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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2021
Winterwunderglitzern
Toffolo, Georgia

Winterwunderglitzern


sehr gut

Auf den ersten Seiten hat es mich ziemlich überrascht, dass zwei Erzählperspektiven genutzt wurden. Ich bin davon ausgegangen, dass Victoria durchweg die Hauptperson ist und man aus ihrer Sichtweise jegliche Situationen miterlebt. Stattdessen hat auch Oliver den Platz erhalten, um sich auszudrücken und man erhält damit nicht nur die Möglichkeit, ihn besser kennenzulernen, sondern auch, dass man Victoria in einem anderen Licht sehen kann und die Geschichte einen größeren Eindruck hinterlässt. Sie erweist sich auf den ersten Seiten deutlich vielseitiger, als ich anfangs gedacht hätte, was an sich ganz nett ist. Trotzdem musste ich mich an die Perspektiven gewöhnen und ich finde, dass die Erzählung nicht ganz rund und einladend beginnt. Ich mag die Ausgangssituation nicht wirklich, zudem hatte ich durch den ersten Auftritt Olivers einen nicht so guten Eindruck von ihm erhalten und ich hatte das Gefühl, dass man als Leser zu wenige Informationen erhält. Diese wurden dann erst etwas später präsentiert, trotzdem hätte ich es gut gefunden, wenn man sie gleich am Anfang erfahren hätte. Einfach, um mehr über die Figuren zu wissen und um einen ruhigeren Start in die Geschichte zu geben anstatt diese mit einem so merkwürdigen Moment zu beginnen.
Irgendwann kam dann auch der Punkt, an dem ich mich mit den Personen ein wenig vertraut gemacht habe, ich mich auf die Perspektiven einlassen konnte und die Sprache sich hat flüssig lesen lassen. Das ist nach vielleicht 50 – 75 Seiten geschehen, danach konnte ich der Geschichte leicht und locker folgen und mir war es möglich, beim Lesen abzuschalten und in die Erzählung einzutauchen. Ich mochte die lockere Stimmung im Buch, die kleinen Scherze, die die Figuren gemacht haben und den leichten Umgang, den sie führen. Es hat Spaß gemacht, dies zu lesen und zu verstehen, weshalb sich die Protagonisten sympathisch sind und gegen wen sie Abneigungen hegen.
Mich hat es gestört, dass zu häufig von der körperlichen Anziehung zwischen Victoria und Oliver die Rede war. Sie sind beide als unglaublich attraktiv gezeichnet und die häufigen Erwähnungen ihres Äußeren tauchen zu wiederholend auf und hinterlassen einen oberflächlichen Eindruck. Dabei ist gerade Victoria eigentlich ein recht bodenständiger und bescheidener Charakter, der viel Empathie besitzt und mit einem freundlichen und sympathischen Wesen ausgestattet ist. Von daher empfinde ich es als absolut nicht passend, dass so häufig über ihr makelloses Aussehen oder die körperliche Anziehung der zwei Figuren die Rede ist. Das hat der Geschichte den Charme genommen und ist mein großer Kritikpunkt an dem Werk. Von mir aus können beide sehr schöne Menschen sein, allerdings sollte der Mittelpunkt ihrer Darstellung eher ihr Charakter sein, durch den sie glänzen!
Allerdings hatte ich mir mehr auf der Ebene der Weihnachtszeit mehr erwartet. Ich finde, dass solche Stimmungen sehr rar gesät sind, meist ist es irgendwie nicht wirklich von Bedeutung, zu welcher Jahreszeit die Ereignisse spielen, weil es so wenige Bezüge zu Weihnachten gibt. Im Grunde wird die größte Assoziation mit dem Schnee gegeben, der im Roman sehr üppig vorhanden ist, ansonsten werden weder anhand von Dekorationen, noch von Speisen oder von Düften bestimmte Stimmungen an den Leser übertragen. Das finde ich wirklich schade, in diesem Punkt hatte ich mir sehr viel mehr erwartet!

Fazit
Die Idee des Romans gefällt mir sehr gut, ich finde die Umsetzung auch meist gelungen, denke aber, dass noch nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft wurde. Ich habe die Geschichte gern gelesen, habe mich dabei gut unterhalten gefühlt und finde, dass sie im Grunde schon ziemlich realistisch und lebendig daherkommt. Mir hat die Sprache richtig gut gefallen, es gibt tolle Settings und auch eine schöne Stimmung, die die Protagonisten ausstrahlen. Zudem finde ich, dass Victoria eine sehr angenehme Person ist, die ich gern noch besser kennengelernt hätte. Aber leider gibt es halt auch ein paar Aspekte, die meines Er

Bewertung vom 28.12.2021
Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1
Prange, Peter

Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1


gut

Der Einstieg in den Roman ist gelungen. Er ist abwechslungsreich und gut, man erhält ausreichend Platz, um sich mit den Figuren vertraut zu machen, erste Eigenarten festzustellen und sich an die Ausgangssituation zu gewöhnen. Ich finde, dass ein guter Start geboten wird, um den Leser bei Laune zu halten und um das Interesse an der weiteren Handlung zu wecken. Aus diesem Grund habe ich mich auf das Weiterlesen gefreut und war ziemlich überzeugt davon, dass die Geschichte so ansprechend weitergehen wird.
Anfangs hat mir die Sprache wirklich gut gefallen und ich habe darin definitiv das Potenzial gesehen, dass sie mich auch im Weiteren fesseln kann. Längere Zeit hatte es auch genau den Eindruck, ich bin recht gut mit dem Lesen vorangekommen und finde, dass sich die Ereignisse auf eine gute und interessante Weise entwickelt haben. Häufig sind Situationen aufgetreten, die nicht vorhersehbar waren und ich mochte die zahlreichen Eigenarten der Figuren und wie lebendig die Dialoge ausgefallen sind. Ich habe das Buch gern in die Hand genommen und hatte die ersten rund dreihundert Seiten innerhalb kurzer Zeit ausgelesen gehabt. Danach ging es leider nicht mehr so flott voran. Mich konnte die Geschichte nicht mehr wirklich fesseln, manche Eigenheiten der Protagonisten sind zu wiederholend aufgetreten und haben mich mit der Zeit gestört. Es traten schließlich immer mal kleine Längen auf und ich finde, der Roman hat die anfängliche Lebendigkeit verloren und damit ist auch leider mein Interesse an der Geschichte ein wenig geschrumpft. Klar wollte ich noch wissen, wie es weitergehen wird. Allerdings habe ich ab knapp der Hälfte des Buches nicht mehr mit so viel Hingabe gelesen und habe beim Lesen öfters eine Pause gemacht. Das hat letztendlich dazu geführt, dass ich für den gesamten Roman fast vierzehn Tage benötigt habe, bis ich die Lektüre beendet hatte...
Ich finde, dass sich das Buch sehr gestreckt hat. Zum einen bin ich kaum zum Lesen gekommen, weil mir die Zeit gefehlt hat. Zum anderen konnte mich die Handlung nie richtig fesseln, sodass ich das Bedürfnis verspürt hätte, weiterlesen zu wollen. Die Geschichte war durchweg nett, aber sie ist mir zu langatmig und üppig ausgefallen, einige Szenen hätten gekürzt werden können und mir hat die zwischenmenschliche Ebene von Rahel und Tino nicht so wirklich gefallen. Ich habe die Beiden viel lieber als einzelne Individuen gesehen und mochte jene Szene gar nicht, wo sie zusammentreffen. Dann haben sie irgendwie ihre Einzigartigkeit verloren, sie haben meines Empfindens nach nicht recht zusammengepasst und sich charakterlich anders verhalten als normalerweise. Ich bin mit ihnen durchweg nicht warm geworden und finde, dass sie teilweise auch ein wenig an den Längen Schuld sind.
Zudem sind mir doch ein paar zu viele Erzählperspektiven vorhanden. An sich mag ich es immer gern, wenn man größere und abwechslungsreiche Einblicke auf verschiedene Situationen erhält. Allerdings waren mir hier zu viele davon vorhanden, zudem habe ich mich manchmal gefragt, welchen Sinn sie haben, welcher erst mit zunehmender Handlung deutlich wird und selbst dann für mich nicht immer von Bedeutung ist.
Man merkt deutlich, dass der Autor genau weiß, wovon er spricht. Es gibt unglaublich viele historische Informationen, die in einem guten Kontext präsentiert werden und den Leser einen runden Blick auf die Handlungszeit bieten. Dies fängt bei den zahlreichen historischen Persönlichkeiten an, erstreckt sich über die Politik und das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Ufa. Man erlebt hautnah mit, wie die Firma entsteht und welchen Problemen sie sich stellen muss / welche Erfolge sie feiert. Das ist ein großer Pluspunkt des Buches und ich mag es, wie dieses Stück Historie dargestellt wird.

Fazit
Schon bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, hatte ich einige Erwartungen. Nicht nur aufgrund des Namen des Autors, sondern auch, weil ich durchweg positive Meinungen gesehen hatte. Und vielleicht ist auch dies ein Grund, wes

Bewertung vom 19.12.2021
Die Sonnenwächterin
Lunde, Maja

Die Sonnenwächterin


ausgezeichnet

Als ersten Punkt möchte ich unbedingt die unglaublich schönen, detaillierten und liebevollen Illustrationen benennen. Ich finde, dass diese den ganz großen Charme des Buches ausmachen, ich habe mich auf jede neue Seite und damit auf jede neue Zeichnung gefreut. Nach dem Beenden der Geschichte habe ich mir die ganzen knapp 208 Seiten nochmals ganz genau angeschaut, die Erzählung auf diese Weise Revue passieren lassen und jedes Detail aufgezogen. Es ist einfach nur toll, wie gut die Illustrationen mit den Ereignissen harmonieren, wie beides perfekt aufeinander abgestimmt ist und wie somit etwas so rundes und schönes entsteht!
Jede einzelne Zeichnung ist mir vielen Details ausgestattet, ich mag den Zeichenstil von Lisa Aisato unheimlich gern und finde, dass sie dem Buch, vor allem aber den Figuren noch mehr Charakter und Lebendigkeit verleihen.
Im Grunde wurde die Sprache auf einem recht einfachen Niveau gehalten. Sie wurde an eine jüngere Zielgruppe angepasst und lässt sich daher leicht lesen. Jegliche Situationen sind gut umschrieben, häufig kann man die einzelnen Szenen auch ein wenig mit den Sinnen wahrnehmen und natürlich helfen die Illustrationen sehr dabei, dass die Geschichte so lebendig und bildhaft wirkt.
Mir hat es besonders gut gefallen, wie in die Erzählung immer wieder viel Tiefe hineingebracht wurde. Sei es, dass man nah miterlebt, wie sich die Natur wandelt und wie wichtig es ist, dass man über den Klimaschutz nachdenkt und sein Möglichstes tut, um einen eigenen Beitrag zu lesen. Wie wichtig es ist, die Natur zu achten, sie zu ehren und zu erhalten. Oder wie gut es tut, die Nähe von geliebten Menschen zu haben und offen über jegliche Themen zu reden.
Schon vorab konnte ich mir vorstellen, wie die Geschichte enden wird. Diese Erwartungshaltung hat sich bereits nach wenigen Seiten festgesetzt und alles andere hätte mich unglaublich überrascht. Trotzdem wurde die Erzählung an keiner Stelle des Buches langweilig, immer wieder gibt es Momente, die ich so nicht erwartet hätte und die im Gesamten betrachtet viel Sinn machen. Ich mag es, dass man einschätzen kann, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, aber man nicht weiß, wie der Weg dahin aussehen wird. Ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht und letztendlich habe ich knapp einen Tag für die Lektüre benötigt. Und danach war ich lange Zeit nicht dazu bereit, schon mit dem Buch abzuschließen!
Und obwohl ich flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin und mir die Geschichte auch wirklich gut gefallen hat, hat mir doch noch ein Punkt gefehlt, der das Buch vollkommen und zu einem Highlight macht. Ich kann selbst nicht exakt benennen, was das sein könnte, ich habe die Erzählung unheimlich gern gelesen und mich hat sie nicht losgelassen. Allerdings hatte ich doch ein wenig höhere Erwartungen, ich hatte mir einem Buch gerechnet, welches mich ebenso von den Socken haut, wie es vor einigen Jahren bei dem ersten Band des Jahreszeitenquartetts der Fall war...
Ein bisschen mehr im Mittelpunkt steht Lilja. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte und ich finde, dass man ihren Charakter dadurch am besten kennenlernt, weil man oft etwas über ihre Gedanken und Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche erfährt. Das kommt ihrem Wesen zugute und ich finde es interessant, wie sie aufgrund ihres recht reifen Auftretens und ihren Handlungen älter wirkt, als sie eigentlich ist. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich finde, dass Lilja ein bisschen zu intelligent und altklug, zu erwachsen auftritt. Zwar kann ich das noch insofern nachvollziehen, dass sie aufgrund der Lebensumstände schneller reifer und selbstständiger geworden ist. Aber mir wird darauf nicht genügend eingegangen und diesen Punkt empfand ich als nicht ganz rund und komplett durchdacht.

Fazit
Ich habe gerade mal geschaut und bisher gibt es durchweg positive Meinungen zu der Geschichte. Im Grunde kann ich mich diesen anschließen, auch mir hat das Buch richtig gut gefallen, die Erzählung ist sehr schön und regt

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2021
Geheime Wünsche / Die Kaffeehaus-Saga Bd.3
Lacrosse, Marie

Geheime Wünsche / Die Kaffeehaus-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an konnte mich die Sprache überzeugen. Ich finde, dass sie den Leser ganz wunderbar durch die Handlung führt, immer wieder gibt es ausführliche Beschreibungen verschiedener Objekte, Momente und Themen, sodass man das Gelesene auf Anhieb verstehen und aufnehmen kann. Die Szenen sind realistisch und lebendig beschrieben, sie geben nicht nur einen schönen Überblick über die gesamte Handlung, sondern auch über die Handlungszeit. Man kann sich über das Lebensgefühl, über Vorlieben der Bevölkerung, über die Kultur und über die Gesellschaft allgemein einen guten Eindruck machen. Es wird einfach ein durch und durch rundes, stimmiges und verständliches Bild geschaffen, welches die Reihe wunderbar abrundet und ein schönes Ende bietet!
Auch diesmal gibt es wieder mehrere Erzählperspektiven, aus denen die Ereignisse geschildert sind. Dabei stehen Sophie und Richard im Vordergrund, immer wieder wechselnd geben sie Informationen über ihre Erlebnisse und Gedanken wieder und es entsteht eine schöne Abwechslung.
Zudem ist es sehr hilfreich, dass es häufig Informationen über das Gefühlsleben und die Gedanken der Figuren gibt. Dadurch kann man viele Aussagen und Handlungen besser verstehen und es ist möglich, zu ihnen eher eine Bindung aufzubauen. Außerdem kann man verschiedene Personen aus unterschiedlichen Sichtweisen erleben und dadurch erhält man ein besseres Gespür dafür, wie diese ticken und welche Eigenheiten sie besitzen.
Es ist Spannung im Buch vorhanden. Auf jeden Fall. Allerdings finde ich, dass diese sich leider als etwas einseitig erweist. Für mich gab es lediglich einen Punkt, den ich als spannend empfand und wo ich absolut nicht benennen konnte, wie sich die Ereignisse entwickeln könnten. Nur die Thematik rund im einen Saboteur, der dem Kaffeehaus schaden will, hat für mich immer wieder Spannung und Überraschungen mit sich gebracht, ansonsten fand ich häufig, dass die Geschichte sehr ruhig und entspannt erzählt wurde. Ich mochte es zwar, dass es nie zu viel Drama gab und dadurch eine gewisse Authentizität einherging, allerdings war es mir ein bisschen zu wenig und ich fand diesmal leider, dass ab und an einige Längen entstanden sind, die durchaus hätten vermieden werden können. Vielleicht sogar durch Kürzungen einzelner Abschnitte...
Man kann schon nach wenigen Seiten erahnen, wie viel Recherche in dem Werk steckt. Es gibt unglaublich viele Bezüge zu der Historie, die in vielfältiger Weise zum Ausdruck kommen. Sei es über die Mode, über die Gesellschaft, das Kaiserpaar oder die Armee: es werden unzählige Themen angeschnitten und näher erläutert. Beim Lesen ist vor meinen Augen ein richtig authentisches und lebendiges Bild entstanden und es ist spannend, mehr über die damalige Zeit und ihre Hintergründe zu erfahren.

Fazit
Ich finde, dass die Kaffeehaus-Saga ein rundes und schönes Ende erhalten hat. Ich bin im Grunde mit den Ereignissen der Geschichte zufrieden, ich wurde gut unterhalten und hatte schöne Lesestunden mit dem Buch. Besonders gut hat es mir diesmal wieder gefallen, wie akribisch die Recherche vonseiten der Autorin ausgefallen ist und wie sie es schafft, längst vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen.
Nichtsdestotrotz gibt es für mich leider so ein-zwei Punkte, die nicht ganz rund sind und bei denen ich mir etwas mehr erhofft hatte. Vor allem bei der Spannung hat mir etwas gefehlt und ich finde, dass mich die Geschichte nicht so sehr mitgerissen hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Deshalb gibt es von mir eine 4,5 Sterne Bewertung und eine große Leseempfehlung für die gesamte Saga! Trotz allem hat mir diese gut gefallen und ich freue mich auf neue Projekte von Marie Lacrosse!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 04.12.2021
Der Weihnachtskater Bd.1
Schweizer, Elke

Der Weihnachtskater Bd.1


sehr gut

Auf Anhieb hat mir die Sprache richtig gut gefallen. Sie lässt sich durchweg flüssig lesen, es gibt schöne Umschreibungen der Situationen und aus jedem Satz lässt sich eine Natürlichkeit herauslesen, die sehr angenehm ist. Man merkt einfach, dass sowohl bei den Figuren, als auch bei dem Setting nicht versucht wurde, etwas perfektes zu schaffen, sondern jeder Ort und jede Person ihre Ecken und Kanten hat. Dadurch wirken viele Momente wie aus dem Leben gegriffen und mir ist es leicht gefallen, zu den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.
Ein allwissender Erzähler versteht es, die Ereignisse anschaulich darzustellen und dabei die Entwicklungen der Figuren zu zeigen. Er verfolgt dabei durchweg Laura und zeigt nicht nur, wie ihr Leben aussieht und sich verändert, sondern auch, wie die Gefühle verschiedener Personen aussehen. Sowohl von Laura, als auch den Kindern erhält man immer wieder kleine Einblicke in ihr Wesen und kann dadurch schauen, was sie fühlen und denken, welche Sorgen und Hoffnungen sie haben. Das hat mir richtig gut gefallen und es hat auch dabei geholfen, dass ich die einzelnen Protagonisten als so lebendig und sympathisch wahrgenommen habe!
Ich mag die Figuren gern. Sie treten meist sympathisch auf, zeigen Ecken und Kanten und machen auch mal Fehler. Dadurch wirken sie sehr menschlich und lebendig und das macht es leichter, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Sowohl Laura, als auch die drei Kinder wurden besonders stark beschrieben und im Verlauf der Handlung lernt man sie am besten kennen. Ich finde, dass bei ihnen schöne Zeichnungen vorliegen, man kann gut nachvollziehen, wie sie denken und fühlen und wie ihr Innenleben ausschaut. Dazu gibt es gute Einblicke und es sind sehr angenehme Charaktere, die ich gerne begleitet habe.
Auch die restlichen Figuren haben solide Beschreibungen erhalten, wenngleich man bei ihnen nur sehr selten etwas davon erfährt, wie sie sonst ticken. Hier gibt es eher einen etwas oberflächlicheren Blick, was ich vollkommen in Ordnung finde. Man merkt, dass der Fokus auf anderen Personen liegt.
Lediglich der neue Nachbar ist eine sehr merkwürdiger Charakter. Was an sich auch gut ist, allerdings finde ich, dass er irgendwie einen Hauch zu schwach und kühl auftritt. Ihm hätte es gut getan, wenn seiner Figur mehr Leben, aber auch mehr Eigenarten hinzugefügt worden wären.
Und obwohl mir die Geschichte eigentlich wirklich gut gefallen hat, habe ich doch drei Kritikpunkte. Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass Lauras Karriere eine deutlich kleinere Rolle einnimmt. Ich finde, dass manche Beschreibungen und Aussagen dazu zu viel waren und für die Geschichte an sich nicht nötig waren. Dafür hätte es mir besser gefallen, wenn der Kater Kasimir, sowie die Weihnachtszeit mehr Raum eingenommen hätten. Ich finde, dass diese beiden Punkte ein wenig zu kurz kommen, vor allem, weil sie vereint den Titel bilden und man dadurch, aber auch aufgrund der Inhaltsangabe, mit einer Erzählung rechnet, die vor allem im Dezember spielt und bei der der Kater noch mehr im Mittelpunkt steht.
Außerdem finde ich, dass das Ende sehr fix herbeigeführt wurde. Plötzlich ist die Weihnachtszeit angebrochen, der Dezember vergeht wie im Flug, die Geschichte findet ein schnelles Ende. Es wurden zwar alle offenen Fragen geklärt und es liegt ein runder Abschluss vor, allerdings bin ich damit nicht vollkommen glücklich. Schließlich habe ich die ganze Erzählung über gewartet, dass diese magische Vorweihnachtszeit beginnt und dann erlebt man davon im Buch nicht sonderlich viel mit. Auch hier hatte ich aufgrund des Titels andere Erwartungen!

Fazit
Im Großen und Ganzen betrachtet liegt eine schöne und liebevoll gestaltete Geschichte vor. Ich mag die Grundidee des Buches unheimlich gern und finde, dass zu weiten Teilen eine schöne und stimmige Umsetzung dessen gelungen ist. Sowohl die Sprache, als auch die Settings oder vielen Einblicke in Gedanken und Gefühle der Protagonisten haben mir wirklich gut gefallen und sie hinterlassen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2021
Die Frauen aus der Marktgasse / Atelier Rosen Bd.1
Lamballe, Marie

Die Frauen aus der Marktgasse / Atelier Rosen Bd.1


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an hat mir die Sprache gut gefallen. Sie lässt sich einfach und locker lesen und es gibt bildhafte Beschreibungen jeglicher Situationen. Vor allem die Settings konnte ich mir problemlos und sehr farbenreich vorstellen und ich mag es, wie sie teilweise mit Stimmungen verbunden sind. Auch die Figuren erhalten eine schöne erste Charakterzeichnung, die sich mit fortschreitender Handlung immer mehr erweitert, sodass man am Ende einen runden und umfassenden Eindruck ihrer Person erhält.
In die häufig recht einfach gehaltene Sprache werden immer wieder kleine historische Hintergründe gemischt. Anhand des Reisens, der Gesellschaft und den gängigen Konventionen oder über das Gebaren des Kurfürsten erhält man allerhand Informationen, die ein interessantes Bild der Handlungszeit zeichnen.
Mir hat es lediglich ein wenig gefehlt, dass man nicht noch mehr über das Dasein als Putzmacherin erfährt. Es gibt zu diesem Thema immer wieder einige Fakten und Hintergründe, die ein erstes Abbild zeichnen, für mich hätte dieses Thema gern noch weiter in die Tiefe gehen können. Wo kauft Charlotte Rosen ihre Stoffe ein, wie setzt sie die Preise fest oder wie genau wird ein Hut hergestellt? Das sind so einige Punkte, zu denen es gern noch mehr Informationen hätte geben können!
Ich hätte mir gewünscht, dass häufiger eine Angabe zur Zeit vorhanden gewesen wäre. Dies kann man höchstens durch den Verlauf der Jahreszeiten bestimmen, ansonsten gibt es dazu leider keine richtigen Informationen. Ich hätte es wirklich gut gefunden, wenn es dazu wenigstens vor dem Beginn neuer Kapitel eine kleine Angabe, wenigstens den Monat und das Jahr gegeben hätte. So war es mir nur sehr schwer möglich, irgendwann bei fortgeschrittener Handlung zu bestimmen, wo man sich zeitlich gerade befindet. Und auch nach dem Beenden des Buches kann ich dazu nicht so wirklich eine Angabe darüber machen, was ich sehr schade finde.
Für meinen Geschmack gestaltet sich die Geschichte als abwechslungsreich und häufig auch spannend. Es gibt immer wieder Wendungen, die nicht vorhersehbar sind und die damit stetig neuen Schwung in die Handlung bringen. Zudem gibt es immer wieder Andeutungen auf Geheimnisse und mögliche Enthüllungen, die natürlich ebenfalls dafür sorgen, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag und man weiterlesen will. Letztendlich habe ich rund vier – fünf Tage für die Geschichte benötigt und am Ende ist es mir schwer gefallen, vorerst damit zu leben, dass der Roman nun ausgelesen ist und ich noch ein ganzes bisschen auf die Fortsetzung warten muss. Ich habe mich in der von der Autorin erschaffenen Welt sehr wohlgefühlt und ich bin jetzt schon sehr gespannt darauf, wie das weitere Schicksal der Figuren wohl ausschauen mag!
Auch die Figuren sind meiner Meinung nach tadellos gelungen. Es hat Spaß gemacht, einen jeden einzelnen kennenzulernen und sich von ihnen ausführliche Eindrücke zu verschaffen. Dabei mochte ich es sehr, wie man manche Personen doch ein wenig anders eingeschätzt hat und wie sie erst später ihr wahres Ich zeigen. Das sorgt für Überraschungen und ich finde es gut, dass auch gleichzeitig eine Wandlung und Reifung bei den Protagonisten vonstatten gegangen ist!
Eine jede Figur hat eine schöne und umfassende Zeichnung erhalten, die einen lebendigen und greifbaren, häufig auch bodenständigen Charakter erschafft. Mir hat es besonders gefallen, dass jeder einige Eigenarten und kleine Ticks besitzt. Dadurch wirkten die Personen noch natürlicher und sie haben auf diese Weise ein schönes Alleinstellungsmerkmal erhalten.

Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass Marie Lamballe wieder eine richtig schöne Geschichte geschaffen hat! Klar bin ich mit einigen Erwartungen an den Roman herangegangen, da ich von ihr bereits ein paar Bücher kenne, die mir durchweg gut gefallen haben. Und ich kann auf jeden Fall sagen, dass diese erfüllt wurden. Ich wurde von der Geschichte gut unterhalten, sie hat sich als spannend und abwechslungsreich gestalte

Bewertung vom 30.11.2021
Glanzvolle Zeiten / Modehaus Haynbach Bd.3
Winter, Elaine

Glanzvolle Zeiten / Modehaus Haynbach Bd.3


ausgezeichnet

Bereits nach wenigen Seiten sind mir nach und nach immer mehr Geschehnisse aus dem ersten Band eingefallen, weshalb ich mich sehr schnell in der Geschichte zurechtgefunden habe und sich der Start in den Roman als sehr angenehm und locker herausgestellt hat. Es gibt auf den ersten Seiten immer wieder kleine Anmerkungen, anhand derer ein Wiedererkennen der Figuren sehr leicht ist und wo manche Handlungen aus den ersten beiden Teilen ein wenig rekapituliert werden.
Von der ersten Seite an habe ich die Ereignisse mit viel Interesse verfolgt und als ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte, habe ich nicht so schnell damit aufgehört. Irgendwie hatte die Geschichte einen wunderbar lockeren Unterton, der mich direkt angesprochen hat, der die Ereignisse auf realistische und unterhaltende Weise geschildert und sich sehr positiv auf meinen Lesefluss ausgewirkt hat. Insgesamt habe ich deshalb auch nur knapp drei Tage für die Lektüre benötigt, danach war das Buch ausgelesen und seitdem freue ich mich sehr auf den vierten Band!
Die Sprache leitet den Leser ganz wunderbar durch die Handlung. Sie ist detailreich und beschreibend, sie ist gut lesbar und teilweise in die Tiefe gehend. Man erhält nicht nur einen soliden Eindruck von der Handlungszeit und den Orten, sondern auch von den Figuren und den einzelnen Situationen. Es werden mit einfachen Worten lebendige Bilder der Szenen gezeichnet und ich mag es sehr, wie lebhaft und greifbar die meisten der Protagonisten sind.
Ich finde, dass sich die Spannung durchweg auf einem soliden Niveau befindet. Sie ist mal mehr, mal weniger spürbar und bis kurz vor dem Ende des Romans bleiben einige Fragen offen, die erst dann ausführlich geklärt werden. Natürlich gibt es einige Szenen, die aufregender gestaltet wurden und bei denen man sich über den Ausgang der Situation nicht ganz sicher sein kann. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch allerhand Abschnitte, in denen der Alltag der Figuren geschildert und wo mehr Ruhe in die Geschichte gebracht wird. Insgesamt gibt es also einen schönen Wechsel von ruhigen und spannungsreichen Momenten und diese Abwechslung ist sehr gut gelungen!
Ich finde es ein wenig schade, dass auf einige Themen nicht noch näher eingegangen wird. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass sich mehr Szenen um die Arbeit von Mabelle als Model drehen, man auch mehr über ihr Dasein als Mutter erfährt und wie sie zu dieser Rolle steht und vielleicht auch, welche Auswirkungen es auf sie und ihr Kind hat, dass Mabelle für ihren Job häufig reisen muss. Ich finde, bei solchen Thematiken fehlen ein paar Informationen und die Geschichte hätte dadurch noch mehr Tiefgang erhalten können!
Auch mit der Darstellung der Figuren bin ich vollkommen zufrieden. Es treten viele starke und interessante Personen auf, die unterschiedliche Motive haben und ihrem Charakter durchweg treu bleiben. Ich mag es sehr, wie nicht nur positiv konnotierte Protagonisten vorkommen, sondern auch einige Gegenspieler vorhanden sind. Diese bringen Schwung und einen Hauch von Spannung in die Geschichte und tun damit der gesamten Handlung sehr gut!

Fazit
Zusammenfassend ist dieser Band mein bisheriger Favorit der Reihe. Vieles, was ich in den vorherigen Teilen ein wenig bemängelt habe, konnte mich diesmal mehr überzeugen und ich bin so froh, dass ich der Saga trotz des etwas schwachen ersten Bandes treu geblieben bin. Und aus diesem Grund freue ich mich auch so sehr, dass es noch einen weiteren Teil der Modehaus Haynbach – Reihe geben wird und damit auch ein Wiedersehen mit den liebgewonnen Personen möglich ist!
Bis auf ein kleines Pünktchen konnte mich die Geschichte überzeugen, sie hat mich definitiv gut unterhalten, war teilweise ein bisschen überraschend, oft sehr ehrlich und lebendig!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 26.11.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Schon auf den ersten Seiten hat mich eine Überraschung erwartet. Ich hatte gedacht, dass die komplette Handlung ungefähr zu Kriegszeiten spielen wird und man Eva durchweg begleitet. Mit meiner zweiten Vermutung hatte ich recht, allerdings hat sich schon auf den ersten Seiten gezeigt, dass es noch einen zweiten Strang gibt, der im Jahr 2005 spielt. Hier lernt man die Rentnerin Eva kennen, man kann schauen, wie sie sich ihr Leben aufgebaut hat und wie ihre Erinnerungen an die Vergangenheit ausschauen.
Die Sprache hat mir durchweg sehr gut gefallen. Sie hat sich flüssig lesen lassen, jegliche Erklärungen sind verständlich und häufig finde ich, dass die Fantasie des Lesers gut angeregt wird um sich die Szenen bildlich vorzustellen. Durchweg werden jegliche Situationen gut beschrieben, sodass man der Handlung locker folgen kann und irgendwann auch der Punkt kommt, an dem man sich einfach fallenlassen kann und ein schöner Lesefluss entsteht!
Lange Zeit fand ich die Geschichte gut, sie ist interessant gehalten, hat mich aber nicht mitreißen können. Mir hat noch etwas gefehlt, was die Handlung spannend macht und dabei hilft, dass ich mit den Figuren besser mitfühlen kann. Lange Zeit musste ich darauf warten und dann kam endlich das letzte Drittel des Buches. Und dieses war der Hammer. Aufregend, emotional, aufwühlend und einfach rundum gelungen. So oft hatte ich auf den diesen Seiten Tränen in den Augen, musste den Roman immer mal ein bisschen weglegen, um mich wieder ein wenig zu sammeln und um mal kurz durchzuatmen. Ich habe das Ende des Buches verschlungen, mich hat die Geschichte einfach nicht mehr losgelassen und ich bin unglaublich glücklich damit, welche Wendung die Handlung plötzlich genommen hat! Sehr gelungen und ich finde es ein wenig schade, dass sich die Erzählung nicht von der ersten Seite an so emotional und mitreißend gestaltet hat!
Mit den Protagonisten bin ich komplett zufrieden. Sie haben nicht nur tolle Charaktere erhalten, sondern treten auch lebendig und lebhaft auf. Ich finde ihre Entwicklungen interessant und denke, dass ein kleines, aber gelungenes Abbild der Gesellschaft gezeigt wird. Besonders spannend war es außerdem, dass man sich nicht bei jeder Person sicher sein konnte, dass sie wirklich genau dem entspricht, was man von ihnen denkt. Sie sind sehr wandlungsfähig und schaffen es, den Leser teils in die Irre zu führen. Am Ende lernt man dann noch von jeder Figur das wahre Ich kennen und ich finde es gut, dass es eine schlüssige Aufklärung zu einigen Verhaltensweisen gibt und man schließlich ihr wahres Gesicht kennenlernen kann.

Fazit
Ich kann den Hype um den Roman definitiv verstehen. Auch ich bin von der Geschichte sehr angetan und habe das Buch mit einem sehr positiven Gesamteindruck beiseite gelegt. Ich musste mich emotional erst einmal wieder sammeln, so sehr haben mich die letzten Seiten mitgenommen. Und mein erster Impuls war es, dem Buch eine volle Fünf-Sterne-Bewertung zu geben. Aber als ich später und mit etwas Abstand darüber nachgedacht habe, war mir die Handlung zu lange Zeit nicht mitreißend genug. Sie war gut und interessant, aber ihr hat für den Hauptteil der Geschichte das gewisse Etwas gefehlt. Und daher kriegt das Buch von mir 4,5 Sterne und eine große große Leseempfehlung. Es ist eine lange Zeit her, dass mich ein Roman so berühren konnte!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 22.11.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Mit dem Lesen bin ich flott und sehr flüssig vorangekommen. Sowohl die Ereignisse, als auch die Figuren und vor allem die Sprache konnten mich sehr überzeugen. Viele Momente wurden sehr genau beschrieben und haben daher einen bildhaften Charakter erhalten, was die Szenen besonders realistisch hat werden lassen.
Die Sprache ist meist ziemlich einfach und locker gehalten, sie lässt sich gut lesen und sie bedient verschiedene Emotionen. Man kann sowohl ernste Momente gut herausfiltern und nachvollziehen, diese wurden eindrücklich und nüchtern beschrieben, sodass sie eine besonders große Wirkung hinterlassen. Aber auch fröhliche Situationen kommen zahlreich im Buch vor und zusammen mit den ersten Themen wird ein authentisches Bild des Lebens gezeichnet. Anhand der Stimmungen, aber auch den historischen Hintergründen wird die Sprache aufgewertet und sie erhält dadurch ihren ganz eigenen Reiz, der bei mir dazu geführt hat, dass ich den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Vor allem im Zusammenhang mit dem vergangenen Krieg, als auch der Geschichte der Kinderklinik, sowie einiger Krankheiten werden viele historische Hintergründe in die Handlung eingebunden. Man begleitet den Verlobten von Marlene bei seiner Tätigkeit als Arzt und der Behandlung von Soldaten und lernt dabei einiges darüber, was der Krieg mit der menschlichen Psyche anstellen kann und wie unterschiedlich die Menschen mit den Folgen dessen umgehen. Besonders auf das Letztgenannte wird stark eingegangen und ich finde diesen Blick auf die Kriegsfolgen sehr interessant.
Für meinen Geschmack besitzt die Geschichte ein sehr angenehmes Maß an Spannung. Diese wechselt sich immer mit ruhigeren Abschnitten ab, in denen nicht nur die Figuren, sondern auch der Leser durchatmen kann und einfach nur der Alltag der Personen beschrieben wird. Dadurch heben sich spannungsvollere Momente stärker hervor und bieten einige aufregendere Seiten.
Ich finde, dass eine gute Waage zwischen Ruhe und Spannung gewählt wurde, beides harmoniert gut miteinander und man erhält häufig den Platz, um eigene Vermutungen über den Fortgang der Geschichte anzustellen und zu spekulieren, wie bestimmte Situationen wohl ausgehen könnten.
Auch diesmal spielt der Großteil der Geschichte in der titelgebenden Kinderklinik Weißensee. Es gibt einige Szenen außerhalb dieses Komplexes, doch man merkt deutlich, dass die Klinik noch immer der Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist. Mir war diese noch recht gut aus dem ersten Band bekannt, nach wenigen Seiten hatte ich direkt wieder lebhafte Bilder von den Räumen, aber auch dem Gebäude an sich vor Augen und ich mag einfach die Dynamik und Bewegung, die ich mit der Klinik verbinde. Es herrscht dort eine ganz eigene, interessante Stimmung und mir gefällt es, wie natürlich dort viele Figuren auftreten. Sie zeigen in der Klinik ihre Passionen und Leidenschaften und häufig auch die Freude daran, Kindern zu helfen und ihnen bei ihrer Gesundung zuzuschauen. Das vereint viele Personen und dadurch entsteht eine schöne Energie und Tatkraft, die von den Figuren ausgeht.
Dazu gibt es noch einige Orte wie die Wohnungen einiger Protagonisten, in denen einige Szenen spielen. Auch diese konnte ich mir gut vorstellen, ihnen wurden nicht ganz so ausführliche Beschreibungen gewidmet, allerdings wird ihnen durch ihre Bewohner viel Leben eingehaucht, was mir gut gefallen hat.
Auch mit den Protagonisten bin ich absolut zufrieden. Sie haben ganz tolle und einzigartige Zeichnungen erhalten, ihre Wesen sind greifbar und ihnen wurden lebendige und authentische Attribute verliehen. Sie wurden abwechslungsreich und mit komplett unterschiedlichen Merkmalen versehen, sodass eine jede Person auf ihre Weise besonders ist und aus der Masse heraussticht. Zudem haben die Charaktere dadurch einen hohen Wiedererkennungswert, häufig sympathische und freundliche Wesen, sodass man als Leser gut eine Verbindung zu ihnen aufbauen kann.
Im Verlauf der Geschichte sind auch immer wieder kleine Entw

Bewertung vom 19.11.2021
Das Fest der Weihnachtsschwestern
Morgan, Sarah

Das Fest der Weihnachtsschwestern


ausgezeichnet

Genutzt wird eine Sprache, die einfach gehalten ist, gute Umschreibungen der Situationen, Settings und Figuren gibt und sich wunderbar flüssig lesen lässt. Daher eignet sich die Lektüre perfekt dazu, um beim Lesen abzuschalten, in die Geschichte einzutauchen und es war mir ein großes Vergnügen mir die winterliche Landschaft Schottlands vorzustellen. Ganz besonders hat es mir gefallen, wie lebendig die Szenen geschildert wurden. Zu jedem Moment hatte ich sehr farbenfrohe und genaue Bilder vor Augen, daher kann ich sagen, dass ich die Geschichte teils wie einen Film erlebt habe, was für mich immer ein Highlight ist!
Häufig unterhalten sich die Figuren auf eine lockere Weise, gerade Unterhaltungen sind sehr lässig und normal gestaltet, sodass man als Leser an keiner Stelle des Buches das Gefühl hat, dass die Personen über einem stehen würden. Sie wirken greifbar und sympathisch und es ist mir leichtgefallen, zu ihnen eine Bindung aufzubauen. Zumal sie teilweise Situationen erleben, in denen sie in Missverständnisse geraten und dadurch zeigen, dass auch sie nicht perfekt sind. Viele solcher Szenen sind sehr unterhaltsam gestaltet, sie lockern die Handlung auf und beherbergen viel Witz. Das wirkt sich auch positiv auf die Sprache auf, die dadurch noch angenehmer wird und einen durch und durch bodenständigen Charakter zeigt.
Mich hat es ein wenig überrascht, wie viel Tiefgang die Geschichte besitzt. Man erfährt unglaublich viel über die Gedanken und Entwicklungen der Figuren und es ist genau nachvollziehbar, weshalb sie so denken und was ihre Motivationen sind. Das war anfangs ein wenig ungewohnt, weil die Handlung dadurch einen ernsteren Hintergrund erhalten hat, konnte mich allerdings schnell überzeugen. Ich mag es sehr, wie nahe man den Protagonisten kommt und wie genau man sie einschätzen kann. Das macht für mich einen großen Reiz der Geschichte aus, zumal durch die vielen Hintergrundinformationen eine interessante Wandlung bei den Personen sichtbar ist, die man gut beobachten kann und die verständlich sind.
Insgesamt gibt es drei Perspektiven, aus denen die Ereignisse geschildert sind. Hierbei kommen alle drei Damen der Familie Mitchell zu Wort, sodass man vielfältige Sichtweisen auf die einzelnen Situationen, die Figuren und allen voran auf das familiäre Verhältnis von Samantha, Ella und Gayle erhält. Man kann gut nachvollziehen, weshalb die Personen auf diese Weise fühlen und denken, was sie traurig macht und welche Motivationen hinter ihren Handlungen stecken. Ich empfand diese Einteilung in verschiedene Blickwinkel sehr interessant, so ist es möglich zu den Protagonisten, natürlich allen voran zu den drei Damen, eine Bindung aufzubauen und sie genau zu beobachten und zu beurteilen.
Durchweg liegt ein wunderbar beschriebenes Setting vor. Ich konnte mir ausnahmslos jeden Ort bildhaft vorstellen und um sie besonders lebendig wirken zu lassen, wurden den verschiedenen Orten bestimmte Stimmungen zugeordnet. Das ergibt zusammen eine sehr ansprechende Darstellung der Handlungsorte und ich mag die Vielfalt, die gezeigt wird. Sowohl private Räumlichkeiten, als auch Büros oder die Landschaft werden farbenreich aufgezeigt und jeder Ort hat so besondere Details und Merkmale erhalten, dass sie sich voneinander abheben. Kurz gesagt bin ich also vom Setting absolut begeistert und ich liebe jeden einzelnen Ort, wobei ich trotzdem zugeben muss, dass ich das Haus in Schottland ganz besonders spannend empfinde!
Die Protagonisten konnten mich überzeugen. Es treten Figuren mit komplett unterschiedlichen Zielen und Lebensentwürfen auf und allein dadurch entsteht ein interessantes Zusammenspiel. Aber auch charakterlich unterscheiden sich die Personen stark und man trifft im Verlauf der Geschichte viele verschiedene Typen, die viel von sich preisgeben und dem Leser dadurch auf einer sehr menschlichen Ebene begegnen. Das hat mir richtig gut gefallen, so war es mir möglich, zu ihnen eine Bindung aufzubauen und ich konnte sie durchweg gut einsc