Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katie
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 187 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2022
Marie Käferchen
Lüftner, Kai

Marie Käferchen


sehr gut

... denn alle anderen sind schon vergeben!
Ein lustiges, kurzweiliges Kinderbuch, in Reimen geschrieben und mit fetzigen Illustrationen. Marie Käferchen ist anders als die anderen Käfer. Sie liebt es wilde Musik zu machen. Das passt den anderen Tierchen nicht. Aber sie zieht ihr Ding durch. Und wird schließlich von einer Band gefunden, mit der sie nun gemeinsam rockt.
Ein Plädoyer zu sich und seinen Wünschen und Träumen zu stehen. Und ja, damit steht man dann vielleicht auch mal alleine da. Aber langfristig findet man dadurch auch diejenigen, die mit einem auf der selben Wellenlänge liegen - neudeutsch: seinen Tribe. Und mit diesem lassen sich dann ganz wunderbare Dinge schaffen.

Mir ist nicht so ganz klar, warum die anderen Tiere plötzlich die Musik mögen, nur weil sie in einer Band spielt (weil diese bekannt ist?). Und die Bandmitglieder sind alle so süß und detaillreich gezeichnet, aber man erfährt nichts über sie. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Aber das ist meine Erwachsenen-Sicht :-)

Bewertung vom 31.01.2022
Aurora und die Sache mit dem Glück
Weeks, Sarah

Aurora und die Sache mit dem Glück


gut

Aurora ist komisch. So beschreibt sie es selber auch wenn die Ärtze keine Diagnose stellen können. In der Schule ist sie Außenseiterin, aber dafür hat sie ihren Hund Duck, den sie über alles liebt. Nach einem Hausbrand ist Duck jedoch verschwunden und Aurora macht sich auf die Suche.

Ich hätte dem Buch so gerne eine bessere Bewertung gegeben, aber irgendwie fand ich, dass die Geschichte so vor sich hin plätscherte und man nicht so ganz wusste wohin die Reise gehen soll. Nach dem ich fertig war, habe ich entdeckt, dass es eine Fortsetzung eines Buches ist. Auch wenn man den ersten Teil nicht gelesen haben muss, frage ich mich, ob es einiges verständlicher machen würde.
Dieser Band heisst im Original Soof - und den Titel hätte ich auch für die deutsche Ausgabe passender gefunden.
Dazu noch das Ende, was meiner Meinung nach zu gewollt/erzwungen war, um dem ganzen ein Happy End zu geben.

Nichtsdestotrotz ist das Buch schön geschrieben und lässt sich schnell lesen. Und gefallen hat mir die Beziehung zwischen Aurora und ihrem Vater.

Bewertung vom 30.01.2022
Brummps
Zipfel, Dita;Davies, Bea

Brummps


gut

Jonny Ameise ist anders als die anderen Ameisen. Und die sind nicht gerade nett zu ihm. Bis auf Butz, seine Freundin.
Ich finde das Buch ist von Inhalt, Sprache und Länge her eher für ältere Kinder und nicht ab 6 geeignet. Gleichzeitig würde ich das Buch auch mit älteren lieber gemeinsam lesen, denke ich, damit über die Themen dann auch gesprochen werden kann. Die Illustrationen sind niedlich gemacht, aber auch nicht so abwechslungsreich. Und die Schrift ist auf den schwarzen Seiten nicht gut zu lesen.
Ansonsten bin ich mir etwas unschlüssig, was ich von der Geschichte halte: prinzipiell finde ich das Thema Anders sein und Freundschaft schön und wichtig. Und dass die anderen nicht immer nett zu einem sind, entspricht nunmal der Realität. Andererseits fehlte mir ein bischen ein roter Faden und es gab für meinen Geschmack zu viele Anspielungen, die nicht wirklich aufgelöst werden.

Bewertung vom 28.01.2022
Kleine Philosophie der Begegnung
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


gut

Ein philosophischer Blick auf Begegnungen und die zentrale Bedeutung für uns Menschen. Ehrlich gesagt habe ich mir etwas schwer getan mit dem Buch. Ich hatte oft das Gefühl, dass es aus vielen Aufzählungen besteht, die lediglich den Zweck haben, die Seitenanzahl zu erhöhen. Dabei hatte ich die Assoziation von den Schülern, die gerne mal "schwafeln".
Es geht vor allem um tiefe Begegnungen, oft Liebesbeziehungen. Und dabei fand ich, wurde der Aspekt von flüchtigen Begegnungen, die aber durchaus einschneidende Veränderungen mit sich bringen können, außer Acht gelassen.
Nichtsdestotrotz ein interessantes Buch und Thema. Hängen geblieben ist vor allem unser persönlicher Anteil, bedeutungsvolle Begegnungen überhaupt erst zu zu lassen. Ganz im Sinne der viel besprochenen Achtsamkeit, sich wirklich zu öffnen und sich zu zeigen.

Bewertung vom 23.01.2022
Erschütterung
Everett, Percival

Erschütterung


ausgezeichnet

Zach Wells lebt so vor sich hin. Er liebt seine Tochter über alles, aber ansonsten scheint alles nur so dahin zu plätschern. Dann bekommt Zach und Meg's Tochter eine schockierende und unheilbare Diagnose. Selbstreflektiert und ehrlich beschreibt der Autor in Erschütterung, wie Zach mit dieser Diagnose und dem sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand der Tochter umgeht. Es ist berührend und herzzerbrechend. Unvorstellbar grausam. Sicher kein einfaches Buch, denn hier geht es um Schmerz, Trauer und wie man mit einem solchen Schicksalsschlag umgeht.
Im zweiten Erzählstrang geht es darum, dass Zach in einem online bestellten Hemd einen Hilferuf findet und diesem schließlich nachgeht. Und hier erfährt er nun Selbstwirksamkeit, die im Gegensatz zur absoluten Hilflosigkeit angesichts der Krankheit seiner Tochter steht.

Bewertung vom 01.01.2022
Misfits
Coel, Michaela

Misfits


sehr gut

Michaela Coels Buch Misfits besteht aus einem Vor- und Nachwort sowie ihrer MacTaggert Lecture. Dies als Manifest zu verkaufen finde ich ehrlicherweise etwas irreführend. Und dass immer wieder Zitate aus dem Vortrag großgedruckt über eine ganze Seite gedruckt sind und recht offensichtlich nur dazu dienen, mehr Seiten des kurzen Werkes zu produzieren, fand ich auch unnötig.

Die Lecture hingegen finde ich berührend und regt zum Nachdenken an. Es ist ihre persönliche Lebensgeschichte. Ich habe mir jedoch damit schwer getan, diese auf "Misfits" im Allgemeinen zu übertragen, da meiner Meinung nach mit dem nicht dazu passen, nicht automatisch die systemische Ausgrenzung einhergeht, die BIPOCs erfahren müssen.

Nichtsdestotrotz finde ich es mutig, dass sie ihre Geschichte ungeschönt erzählt und dabei durchaus auch selbstkritische Worte findet. Ich sehe als Einladung, sich mit der eigenen Geschichte und Rolle auseinanderzusetzen.

Bewertung vom 14.12.2021
Wo de lu - Mein Weg
Jidi

Wo de lu - Mein Weg


ausgezeichnet

Ein wunderschönes, märchenhaftes Buch! Ich bin ganz verliebt - in die tollen Illiustrationen und die zarten Kurzgeschichten. Auch wenn sie märchenhaften Charakter haben, so sind sie doch zutiefst realistisch mit klarem Bezug zum Hier und Jetzt. Und auch oft ohne Happy End - wobei, was heisst das schon Happy End im richtigen Leben?

Eine ganz große Kaufempfehlung von mir!

Bewertung vom 02.12.2021
Karma
Sadhguru

Karma


ausgezeichnet

Das Buch ist in dreigeteilt: im ersten Teil geht es ums Verständnis von Karma. Im zweiten Teil im Karma Yoga - wie ich mein Karma transformieren kann und im dritten (kürzesten) Teil, werden Fragen zum Thema beantwortet.

Ich bin begeistert! Ich liebe die kleinen Geschichten, die die Thematik immer wieder veranschaulichen. Spannend geschrieben. Aber es ist auch ein sehr komplexes Thema, daher werde ich es sicher immer wieder in die Hand nehmen und nachlesen, da ich beim ersten Lesen mitnichte alles verstanden und schon gar nicht verinnerlichen konnte.

Aber was auf alle Fälle hängen geblieben ist: ein neues Bewusstsein dafür, wie unser Karma beeinflusst wird - von uns selbst, unseren Gedanken- und Verhaltensmustern und allem, was von außen auf uns einwirkt, von dem wir uns oft gar nicht bewusst sind. Eine Einladung zu einem achtsameren Leben und Umgang mit uns selbst und anderen.

Bewertung vom 21.11.2021
Gesammelte Werke
Sandgren, Lydia

Gesammelte Werke


gut

Die Gesammelten Werke spielen in 3 Erzählsträngen: in der Gegenwart (wie sich am Schluss herausstellt ist die Gegenwart 2012 - vermutlich als die Autorin mit dem Mammutwerk began), der Vergangenheit und aus Auszügen eines Interviews.
Dabei geht es um Martin, einen Verleger, seine Frau Cecilia, die die Familie einfach so verlässt und verschwindet und Gustav, ein Maler und Freund der beiden. Und in der Gegenwart kommt noch Rakel dazu, die Tochter von Martin und Cecilia, die in einem Roman glaubt ihre Mutter wiederzuerkennen und sich auf die Suche macht.

Und das alles auf fast 900 Seiten. Ehrlich gesagt hat mich der Umfang des Buches und auch einzelner Kapitel abgeschreckt. Aber gleichzeitig ist die Geschichte auch gut und unterhaltsam geschrieben. Es geht um Literatur, das Erwachsenwerden und nebenbei werden zeitgeschichtliche Ereignisse mit eingestreut.

Und dann bleiben nach so vielen Seiten trotzdem noch so viele Fragen offen. Vor allem das Ende fand ich sehr unbefriedigend.
Auch wenn es gut geschrieben ist, gab es einiges was man sicher nicht so im Detail "gebraucht" hätte, bzw. ich mich nach dem Buch nun frage, ob ich eine Bedeutung übersehen habe.

Alles in allem hinterlässt es bei mir das Gefühl als hätten die Menschen der Geschichte trotz aller Nähe ihre Leben absolut getrennt voneinander verbracht. Aber wer weiss, vielleicht spiegelt das nur unsere Realität wieder?!