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Nefret

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Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2011
Leise stirbst du nie
Annechino, Daniel

Leise stirbst du nie


gut

In San Diego geht ein Serienmörder um, der Mütter mit Kindern entführt. Nachdem er die Mütter gekreuzigt hat, lässt er die Kinder frei. Sami ist eine der ermittelnden Polizisten. Als sie den Physiotherapeuten Simon kennenlernt, stellt sie schnell fest, dass er ins Täterprofil passt. Trotzdem lässt sich auf ein Treffen mit ihm ein.

Mir gefiel Daniel Annechinos Schreibstil. Ich hoffe, dass er weitere Bücher veröffentlichen wird und ich bin sicher, dass er erfolgreich sein wird, wenn er etwas an seinem Spannungs- und Handlungsbogen arbeitet. Bei "Leise stirbst du nie" fand ich es beispielsweise schade, dass von Anfang an klar ist, wer der Mörder ist. Da auch Sami schnell einen Verdacht hatte, hielt sich die Spannung etwas in Grenzen.

Außerdem passt bei Sami die Beschreibung "dümmer als die Polizei erlaub" perfekt. Als erfahrene Polizistin sollte sie eigentlich wissen, dass sie einen Verdacht nicht für sich behalten sollte, wenn sie sich bewußt in eine gefährliche Situation begibt.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten. Dank des relativ großen Schriftbilds hatte ich die etwas mehr als 400 Seiten schnell durch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2011
Blaue Augen
Harris, Joanne

Blaue Augen


sehr gut

Blauauge ist der Betreiber des Blogs bösebuben. Dort berichtet er von seinem Leben als einer von drei Söhnen einer gewalttätigen und dominanten Mutter und veröffentlicht Gewaltfantasien, in denen Mord eine große Rolle spielen.

Bereits das Schreiben einer Inhaltsangabe von Joanne Harris' neuestem Roman ist schwierig, da nicht zu viel verraten werden darf. Denn der Leser weiß bis zum Schluss nicht, was Realität und was Fiktion der Blogger im Internet ist. Am Ende ist nichts so, wie es am Anfang scheint. Joanne Harris und ihre Hauptfigur Blauauge spielen ein Spiel mit doppeltem Boden.

In der Anonymität des Internets treiben sich allerlei gestrandete und gequälte Seelen rum, die ihrer Fantasie und ihren Träumen freien Lauf lessen. Und wie so häufig im Internet, entspricht die wirkliche Person hinter ihrem Avatar nicht dem Bild, das sie ihren Freunden im Netz vorgegaugelt hat.

Ich bin mir nicht sicher, ob man Joanne Harris' Buch als Thriller bezeichnen kann. Denn die eigentliche Spannung besteht in der Frage, wer versteckt sich wirklich hinter den Verfassern der Blogeinträge und Kommentare und was sind ihre Intentionen?

Auch wenn "Blaue Augen" zwischendurch einen kleinen Hänger hat, empfehle ich, das Buch bis zum Ende zu lesen, denn der Leser wird schnell feststellen, dass er aufs Glatteis geführt wurde.

Interessant ist, wie Joanne Harris mit den Farben spielt. Blauauge ist Synästhetiker.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2011
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


weniger gut

Voller Erwartungen hatte ich mich auf Karen Chances ersten Teil der Reihe um Cassie Palmer gestürzt. Die Inhaltsangabe klang vielversprechend und das Cover versprach einen düsteren Fantasy-Roman.

Doch anstelle von Spannung erwartete mich eine Geschichte, die mich verwirrt und zum Schluss auch gelangweilt zurück ließ.

Ein Problem ist, dass Karen Chance einfach zu viel will. So tauchen bekannte historische Figuren wie z.B. Dracula, Casanova oder Jack the Ripper als Vampire auf. Diese Idee wäre toll gewesen, wenn sie entsprechend umgesetzt worden wäre. Aber diese Chance nutzt die Autorin nicht. Dann kommen noch Geister, Werwölfe und was weiß ich hinzu. Als Cassie schließlich auch noch durch die Zeit reiste, war das eindeutig zu viel für mich.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2011
Ich will dich nicht töten / John Cleaver Bd.3
Wells, Dan

Ich will dich nicht töten / John Cleaver Bd.3


ausgezeichnet

John Cleaver ist auf der Suche nach dem Dämon "Niemand". Deshalb setzt er alles daran, "Niemand" in seine Heimatstadt zu locken, damit es zum Showdown kommen kann. Parallel dazu begeht einer Reihe junger Teenager Selbstmord.

Meine Erwartungen an den letzten Teil der Trilogie waren hoch. Doch sie wurden erfüllt. Dan Wells hat es geschafft, die Reihe zu einem würdige Ende zu bringen. Ich war neugierig, wie der Autor einen nachvollziehbaren Abschluss hinbekommen würde. Wie soll eine Reihe enden, in der die Hauptfigur gegen ihren inneren Dämon ankämpft, um nicht zu einem Serienmörder zu werden? Ohne zu viel zu verraten, kann ich nur sagen, dass die letzten Seiten mich sowohl zum Lachen als auch zum Weinen gebracht haben.

Ich wäre nicht böse, wenn es eine Fortsetzung geben würde. Die Möglichkeit besteht auf jeden Fall.

Bewertung vom 09.03.2011
Kann ich den umtauschen?
Harvey, Sarah

Kann ich den umtauschen?


gut

Ich habe alle in Deutschland erschienen Bücher von Sarah Harvey gelesen. Von den letzten drei Romanen war ich enttäuscht gewesen, da sie sich von Liebesromanen hin zu Chick-Lit entwickelt hatten. Ab und an lese ich gerne Chick-Lit, aber bei Sarah Harvey habe ich andere Erwartungen.

Zum Inhalt: Alice lebt mit ihrem Traummann Nathan zusammen. Doch in der letzten Zeit fragt sie sich immer mehr, ob er wirklich ihr Traumprinz ist, besonders als er ihr einen Bürokalender und ein Wörtbuch zu Weihnachten schenkt. Dann zieht ein neuer Nachbar ein...

Ich lese viele Liebesromane. Deshalb bin ich auch mittlerweile auch auf der Suche nach Büchern, die sich von der Masse abheben. "Kann ich den umtauschen?" gehört nicht dazu. Ich werde dieses Buch schnell vergessen haben.

Während der Leser schnell kapiert, dass Nathan wahrlich kein Traummann ist, braucht Alice Ewigkeiten, dies zu erkennen und lässt sich viel zu viel gefallen. Nach etwa der Hälfte des Buchs taucht der neue Nachbar Daniel auf. Natürlich ist sofort klar, wie die Geschichte weiter geht. Ich hätte mir gewünscht, dass Alice und Daniel mehr gemeinsame Szenen bekommen hätten, so dass ihre Liebesgeschichte glaubwürdiger rüber kommt. Am Ende ging es dann doch ziemlich holterdiepolter.

Insgesamt gefiel mir dieses Buch jedoch besser als die letzten Romane von Sarah Harvey. Ich habe die Hoffnung, dass sie wieder zu ihrer alten Qualität zurückfinden wird.

Ein ähnliches Cover mit Froschkönig wurde übrigens schon mal für einen Sarah Harvey-Roman verwendet. Ich hätte mir hier etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2011
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Ein fesselnder Psychotriller mit Humor, geht das? Auf jeden Fall, wie Jussi Adler-Olsen mit "Erbarmen" beweist.

Carl Morck wird befördert und leitet das neue Sonderdezernat Q der dänischen Polizei. Ihm zur Seite wird der Assistent Hafez el-Assad gestellt. Sie haben die Aufgabe, spektuakuläre, bis dato ungelöste Fälle, aufzuklären. Einer dieser Fälle ist das spurlose Verschwinden der Politikerin Merete Lynggaard.

Auch wenn ich nach gut der Hälfte des Buchs ahnte, warum Merete gefangengehalten wurde, habe ich doch alles liegen lassen und diesen Thriller nahezu atemlos zu Ende gelesen. Schließlich wollte ich unbedingt wissen, wie der Fall gelöst wird und ob Carl Morck und sein Assisent rechtzeitig Merete finden würden. Dabei beschreibt Adler-Olsen vor allem die albtraumhaften Szenen mit der Politikerin äußerst eindrücklich. Beim Lesen habe ich mehrmals gedacht, dass Merete eine enorm starke Persönlichkeit ist.

Gänsehaut und wohliges Schaudern gehören zu einem guten Thriller. Aber was mich an diesem Buch besonders begeisterte, sind der Humor und Ironie, mit der der Autor Morck und Assad beschreibt bzw. interagieren lässt. Allein schon, wie Assad es schafft, dass Morck wieder seine Lebensgeister entdeckt und zur Arbeit schreitet, war toll beschrieben. Dieses Ermittlerpaar ist vor allem der Grund, warum ich unbedingt die folgenden Bücher von Jussi Adler-Olsen lesen möchte. Außerdem bin ich neugierig, ob Assad wirklich nur ein einfacher Asylant ist.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.03.2011
Mädchenfänger
Hoffman, Jilliane

Mädchenfänger


ausgezeichnet

Als die 13-jährige Lainey eines Tages nicht mehr nach Hause kommt, glauben alle zuerst, dass sie ausgerissen sei. Doch der FBI-Agent Bobby Dees ist sich bald sicher, dass Lainey entführt wird. Als kurz darauf mehrere entstellte Mädchenleichen gefunden werden, sind sich die Experten klar, dass ein Serienmörder in Florida unterwegs ist. Besonders für Bobby Dees wird die Jagd nach dem Mädchenfänger zu einer Zerreisprobe, da vor einem Jahr seine Tochter Katy spurlos verschwand.

Ohne große Kenntnisse des Inhalts hatte ich mir Jilliane Hoffmas Thriller vorgenommen. Ich hatte erwartet, dass es "nur" um einen Pädophilen geht, der junge Teenager entführt. Um so überraschter war ich dann, als sich dieser Mädchenfänger auch noch als sadistischer Serienmörder entpuppte, der mit dem ermittelnden Beamten Psychospielchen spielt.

Dieser Thriller hat mich wirklich gepackt. Ausnahmsweise hatte ich es auf einer langen Fahrstrecke als Hörbuch gehört und hätte überhaupt nichts dagegen gehabt, in einem Stau zu stehen, nur um die spannende Handlung weiter verfolgen zu können. Vor allem die Verwebung von Katys Schicksal hatte bei mir dafür gesorgt, dass ich fast atemlos hinter dem Steuer saß.

Während ich bei den zuletzt gelesenen Thrillern immer schon ziemlich sicher war, wer der Täter ist, tappte ich hier sehr lange im Dunkeln.

Am Ende saß ich heulend vor dem CD-Player.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2011
Das Schweigen der Toten
Ritter, Todd

Das Schweigen der Toten


sehr gut

In der amerikanischen Kleinstadt Perry Hollow wird am Straßenrand ein Sarg gefunden, in dem eine ausgeblutete Leiche liegt, deren Mund zugenäht wurde. Später wird festgestellt, dass kurz vor dem Mord eine Todesanzeige für das Opfer an die örtliche Zeitung geschickt wurde.

Mit seinem Erstlingswerk ist Todd Ritter ein solider Thriller gelungen. Innerhalb weniger Stunden hatte ich das Buch, das mit knapp 380 Seiten nicht extrem lang ist, in einem Rutsch durchgelesen.

Mir gefielen vor allem die Protagonisten. Einmal ist das Kat Campbell, der weibliche Sheriff von Perry Hollow. Kat ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Sohnes, der unter dem Down Syndrom leidet. Kat meistert dies ziemlich gut. Ihr zur Seite steht Nick Donelly, der bei der Landespolizei arbeitet. Nick leidet immer noch darunter, dass seine Schwester als Teenager ermordet wurde. Doch die interessanteste Figur ist Henry Goll. Henry, der im Gesicht entstellt ist, lebt zurückgezogen und schreibt für die örtliche Zeitung Nachrufe. Als ich die Leseprobe las, hatte ich den Eindruck, dass Henry ein Opfer sein würde, doch am Ende des Buchs steht er als Held da.

Die Morde sind blutig und brutal, aber Todd Ritter suhlt sich nicht in sadistischen Beschreibungen, wie es manch andere Autoren aus Effekthascherei tun. Auch wenn ich bereits vor der Auflösung des Falls eine starke Vermutung hatte, wer der Täter ist, habe ich gespannt, wenn auch nicht fingernägelkauend, weiter gelesen.

Am gruseligsten fand ich jedoch die Szene, als sich Henry freiwillig begraben ließ. Dieser Teil ging mir mehr an die Nerven als die einzelnen Morde.

Ich bin sicher, dass es einen weiteren Thriller von Todd Ritter geben wird, in dem Kat und Nick die Hauptrollen spielen werden. Ich werde dann zugreifen.