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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2023
Morgen der Entscheidung
Blackburn, Lynn H.

Morgen der Entscheidung


sehr gut

Mittlerweile das 3.Mal kehren wir nach Raleigh und dem sehr sympathischen Team des Secret Service zurück. Die Entwicklung der Beziehungen aus den vorangegangenen Bänden wird in die neue Handlung toll mit eingebunden, so dass man immer mehr den Zusammenhalt, die besondere Freundschaft untereinander und den tiefen Glauben an Gott miterlebt, besonders in schweren Situationen, wie sie auch diesmal speziell Tessa treffen. Dies zeigt sich durch zahlreiche Gebete, miteinander oder alleine gesprochen, bei denen man erkennt, dass man nie alleine ist, man Ruhe finden kann, wenn man Gott um Kraft und Mut bittet, selbst wenn man selbst oft verzweifelt oder machtlos ist.

Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen fand ich diese Erzählung etwas schwächer, da die Handlung und abschließende Aufklärung etwas verworren war, ich musste diese Passage öfter lesen, um die Zusammenhänge und den Grund zu verstehen, fand es dennoch nicht ganz überzeugend.

Mit Tessas Art musste ich erst warm werden, da sie teilweise sehr ablehnend und starrsinnig reagiert, häufig die Reaktionen der anderen missversteht und das Team ihr immer wieder bestätigen musste, warum sie sie schützen und umsorgen wollen.
Zane dagegen ist ein sehr geduldiger, selbstloser Mensch, der aufgrund seiner Vergangenheit ziemliche Schwierigkeiten hat, Gefühle auszudrücken und zuzulassen.

Doch zum Glück ist da ja das Team und das war für mich der stärkste Part der Geschichte. Dass sich niemand zu schade ist, Gefühle der Fürsorge und Empathie zu zeigen und auszudrücken, eigene Wünsche und Vorhaben zurückzustellen, um füreinander dazu sein.

Die eingebundene Liebesgeschichte ist schön zu verfolgen, auch wenn man letztendlich schon mit dem Ausgang rechnen kann. Der Schreibstil ist wieder mal fesselnd, obwohl der Spannungsbogen hier etwas holprig war und für mich gerade in den entscheidenden Momenten zu schnell nachließ.

Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht und da wir ja bereits wissen, dass alle Beteiligten der bisherigen Bücher auch in den Folgebänden mit einbezogen werden, hoffe ich ganz stark, dass wir auch in weiteren Bänden noch einiges von diesem wundervollen Team lesen werden, gerade weil das Ende dieses Bandes schon einen interessanten Hinweis auf künftige Geschichten gibt.

Fazit: Ein schöner Abschluss der Trilogie rund um das Secret Service Team in Raleigh. Alles starke Persönlichkeiten mit einigen Eigenarten aber auch großartigen Charaktermerkmalen, deren Zusammenhalt geprägt ist von ihrem unerschütterlichen Glauben an Gott und der Überzeugung, dass ihm nichts entgeht. Auch jemandes Vergangenheit ist kein Hinderungsgrund, jedem Einzelnen Schutz, Mut und Unterstützung zukommen zu lassen. Auf unterschiedliche Weise hat jeder des Teams gelernt, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt ist und man geliebt wird um seiner selbst willen, selbst mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. Und ganz nebenbei überträgt sich dieser Lehrfaktor auch auf den Leser, was auch hier wieder gut gelungen ist.

Bewertung vom 10.06.2023
Hickory Hills
Musser, Elizabeth

Hickory Hills


sehr gut

Aufmerksam geworden durch das einladende Cover und das Thema Pferde hat es mir sehr viel Freude gemacht, dieses Buch zu lesen.

Abwechselnd aus der Sicht von Allie selber, die den Verlauf des drohenden Verkaufs des Gestüts erzählt, aber auch ihrer Emotionen bezüglich der zerbrochenen Beziehung zu Austin, dem Tierarzt, wird man zwischendurch immer wieder in die Zeit vor und während des 2.Weltkriegs versetzt, sowohl was das Spring- und Dressurreiten betrifft, aber auch Geschehnisse der Angriffe durch deutsche U-Boote und deren Auswirkungen.
Dabei erhält man Einblicke aus dem Leben von Allies Großmutter - liebevoll Nana Dale genannt. Diese kleine Person schließt man sofort ins Herz, weil sie für alles, woran sie glaubt und wofür ihr Herz schlägt bis zum Ende und mit Feuereifer kämpft.

Es ist einfach unglaublich, was sie alles erlebt, was passiert, wie die Familienverhältnisse waren und auch über ihre ganz große Liebe zu lesen, die erst nach ihrem Tod nach und nach ans Licht kommen. Für Allie eine Herausforderung, weil Dale es unglaublich spannend macht, während die Zeit bis zur Übergabe an den Immobilienhai immer näher rückt.

An Allie musste ich mich erst gewöhnen, weil sie ziemlich stur und hartnäckig ihre Ziele verfolgt und dabei gar nicht bemerkt, wie viele helfende Hände sie ignoriert. Doch je mehr sie über ihre Großmutter erfährt, über ihre Art mit den Pferden und wie deren geduldige, sanfte Nanny Husy Dale auf einfühlsame, beispielhafte Weise gezeigt hat, was Glaube und Vertrauen zu Gott für eine wichtige Rolle spielen, nicht nur wenn das Leben schwer ist oder man vor Herausforderungen steht.

Als Leser ist man im Gegensatz zu Allie immer einen Schritt voraus, was den Werdegang ihrer Oma betrifft, bis sie selbst durch Sammlungen, Zeitungsausschnitte, Ausflüge zu bestimmten Orten und aufgehobene Kostbarkeiten zur Aufklärung kommt. Obwohl sich dadurch einiges wiederholt, war es für den Gesamtverlauf nicht schlimm, auch wenn das Buch ruhig noch etwas mehr an Spannung hätte aufnehmen können.

Dennoch hat es mich emotional sehr berührt, weil es anders als erwartet und dennoch so gut entwickelt ist und ich absolut überrascht war, was für Geheimnisse ans Tageslicht kommen.

Fazit: Eine wunderbar einfühlsame Geschichte auf zwei Zeitebenen, deren Entwicklung faszinierend, erschütternd und mitreißend ist. Dieser große unerschütterliche, gelebte Glaube der Großmutter, den sie zu Lebzeiten durch viele Gespräche und Zitate mit ihrer Enkelin geteilt hat und nun Einfluss auf deren Leben, ihre Entscheidungen nimmt, ist bewegend und nachahmenswert. Kein Gebet ist zu groß oder zu klein für Gott und der Spruch: „Wenn du vor Sorgen nicht mehr stehen kannst, geh auf die Knie“ hat sich regelrecht in mein Herz gebrannt.

Ich kann das Buch wirklich empfehlen, eine tolle Mischung aus fiktiven Charakteren vor historischen Ereignissen, klasse recherchiert und verpackt in eine schöne, wenn auch dramatische Erzählung, die zu Herzen geht mit der Botschaft der Dankbarkeit, Zufriedenheit, einem hilfsbereiten Herzen und dem großen Vertrauen zu Gott, dass alles bei ihm am besten aufgehoben ist, denn „im Gebet gefaltete Hände sind nie leer.“

Bewertung vom 06.06.2023
Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3
Graw, Theresia

Der Freiheit entgegen / Die Gutsherrin-Saga Bd.3


gut

Dies ist schon der 3.Teil der Gutsherrin-Saga, in dem wir im Vergleich zu den vorangegangenen mehr über Dora Twardys Stieftochter Clara erfahren. Der Krieg ist vorbei und die 60er Jahre sind angebrochen. Für viele Motivation, sich frei und unabhängig zu fühlen.

Das spürt man auch bei den Entscheidungen, die sowohl Clara als auch ihre Freundinnen Sanni und Maria treffen.Angeheizt von Claras Freund Freddy zieht es sie nach Hamburg, in der Meinung, dort eher den Traum als Fotografin verwirklichen zu können.

Während der Zeit von Marilyn Monroe, Westside Story, Twistdance, der Antibabypille, den Beatles, und dem Besuch von John F.Kennedy begleiten wir sie auf ihrem Weg zur erhofften Freiheit, die so ganz anders verläuft als sie es sich vorgestellt hat.

Immer noch herrscht das Denken vor, dass Frauen heiraten, Kinder bekommen und sich um den Haushalt kümmern, deshalb ist es nicht so einfach, beruflich vorwärts zu kommen, was auch Clara ziemlich schnell feststellen muss.

Die drei Frauen könnten gar nicht unterschiedlicher sein und jede hat mit den momentanen Umständen zu kämpfen. Die Entwicklung der drei ist interessant und überraschend, obwohl für mich die Geschwister Maria und Dino aus Italien die stärksten Rollen eingenommen haben. Beide haben das Restaurant ihres Onkels Bella Napoli in Hamburg übernommen und sind so charakterstark, so liebenswert und haben Clara und Sanni so viel Unterstützung gegeben, trotzdem es für sie auch alles andere als leicht ist, gerade auch mit der sprachlichen Barriere. Ihr Akzent hat die Geschichte richtig aufgelockert und unterhaltsam gemacht und besonders Marias steigendes Selbstbewusstsein hat mir so gefallen.

Dagegen fand ich das teils sehr egoistische Verhalten von Clara und Sanni nicht immer nachvollziehbar, vieles hat mich verwundert, besonders die Naivität und auch, dass gerade Clara trotz ihrer jungen Jahre einfach so nach Hamburg gehen und dortbleiben durfte, obwohl sie noch gar nicht volljährig war und die Eltern das einfach so unterstützt haben. Einerseits wollen sie schon so erwachsen sein, doch ihr Handeln ist teilweise noch sehr kindisch, egoistisch und leichtgläubig. Dadurch fiel es mir ziemlich schwer, mit Clara richtig warm zu werden. Ebenso auch Freddy, ein Möchtegern und Überflieger, der denkt, er kann durchs Leben schweben, muss mit keinen Konsequenzen rechnen und keine Verantwortung übernehmen.

Claras Stiefmutter Dora nimmt in diesem Teil leider nur eine Randfigur ein, was aber der Entwicklung und der vorangeschrittenen Jahre geschuldet ist. Dennoch fand ich es gut, dass zumindest durch den Auschwitz-Prozess der Krieg hier auch noch eine wesentliche Rolle gespielt hat und dieser auch durch Claras Kinderfreund Leo als Staatsanwalt als für mich spannendstes Element in diesem Buch interessant eingebaut wurde. Seine sanfte, liebevolle und zugleich auch emotionale Art waren etwas ganz Besonderes, ebenso sein Geschenk mit dem Kompass.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, sie war gut recherchiert, es entstand eine gute Mischung aus wahren Begebenheiten und Fiktion, die gut miteinander verwoben wurden. Dennoch fehlte mir dieser bislang so gewohnte Spannungsbogen, es ist eine Ansammlung von Ereignissen, während den Charakteren allerdings die gewohnte Tiefe und Nähe ausblieb.

Vom Schreibstil fand ich es flüssig, unterhaltsam, doch so richtig Fahrt aufgenommen hat es nicht und zog sich daher durch einige Passagen.

Dennoch kann ich die Geschichte empfehlen, zeigt sie doch, dass Freiheit so verschieden sein kann, für die einen bedeutet es Unabhängigkeit, erwachsen werden, aus Fehlern lernen, niemals seine Träume aufgeben und eingestehen, dass nicht alles, was nach Freiheit aussieht, auch wirklich Freiheit ist.

Andererseits empfand ich die Einbindung des Auschwitz-Prozesses gut gewählt, weil hier die andere Art von Freiheit einbezogen wird, wenn all die Verbrecher, die sich die Freiheit nahmen, über das Leben anderer zu entscheiden und ihnen auf die schlimmste Art Leid zufügten nun selber erfahren mussten, dass sie dafür zur Verantwortung gezogen werden und von ihrer selbstgerechten Art auf den Boden der Tatsachen geholt wurden.

Bewertung vom 05.06.2023
Das Medaillon
Gohlke, Cathy

Das Medaillon


sehr gut

Die Frage auf der Rückseite des Buches hat mich sehr nachdenklich gemacht: Wie weit würdest du gehen, um die zu schützen, die du liebst? Da mich interessiert hat, was es mit diesem Medaillon und der Entscheidung auf sich hat, wollte ich das Buch unbedingt lesen und ich habe es nicht bereut.

Es ist ein Buch, dass extrem unter die Haut geht, das einen innerlich zerreißt und das auch gleich mehrmals.

Ich habe schon einige Bücher über diese dunkle Zeit deutscher Geschichte gelesen, und doch habe ich das Gefühl gehabt, dass die Autorin mich mit ihrem flüssigen, angenehmen und doch ungeschönten Schreibstil direkt in die Zeit mitnimmt.

Zu erfahren, wie Anfang 1939 das Warschauer Ghetto erbaut wurde, wie all die Gräuel an Juden begangen wurden auf die schlimmste, grausamste und entwürdigendste Art hat mich schockiert, sprachlos gemacht und gleichzeitig frustriert. Immer und immer wieder kam die Frage auf: Warum sind Menschen so grausam?

Dieses Buch erzählt auf berührende Art die Geschichte des sehr sympathischen, tapferen Ehepaars Rosa und Itzhak Dunovich, die so glücklich über die Geburt ihrer Tochter Ania sind und alles daransetzen, ihre Familie zu schützen. Immer wieder spürt man diese Zerrissenheit – Pflicht oder Herz, ohne zu wissen, ob es überhaupt gut ausgeht, egal für was man sich entscheidet.

Parallel dazu erlebt man die Geschichte von Sophie Kumiega, einer Engländerin, die aufgrund ihrer Heirat mit einem Polen auch in Warschau gelandet ist und heimlich für den Untergrund arbeitet, bis irgendwann beide Geschichten ineinanderfließen.

Anfangs habe ich noch überlegt, wie beides zueinander passt, aber nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild und das hat mich wirklich mitgerissen. Was beide Seiten erleben müssen, all die Kompromisse, die sie eingehen müssen, die ständige Angst verraten zu werden, von Menschen, denen man eigentlich vertraut, hat mich zutiefst berührt, aber auch der Ideenreichtum, aus der größten Not dennoch etwas für andere zu tun, obwohl es den eigenen Tod bedeutet.

Besonders schön fand ich dabei, wie sie auf ihre ganz eigene Art das Gespräch mit Gott gesucht haben, ihn immer wieder um Hilfe, um Beistand, um gute Entscheidungen gebeten haben und dabei biblische Beispiele wie z.B. die Israeliten am roten Meer, ohne sichtbaren Ausweg und doch im vollen Vertrauen auf Gott, als Motivation und Stärkung genutzt haben.

Diese großartige Kombination zwischen historischen Ereignissen und einer fiktiven Erzählung, die genauso hätte passiert sein können und absolut authentisch klar hat mich sehr begeistert. Auch die Bezugnahme auf Dr.Janusz Korczak, einem polnischen Kinderarzt und Kinderbuchautor, fand ich sehr berührend und hat mich dazu bewogen, die beiden Kinderbücher „König Hänschen“, auf die auch in der Geschichte Bezug genommen wird, zu kaufen. Was für eine Leistung und perfekt in die Handlung integriert.

Gegen Ende hatte ich etwas Schwierigkeiten mit Sophies Reaktionen. Ich konnte es ein stückweit nachvollziehen, allerdings habe ich mich doch etwas über ihr Verhalten gewundert, das so völlig untypisch für sie war. Auch der Schluss ist anders als erwartet, aber genau das macht besondere Geschichten aus, weil nichts vorhersehbar ist, so viele Wendungen und Entwicklungen eingebaut sind, dass man gar nicht anders kann, als die Geschichte zu verschlingen und noch lange wirken zu lassen.

Einen ganz besonderen Satz gab es, den ich mir fest eingeprägt habe. „Die Angst ist ein unschöner Feind. Lass sie einen Fuß in die Tür kriegen, und sie wird dein Leben kontrollieren.“

Fazit: Ein emotionsgeladenes Buch, fesselnd, ereignisreich, es begegnet einen mit voller Wucht, als wenn die Erde bebt und zurück nur Asche und Erinnerungen bleiben. Es nimmt einen direkt mit ins Geschehen und lässt einen jede einzelne Sekunde miterleben, leiden, hoffen, trauern, kämpfen und weinen. Und gleichzeitig ist es noch so viel mehr, weil es Vergangenes wieder aufleben lässt, um zu warnen, zu lernen und nie zu vergessen, einfach weil wir es all den Opfern schuldig sind.

Bewertung vom 04.05.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


sehr gut

Meinung: Es ist mein erster Roman der Autorin und ich lese gerne Geschichten, in denen Fiktion und historische Geschichte aufeinandertreffen.

Norahs Geschichte hat mich sehr berührt. Verantwortlich für zwei kleine Kinder, die auf die Rückkehr ihres im Krieg vermissten Vaters hoffen, lebt sie auf engem Raum mit ihrer Mutter, ihrer Schwester Hanna und ihrem Verlobten Friedrich. Zusätzlich machen allen die Einschränkungen durch die Abriegelung der Sowjets zu schaffen, denn damit fehlen die grundlegenden Mittel an Nahrung, Strom, Medizin, Kleidung und Holz.

Die Autorin hat die Umstände und Not sehr gut in Szene gesetzt und es hat mich schon sehr berührt, wie die Sorge von Tag zu Tag steigt und Nora verzweifelt nach einem Job sucht. Die Gefahr der Kleinkriminalität aus der Not heraus steigt zusehends.

All die Schilderungen und die gründliche geschichtliche Recherche haben einen Roman gezaubert, der sehr bewegt und einige Male auch zu Tränen rührt.

Viele geschichtliche Personen haben hier einen tollen Auftritt, um dafür zu sorgen, dass die Westberliner von den Alliierten versorgt werden. Die Methode und der Ideenreichtum sind einfach genial und ist ja auch in die Geschichte Deutschlands eingegangen.

All die Herausforderungen und Ereignisse mit den Lieferungen, wie Konflikte und Probleme bewältigt wurden, aber auch Glücksmomente, die besonders den Kindern galten, zusammen mit dem romantischen Teil, der hier einen Großteil der Geschichte einnimmt, haben mir tolles Lesevergnügen bereitet, mit Gänsehautfeeling, Kribbeln im Bauch, vielen lustigen wie traurigen Momenten.

Die Charaktere sind perfekt in die Handlung eingebaut, natürlich können nicht alle gleich sympathisch sein. So gibt es den arroganten, berechnenden Verkäufer, die intrigante Kollegin ebenso wie Noras schnuckelige Mama Else, die direkte, resolute Kollegin Heide oder Noras Freundin Ella, mit der man Pferde stehlen kann und die amerikanischen Piloten Tyler und Matthew haben mein Herz eh vom Fleck weg gestohlen.

Bis auf ein paar kleinere Wiederholungen hat mir der Roman sehr gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig, hat mich von Beginn an abgeholt und mich gleichzeitig mit geschichtlichen Details versorgt, die mir bislang noch fremd waren. So zum Beispiel die Erklärung der Rosinenbomber mit der Operation Little Vittles, was es mit der Luftbrücke auf sich hatte oder die für mich bisher beste Erklärung für Popcorn.

Fazit: Eine mitreißende Geschichte mit vielen geschichtlichen Details, die zeigt, was Mut und Entschlossenheit bewegen können, um in Krisenzeiten zusammenzuhalten und was passiert, wenn man trotz aller Stürme des Lebens seinem Herzen folgt und für sein persönliches Glück kämpft.

Bewertung vom 01.05.2023
Anfang einer neuen Zeit
Rompf, Tabea

Anfang einer neuen Zeit


sehr gut

Dieser Debütroman erzählt schonungslos ehrlich und sehr bildhaft über die Abläufe Ende des 2.Weltkrieges und wie die Deutschen vor der Roten Armee fliehen. Die junge Emma Hoffmann erlebt viel grausames in dieser Zeit, was sowohl körperlich als auch seelisch viele Narben hinterlässt. Nicht nur der Verlust geliebter Menschen, nein auch das Thema Vergewaltigung, Machtmissbrauch, Gefangenschaft und Christenverfolgung sind ernste Themen, die zwar emotional aber auch erträglich erzählt werden.

Während ihrer Gefangenschaft begegnet sie Oberst Ajoscha Iwanow, der zerrissen ist zwischen seiner christlichen Überzeugung und seiner Tätigkeit, denn in seiner Heimat werden Christen gnadenlos verfolgt.
Während Emma durch das Erlebte und die Grausamkeit des Krieges an der Existenz eines liebevollen Gottes zweifelt, steht für Ajoscha fest, dass Gott die Dinge immer zum Guten lenkt. Seine Überzeugung, sein felsenfester Glaube trotz aller Gefahren und dem, was auch ihm zustößt, haben mich sehr beeindruckt und die Art, wie er darüber erzählt, wie liebevoll seine Gebete sind und wie gelebter, ungezwungener Glaube Einfluss auf die Ansicht anderer hat, fand ich interessant herausgearbeitet.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit Emma warm werden konnte. Doch wenn man all die Geschehnisse und deren Auswirkungen mitverfolgt, ihre Ängste, Verwirrung und Unsicherheit spürt, dann kann man nachvollziehen, was das mit einem Menschen anstellt und man eine Art Schutzmauer zieht, besonders als Frau, die vielem hilflos ausgeliefert war.

Dieser Roman hat mich aufgewühlt und innerlich einige Male wirklich zerrissen. Man spürt diese Verzweiflung, diese inneren Konflikte, verbunden mit dem Greifen nach dem kleinsten Hoffnungsschimmer, der in jeder Sekunde wegzufliegen scheint.
Sowohl Emma als auch Ajoscha sind beide auf ihre Weise sehr ausdrucksstark und überzeugend beschrieben, ebenso wie die Nebencharaktere, die auf ihre Weise der Geschichte die nötige Tiefe, Spannung und Emotion gebracht haben.

Diese Mischung aus zarter Romanze, historischer Geschichte und dem Vermitteln christlicher Werte zusammen mit der großen Frage, wie weit Vergebung reicht und wie umfangreich Gottes Liebe ist hat mich wirklich sehr berührt. Es gibt so wunderschöne Beispiele und Merksätze, wie das verdeutlicht wird, wie wir Vertrauen zu Gott fassen und aufbauen können, trotz dem schlimmsten Leid, das einem widerfahren mag und obwohl das Leben oft nicht stabil verläuft.

Fazit: Ein nachdenklich stimmendes Buch mit emotionalem Feuerwerk, gefühlvoll, mitreißend und packend, das man gerne in Erinnerung behält, weil es auf eindrucksvolle Weise zeigt, zu was Gottes Liebe und Barmherzigkeit imstande ist und gebrochene Seelen heilen kann, wenn man es zulässt.

Einen kleinen Sternabzug vergebe ich für die leider doch etwas vielen Rechtschreibfehler.

Bewertung vom 19.04.2023
Das Lied der See
Penninger, Tanja

Das Lied der See


weniger gut

Inhalt: Ein Fluchtschiff soll Prinzessin Angelina und ihre Zofe vor feindlichen Übergriffen schützen und sie wohlbehalten zu den goldenen Inseln, zu ihrem Verlobten bringen. Doch das Schiff wird gekapert und der attraktive Pirat Hektor Lewis nimmt die beiden Frauen an Bord, wo sie schon bald die Fahrt ihres Lebens erleben: Meuterei, Stürme, Schiffswracks und das Geheimnis eines Liedes...

Meinung: Da ich Piratengeschichten liebe und mich die Gestaltung des Covers begeistert hat, war meine Freude über die Gewinnzusage sehr groß.
Der Einstieg in die Geschichte beginnt mit der Übernahme des Schlosses und Angelinas Flucht. Man merkt ziemlich schnell, wie verwöhnt, stur und egoistisch diese Prinzessin ist und auch bei der Kaperung des Fluchtschiffes etliche Allüren zeigt, die mich zeitweise wirklich wahnsinnig gemacht haben.
Während sich ihre Zofe Emilia mutig, hilfsbereit und tapfer einfügt, vergeht keine Gelegenheit, wo Angelina (Angie) nicht zickt, in Tränen ausbricht oder zusammenbricht und sich gleichzeitig immer wieder hinterfragt, warum sie keiner mag. Ziemlich schwer daher, mit ihr warm zu werden. Hektor fand ich schon interessanter, weil er zwar temperamentvoll, aber auch rücksichtsvoll, humorvoll und kultiviert ist, nicht nach dem starren „Ich-darf-mir-alles-erlauben“ Prinzip, wie man es von Piraten sonst oft kennt.

Der Mittelteil betrifft dann etwas, was in den Fantasybereich geht und vor dem alle Seefahrer Respekt haben, weil die Legenden und Mythen über Meerjungfrauen ziemlich schauerlich sind. Ab da hat es bei mir dann aufgehört, weil ich die Szenen teilweise wirklich makaber und dennoch nicht wirklich fesselnd oder sinngebend fand, was sich zum Ende hin und bei Ankunft ihres Verlobten noch verstärkt hat.

Ein Romantasy, den ich bei der Vorschau leider nicht so erkennen konnte, sonst hätte ich das Buch doch nicht ausgewählt und bei dem die Charaktere doch recht blass und oberflächlich blieben, was auch die Romantik nicht verbessern konnte. Das hat auch die Begegnung mit Meerjungfrauen, Stürmen und den Meutereien nicht spannender machen können, so dass der Funke bei mir leider nicht überspringen konnte.

Fazit: Für alle die den Bereich Romantasy und High Fantasy mögen, mag dieses Buch passend sein, mein Genre ist es leider nicht und obwohl die Vorschau so vielversprechend klang, konnte mich die Handlung nicht packen, weil ich einfach was anderes erwartet habe und mir auch viel mehr Tiefe bei den jeweiligen Charakteren gewünscht hätte. Wenn Spannung aufkam, war sie schnell wieder weg und plätscherte leider wieder vor sich hin, wurde aber durch häufige Rechtschreibfehler auch oftmals unterbrochen.

Zwei Sterne vergebe ich aber für die Grundidee für das persönliche Lied, das ähnlich wie Angelina in diesem Buch jeder für sich selbst finden muss und was die Autorin im Nachwort toll erklärt, das gelungene Cover und die Idee mit den Überschriften, die zusammen am Ende das Lied der See ergeben.

Bewertung vom 15.04.2023
Finstere Lügen
Baldacci, David

Finstere Lügen


weniger gut

Inhalt: Eine Frau stirbt in der Firma Cowl und Comely und ihr Kollege Travis Devine wird verdächtigt. Von allen Seiten wird er unter die Lupe genommen, muss aber einen Deal mit dem Geheimdienst schließen, um in der Firma als Undercoveragent tätig zu werden, sonst würde sein dunkles Geheimnis auf den Tisch kommen. Verhängnisvoll und ahnungslos gerät er in eine Maschinerie der Finanzwelt und der Mörder hat ihn längst im Visier...
Meinung: Travis Devine ist ein trockener, undurchsichtiger Typ, der schon viel in der Kindheit als auch im Krieg erlebt hat, weswegen er auch ziemlich abgebrüht rüberkommt. Sein Job in einem Investmentunternehmen wird für ihn zum Verhängnis ab dem Tag, wo seine Kollegin tot aufgefunden wird. Er ist der Hauptverdächtige, die Hinweise wirken erdrückend, dennoch wird er von einem Ex-General des Heimatschutzmuseums erpresst, als Undercoveragent tätig zu werden. Ein Netz voller Verwirrungen, Widersprüchen und Geheimnissen entspinnt sich. Obwohl seine drei Mitbewohner Will, Helen und Jill sich auch undurchschaubar verhalten, ist er auf ihre Hilfe angewiesen, ebenso wie auf die Vorzeigefreundin des Chefs. Die Frage ist nur, wem kann man trauen, wer steckt mit drin?
Die ersten knapp 300 Seiten entwickeln sich erst ziemlich langsam, es wirkt so, als wenn erstmal etwas entwirrt werden muss, um durch das Chaos durchzusteigen und zuzuordnen. Doch dann nimmt es langsam an Fahrt auf, man hat das Gefühl, als wenn sich die Ereignisse auf einmal überrollen. Leiche um Leiche, noch mehr Verwirrungen und das Chaos ist perfekt.

Insgesamt hat es mich leider nicht überzeugen können. Zum einen fand ich die Wortwahl doch ziemlich derb, ebenso wie das Verhalten einiger, was die Personen, gerade weiblichen Geschlechts, oft denunziert.
Ich hätte von Travis gern mehr erfahren, statt immer nur dieses oberflächliche machohafte, der mich teilweise an Bud Spencer erinnerte, weil seine Fäuste immer im Einsatz waren, er unbesiegbar schien und jede Situation vorausplanen konnte. Auch wenn man viel über das Thema Finanzwelt, Datenverarbeitung und Geldwäsche erfährt, so war es im Vergleich zur restlichen Geschichte und als Nichtkenner zu viel und teilweise unverständlich. Am Ende tauchten etliche Logikfehler auf und die Übersetzung war sehr merkwürdig, was den Lesefluss teilweise unterbrochen hat, weil man erstmal überlegen musste, was das bedeuten sollte.

Auch die Charaktere waren alle nicht so tiefgründig, so dass man mehr Bezug zu ihnen aufbauen und ihr Handeln nachvollziehen konnte. Schade, habe mir mehr versprochen, auch wenn die Story an sich interessant und spannend klingt.

Cover und Titel haben mich auf jeden Fall angesprochen, ebenso wie die Vorschau, doch die Umsetzung war leider nicht meins, zu oberflächlich, zu viel gewollt und doch nicht gekonnt.

Bewertung vom 10.04.2023
Das Mädchen mit dem roten Zopf
Birnbaum, Nechama

Das Mädchen mit dem roten Zopf


ausgezeichnet

Puh, dieses Buch hat mich wirklich sehr ergriffen und erschüttert. Obwohl man viele Romane aus dieser düsteren Zeitepoche schon gelesen, Augenzeugenberichte gelesen und angeschaut hat, so hat mich dieses Buch nochmal auf eine ganz spezielle Weise gepackt und mich etliche Tränen gekostet. Sowohl die Geschichte selbst als auch das persönliche Nachwort von Rosies Enkelin haben mich einerseits zutiefst beschämt und zugleich motiviert, diese mahnenden Worte immer vor Augen zu haben.
„Denn obwohl es Elend, Schmerz und Trauer gibt, gibt es auch Schönheit, Glück und Liebe. Wir können das Böse nicht immer verhindern, aber wir dürfen auch nicht zulassen, dass es das Gute überschattet“. (Buchzitat).

Aus der Sicht von Rosie wird ihre ganz persönliche Geschichte erzählt, abwechselnd zwischen dem früheren ahnungslosen, unbedarften Leben in ihrem Heimatdorf, über ihre Liebe zur Musik, zum Tanzen, zu ihrer Familie, mit der sie so eng verbunden ist, obwohl es auch hier einige traurige Momente gibt, bis zu jenem schrecklichen Tag, als die Juden in Viehwaggons eingepfercht in die Konzentrationslager deportiert wurden.

Es hat mich innerlich zerrissen, über all die Gräuel, den Spott, die Demütigungen und gleichzeitig den Hunger, die Kälte, die Ohnmacht und Hilflosigkeit zu lesen und gleichzeitig diesen ungebrochenen Mut zu spüren mit dem Ziel, nicht aufzugeben und nach Hause zu kommen.
Von Auschwitz, über Bergen-Belsen nach Theresienstadt inklusive dem furchtbaren Todesmarsch, vor Hunger halluzinierend und geschwächt, in einem fast schon leblosen Körper ist so eindringlich, schonungslos, herzzerreißend und schockierend erzählt, als würde man direkt im Geschehen sein.

Ich hatte Gänsehaut, mir sind die Tränen gelaufen und gleichzeitig war ich über so viel Unmenschlichkeit so wütend und entsetzt.
Dennoch gab es Momente, die mich sehr berührt haben, die trotz aller Schrecklichkeit diese speziellen Lichtblicke und fröhlichen Momente brachten, als Trost, Kraftquelle und ich finde es schön, wie auch der Glaube ungebrochen war. Jedes Kapitel wird mit einem besonderen passenden Psalm eingeführt, der zeigt, so groß die Frage nach dem Warum ist, so stark war aber auch der Mut zu überleben. R Rosie ist für mich eine starke junge Frau gewesen, die nicht nur für sich, sondern für alle gekämpft hat, ideenreich, entschlossen und tapfer.

Der Schreibstil der Autorin ist großartig, angenehm zu lesen. Mit viel Gefühl und sehr bildhafter Ausdrucksweise nimmt sie einen auf eine Erinnerungsreise, die unter die Haut geht und unvergesslich bleiben wird. Ich habe mir viel markiert, weil es so speziell beschrieben ist.
Auch die Sprecherin hat eine Wahnsinnleistung vollbracht. Einerseits das fröhliche, beschwingte Leben von früher als 11-jährige heranwachsende Rosie zu präsentieren und dann das Leben im Lager zu umschreiben, mit all den Emotionen der Deportierten, der Kaltblütigkeit und Schadenfreude der SS-Leute, den Eindrücken und Abläufen – ganz stark gemacht mit viel Gänsehautfeeling.

Fazit: Dieser Roman ist für mich ein besonderes Jahreshighlight, eine mitreißende, Mut machende Biographie, und führt gleichzeitig vor Augen, dass wir alle Teil eines Ganzen sind und es selbst in der Hand haben, wer wir sein möchten, zu was wir uns gebrauchen lassen und ob wir aus der Geschichte lernen. Jeder Mensch ist wie eine besondere Blume in Gottes geliebtem, buntem Garten – nur gemeinsam können wir in unserer Vielfalt blühen und so zu einer großartigen Farbpracht zusammenwachsen.

„Alles können sie dir wegnehmen, nur nicht das, was du im Kopf hast." (Buchzitat)

Bewertung vom 03.04.2023
Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1
Kopka, Franzi

Der Preis der Gier / Gameshow Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt: Wenn du verraten wirst und um dein Leben spielen musst; wenn du nicht weißt, wer Verbündeter oder Verräter ist; wenn du alles verlierst, was du hattest - willkommen bei den Gameshows in New London, 2126...
Ein Wahnsinnsdebüt, ein Roman, der so actionreich, fesselnd und mitreißend ist, dass man es nicht mehr aus der Hand legen mag und gleichzeitig so emotional und gefühlvoll ist.
Wer "Tribute von Panem", „Die Bestimmung“ und den Film "In Time" kennt, wird mit diesem Buch noch mehr überrascht, weil es für mich alle nochmal toppt und doch so anders ist.
Cass ist eine Protagonistin, die sehr feinfühlig und liebenswert ist, aber auch ganz viel Stärke und Courage zeigt. Als sie durch einen ganz miesen Verrat in die niedrigste Stufe der Gesellschaft verbannt wird, bleibt ihr nichts mehr als der Kampf ums Überleben. In der roten Zone muss man zu Spielen antreten, die einem den Einzug in die jährliche Gameshow ermöglichen, was einen Aufstieg bedeuten würde, auf den so viele hin fiebern. Doch die Games, um sich zu qualifizieren, sind heimtückisch, perfide, erbarmungslos.
Jeder Punkt zählt, Verbündete zu finden ist daher schwer. Das ändert sich, als ihr der beste Gamer Jax hilft. Doch das Spielsystem ist so konzipiert, dass Vertrauen und Miteinander fast nicht möglich sind und sollte jemand hinter Cass Geheimnis kommen, könnte es sie das Leben kosten.
Man möchte gar nicht zu viel verraten, aber dieser Roman ist wirklich filmreif. Es ist eine Mischung aus Science-Fiction, New Adult, Romance und Fantasy, aber ohne Mystik oder Zauberei. Der Level an Spannung wird sehr hochgehalten und obwohl es einige Spieleinblicke gibt, die den Puls beschleunigen und den Atem stocken lässt, so geht es eher um Cass Geheimnis, wie man in einer Welt voller Rücksichtlosigkeit, Gier und Macht Vertrauen, Hoffnung und Zusammenhalt pflegen kann.
Die Mischung aus den Spielszenen und dem, wie man sich vorbereiten kann, wie sich einige vernetzt haben, hat mich total mitgerissen. Je tiefer man eintaucht, desto mehr berührt es einen.
Die Twists sind so gut, so überraschend anders, dass es sich zu einem richtigen Pageturner entwickelt und in einem fiesen Cliffhanger endet.
All die Charaktere sind je nach Funktion super dargestellt. Aufgrund dieser vielen Wendungen kann man schwer einschätzen, wer es ehrlich meint oder eine Fassade aufsetzt. Man hat Tendenzen, bei einigen ist man überrascht, bei anderen noch unsicher, so dass man unbedingt die Fortsetzung lesen möchte.
Für mich ein absolutes Lesehighlight. Man muss aufmerksam lesen, um das System zu verstehen und Einblick in die ganzen Abläufe zu erhalten. Nicht kompliziert, aber intensiv, bildgewaltig, spannungsgeladen und so packend, dass man den Schmerz, die Gefahr, Hochspannung, Angespanntheit, Dramatik, das Gefühlschaos und die Eindrücke der Umgebung hautnah miterlebt – Gänsehaut und Suchtfaktor vorprogrammiert. Auch der romantische Part ist in diesen Jugendroman perfekt eingebaut und hat das ganze klasse abgerundet.
Cover und Titel passen super zur Geschichte, am Ende versteht man es noch mehr.
Ich freu mich schon riesig auf die Fortsetzung und habe mit diesem Buch ein weiteres Jahreshighlight gelesen.