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Luise-21
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Berlin

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Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Susanna Leonard, entführt den Leser mit ihrer neuen Romanbiografie „Dian Fossey - Die Forscherin“ auf die Spuren der wahren Geschichte der jungen Anthropologin Dian Fossey die nach Afrika reist, um die Berggorillas von Ruanda zu beobachten.

Inhalt:
Kalifornien, 1940. Für die kleine Dian steht früh fest: Sie will einmal mit Tieren arbeiten. Viele Jahre später reist Dian tatsächlich nach Afrika, um dort die bedrohten Berggorillas zu erforschen. In den Nebelwäldern gelingt ihr Bemerkenswertes: der direkte Kontakt zu den scheuen Tieren. Eine einzigartige Freundschaft entsteht, die bald die ganze Welt kennt. Aber nicht nur den Tieren gehört Dians Herz. Als sie dem Fotografen Bob begegnet, verliebt sie sich Hals über Kopf in den verheirateten Mann. Doch je unermüdlicher Dian für die Erhaltung der Gorillas kämpft, desto mehr Feinde schafft sie sich. Bald ist nicht mehr nur das Leben ihrer geliebten Tiere in Gefahr, sondern auch ihr eigenes.

Meine Meinung:
Auf die neue Romanbiografie der legendären Dian Fossey war ich richtig gespannt, da ich schon vor vielen Jahren den Film „Gorillas im Nebel“ gesehen und auch das Buch gelesen hatte.
Der Autorin ist hier eine beeindruckende und hervorragend recherchierte Romanbiografie, über die junge Anthropologin Dian Fossey gelungen, die mich von der ersten Zeile an einfach nur fesseln konnte. Hervorheben möchte ich auf jeden Fall das Personenregister, die hervorragende Zeittafel (die mir bei den Zeitsprüngen innerhalb der Biografie, mitunter aufzeigte, in welchem Zeitrahmen, ich gerade bin) und das ausführliche Glossar.

Aus anfänglicher Faszination für die Berggorillas, erwuchs für die Amerikanerin Dian Fossey, eine lebenslange Berufung. Sie erforschte die vom Aussterben bedrohten Berggorillas im zentralafrikanischen Hochland. Auf berührende Art und Weise sind die Begegnungen mit den Gorillas, über deren Familienverbände und Beziehungen untereinander, bildlich beschrieben. Dian Fossey, nähert sich nach und nach den Gorillas und wird von diesen nach anfänglicher Skepsis auch anerkannt. Sie begleitet jedes Tier auf seinem Lebensweg.

Es ist spannend zu lesen, mit wie viel Leidenschaft und Engagement sich die Forscherin für die Berggorillas eingesetzt hat. Ihr Kampf gegen die Wilderer und für den Erhalt des ruandischen Nationalparks ist fast schon beispiellos.
Interessant ist auch, wie deutlich die zwei Gesichter der „Diane Fossey“ zum Ausdruck kommen, denn in ihrem Kampf gegen die Wilderer bediente sie sich auch sehr zweifelhafter Methoden.
Mit einheimischen Helfern verfolgte sie hartnäckig afrikanische Wilderer, die Jagd auf die gefährdeten Tiere machten. Obwohl verboten, legten die Wilderer im ausgewiesenen Naturschutzgebiet Fallen und Schlingen aus, fingen Jungtiere für den Verkauf an Zoos oder töteten Gorillas, um mit makabren Trophäen Geld zu machen. Der Mord an ihrem Lieblingsgorilla DIGIT verschärfte die Auseinandersetzungen. Dian Fossey entschloss sich zu einer aggressiven Kampagne gegen die illegale, aber geduldete Wilderei und organisierte bewaffnete Patrouillen

Die Romanbiografie erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen und mutigen Frau, die für ihre Leidenschaft und Überzeugung einen tragischen und rätselhaften Tod in Kauf nahm. Bis heute ist ihr Tod ungeklärt.

Fazit:
Die Autorin hat hier eine beeindruckende und bildhafte Romanbiografie der Zoologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey, detailliert und mitreißend erzählt, die mir ausgesprochen gut gefallen und mich an vielen Stellen berührt hat. Auch ist es ihr sehr gut gelungen, viele komplexe Informationen und Sachverhalte verständlich zu vermitteln.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.09.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


sehr gut

In ihrem neuen Roman "Drei Tage im August", erzählt die Autorin Anne Stern, eine berührende Geschichte über eine besondere Frau und der ältesten Berliner Pralinenmanufaktur Sawade, Unter den Linden.

Inhalt:
Berlin, 5. August 1936: Die Schwermut ist Elfies steter Begleiter, Zuversicht findet sie in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade, einem Hort zarter Zaubereien aus Nougat und Schokolade, feinstem Marzipan und edlen Aromen. Hier gelingt es Elfie und ihren Nachbarn, sich ihre Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten zu erhalten. Dann kommt Elfie dem Geheimnis einer besonderen Praline und der Geschichte einer verbotenen Liebe auf die Spur. Doch wird sie es wagen, auch ihrer eigenen Sehnsucht zu folgen?

Bestsellerautorin Anne Stern erzählt die berührende Geschichte einer besonderen Frau, die nicht wie andere ist – ein ausnehmend schöner Roman, voll zarter Sinnlichkeit und außergewöhnlicher Figuren.

Meine Meinung:
Die Autorin schildert innerhalb von nur drei Tagen im August 1936, während der Berliner Olympiade, Episoden von unterschiedlichen Menschen und aus deren Perspektiven erzählt über ihr Leben in der bekanntesten Prachtstraßen „Unter den Linden“ während der Machtübernahme Hitlers.

Elfie ist die erste Verkaufsleiterin und Prokuristin der Chocolaterie Sawade Unter den Linden, in der Nähe des berühmten Hotel Adlon. In ihrer Kindheit, wurde sie von ihrer Mutter verlassen und von ihrer Großmutter mit strengen Regeln erzogen, die ihre ganze Persönlichkeit und Schwermut, erklären. Sie lebt zurückgezogen, lebt nur für ihre Arbeit in der Chocolaterie und ist glücklich, wenn die Kunden und die Menschen in ihrem Umfeld sie respektieren. Die ältere Madame Conte, lässt sich regelmäßig mit den feinsten Trüffeln beliefern und bittet eines Tages Elfie, zu einer Tasse Tee in ihre Wohnung und bittet sie, ihr zuzuhören. Neugierig auf die Geschichte der alten Dame, führt Elfies Weg sie immer wieder in deren Wohnung und so erfährt sie von der unglücklichen Liebe zu dem ersten Ladenbesitzer der Chocolaterie. Aus Liebe zu Madame, die diese damals nicht erkannte, gab er der Chocolaterie sogar ihren Namen.

Gerade jüdische Mitbürger geraten seit der Machtübernahme unter Druck und so wägt auch der Buchhändler Marcus ab, ob er sein Geschäft behält oder schließen soll. Das Spiel mit der Hoffnung beginnt zwar aber zum Schluss siegt die Vernunft!
Das kleine Blumenmädchen Rosa, wird auf der Straße festgenommen und keiner weiß was mit ihr geschieht. Elfie, versucht zu helfen aber letztendlich fehlen ihr die richtigen Worte.
Wie es scheint, findet Elfie an dem Barmann Interesse und dann doch wieder nicht. Gerne hätte ich ihr einen Weg aus der Schwermut, gewünscht.

Fazit:
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, Auszüge von ergreifenden Schicksalen in unsicheren Zeiten aufzugreifen und mit ihrem flüssigen Schreibstil, zu erzählen. Die Protagonisten sind im Handlungsverlauf zwar sehr gut dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden aber zum Teil fehlte mir etwas mehr Tiefe und ein Hauch Lebendigkeit. Das offene Ende der Episoden, war zwar zu erwarten, hat mich aber trotzdem etwas enttäuscht zurückgelassen.
Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.08.2022
Die Rückkehr der Kraniche
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Die Autorin Romy Fölck, erzählt in ihrem neuen Roman „Die Rückkehr der Kraniche“, eine bewegende Geschichte von einem alten Haus inmitten der Elbmarsch, die Kraft der Natur und drei Frauengenerationen, die nach Jahren dort wieder aufeinandertreffen.

Inhalt:
Zwei Schwestern mit unterschiedlichen Lebensentwürfen treffen aufeinander, als die Mutter im Sterben liegt. Im alten Reetdachhaus in der Elbmarsch müssen sich die Hansen-Frauen ihrer Vergangenheit stellen, mit all ihren Geheimnissen und Fragen, und lernen, dass ein Ende immer auch ein Anfang sein kann.

Nach langer Zeit treffen die Schwestern Grete und Freya in ihrem Elternhaus wieder aufeinander. Ihre Mutter Wilhelmine hat einen Schwächeanfall erlitten, Freya kommt sofort aus Berlin angereist. Sie will helfen, aber mehr noch ihrem eigenen Leben entfliehen. Ihr Freund hat sie verlassen, und damit die letzte Hoffnung auf die Gründung einer eigenen Familie.

Grete ist ebenfalls Single, sie ist ihr Leben lang im kleinen Dorf an der Elbe geblieben, eine frühe Schwangerschaft machte ihre Träume von der weiten Welt zunichte. Sie kümmerte sich erst um ihre Tochter Anne, dann brauchte Wilhelmine mehr und mehr Unterstützung mit Haus und Hof. Gretes Zufluchtsort ist die Natur, der Garten, vor allem aber das Naturschutzgebiet an der Elbe, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Als sich jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, eine unerwartete Chance zum Ausbrechen bietet, auf die sie schon lange gehofft hat, braucht sie einmal die Unterstützung ihrer Familie mehr denn je.

Auch Anne kommt, um der Großmutter nahe zu sein. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt – sicherlich auch, weil diese nie verraten hat, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine liegt ein Geheimnis auf den Lippen.

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt auf sehr ruhiger Weise und mit leisen Tönen, wie sich die vier Frauen Hansen-Frauen begegnen. Der Erzählstil passt zum beschaulichen Leben in der Elbmarsch. Die bildgewaltigen, wunderschönen Naturbeschreibungen spiegeln auf atmosphärische Weise die Vegetation und Tierwelt der Gegend wider und stehen im friedlichen Gegensatz zum Beziehungszwist der Hansen-Frauen.

Die Geschichte wird aus abwechselnden Perspektiven der vier Hansen-Frauen erzählt. Die Gedanken und Gefühle der einzelnen Frauen, werden deutlich sichtbar und nachvollziehbar. Jede von ihnen hütet ihr eigenes Geheimnis und jede hat ihre genaue Vorstellung über ihre Zukunft und über einen engeren Zusammenhalt in der Familie. Doch ihr häufiges Schweigen, ihr eingefahrenes Verhalten untereinander und ihre alten Differenzen stehen ihnen im Weg. Alle Frauen scheinen die direkte Aussprache vermeiden zu wollen und so dauert es ziemlich lange, bis alle Dinge offen auf den Tisch gelegt werden. Wird es ihnen gelingen, die Wunden der Vergangenheit zu schließen?

Fazit:
Die Autorin beschreibt die Natur in der Marsch sehr stimmungsvoll und bildhaft, während die Gedanken und Gefühle der vier Hansen-Frauen, sich teilweise wiederholen und den Lesefluss etwas einschränken. Die einzelnen Charaktere sind jeder auf seine Art relativ unnahbar, aber dennoch nicht unsympathisch
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 29.08.2022
Ein Bild von einer Frau
Bub, Natascha

Ein Bild von einer Frau


ausgezeichnet

Die Drehbuchautorin Natascha Bub, erzählt mit Feuer und Flamme in ihrem sehr beeindruckenden Roman „Ein Bild von einer Frau“, eine bewegende Geschichte, die auf wahren historischen Begebenheiten beruht.


Meine Meinung:
Schon alleine die Gestattung des Buches und der Klappentext, machten mir Freude in die Geschichte einzutauchen und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Autorin ist es aus meiner Sicht, bildlich und mit ihrem flüssigen Schreibstil hervorragend gelungen, eine lesenswerte Geschichte über die junge unerschrockene Fotografin Insa Schönberg und ihrem weiten Weg bis zum weltberühmtesten Selfie mit Hemingway, zu erzählen.

Mit einer Leichtigkeit und dem Willen, eine gute Fotografin zu werden, fährt Insa gleich nach Kriegsende mit dem Fahrrad von Göttingen nach Hamburg und lernt dort bei der Foto-Pionierin Rosemarie Pierer, das Handwerk. In New York streift Insa durch die Straßen auf der Suche nach Motiven und erkennt die seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehene Greta Garbo. Rechtzeitig gelingt es ihr, die Kamera zu zücken und ein Foto zu schießen. Der Erfolg bleibt nicht aus und vor Übermut schließt Insa eine Wette mit dem Verleger Ledig-Rowohlt ab, die weitreichende Folgen hat.

Insa reist nach Kuba und ist so von sich überzeugt, dass sie ohne weiteres von Hemingway, ein Foto bekommen wird. Ihr Charme prallt aber an Hemingway, dem zähen Knochen ab, der sich von einer „Kraut“ nicht fotografieren lassen will. Irgendwie scheinen sich beide aber trotzdem zu verstehen. Insa ist kurz vor ihrer Rückreise und fast verzweifelt, denn noch immer verweigert Hemingway, ein Foto von sich. Ein glücklicher Zufall spielt ihr eine fabelhafte Idee in die Hände und wenn sie Glück hat, kann sie ihr Ziel erreichen …

Zitat:
Sprachlich ist der Roman mit einer gefühlten Leichtigkeit aber wortgewaltig und überzeugend, erzählt. Der Autorin ist ein sehr bewegender und hervorragender historisch recherchierter Roman gelungen. Sie schafft tolle Bilder, die den Protagonisten Leben einhauchen und mich an vielen Stellen berührten aber auch den Kopf schütteln lassen, konnten. Für mich ein Buch mit einer Geschichte, die mich begeistert hat.
Von mir 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


ausgezeichnet

Der Autor Cay Rademacher, erzählt in seinem neuen Roman „Die Passage nach Muskat“, anschaulich und atmosphärisch einen spannenden historischen Kriminalroman auf dem Ozeanliner Champollion, der von Marseille aus Richtung Orient in See sticht.

Inhalt:
Spätsommer 1929, der letzte Sommer der Goldenen Zwanziger. Niemand erkennt die Vorzeichen der Weltwirtschaftskrise. Noch bestimmen Luxus und Frivolität, Jazz und Kokain den Rhythmus des Lebens – auch auf dem Ozeanliner Champollion, der von Marseille aus Richtung Orient in See sticht: Port Said, der Suezkanal, Jemen, Oman ... Zu den illustren Passagieren gehören eine skandalumwitterte Nackttänzerin aus Berlin und ein mysteriöser römischer Anwalt, eine adelige englische Lady und ein nur scheinbar naiver amerikanischer Ingenieur, ein Schläger aus der Unterwelt – und Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrierten, der größten Zeitschrift Europas. Er soll eine Reportage über die Reise machen. Seine Frau Dora begleitet ihn. Sie entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg, die ebenfalls nach Maskat reist, um mit den sagenhaften Gewürzen Arabiens zu handeln. Theodor hofft, dass die abenteuerliche Passage die Leidenschaft in ihrer Ehe neu entfacht. Doch Doras herrische Eltern und ihr gewalttätiger Bruder verachten ihn, und Bertold Lüttgen, der intrigante Prokurist der Firma, hat selbst ein Auge auf die Tochter seines Chefs geworfen. Als Dora nach wenigen Tagen auf der Champollion spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Familie Rosterg, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben …

Meine Meinung:
Der Autor verknüpft hervorragend recherchiert auf den historisch verbürgten Luxusliner „Champollion“ und lässt das Ambiente vom ägyptisch dekorierten Schiff sowie der politischen Ereignisse in den 20iger Jahren, glaubhaft entstehen.

Mittendrin reist für eine Reportage der Fotoreporter Theodor Jung, der von seiner Frau Dora, begleitet wird. Auch seine Schwiegereltern, der Schwager und Prokurist der Firma, reisen in den Orient um mit den sagenhaften Gewürzen Arabiens zu handeln. Es könnte eigentlich alles perfekt sein, wenn da nicht plötzlich Dora verschwunden wäre.

Zu Theodors Entsetzen, behaupten außer seiner Familie auch die Mitreisenden, dass Dora nie an Bord gewesen ist. Theodor ist verzweifelt und weiß von Tag zu Tag weniger, was er glauben soll. Sollte ihm sein täglich eingenommenes Schlafmittel Phantasien von seiner Frau vorgegaukelt haben. Angeblich gibt es nachweisbare Telegramme von Dora aus Berlin und in ihrer gemeinsamen Kajüte sind alle Gegenstände, die auf ihre Anwesenheit hindeuten könnten, verschwunden.
Theodor sieht sich schon als angeklagter Mörder vor Gericht, bis zu dem Zeitpunkt als sich nacheinander ungeklärte Unfälle ereignen und er anfängt zu recherchieren. So erfährt er zum ersten Mal von Familienstreitigkeiten und findet Hinweise auf krumme Geschäfte, die die Firma, betreffen. Theodor nutzt geschickt die restlichen Tage seiner Reise auf dem Schiff um eine Spur seiner Frau Dora zu finden.

Die Ereignisse überschlagen sich rasant, unvorhersehbar und mit einem unglaublichen atmosphärischen Spannungsbogen.

Fazit:
Dem Autor Cay Rademacher ist es mit seinem Schreibstil hervorragend gelungen, mich für seinen historischen Kriminalroman, zu begeistern. Besonders gut gefallen haben mir die atmosphärischen Beschreibungen und Details der Goldenen Zwanziger. Auch die tollen Bilder, die den Protagonisten Leben einhauchen, konnten mich durchaus überzeugen
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.08.2022
Dein Schweigen, Vater
Benda, Susanne

Dein Schweigen, Vater


ausgezeichnet

In ihrem beeindruckenden literarischen Debüt „Dein Schweigen, Vater“ begibt sich die Autorin Susanne Benda auf die Spuren der Kriegsvergangenheit in ihrer eigenen Familiengeschichte.

Inhalt:
Das Schweigen überwinden: Was ist es, das die Geschwister Maria und Uli so umtreibt? Woher stammen ihre Blockaden, wenn es um wichtige Lebensentscheidungen geht? Haben sie etwas mit dem Schweigen ihres Vaters zu tun, der mit 12 Jahren aus seinem glücklichen Leben in Brünn gerissen wurde? Und dem es nie möglich war, über seine Erlebnisse aus dem Mai 1945 zu sprechen, als seine Familie gemeinsam mit 27.000 weiteren deutschstämmigen Bewohnern aus der Stadt vertrieben wurde? Immer deutlicher erkennen Maria und Uli, dass die traumatischen Zustände ihres Vaters in ihnen fortleben, auch sie sind Vertriebene. Und ihnen wird klar, dass sie ihre eigenen Wege gehen müssen, um das Schweigen zu durchbrechen. Als sie sich zu einer Reise entschließen, wird schnell deutlich: Es wird eine Reise zu den Wurzeln ihrer Familie … In ihrem beeindruckenden Debüt begibt sich Susanne Benda auf die Spuren der Kriegsvergangenheit in ihrer eigenen Familie. Bis heute zeigen sich in der Generation der zwischen Anfang der 60er- und Mitte der 70er-Jahre Geborenen - der »Kriegsenkel« - dunkle Flecke, entstanden aus dem Schweigen der Eltern und Großeltern. Für Susanne Benda ist dieses Thema ein sehr persönliches. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Familiengeschichte hat sie sich intensiv mit den Auswirkungen dieses Schweigens auseinandergesetzt. Im Anhang schildert sie die Hintergründe des »Brünner Todesmarsches«.

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen von ihrer eigenen Familiengeschichte, über die Erlebnisse ihres Vaters während des Zweiten Weltkrieges und wie die traumatischen Zustände auf sie und ihren Bruder, nachgewirkt haben.

Ihr Vater Paul ist gerade mal 12 Jahre alt, liebt seine Freunde Marie und Pavel, mit denen er am liebsten seine Zeit verbringt. Doch kurz nach dem Krieg, verändert sich für alle das Leben. Deutsche werden mit einer weißen Binde um den Arm gekennzeichnet, ihr Hab und Gut wird enteignet und sie werden gezwungen in Kellern zu hausen. An Fronleichnam, dem 31. Mai 1945, werden sie vertrieben und auf einen Marsch geschickt. Ohne Essen und Trinken bei senkender Hitze haben alte, schwache und kranke Menschen keine Chance zu überleben, denn wer zurückbleibt wird erschossen. Historisch belegt wurde dieser Tag als „Der Brünner Todesmarsch 1945“.

Paul überlebt und wird von seiner Tante in Wien großgezogen. Über seine Erlebnisse wird er nie reden, da sie tiefe Verletzungen in ihm hinterlassen haben. Selbst als er eine eigene Familie gründet, spricht er nie aus seiner Vergangenheit und weicht deren Fragen aus. Er zieht sich immer mehr in sich, zurück.

Erst nach dem Tod ihres Vaters, machen sich seine Kinder Maria und Uli, auf Spurensuche in die Vergangenheit. Es wird eine Reise zu den Wurzeln ihrer Familie …

Fazit:
Mit ihrer Recherche und ihrem bewegenden Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen, die Nachwirkungen über sich selbst als Nachkriegsgeneration, zu schildern.
Von mir 5 Sterne eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.08.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Das neue Buch der Autorin Miriam Georg „Das Tor zur Welt - Träume“ ist der erste Teil der dramatischen Saga um die Hamburger Auswandererstadt. In den Hamburger Auswandererhallen warten sie auf ihre Schiffe, haben alles zurückgelassen in der Erwartung auf ein besseres Leben.

Inhalt:
Jeden Tag arbeitet die junge Ava bis zur Erschöpfung auf dem Moorhof im Alten Land. Jede Nacht träumt sie vom Meer. Die Erinnerung an ihre Familie ist von Jahr zu Jahr mehr verblasst, kaum weiß sie noch den Namen ihrer Mutter. Irgendwann will Ava sie in Amerika wiederfinden.

Claire Conrad ist reich. Sie ist schön. Und in ihrem willensstarken Kopf stehen die Zeichen auf Rebellion. Sie will reisen, die Welt sehen, aus den strengen Regeln der Gesellschaft ausbrechen, sie träumt davon, dass ihr Leben endlich anfängt! Wenn wenigstens der Reedersohn Magnus Godebrink um ihre Hand anhalten würde …

Hamburg ist in Aufruhr. Die Cholera hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Zahllose Reisende passieren die Hafenmetropole auf ihrem Weg in die Neue Welt, getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Auswandererstadt begegnen sich Ava und Claire – zwei Frauen, verschieden wie Ebbe und Flut.

Doch das Schicksal schweißt sie untrennbar zusammen.

Meine Meinung:
Ava lebt bei Pflegeeltern in recht ärmlichen Verhältnissen und das Geld ist immer knapp. Trotz der schweren Arbeit auf dem Moorhof im Alten Land, reicht es nicht mal um satt zu werden. Der Traum, ihre wahre Familie, an deren Namen sie sich schon nicht mehr erinnern kann, in Amerika wieder zu finden, hält sie am Leben.
Ihre Pflegeeltern entschließen sich wie so viele in dieser Zeit, nach Amerika auszuwandern. In Hamburg angekommen, wütet die Cholera und plötzlich steht Ava alleine da. Als 14jährige hilft sie in den Auswandererhallen, um sich die Überfahrt nach Amerika leisten zu können und trifft in diesen Hallen auf Claire, die aus ganz anderen Gründen hier arbeitet.

Claire ist genau das Gegenteil von Ava. Sie ist reich geboren, schön und will sich aus den Zwängen, die die Gesellschaft ihr aufzwingt befreien. Einen starken Willen um ihre Ziele zu erreichen, hat sie auf jeden Fall aber ihre hochnäsige Art, steht ihr dabei oft im Weg. Zunächst begegnen Ava und Claire sich eher distanziert, doch das Schicksal schweißt sie untrennbar zusammen.

In einer sehr gelungenen abwechselnden Erzählweise, schildern Ava und Claire aus ihrer Sicht, was sie in die Auswandererstadt geführt hat und wie sich ihr Alltag gestaltet.

Fazit:
Mit ihrem flüssigen und fesselnden Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen, mit dem Auftakt ihrer neuen Reihe, eine interessante und aufwühlende Geschichte über die Hamburger Auswandererstadt, zu erzählen. Die Autorin versteht es einfach ausgezeichnet, ihre Charaktere facettenreich und authentisch darzustellen.
Mich konnte die Geschichte fesseln und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.
Von mir 5 Sterne und absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.07.2022
Gotteshand und Teufelsbiss
Ambrosius, Christine

Gotteshand und Teufelsbiss


ausgezeichnet

Die Autorin Christine Ambrosius, erzählt in ihrem neuen Roman "Gotteshand und Teufelsbiss" eine spannende historische Krimi Geschichte aus dem 17. Jahrhundert über Giftmorde in europäischen Herrscherhäusern, die zur Zeit des Barock ebenso an der Tagesordnung wie der feste Glaube an wirksame Liebes- und Schadenzaubereien, waren.

Meine Meinung:
Schon alleine das Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine schöne Geschichte über Heilerinnen und Zauberinnen aus dem 17. Jahrhundert gemacht.

Nach dem Auftauchen des Priesters Voscherau und seinen Drohungen gegen Sabina und ihrer Töchter Aurelia und Lena, sind sie in ihrem Dorf nicht mehr sicher. Aurelia, geht nach Dresden und will den Apothekersohn, heiraten, während Sabina sich mit Lena auf den Weg nach Moritzburg macht. Lena, kann sich den plötzlichen Wandel ihrer Mutter in Moritzburg nicht erklären und macht sich auf den Weg nach Dresden. In der Apotheke findet sie zwar eine Unterkunft muss dafür aber für ihren Unterhalt selbst aufkommen, indem sie arbeitet und sich um Vater und Sohn, kümmert. Aurelia, wird durch die Vermittlung von Martin de Spina, am Hof angestellt und eine Heirat mit dem Apothekersohn, kommt für sie nicht mehr in Frage.

Am Dresdner Hospital häufen sich immer mehr Giftanschläge, die der Stadtchirurg Martin de Spina nicht zur Ruhe kommen lassen, bis er sich entschließt, der Ursache auf den Grund zu gehen. Lena, wird durch ihre Kenntnisse in der Kräuterheilkunde und ihrer Arbeit in der Apotheke, für viele zu einer begehrten Person! Die Frage ist nur, für welchen Zweck? Eine Anziehung zwischen Lena und Martin de Spina wird immer spürbarer aber nicht wirklich greifbar. Bis Lena wegen Hexerei angeklagt wird und ins Gefängnis kommt. Die Folgen sind ziemlich turbulent und scheinbar kann keiner sie aus den Fängen Voscheraus, befreien!

Es gibt weitere Verletzte und Tote, die nicht nur alle vergiftet wurden. Martin de Spina und ein paar wenige Vertraute, sind auf der Suche um welche Mittel es sich handeln könnte und wer diese besitzt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn alle tappen im Dunkeln und die einzige Hoffnung scheint immer noch Lena zu sein!

Die Spannung steigt und immer mehr klären sich ungelöste Fragen und Geheimnisse, die lange im Verborgenen lagen.

Fazit:
Der Autorin ist hier eine interessante und lesenswerte fiktive Geschichte über die Zeit der Giftmorde am Kurfürstenhof des Johann Georg III gelungen, die sorgfältig recherchiert in die historischen Fakten eingebettet sind. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut dargestellt und eingebunden. .
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!