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gletscherwoelfchen

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2020
Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
Benedetto, Carola;Ciliento, Luciana

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen


sehr gut

Die Welt wandelt sich - und das leider nicht immer zum Guten: Regenwälder werden abgeholzt, die Meere überfischt und immer mehr Tierarten verschwinden endgültig von unserem Planeten. "Storys für Kinder, die die Welt retten wollen" handelt von sechzehn Menschen, die diesen Wandel zum Guten wenden wollen. In kurzen, biografisch angehauchten Geschichten erhält der Leser einen kleinen Einblick in das Leben und die Taten jener Menschen.

Das Cover des Buches gefällt mir persönlich sehr gut. Die Schrift ist aufregend gestaltet und es gibt eine Menge zu entdecken. Die einzelnen Elemente passen toll zusammen und machen direkt deutlich, dass es sich um eine "grüne Anthologie" handelt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir dabei ebenso gut gefallen.
Er ist sehr flüssig zu lesen und stellt Zusammenhänge gut dar. Obwohl es sich um biografisch angehauchte Geschichten handelt, schafft Benedetto es, sie für Kinder interessant und spannend zugleich zu gestalten. Dabei finde ich die Altersempfehlung ab neun Jahren allerdings ein wenig zu tief angesetzt. Ich kann mir vorstellen, dass bei Kindern in diesem Alter noch zu viele Verständnisschwierigkeiten bezüglich des Inhalts aufkommen könnten. Viel eher würde ich das Buch ab elf Jahren ansetzen.

Der Inhalt an sich wurde, wie eben bereits beschrieben, gut verständlich und interessant rübergebracht. Durch eine tolle Illustration pro Persönlichkeit und hübsch verzierte Zitate wird dieser zusätzlich aufgelockert.
Es wird gezeigt, zu welchen Ereignissen verschiedenste Persönlichkeiten beigetragen haben, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Ich finde es ein wenig schade, dass die meisten Ereignisse sehr große Dinge waren, die nicht für jeden einfach so zu bewältigen sind. Zudem sind einige Dinge mir ein wenig zu idealisiert gezeigt worden.
Nichtsdestotrotz konnten mich viele Geschichten motivieren und vor allem inspirieren.

Alles in allem mochte ich dieses Buch wirklich gerne. Empfehlen würde ich es vor allem etwas älteren Kindern, die sich beim Lesen im Klaren sind, dass einige Dinge ein wenig beschönigt wurden, aber dennoch auf der Suche nach einer motivierenden Geschichte sind.
4/5 Sterne

Bewertung vom 23.03.2020
Die Magier von Paris
Wolff, Christina

Die Magier von Paris


ausgezeichnet

Die Magierfamilien Delune und Belleson können sich nicht ausstehen. Warum genau, wissen die beiden letzten Nachkommen Claire und Rafael nicht.
Doch sie verbindet ein trauriges Schicksal: Die Väter der beiden sind genau zur gleichen Zeit auf rätselhafte Art und Weise umgekommen. Und bald verbindet sie noch viel mehr. Denn als plötzlich ein dritter Zauberer auf den Plan tritt, der droht, einen furchtbaren Plan umzusetzen, müssen Claire und Rafael die alte Feindschaft beiseite legen. Schaffen sie es, den gefährlichen Zauberer aufzuhalten?

Das Cover des Buches konnte uns bereits im ersten Moment begeistern. Die Farbgebung ist absolut zauberhaft und das Motiv ein echter Hingucker. Ein weiteres Highlight war auch die eingestanzte Schrift, welche sich wirklich toll und hochwertig anfühlt.

Der Schreibstil der Autorin hingegen hat uns ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits war er gut verständlich und optimal für die Zielgruppe geeignet, andererseits hat uns an manchen Stellen der Tiefgang gefehlt. Nicht immer hat Wolff es geschafft, den Leser in die magische Atmosphäre zu ziehen.

Die Geschichte an sich hat uns wiederum vollkommen überzeugen können. Die Idee hinter dem Buch hat uns sehr gut gefallen und auch die Umsetzung mochten wir gerne. Der Leser lernt eine andere Art der Magie kennen und erhält einen guten Einblick darin. Gemeinsam mit dem Schauplatz Paris bildete sie eine perfekte Mischung, der durch einen guten Spannungsbogen das I-Tüpfelchen aufgesetzt wurde.

Zudem konnten uns die Charaktere wirklich mitreißen.
Besonders die Protagonisten Claire und Rafael waren einfach total sympathisch. Wir mochten ihre hilfsbereite und mutige Art auf Anhieb.

Ein nettes Extra waren für uns noch die tollen Illustrationen zwischendurch. Sie waren wunderbar detailliert und schufen einen ganz eigenen Zauber. Toll, wie sie den Text ergänzt und aufgelockert haben.
Dazu beigetragen hat übrigens auch die angenehme Schriftgröße und eine sehr gute Kapitelaufteilung.

Alles in einem konnte uns "Die Magier von Paris" dann doch überzeugen. Auch, wenn wir manchmal einige Probleme mit dem Schreibstil hatten, konnte uns vor allem die Geschichte rund um Claire und Rafael begeistern.
Wir können uns vorstellen, dass sie besonders bei etwas jüngeren Lesern, die auf der Suche nach einer magischen Geschichte sind, Gefallen finden wird.
5/5 Sterne

Bewertung vom 15.03.2020
Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Der Alltag der beiden Jugendlichen Anaya und Petra wird bestimmt durch ihre extrem starken Allergien.
Doch nach einem Regenfall ändert sich dies plötzlich: Stück für Stück werden ihre Allergien schwächer. Dafür werden bei immer mehr Menschen neue Allergien hervorgerufen - mit Ausnahme der zuvor genannten Jugendlichen und Freund Seth. Ob das wohl an dem schwarzen Gras liegen mag, welches nach dem Regen schlagartig auftaucht und überall zu wuchern beginnt? Schnell bedroht es die Lebensmittelversorgung und sorgt für jede Menge Chaos, sodass den drei Freunden nichts anderes übrig bleibt, als eine gefährliche Reise anzutreten.

Das Cover des Buches hat es mir wirklich angetan. Es passt hervorragend zum Buch und macht definitiv neugierig auf den Inhalt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man es in der Buchhandlung nicht liegen lassen würde.
Die Innengestaltung ist übrigens optimal auf das Cover abgestimmt, was mir als Liebhaberin kleiner Details einen zusätzlichen Pluspunkt abringen konnte.

Der Schreibstil hat mir ebenso gut gefallen. Er ist optimal für die Zielgruppe geeignet, sehr leicht verständlich und schafft es schnell, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Ich wage es allerdings zu bezweifeln, ob ein wenig ältere Leser Gefallen daran finden werden. In dem Fall lohnt sich vermutlich ein Blick in die Leseprobe, um nicht enttäuscht zu werden.

Und auch die Geschichte an sich konnte mich voll und ganz in ihren Bann ziehen. Die Idee dahinter schien mir bereits auf den ersten Blick innovativ und völlig neu zu werden, was sie letztendlich auch (größtenteils) war. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem eine drohende Apokalypse durch wucherndes Gras im Zusammenhang mit diversen Allergien verursacht wird und finde die Idee zudem sehr spannend umgesetzt. Es werden sicherlich nicht nur Botaniker Gefallen daran finden, da durch neuartige Elemente, die immer wieder hinzugefügt werden, stets neue Spannung erzeugt wird.
Was für mich nicht mehr allzu neu war und mich vorerst ein wenig aus dem Konzept gebracht hat, waren diverse SciFi-Elemente. Ich habe nicht damit gerechnet, dass solche auftauchen und fand sie persönlich auch ein wenig unnötig. Im Nachhinein haben sie zwar durchaus Sinn gemacht, gebraucht habe ich sie aber nicht unbedingt.

Zu den Charakteren bin ich gespaltener Meinung. Besonders die Protagonisten waren recht stereotypisch und sind in ihrer Rolle geblieben. Einen charakterlichen Tiefgang findet man als Leser nicht wirklich vor.
Was ich aber sehr gut fand, waren die verschiedenen Sichtweisen, aus denen die Geschichte erzählt wird. Sie wechselt sich stets zwischen den drei Jugendlichen ab und sorgt dafür, dass der Leser ganz unterschiedlichen Input erhält.

Alles in einem finde ich den ersten Teil der Trilogie jedoch durchaus gelungen. Ich denke, dass vor allem junge Erwachsene Gefallen daran finden werden.
Ob etwas ältere Leser allerdings so begeistert von dem Buch sein werden, wage ich zu bezweifeln. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihnen die Geschichte ein wenig zu einfach gestrickt sein wird.
Ich persönlich hatte damit kein Problem und freue mich schon auf die Fortsetzung.
5/5 Sterne

Bewertung vom 08.03.2020
Der König der Krähen / Die Silbermeer-Saga Bd.1
Hartwell, Katharina

Der König der Krähen / Die Silbermeer-Saga Bd.1


sehr gut

Edda und ihr Bruder Tobin leben gemeinsam mit ihrem Ziehvater in dem kleinen Fischerdorf Colm. Jedes Jahr verschwindet eines der Kinder Colms während den Kaltwochen - und niemand weiß, wohin. Bis eines Tages Tobin verschwindet. Denn anders als die anderen Dorfbewohner weiß Edda, dass sie ihn in Colm nicht finden wird. Sie begibt sich auf eine lange Reise quer durch das Inselreich. Wird sie Tobin finden? Und schafft sie es, all den Gefahren zu trotzen?

Das Cover war es, was mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Es ist einfach wunderschön gestaltet. Die einzelnen verschnörkelten Ornamente sind ein richtiger Eyecatcher und passen hervorragend zum Schreibstil.

Dieser hat mir mindestens ebenso gut gefallen. Ich denke, dass bloße Worte dafür nicht ausreichen. Hartwell schreibt einfach unglaublich echt. Ihre Worte klingen nach und gehen unter die Haut. Jede einzelne Seite war wie ein Gedicht und allein das war ein Grund für mich, das Buch zu lesen. Ich denke, dass man an der Silbermeersaga hervorragend erkennen kann, was ein guter Schreibstil alles bewirken kann.

Denn die Geschichte an sich konnte mich nicht ganz überzeugen. Ja, das Worldbuilding war wirklich grandios, aber anstatt mit jedem gelesenem Kapitel tiefer in die Geschichte einzutauchen und sich mehr und mehr Wissen darüber anzueignen, entstanden immer mehr Fragen in meinem Kopf. Ich hatte das Gefühl, einfach nicht voranzukommen und fühle mich nach dem Lesen des Buches nahezu genauso unwissend wie zuvor.
Das heißt keinesfalls, dass keine Spannung auftritt. Durch unerwartete Wendungen und die ganzen Gefahren die Edda begegnen möchte man definitiv weiterlesen. Aber das Rätsel rund um Tobins Verschwinden wurde einfach nicht gelöst.

Schade eigentlich, denn die Charaktere wiederum konnten mich überzeugen. Jeder einzelne Charakter hatte etwas ganz Besonderes an sich und eine Menge Tiefgang.
Seien es Edda selbst, ein unbekannter Fremde oder aber eine alte Kräuterhexe - jede Figur hatte eine gewisse Magie in sich und es machte Spaß, sie zu verfolgen. Aber auch hier hatte ich abermals das Problem mit dem Vorankommen. Denn die Geheimnisse der Figuren wurden bis zum Schluss nicht aufgedeckt und ich habe das Gefühl, sie nicht richtig zu kennen.

Ich hoffe allerdings, dass dieses "Problem" in der Fortsetzung behoben wird. Bitte versteht das nicht falsch. Ich finde es gut, wenn der Leser ein Stück weit die Möglichkeit erhält, mitzurätseln. Aber nicht um den Preis, dass die gesamte Geschichte fast wie eine Art verlängerter Prolog wirkt.
Nichtsdestotrotz werde ich mir den zweiten Band definitiv anschaffen. Alleine Hartgelds Schreibstil wegen. Denn dieser ist einfach einzigartig und wunderschön. Für mich persönlich hat er das Ruder noch einmal herumgerissen. Deswegen vergebe ich
4/5 Sterne

Bewertung vom 08.03.2020
Code: Orestes - Das auserwählte Kind
Engstrand, Maria

Code: Orestes - Das auserwählte Kind


ausgezeichnet

Malin, ein 12-jähriges Mädchen, trifft nachts auf einen fremden Mann. Dieser übergibt ihr einen geheimnisvollen Brief, den sie in 100 Tagen einem Rutenkind zukommen lassen soll, welches bald in ihre Nachbarschaft zieht.
Malin erwarten nicht nur eine schräge Mutter und wissenschaftliche Fragen, sondern auch eine spannende Schnitzeljagd, die über Leben, Tod und die Zukunft entscheidet.

Das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich denke, dass es gerade für die Zielgruppe sehr ansprechend gestaltet ist und auf jeden Fall neugierig auf mehr macht.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen. Er war gut verständlich und recht leicht, was zu einem schnellen Lesefluss führte.
Verschiedene Rätsel, bei denen der Leser die Gelegenheit erhielt, selber mitzurätseln, verstärkten diesen und gestalteten die Geschichte noch ein wenig interessanter (auch wenn ich finde, dass einige der Rätsel für die Zielgruppe vielleicht ein wenig zu schwer sein könnten).

Die Geschichte an sich war wirklich wunderbar. Sie war von vorne bis hinten unglaublich spannend. Es fiel mir zeitweise wirklich schwer, "Code Orestes" aus der Hand zu legen, so packend war sie an einigen Passagen.
Des Weiteren finde ich das Buch sehr lehrreich. Es vereint die verschiedensten Aspekte in sich und ich denke, dass jeder Leser daraus etwas für sich mitnehmen kann - sei es auch nur die ein oder andere schwedische Vokabel.

Die Charaktere konnten mich ebenfalls überzeugen.
Die Protagonistin Malin war zwar recht schüchtern, allerdings auch total sympathisch und es fällt nicht schwer, sich mit ihr zu identifizieren.
Ihre Eltern waren auf jeden Fall interessant - wenn auch ein wenig schräg.
Und der neue Nachbarsjunge Orestes, ja, der war wirklich ein Fall für sich, aber dadurch nicht minder interessant.

Ein nettes Extra während des Lesens waren meiner Meinung nach kleinere Illustrationen sowie verschiedene Schriftarten zwischendurch. Diese verstärkten den Spaß beim Lesen und sorgten für eine Menge Diversität.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich "Code Orestes" definitiv überzeugen konnte. Wer auf der Suche nach einem Buch ist, welches von vorne bis hinten mit Spannung lockt und wer zusätzlich gerne rätselt, wird hierbei definitiv fündig.
5/5 Sterne

Bewertung vom 02.03.2020
Milchmann
Burns, Anna

Milchmann


gut

Als die 18-jährige Protagonistin eines Tages dem deutlich älteren Milchmann begegnet, ahnt sie noch nicht, welche Folgen dieses Treffen mit sich ziehen wird. Denn er scheint sich deutlich mehr für sie zu interessieren, als ihr eigentlich lieb ist. Immer häufiger taucht er in ihrer Nähe auf, macht aber zunächst keine eindeutigen Andeutungen.
Die Protagonistin versucht vergebens, sein Interesse für sie zu verheimlichen. Und mit der Zeit fangen die Leute an, über sie zu reden: Das 18-jährige Mädchen, welches sich mit einem mehr als doppelt so altem, verheiratetem Mann eingelassen hat.

Das Cover hat mir auf Fotos zunächst nicht wirklich zugesagt. Es schien mir ein wenig zu simpel und ich konnte es nicht recht mit der Geschichte in Verbindung setzen. Im Nachhinein - und nachdem ich das Cover live bestaunen konnte - muss ich dies allerdings zurücknehmen. Denn genau das Gegenteil ist der Fall.

Mit dem Schreibstil der Autorin verhielt es sich genau andersherum. Der englischsprachige Milchmann wurde mit dem "Man Booker Prize" ausgezeichnet und setzte dadurch automatisch die Erwartungen hoch. Durch die Leseprobe schienen sie zunächst erfüllt zu werden.
Letztendlich bin ich hin- und hergerissen, was ich davon halten soll. Der besondere Schreibstil ist definitiv anders innovativ und nichts für Zwischendurch. Durch fehlende Namen scheint er einerseits distanziert, andererseits aber sehr persönlich, da sich voll und ganz auf die Protagonistin fokussiert wird.
Zusätzlich dazu findet man eine gehörige Prise Humor trotz des doch sehr ernsten Themas wieder. Dieser ist ebenso ungewöhnlich wie der Schreibstil an sich und nichts für jedermann.

Während des Lesens wurde mir als Leser allmählich klar, dass der "Milchmann" vermutlich auf den Nordirlandkonflikt anspielt. Es hat allerdings viele Gedanken daran erfordert, bis ich auf die richtige Spur kam. Ich hätte mir zumindest gegen Ende des Romanes ein paar Worte der Autorin zum Konflikt gewünscht.
Zu Gute halten muss man Burns allerdings, dass der Roman - trotz historischen Aspekten - ein brandaktuelles Thema aufgreift: den Feminismus.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich das Buch etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Meine Erwartungen wurden leider nicht zu 100% erfüllt und ich wurde nicht richtig mit dem Schreibstil warm. Burns Spiel mit vielen stilistischen Mitteln ließ mir persönlich zu viel Interpretationsspielraum. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass der ein oder andere Leser Gefallen am Roman finden wird, sofern er sich voll und ganz darauf einlässt und genügend Ausdauer hat.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 01.03.2020
Nichts
Stern, Caroline

Nichts


ausgezeichnet

Ich denke, jedem sind diese Leute bekannt, die sie immer nichts wünschen. Nur was schenkt man ihnen dann? "Nichts" ist genau das Richtige und bringt den Beschenkten definitiv zum Schmunzeln.

Das Cover ist eher minimalistisch gehalten und passt auf jeden Fall zum Titel. Zu erkennen ist ein dezentes schwarz-weiß Foto im Hintergrund, natürlich der Titel und der kleine Hinweis, dass es sich um das Geschenk handelt, was vom Beschenkten gewünscht wurde.

Es besteht aus 60 (blanko) Seiten, welche sich ein wenig dicker als herkömmliches Druckerpapier anfühlen, und ähnelt einem kleinen Notizheftchen.

Das Füllen dieses Heftchens liegt dann ganz beim Beschenkten: Ob als Tagebuch, Skizzenheft, Kochbuch, usw. - ich denke, jeder wird damit etwas anfangen können.

Ich finde die Idee wirklich toll. Sie nimmt einem das ständige Sinnieren über das perfekte Geschenk für jemanden, der sich nichts wünscht, ab. Zusammen mit einem Blumenstrauß oder einigen Pralinen wird sich jeder darüber freuen und sicherlich ein wenig schmunzeln müssen.
5/5 Sternen

Bewertung vom 01.03.2020
Tara und Tahnee
Hertweck, Patrick

Tara und Tahnee


ausgezeichnet

Sierra Nevada, 1856: Die elfjährige Tahnee lebt gemeinsam mit ihrem Vater in der Wildnis und führt ein eher beschauliches Leben. Bis eines Tages ein Mann vor ihrer Haustür auftaucht, der behauptet, dass ihr Vater von Kopfgeldjägern gesucht werde. Es gelingt Tahnee, dem Mann zu entkommen und setzt fort an alles daran, nach San Francisco zu kommen - so, wie ihr Vater es ihr aufgetragen hat.
Dort lebt die gleichaltrige Tara in einem herrschaftlichem Anwesen. Und sie ahnt noch nicht, dass sie und Tahnee ein trauriges Schicksal verbindet.

Das Cover des Buches hat mir vom ersten Moment an zugesagt. Die gewählten Farben sind überaus stimmig und schaffen eine wunderbare Atmosphäre. Und auch der besondere violette Buchschnitt sieht bezaubernd aus und ist ein echter Hingucker im Buchregal.

Der Schreibstil Hertwecks hat mir mindestens ebenso gut gefallen. Er ist überaus flüssig, sehr klar strukturiert und verständlich.
Viel zum Verständnis beigetragen haben auch die genauen Datumsangaben zu Beginn jedes Kapitels.
Das finde ich gerade bei historischen Romanen für diese Altersgruppe enorm wichtig, da es durch die Eigenarten der jeweiligen Zeitepoche schnell verwirrend wirken kann. Aber nicht so bei "Tara und Tahnee".

Die Idee, welche hinter dem Buch steckte, konnte mich ebenfalls vollauf begeistern. Es hat bereits bei der gewählten Zeitepoche angefangen. Denn ein Jugendbuch, welches diese thematisiert, ist mir noch nicht allzu häufig untergekommen und so gab es viel Neues zu entdecken und zu lernen.
Dabei bleibt es von vorne bis hinten spannend und der Leser rätselt die gesamte Lesezeit über mit, was es denn nun mit Tara und Tahnees gemeinsamen Schicksal auf sich hat.

Die beiden Protagonistinnen finde ich toll gewählt. Mit ihrer mutigen und sympathischen Art haben sie sich sofort in mein Herz geschlichen und es im Sturm erobert. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe stets mit ihnen mitgefiebert.

Hertwecks "Tara und Tahnee" konnte mich vollkommen überzeugen. Das Buch war von vorne bis hinten sehr stimmig, emotional und überaus spannend. Kleine Details wie der lilane Buchschnitt, Tagebucheinträge von Tara oder die Illustration eines Steckbriefes haben es zusätzlich aufgewertet und waren ein nettes Extra. Daher vergebe ich verdiente
5/5 Sterne

Bewertung vom 24.02.2020
Die Suche beginnt / Die Endling-Trilogie Bd.1
Applegate, Katherine

Die Suche beginnt / Die Endling-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Byx ist ein Dalkin: Ein hundeähnliches Wesen, welches auf zwei Beinen laufen, sich mit Menschen verständigen und gezielt Lüge von Wahrheit unterscheiden kann. Nachdem Byx von einem unerlaubten Streifzug zurückkehrt, ist allerdings nichts mehr, wie es einmal war. Sie findet ihr gesamtes Rudel tot vor und ist plötzlich ganz alleine. Aber noch gibt es Hoffnung. Denn laut einigen Mythen soll es weitere Dalkins hoch im Norden des Landes geben.
Gemeinsam mit dem Menschenmädchen Khara und dem kleinen Wobbik Tobble begibt sich Byx auf die Suche nach den anderen Dalkins und muss auf dem Weg dorthin einer Menge Gefahren trotzen...

Das Cover des Buches hat uns total gut gefallen. Das Motiv im Einklang mit der goldenen Schrift strahlt eine tolle Atmosphäre aus und sieht wunderschön aus.

Den Schreibstil der Autorin mochten wir ebenfalls sehr gerne. Er war angenehm flüssig und unglaublich bildhaft. Dementsprechend leicht fiel uns auch der Einstieg in das Buch.

Auch die Geschichte an sich konnte uns überzeugen.
Die Idee, welche dahinter steckte, war wirklich originell: spannend, emotional und voller Intrigen.
An einigen Stellen ging es jedoch teils ein wenig brutal zu, sodass mir die Altersempfehlung manchmal ein wenig unpassend schien.

Das haben allerdings die Charaktere wieder gut gemacht. Durch den oben genannten detaillierten Schreibstil fiel es nicht schwer, sich in die einzelnen Figuren hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen.
Byx hat uns dabei besonders mitgerissen. Ihr Schicksal war einfach nur herzzerreißend und wirklich tragisch - unser Mitgefühl für sie war groß.
Und auch Khara mochten wir sehr gerne. Das mutige Menschenmädchen war uns sofort sympathisch und wir fanden es toll, wie sie für ihre Freunde einstand.

Ein nettes Extra war zudem die Karte zu beginn des Buches. So haben wir stets die Orientierung beibehalten und haben nie die Übersicht verloren.

"Endling" hat uns positiv überrascht und unsere Erwartungen um einiges übertroffen. Nie hätten wir so eine vielschichtige und äußerst bildhafte Geschichte erwartet. Deshalb vergeben wir auch verdiente
5/5 Sterne.

Bewertung vom 24.02.2020
Um 180 Grad
Werner, Julia C.

Um 180 Grad


ausgezeichnet

Als Lennard und seine Freunde beim Graffitisprühen erwischt werden, muss Lennard als Strafe im Altenheim vorlesen. Er wird als Lesepate für Frau Silberstein eingeteilt und kann zunächst gar nichts mit der alten Dame anfangen. Doch dann erfährt er Stück für Stück mehr von ihrer Vergangenheit und merkt, dass auch sie jemanden braucht, der ihr zuhört. Denn Frau Silberstein ist eine Holocaust-Überlebende.
Hinzu kommt die hübsche Lea, welche sich im Altenheim ebenfalls um eine Dame kümmert. Und plötzlich ist der wöchentliche Besuch dort lange nicht mehr so schlimm...

Das Cover des Buches hat mir zunächst nicht ganz zugesagt. Es erschien mir ein wenig nichtssagend und ich konnte nicht viel damit anfangen. Im Nachhinein gefällt es mir etwas mehr, ich kann es nach dem Lesen besser mit dem Buch in Einklang bringen.

Der Schreibstil hingegen konnte mich von Anfang an überzeugen. Er ist locker, recht einfach und optimal zur Zielgruppe - Jugendliche ab 13 Jahren - passend.

Mindestens ebenso toll fand ich die Protagonisten.
Lennard schien mir anfangs wie ein typischer Teenager. Im Laufe des Buches machte er allerdings eine enorme Entwicklung durch, wurde immer reifer und lernte, für andere einzustehen. Alles in einem erschien er mir sehr authentisch.
Frau Silberstein war mir von Anfang an sympathisch. Trotz ihres beachtlichen Alters und ihren schlimmen Erfahrungen war sie unglaublich locker und offen und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.

Die Geschichte an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Heutzutage gibt es leider nicht mehr viele Zeitzeugen und sie geraten allmählich in Vergessenheit. "Um 180 Grad" beschäftigt sich ausgiebig mit diesem Thema und klärt auf, wie mit den Verbliebenen umgegangen werden sollte. Sensibel und emotional werden Lennards Erfahrungen damit dargestellt. Für meinen Geschmack hätten gerne noch mehr historische Erzählungen seitens Frau Silberstein in das Buch einfließen können. Sie wurden doch eher sparsam dosiert, was aber keinesfalls schlecht sein muss. Für Jugendliche, welche sich noch nie mit dem Thema beschäftigt haben, ist dies meiner Meinung nach optimal. Gerade auch deswegen, weil das Stück Geschichte mit vielen aktuellen und modernen Thematiken verbunden wird.

Zusammenfassend kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Holocaust noch nicht besonders gut auskennt und gerne in dieses Thema eingeführt werden möchte. Ich finde die Altersempfehlung so durchaus dazu passend. Vorstellen kann ich mir aber auch gut, dass das Buch als Lektüre für den Deutschunterricht genutzt wird. Ich denke, dass es viel Potenzial für kreative Arbeiten bietet.
5/5 Sterne