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Frankfurt

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Insgesamt 713 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2024
Die Dunkelheit zwischen uns
Börjlind, Molly;Börjlind, Rolf

Die Dunkelheit zwischen uns


weniger gut

Da ich die Krimireihe von Rolf & Cilla Börjlind sehr mag, war ich natürlich auch sehr neugierig wie das Duo-Schreiben mit Vater und Tochter funktioniert. Nun also Molly & Rolf Böjlind mit dem Thriller „Die Dunkelheit zwischen uns“.
Emmie, mittlerweile 25 Jahre alt, verlor ihren Bruder Robin in Kindertagen und es treibt sie weiter umher wie er ertrunken ist damals. Ihr fehlen Puzzleteile um die Geschichte sinnvoll zusammenzusetzen. Sie reist zu dem Ferienhaus ihrer Eltern in den Stockholmer Schären und stellt ihre Eltern zur Rede. Es kommt einiges ans Licht.
Da ich die Krimis der Eltern sehr gerne gelesen habe und diese wirklich gut konstruiert fand, hatte ich natürlich auch hier eine hohe Erwartungshaltung. Aber leider konnten diese nicht erfüllt werden. Ich fand es zum Teil ein wenig mühsam und langatmig.
Es passiert wenig, auch wenn der Schreibstil gut und gelungen ist, wird es bei weitem nicht so spannend wie die Reihe um Olivia Rönning.

Bewertung vom 02.03.2024
Tahara
Bergmann, Emanuel

Tahara


ausgezeichnet

Schein und Sein in Südfrankreich

Wer, wenn nicht jemand der 20 Jahre lang Filmkorrespondent eines Filmmagazins war, kann so authentisch das Flair von Cannes hinter den Kulissen einfangen. Dieser verarbeitete Erfahrungsschatz macht dieses Buch so gut. Emanuel Bergmann der uns zuletzt mit dem guten Roman „Der Trick“ beglückt hat, schrieb nun einen neuen tollen Roman: „Tahara“. Diese kompakte Liebesgeschichte mit 275 Seiten ist in den durchwachten Nächten beim Hütten seiner Zwillinge in den ersten Lebensmonaten entstand ist. Explosiv. Intensiv und ein einziges Abenteuer. Ist es denn überhaupt eine Liebe?
Hier treffen zwei Menschen mit Lebensgepäck aufeinander. Der deutsche Journalist Marcel Klein trifft auf Héloïse, eine Französin, die Deutsch unterrichtete. Beide kommen ins Gespräch, sie hat kürzlich ihren Mann verlassen und er fühlt sich stark von ihr angezogen. Sie reiben sich und arbeiten sich aneinander mehr ab als sich näher kommen. Zunächst einmal. Immer wieder kommen Geheimnisse ans Licht und neue Aspekte brechen das Geglaubte wieder auf. Die beiden verlassen Cannes und eine kurze gemeinsame intensive Zeit beginnt.
Was mir so gut an dieser Geschichte gefällt, ist das es eine erwachsene Liebe ist, Charaktere mit Ecken und Kanten und echtem Leben, nicht Schwarz und Weiß, auch Grauschattierungen sind vorhanden. Und natürlich, ist die imaginierte Sonne Südfrankreichs eine Wohltat.
Ich hab den Roman sehr sehr gerne gelesen und kann ihn allen ans Herz legen, die eine Brise Côte d'azur mögen, den Trubel von Cannes erspüren wollen und vor allem zwei Menschen im einer undefinierten Gemengelage folgen wollen.

Bewertung vom 28.02.2024
Die Wolkengucker
Fritz, Kristina

Die Wolkengucker


sehr gut

Die Wolkengucker-Vereinigung

Seelenwärmer-Buch würde ich das nennen was der Roman „Die Wolkengucker“ ist. Es hat ein Grundthema: ein hilfsbereites Miteinander und das in einer Kombination von Charakteren, denen ich sehr gerne über die Seiten gefolgt bin. Klar, es gibt Anteile, die sind voraussehbar und die Auflösung lässt sich erahnen. Aber dies ist ein Buch, dass leicht unterhält, den Alltag ausblendet und einem ein wenig innere Ruhe gönnt, auch wenn es phasenweise traurig wird.
Im Mittelpunkt steht Wilma, die Sinn in ihrem Leben sucht und die Wolkengucker-Vereinigung gründet. Nach und nach kommen mehr Spieler in den Ring, aus allen Schichten und Ebenen wird hier eine bunte Mischung an Lebendigkeit präsentiert. Der Roman ist einfach zu lesen und trotz aller herber Elemente wie Tod und Verlust eine, doch ja, eine leichte Lektüre. Denn alle die vorkommen haben eine eigene Sicht und bringen sich ein. Humorvoll und mit leichter Tiefe zugleich schrieb Kristina Fritz hier einen schönen Roman.
Kristina Fritz ist eigentlich Kristina Günak und hat diesen Roman unter einem Pseudonym veröffentlich, sicherlich der Genreabgrenzung zu liebe. Ist ja auch nicht ihr einziges Pseudonym.
Fazit: Schaut mal in den Himmel und hebt den Blick in die Wolken, die so leicht und fluffig daher ziehen. Tief durchatmen. Schon besser, oder?

Bewertung vom 27.02.2024
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Das Mädchen im blauen Mantel

So hätte dieser thrillerhafte Krimi auch tituliert werden können: „Das Mädchen im blauen Mantel“. Denn hier im vierten Band der Reihe um Kommissarin Jessica Niemi geht es um ein Waisenhaus auf der großen Insel Åland zwischen Schweden und Finnland in das Kinder im zweiten Weltkrieg geschickt wurden. Was hier vor sich ging ist etwas, dass es aufzudecken gilt. Denn sie will eigentlich vom Medienrummel um sie fliehen, denn ein Video über sie ging viral, in dem sie handgreiflich geworden ist. Nun trifft sie dort auf eine Reisegruppe alter Herrschaften über 80, die genau in diesem Waisenhaus waren. Eine der Frauen kommt ums Leben und das rätseln beginnt, denn die Tötungsart erinnert an einen Mord vor über 40 Jahren. Und dann sind so wenig Menschen vor Ort, dass alle mal verdächtigt werden.
Insgesamt eher ein Krimi als ein Thriller. Vielleicht etwas gruselig, aber im Grunde ein sehr guter Krimi, auch wenn mehr als ein Mord aufgeklärt wird. Der Start ist etwas stockend, aber dann kommt eine Welle in Gang.
Der finnische Autor Max Seeck hat einen sehr spannenden Krimi geschrieben, der auch aus meiner deutsche Leserbrille gut übersetzt ist von Gabriele Schrey-Vasara, da flüssig zu lesen.
Spannend, gute Darstellung dieser windigen, steinigen und kargen Landschaft, die ihre eigene Schönheit hat und dabei doch hart ist.
Mich hat der vierte Teil „Waiseninsel“ überzeugt, obwohl ich die vorherigen 3 Bände (noch) nicht kenne.

Bewertung vom 18.02.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Wieder so ein Buch das wahnsinnig gefeiert wird, Oprah Winfreys Buchclub hat es empfohlen und die positiven Kritiken überschlagen sich. Entweder meine Erwartungshaltung ist dann hoch oder ich bin skeptisch. Bei ‚Hallo du Schöne‘ zwar das letztere der Fall.
Ein Roman, der über 500 Seiten lang ist, wo es über vier Schwestern - und besonders die Ehe der einen - gehen sollte? Alles schon mal da gewesen, wie soll also Ann Napolitano hier in ihrem vierten Roman eine Sensation aus diesem Themenfeld vollbracht haben? Sie hat es wirklich auf den Punkt gebracht, mit den herkömmlichen Sichtweisen und Ansätzen gebrochen und uns einen starken Familienroman beschert.
Es ist ein krasser Gegensatz der hier gezeichnet wird. Da ist William Waters, ein Mann, der nur sechs Tage lang eine große Schwester hatte und in einer Familie aufwuchs, die an diesem Drama zerbrach. Auf der anderen Seite Julia Padavano, seine werde Frau, die eine Bilderbuch-Kindheit hatte mit ihren drei Schwester und ihren Eltern stets engen und liebevollen Kontakt pflegt. Die Dynamiken der vier Schwestern ist spannend und von Ann Napolitano auf ihre Weise sehr gut portraitiert. Auch das italiano-amerikanische Flair spürbar.
Nicht außer Acht sollte gelassen werden, dass Williams Aufstiegschancen eng mit seiner Basketballkarriere zusammenhängen. Kein Sportroman, aber ein essentieller Strang, der mir gut gefallen hat. Hier kommen noch mal ganz andere Beziehungen und Leitmotive des Zusammenhalts zur Geltung.
Die Erzählweise trägt auch einen fundamentalen Beitrag zum Setting bei. Denn es wird im Wechsel erzählt: William, Julia und Sylvie (Zweitälteste der Schwestern). Ab dem Moment wo Williams und Julias Ehe ins Wanken gerät, verändert sich auch die Erzählweise und Julia ist auch weniger präsent in der Erzählstruktur. Später folgen auch Kapitel, in denen Aice, die Tochter von William und Julia zu Wort kommt. Dadurch wird auch die Sicht auf das Geschehen aus der jeweiligen Brille beleuchtet.
Mir hat dieser aufwühlende Familienroman mit einem Strauß an Persönlichkeiten, Charakteren und tiefen Geschichten super gut gefallen.

Bewertung vom 18.02.2024
Vorwärts heißt zurück zu mir
Köhler, Tanja

Vorwärts heißt zurück zu mir


sehr gut

Dieses Buch trägt eine Blase auf dem Cover in der steht: Coaching-Methoden für Frauen in der Mitte des Lebens. Der Fakt warum mich dieses Buch angesprochen hat. Mitte des Lebens. Das ist etwas das jeder anders definiert und kann schon bei 40 liegen, weil Um- und Aufbruchstimmung herrscht. Kann aber auch weit über 50 liegen, da Kinder aus dem Haus sind und mehr Zeit vorhanden ist. Vielleicht hat auch die Gesundheit ihre Alarmglocken angeworfen oder die Menopause eingesetzt. Sehr individuell und daher auch schwierig zu sagen an welches Alter dieses Coachingbuch gerichtet ist.
Insgesamt ein Buch, dass sich an alle Frauen richtet, die ihren roten Faden entweder verloren haben nach einigen Jahren oder in Aufbruchstimmung sind. Soll heißen, dass es sich an Frauen richtet die schon einiges an Erfahrungen haben, aber noch Kraft verspüren Veränderungen in ihrem Leben voranzutreiben. Aber was noch viel wichtiger ist: gewillt sind zu reflektieren und den Status Quo in Frage stellen.
Tanja Köhler macht das sehr persönlich und es steckt auch sehr viel von ihr und ihrem Leben in diesem Ratgeber. Ich stelle sie mir als strahlende energiegeladen Tausendsassa-Frau vor! Im Grunde gibt sie uns mit ihren Coachingübungen einen Werkzeugkasten an die Hand um uns selbst besser zu verstehen, was uns Freude bereitet und bei uns Euphorie auslöst und Schaffenskraft weckt. Bei jeder Person anders und höchstindividuell.
Dieses Buch ist auch spannend für alle die noch nie ein persönliches Coaching hatte und es in Betracht ziehen es zu tun. Wie ein Vorgeschmack auf das was ein/e Coach/in anstoßen kann.
In den 7 Kapiteln werden viele Aspekte beleuchtet und jede kann sich das rauspicken was hilft. Auch bei den Übungen. Vor allem ein Buch, dass nicht von vorne bis hinten durchgelesen wird und dann ist man erleuchtet. Eher eine Begleitung, wo man immer mal wieder ein Kapitel liest und die Übung(en) machen sollte. Sacken lassen, weiter.
Fazit: Seid brutal ehrlich zu euch. Ja, auch wenn es unbequem wird.

Bewertung vom 15.02.2024
Superbrain-Comics - Auf den Spuren der Dinosaurier
Reed, MK

Superbrain-Comics - Auf den Spuren der Dinosaurier


ausgezeichnet

Kenn ihr das? Euer(e) Kind(er) können nun lesen, aber ihr habt die richtigen Bücher noch nicht gefunden um das Interesse an den Buchstaben aufrecht zu erhalten? Dann gibt es jetzt eine super Reihe, die helfen könnte! Nämlich die Superbrain-Comics!
Es ist eine Kombination aus Comic und Sachbuch, also eine perfekte Mischung aus Fakten und Fiktion. Keine Sorge, es ist so gut gemacht, dass deutlich wird was Wissen ist und was die zugrundeliegende Storyline.
Die Altersangabe liegt vom Loewe Verlag bei 9 Jahren und das ist aus meiner Sicht auch richtig gewählt. Denn der Inhalt ist gut aufbereitet, aber dennoch wissenschaftlich unterfüttert und die Textgröße in den Blasen und Kästen ist recht klein. Aus meiner Sicht bestens geeignet ab Klasse 3. Mein Sohn ist dem Alter schon entwachsen (5.Klasse) liebt aber seine Mangas und Comics sehr, daher war er auch hier Feuer und Flamme und mochte beide Bücher sehr. Jeweils an einem Abend gelesen.
„Auf den Spuren der Dinosaurier“ ist eine Geschichte, die uns natürlich in die Vergangenheit beamt und mit uns teilt wie es wahrscheinlich war. Auch transportiert das Comic wie Paläontologen ihre Erkenntnisse erarbeitet haben. Spannend geschrieben von MK Reed und detailreich illustriert von Joe Flood!
Etwas mehr Geschichte sind dann „Die Geheimnisse der Wale“. Hier wird auch Wissen vermittelt und doch ist es etwas mehr roter Faden und leichter zu folgen. Denn es geht um einen Wal, der einen Sender hat mit dem Menschen seine Geräusche empfangen können. Nun nutzt der findige Wal dies und beginnt einen Podcast. Witzige Idee von Casey Zakroff und nett illustriert von Pat Lewis.
Beide Bände sind übersetzt von Anna Taube und haben so eine kontinuierliche Sprache. Wörter die im Comic fett gedruckt sind, werden hinten im Glossar erklärt.
Uns haben beide Sachbuch-Comics überzeugt und empfehlen sie super gerne weiter! Viel Spaß beim Wissen tanken auf die angenehmste mögliche Art!

Bewertung vom 15.02.2024
Superbrain-Comics - Die Geheimnisse der Wale
Zakroff, Casey

Superbrain-Comics - Die Geheimnisse der Wale


ausgezeichnet

Wale näher kennenlernen im Comicformat

Kenn ihr das? Euer(e) Kind(er) können nun lesen, aber ihr habt die richtigen Bücher noch nicht gefunden um das Interesse an den Buchstaben aufrecht zu erhalten? Dann gibt es jetzt eine super Reihe, die helfen könnte! Nämlich die Superbrain-Comics!
Es ist eine Kombination aus Comic und Sachbuch, also eine perfekte Mischung aus Fakten und Fiktion. Keine Sorge, es ist so gut gemacht, dass deutlich wird was Wissen ist und was die zugrundeliegende Storyline.
Die Altersangabe liegt vom Loewe Verlag bei 9 Jahren und das ist aus meiner Sicht auch richtig gewählt. Denn der Inhalt ist gut aufbereitet, aber dennoch wissenschaftlich unterfüttert und die Textgröße in den Blasen und Kästen ist recht klein. Aus meiner Sicht bestens geeignet ab Klasse 3. Mein Sohn ist dem Alter schon entwachsen (5.Klasse) liebt aber seine Mangas und Comics sehr, daher war er auch hier Feuer und Flamme und mochte beide Bücher sehr. Jeweils an einem Abend gelesen.
Die beiden Auftaktbände sind „Die Geheimnisse der Wale“ und „Auf den Spuren der Dinosaurier“. Beide Bände beginnen mit einem Vorwort einer wissenschaftlichen Person, die den heranwachsenden Leser:innen ein wenig mehr Aufmerksamkeit zum Entdecken mitgeben und ihren Enthusiasmus für die Forschung teilen. Sicherlich spricht dieser Teil eher ältere Kinder an. Haben die jüngeren dieses Vorwort nicht gelesen, schadet es der Geschichte und dem Wissenstransfer nicht!
Etwas mehr Geschichte sind dann „Die Geheimnisse der Wale“. Hier wird auch Wissen vermittelt und doch ist es etwas mehr roter Faden und leichter zu folgen. Denn es geht um einen Wal, der einen Sender hat mit dem Menschen seine Geräusche empfangen können. Nun nutzt der findige Wal dies und beginnt einen Podcast. Witzige Idee von Casey Zakroff und nett illustriert von Pat Lewis.
Beide Bände sind übersetzt von Anna Taube und haben so eine kontinuierliche Sprache. Wörter die im Comic fett gedruckt sind, werden hinten im Glossar erklärt.
Uns haben beide Sachbuch-Comics überzeugt und empfehlen sie super gerne weiter! Viel Spaß beim Wissen tanken auf die angenehmste mögliche Art!

Bewertung vom 15.02.2024
Vietnameasy vegetarisch
Luu, Uyen

Vietnameasy vegetarisch


ausgezeichnet

Endlich ein gutes Papayasalat-Rezept!

Ich weiß nicht wie es euch ergeht, aber ich finde es großartig durch Kochbücher und Backbücher zu blättern dabei neues zu entdecken und Inspirationen zu finden die eigene Küche vielfältiger zu gestaltalten. Auch immer mal wieder neue Zutaten oder Gewürze entdecken macht auch Freude im Gaumen.
So auch hier bei Vietnameasy. Vietnamesisch, vegetarisch und dann noch easy! Meins!
Die Autorin Uyen Luu wuchs in London auf und hat ihre vietnamesischen Wurzeln durch die gute Küche ihrer Mutter förmlich aufgesogen. Nun ist sie selbst Mutter kocht auch die gute Küche und gibt Wurzeln mit.
Glücklicherweise hat sie es alles in einem Kochbuch kondensiert und nun wurde es von Annette Ostlaender übersetzt und zwar nicht nur Wort für Wort sondern die Rezepte sind so transkribiert, dass wir alle was damit anfangen können. Mengenangaben und Arbeitsschritte machbar.
Natürlich sind im Kochbuch unzählige anregende tolle Fotos der Gerichte zu finden, die Uyen Luu selbst fotografiert hat.
Wir haben aus den über 80 Rezepten in den letzten Wochen 4-5 ausprobiert und fanden sie alle gut. Ich denke mal, dass ich mehr aus der Sektion Salate im Sommer machen werde. Wohingegen nun die leckeren Pho-Suppen schön von innen wärmen.
Natürlich ist auch hier manchmal ein Thema der Zutaten. Zum Glück wohnen wir städtisch und vietnamesicher Koriander ist gut zu haben wie Umamisauce. Das sollte nicht abschrecken, denn es gibt auch viele Rezepte die aus einem durchschnittlich (aber gut sortieren) Supermarkt abzudecken ist. Nur bei der Fischminze hab ich bisher kapituliert.
Fazit: Schönes Buch, leckere nachkochbare Rezepte mit intensivem Geschmackserlebnis.

Bewertung vom 09.02.2024
Wo die Geister tanzen
Osman, Joana

Wo die Geister tanzen


ausgezeichnet

Wenn Lebensträume durch die Weltpolitik platzen

Flucht, Trauma, Überleben. Zugleich aber auch Leben, Hoffnung und Weitblick für Familie.
Joana Osman ist eine spannende Frau mit interessanten Wurzeln. Ihr Vater kam zum Studieren nach Deutschland und lernte ihre deutsche Mutter kennen, aufgewachsen ist sie in Bayern. Immer interessiert am qualitativen und positiven Austausch und Friedensunterstützerin. Mitbegründerin von ‚The Peace Factory‘. Nun ist in 2023 ihr zweiter Roman erschienen „Wo die Geister tanzen“.
Aktueller könnte ein Roman nicht sein, beleuchtet er doch als palästinensische Stimme die Historie des Nahostkonflikts auf persönlicher Ebene. Denn sie schreibt autofiktional über die Geschichte ihrer Großeltern, die 1948 Jaffa verlassen mussten. Vorher ein schönes Leben als Kinobetreiber, war das (sehr unterschiedlich alte) Paar glücklich in Jaffa. Das Gebiet wurde britisches Mandatsgebiet und nun waren 70.000 palästinensische Araber auf der Flucht. Sabiha und Ahmed Osman flohen in den Libanon und dann in die Türkei. Sie bekamen 7 Söhne miteinander, die in prekären Umständen zeitweilig lebten. Alles verloren und immer wieder aufrappeln. Alltäglich und doch dramatisch.
Eine harte Lebensgeschichte, die nur so strotzt vor Dramatik und hier hat Joana Osman aus meiner Sicht viel Gutes getan, indem sie dem Roman ein wenig Leichtigkeit, saloppe Sprache und Alltägliches im Absurden verpasst hat. Das schattiert und hilft beim Verdauen. Wie auch wir alle im Leben schreckliches kennen, aber es nicht immer nur eine einzige Schattierung des Lebens ist, die uns begleitet.
Toll geschrieben, hat Joana Osman hier gutes tolles Buch geschrieben, dass nicht nur ihre spannende Familienhistorie fiktional aufarbeitet. Auch hat sie uns mit einer palästinensischen Stimme beglückt und das Spektrum der Geschichten um einen weiteren Mosaikstein bereichert.