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Wisent

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


ausgezeichnet

Das Taschenbuchcover ist schön gestaltet. Der Targa- Schriftzug ist erhaben und gebürsteter Edelstahloptik gestaltet, was perfekt den Targas Charakter widerspiegelt.
Interessant an diesem Thriller ist, dass gar kein Geheimnis aus dem Täter gemacht wird. Ganz im Gegenteil. Zusammen mit Targa kommen wir ihm nah, hautnah sogar. Der Leser schaut Sandman bei seinen Taten über die Schulter, er sieht was er sieht, fühlt was er fühlt und denkt was Sandman denkt. Das trauen sich nicht viele Autoren und B.C. Schiller machen dies auf eine derart einfühlsame und spannende Weise, dass man als Leser davon inspiriert und begeistert ist.
Überhaupt lebt dieser Thriller von dem großartigen Duell der Charaktere Sandman und Targa. Die anderen Charaktere sind eher Statisten, ein wenig schablonenhaft und stereotyp, aber das ist zu verschmerzen angesichts dieser Zwei, die das gesamte Buch tragen.
Auch mit Targa wurde eine Ermittlerin erschaffen, die so gar nicht vom 08/15- Reißbrett der Standard-Ermittler kommt. Obwohl Targa eine erwachsene Frau ist, und sich als solche auch selbst begreift, wird hier auf üblichen „Frauenkitsch“ wie emotionales Wirrwarr verzichtet. Targa ist und bleibt emotionsarm, bis auf wenige, ausgewählte Bezugspersonen und dies ist ihre große Stärke, in der Geschichte und auch als literarische Figur.
Einiges im Thriller bleibt am Ende unklar und mysteriös, jedoch wurde der Story ein würdiges Ende gegeben, mit Raum für Fortsetzungen.
Mein Fazit: was für ein Buch, was für Charaktere! Danke an B.C. Schiller für dieses Lesevergnügen. Dieser Thriller entwickelt einen Sog auf die Leser, er unterhält, fasziniert und inspiriert. Meine unbedingte Kaufempfehlung für alle Thrillerfans.

Bewertung vom 21.07.2017
Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2 (2 MP3-CDs)
Sveen, Gard

Teufelskälte / Kommissar Tommy Bergmann Bd.2 (2 MP3-CDs)


gut

Der Thriller beginnt stimmungsvoll, kalt und düster. Gelesen und in Szene gesetzt wird dieses Hörbuch von Detlef Bierstedt, dem es gelingt, den Hörer in eine sehr düstere und bösartige norwegische Vorweihnachtszeit zu entführen.
Einfach zu hören ist dieser Thriller aber nicht, es gibt immer wieder Zeitsprünge zwischen 1988 und dem aktuellen Fall. Man muss gut und aufmerksam zuhören um der Geschichte zu folgen.
Die Charaktere habe ich als überzeichnet und stereotyp empfunden. Die Mutter des Opfers von 1988 hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, der Ermittler ist ein sich selbst hassender Frauenschläger, seine Kollegin eine inkompetente, hin- und hergerissene Single- Mutter, deren schwuler, bester Freund natürlich supernett, extrem gut aussehend und hat auch immer Zeit zum Babysitten und die fünfjährige Tochter ist ein überaus nerviges Gör. Da fiel es mir schwer Sympathie aufzubauen, am ehesten ist mir dies noch beim Oberarzt in Rasks psychiatrischer Klinik gelungen.
Der Fall dümpelt dann auch einige Zeit vor sich hin, nur um sich in den letzten Momenten zu überschlagen. Das ist alles ein bisschen schade, es ist einfach ein bisschen zu viel von Allem. Zu viel skandinavische Düsternis, zu viel anstrengende Klischee- Charaktere, zu viel zu lange nichts los, zu viel auf einmal am Ende los und dann noch ein derart offenes Ende, das man fast gezwungen werden soll, den Nachfolgeband zu kaufen. Da mache ich nicht mit, tut mir leid. Ich arbeite mich nicht durch zehn Stunden Hörbuch, von denen man fünf problemlos hätte wegschneiden können, nur damit das Einzige was am Ende aktuell und handlungsrelevant war, eben nicht aufgeklärt wird.
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben die Geschichte zu mögen, aber so richtig kann ich mich für Teufelskälte nicht erwärmen. Meine Empfehlung kann ich nur für absolute Hardcore- Fans des Autors und totalen Skandinavien- Thriller- Fans aussprechen. Alle anderen sind z.B. mit Ragdoll von Daniel Cole als aktuellem Thriller wesentlich besser bedient.

Bewertung vom 30.06.2017
Kurt in göttlicher Mission

Kurt in göttlicher Mission


sehr gut

Auf das Buch wurde ich zufällig am Stand des Verlags auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse aufmerksam und konnte dort sogar einen kleinen Plausch mit dem Autor halten.
Mit „Kurt- in göttlicher Mission“ hat Autor Sascha Raubal ein witziges Stück deutscher Urban Fantasy geschaffen.
Bereits beim Cover bricht das Buch mit den üblichen Fantasy- Klischees, der Titelheld grinst einem im Comic-Stil entgegen und erinnert ein wenig an Arnold Schwarzenegger (ist aber zum Glück deutlich geistreicher als der Österreicher in seinen Actionrollen).
Kurt Odensen, ein Ex- Soldat, schlägt sich in München recht eintönig als Privatdetektiv durchs Leben, gefangen zwischen den immer gleichen Aufträgen a la „Treuetest“. Doch als Friedl Marx, Mitbegründer einer atheistischen Bewegung, ihn bittet wegen einer Serie von Anschlägen und Drohungen gegen seine Organisation zu ermitteln, wird Kurt in einen Strudel wahnwitziger Ereignisse hineingezogen.
Der Autor hat einen guten Plot erschaffen, der leichte Parallelen zu Neil Gaimans American Gods erkennen lässt, aber noch konsequent weitergeht, wo der Amerikaner sich nicht getraut hat oder nicht weitergehen wollte. Die Charaktere sind gut konstruiert und handeln durchaus glaubwürdig. Die Dialoge sind oft humorgespickt, was für Auflockerung zwischen manchen eher düsteren Anklängen sorgt. Kritisch anzumerken ist, dass die Story ein paar Längen aufweist, so sind die Geplänkel zwischen dem atheistischen Marx und der katholischen Angie zwar anfangs witzig, werden jedoch schnell vorhersehbar. Ebenso sind einige Begebenheiten m.M. unnötig detailliert beschrieben. Man hätte gewiss das Buch um 10-15% der Seiten kürzen können und hätte ein gestraffteres und packenderes Buch erhalten.
Mein Fazit:
Ein tolles deutsches Urban- Fantasy Werk, das konsequent mit Klischees bricht, sich dabei aber erfrischend, leicht und witzig liest. Es leidet ein klein wenig unter dem „langes- Buch- Syndrom“, was der Güte aber keinen großen Abbruch tut, da die Geschichte trotzdem fesselnd ist. Für dieses Lesevergnügen gibt es von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 09.06.2017
Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3
Prammer, Theresa

Die unbekannte Schwester / Carlotta Fiore Bd.3


gut

Die unbekannte Schwester ist ja schon der dritte Roman um die, mittlerweile ehemalige, Kaufhausdetektivin Carlotta "Lotta" Fiore.

Wieder einmal ist das Covermotiv sehr schön gestaltet, das teilweise auf dem Kopf stehende Motiv ist ein Eyecatcher.

Leider kann dieser Band das Niveau und das Spannungspotential seiner Vorgänger nicht ganz halten. Ich hatte den Eindruck der Fall um den "Selbstmord" Anton Jägers wird eher so nebenbei abgehandelt, während sich in Lottas Privatleben wieder allerlei ereignet und alles mal wieder drunter und drüber geht.

Lotta hat hier in dieser Geschichte ihren ersten Arbeitstag bei der Kriminalpolizei, Spott und Häme wegen ihrer Vergangenheit lassen nicht lange auf sich warten und zu allem Übel stellt sie dann noch fest, dass sie ab der nächsten Woche von ihrem Vorgesetzten direkt aufs Abstellgleis geschoben werden soll: Vorträge in Schulen halten. Durch einen Zufall wird sie an einen Tatort gerufen, an dem sie Hinweise auf sich selbst findet. Schnell stellt sie fest: nicht nur sie wird bedroht, auch ihr Umfeld ist in Gefahr.

Das klingt alles soweit ganz gut. Jedoch konnte ich die Handlungen mancher Charaktere wie z.B. Henriette nicht ganz nachvollziehen. Andere, eigentlich auch wichtige Charaktere, aus Lottas Patchwork-Familie wie Fanny werden mit zwei, drei Sätzen abgehandelt ohne sich weiter zu entwickeln.

Auch das Tempo ist in diesem Buch ein Knackpunkt, auf den ersten 200 Seiten passiert kaum etwas, am Ende kommt alles Knall auf Fall. Das ist ein bisschen schade, da man hier als Leser schon motiviert sein muss, um bei der Stange zu bleiben.

Der Kriminalfall selbst ist ganz interessant, jedoch auch hier bargen sich m.M. einige Schwächen, die mir nach wie vor nicht logisch erscheinen. Einiges wird zwar am Ende erklärt, manches bleibt jedoch merkwürdig. Ich kann dies leider nicht ausführlicher beschreiben ohne interessierte, potentielle Leser zu spoilern.

Zusammenfassend ist dieses Buch leider der vorläufige Tiefpunkt der Serie, immer noch ganz okay, aber nicht wirklich gut. Ich hoffe auf einen vierten Band der qualitativ wieder zulegt.

Bewertung vom 01.06.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


ausgezeichnet

Das Hörbuch ist ungekürzt, definitiv ein Pluspunkt. Auf 4 CDs hat man fast 5 Stunden lang das Vergnügen, sich Frau Freitags Fahrschultortur mit ihr gemeinsam „anzutun“.

Frau Freitag ist ja nun wirklich nicht mehr die Jüngste (was ein gewisser Fahrlehrer ihr gegenüber immer wieder betont), doch trotzdem will sie jetzt endlich den Führerschein machen. Praktischerweise nimmt sie sich gerade ein Sabbatjahr, da kann sie sich ja ganz darauf konzentrieren, okay aufs Führerscheinmachen, Netflix gucken und natürlich aufs Rauchen.

Man begleitet sie durch den Erste- Hilfe- Kurs, die Theoriestunden, die Fahrstunden und natürlich auch die Prüfungen. All dies schildert sie mit der gewohnten, humorvollen Art, die man schon aus ihren früheren (Hör-)Büchern kennt und reflektiert auch über ihre eigene Arbeit, während sie die Fahrlehrer beim Fahrlehrersein beobachtet.

Herausheben muss man bei dieser Produktion die Sprecherin. Cathlen Gawlich macht nicht nur einen guten Job, nein sie macht einen absolut herausragenden Job! Ich war ja erst ein wenig traurig, dass dieses Hörbuch nicht von Carolin Kebekus gelesen wird, die ja bei „Chill mal Frau Freitag“ auch sehr gut vorgetragen hat, doch ich wurde sehr schnell eines Besseren belehrt. Mit ihrer Art die Stimme zu verstellen und die verschiedenen Charaktere zu sprechen, hebt Frau Gawlich den Text auf ein noch besseres Niveau. So habe ich den leiernd vorgetragenen Standard- Spruch von Fahrlehrer Dieter immer noch im Ohr (Mensch Määääädel!!!!) und auch Mikes genuscheltes „is doch nur Autobahn“, obwohl ich das Hörbuch schon vor Tagen zu Ende gehört habe. Man kann sich so gut mit der Geschichte identifizieren, dass ich mich einmal dabei ertappt habe, beim Autofahren (passt ja…) während des gefühlt hundertsten „Mensch Määääädel, mach doch wie Dieter das sagt!!!“ grinsend „Schnauze, Dieter!“ zu rufen.

Bei diesem Hörbuch kommen Erinnerungen an die eigene Fahrschüler- Zeit hoch. Es ist humorvoll geschrieben und toll vorgetragen und manchmal wirklich ein Angriff auf die Lachmuskeln. Ein tolles Hörvergnügen für Freunde der humorvollen Literatur. Nur eine Bitte: bitte verschenkt/ verleiht es nicht an Angsthasen, die noch nie in der Fahrschule waren aber noch hingehen wollen, es könnte sonst sein, dass sie dieses Projekt beerdigen. ;-)

Bewertung vom 25.05.2017
Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Glaube Liebe Tod / Martin Bauer Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Das Hörbuch besteht aus 2 mp3- CDs und wird von Oliver Siebeck, einem durchaus bekannten Hörbuchsprecher, gelesen.

Der Polizist Keunert will sterben, deswegen steht er hinter dem Geländer einer Rheinbrücke in Duisburg. Es ist an Polizeipfarrer Martin Bauer den Mann davon abzuhalten und dieser wählt den denkbar unwahrscheinlichsten Ansatz. Er springt selbst und lässt sich von Keunert retten.

Doch dieser verhinderte Selbstmord ist erst der Auftakt zu einem ungewöhnlichen Fall, den Kommissarin Verena Dohr zu lösen hat und für den Bauers Zweifel an Keunerts Motiven der Antrieb sind.

Das Duisburger Lokalkolorit verleiht diesem Roman etwas graues und tristes, was in Kontrast zum farbenfrohen Hörbuch- Cover steht, aber der Geschichte Tiefe verleigt. Die Charaktere wie Dohr und Bauer sind gut ausgearbeitet, viele der Nebencharaktere wirken allerdings flach und wenig ausgearbeitet. So erscheint Bauers Ehefrau fast nur als hysterische, um die Tochter besorgte Furie, die stets nur fordert aber nichts selbst unternimmt, sie bleibt bis zum Schluss extrem unsympathisch, das hätte man besser lösen können. Bei der Ehefrau des Polizisten Keunert erscheinen mir gewisse Verhaltensweisen unlogisch. Überhaupt kommen Frauen nicht gut weg: eine verräterische Prostituierte, eine untreue Frau, Bauers Ehefrau die Momzilla spielt. Alles ein bisschen hoffnungslos, ein bisschen trist, ein bisschen zu drückend und zu schwer. Man könnte meinen, die Geschichte wäre eigentlich ein Tatort-Drehbuch gewesen.

Die Auflösung des Plots hat mir nicht ganz gefallen, es war mir einerseits zu simpel und einiges auch nicht ganz verständlich. Ich denke der Hauptcharakter Bauer hat aber durchaus Potential, man müsste nur die Geschichte besser konstruieren und die Nebencharaktere besser und nachvollziehbarer ausarbeiten.
Oliver Siebeck hat aber einen tollen Job gemacht, er verleiht der Geschichte die richtige Grundstimmung.

Sprecher: 5 Sterne
Story: 3 Sterne
Macht für mich gesamt gute 4 Sterne und die Hoffnung auf eine Steigerung der Storyqualität in Teil 2.

Bewertung vom 14.05.2017
Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1 (2 MP3-CDs)
Cole, Daniel

Ragdoll - Dein letzter Tag / New-Scotland-Yard-Thriller Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Das Hörbuch beginnt sehr energievoll, in einer Rückblende spielen sich in einem britischen Gerichtssaal schier unglaubliche Szenen ab. Zurück in der Gegenwart wird Detective William Oliver Layton- Fawkes, genannt Wolf, von diesen Schatten der Vergangenheit direkt wieder eingeholt.

Die Geschichte entwickelt sehr schnell ein rasantes Tempo, man fühlt mit den Polizisten. Ebenso wie sie hat man fast das Gefühl nicht mehr hinterher zu kommen, zu weit voraus ist der Killer mit seinem schier unglaublichen Plan.
Fawkes wird sehr schnell in die Machenschaften des Mörders verstrickt, ob er will oder nicht. Dieser Thriller rast nur so dahin und lasst mich als Zuhörerin atemlos zurück. Man rätselt mit, man wundert sich, man ist entsetzt und doch fasziniert.

Der Sprecher macht einen ganz ordentlichen Job, er untermalt die Szenen mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme meistens sehr passend. Nur manchmal ist seine Art des Aussprache meiner Meinung nach etwas ungewöhnlich aber man gewöhnt sich dran.

So einen guten Thriller mit derartiger durchgehender Hochspannung hatte ich sehr lange nicht mehr das Vergnügen anzuhören. Man wird förmlich gezwungen dran zu bleiben und verflucht fast schon jede notwendige Hörpause. Toll ist auch, dass die Geschichte wirklich keinen einzigen Durchhänger hat, es bleibt die ganzen 13 Stunden fesselnd. Sowohl die Erklärungen wie einzelne Morde geschehen konnten als auch die ständig im Londoner Verkehr fest steckende Polizei wirken sehr realistisch.

Ein absolutes Hörvergnügen. Für Thrillerfans ist dies ein absoluter PFLICHTKAUF.

Bewertung vom 04.05.2017
Das letzte Bild der Sara de Vos
Smith, Dominic

Das letzte Bild der Sara de Vos


weniger gut

Ich kam durch Zufall an dieses Buch und grundsätzlich ist das Thema ja interessant. Ein Gemälde wird geraubt und durch eine Fälschung ersetzt, es geht sowohl um die Malerin dieses Gemäldes im 17 Jahrhundert als auch um den Besitzer des Gemäldes in der Mitte des 20. Jahrhunderts, dem dieses dann gestohlen wird. Das könnte sehr spannend sein, nur leider ist es das nicht.
Der Autor verliert sich in genauen Beschreibungen, unnötigen Details und generell einem sehr langatmigen, dumpfen und schwermütigen Schreibstil. Beispielsweise quält man sich an der Seite der Gastgeberin und Ehefrau des Protagonisten Marty durch eine New Yorker Upper- Class-Party. Dies hätte interessant sein können, durch die eingehende Betrachtung ihrer Zweifel und ihrer Hilflosigkeit sowie ihres dann fluchtartigen Rückzugs mutiert die Szene zu einem quälenden Erlebnis. Selbst in den Momenten, in denen er Spannung hätte erzeugen können, nimmt er diese vorweg, indem er fast direkt im ersten Satz eines Kapitels relevante Tatsachen enthüllt. Es wird viel erzählt, doch wenig passiert.
Nach etwas über 100 Seiten habe ich die Hoffnung verloren, dass die erzählerische Ödnis sich zum Besseren wendet und habe das Buch abgebrochen. Ich kann diesen Roman leider nicht weiterempfehlen, könnte mir aber vorstellen, dass er eventuell interessant für Leser/innen mit großem Interesse am Seelenleben von Charakteren und geringerem Interesse an echter Handlung ist.
Pluspunkte gibt es für den schön gestalteten Schutzumschlag mit dem Motiv des Bildes und der Leinwandtextur.

Bewertung vom 02.05.2017
Schattenchronik 2: Feuerblut / Das Erbe der Macht Bd.4-6
Suchanek, Andreas

Schattenchronik 2: Feuerblut / Das Erbe der Macht Bd.4-6


ausgezeichnet

Mit Feuerblut ist bereits der zweite Hardcover- Band der „Das Erbe der Macht“- Reihe von Andreas Suchanek erschienen. Wer die Hardcover dieser Reihe noch nie in Händen hielt, dem sei gesagt, dass es absolute Edel-Hardcover mit sehr schöner und wertiger Verarbeitung sind, die sich äußerst schick im heimischen Bücherregal machen. Nach den Ereignissen des ersten Bandes (resp. der ersten drei E- Books) beginnt nun die Jagd auf die drei mächtige Artefakte: Feuerblut, Silberregen und Ascheatem.

Es ist von Vorteil den ersten Band gelesen zu haben, jedoch ist auch zu diesem Zeitpunkt in der Reihe ein Quereinstieg möglich, da kurz zusammengefasst wird was bereits geschah. Die Geschichte ist sehr temporeich geschrieben, es gibt immer wieder Cliffhanger die in ihrer Dramatik fast schon bösartig sind und gekrönt wird die Story von Reisen an zauberhaft- magische Orte. Es passiert einiges im Leben der Hauptcharaktere, deren Handlungen, Gedanken und Emotionen immer gut nachvollziehbar sind. Positiv hervorzuheben ist, dass sich die Tiefe und Qualität dieser Fantasy- Geschichte im Vergleich zum ersten Band (der schon sehr gut war) noch einmal deutlich gesteigert hat. Die dunkle Fraktion der Schattenkrieger sowie die mysteriöse Schattenfrau bekommen ein Gesicht. Es ist kein klischeehaftes Gut gegen Böse, man versteht ihre Intentionen und Motive. Mit dem unsterblichen Aleister Crowley bekommt der dunkle Rat einen im Plot prominenten Vertreter, der in seiner bornierten Art auch irgendwie liebenswert ist.
Für mich bekommt dieses Buch damit die Höchstwertung.

Wer die Serie bereits kennt und gut findet, sollte sich dieses Buch unbedingt kaufen. Allen Fans von Fantasy mit absolutem Hochspannungsfaktor sei ein Reinlesen auch unbedingt empfohlen.