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Bewertungen
Insgesamt 204 BewertungenBewertung vom 05.10.2018 | ||
Die niederländische Autorin Eva Meijer stieß bei Recherchen für ein anderes Buch auf die Vogelforscherin Len Howard, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurde. Über mehrere Jahrzehnte lebte diese bis zu ihrem Tod 1973 in ihrem 'Vogelhaus' in englischen Sussex. Dort beobachtete sie zahlreiche einheimische Vögel (vor allem Kohlmeisen), baute Vertrauen auf, lebte mit den Vögeln zusammen, richtete ihr Leben nach ihnen aus und veröffentlichte mehrere Artikel und zwei Bücher über ihre Beobachtungen. Obwohl sie nie ein wissenschaftliches Studium absolvierte und von der damaligen Wissenschaft nicht ernst genommen wurde, war sie bei den Forschungsmethoden ihrer Zeit voraus und beobachtete die Vögel in ihrem natürlichen Habitat und betrachtete sie als Individuen. Geprägt ist Len Howards Vorgehen von einer Empathie, die auch heute noch vorbildlich ist. |
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Bewertung vom 04.10.2018 | ||
Auch wer den "Welcome to Night Vale"-Podcast und das erste Buch von Joseph Fink und Jeffrey Cranor ("Willkommen in Night Vale", im gleichen Verlag erschienen) noch nicht kennt, wird der Handlung von "Der lächelnde Gott" problemlos folgen können – vorausgesetzt man lässt sich auf die herrlich abgefahrene und absurde Geschichte ein. Night Vale ist eine Stadt irgendwo in einer US-amerikanischen Wüste, in der die Realität ganz anders aussieht als bei uns. Es ist gefährlich, übersinnlich, unvorhersehbar – es gibt nicht existierende Häuser, Formwandler, Menschen die nicht an Berge glauben, Überwachung durch die Regierung und einiges mehr. In Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien kann man dieses Buch auch ganz wunderbar als Satire lesen. |
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Bewertung vom 24.09.2018 | ||
Das Erwachen des letzten Menschen Vom Seitenumfang her ist diese Novelle ja durchaus überschaubar, aber sprachlich und inhaltlich hat sie es in sich und deshalb habe ich mehr Zeit für die Lektüre gebraucht, als ich zunächst bei den 46 Textseiten von "Das Erwachen des letzten Menschen" gedacht hätte. |
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Bewertung vom 06.09.2018 | ||
Die üblichen aktuellen Krimis langweilen mich meist schon beim Lesen des Klappentextes. Das war hier nicht der Fall – im Gegenteil: die Beschreibung klang nach einer ungewöhnlichen Geschichte. Die war es dann auch. Russel D McLeans Geschichte um die schottische Buchhändlerin Jen, die auf Abwege gerät ist definitiv anders als die meisten Krimis. |
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Bewertung vom 03.09.2018 | ||
David Whitehouse erzählt die Geschichte des Blumenliebhabers Peter auf drei Zeitebenen, wobei die Ebene von Peter selbst den Hauptteil ausmacht. Mithilfe der beiden kleineren Zeitebenen um den Wissenschafter Cole und den Telefonisten Dove fügt sich die komplexe Geschichte rund um die Suche nach Blumen, Liebe und Familie nach und nach zum einem großen Ganzen zusammen, wobei am Ende fast alle offenen Fragen geklärt werden. |
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Bewertung vom 03.09.2018 | ||
Julia von Lucadou führt die Leser ihres Debüts in eine düstere, kalte dystopische Welt. Die titelgebende Hochausspringerin Riva wird – ohne ihr Wissen – von der Psychologin Hitomi betreut. Riva befindet sich in einer Krise – sie springt nicht mehr, funktioniert nicht mehr und das ist in der im Buch beschriebenen Welt weder vorgesehen noch akzeptabel. Aus dem Hintergrund versucht Hitomi Riva wieder auf die Spur zu bringen, wobei sie immer mehr in Riva Welt versinkt. |
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Bewertung vom 15.08.2018 | ||
Anhand des Klappentexts und des Covers könnte man bei "Ein unvergänglicher Sommer" eine eher kitschige Geschichte erwarten. Aber das täuscht - genauso wie übrigens auch der Titel. Ich habe Isabel Allendes neuestes Buch nicht als Liebesgeschichte gelesen, sondern als eine Geschichte über Migration. Jeder der drei Protagonisten hat hierbei seinen ganz eigenen Hintergrund. Im Blizzard des Januar 2015 treffen sie zusammen. Neben der Geschichte um die Leiche im Kofferraum wird nach und nach die Vergangenheit aller drei erzählt. Natürlich ist auch eine Liebesgeschichte enthalten, die aber überhaupt nicht kitschig ist und eher ein Nebenschauplatz ist. |
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Bewertung vom 31.07.2018 | ||
Alexa Hennig von Lange hat mit "Kampfsterne" ein Buch geschrieben, das nicht einfach einzuordnen ist. Eine Geschichte über Kindheit und Jugend in den 1980'ern, Dynamiken innerhalb von Familien, die Charakterisierung des westdeutschen oberen Mittelstandes in den 1980'er Jahren, ein genauer Blick hinter die Kulissen - das Buch ist all das, dafür gibt es aber keine handfeste Handlung. Das Buch dreht sich wie seine Charaktere um sich selbst. |
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Bewertung vom 29.07.2018 | ||
Ich bin hin-und hergerissen - "Der Duft des Lebens" bewegt sich für mich auf einem schmalen Grad zwischen kluger, zum Nachdenken anregender Literatur und allzu offensichtlichem Kitsch. Clara Maria Bagus hat in jedem Fall eine Geschichte geschrieben, in der Stimmung, Beschreibungen und vor allem zum Nachdenken anregende Gedanken vor der eigentlichen Handlung stehen. Die ins märchenhafte gehende Handlung ist überschaubar, auch wenn sie in der zweiten Hälfte des Buches unerwartet Fahrt aufnimmt. Für mich wäre eine gleichmäßigere Verteilung wünschenswert gewesen. Die eigentliche Handlung erinnert an Süskinds "Das Parfum", kann aber meiner Meinung nach nicht damit mithalten. Im Gegensatz zu Süskind setzt Bagus ihre Handlung in einer phantastischen, manchmal märchenhaft anmutenden Welt an und hat mit dem Glasbläser Aviv und dem Seelensammler Kaminski zwei Hauptcharaktere geschaffen - ein guter und ein böser. Im Vergleich zu Süskinds komplexen Charakter Jean-Baptiste wirkt Letzteres ziemlich schwarz-weiß. Für ein Märchen mag diese einfache schwarz-weiß-Kategorisierung der Protagonisten aber wohl in Ordnung sein. Die fremde Welt wird einerseits minimalistisch beschrieben - die Details, die aber beschrieben werden, werden farben- und detailreich beschreiben. Auch wenn mir die gut recherchierte Welt bei "Das Parfum" besser gefallen hat, hat auch die Umsetzung von Bagus ihren Reiz. |
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