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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2022
Sommerzauber am Fjord (eBook, ePUB)
Larsen, Julie

Sommerzauber am Fjord (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Sommerzauber am Fjord“ ist ein Roman aus der Feder von Julie Larsen.
In der malerischen Altstadt von Trondheim verkauft Kjersti ihren „Laden der schillernden Schätze“ an Sander, einen Kunsthistoriker und Liebhaber alter geschichtsträchtiger Antiquitäten und Frida, eine quirlige Künstlerin, die mit ihren DIY-Produkten Erfolg haben will.
Beide könnten – genau wie ihre angebotenen Produkte – unterschiedlicher nicht sein. Können sie sich arrangieren, um den Laden zum Laufen zu bringen? Das Chaos scheint vorprogrammiert. Doch als ihre gemeinsame Freundin Kjersti dringend Hilfe benötigt, raufen sie sich zusammen, um ihr zu helfen und es entwickelt sich eine wunderbare Lovestory.
Bereits das Cover des Buches ist einfach wunderschön gestaltet. Man taucht sofort ein in die magische Welt des hohen Nordens und fühlt sich eingeladen, diese Geschichte zu entdecken.
Die Sprache der Autorin hat mich von Beginn an in die Welt von Trondheim, die Landschaft, die freundlichen Bewohner und die Gemeinschaft eintauchen lassen. Durch bildhafte Beschreibungen fühlt man sich, als wäre man selber vor Ort.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Durch Rückblicke in die Vergangenheit kann man deren Reaktionen und Handlungen besser nachvollziehen und sowohl Sander mit seiner etwas nerdigen Art als auch Frida, die doch sehr chaotisch und flippig ist, wachsen einem ans Herz.
Doch genauso wichtig sind die anderen Bewohner der Bakklandet, die durch ihren Zusammenhalt und ihre Bereitschaft einander zu helfen, beweisen, dass Menschlichkeit Großes bewirken kann.
Für mich war dieses Buch von Anfang bis Ende ein Wohlfühlroman und es hat mir richtig Freude bereitet, in die Geschichte einzutauchen. Daher gibt es von mir auch die volle Punktzahl!

Bewertung vom 29.05.2022
Rosies Wunderkind
Wünsch, Lydia

Rosies Wunderkind


ausgezeichnet

„Rosies Wunderkind“ ist ein sehr berührender Roman aus der Feder von Lydia Wünsch, welches auf wahren Begebenheiten beruht.
Rosie und Toni bekommen sehr jung ihr erstes Kind – Almanzo. In den ersten Jahren entwickelt er sich weitgehend normal, doch Rosie ist da schon klar, dass Almanzo nicht so ist wie die anderen Kinder. Nach zahlreichen Untersuchungen bei verschiedensten Ärzten ist klar, dass Almanzo an frühkindlichem Autismus leidet und seine Entwicklung nie dem eines gesunden Kindes gleichen wird.
Während Toni mit dieser Diagnose nicht gut umgehen kann, kümmert sich Rosie rührend um ihren Sohn. Doch mit der Zeit und dem Heranwachsen von Almanzo wird immer klarer, dass die Fürsorge sie völlig überfordert und ihr die letzte Kraft raubt.
Die Frage, wie es mit Almanzo weitergehen soll und welche Zukunft Rosie hat, wird immer drängender. Da trifft Rosie eine verhängnisvolle Entscheidung!
Der Schreibstil der Autorin ist von Beginn an fesselnd und durch die flüssige Sprache kann man das Buch zügig lesen.
Man begegnet der Hauptprotagonistin Rosie zunächst im Gefängnis und fragt sich die ganze Zeit, wie sie dahin gekommen ist. Durch Rückblenden sowohl in ihre Kindheit, die durch Lieblosigkeit geprägt war, als auch in das Leben mit Toni und Almanzo versteht man als Leser Stück für Stück die Situation und erfährt am Ende auch die wahren Hintergründe.
Die Geschichte hat mich emotional sehr berührt und mir vor allem die Augen geöffnet für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Es vermittelt unglaublich einfühlsam, unter welch enormen Druck die Personen leiden – sowohl diejenigen, die unter der Erkrankung leiden, als auch deren Familienmitglieder.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und die Geschichte hinterlässt Spuren.

Bewertung vom 25.05.2022
Im Schein der Morgenröte
Engel, Cornelia

Im Schein der Morgenröte


ausgezeichnet

„Im Schein der Morgenröte“ ist der 2. Band der Sansibar-Saga aus der Feder von Cornelia Engel.
Wieder begleiten wir die junge Elisabeth im späten 19. Jahrhundert auf ihrem Weg zur Selbstbestimmung auf der schönen exotischen Insel Sansibar.
Elisabeth muss weiterhin darum kämpfen, das Handelskontor ihres verstorbenen Onkels weiterzuführen, sich auf der Insel den Respekt der heimischen Pflanzer zu verdienen und ihren Bruder in der Heimat endlich die geliehenen Schulden zurückzuzahlen.
Gleichzeitig schwebt sie auf Wolke 7 mit Jacob, doch kann sie ihm wirklich vertrauen oder spielt er ein falsches Spiel mit ihr?
Nicht nur von einer Seite bläst ihr Gegenwind entgegen – Intrigen, Verrat und Misstrauen sind in Sansibar an der Tagesordnung.
Durch den flüssig-leichten und gleichzeitig sehr bildlichen Schreibstil gelingt es der Autorin, dass man sofort wieder in der Geschichte gefangen ist.
Gleich zu Beginn erhält man eine kurze Zusammenfassung aus Band 1, sodass es auch ohne diesen gelesen zu haben, gelingt, der Geschichte zu folgen. Ich empfehle jedoch auf jeden Fall, die Saga von Beginn an zu lesen, um die Charaktere besser kennen zu lernen.
Elisabeth als Hauptprotagonistin gefällt mir in diesem Band viel besser als in Band 1. Sie scheint reifer und besonnener in ihren Handlungen zu sein und kämpft für ihre Unabhängigkeit. Gleichzeitig ist sie immer noch sehr auf Gerechtigkeit und vor allem die Stellung der Frauen konzentriert, für die sie sich auch sehr stark einsetzt.
Auch Jacob macht für mich in diesem Teil eine Wandlung durch. War er für mich im 1. Band noch relativ undurchschaubar, öffnet er sich nun zusehends.
Die Nebencharaktere sind alle sehr authentisch gezeichnet und wecken im Leser die unterschiedlichsten Gefühle.
Das Lesen war für mich von Beginn an ein großes Vergnügen. Die Seiten flogen nur so dahin und es wurde nie langweilig. Da einige Dinge im Dunkeln gelassen wurden, wurde eine unterschwellige Spannung erzeugt, die mir sehr gefallen hat.
Auch das Ende des Buches ist gelungen. Denkt man als Leser gerade, dass alles sich zum Guten wendet, baut sich schon die nächste dunkle Wolke am Horizont auf und so kann ich es kaum erwarten, dass ich Band 3 in Händen halten und den Weg von Elisabeth und Jacob weiter verfolgen kann.

Bewertung vom 21.05.2022
Wenn jeder Blick nur Liebe ist
Wöss, Lotte R.

Wenn jeder Blick nur Liebe ist


ausgezeichnet

„Wenn jeder Blick nur Liebe ist“ ist ein Liebesroman aus der Feder von Lotte R. Wöss. Es handelt sich hierbei um Band 2, kann aber völlig unabhängig von Band 1 gelesen werden.
15 Monate, nachdem Lena eiskalt von ihrem Freund Vincent abserviert wird, begegnet sie ihm auf einer Kunstausstellung wieder. Mittlerweile ist dieser mit der bildhübschen und sehr intelligenten Natascha Stein verlobt.
Was Vincent nicht weiß – Lena hat zwischenzeitlich Zwillinge von ihm bekommen. Den Brief, in dem sie ihm mitteilt, dass sie schwanger ist, hat er noch ungeöffnet in der Schublade liegen. Auch alle anderen Kontaktversuche von Lena hat er blockiert.
Vincent ist hochintelligent und möchte seine Gene mit seinesgleichen weitervererben. Wird er noch rechtzeitig erkennen, dass es im Leben nicht nur auf den IQ ankommt, sondern auch und vor allem Liebe das Wichtigste ist?
Die Autorin schafft es mit ihrer flüssigen einnehmenden Schreibweise den Leser sofort in ihren Bann zu ziehen. Bereits nach den ersten Seiten konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und habe sowohl mit Lena als auch mit Vincent mitgefiebert. Durch den Perspektivwechsel zwischen den beiden Protagonisten konnte man in deren Gedanken- und Gefühlswelt tief eintauchen und die Geschichte war authentisch und nachvollziehbar.
Auch Rückblenden in die Vergangenheit – hier vor allem in die Kindheit von Vincent – lassen die Handlungen der Hauptpersonen in einem anderen Licht erscheinen.
Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung der Charaktere und die damit verbundene Botschaft der Lektüre.
Jeder Mensch hat unabhängig von seinem IQ ein besonderes Talent, dass es zu entdecken gilt. Niemand sollte auf seine vermeintliche Schwäche reduziert werden.
Auch die zahlreichen Nebencharaktere haben für mich das Buch noch sympathischer gemacht – so z.B. Lena´s Bruder Joe, der immer Hilfe in der Not geboten hat oder der kreative Emil. Aber auch Natascha und Paul, die es geschafft haben, dass mir beim Lesen fast der Kragen geplatzt ist.
So war ich von Beginn bis Ende beim Lesen mitten in der Handlung und die Seiten flogen nur so dahin.
Fazit:
Der Autorin ist hier eine sehr emotionale Liebesgeschichte gelungen, in der es auch um das Zurückgewinnen von Vertrauen geht und der Mensch in all seinen Facetten im Vordergrund steht.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Absolut verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 19.05.2022
Über Carl reden wir morgen
Taschler, Judith W.

Über Carl reden wir morgen


sehr gut

„Über Carl reden wir morgen“ ist ein Roman aus der Feder von Judith W. Taschler.
Über mehrere Generationen hinweg wird die Familie Brugger durch ihren Alltag begleitet. Die Familie lebt im Mühlviertel in Österreich und betreibt eine eigene Hofmühle.
Entgegen des Titels beginnt die Geschichte bereits weit vor der Geburt von Carl bei dessen Großvater Anfang des 19. Jahrhunderts.
Geschichtliche Ereignisse wie die Revolution 1848/49 sowie der 1. Weltkrieg werden geschickt eingebaut.
Der Schreibstil der Autorin ist außergewöhnlich und ich musste mich zunächst daran gewöhnen, dass man immer wieder Fakten vorgesetzt bekommt, die erst im Laufe der Geschichte näher erläutert werden. Im Laufe des Buches habe ich jedoch Gefallen an dieser Art der Erzählung gefunden. Man konnte sich immer darauf verlassen, dass noch eine Aufklärung folgt und dieses Vorziehen hat bei mir die Spannung und Neugier immer aufrecht gehalten.
Durch einen ständigen Perspektivwechsel lernt man jedes Mitglied der Familie näher kennen. Teilweise war mir der Wechsel etwas zu schnell, sodass mir zu einigen Personen der persönliche Bezug gefehlt hat. Am Anfang hatte ich auch Probleme mit der Menge der Personen und deren Beziehungen untereinander. Dies hat sich jedoch im Laufe der Lektüre gelegt.
Der Autorin ist es gelungen, dass man einen sehr guten Einblick in das damalige Leben auf dem Land, die Rolle der Frau sowie die langsamen Veränderungen in der Gesellschaft erhalten konnte. Auch das verheißungsvolle Amerika spielte immer wieder eine Rolle.
Durch die bildhafte Erzählweise hatte ich immer das Gefühl, selber im Mühlviertel, mit Carl im Krieg oder mit Eugen in Amerika zu sein.
Sehr gelungen fand ich außerdem, dass es immer wieder für mich überraschende Wendungen im Buch gab.
Das Ende ist offen gehalten und lässt eine Fortsetzung vermuten, die ich auf jeden Fall lesen möchte.
Das Buch ist eine sehr gelungene Familiengeschichte über einen Zeitraum von 100 Jahren hinweg, die mich in ihren Bann gezogen hat und von mir eine klare Leseempfehlung erhält.

Bewertung vom 13.05.2022
Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
Storesang, Joner

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist


sehr gut

„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages wird die scheinbare Familienidylle jedoch komplett aus den Fugen gehoben, als ihr Ehemann Daniel spurlos verschwindet und kurz darauf sie und die Kinder von zwielichtigen Gestalten verfolgt werden.
Auf der Suche nach dem Verbleib ihres Ehemannes muss Eva erkennen, dass dieser ein Doppelleben geführt hat und nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in die skrupellosen Machenschaften der russischen Mafia hineinmanövriert hat – eine Welt voller Korruption, Verrat, Gewalt und Angst, in der Menschenleben nichts bedeuten.
Das Buch ist von Anfang an sehr spannend angelegt. Man wird als Leser sofort in die Situation hineingeworfen und bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wer gut und böse ist und wem Eva und die Kinder vertrauen können.
Eva Bellheim als Hauptprotagonistin ist hierbei sehr gut beschrieben. Man kann ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie kämpft wie eine Löwin um ihre Kinder und wächst dabei immer wieder über sich hinaus. Manche Szenen kamen mir hier zwar übertrieben vor, waren aber im Zusammenhang gesehen sehr gut gewählt. Situationen wurden schonungslos umschrieben und somit sehr intensiv erlebt.
Die Kinder sind ebenfalls sehr authentisch dargestellt und man kann sich gerade als Mutter sehr gut in diese Situation hineinversetzen. Immer wieder habe ich mich gefragt, was ich tun würde.
Sehr gelungen fand ich, dass durch die gesamte Lektüre immer wieder neue Geheimnisse ans Licht kamen und so dem ganzen Geschehen eine neue Wendung gegeben haben, die man nicht erwartet hat.
Der Schreibstil ist dabei gut zu lesen. Allerdings ist es für mich kein Buch für Zwischendurch gewesen. Aufgrund zahlreicher Verwicklungen musste ich mich sehr konzentrieren, um die Zusammenhänge nicht zu verpassen.
Das Ende hat mir wieder gut gefallen. Es ist überraschend und offengehalten. Jeder kann seiner Fantasie hier freien Lauf lassen.
Für mich war dieses Buch sehr spannend und actionreich. Für Thriller-Fans sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 07.05.2022
Das Geschenk der Adlerin
Alge, Daniela

Das Geschenk der Adlerin


ausgezeichnet

„Das Geschenk der Adlerin“ ist ein Roman aus der Feder von Daniela Alge.
20 Jahre, nachdem die vier ehemaligen Schulfreundinnen Franziska, Linda, Susanne und Katja ihre Schulzeit zusammen im Internat verbracht haben, treffen sie sich auf Einladung von Franziska zu einer Bergwanderung wieder.
Auf der recht anstrengenden Tour bis hinauf zum Arlberg kommen zahlreiche Geheimnisse und Geschichten ans Tageslicht.
Der Autorin gelingt ein leichter fließender Einstieg. Innerhalb kurzer Zeit lernt man die vier Frauen in ihrem jetzigen Alltag kennen und kann sich ein erstes Bild von ihnen und ihrem Leben verschaffen. Doch schnell merkt man im Laufe des Lesens, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und hinter jeder Fassade eine tiefgreifende Geschichte schlummert, die einen emotional mitnimmt.
Durch die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven kann man das Buch sehr schnell und gut lesen.
Die Beschreibung der Natur in den Bergen ist bildgewaltig und weckte in mir die Lust, selber mal wieder einen Gipfel zu erklimmen und die Schönheit der Natur hautnah zu erleben.
Doch das Buch ist nicht nur eine Geschichte über Freundschaft, sondern regt auch zum Nachdenken über das eigene Leben an.
Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied und schon durch kleine Veränderungen kann man im eigenen Hier und Jetzt viel bewegen, um sein Leben neu zu gestalten und in eine andere Richtung zu lenken.
Für mich war dieses Buch sehr emotional behaftet und ich denke, dass jeder sich in einer der 4 Frauen zumindest ein Stück weit wieder erkennen kann.
Als sehr gelungen fand ich, dass die Geschichte nicht mit dem Abschluss der Bergtour ihr Ende findet, sondern man noch einen kleinen Einblick erhält, wie die 4 Freundinnen nach den intensiven gemeinsamen Momenten ihr Leben verändern.
Der Autorin ist hier wirklich eine sehr schöne Geschichte gelungen, die ich gerne weiter empfehle!

Bewertung vom 03.05.2022
Sommerleuchten / Die Hofgärtnerin Bd.2
Rosenthal, Rena

Sommerleuchten / Die Hofgärtnerin Bd.2


ausgezeichnet

„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ ist Band 2 der Hofgärtnerinnen-Saga von Rena Rosenthal. Marleene und Julius wollen sich im späten 19. Jahrhundert den Traum einer eigenen Gärtnerei erfüllen und erhalten die Möglichkeit, ein Stückchen Land zu bewirtschaften. Doch die anfängliche Euphorie wird durch zahlreiche Schwierigkeiten zunächst getrübt. Die einzige Möglichkeit, als Gärtnerei wirklich Fuß zu fassen, sehen sie darin, auf der Hamburger Gartenschau eine Auszeichnung zu erhalten und damit zur nächsten Hofgärtnerei ernannt zu werden. Doch wie sollen sie das brach liegende Land in so kurzer Zeit zu einer florierenden Gärtnerei aufbauen? Können die beiden es schaffen, sich gegen alle Widrigkeiten und skrupellose Konkurrenten durchzusetzen und dabei ihr eigenes Glück nicht aus den Augen zu verlieren?
Der Einstieg in den Roman gelingt wunderbar, auch wenn man wie ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen hat. Sofort wird man mit den Protagonisten vertraut und auch die Vorgeschichte wird kurz und bündig erklärt, sodass man einen Bezug zu den einzelnen Figuren erhält.
Der Autorin gelingt es, durch eine fließend-leichte Sprache eine Geschichte zu erzählen, bei der man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Dabei werden die Umgebung und die Geschehnisse so bildhaft beschrieben, dass ich mich gefühlt habe, als ob ich mit Marleene und Julius auf den matschigen Wiesen oder im überfüllten Bauernhaus gestanden hätte.
Die Hauptpersonen Marleene und Julius sind dabei sehr starke und sympathische Charaktere, die man sofort liebgewinnt und mit denen ich von Beginn an mitgefiebert habe. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren sind so liebevoll umschrieben, dass man an jedem Schicksal Anteil nimmt. Hier vor allem mit der sehr hilfsbereiten Nachbarin Alma oder auch dem etwas naiven Bruno.
Andere Charaktere machen im Laufe des Buches eine unheimliche Entwicklung durch, die ich gerne verfolgt habe und die ich zu Beginn nicht erwartet hätte.
Die Geschichte lebt nicht nur von den Charakteren, sondern auch von den toll beschriebenen Umständen der damaligen Zeit – alte Bräuche, das Leben und die Arbeit der Menschen in der Arbeiter- sowie in der Bürgerklasse sowie insbesondere die immer mehr auflebende Frauenbewegung haben mich fasziniert und mich dazu bewogen, mich in dieser Hinsicht mehr zu informieren.
Zum Ende hin wird das Ganze dann nochmal richtig spannend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und viele Handlungsstränge haben Potential, im nächsten Band zu weiteren Geschichten ausgebaut zu werden. Hierauf freue ich mich jetzt schon.
Dieses Buch war für mich schon jetzt ein Highlight des Jahres und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.
Ein absolutes Wohlfühlbuch für tolle Lesestunden!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2022
Die Wogen des Schicksals
Kaml, Sylvia

Die Wogen des Schicksals


ausgezeichnet

„Die Wogen des Schicksals“ ist der 1. Teil der Preston-Saga aus der Feder von Sylvia Kaml.
Ende des 18. Jahrhunderts wächst Liliana Preston behütet als uneheliches Kind auf dem Landgut ihrer Tante in Wiltshire auf.
Eines Tages taucht jedoch ihr Vater wieder auf, der inzwischen zu einem angesehenen Kapitän einer großen Fregatte geworden ist und seine Tochter zu Besuch auf seinem Schiff einlädt.
Aufgrund eines brutalen Zwischenfalls gerät Liliana in die Fänge von Piraten, aus denen sie durch den jungen und attraktiven Kapitän Finlay Clark errettet wird.
Für Liliana beginnt ein großes Abenteuer auf See, welches nicht nur unerwartete Gefühle in ihr erweckt, sondern auch mit Gefahren verbunden ist.
Bereits das Cover des Buches lässt die Sehnsucht nach dem Meer und fremder Landschaften im Leser erblühen und macht Lust, dieses Buch zu lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig-leicht zu lesen und lässt einen durch bildhafte Beschreibungen sowohl die Atmosphäre auf einem großen Schiff, das Miteinander der Mannschaft als auch die ungewöhnlichen Landschaften in der Südsee hautnah spüren.
Durch wechselnde Perspektiven bekommt man einen Einblick in die Gefühlswelt und Beweggründe aller Protagonisten.
Sehr gelungen fand ich dabei, dass auch der Blick in die Vergangenheit Stück für Stück Geheimnisse gelüftet hat und das Verhalten der Personen untereinander damit verständlicher wurde.
Die Charaktere sind dabei vielschichtig und mir allesamt ans Herz gewachsen.
Neben ganz viel Charme einer Piratengeschichte wurden auch damals wichtige historische Themen wie die Unabhängigkeit Amerikas oder der Sklavenhandel nicht außer Acht gelassen.
Die Romantik kommt ebenfalls trotz rauer See und harter Seemänner keinesfalls zu kurz.
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein absolut gelungener Auftakt zu hoffentlich noch vielen weiteren Bänden. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren auf hoher See mit ganz viel Romantik und Spannung.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 19.04.2022
Sowas wie Sommer, sowas wie Glück
Villadsen, Lise

Sowas wie Sommer, sowas wie Glück


ausgezeichnet

„Sowas wie Sommer sowas wie Glück“ ist ein Roman aus der Feder von Lisa Villadsen, der sich auf tiefberührende Weise dem Thema Angststörung widmet.
Dieses Buch befasst sich mit einem Thema, was sehr häufig in den Hintergrund rückt und totgeschwiegen wird. Eine psychische Erkrankung können Außenstehende nicht sehen. Somit fehlt auch oftmals das Verständnis dafür.
Die 17-jährige Astrid lebt in einer Familie, die sich nur noch um dieses Thema dreht, denn ihre zwei Jahre ältere Schwester Cecilie ist an einer Angststörung erkrankt.
Astrid möchte eigentlich den Sommer nutzen, um mit ihrem besten Freund eine Interrail-Tour durch Europa zu unternehmen, die Ferien und die erste Liebe zu genießen, doch ihre große Schwester Cecilie wartet immer zu Hause auf sie, denn Astrid ist ihre wichtigste Bezugsperson. Sie steht ihr bei, wenn es ihr richtig schlecht geht, sie lernt mit ihr für die Prüfungen. Darf Astrid glücklich sein und den Sommer genießen, während ihre große Schwester nie das Haus verlässt und mit Ängsten kämpft?
Die Autorin schafft es von der ersten Seite an, den Leser in das Leben der betroffenen Familie zu ziehen. Sehr authentisch werden die Eltern, Cecilie und in erster Linie Astrid mit all ihren Gefühlen dargestellt.
Hierbei finde ich es sehr gelungen, dass eben nicht die Person mit der psychischen Erkrankung im Mittelpunkt des Geschehens steht, sondern eine enge Angehörige. So wird ganz deutlich, wie schwierig diese Situation für Familienmitglieder ist.
Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, mir zieht es die Brust zusammen vor Mitgefühl. Der emotionale Druck, die innere Zerrissenheit, aber auch die Wut, die Astrid empfindet, werden so deutlich, dass man sich dem Ganzen kaum entziehen kann.
Gleichzeitig bekommt man auch einen Einblick davon, wie Astrid versucht, ein normaler Teenager zu sein – mit Plänen für die Ferien, mit der ersten Liebe, mit Prüfungsstress usw. All diese Erfahrungen werden jedoch immer wieder begleitet von der psychischen Erkrankung ihrer Schwester.
Wie kann Astrid es schaffen, erwachsen zu werden, wenn gleichzeitig dieser enorme emotionale Druck auf ihr lastet? Wie kann Astrid ihrer großen Schwester helfen, ohne sich selbst dabei zu verlieren?
Andere Personen werden dabei nur am Rande erwähnt, nicht tiefergehender beleuchtet. Für mich war das jedoch kein Manko, da es für die Botschaft der Geschichte nicht wirklich wichtig war.
Fazit:
Die Thematik wurde sehr sensibel beschrieben. Es regt zum Nachdenken an und verdeutlicht, dass eine psychische Erkrankung häufig nicht nur den Betroffenen stark beeinträchtigt, sondern auch die gesamte Familie.
Das Ende des Buches lässt jedoch Hoffnung darauf entstehen, dass die Familie einen Weg aus der Dunkelheit findet und die Sonne bald für alle wieder heller strahlen wird.
Eine sehr gelungene Lektüre, die es absolut lohnt, gelesen zu werden!