Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Maddinliest
Wohnort: 
Borken

Bewertungen

Insgesamt 872 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

Spannender Islandkrimi

Die Polizistin Elma kehrt nach einem langjährigen Beziehungs-Aus in ihre Heimatstadt Akranes zurück. Sie will ein neues Leben beginnen und hat sich bewusst für die ruhigere Region entschieden. Kurz nach ihrer Ankunft bekommt sie es aber mit einem Leichenfund zu tun. Es wird eine tote Frau an der Küste beim Leuchtturm entdeckt. Sie stammt ebenfalls aus Akranes, war aber schon seit Jahren nicht mehr in der Stadt gewesen. Die Leute erinnern sich zwar an sie, aber sie war immer schon ein sehr zurückgezogenes und ich manchen Augen seltsames Mädchen gewesen, dem man gerne aus dem Weg ging. Die Ermittlungen führen daher auch in die Vergangenheit, in der es einige Geheimnisse hervorzuheben gilt, ehe das Rätsel ihres Todes aufgeklärt werden kann...

"Verschwiegen" ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Island, wo der Roman auch sehr erfolgreich die Bestsellerlisten angeführt hat. Sehr neugierig bin ich in den Auftaktband gestartet. Die Autorin Eva Björg Aegisdottir erzählt die Geschichte in einem ruhigen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich nach Skandinavien entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Frauenleiche gut aufgebaut und über die Ermittlungen und die vielen Geheimnisse der Vergangenheit auf einem guten Niveau gehalten. Gerade das mühevolle Herantasten an die lange zurückliegenden Geschehnisse geben dem Buch aus meiner Sicht einen besonderen Charme und einen stetig aufbauenden Spannungsmoment. Die Hauptprotagonistin wird interessant gezeichnet und konnte bei mir schnell Sympathiepunkte gewinnen. Eine für mich überraschende und gut konzipierte Auflösung runden den Kriminalroman gelungen ab.

"Verschwiegen" ist für mich ein verheißungsvoller Auftakt einer neuen skandinavischen Krimi-Reihe, die mich mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten Handlung überzeugen konnte. Ich hoffe auf einen baldigen Nachfolger, empfehle den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.04.2023
Totenkälte (eBook, ePUB)
Palmer, Mareike

Totenkälte (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein sehr harter Thriller

Xen Wan feiert mit seiner Freundin Suzie etwas ausgelassen seinen Masterabschluss in Germanistik. Als er nach der Feier wieder aufwacht ist Suzie noch bei ihm, aber sein Umfeld ist ein völlig anderes. Die Beiden finden sich in einem geschlossenen Raum wieder, in dem sich noch weitere 48 Personen befinden. Ihnen allen wird von einer Stimme mitgeteilt, dass sie sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinden und nur eine Chance haben zu überleben, wenn sie den Anweisungen Folge leisten. Es stehen den Teilnehmern extreme Herausforderungen bevor, die sie immer wieder an die Grenzen des Vorstellbaren bringen und manchmal auch darüber hinaus. Wird es einen Ausweg geben? Und warum das Ganze?

Die Autorin Mareike Palmer hat mit "Totenkälte" einen sehr, sehr harten Thriller geschrieben, der den Leser das eine ums andere mal schockieren wird. Es wird zu Beginn des Buches in einer Triggerwarnung explizit darauf hingewiesen, dass es in dem Buch zu Schilderungen bezüglich Gewalt, Mord, Angstzuständen bis hin zu Kannibalismus kommt, was sicherlich sinnvoll ist, denn der Thriller ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Mareike Palmer erzählt die Geschichte in einem sehr zugänglichen und flüssig zu lesenden Schreibstil und arbeitet dabei mit Perspektivschilderungen der beteiligten Protagonisten, um einen Einblick in die Hölle zu gewähren, die den Personen bevorsteht. Der Spannungsbogen wird mit dem perfiden Spiel zu Beginn des Thrillers eröffnet und über die Fragen wer der nächste sein und welches Schicksal sein Ende besiegeln wird auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf nutzte sich der Spannungsfaktor aber aus meiner Sicht ein wenig ab, denn die Auserwählten stellen sich meist ohne große Gegenwehr ihrer Bestimmung. Spannend bleibt aber zu beobachten, wie die Protagonisten durch die dauerhafte Konfrontation mit der extremen Gewalt und Kaltblütigkeit selbst immer mehr abstumpfen und sich in suizidalen Gedanken wiederfinden.

Insgesamt ist "Totenkälte" ein außergewöhnlicher und äußerst grausamer Thriller, der viele Leser durch die beschriebenen Gewaltszenen überfordern wird. Dennoch halte ich ihn für Leser, die sich hiervon nicht abschrecken lassen, für lesenswert, da die Autorin Mareike Palmer aus meiner Sicht den Fokus stärker darauf richtet, was die exzessive Gewalt mit den Protagonisten macht. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.04.2023
Das Wiegenlied: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Wiegenlied: Thriller


ausgezeichnet

Das Lied des Teufels

Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es mit einem grausamen Doppelmord zu tun. Das Ehepaar wurde brutal niedergestochen und der Täter hat eine Botschaft in Form eines Kinderliedes hinterlassen. Die Bedeutung dieses Liedes erschließt sich den Ermittlern um Oliver Bergmann jedoch nicht, bis eine Spur in die Vergangenheit führt. Vor mehr als 500 Jahren kam es in Zons schon einmal zu einer Mord-Serie, bei der der Täter den Opfern, welche ausschließlich Nonnen des ansässigen Klosters waren, scheinbar ein Kinderlied gesungen hat. Zudem wurden die Opfer mit einem Teufelssymbol gebrandmarkt, was wiederum auf ein religiöses Motiv vermuten lässt. Können die Taten über diese große Zeitspanne miteinander in Verbindung stehen.

"Das Wiegenlied" ist mittlerweile der dreizehnte Band aus der Zons-Reihe, in der die Handlungsstränge aus unterschiedlichen Zeiten auf mystischer Art und Weise miteinander verbunden sind. Die vorherigen Bände haben mit vor allem auch durch die Zeitsprünge ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in das neue Werk von Catherine Shepherd gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in das kleine Städtchen Zons entführte. Der Spannungsbogen wird in beiden Handlungssträngen schnell mit dem Auffinden der ersten Leiche klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Den besonderen Charme erhält das Buch wieder durch die geschickt miteinander verwobenen Handlungen in unterschiedlichen Zeiten, die mit den jeweiligen Wechseln für viel Lesespaß und zusätzliches Tempo sorgen. Beide Geschichten bleiben bis zur überraschenden Auflösung in den jeweiligen Finals spannend bis zur letzten Seite.

Insgesamt ist "Das Wiegenlied" die sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit den unterschiedlichen Zeiten, packenden Fällen und dem großen Erzähltalent der Autorin immer wieder zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Fortsetzung, empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.04.2023
Nachtjagd
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd


ausgezeichnet

Packender skandinavischer Thriller

Als Kriminalkommissar Anton Brekke zum Tatort seines neuen Falls gerufen wird, ahnt beim Anblick des grausam entstellten Opfers, das ihn die Vergangenheit wieder einholt. Der geflohene Serienmörder Stig Hellum scheint wieder in seinen Blutrausch verfallen zu sein, denn die Tat trägt eindeutig seine Handschrift. Sofort werden alle Hebel umgelegt, um die Ermittlungen voranzubringen, denn allen Beteiligten ist klar, dass es um einen Wettlauf mit der Zeit geht. Stig Hellum wird sich sein nächstes Opfer suchen, wenn er es nicht bereits gefunden hat...

Der norwegische Autor Jan-Erik Fjell stürmt mit seinen Thrillern um den charismatischen Ermittler Anton Brekke regelmäßig die Bestsellerlisten. "Nachtjagd" ist der Auftaktband der Reihe und ich bin sehr gespannt in den Thriller gestartet. Der Autor erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schon schnell in den Bann ziehen konnte. Geschickt verknüpft Jan-Erik Fjell unterschiedliche Handlungsstränge, ohne das zunächst klar wird, wie sie wohl in Verbindung stehen könnten. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers gut und klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine fesselnde und clever inszenierte Geschichte, bei der es mir zunehmend schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Der Ermittler Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp werden interessant gezeichnet und verleihen dem Ganzen zusätzlichen Charme. Ebenfalls gelingt es dem Autor aus meiner Sicht sehr gut, die skandinavische Atmosphäre einzufangen. Das fulminante Finale rundet das Buch mit einer nachvollziehbaren und bis zur letzten Seite spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Nachtjagd" für mich ein mehr als gelungener Auftakt einer neuen verheißungsvollen skandinavischen Thriller-Reihe, die mich mit tollen Protagonisten, einer gelungenen Storyline und dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte und somit auf Nachfolger hoffen lässt. Ich empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.04.2023
Mord in Weiß
Winger, Luc

Mord in Weiß


ausgezeichnet

Lucie Girard ist zurück

Von ihrer jüngsten persönlichen Vergangenheit noch schwer betroffen, versucht Commissaire Lucie Girard wieder in ihre altes Leben zurück zu finden. Da kommt ihr ein neuer kniffliger Fall gerade recht, um ihre schon so oft bewiesenen Qualitäten zu beweisen. Es ereilt die Polizei eine Meldung, dass es zu einem dramatischen Mord gekommen ist. Opfer scheinen die sehr angesehene Schönheitschirurgin Doctor Boyeur und ihr Geliebter zu sein. Sie liegen blutüberströmt auf einen Bett, die Tatwaffe steckt noch im Hals von Doctor Boyeur. Die Ermittlungen ergeben, dass die Schönheitschirurgin an den Plänen einer Klinik geschmiedet hat, was nicht nur auf Begeisterung stieß. Ein Motiv für einen Mord?

"Mord in weiß" ist mittlerweile der neunzehnte Band der "Saint-Tropez-Krimi-Reihe" um die sympathische und blitzgescheite Kommissarin Lucie Girard. Viele der Vorgänger-Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Der Autor Luc Winger erzählt die Geschichte in seinem gewohnt sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in den Süden Frankreichs entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der Schönheitschirurgin zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die folgenden Ermittlungen mit vielen möglichen Verdächtigen auf einem anhaltend hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Lucie Girard verleiht dem Buch erneut mit ihrem Auftreten einen ganz besonderen Charme, es ist wirklich spannend der mehr als interessanten Entwicklung dieser Person zu folgen. Es entwickelt sich eine äußerst raffiniert aufgebaute Geschichte, die mit einer aus meiner Sicht vollends überzeugenden und zugleich überraschenden Auflösung gelungen abgerundet wird.

Insgesamt ist "Mord in weiss" für mich die tolle Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der 70er Jahre, einer faszinierenden Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte den Kriminalroman mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


sehr gut

Eien tiefe Freundschaft

Der junge Bellini ist erst zwölf Jahre alt, als sein Vater eine folgenschwere Entscheidung für seine vierköpfige Familie trifft. Er folgt dem Ruf eines Unternehmers, der mit Hilfe einiger Mahuts samt ihren Elefanten auf einer Andamaneninsel ein florierendes Gewerbe errichten will. Die Zukunft wird in den buntesten Farben beschrieben, aber zunächst muss die Reise von 700 Seemeilen mit dem Elefanten bewältigt werden. Vor Ort sieht es dann nicht mehr ganz so rosig aus, da zunächst die unbewohnte Insel bewirtschaftet werden muss. Vieles trübt die Hoffnung nach einem sorgenfreien Leben und so wird das Ganze zu einer Herausforderung für Mitglieder der Familie...

Der Autor Dennis Gastmann ist als Auslandsreporter viel in der Welt umhergereist und konnte so sicherlich viele Eindrücke gewinnen. In seinem Roman "Dalee" entführt er den Leser auf eine kleine Insel zwischen Indien und Thailand und erzählt die Geschichte von einer großen Freundschaft zwischen einem jungen angehenden Mahut und dem Elefanten seines Vaters, der ihn schon von Anbeginn seines Lebens begleitet. Dennis Gastmann erzählt die Geschichte in einem äußerst bildreichen und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der die ferne Welt lebendig vor Augen führt. In einigen Passagen wurde sie mir dann aber ein wenig zu ausführlich geschildert, so dass leichte Längen erzeugt wurden, was aber Jammern auf einem hohen Niveau bedeutet. Dem Autor gelingt es nämlich eine ergreifende Geschichte zu konzipieren, die mich das Buch kaum aus der Hand legen ließ. Gerade der große Kontrast zwischen dem gewaltigen Elefanten Dalee und dem kleinen Jungen macht diese Begegnung für mich so besonders und unfassbar. Gefühlvoll wird die große Bande beschrieben, die trotz widriger Umstände und immer wieder neuen Belastungsproben unzerstörbar scheint.

Insgesamt ist "Dalee" ein aus meiner Sicht wirklich berührender und zugleich fesselnder Roman, der mich in seiner Einzigartigkeit und Emotionalität nachhaltig beeindruckt hat. Ich kann das für mich sehr lesenswerte Buch wärmstens weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Enthüllenede Nähe

Ein Segeltörn in den wildromantischen schwedischen Schären ist sicherlich ein Traum von Vielen. Als Andreas einen solchen plant will er zum einen seinem Kollegen mit seiner Frau näher kennenlernen, ehe er ihm eine Partnerschaft in seinem Unternehmen anbietet und zum anderen will er der kränkelnden Beziehung zu seiner Frau Caroline neues Leben einhauchen. Insgesamt versammeln sich so fünf Menschen inclusive des Kapitäns an Bord einer luxuriösen Segelyacht, um die nächsten Tage miteinander zu verbringen. Der Verlauf der Reise entwickelt sich aber für alle Beteiligten völlig anders als gedacht...

Die deutsche Autorin Kristina Hauff hat mit ihrem letzten Roman "Unter Wasser Nacht" positiv auf sich aufmerksam gemacht, so dass ich mit viel Vorfreude in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte von fünf unterschiedlichen Personen, die plötzlich eine ungewohnte Nähe erfahren, mit der sie sehr differenziert umgehen. Mit zunehmender Zeit brechen die nach außen hin aufgebauten Fassaden auf und gewähren ein Blick ins Innere, der Potential für viel Konfrontation trägt. Es entsteht so ein sich immer weiter aufbauender Spannungsbogen, der jederzeit zu eskalieren droht. Die Protagonisten werden dabei interessant gezeichnet und gerade ihr Zusammenspiel macht die vermeintliche Traumreise so brisant. Das Buch hat mich schnell in den Bann gezogen und ich konnte es bis zum nachdenklich stimmenden Finale nicht mehr aus der Hand legen.

Insgesamt ist "In blaukalter Tiefe" ein aus meiner Sicht äußerst gelungener Roman, der sich mit dem menschlichen Miteinander und dem daraus resultierenden Eskalationspotential auseinandersetzt. Das Buch sticht mit seiner atmosphärischen Spannung und dem Erzähltalent der Autorin hervor und zählt in diesem Jahr zu meinen absoluten Lesehighlights, da es mich so positiv überraschen konnte. Ich empfehle den Roman von Kristina Hauff daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


sehr gut

Guter Kriminalroman in ungewohnter Kulisse

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller wird durch einem Hinweis auf ein anstehendes Erbe seiner angeblich kürzlich verstorbenen Tante überrascht. Er wähnte sie schon seit Jahrzehnten tot, so dass er sich mit gemischten Gefühlen auf die Reise in seine schon ein wenig in Vergessenheit geratene Heimat Siebenbürgen macht. Dort wird er von den meisten auch nicht mit offenen Armen empfangen, denn sie haben nicht vergessen, dass er in jungen Jahren mit seinem Vater von heute auf morgen das Land verlassen hat. Nur Siron, sein bester Freund von damals, scheint sich über seine Rückkehr zu freuen. Die währt aber nicht lange, denn Siron wird kurze Zeit später eines Mordes bezichtigt, bei dem alle Indizien gegen ihn sprechen. In seinem festen Glauben an seinen Freund macht sich Paul Schwartzmüller auf die Suche nach dem wahren Täter...

Die deutsche Autorin Lioba Werrelmann hat sich in ihrem Kriminalroman "Tod in Siebenbürgen" eine außergewöhnliche Kulisse ausgesucht. Das Ganze spielt in der Nähe Transsylvaniens, der Heimat von Bram Stokers Dracula. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil und bindet die besondere Region gekonnt in den Handlungsverlauf mit ein. So arbeitet sie mit einigen mystischen Momenten und Riten, die der Handlung zwischendurch immer wieder einen mystischen Touch verleihen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an dem Zugereisten gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über den ungewöhnlichen Verlauf der Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine raffiniert und zunächst schwer durchschaubare Geschichte, die mich bis zum überraschenden Finale in den Bann ziehen konnte.

Insgesamt ist "Tod in Siebenbürgen" ein aus meiner Sicht ungewöhnlicher und damit auch interessanter Kriminalroman, der mich mit einem sympathischen und manchmal auch ein wenig unbeholfenen Hauptprotagonisten, sowie der ungewöhnlichen Kulisse Transsylvaniens im Schatten des berühmten Graf Draculas überzeugen konnte. Gerade aufgrund seiner Exklusivität empfehle ich das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.03.2023
Morddurst / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.3
Hecker, Frederic

Morddurst / Kriminalhauptkommissar Fuchs & Fallanalystin Schuhmann Bd.3


ausgezeichnet

Äußerst spannender und packender Thriller

Für Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs ist es zusätzlich belastend, dass er durch sein Handeln die Flucht des kaltblütigen Serienmörders Joachim Fuchs noch begünstigt hat. Zu verlockend waren die möglichen Informationen, die der psychopathische Täter in den Raum gestellt hat. Damit beginnt aber die Suche wieder von vorn und bei dem sehr intelligenten und berechnenden Gegner bedarf es viel Instinkt, um ihm auf die Schliche zu kommen. Die ersten Toten lassen nicht lange auf sich warten und ein Opfer gehört auch noch zu Fuchs direktem Umfeld, so dass seine Beteiligung an der Suche in Gefahr ist, und das wo es natürlich gilt, möglichst schnell erfolgreich zu sein...

"Morddurst" ist bereits der dritte Band um den traumatisierten und erfahrenen Kommissar Joachim Fuchs und seiner Kollegin und Fallanalytikerin Lara Schuhmann. Ich bin dem dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Der Autor Frederic Hecker erzählt die Geschichte in einem rasanten und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Thriller für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem clever inszenierten Ausbruch Dorns sehr gut aufgebaut und über die nervenaufreibende und mit vielen überraschenden Wendungen gespickte Jagd auf den Täter auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die interessant charakterisierten Hauptprotagonisten geben dem Fall mit ihren persönlichen Schicksalen eine zusätzliche Tiefe und verleihen dem Buch damit einen zusätzlichen Charme. Das fulminante Finale schließt die äußerst raffiniert konzipierte Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren und bis zur letzten Seite spannenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Morddurst" aus meiner Sicht ein absolut fesselnder Thriller, der dem Liebhaber spannender Bücher, das Werk kaum aus der Hand legen lässt. Gerade das hohe Tempo, verbunden mit den häufigen Perspektivwechseln der kurz gehaltenen Kapitel, sowie das Erzähltalent des Autors haben mich überzeugt. Es wäre schön, wenn das Team um Joachim Fuchs noch mit dem einen oder anderen kniffligen Fall betraut werden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.03.2023
Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1
Schörghofer, Manuela

Das Gelübde der vergessenen Tochter / Das Bergkloster Bd.1


ausgezeichnet

Spannender historischer Roman

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entscheidet sich eine junge Frau für die Liebe, kehrt schweren Herzens ihrer Familie den Rücken und flieht mit dem Geliebten in eine neue Zukunft. Die jedoch nur sehr kurz währt, denn sie werden überfallen und nur sie überlebt mit viel Glück den Anschlag. Schwer verletzt schleppt sie sich in eine Kloster, wo sie wieder aufgepäppelt wird und mit Laya einen neuen Namen erhält. Ihre Vergangenheit verschweigend versucht sie nun Rache für das Unheil zu nehmen, welches ihr zuteil wurde. Hilfe erhält sie dabei vom Ordensbruder Ansgar, der auch eine bewegende Vergangenheit zu haben scheint...

Die Autorin Manuela Schörghofer hat mit "Das Gelübde der vergessenen Tochter" einen packenden historischen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Überfall auf die Hauptprotagonistin gut aufgebaut und über die Recherchen und die geheimnisvollen Vergangenheiten von Laya und Ansgar auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die Umsetzung des historischen Hintergrunds, die Autorin Manuela Schörghofer gelingt es aus meiner Sicht hervorragend, die besondere Atmosphäre des Mittelalters einzufangen und spickt die Geschichte mit vielen historischen Fakten, die einen sehr gut recherchierten Eindruck aufweisen und so auch authentisch wirken. Das packende Finale rundet dann den ersten Band mit einer überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Auflösung für mich gelungen ab.

Insgesamt ist "Das Gelübde der vergessenen Tochter" ein mehr als gelungener Ausflug in die Vergangenheit. Manuela Schörghofer packt viel bildreich beschriebene historische Fakten in einen spannenden fiktiven Rahmen und bringt dem Leser so das faszinierende und oft enthaltsame Leben im Mittelalter näher. Ich kann den historischen Roman wärmstens weiterempfehlen und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.