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RoRezepte
Über mich: 
Ich liebe Romane mit Rezepten und kulinarischen Themen. Auf meinem Blog widme ich mich also nicht nur den Büchern, sondern auch den Rezepte. Schaut doch bei mir vorbei www.rorezepte.com

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2018
Die Blütensammlerin / Maierhofen Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die Blütensammlerin / Maierhofen Bd.3


ausgezeichnet

Alle guten Dinge sind ja bekanntlich 3 – daher habe ich mit dem 3. Band der Maierhofener Reihe begonnen. Nein Spaß nicht deswegen :) Allerdings war mir diese Reihe, bevor ich das Buch begonnen habe zu lesen, nicht bekannt. Trotzdem kann dieser Roman auch super als Einzelwerk gelesen werden. Die Konsequenz: Man möchte sofort wissen, was genau im 1. und im 2. Teil passiert ist. Ich bin jetzt schon gespannt, wie Greta und Theresa ihr Leben in Maierhofen aufgebaut haben bzw. was genau sie erlebten.

Die Blütensammlerin ist ein schöner Band um die Zukunft der frisch verlassenen Christine, welche noch immer von ihrem Exmann terrorisiert wird. Dieser möchte nun das gemeinsame Haus verkaufen. Aber auch von ihren egoistischen Töchtern erhält sie keine Hilfe sondern Vorwürfe und die Schuld für die Trennung. Die Umstände belasten Christine sehr, doch dafür kann sie sich auf ihre wunderbaren Freundinnen verlassen. Mit Hilfe ihrer Mädels entwickelt sie die glorreiche Idee der Casa Christine und trommelt zusätzlich noch eine Single Gruppe für den berühmten Meine Landliebe Kochwettbewerb zusammen. Mit dem kreierten Menü „Schmetterlinge im Bauch“ kommt ungeplant die Liebe und die Maierhofener Magie in die Casa Christine.

„Der Startgong war kaum erklungen, als die ersten Flammen der Kochherde aufflackerten. Messer wurden gezückt, Kochlöffel geschwungen, Pfannen und Bräter kamen zum Einsatz. Es wurde geklopft und gerührt, gehackt und püriert. Bald war die Luft erfüllt von einem einzigartigen Gemisch. Da war der süße Duft von Erdbeerkompott. Die Schärfe von püriertem Bärlauch. Angstschweiß. Junger Knoblauch, gedünstet in Leinöl. Fisch, auf der Hautseite angebraten. Rotwein, der lodernd gesottenes Fleisch ablöschte. […] Jedenfalls kochte der Single-Kochtrupp wie entfesselt. Und was bei den Probedurchgängen noch holprig gewesen war, gelang nun: Die Forellen waren knusprig gebraten, das Kartoffel-Stierum innen saftig, außen perfekt gebräunt. Die Spargelcreme war so luftig, dass Noelle und Erika selbst über sich staunen. Und auch Luise und Magdalena arbeiteten Hand in Hand, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Viel geredet wurde in der Gruppe nicht, aber die Blicke, die man sich gegenseitig schenkte, waren voller Zuneigung, Aufmunterung und Zuversicht.“

Petra Durst-Benning hat mit dem Roman „Die Blütensammlerin“ einen packenden Roman geschrieben, bei welchem man nicht schon zu Beginn das genaue Happy-End kannte. Auf Teil 4 freue ich mich schon jetzt. Aber vorher kommt Teil 1 „Kräuter der Provinz“ und im Dezember lese ich Teil 2 „Das Weihnachtsdorf„.

Die Rezepte zu Die Blütensammlerin findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/die-bluetensammlering-petra-durst-benning/

Bewertung vom 23.02.2018
Küsse zum Nachtisch / Taste of Love Bd.2
Anderson, Poppy J.

Küsse zum Nachtisch / Taste of Love Bd.2


ausgezeichnet

Küsse zum Nachtisch greift toll in den 1. Band der Bostoner Köche "Geheimzutat Liebe" ein. Andrew Knights damaliger Souschef Nick O'Reilly darf diesmal die Hauptrolle übernehmen. Wir treffen auch jene alten Bekannten mit Drew & Brook wieder, welche tolle Nebenrolle übernehmen. Der 2. Teil ergibt somit eine schöne Fortsetzung vom 1. Teil, denn man erfährt auch, wie es bei den beiden weitergegangen ist.

Aber nun zur eigentlichen Geschichte: Nachdem Nick von Claire eine Schmähkritik erhalten hat, versucht er sie innerhalb einer Feinschmeckerwette von seinen Kochkünsten zu überzeugen.

Er serviert:
Créme Brûlée mit feinstem Muscovadozucker als Kruste und Nicks Geheimzutat 5-Gänge-Menü
Kaisergranat (gab es bereits im 1. Teil von Drew) im knusprigen Tempurateig auf einem Fenchel-Apfel-Salat getrüffelte Consommée mit einer im Blätterteig gebratenen Gänseleber Seezungen-Lachs-Roulade auf Topinamburschaum Lamm-Crépinette mit Steinpilzen & pochiertem Pfirsich Champagnermousse im Mantel aus weißer Schokolade an kandierten Heidelbeeren Auster mit Salicornes Pancakes French Toast Irish Stew geplant: Heilbutt auf Brunnenkresse-Essenz an Pastinaken-Püree
Dem folgt eine Liebeserklärung aus:
Mit rosafarbenem Zuckerguss verzierten Cupcake und der Botschaft " Lass es dir schmecken. Nick" Hummersuppe mit Rosmarincroutons und der Botschaft " Weil du abends immer hungrig bist. Nick" Warme Pancakes mit frischen Obstsalat und der Botschaft " Iss etwas, bevor du zur Arbeit fährst. Nick" Frische Tagliatelle mit Scampi in Safransauce und der Botschaft " Danke für deinen Artikel. Nick" Dunkler Schokoladenkuchen in Herzform mit der Botschaft " Es tut mir von Herzen Leid, Claire. In Liebe Nick. P.S. Ich vermisse dich."
Ob es Claire geschmeckt hat, ob sie ihre Schmähkritik zurück zieht und was aus ihr und Nick wird, lest ihr am besten direkt selber :) Mir hat das Buch wunderbar gefallen und ich hatte solch einen Appetit auf diese ganzen Leckereien mmhm.

Die Rezepte zu Frühlingsglück und Mandelküsse findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/kuesse-zum-nachtisch/

Bewertung vom 23.02.2018
Frühlingsglück und Mandelküsse
Schilling, Emilia

Frühlingsglück und Mandelküsse


ausgezeichnet

Mit Frühlingsglück und Mandelküsse schrieb Emilia Schilling ihren ersten Roman, ihr Debüt sozusagen und landet damit für mich einen Treffer! Ein absolut gelungenes Paket. Tolle Story mit Auf und Abs, flüssiger Schreibstil mit Wiener Akzenten (im Anhang gibt es sogar eine kleine Übersetzungshilfe) und sympathische Charaktere! Es hat richtig Spaß gemacht Charlie in ihrem persönlichen und manchmal chaotischen Abenteuer zu begleiten.

Leider habe ich ziemlich lange auf den angekündigten Betrug von Eddie gewartet, schon fast sehnsüchtig *lach*. Aber Kompliment an die Autorin, was danach als nächstes geschah, entsprach nicht meiner kurzfristigen Vorstellung - Überraschungseffekt - "geschieht das gerade wirklich?" "das geht doch nicht"... Das bereits erahnte Happy End ist aber in Sicht und das größte Manko an diesem Roman: die letzte Seite. Da kam mir das Ende dann doch zu schnell.

Ich möchte zu gern wissen wie es weitergeht und drücke die Daumen, dass sich die Autorin zu einer Fortsetzung überreden lässt. Bis dahin werde ich die nächsten Veröffentlichungen genießen.

Die Rezepte zu Frühlingsglück und Mandelküsse findet ihr hier: www.rorezepte.com & http://rorezepte.com/fruehlingsglueck-und-mandelkuesse-emilia-schilling/

Bewertung vom 23.02.2018
Liebesschmarrn und Erdbeerblues
Schwarzhuber, Angelika

Liebesschmarrn und Erdbeerblues


sehr gut

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: ein echt bayerisches weiß-blaues Schmankerl und keine "Er & Sie finden Liebe auf den 1. Blick"-Geschichte.

Die sympathische Lene ist im Liebes- und Männerchaos und das mit frisch gebackenen 30! Dem Leser stellt sich im Buch die zentrale Frage: Gibt es auf bayerisch kein "Ich liebe Dich" oder kann Lene einfach nur keine Liebe empfinden?

Zu viele Angebote verwirren Lene: Zurück zum Ex? Was sich neckt das liebt sich? Der Reiz mit dem Chef? Liebe auf spanisch "Te amo"? Gleichgeschlechtliche Liebe? Selbst als Leser ist man verwirrt und weiß selbst nicht mehr wen man hier noch wählen soll.. Wobei es mir ja eigentlich schon klar war.. Aber was wusste ich schon was Lene wollte? ;) Aber wieso entfernt sich ihre beste Freundin Claudia und dann noch ihr liebster Papa von ihr?

Ein persönliches Highlight für mich war die TV-Show "Duellanten am Herd" im Bergwald TV mit bayerischen Schmankerln, welche nicht nur amüsant beschrieben war, sondern auch Lene eine zusätzliche Idee für ihren Ratgeber gab:

"mit Rezepten bayerischer Köstlichkeiten, mit denen man das Herz seines Traumpartners erobern konnte. [...] Schließlich ging Liebe auch in Bayern durch den Magen."

Liebesschmarrn und Erdbeerblues ist ein leichtes und humorvolles Buch. Der Tiefgang entpuppt sich am Ende, welches aber doch einen Tick ausführlicher hätte beschrieben werden können. Den Epilog find ich sehr abrupt und schaut mir zu weit in die Zukunft. Hier wird ein klassisches "Happy Ende" beschrieben und dem Leser weniger das "selbst ausmalen" gelassen. Eine Fortsetzung mit dem 2. Ratgeber kann ich mir an dieser Stelle weniger vorstellen, lasse mich aber gerne überraschen.

Das Ergebnis lässt ein Schmunzeln zurück, denn:

"Ganz egal, wie man es sagt, wichtig ist, dass der andere die Bedeutung kennt und man dieselbe Sprache spricht. [...]"

Die Rezepte aus Liebesschmarrn und Erdbeerblues findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/liebesschmarrn-und-erdbeerblues-angelika-schwarzhuber

Bewertung vom 23.02.2018
Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1
Durst-Benning, Petra

Kräuter der Provinz / Maierhofen Bd.1


ausgezeichnet

Kräuter der Provinz ist der 1. Teil der Maierhofenreihe von Petra Durst-Benning und damit ihr persönlich erster zeitgenössischer Roman. Bis dato war „Durst-Benning“ in der Szene der historischen Werke bekannt z.B. die Zuckerbäckerin, die Glasbläserin u.v.m. Aber für sie persönlich war es nun an der Reihe, einmal etwas anderes zu schreiben. Parallel bleibt sie aber ihren liebgewonnen Fans treu und veröffentlich weiterhin auch historische Romane.

Kräuter der Provinz ist keine klassische Liebesgeschichte, sondern handelt vielmehr um eine Vielzahl an Protagonisten, welche alle mit ihren eigenen kleinen oder größeren Problemen zu kämpfen haben. Während Therese mit ihrer schweren Krankheit zu kämpfen hat, leidet Greta unter einem Burnout, Roswita und Edy fühlen sich in ihrem Alltag zunehmend unwohl und Christine wird klein gehalten. Auch Küchenchef Sam aus der Goldenen Rose trägt ein Geheimnis in sich, oder wie ist sonst sein Verhalten zu erklären? Alle Protagnisten leben in einem abseitsgelegenem Dorf, welches dringend Überholungsbedarf benötigt. Die Nachkommen ziehen weg, die Bevölkerung wird älter und der Mangel an Bewohnern zwingt die regionalen Hersteller ihre Produkte für wenig Geld an große Ketten zu verkaufen.

Dabei schlummert in Maierhofen so viel.. Zum Beispiel hat Magdalena die Bäckerin schon jetzt wunderbare Produktgedanken:


„»Ich backe einfach für mein Leben gern. Und ich gehe dabei keine Kompromisse ein, sondern mache alles so, wie ich es für richtig empfinde. Bei mir gibt’s Erdbeerkuchen halt nur zur Erdbeerzeit. Und das Rhabarbertörtchen, das Sie vorhin gegessen haben, kann ich Ihnen in zwei Wochen schon nicht mehr anbieten, weil dann die Rhabarberzeit vorbei ist. Natürlich könnte ich in den Großmarkt in der Stadt fahren und noch welchen holen, aber mein Obst kommt nur hier aus der Gegend. Und wozu Rhabarber essen, wenn dann schon die ersten Kirschen reif sein werden?« Magdalena schwärmte von Kirschenwähen, Kirsch-Joghurt-Torte und Streuseltalern mit Kirschen. »Ein richtiges Fest wird’s, wenn am Ende des Sommers die Zwetschgen und Äpfel reifen…«“

Doch nun Maierhofen wir mit einer tollen Idee und ganz viel Zusammenhalt, sowie Energie der Bewohner mit neuem Leben gefüllt. Die Protagonisten wachsen über sich hinaus, lernen sich selbst neu kennen, welche Tätigkeiten/Veränderungen/Träume sie glücklich macht und zu was sie selber eigentlich alles in der Lage sind. „Erwachen aus einem Tiefschlaf“, neuer Lebensmut für neue oder langgehegte Träume „Träume wagen“, „Träume teilen“ und manch einer findet dann doch auch mit Ü40 noch eine neue Liebe.


„»Jeder, den ich hier kennenlernen durfte, ist mit Feuereifer und Herzblut bei der Sache! Warum zeigen wir der Welt nicht, was in Maierhofen steht? Das besagte Genießerfest unter dem Titel »Kräuter-der-Provinz-Festival« bim nächsten Frühjahr könnte der Höhepunkt unserer gemeinsamen Aktivitäten werden. […]«“

Kräuter der Provinz ist ein schöner Roman, bei der nicht die Liebe im Vordergrund steht, sondern die Gemeinschaft, das Füreinander und das beruhen auf eigene Kräfte. Das Buch ist mit viel Liebe zu Details geschrieben: real vor Ort und den Geschmack im Mund. Muße zum Genuss! Maierhofen ein Genießerdorf!


Petra Durst-Benning: „Und damit sind wir schon bei dem roten Faden, der sich durch diesen Roman zieht: Es geht um Gemeinschaftssinn, die Erhaltung des ländlichen Raums, das Weitergeben von Wissen an die nächste Generation. Es geht darum, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, alte Traditionen neu zu beleben, regional statt global zu denken, Qualität zu erkennen und zu schätzen. Das sind die Themen, auf die ich Sie in meinem Roman aufmerksam machen möchte, und dies vielleicht gerade deswegen, weil ich so viel über die »guten alten Zeiten« recherchiert habe. Der Blick zurück hat meinen Blick nach vorn geschärft.“

Die Rezepte aus Kräuter der Provinz findet man hier: https://rorezepte.com/kraeuter-der-provinz-petra-durst-benning/

Bewertung vom 23.02.2018
Die Holunderschwestern
Simon, Teresa

Die Holunderschwestern


ausgezeichnet

Die Holunderschwestern war mein erster Roman, welcher historische Züge in sich trägt.

Einerseits befinden wir uns bei Katharina im Jahre 2015 in München. Sie hat sich mit ihrer Freundin Isi als Restaurateurinnen selbstständig gemacht. Ihre zweite kleine Leidenschaft ist das Kochen, hat sie sogar die Kochbücher von ihrer Urgroßmutter Fanny geschenkt bekommen.

Fanny hat neben ihrer kleinen Rezeptsammlung auch Tagebücher geschrieben. In diesen reisen wir zuerst ins Jahr 1918 nach Weiden, zu den jungen Jahren von Fanny und ihrer Zwillingsschwester Fritzi, welche extrem an Verlustängsten leidet. Wir Leser dürfen dann hautnah miterleben, wie Fanny nach München abhaut und versucht sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Ihr Kochtalent und ein wenig Glück helfen ihr in den nächsten Jahren zu überstehen. Die Zeit ist durch den 1. Weltkrieg und Hitlers beginnenden Aufstieg geprägt. Die Thematik der Armut, Hungersnot und dem wachsenden Judenhass erlebt der Leser, als wäre er vor Ort bei Fanny. Das ist Geschichte pur.


„»Die zerrissenen Jahre«, so nennt der amerikanische Historiker Philip Blome jene schicksalhafte Zeit zwischen 1918 und 1938, in der die alte Ordnung zerbrochen war und Europa auf den Zweiten Weltkrieg zutaumelte.“ Teresa Simon

Die zwei Zwillingsschwester, welche nicht unterschiedlicher sein könnten, sind trotz allem immer im Herzen vereint. Allerdings macht ihnen die Eifersucht und Verlustängste von Fritzi das Leben schwer, gibt es doch für Fanny eine andere Stütze im Leben.

Während man beim Lesen dem 1. Familiengeheimnis immer näher kam, hat mich das 2. Geheimnis in seiner Ausprägung überrascht und mich gedanklich kurz überfordert.

Die Jahreszonen des Romans war durch Jahreszahlen klar voneinander abgegrenzt, auch die Tagebucheinträge und das historische „Echtzeitgeschehen“ war durch den Wechsel von Schriftform (kursiv) ebenfalls wunderbar trennbar.

Mir hat der Roman wirklich super gefallen! Ich habe Geschichte erlebt, die sich so viel besser einprägen lässt, als durch den damaligen Schulunterricht. Zuletzt möchte ich noch kurz aus Teresa Simons Nachwort zitieren:


„Angeregt zum Schreiben wurde ich durch das Leben meiner geliebten Großmutter, die 1918 als junge Frau aus dem geruhsamen Weiden in der Oberpfalz in die aufregenden Tage der Münchner Novemberrevolution kam. Wie meine Heldin Fanny stammte sie aus einer kinderreichen Familie und hatte eine Zwillingsschwester. Wie Fanny konnte sie ausgezeichnet kochen, und meine ersten Erinnerungen an sie sind untrennbar mit dem betörenden Duft nach Vanille verbunden. Die meisten der anschließenden im Buch aufgeführten acht Rezepte stammen von ihr, und sie schmecken heute noch ebenso gut wie damals. […]“

Die Rezepte aus Die Holunderschwestern findet man unter www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/die-holunderschwestern-teresa-simon/

Bewertung vom 21.02.2018
Landliebe
Lukas, Jana

Landliebe


ausgezeichnet

Einmal hinter den Kulissen von "Bauer sucht Frau" dabei sein? Mit "Landliebe" könnt ihr das! So oder so ähnlich könnte ein Werbeslogan für den Erstling von Autorin Jana Lukas heißen. Wer aber glaubt, es handelt sich hier nur um ein Debüt, der hat sich getäuscht. Jana Lukaschek, wie die Autorin mit richtigen Namen heißt, schreibt bereits unter vielen Pseudonymen: Joanne St. Lucas (Romantik), Jane Luc (Thriller/Krimi), Jenna Lux (Fantastik) und nun als Jana Lukas im Heyne Verlag mit einer Parodie der bekannten TV-Show.

Das Buch bzw. das Cover ist mir schon vor einigen Monaten aufgefallen.. sehr oft bin ich um das Buch geschwebt.. habe es in die Hand genommen, den Klappentext gelesen.. wieder weggestellt.. wieder in die Hand genommen, im Anhang und mitten im Text nach Rezepten gesucht.. nichts.. geschnieft und wieder weggestellt.. Und dann kam die lit.love in München, wo man mich, Gott sei Dank, eines besseren belehrte! Im vorderen Buchumschlag gab es ein tolles Rezept Yippie und dank einer lieben Freundin, die ich auf der Messe kennenlernen durfte, bekam ich den Roman direkt vor Ort geschenkt 3 So viel zu meinen ersten Bucheindrücken :)

Zum Inhalt brauche ich ja weniger zu erzählen, auch das Happy End war so ziemlich von Anfang an klar. Aber bekanntlich ist der Weg das Ziel: die Reise der beiden Protagonisten hat mich mit allen Höhen und Tiefen fasziniert und vor allem mit viel Witz, Spaß und Humor begleitet! Ich habe es förmlich an zwei Abenden verschlungen - musste unbedingt wissen was den beiden noch passiert!

Für diejenigen, die mit dem Eintreffen typischer Klischees nichts am Hut haben, rate ich von diesem Buch ab. Bei Landliebes Verkupplungsshow ist Klischee ohne Ende dabei. Und ich fand es spitze! Alle Protagonisten waren so liebevoll beschrieben, dass es mir einfach Spaß machte. Super fand ich auch den Wechsel der Perspektiven zwischen Ellie und Tom, sodass Gefühle, Wahrnehmungen und Reaktionen des Anderen immer nachvollziehbar waren.

"Er wollte, dass dieser Tanz so schnell wie möglich vorbei war - er wollte, dass er niemals endete." Zitat S. 139

Jana Lukas hat mit "Landliebe" einen tollen Roman mit seichter Unterhaltung und Humor geschrieben. Perfekt für die Lesestunden am Abend nach einem vollen Arbeitstag. Ein Rundumwohlfühlbuch mit Alltagsablenkung :)

Das Rezept zu Ellies Rieslingcreme findet ihr hier: www.rorezepte.com & http://rorezepte.com/2017/11/29/ellies-rieslingcreme

Bewertung vom 21.02.2018
Das Weihnachtsdorf / Maierhofen Bd.2
Durst-Benning, Petra

Das Weihnachtsdorf / Maierhofen Bd.2


sehr gut

Das Weihnachtsdorf ist der 2. Teil der Maierhofener Reihe von Petra Durst-Benning und ein kleine Sonderedition als Hardcover mit 170 Seiten über die Vorweihnachtszeit und das Weihnachtsfest mit bekannten Protagonisten aus Maierhofen. Es ist somit eine schöne kurze Weihnachtsgeschichte nach dem großen Genießer Festival. Zusätzlich gibt es weitere 24 Seiten Rezepte und Dekotips rund um das Weihnachtsfest.

Auf den ersten 70 Seiten werden die verschiedenen Charaktere kurz vorgestellt - man erhält einen kurzen Einblick in das aktuelle Leben der Haupt- und Nebenprotagonisten. Auf den weiteren 100 Seiten kommt Trubel in die Geschichte. Wir erleben den 1. Maierhofener Weihnachtsmarkt, der mir persönlich im Roman deutlich zu kurz gekommen ist und noch mehr ausgeschmückt hätte werden können. Doch besonders positiv finde ich, dass besagter Weihnachtsmarkt als träumerisch, echt, ländlich, traditionell und "ohne Plastik und Billigglühwein" beschrieben ist. Hier würde ich gerne selber entlangschlendern und von all den köstlichen Düften hinreisen lassen.

"Die Würze ihres üppigen Früchtebrots und der Zimtduft der kleinen Linzer Weihnachtstörtchen erfüllen die Winterluft ebenso wie Roswithas frisch aus dem Kessel geschöpfte Kartoffelchips, die am Stand daneben verkauft wurden."

In Das Weihnachtsdorf erleben wir einen Zoom von 4 Wochen mit Einblicke in die Vorweihnachtszeit, die damit verbundenen Vorbereitungen, gepaart mit kleinen Missverständnissen und Schwierigkeiten (egal wie man plant, es kommt eh immer anders :) ) Das Ende ist einfach schön, besinnlich, bringt einem zum Lächeln und man freut sich auf das eigene Weihnachtsfest im Kreise seiner Liebsten.

Die Maierhofener Weihnachtsgeschichte möchte verdeutlichen, dass man sich zur Weihnachtszeit "nicht stressen sollte", sondern eher das Beisammensein & Genießen im Vordergrund steht.

Zum Ende meiner Rezension muss ich noch erwähnen, dass Das Weihnachtsdorf lieber erst nach dem Roman Kräuter der Provinz, 1. Teil der Maierhofener Reihe, gelesen werden sollte.

Die Rezepte aus Das Weihnachtsdorf findet ihr hier: www.rorezepte.com
http://rorezepte.com/das-weihnachtsdorf-petra-durst-benning

Bewertung vom 21.02.2018
Novemberschokolade
Sosnitza, Ulrike

Novemberschokolade


sehr gut

„Nie werde ich vergessen, wie ich das erste Mal einen Finger in die geschmolzene Schokolade steckte. Ich dachte, sie wäre sehr heiß, weil mein Vater den Topf so lange auf dem Herd stehen ließ. […] Als ich ihn in den Mund steckte, eröffnete sich mir eine wunderbare Welt. Es war, als ob ich den Duft, in dem ich lebte, essen mir einverleiben, als ob er ein Teil von mir werden würde. Sein Geschmack war voller Glück, Liebe und Verheißung. Mein Vater flüsterte mir ins Ohr, dass in der Schokolade Geheimnisse versteckt seien und ich nie aufgeben solle, sie zu entschlüsseln. […]“

Mit Novemberschokolade schrieb Ulrike Sosnitza ihr Debütroman bei Heyne und versetze mich sofort in die Welt der Chocolatiere. Durch die sehr gute Einführung in die ersten Szenen um Lea und die weiteren Protagonisten war ich direkt in der Geschichte drin. Durch die fristlose Kündigung der Wohnung, der Werkstatt und der Verkaufsräume der „Chocolatiere Winter“ begann ein toller Spannungsbogen, der sich mit einem netten, gut riechenden jungen Mann aus dem gegenüberliegenden Italiener und einer Überraschung bei dem Ausschreiben für die beste Schwanenpraliene nur verstärkte.

Die Auflösung des bereits im Klappentext erwähnte Familiengeheimnis kam für mich überraschend, bravo dafür, allerdings fand ich es „schon ganz schön krass“.

Das Ende war für meinen Geschmack zu sehr „Happy End“. Kann man wirklich so schnell alles verzeihen? Das Ende hat mir als einziges leider nicht ganz zugesagt. Es war zu viel happy, zu rund im Abschluss. Ansätze eines Verzeihens bzw. Happy Ends wären für mich realistischer gewesen.

„Wie damals rührte ich in einem Topf flüssiger Schokolade. Vorsichtig goss ich Sahne dazu und wartete auf den Moment, in dem sich die lakritzartigen Geschmackstöne des Kakaos mit dem milchigen Duft der Sahne vermischen.“

Unwiderstehlich war die Kulinarik im Buch! Die Schokolade, die verschiedenen Pralinen und Trüffel, mit tollen Inszenierungen, bescherten mir ständig Knabberlust. Die Beschreibungen und Einsätze waren hervorragend ausgearbeitet gewesen.

„Den Geheimnissen in der Schokolade auf die Spur kommen. Das hatte mein Vater damals gesagt, ohne selbst ahnen zu können, was für ein Geheimnis darin verborgen lag.“

Auch wenn mich das Ende nicht zufrieden stellte, kann ich dieses Buch absolut weiterempfehlen.

Das zum Buch angelehnte Rezept gibt's unter www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/novemberschokolade-ulrike-sosnitza/

Bewertung vom 21.02.2018
Wintersonnenglanz / Büchernest Bd.3
Engelmann, Gabriella

Wintersonnenglanz / Büchernest Bd.3


sehr gut

Mit Wintersonnenglanz schrieb Gabriella Engelmann den 3. Teil ihrer Sylt-Reihe um das „Büchernest“, den Bewohnern auf Sylt und widmete sich ganz der vorweihnachtlichen Adventszeit.

Da es für mich das erste Buch aus der Reihe war, wurde ich im 1. Kapitel mit Informationen rund um alle Haupt- und Nebenrollen erschlagen, bevor anschließend die Weihnachtsgeschichte um Larissa und ihrer Familie und Freunden begann. Während die Kenner schon die Einführung genossen, musste ich die 9 Protagonisten erst kennenlernen. Hauptprotagonistin Larissa hat mir ihrem Mann Leon und ihrer mittlerweile 1,5 Jährige gemeinsamen Tochter Liuna-Marie ihr Familienglück erreicht. Mit ihrer Großtante Bea führt sie das gemeinsame Büchernest, welche durch Beas beste Freundin Vero mit einem integriertem Café ergänzt wurde. Sie alle genießen ihren gemeinsamen Alltag.

Im Klappentext werden einige anbahnende Schwierigkeiten genannt, welche nach und nach auch eintreffen und das idylische Leben der Gemeinde gerade zur Weihnachtszeit zum Wackeln bringt. Ob die Freunde das Buchcafé „Büchernest“ retten können und ob Larissas Großtante Bea wirklich an einer Krankheit leidet, welche ihr äußerst merkwürdiges Verhalten erklären würde, lest ihr am besten selber nach.

Die idylische Beschreibung von Sylt und der gemeinsamen Vorweihnachtszeit lässt mich direkt nach Sylt tragen und weihnachtlich anstecken. Mitleiden konnte ich besonders bei Larissas Alltagsstress alles pünktlich zu den Events rund um Weihnachten, der Adventssonntage und Büchnesthighlights fertig zu stellen – mir erging es nämlich gerade nicht anders.

Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung, das zeichnet Sylt und deren Bewohnern aus. Man hilft sich gegenseitig in Nöten und schafft auch in diesem Roman ein kleines offenes Happy End. Ich möchte nun unbedingt auch die ersten zwei Teile von Gabriella Engelsmanns Reise nach Sylt lesen und herausfinden, wie Larissa ihren Weg nach Sylt zu ihrer Großtante Bea fand, ihre zukünftige beste Freundin Nele traf und dann im zweiten Band Paula & Adalbert half.


„Diese Zeit nutzte ich, um zwischen den Regalen auf und ab zu gehen, Bücher gerade zu rücken, zu notieren, welche nachbestellt werden mussten, und den einzigartigen Duft des bedruckten Papiers einzuatmen. Mittlerweile war ein Leben ohne Bücher für mich schier unvorstellbar geworden. Sie konnten eben einfach alles: unterhalten, verzaubern, einen Lachanfall hervorrufen oder Tränen fließen lassen. Man konnte von ihnen lernen, sie einfach nur schön finden oder sich Anregungen für alle Bereiche des Alltags holen.“

Die Rezepte zu Wintersonnenglanz findet ihr hier: www.rorezepte.com & https://rorezepte.com/wintersonnenglanz-gabriella-engelmann/