Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
büchernarr

Bewertungen

Insgesamt 393 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


sehr gut

Michael Tsokos gilt ja schon vorab als einer der besten True Crime Autoren, die es momentan gibt. Florian Schwiecker war mir bisher keine Begriff. Der Justiz-Krimi ist der Auftakt einer neuen Reihe um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.
Hier geht es um unseren Hauptprotagonisten Nikolas, der eines ganz normalen Morgens in eine Bäckerei stürmt und beginnt um sich zu schießen. Dabei stirbt ein Mensch zwei weitere werden verletzt. Am Anfang ist noch gar nicht klar, welche Beweggründe der Täter hatte, dies wird es im Nachhinein der Geschichte langsam aufgerollt.
Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen, obwohl es sich bei Justiz Krimis manchmal um etwas steife Kost handelt. Die interessanten Fakten der Rechtsmedizin, mit denen sich Tsokos ja einen Namen gemacht hat und die für sein Markenzeichen stehen, bleiben in diesem Thriller jedoch grundsätzlich aus. Privatdetektiv und Rechtsmediziner sind ein unschlagbares Team und ich bin mir sicher noch weiterhin vom erfolgreichen Duo zu hören. Ein gelungener Einstieg in diese neue Justiz-Krimi-Reihe.

Bewertung vom 21.01.2021
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Bei Wonderlands handelt es sich um ein Sachbuch, dass durch die imaginären Reiche vieler fantastischer Bücher aus einer Zeitspanne von mehreren Jahrhunderten, oder gar Jahrtausenden, herausgeht. Ein Schwall aus Informationen zu den berühmtesten Fantasyklassikern wird präsentiert, wie aber auch Details aus dem Leben der Autoren und ihr Vorhaben das letztendlich zur Weltliteratur beisteuerte. Dies alles kombiniert mit ausführlichen Illustrationen, mitsamt kombiniert in einem hochwertigem Einband, machen aus Wonderlands ein Must Have Buch für Fans von Mythen, Legende und Fantasy Stories.
Es ist kein Buch, das man unbedingt in einem Rutsch durchliest. Man nimmt es eher nach und nach zur Hand, blättert hinein und gewinnt jedes Mal einige Informationen mehr. Wenn mal die relevanten Bücher dazu gelesen hat, findet man sich ins Reich der Fantasiewelten wieder. Einige Titel waren mir bekannt, von Klassikern wie Gullivers Reisen und Alice im Wunderland bis hin über zu Peter Pan, der kleine Prinz und die Chroniken von Narnia und natürlich der Herr der Ringe. Andere wieder waren mir völlig unbekannt. Ein Nachschlagewerk, das mit der Zeit nur wertvoller werden kann und das man seinen Kindern und Enkelkindern weiterreichen kann.

Bewertung vom 08.12.2020
Zerrissen / Fred Abel Bd.4
Tsokos, Michael

Zerrissen / Fred Abel Bd.4


ausgezeichnet

Dies ist der vierte Band der Reihe um den Rechtsmediziner Fred Abel. Michael Tsokos ist als der Leiter im Institut für Rechtsmedizin an der Charité einer der besten Zeugen um einen True Crime Thriller zu schreiben und dies wird in seinen Büchern immer wieder bestätigt. Was ich nicht so ganz verstehe ist, warum er unbedingt einen Co-Auto für seine Bücher braucht, zumal es sich nicht um professionelle Autoren handelt, aber vielleicht ist das auch nur Marketing.
Wieder mal taucht Tsokos in die Brutalität der menschliche Seele ein und diesmal umfasst die Handlung die verschiedenen, nicht minder gefährlichen Drogenclans, die Berlin aber auch alle europäischen Großstädte, ihr Unwesen treiben.
Zeugen ihrer Verbrechen darf es in ihren Kreisen sicherlich nicht geben, und diese werden beseitigt, egal ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt. So kommt es auch hier zu einem grausamen Kindesmissbrauch in dem Abel vor Gericht aussagen muss. Die weiteren Ermittlungen führen zu der Unterwelt und dem arabischen Drogenclan der seine Machenschaften in Berlin ausbreitet. Sieht die Realität so aus? Laut Tsokos so und viel schlimmer.
Wieder einmal fesselte der Roman mit seinen detailgetreu beschriebenen Szenen und den medizinischen Details, die kaum ein anderer so lebendig beschreiben kann. Dass ein paar medizinische Details für den normalen Leser nicht immer verständlich sind ist zu erwarten, meinen Lesefluss hat es jedoch nicht gemindert. Man kann sich die bildlichen Zusammenhänge gut vorstellen und der Geschichte problemlos folgen. Für Liebhaber von True Crime Krimis wärmstens zu empfehlen.

Bewertung vom 08.12.2020
Ada
Berkel, Christian

Ada


sehr gut

Schauspieler Christian Berkel versucht sich in dem Roman ein zweites Mal als Schriftsteller, nach dem Apfelbaum, beide Geschichten mit einer teils autobiographischen Note verziert. Die Geschichte handelt hier von der 1945 geborenen Ada, deren Mutter, mit jüdische Wurzeln, nach Ende des Krieges für ein Jahrzehnt nach Argentinien zieht aber dann nach Berlin zurückkehrt. Dort findet Ada ihren Vater mit einer neuen Frau verheiratet, jedoch versucht die Familie einen neuen Anfang und kommt wieder zusammen.
Ada versucht einiges über die Vergangenheit ihrer Eltern zu erfahren, doch diese schweigen sich über die Nazizeit aus. Der kommende Aufbau und Fall der DDR, die Ängste und Hoffnungen sowie die Suche nach sich selbst beeinflussen Ada zutiefst und prägen ihre Persönlichkeit.
Berkel hat einen eindringlichen Schreibstil und die Beschreibungen Berlins in den Zweiten des Mauerbaus waren wirklich sehr lebendig und beeindruckend. Auch die Suche Adas nach ihrer Herkunft und die Leere die man fühlt hat man diese Antworten nicht parat, wird glaubwürdig thematisiert.
Geschichtlich lehrreich und unterhaltsam zugleich.

Bewertung vom 08.12.2020
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


sehr gut

Der Rockstar Brad Galloway wird kurz nach seinem Konzert ausgeblutet und ans Bett gefesselt im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Alles führt zu dem mysteriösen Umschlag , der ihm während der Konzerts am Vorabend auf der Bühne überreicht wurde. Der Inhalt: eine blutige Feder.
LKA Ermittler Tom Babylon beginnt mit den Ermittlungen, wird jedoch wenig spöter von Fall abgezogen. Denn die Geschichte führt uns auch diesmal in die Vergangenheit, vor etwa drei Jahrzehnten in die ehemalige DDR, zu Toms Familie zu einer geheimen Mission unter dem Decknamen „Hornisse“.
Marc Raabe versteht es mit seiner einfachen und lockeren Schriftart den Leser zu fesseln und für spannende Lesestunden zu sorgen. Auch in diesem Fall werden wir nicht enttäuscht und Tom Babylon ist als sympathischer Ermittler dieses Mal auch sehr persönlich involviert. Die verschiedenen Zeitspannen führen den Leser nicht in die Irre und die verschiedenen Handlungsstränge sorgen für eine solide, wenn auch etwas hektische meiner Meinung nach, Aufklärung am Ende. Obwohl man meistens über Langatmigkeit und überflüssige Seiten in den Büchern spricht, hätte ich hier gerne ein paar Erklärungen detaillierter gehabt. Der spannungsgeladene Showdown lässt einen jedoch zufrieden zurück mit der Hoffnung der nächste Babylon kommt bestimmt!

Bewertung vom 08.12.2020
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


ausgezeichnet

Dieser Roman von Tara Haigh spielt in Bamberg im Jahre 1887. Das Lakritzimperium der Familie Imhoff ist dem Ruin nahe. Joseph Imhoff möchte seine Tochter Elise mit einem Banker verheiraten um so die wirtschaftliche Lage der Familie zu verbessern, doch Elise flieht mit ihrem Freund und Traummann Ferdinand nach Paris und eröffnet dort eine Confisserie. Ferdinand findet Arbeit beim Bau des Eiffelturms und Elise scheint sich ihren Traum erfüllt zu haben. Inzwischen heiratet Amalie, die ältere Tochter, den Kaufmann Hermann und der Firma wieder neuen Schwung zu geben, doch sie liebt ihn nicht.
Als die Familie noch nach Kalabrien zieht, weil es dort mehr Süßholzfelder gibt gerät das Leben der Familie und vor allem das von Amelie richtig ins Wanken.
Mir hat dieser romantische, historische Roman sehr gefallen, die Beschreibungen waren so lebendig dass ich mit den Protagonisten zusammen verreist bin, man nach Paris, mal nach Italien, dann wiederum nach Bamberg. Ob das Lakritzimperium noch zu retten ist und wie es mir den beiden Töchter weitergeht wird hier nicht verraten. Soviel ist jedoch schon gesagt: das Lesen lohnt sich!

Bewertung vom 10.10.2020
Ihr Königreich (eBook, ePUB)
Nesbø, Jo

Ihr Königreich (eBook, ePUB)


gut

Familie Opgard, Vater, Mutter und zwei Jungen leben im Gebirge auf einer Farm. Doch als die Eltern plötzlich sterben müssen der 17-jährige Roy und der 16-jährige Carl sich allein durchschlagen. Carl wandert in die Usa aus, studiert und heiratet und kommt nach 15 Jahren mit seiner Frau Shannon zurück mit einer scheinbar tollen Unternehmensidee. Er möchte auf deren germeinsames altes Grundstück eine Hotelanlage errichten. Roy unterdessen hat seinen Ort nie verlassen, ist einen Einzelgänger und wird mit der Rückkehr seines Bruders mit vielen seiner Gefühlen konfrontiert.
Seit Jahren lese ich die Harry Hole Reihe von Jo Nesbo sehr gerne weil der einzigartige Schreibstil der Autors mir meist gefällt. Doch dieses Buch war leider Langeweile pur. Ich habe mich durch die ersten Seiten gequält weil einfach die Geschichte nicht in Fahrt kommen wollte. Der Krimiroman spielt in verschiedenen Zeitebenen, erzählt aus Roys Sicht und das Buch zieht sich so in die Länge. Zudem kommt hinzu, dass ich die Erklärungen an einigen Stellen als ziemlich unglaubwürdig empfand, was mich umso mehr enttäuschte.
Leider kein ebenbürtiger Nesbo.

Bewertung vom 10.10.2020
Sila's Orientküche (eBook, ePUB)
Sahin, Sila

Sila's Orientküche (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da ich gerne auch ein wenig exotisch koche, fand ich das Kochbuch Sila's Orientküche für mich prima geeignet. Die mediterrane Küche ist sehr vielfältig und das beweist dieses Kochbuch allemal. Für Gu steht ja absolute Spitzenqualität, von daher war ich mir schon sicher das das Buch nicht lasch verarbeitet worden war.
Was mich auch am meisten interessiert hat, ist Rezepte ausfindig zu machen mit Zutaten die ich immer parat habe. Nicht selten sind die modernen Kochbücher in den letzten Jahren, vor allem diese mit veganen, vegetarischen Speisen mit Zutaten überwuchert, für die man ein todschickes Deli um die Ecke haben muss. Hier war dies also nicht der Fall, einfache, frische, leckere Zutaten mit den Basisgewürzen einer orientalischen Küche. Kennt man sich sogar ein wenig aus, ist es Peanuts.
Gesplittet sind die Rezepte dann laut Thematik, da gibt es Gerichte für den Liebsten, die Klassiker der Mama, das süßen Sünden usw.
Mit tollen, hilfreichen Tipps und schönen Bildern ist das alles dann auch glatt aufgerundet. Was will man von einem Kochbuch mehr?

Bewertung vom 10.10.2020
Flo, der Flummi und das Schnack

Flo, der Flummi und das Schnack


ausgezeichnet

Dieses hübsch illustrierte Vorlesebuch enthält über 200 Seiten mit 31 außergewöhnlichen und besonders interessanten Märchen und Geschichten von bekannten Autorinnen und Autoren, für Groß und Klein. Was ich sehr praktisch fand ist die Tatsache, dass es zu Beginn jeder Erzählung eine Altersempfehlung gibt (von 3 bis 6 Jahren aber auch zwei Geschichten für acht bis neunjährige Kids sind enthalten) sowie eine grobe Angabe der Lesedauer. Alle Geschichten sind wunderbar erzählt, mal spannend, mal witzig, mal gefühlvoll und viele von ihnen sprechen über Werte wie Freundschaft, Empathie und Liebe. Auch für erste Leseanfänger eignet sich das Buch sehr gut.
Was das manchmal etwas schwierige Vokabular betrifft, finde ich es gut, wenn Kinder lernen etwas anspruchsvoller zu sprechen, das hilft auch für die größeren Schulklassen.
Mit diesen Geschichten ist man auf jeden Fall gut versorgt und wenn mal das Einschlafen nicht abrupt klappt, dann können es auch zwei oder drei Vorlesegeschichten werden..

Bewertung vom 27.09.2020
Das Leben ist ein wilder Garten
Buti, Roland

Das Leben ist ein wilder Garten


gut

Der Landschaftsgärtner Carlo Weiß umwandelt die Gärten seiner Kunden in traumhafte Welten. Doch sein eigenes Leben kriegt er nur schwer in den griff. Seiner Frau verlässt ihn und seine Tochter zieht aus um sich ihrem Studium zu widmen. Als seine Mutter, die an Demenz leidet, auch noch von Altenheim verschwindet, ist sein einsames Leben komplett auf den Kopf gestellt. Bei seiner Such nach ihr wird ihm nach und nach klar, dass er seine Familie um sich verliert, weil er nicht das notwendige Interesse an deren Leben und Bedürfnissen zeigt. Dies macht im unter anderem auch sein Assistent und Freund Agon klar, der eine einmalige Tiefe und Empathie für die Menschen entwickelt.
Obwohl der Roman vielschichtige Themen aufgreift und es letztendlich um wertschätzende Selbstanerkennung geht (denn nur wer sich anerkennt kann auch die anderen anerkennen) habe ich inhaltlich ein wenig mehr erwartet. Das Analyse blieb zu sehr an der Oberfläche und der Roman war teilweise langatmig und uninteressant. Es ist eine ruhige Geschichte, die vielleicht in eine andere Lesegemeinde besser abschneiden würde.