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bücherfreund

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2017
Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3 (2 MP3-CDs)
Ahnhem, Stefan

Minus 18 Grad / Fabian Risk Bd.3 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch zu "Minus 18°". Ich bin ein großer Fan von Ahnhems Krimis, habe schon "Und morgen Du" und "Herzsammler" verschlungen und war daher sehr gespannt auf den dritten Band der Reihe um Fabian Risk.

Ahnhem hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Es handelt sich um einen sehr spannenden Krimi. Alles beginnt damit, dass ein Auto über die Hafenmauer in Helsingborg hinaus rast und der Fahrer nur noch tot geborgen werden kann. Alles deutet auf einen Unfall hin, bevor der Rechtsmediziner feststellt, dass die Leiche, die hinter dem Steuer gefunden wurde, schon seit einigen Wochen tot sein muss. Doch wie passt diese Aussage damit zusammen, dass die Person vor kurzem noch von mehreren Zeugen gesehen wurde?
Der Kriminalfall fängt schon spannend an und scheint immer undurchdringlicher zu werden je mehr Fakten ans Licht kommen. Mit den Ausmaßen, die der Fall bald erreicht, hätte niemand gerechnet.

Was ich bei Ahnhems Krimis bisher immer sehr gut fand, ist die Verwebung mehrerer Fälle, die auch die Polizei länderübergreifend zur Zusammenarbeit zwingt. Dieses Mal wirkt dies allerdings etwas konstruiert. Die schon aus den vorherigen Büchern bekannte dänische Kommissarin Dunja Hougaard bekommt auch hier wieder eine Rolle, doch die Motivation dahinter erschließt sich mir nicht so ganz. Das Buch hätte auch sehr gut ohne diesen zweiten Fall auskommen können, der so gar nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat.
Durch die damit zusammenhängende Einführung mehrerer neuer Charaktere ist es mir teilweise auch schwer gefallen, der Handlung komplett folgen zu können. Dies wäre mir wahrscheinlich noch besser gelungen, wenn ich das Buch vor mir gehabt hätte, doch durch das reine Hören habe ich öfter mal den Faden verloren, was ein wenig schade war. Auch wenn der Sprecher, David Nathan (u.a. die deutsche Stimme von Johnny Depp), wieder einen sehr guten Job gemacht hat.

Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gefallen, trotz einiger meiner Meinung nach überflüssiger Nebenplots, die den Leser eher verwirren als noch mehr Spannung reinzubringen. Ich bin sehr gespannt zu sehen, ob es noch eine Fortsetzung geben wird. Mit diesem Cliffhanger am Ende dieses Buches, der auch alles bisher Geschehene noch mal in Frage stellt, bin ich mir ziemlich sicher, dass da noch was kommen muss.

Bewertung vom 05.03.2017
Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
MacMillan, Gilly

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit


sehr gut

Aufgrund des Klappentexts und der Leseprobe war ich sehr gespannt auf diesen Thriller. Es geht auch ganz spannend los. Zoe, eine begabte junge Pianistin, gibt ihr erstes Konzert, nachdem sie aus dem Jugendarrest entlassen wurde. Verurteilt wurde sie, weil bei einem von ihr unter Alkoholeinfluss verursachten Autounfall drei Jugendliche ums Leben gekommen sind. Auf dem Konzert taucht plötzlich der Vater einer der verstorbenen Jugendlichen auf und beschimpft Zoe und ihre Familie. Am nächsten Morgen ist Zoes Mutter tot. Natürlich möchte man sofort wissen, was nach dem Konzert passiert ist.

Bis dahin war es spannend, doch dann folgt ein ziemlich langatmiger Teil. Aus mehreren Perspektiven werden die Stunden vor und nach dem Konzert geschildert, wenn man eigentlich eher wissen möchte, wie es denn nun weitergeht. Dieser Teil hat ziemlich viel Geschwindigkeit aus dem Roman genommen, was schade ist.

Zum Glück wurde der dritte Teil aber wieder spannender. Ein richtiger Thriller ist das Buch meiner Meinung nach aber nicht, weil dafür zu wenig Spannung aufgebaut wird. Doch trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Den fand ich nämlich echt gelungen. Gilly Macmillan schreibt sehr gefühlvoll und beschreibt sehr schön, so dass es einem leicht fällt, sich in die Geschichte und die Charaktere hinein zu versetzen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn manchmal ein bisschen die Spannung gefehlt hat.

Bewertung vom 04.02.2017
I.Q / Isaiah Quintabe Bd.1
Ide, Joe

I.Q / Isaiah Quintabe Bd.1


gut

Das Buch ist außergewöhnlich, ein hochintelligenter selbsternannter Detektiv in den Hoods von L.A. klärt Kriminalfälle auf. Seine Auftraggeber sind dabei meistens selber so arm, dass sie ihn nur in Naturalien bezahlen können. Dadurch sieht sich I.Q. gezwungen, einen Auftrag anzunehmen, der ihn in die Tiefen des Rap-Business zieht.

Ich finde es gut, dass es zwei Erzählstränge gibt. In dem einen erfährt man viel über I.Q.s Vergangenheit und wie er zu dem geworden ist, der er heute ist. Der andere spielt in der Gegenwart, in der er von seinen Geldsorgen konfrontiert wird und den neuen Fall aufklären muss. Diesem fehlt es leider an Spannung und das Ende ist darüber hinaus auch noch leicht vorhersehbar.

Weniger gut fand ich den Schreibstil. Das Buch besteht aus vielen kleinen Szenen. Ich hatte manchmal das Gefühl, eher das Drehbuch zu einem Actionfilm zu lesen. Die Sprache ist rau, wirkt manchmal übertrieben, doch ob das wirklich der Realität entspricht, kann ich nicht beurteilen. Viele Klischees werden erfüllt, u. a. sind Frauen in diesem Buch anscheinend nur dafür gut, ihre Pobacken (um es nicht ganz so heftig wie in dem Buch auszudrücken) zu zeigen. Das ist wirklich etwas, was mich sehr gestört hat. Selbst wenn es in dem Milieu der Wahrheit entspricht, muss man dieses Klischee nicht auch noch bedienen.

Insgesamt fand ich das Buch ok, mehr nicht. Die Figur hat eine tiefgründige Hintergrundgeschichte, was sie real werden lässt und kurzzeitig das Interesse aufrecht erhält. Doch die aktuelle Geschichte ist eher mau, vorhersehbar und behaftet von Klischees.

Bewertung vom 07.01.2017
Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa
Rehage, Christoph

Neuschweinstein - Mit zwölf Chinesen durch Europa


sehr gut

Ich fand die Idee des Autors spannend, sich als Europäer einer chinesischen Reisegruppe anzuschließen, um herauszufinden, wie die Leute ticken, die normalerweise auf diese Weise Urlaub machen. Da ich selber viel reise, war ich sehr gespannt darauf, zu sehen, wie es dem Autor auf seiner Reise ergeht.

Das Buch ist interessant geschrieben. Man bekommt einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt der Chinesen, die ihm auf seiner Reise begegnet sind. Die Leute sind ganz verschieden, eine junge Kunststudentin, eine Mutter mit ihrem Sohn, ein Geschäftsmann und eine ältere Dame. Obwohl die Menschen aus ganz verschiedenen Kreisen kommen, wachsen sie während der Reise zu einer Gruppe zusammen und zwischen manchen von ihnen bilden sich sogar darüber hinaus noch Freundschaften. Besonders interessant fand ich den letzten Teil des Buches. Der Autor hat einige Wochen nach der Reise einige der Teilnehmer in ihrer Heimat besucht und berichtet, wie ihr Alltag aussieht.

Das Buch war eine amüsante Lektüre. Es hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Ich konnte ein paar interessante Fakten über China (und auch über Europa) lernen. Es war spannend, einen kurzen Blick in die asiatische Kultur zu werfen.

Bewertung vom 18.12.2016
Zärtlich
McKeon, Belinda

Zärtlich


sehr gut

Als Catherine und James sich begegnen, scheint es wie Seelenverwandtschaft zu sein. Sie sind sofort auf einer Wellenlänge, schnell entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Doch als Catherine entdeckt, dass ihre Gefühle tiefer gehen, ist sie zunächst schockiert, bevor sich ihre Gefühle schließlich zu einer Obsession mit James entwickelt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Gefühle der beiden Hauptcharaktere werden sehr intensiv und absolut nachvollziehbar beschrieben. Es stimmt, dass in dem Buch nicht sehr viel passiert, was die Handlung angeht - hauptsächlich Studentenalltag. Doch die beiden Charaktere machen eine emotionale Entwicklung durch, die sehr interessant zu verfolgen ist. Ich habe die Lektüre des Buches sehr genossen, vor allem auch aufgrund des angenehmen, phasenweise fast schon poetischen Schreibstils der Autorin. Ihr gelingt es sehr gut, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, die emotional berühren und in Erinnerung bleiben.

Der einzige Grund, warum ich einen Punkt abziehe, ist, dass ich James Verhalten und seine Haltung zu Catherine manchmal nicht ganz nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hat er sie in einem viel zu guten Licht gesehen. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, warum James ihr so viel bedeutet hat, aber andersherum war ich mir nicht ganz sicher. James ist auf jeden Fall ein sehr komplexer Charakter, was mir sehr gefallen hat, wohingegen Catherine flacher und unreifer erscheint, was sich im Laufe des Buches aber noch entwickelt.

Bewertung vom 18.12.2016
DNA / Kommissar Huldar Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Der Titel und Klappentext hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht, auch weil die Autorin zu den besten Kriminalautoren der Welt gehören soll. DNA war für mich das erste Buch der Autorin und es hat mich restlos begeistert. Die Handlung ist originell. Obwohl ich sehr viel im Bereich Krimi/Thriller lese, fand ich diese Handlungsstränge und Motive der Charaktere erfrischend und interessant.

Ich habe die ganze Zeit gerätselt, was die (extrem grausamen) Morde mit den Kindern zu tun haben, die am Anfang des Buches zur Adoption freigegeben wurden. Ich hatte zwar eine Ahnung, die sich jedoch als total falsch herausgestellt hat. Das Buch ist dadurch sehr spannend, weil man unbedingt weiterlesen möchte, um herauszufinden, wie alles zusammen hängt. Auch die Idee mit den kryptischen Codes, die etwas mit den Morden zu tun haben und die per Funk an einen total Unbeteiligten gesendet werden, fand ich sehr interessant. Ich hab da richtig ein bisschen mitgeknobelt und versucht, den Code zu entschlüsseln.

Die Charaktere sind nicht nur oberflächlich dargestellt, wie es besonders in Krimis gerne mal vorkommt. Die Autorin schafft es, sie dem Leser nahe zu bringen und sie realistisch handeln zu lassen, was das Geschehen erschreckend glaubhaft wirken lässt.

Der Spannungsbogen des Buches ist sehr gut ausgearbeitet. Wenn man denkt, man hat eine Idee, wer der Mörder sein könnte, wird mit einer Wendung alles wieder in Frage gestellt. Es ist eigentlich bis kurz vor Schluss noch total unklar, wer der Mörder ist. Am Ende ist es jemand, von dem ich es noch mit am wenigsten erwartet hätte.

Ich würde es uneingeschränkt jedem Krimi-/Thriller Fan weiter empfehlen.

Bewertung vom 18.12.2016
Im dunklen, dunklen Wald
Ware, Ruth

Im dunklen, dunklen Wald


ausgezeichnet

Das Buch fängt sehr spannend an. Nora erwacht in einem Krankenhaus und kann sich an fast gar nichts mehr erinnern, das in den vergangenen Tagen passiert ist. Sie weiß nur, dass es etwas Schreckliches gewesen sein muss, denn vor ihrer Zimmertür stehen Polizisten und reden von einem Toten.

Was ich sehr gut finde, ist, dass die Geschichte zwischen Gegenwart im Krankenhaus und den Erinnerungen, die langsam zurückkehren, hin und her springt. Die Erinnerungen bis kurz vor der Katastrophe sind sehr unterhaltsam. Man fühlt sich zeitweise fast schon in einen Frauenroman versetzt anstatt eines Thrillers. Doch als Nora sich endlich an den Horror erinnert, ist es einfach nur noch spannend. Denn sie erinnert sich nicht sofort, sondern nur in kleinen Bruchstücken und sie ist sich unsicher, ob sie ihrer Erinnerung überhaupt trauen kann.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lässt sich durch den flüssigen Schreibstil und der spannenden Geschichte gut lesen. Ich konnte das Buch zwischendrin fast gar nicht mehr weglegen. Das Ende kommt überraschend und stellt alles noch mal in Frage, doch im Nachhinein ergibt alles einen Sinn.

Bewertung vom 22.10.2016
The Girls
Cline, Emma

The Girls


sehr gut

Ich hatte von dem Buch eigentlich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Spannung vielleicht. In weiten Teilen des Buches plätschert die Geschichte so vor sich hin. Doch enttäuscht hat mich das nicht, weil es trotzdem gut gemacht ist. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt einfach nicht auf der Handlung, sondern auf der Charakterentwicklung und das hat mir wirklich gut gefallen. Ich fand es interessant, zu sehen, wie Evie sich im Laufe des Buches entwickelt hat.
Die Handlung wird aus Sicht der erwachsenen Evie erzählt, die auf die Geschehnisse zurückblickt. Es hat mir gefallen, wie die Kapitel meistens in der Gegenwart anfangen und Evie dann in die Vergangenheit rutscht, um zum Schluss wieder zur Gegenwart zurück zu kommen. Dadurch, dass auch die Gegenwart beschrieben wird, kann man gut sehen, wie die Vergangenheit Evie immer noch beeinflusst.
Die Geschichte ist interessant, besonders die Schilderungen über das Leben auf der Ranch. Ich hätte mir manchmal nur ein bisschen mehr "Schwung" gewünscht, daher ein Stern Abzug.

Bewertung vom 19.09.2016
Die Wahrheit
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


gut

Mir hatte schon das erste Buch von Melanie Raabe, "Die Falle", sehr gut gefallen und daher war ich sehr gespannt auf "Die Wahrheit". Der Klappentext klang interessant und spannend: Ein Fremder, der sich als der lang vermisst und tot geglaubte Ehemann ausgibt und sich so in das Leben von Sarah Petersen und ihrem kleinen Sohn einschleicht.
Das Buch hat auch sehr gut angefangen. Die Hauptcharakterin war mir sofort sympathisch und für ausreichend Spannung wurde auch gesorgt. Es wurden viele Fragen aufgeworfen: Was will der Fremde von Sarah? Wer ist er überhaupt? Was ist mit ihrem Mann passiert? Werden Sarah und ihr Sohn aus der bedrohlichen Situation wieder heil herauskommen? Und hinter allem steckte immer noch ein Funken von: Was ist hier überhaupt los? Bildet sie sich das alles nur ein?

Im Laufe des Buches fing die Geschichte jedoch an, sich in die Länge zu ziehen. Einmal durch viele detailreiche Beschreibungen, die nicht unbedingt sein müssen, aber auch durch die Handlung (oder dessen Nichtexistenz) an sich. Man beginnt sich zu fragen, warum Sarah nicht einfach zur Polizei geht oder irgendjemanden einweiht. Ja, der Fremde hat ihr gedroht, aber ihrer besten Freundin kann sie doch wenigstens trauen, oder? Das fand ich schwer nachvollziehbar. Ich hätte wahrscheinlich alles versucht, um den Fremden wieder loszuwerden. Am Ende hat dieses Verhalten natürlich Sinn ergeben und auch, warum Sarah so schwer an Hilfe gekommen ist. Doch als Leser mittendrin in der Geschichte kamen mir Sarahs Taten unnötig kompliziert vor und manchmal hätte ich sie gerne mal geschüttelt, dass sie doch bitte etwas unternehmen soll. Schließlich ging es auch um die Sicherheit ihres Sohnes. Man hätte die ganze Handlung etwas straffen können.

Den Schreibstil von Melanie Raabe finde ich immer noch bewundernswert. Nur hat sie sich in diesem Buch meiner Meinung nach etwas zu sehr in detailreichen Beschreibungen und Gedankengängen verloren. Bei "Die Falle" hat mir genau dies sehr gut gefallen, aber da hat dieser Schreibstil auch zur Gesamtsituation gepasst. Da ging es um eine zurückgezogen lebende Schriftstellerin ohne Kontakt zur Außenwelt. Sarah kommt mir eher wie das Gegenteil vor und daher fand ich dieses "hilflose", was von ihr ausgeht, eher unpassend. Außerdem hat mich die allgemeine Handlung auch sehr an "Die Falle" erinnert, was ich ein bisschen schade fand.

Alles in allem ist "Die Wahrheit" ein gutes Buch mit einer interessanten Ausgangssituation und einer unerwarteten Wendung am Ende. Zwischendurch ein wenig langatmig und nicht wirklich spannend (ich würde dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen), aber gut geschrieben.