere Ohren alle ein wenig fremd und die Anzahl der Charaktere ist hoch. Von daher ist die Auflistung der auftretenden Personen mit einer kurzen Erklärung wer wie zu wem steht sehr hilfreich. Auch die indischen Begriffe, die für die passende Atmosphäre sorgen, waren mir fremd, werden aber in einem angehängten Glossar erklärt.
In diesem Roman wird Indien mit Düften und Farben lebendig. Die Geschichte um Malik und Nimmi ist ebenso spannend wie die Sitten, Bräuche, die Kultur und das Leben im königlichen Palast von Jaipur. Die Autorin wurde in Indien geboren, lebt aber seit ihrem neunten Lebensjahr in den USA. Dennoch weiß sie ganz genau wovon sie schreibt und arbeitet das soziale Ungleichgewicht in Indien gut heraus.
Wer Interesse an fernen Ländern hat, wird von diesem Buch begeistert sein.

Agnes geht

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Über das Leben, Selbstfindung und Achtsamkeit

Nach einem Streit mit ihrem Mann Tom verlässt die zweifache Mutter Agnes ihr gemeinsames Leben. Zutiefst verletzt macht sie sich zu Fuß auf den Weg von Hamburg nach Berlin. Die letzten Jahre hat sie nur für die Familie gelebt und ihre eigenen Träume vernachlässigt. Während ihrer Wanderung wird Agnes vieles bewußt.

Agnes Wanderroute entlang der Elbe hat etwas Malerisches. Ich habe die Beschreibungen geliebt und hatte zwischenzeitlich das Gefühl Agnes direkt zu begleiten. Mit ihr lernen wir weitere Charaktere kennen, durch die sie sich verändert und weiterentwickelt. Aber nicht nur Agnes verändert sich, auch ihr Mann Tom, der in den letzten Jahren alles als selbstverständlich hingenommen hat, macht eine schöne Entwicklung durch.

Das Buch liest sich sich aus vielen Gründen richtig schön. De Charaktere sind toll angelegt, wirken echt und sympathisch, die landschaftlichen Beschreibungen laden zum Träumen ein und das Gehen oder Wandern als Weg um sich selbst zu finden, hat mich als Achtsamkeitsmaßnahme weit mehr angesprochen als so manch andere Achtsamkeitsübung.

Der weiße Fels

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Vier Handlungsstränge

Mittelpunkt in diesem Roman ist der titelgebende weiße Fels. Um ihn dreht es sich in den vier Handlungssträngen, die in vier verschiedenen Zeitebenen angesiedelt sind. Dabei geht es um eine Schriftstellern im 21. Jahrhundert, Jim Morrison, der 1969 den Felsen besuchte, zwei Schwestern des Yoeme-Stamms zu Beginn des 20. Jahrhunderts und einen spanischen Leutnant im 18. Jahrhundert. Ich denke damit wird klar, dass die Handlungsstränge erst einmal keine Gemeinsamkeiten aufweisen.
Mich lässt dieser Roman ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits haben mich die Ereignisse um den Felsen herum fasziniert, andererseits waren mir die Zusammenhänge zu gering und ich hätte auch vier Kurzgeschichten lesen können. Zudem fiel es mir schwer Zugang zu den Charakteren zu bekommen. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, da Anna Hope durchaus weiß, wie man mit Worten umgeht, Spannung aufbaut und der Fels ein faszinierende Wirkung hat.

Windprinzessin / Die Seelenpferde von Ventusia Bd.1

ausgezeichnet

Ein Pferdeabenteuer in zwei Welten

Fiona lebt in Irland und liebt Pferde. Für sie gibt es nichts Schöneres als die Ferien auf einem Reiterhof zu verbringen, um dort Geld für ein eigenes Pferd zu verdienen. Als sie auf zwei wilde Hengste trifft, hat sie das Gefühl, dass diese ihr folgen und dass sie eine ganz sonderbare Verbindung zu ihnen hat. Als sie dann auch noch auf den Jungen Nikolan trifft, der ihr erzählt, dass sie aus Ventusia stammt und dorthin zurückkehren muss, um ihr Seelenpferd zu finden, beginnt ein großes Abenteuer. In Ventusia lebt Riana, eine Prinzessin deren größer Wunsch es ist eine Freundin zu haben.
Die Handlung wird im Wechsel aus Fionas und Rianas Sicht geschildert und verläuft eine ganze Weile parallel. Die Umgebung beider Welten wird so toll beschrieben, dass ich die Landschaft von Irland und Ventusia bildlich vor Augen hatte.
Die Geschichte ist einzigartig und jeder Pferdefan wird begeistert sein, da die Darstellung der Pferde sehr individuell ist, jedes hat seinen seinen eigenen Charakter. Auch die Verbindung zwischen Mensch und Seelenpferd wird spürbar beschrieben und die Pferdeszenen sind authentisch.
Dieser Ausflug in die magische und fantastische Welt von Ventusia macht einfach Spaß.

Liebewesen

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Von der Vergangenheit überrollt
Das Buch hat mich in mehrfacher Hinsicht überrascht. Auch wenn es hier um die Beziehung zwischen Lio und Max geht, handelt es sich keineswegs um eine Liebesgeschichte. Dieses Buch ist thematisch schwierig , gesellschaftskritisch und hätte in mehrfacher Hinsicht eine Triggerwarnung benötigt. Es geht um Kindesmisshandlung, Vergewaltigung, ungewollte Schwangerschaft, Depression und Alkoholsucht. Wen das nicht abschreckt und wer ein Buch lesen möchte, das einfach anders ist, der liegt hier richtig.
Lios Vergangenheit ist dunkel, was sie erlebt hat, erschreckt und macht fassungslos. Max leidet an Depressionen. Die Beziehung der beiden ist von vornherein durch ihre Vergangenheit und die Gegenwart belastet. Als Lio schwanger wird, verschweigt sie dies vor Max. Ob die beiden trotz aller Probleme zusammen glücklich werden können ?
Viele Szenen sind schwer auszuhalten, aber die Autorin kombiniert diese mit Witz und Humor, aus der eine kontrastreiche Leichtigkeit hervorgeht und daraus ergibt sich ein Debüt zum Luft anhalten.