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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2022
Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3
Ziebula, Thomas

Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3


sehr gut

Ein Todesengel unterwegs in Leibzig
Meine Meinung zum Autor und Buch
Thomas Ziebula, hat mich mit seinem neuen historischen Kriminal Roman, begeistert. Man spürte beim Lesen seine Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte und deren Kriminalfälle. Es ist sein dritter Roman über den Kriminalinspektor Paul Stainer und seiner Lieblingsstadt Leipzig, und spielt im März 1920. Sein Schreibstil ist sehr spannend, Bildhaft und Authentisch. Seine Protagonisten Kommen sehr real und lebendig rüber, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Das Buch verspricht Spannung pur, mit Grusel Effekt.
Es war spannend mit Paul Stainer auf Spurensuche zu gehen, in gewisse Milieus abzutauchen. Interessant war es auch mehr über den damaligen Bürgerkrieg und den blutigen Ausschreitungen zu erfahrenen den Kapp- Putsch der mir neu war. Gruselig waren diese schrecklichen Mordfälle, die der Serienmörder Grausam verstümmelt. Irgendwie musste ich an den Serienmörder von London denken. Die Weimarer Republik und der Kapp Putsch waren hochinteressant, und ich fragte mich beim Lesen ob die Bestialischen Morde ablenken sollte, da jemand auf einem Rachefeldzug unterwegs ist, aber wer ist wird Steiner es aufklären, wir werden ganz schön auf die Folter gespannt.

Bewertung vom 08.03.2022
Goethe in Karlsbad
Günther, Ralf

Goethe in Karlsbad


ausgezeichnet

Zwei unglückliche Liebende
Meine Meinung zum Autor und Buch
Von Ralf Günther, habe ich bisher „ Arzt der Hoffnung „, gelesen. Dieser Roman ist mein zweiter Roman von ihm, mit dem er mich begeistert hat.
Der Schreib - und Sprachstil ist der damaligen Zeit hervorragend angepasst. Er erzählt die Geschichte in leisen poetischen Tönen, alles ist sehr Bildlich und Authentisch beschrieben. Er lässt die damalige Zeit und ihre Personen lebendig werden. Er beruht auf wahren Tatsachen und die alte Familiengeheimnisse hat ihm die Nachkommen der Carolina Dünckel zur Verfügung gestellt. Es geht auch um Goethes Liebesleben. Ein Mann voller Geheimnisse.
Ich sah mich in der Kutsche nach Karlsbad sitzen, wirklich kein Vergnügen zu Reisen damals. Seine Ankunft in Karlsbad, und die Trinkur die man ihm verordnet und einiges mehr, lässt ihn verdrießen. Eigentlich wollte er hier in Ruhe mal wieder schreiben können. Ihn plagen so manche Zipperlein, deshalb sucht er hier Besserung. Bei einem Spaziergang zu dem er sich zu später Stunde überwindet, stößt er auf ein unglückliches Liebespaar, das mich etwas an Romeo und Julia erinnert, auch sie durften nicht zusammen kommen. Gut das der Liebe Goethe die beiden in letzter Sekunde rettet. Er gerät ins Gespräch mit den beiden, und es erinnert ihn , an seine Geschichte : Die Leiden des jungen Werthers, anscheinend nahmen sich die beiden Liebenden ein Beispiel daran. Amalie und Henry, schaffen es Goethe zu einem Versprechen abzuringen, das er sich für die beiden bei den Eltern einsetzt. Es war schon spannend den Gesprächen zu lauschen und auch Goethes Gedankengänge und Erinnerungen zu Folgen. Ich war mehr als Gespannt wie Goethe das ganze meistern will und ob es ihm gelingen wird. Den in seiner Unüberlegtheit und Mitleid hat er sich ganz schön hinreißen lassen.
Lasst euch überraschen.

Bewertung vom 06.03.2022
Ich bin ja heut so glücklich
Roth, Charlotte

Ich bin ja heut so glücklich


ausgezeichnet

Zerbrechliches Glück
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Charlotte Roth, hat mich mit ihren bisherigen Romanen jedesmal begeistert. Auch mit ihrem neusten Werk, über die Schauspielerin Renate Müller, es ist ein biografisch gefärbter Roman, eine Hommage an eine vergessene Künstlerin, sie hat damit Renate Müller wieder aus der Versenkung geholt.
Fassbinder , ist es gelungen dieser Frau ein Denkmal zusetzen, mit seinem Film, „ Die Sehnsucht der Veronika Voss „. Die Geschichte hat meine Neugier geweckt und so habe ich ein wenig über diese für mich unbekannte Frau gegoogelt, sie war eine hübsche Frau, ihre Fotos kommen sympathisch herüber. Wir begegnen in der Geschichte viele Bekannten Größen, und Tauschen in die reale Welt der damaligen Zeit ein. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildlich und spannend, man fiebert von der ersten Seite an mit. Es war schön Renate von Kindesbeinen an, bis zu ihrem tragischen Tod zu begleiten. Die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen, habe mitgefiebert, gelitten, gelacht und geweint.
Es war ein Genuss die Geschichte über Renate zu lesen, einen liebenswerten und doch so verletzlichen Menschen.

Schon bei der Silvesterfeier, der Familie Müller 1918 in Emmering bei München, fiel mir Werner unangenehm auf, war es Bauchgefühl oder Ahnung, das ich ihn verabscheute und ihn nicht mochte. Ein 15 Jähriger Burschen der unbedingt in der 1. Reihe stellen musste, der auf die 12 jährige Renate Besitzansprüche da schon stellte, der davon besessen ist sie mal zu heiraten. Renates Eltern und ihre Familie, sind dagegen sehr warmherzig und offen, die alles geben für ihre Kinder, sie lieben und beschützen. Man spürt das Renate das Gymnasium kein Spaß macht, es mehr ein Liebesbeweis für ihren Vater ist. Sie hat es ganz schön Faustdick hinter den Ohren, unsere so liebreizende Renate. Sie träumt schon da , einmal Sängerin und Filmschauspielerin zu werden. Sie singt aus voller Leidenschaft, man spürt ihren großen Wunsch. Es sind keine flapsigen Jungmädchen Träume, sie brennt geradezu ihre Ziele zu erreichen. Sie zieht mit ihrer Familie nach Danzig, nimmt Gesangsunterricht. Dieser widerliche Werner folgt ihr nach Danzig, ein Schmarotzer der auf ihre Kosten lebt und nichts auf die Reihe bringt. Für Renates weiterkommen ziehen die Familie nach Berlin, sie nimmt Schauspielunterricht an der Max-Reinhard- Schule, lernt ihre Freundin Sybille kennen, mit der Sie durch dick und dünn gehen kann. Eine Freundin die auch dann da ist wenn es einem dreckig geht, ein Fels in der Brandung. Aber sie genießen auch beide das Berliner Nachtleben in vollen Zügen. Renate schafft es trotz ihrer Bummeligkeit nach oben. Mit ihrem Lied „ Ich bin ja heute so glücklich „ aus ihrem Film die Privatsekretärin, erobert sie die Herzen ihrer Zuschauer. Sie wird immer gefragter, man mag ihren natürlichen Charme, denn sie verkörpert das Mädchen von nebenan. Georg, der Bankier Sohn und Jude, wird zu ihrer großen Liebe , eine Liebe die nicht erlaubt ist in Deutschland. Beide geraten ins Visier der Nazis und Goebbels . Werner ist inzwischen mit ihm befreundet und arbeitet für ihn. Es wunderte mich nicht, den Werner vergöttert diesen Mann , fühlt sich von ihm verstanden und anerkannt. Dabei ist er für mich nur Wachs in seinen Händen, das Goebbels formen kann, der tut was er will. Oh Mann, was habe ich diesen Werner gehasst, der ist es den Renate ins Unglück stürzt sie und Georg seinen Rivalen in Gefahr bringen wird.

Bewertung vom 25.02.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

Ein spannender Krimi über die Nachkriegszeit
Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erster Roman von Ralf Langroth , er hat mich begeistert,
es ist ein spannender Spionage Triller, vor großen historischen Hintergrund. Seine Recherche über die damalige Zeit, ist ihm großartig gelungen. Sein Stil zu schreiben hat mir sehr gut gefallen, sehr Bildlich und Authentisch erzählt er über die Sicherheitsgruppe rund um den Präsidenten Adenauer. Diesen Mann habe ich noch gut in Erinnerung, ich war zwar noch Kind, aber er ist mir immer noch Präsent, auch wenn ich mich nur als alten und ernsten Mann erinnere. Aber nicht über das damalige Geschehen, da war ich knapp 2 Jahre alt. Sehr hilfreich deshalb die Zeittafel im Anfang und das Nachwort.

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt , hier begegnete ich zum ersten mal, Otto John dem Verfassungsschutzpräsidenten und erfahre alles über die damalige Geschichte. Ich kam oft ins Zweifeln beim Lesen und fragte mich was ist wirklich wahr daran. Fasziniert hat mich auch die Journalistin Eva Herder, eine Gegnerin der Aufrüstung der neuen Bundesrepublik. Philipp Gerber fand ich toll, besonders da er einiges hinterfragte. Warum beide in den Osten verschwunden sind, besonders da Eva seine Geliebte. Eva die besonders ins Kreuzfeuer gerät, als kommunistische Spionin und obendrein noch als Mörderin. Ich konnte Philipp und seinen Zweifeln nachvollziehen. Haben etwa die Geheimdienste ihre Finger im Spiel und wollen von etwas Ablenken und brauchen ihre Bauernopfer ? Jedenfalls ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das einem nicht kalt lässt beim Lesen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Bewertung vom 25.02.2022
Die Birken der Freiheit
Kabus, Christine

Die Birken der Freiheit


ausgezeichnet

Träume von Freiheit und Liebe
Meine Meinung zur Autorin und Roman 
Ich habe schon einige hervorragende Bücher von Christine Kabus gelesen , sie spielten bisher immer in Norwegen dem Land der Fjorde, auch dieser Roman hat mich sehr begeistert. Auch dieser zweite Roman spielt wieder in Estland und Deutschland. Man spürt sie hat ihn mit viel Herzblut geschrieben, und sehr gut das historische recherchiert, man erfährt viel über die damalige politische Lage in Estland, was ich sehr interessant und lehrreich fand, man lernt nie aus, egal wie Alt man ist. Sie erzählt alles so Bildhaft, das ich das Gefühl hatte ein Teil der Geschichte zu sein. Ich habe mit Ihren Protagonisten, gelacht, geweint, gebangt und gehofft. Sie erlaubt uns tief in die Seelen Ihrer Figuren zu schauen, ich hätte sie manchmal gerne in die Arme genommen. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr flüssig, spannend , Bildlich und mitreißend, das man mit den Figuren einfach mitfieberte, und nach und nach von den dunklen Geheimnisse der Familie erfährt.

Sie hat die zwei Zeitebenen 1914 und 1989 wunderschön verwoben, 1914 wo Luise und Wilhelmine von Oldenburg nach Estland reisen . Luise als Zofe von Wilhelmine , die den Baron Julius heiraten soll . Es war ganz schön aufregend die beiden zu begleiten, es war das reinste Abendteuer.
Die zwei werden die besten Freundinnen, und schmieden einen verwegenen Plan, eigentlich ist es Wilhelmine die etwas ungeheuerliches vorschlägt. Den Wilhelmine möchte frei sein und sich selbst verwirklichen,
raus aus der Enge des Elternhauses und den Standesdünkel. Das Julius das Spiel mit spielte hat mich sehr erstaunt, ich glaube es war Liebe auf den ersten Blick, bei Julius und Luise. Aber wie werden es seine Eltern sehen, wenn der Schwindel auffliegt und Julius seine Liebe zu Luise gesteht. Es ziehen dunkle Wolken am Himmel auf, der 1.Weltkrieg bricht aus. Was wird aus den dreien, ich habe gezittert und gebangt beim Lesen.
Auch um Merike , in Estland 1989, es ist kurz vor dem Fall des eisernen Vorhangs. Merike riskiert einiges und bringt sich in Schwierigkeiten, den sie schließt sich der Unabhängigkeitsbewegung an, ich konnte sie sehr gut verstehen, den auch sie träumt von der großen Freiheit und der Liebe.
Es war spannend mit Merike durch Estland zu streifen und ihre Familie kennen zu lernen. Ihre Eltern und ihre Großmutter haben es mir angetan, Menschen mit einem Herzen auf dem rechten Fleck. Leicht haben sie es nicht mit ihrem tyrannischen Großvater Andrus . Beim entrümpeln der alten Bäckerei, die Andrus wieder eröffnen will, stößt sie auf einen alten Koffer, der ein altes Familiengeheimnisse enthält, warum wurden sie so gehütet, den es geht um die Wurzeln ihrer deutschen Herkunft. Haben sie etwa mit der Herkunft von Luise und Wilhelmine zu tun, und wer war Jaan.

Bewertung vom 19.02.2022
Die Macht der Worte / Die Buchhändlerin Bd.2
Thorn, Ines

Die Macht der Worte / Die Buchhändlerin Bd.2


ausgezeichnet

Sehnsüchte und Träume


Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ines Thorn, versteht es mich immer wieder aufs neue zu packen, auch mit ihrem 2. Teil über die Buchhändlerin. Es ist großartig gelungen das damalige Politische Zeitgeschehen rüberzubringen. Eine junge Frau die gerne ihre Träume leben möchte nach dem Krieg, in für sie zu engen Welt. Der Titel Macht der Worte, spiegelt sich in der Geschichte wieder. Die Spießigkeit der damaligen Gesellschaft, die Jugendlichen die auf die Barrikaden gehen, Studenten die Revolutionieren, gegen die Politik, den Vietnamkrieg. Ich kann mich noch an die Zeiten ab 1952 bis 1968 erinnern. 1968 war ich gerade 16 Jahre, es wurde wieder alles wieder wach beim Lesen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl Teil des geschehen zu sein. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und ihr scheinen die Worte nur so aus der Feder zufließen. Ihre Figuren und ihre Charaktere erscheinen sehr Authentisch, so das man sich sehr gut in sie hinein versetzen konnte. „ Die Macht der Worte“ besser hätte man den 2. Band nicht nennen können.

Man spürt wie Christa mit jeder Faser ihres Herzen an Jago ihrer alten und großen Liebe hängt. Aber wäre da nicht Jagos Familie mit dieser unheilvollen Vergangenheit. Christa Weg ist nicht leicht, man merkt wie schwer ihr das Herz ist, sie opfert ihr persönliches Glück der Familie. Ihr Traum die Doktorarbeit zu schreiben und zu Studieren, scheint zu platzen. Dann stirbt auch Werner bei einem Zugunglück in der Schweiz, sie bleibt als junge Witwe mit ihrem gemeinsamen Ziehsohn Heinz ihrem Wolfskind zurück. Wenigstens hat Werner die beiden gut versorgt zurück gelassen. Christa lernt Uwe kennen einen Lehrer am Gymnasium, was sich so viel versprechend anfühlte, endet in einer Ehe die einem Fiasko gleicht. Ich habe Christa sehr bedauert, wegen Uwe der sie quasi bevormundet wie ein kleines Kind. Es ist auch noch Heinz vermisster Vater aufgetaucht, eine schlimme Situation für Christa und ihre Familie, den Heinz ist Ihnen wie ein eigenes Kind, ans Herz gewachsen. Aber Heinz scheint die Kurve zu kriegen, er studiert und wie es scheint erfüllt er sich den großen Traum von einer Buchhandlung für Antiquitäten, Bücher die verboten waren, verschollen sind. Aber er bringt sich in große Gefahr als er das Angebot für Bücher in Menschenhaut eingebunden erhält, als er sie aufkauft um sie verschwinden zu lassen, das sie nicht in die Hände von Nazis fallen können. Er will das Andenken an die Toten Menschen bewahren. Er hat damit die Dose der Pandora quasi geöffnet, und bringt alle in Gefahr. Ein facettenreicher Roman, der die damalige Zeit von 1950 bis 1968 widerspiegelt, eine Welt voller Wagnisse, Träume, Hoffnung, aber auch die Spießigkeit der einzelner Menschen. Es ist ein Aufregender Roman, der die Welt der damalige Bücherlandschaft erzählt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2022
Und wenn wir wieder tanzen
Sgonina, Kerstin

Und wenn wir wieder tanzen


ausgezeichnet

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Schon mit ihrem Roman, Als das Leben wieder schön wurde, hatte Kerstin Sgonina mich mehr als begeistert. Auch mit ihrem neusten Werk, ist ihr ein großes Werk gelungen. Die beiden Zeitebnen von 1910 und 1962 hat sie hervorragend miteinander verwoben. Ich kann nur sagen es ist ihr wunderbar gelungen, Maries und Effis Lebensgeschichte zu erzählen,die beides vereint , Schwere und Leichtigkeit. Zwei sehr unterschiedliche Frauen, die doch eines gemeinsam haben, ihre Schicksale und Vergangenheit, ihre Stärke zu kämpfen wie eine Löwin. Sehr gut hat sie die schrecklichen Sturmflut in Hamburg von 1962 , Bild- Glaubhaft herausgearbeitet. Mit all den vielen Todesopfern damals, als von einer Sekunde auf die andere nichts mehr übrig blieb, die Menschen vor dem nichts standen und um ihre 315 Tode trauern. Der Roman rief in mir viele Erinnerungen wach an das Ereignis, ich war damals 9 Jahre , lebte weit weg von Hamburg und habe es im Fernsehen verfolgt.

Ich mochte die junge Marie von Anfang an, aber auch die 80 jährige Effi , die sehr bärbeißig am Anfang wirkte. Aber wenn wir in ihre Vergangenheit abtauchen lernt man sie zu lieben und verstehen. Sie hatte es nicht leicht im Leben, ihre unglückliche Ehe, mit einem gewalttätigen und despotischen Ehemann. Der ihr das Leben und ihrer kleinen Tochter Helly zur Hölle machte. Ich habe sie bewundert für ihren Mut und ihre Stärke sie kämpfte wie eine Löwin für das Glück ihres Kindes. Auch wenn Helly etwas anders ist, für mich war sie ein bezauberndes Wesen. Ihr Glück und halt finden die beiden bei Emmeline in Hamburg. Es ist eine Zeit voller Höhen und Tiefen, und doch lassen sie sich nicht unterkriegen. Sie kämpfen für ihren Traum das Danzhus , ein Tanzlokal zu eröffnen. Zwei große Kriege übersteht es, doch das Schicksal schlägt erneut zu, dann noch die tragische Sturmflut in Hamburg. Hier lernen wir Marie kennen, die in Wilhelmsburg in einer Gartensiedlung lebt, und sich ihren Unterhalt als Zimmermädchen im Hotel Atlantik verdient. Marie hat es nicht leicht, sie ist Waise und bei Pflegeeltern groß geworden. Mitten in der Nacht wird Marie wach, und von der Sturmflut überrascht, wie all ihre Nachbarn. Sie kämpft um ihr überleben, taucht unter in den tosenden Fluten. Wie ein Wunder überlebt sie es. Von einer Sekunde auf die andere hat sie alles verloren, sie steht vor dem nichts. Sie wird bei Effie von Tieck einquartiert.
Langsam gehen die beiden unterschiedlichen Frauen aufeinander zu, beide sind sehr verzweifelt, wie es weitergehen soll. Den Effie Danzhus , hat so einiges mitbekommen und unter der Sturmflut gelitten. Marie möchte der verzweifelten Effie unbedingt helfen, was sich alles andere als Leicht herausstellt. Marie möchte das Danzhus wieder im alten Glanz auferstehen lassen. Es fehlt an Geld, was beide nicht haben, aber wer Marie und Effie kennen gelernt hat, weiß das sie kämpfen und neuen Mut schöpfen werden aus ihrer Freundschaft. Es wird nicht leicht für beide, eine schmerzhafte Aufarbeitung ihrer beide Vergangenheit kommt ans Licht, aber auch eines das mit Maries Vergangenheit zu tun hat verbindet beide. Dieses Buch ging mir sehr unter die Haut, ich hatte beim Lesen das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein. Im stillen sind mir hin und wieder ein paar Tränen gerollt, den das traurige Schicksal der beiden hat mich sehr berührt. Aber es gibt auch Freudentränen hin und wieder zu vergießen.

Bewertung vom 12.01.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


ausgezeichnet

Unser kostbares Leben



Meine Meinung zur Autorin und Buch
Katharina Fuchs hat mich mit ihrem neusten biografischen Roman aufs neuste Begeistert und mitgerissen. Sie erzählt darin ihre Familiengeschichte , auch wenn einige Namen abgeändert sind. Geschickt hat sie Fiktiv und wahres miteinander verwebt. Es wurden viele Erinnerungen wach, die Ölkrise, Demos gegen Atomkraft, die Attentate in München, Olympische Spiele und der Anschlag aufs Oktoberfest.Sie hat das Politische Zeitgeschehen sehr gut recherchiert. Ihr Vater war der Direktor von der Schokoladenfabrik Cassada (Sarotti ), ihre Freundin Minka , ihr Vater der Bürgermeister gaben es wirklich, sie hat nur die Namen ihrer Protagonisten abgeändert. Die Medikamentenversuche an den Heimkindern gingen mir sehr unter die Haut. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, spannend und mitreißend. Man spürt wieviel Herzblut in ihre Geschichte und ihre Figuren gesteckt hat. Wir begleiten die Sterns von 1972 bis 2001, eine Geschichte voller Tiefen und Höhen, ich hatte immer das Gefühl ein Teil ihrer Geschichte zu sein, mit den Figuren gelacht und geweint. Drei Freundinnen, von verschiedenerer Herkunft und Charakter, die aber eins gemeinsam haben, sie möchten auf die Umwelt Zerstörung aufmerksam machen und die Menschen aufrütteln.

Es war schon tragisch was Minka und Caro im Schwimmbad mit erleben mussten, ihr Klassenkamerad Guy, verunglückt bei einem Sprung vom Sprungturm tragisch. Man spürte das sie sich die Schuld gaben, mit ihren 10 Jahren. Wird Guy das ganze Überleben und vielleicht Schäden davon tragen ? Es bleibt Rätselhaft, der Bürgermeister und Caros Vater, und einige ihrer Freunde versuchen das ganze unter den Teppich zu kehren, weshalb und warum, reagieren alle so panisch, fragte ich mich. Die kleine Claire, ein Vietnamesisches Waisenkind, kommt in dem Kinderheim im Ort an. Was dort im Waisenhaus passiert und diese Ärztin Lavalette mit den Kindern anstellte für ihre Forschungsarbeit, es war entsetzlich, ich habe mitgelitten. Die drei Mädchen Claire, Caro und Minka werden beste Freundinnen, und kämpfen für eine bessere Umwelt, ob vergiftetes Flußwasser, Tierversuche, und die Medizinischen Experimente . Es war toll und spannend die 3 auf ihren so verschiedenen Lebenswege zu begleiten, was sie aus ihrem Leben machten. Es wird einem beim Lesen bewusst, wie Kostbar unser Leben ist. Ich kann nur jedem das Buch ans Herz legen es zu Lesen.

Bewertung vom 21.12.2021
Ein Ort, der sich Zuhause nennt / Familie Winter Bd.3
Ruppert, Astrid

Ein Ort, der sich Zuhause nennt / Familie Winter Bd.3


ausgezeichnet

Eine mutige Frau die viel riskierte
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Astrid Ruppert hat sich mit ihrem 3. Band ihrer Trilogie, selbst übertroffen.
Eine Emotionale und unter die Haut gehende Geschichte, über Mütter und Töchter. Ich bin hin und weg, über diese wirklich sehr berührende und mitreißende Familiengeschichte. Wir lernen Charlotte die Tochter von Lisette von einer ganz anderen Seite kennen, und sind genauso erstaunt, wie ihre Tochter Paula und Enkelin Maya , eine stille Frau die sehr mutig war und was für ein Schicksal sie bisher verschwiegen hat. Ihr Schreibstil ist sehr mitreißend, Bildhaft , Kraftvoll und klar. Ihre Figuren wirken so echt und real als wären sie aus Fleisch und Blut. Auch die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Wie steht im Klapptext : „ Wir Töchter wollten unsere Mütter lieben, wir wollten von Ihnen geliebt werden, wollten, das es Ihnen gut geht, und trotzdem wollten wir frei sein. „ Ich finde es sehr passend.

Wir begegnen Charlotte 1937, an der Tür einer Buchhandlung in Wiesbaden, die zu ihrem Schicksal wird, genauso wie die Begegnung mit Paul. Viele Jahre später feiert Charlotte stolze 90, mit Tochter Paula und Enkelin Maya deren 30.Geburtstag, als plötzlich ein fremder Mann auftaucht, und sie ohnmächtig zusammen bricht. Wer ist dieser Fremde, der Muck behauptet Oma, aber wer ist den Muck der aus Amerika angereist ist ? Nur wiederwillig bricht Charlotte ihr schweigen , so erfahren wir was damals in dieser Zeit der Nazis passiert ist, in dem kleinen beschaulichen Dörfchen Rauental lebt. Lotte, die als Schneiderin ihrer Mutter im Atelier hilft, die immer da ist für Ihre Mitmenschen, besonders die Familie Simon hat es ihr angetan, schon als junges Mädchen hütet sie deren Kinder, besonders der kleine Hans hat ihr es angetan. So versteht sie plötzlich die Welt nicht mehr warum es verboten ist mit Juden zu verkehren. Auch ist sie enttäuscht von Bruder Henry der sich den Nazis zuwendet. Charlotte versteht die Welt nicht mehr, und nach und nach erfahren wir, wie sie zusammen mit Paul im Untergrund arbeitet, um verfolgte Menschen in Sicherheit zu bringen. Besonders Ihr Liebling der kleine Muck und die Familie Simon spielen eine große Rolle. Sie muss viele Mutige Entscheidungen treffen, und viele Gefahren auf sich nehmen. Ich bin so froh das Charlotte ihr schweigen gebrochen hat, auch wenn mir oft fast der Atem stehen blieb, und einige Tränen rollten, als sie nach und nach ihre Geschichte erzählte, auch von ihrer großen Liebe Paul. Es ist ihr wahrhaftig gelungen, vom Mut einer Frau, die viele schwere Entscheidungen treffen musste, die eigentlich von Liebe, Glück und Frieden träumte.

Bewertung vom 17.12.2021
Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
Feyerabend, Charlotte von

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson


ausgezeichnet

Sie lebte und liebte die Freiheit
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Charlotte Feyerabend, hatte mich schon mit ihrem Roman über Selma Lagerlöf mehr als begeistert. Sie bringt einem Selma sehr nah und lässt uns an deren Gedanken und Seelenleben teilhaben. Man spürt beim Lesen wie sehr sie für dieses Thema brennt, dieses Land liebt, den sie lebt schon seit zwei in Schweden. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend, schon fast Poetisch. Sie gab mir beim Lesen das Gefühl ein Teil dieser Geschichte zu sein. Man lernt Selma von einer ganz anderen Seite kennen, eine Frau die ihre Selbstverwirklichung und Freiheit lebte, die es als erste Frau geschafft hat, sich in der Domäne der Männerwelt zu behaupten, und den Friedensnobelpreis bekam. Ich habe Selma und ihre Freundinnen mehr als bewundert, besonders bin ich glücklich über ihre Geschichte über Nils Holgersson, ein unvergessliches Buch, mit dem sie nicht nur die Kinder sondern auch die Erwachsenen begeistert hat, bis heute. Auch wenn einiges in dem Roman fiktiv ist, wie sie im Schlusswort andeutet, kommt er sehr real herüber.

Selma ist schon von Kind auf, anders sie liebt die Freiheit, und fing früh an Geschichten zu schreiben. Sie setzt sich in ihrer Familie durch und wird Lehrerin , es ist für sie die einzige Möglichkeit, nicht zu heiraten, was sie auf keinen Fall wollte. Sie möchte unabhängig von einem Mann sein, ihr Leben leben. Es war wunderschön und spannend sie auf ihren Wegen zur Schriftstellerin zu begleiten. Ich sah sie mit ihren Freundinnen zusammen sitzen, wie sie zusammen diskutieren, lachen und auf Reisen gehen. Ich lernte ihre unbekannten Seiten kennen, das sie eine Dreiecksbeziehung mit zwei Frauen führte, mit Sophie und Valborg . Mit für Frauenrechte kämpft, als erste Frau überhaupt den Friedensnobelpreis und einen Sitz in der schwedischen Akademie bekommt. Sie führt ein ganz schön anstrengendes Leben, das oft an ihren Kräften zehrt. Sie schafft sehr vieles auch den Traum das versteigerte Gut Ihrer Familie zurück zukaufen und den Traum ihres Vaters damit zu verwirklichen. Selma die ein Lesebuch für Schüler schreiben soll, sie schafft es sich durchzusetzen ganz nach ihren entsteht, Nils Holgersson, es war spannend bei der Entstehung dabei zu sein und mit ihr durch Schweden zu reisen. Ein Buch das schon zu ihren Le