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jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2017
Zart verführt / Taste of Love Bd.3 (eBook, ePUB)
Anderson, Poppy J.

Zart verführt / Taste of Love Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Zart verführt" geht es um Liz, eine Pâtissière, und Adam, einen Fitnesstrainer. Von der ersten Begegnung an fühlen sie sich zueinander hingezogen, doch da Adam eine Bemerkung über ihren Körper gemacht hat, die man leicht falsch verstehen konnte, ist sie nicht unbedingt von ihm begeistert. Dazu kommt, dass er eigentlich gar keine feste Beziehung möchte und nicht denkt, dass er mit ihr etwas anderes haben könnte. Die beiden haben die Rechnung allerdings ohne Liz' Familie gemacht, die fest davon überzeugt sind, sie verkuppeln zu müssen.

Es war unterhaltsam zu lesen, wie gerade ihre Schwester Vicky, die man bereits aus dem zweiten Band kennt, versucht hat, die beiden zusammenzubringen, und dadurch gibt es einige komische Momente. Natürlich wäre es im realen Leben weniger unterhaltsam, wenn die Familie den eigenen Willen übergeht und entschlossen ist, eine Romanze herbeizuführen, von der man nicht weiß, von der man sie will. In der Fiktion ist es etwas anderes - allein schon, weil es funktioniert und Liz selbst es letztlich akzeptiert. Dadurch, dass die Protagonisten immer mehr Zeit miteinander verbringen, lernen sie sich schon bald besser kennen und kommen sich näher. Durch ihre sehr unterschiedlichen Berufe sollte man denken, dass sie nicht viel gemeinsam haben, doch das ist keineswegs der Fall. Zwar haben sie in einigen Dingen verschiedene Ansichten, aber sie ergänzen sich, können sich für die Interessen des anderen begeistern und sind bereit, auch einmal nachzugeben. Die Kommunikation der beiden verlief die meiste Zeit über gut, was den großen Streit gegen Ende umso tragischer und emotionaler macht.

Adam und Liz sind interessante, gut ausgearbeitete und sympathische Charaktere, mit denen man mitfühlen und mitfiebern kann. Sie kämpft die Geschichte über mit einigen Unsicherheiten, während er stark durch seine Kindheit geprägt wurde und nach wie vor von den Ereignissen belastet ist, was sein ganzes Leben und selbst die Beziehung der beiden beeinflusst. Es war interessant zu sehen, wie sie mit diesen Problemen umgegangen und sowohl unabhängig voneinander als auch gemeinsam daran gewachsen sind. Ich mochte ebenfalls, dass die Vergangenheit als Erklärung, aber nicht als Entschuldigung von Adams Verhalten diente, das an einer Stelle wirklich furchtbar war.

"Zart verführt" ist wieder eine leichte und lockere Liebesgeschichte, die mir sehr gefallen hat, und bekommt deshalb von mir wie die beiden Vorgänger 4 Sterne.

Bewertung vom 27.10.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


sehr gut

"SOG" befasst sich, wie schon der erste Band der Reihe, mit einem Fall, der grausam und erschütternd, aber sehr spannend ist. Von Anfang an ist klar, dass der zwölf Jahre zurückliegende Mord an einem jungen Mädchen mit den aktuellen Ermittlungen zu tun haben muss, und einige Zusammenhänge werden dem Leser auch früh bewusst, doch trotzdem hat man noch lange kein vollständiges Bild. Dieses setzt sich erst mit der Zeit zusammen und je mehr über die furchtbaren Ereignisse enthüllt wird, desto offensichtlicher wird, wie viel Leid und Elend mit der Geschichte verbunden sind - für alle Beteiligten.

Ich fand gut, dass die Ereignisse aus "DNA" Konsequenzen hatten und sich dies zunächst darauf auswirkte, inwieweit Huldar und Freyja an dem Fall beteiligt waren. Die Ermittlungen waren interessant dargestellt und mit jeder neuen Entdeckung ist die Spannung angestiegen, sodass man zusammen mit den Protagonisten mehr herausfinden wollte. Zugleich war da aber auch ein gewisses Grauen, da der Leser zusammen mit den Polizisten immer tiefer in ein Gewirr aus Gewalt, Elend und Kindesmissbrauch hineingezogen wird. Die Beschreibungen waren nicht zu graphisch, allerdings detailliert genug um zu verdeutlichen, wie schrecklich die Opfer zugerichtet wurden. Im Laufe der Geschichte habe ich viele verschiedene Theorien aufgestellt und mich gefragt, wer so etwas denn warum tut; einige meiner Vermutungen waren richtig, doch bis zuletzt hat die Autorin mit weiteren Enthüllungen überrascht, bis schließlich eine stimmige Auflösung da war, die ich sehr tragisch fand.

Ein wenig gestört hat mich in diesem Band das Drama um die private Beziehung zwischen Huldar und Freyja, die nicht wirklich zustande kommt, obwohl beide nicht abgeneigt wären. Es war ein guter Ausgleich zu den Mordfällen und natürlich ist ein gewisses Interesse da, ob sie sich nun näher kommen werden oder nicht. Zudem hatte Sigurðardóttir so die Gelegenheit zu zeigen, dass ihre Protagonisten nicht perfekt sind, sondern grobe Fehler machen, schrecklich stur oder zu stolz sein können, was mir gefallen hat... nur das Hin und Her kann mich nicht begeistern und es war irgendwie etwas ablenkend. Mal sehen, wie es im nächsten Band mit den beiden weitergehen wird.

Insgesamt ist "SOG" ein packendes Buch, das mich packen und erschüttern konnte. Der Fall ist gut aufgebaut und interessant, allerdings hätte die nebenbei laufende Romanze für mich mit weniger Drama und Missverständnissen erzählt werden können. Das hat die Spannung meiner Meinung nach ein wenig herausgenommen. Trotzdem vergebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 22.10.2017
Die Granden von Pandaros (eBook, ePUB)
Sullivan, James A.

Die Granden von Pandaros (eBook, ePUB)


gut

"Die Granden von Pandaros" handelt von Cosima Amberson und John Glennscaul, die seit Jahren erbitterte Feinde sind und nun gezwungenermaßen zusammen arbeiten müssen. Sie sind Anführer der sogenannten Schattenkonzerne und haben große intergalaktische Unternehmen aufgebaut, was ihnen Einfluss und Macht verleiht. Nach zweijähriger Isolation müssen sie allerdings feststellen, dass sich in ihrer Abwesenheit einiges verändert hat und sie darum kämpfen werden müssen, ihre Positionen zurückzubekommen.

Das Buch spielt im 24. Jahrhundert und obwohl es durchaus noch Ähnlichkeiten zu dem jetzigen Leben auf der Erde gibt, hat sich einiges verändert. Der Leser wird dabei direkt in die Handlung geworfen und die Hintergrundgeschichte wird häppchenweise nebenbei erklärt. Man kann der Geschichte folgen, obwohl es am Anfang nicht unbedingt leicht war, einen Überblick über die Kriege, Revolten und technischen Fortschritte zu bewahren. Trotzdem fand ich diese Informationen natürlich interessant und ich hätte gerne mehr über die historische Entwicklung erfahren, die dazu geführt hat, dass die Erde zwar immer noch bewohnt ist, es aber auch viele unabhängige Kolonien im Weltall und Raumstationen (darunter Pandaros-3) gibt. Die kurzen Einblicke in die Kulturen der verschiedenen Planeten mochte ich auf jeden Fall sehr.

Der Fokus des Buches liegt auf dem Verhältnis von Cosima und John, das zunächst ebenfalls undurchsichtig ist. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass ihre Konzerne verfeindet sind und dass sie selbst eine gemeinsame Vergangenheit haben, durch die ihnen eine Zusammenarbeit selbst zum Zwecke des eigenen Überlebens unmöglich vorkommt. Mir hat dabei gefallen, dass sich diese Beziehung sich recht organisch weiterentwickelt hat und dass es Rückschritte gab, da es andernfalls nicht realistisch gewesen wäre. Allerdings muss ich anmerken, dass ich mir anhand der Inhaltsangabe eine schlimmere Feindschaft vorgestellt hatte. Dies kann daran liegen, dass die zwei Jahre, die sie gemeinsam verbringen müssen, nur kurz ausgeführt werden und somit schon eine gewisse Entwicklung im Hintergrund stattgefunden hat. Ich hatte später das Gefühl, dass ihre Beziehung zwar sehr angespannt ist, und ich war auch neugierig, worauf das zurückzuführen ist, doch ich hatte ein deutlich kühleres Verhältnis erwartet.

Die Handlung an sich ist manchmal etwas zäh, insgesamt jedoch spannend und ich fand gut, dass die Ereignisse Konsequenzen für die Protagonisten hatten, sie Verluste erlitten und nicht jeder ihrer Pläne sofort gelungen ist. Dem Autor ist es gelungen, sowohl realistische Schwierigkeiten einzuarbeiten als auch zu zeigen, wieso Cosima und John als gerissene, geniale Unternehmer und Anführer gelten. Diese Balance hat mir gefallen.

"Die Granden von Pandaros" bekommt von mir 3,5/5 Sternen. Das Weltall-Abenteuer war interessant und von ein paar zähen Stellen abgesehen konnte das Buch mich fesseln. Die Charaktere sind interessant und obwohl ich mir ihre Feindschaft anders vorgestellt hatte, mochte ich, wie der Autor ihre Zusammenarbeit dargestellt und entwickelt hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2017
Lichterzauber in Manhattan / From Manhattan with Love Bd.3 (eBook, ePUB)
Morgan, Sarah

Lichterzauber in Manhattan / From Manhattan with Love Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eva und Lucas könnten unterschiedlicher nicht sein; er schreibt Bestseller, in denen Figuren kaltblütig andere ermorden, er ist zynisch und hat sich von der Welt so weit wie möglich zurückgezogen, nachdem er seine geliebte Frau verloren hat. Eva dagegen ist sehr optimistisch und romantisch veranlagt. Sie liebt die Feiertage, den Schnee, die ganze festliche Stimmung, während er alles ablehnt. Als Lucas' Großmutter Eva beauftragt, seine Wohnung weihnachtlich zu dekorieren, kommt es logischerweise zu einem Konflikt zwischen den beiden. Zumindest so lange, bis Lucas merkt, dass Evas Anwesenheit ihn inspiriert und bei seiner Schreibblockade zu helfen scheint...

Die ganze Handlung findet innerhalb weniger Wochen statt. Trotzdem hat Morgan überzeugend dargestellt, wie sie in dieser objektiv kurzen Zeit tiefe, echte Gefühle füreinander entwickeln können. Am Anfang ist ihr Verhältnis noch ein wenig angespannt und Lucas vermutet hinter allem, was sie tut, unlautere Motive, doch sie kommen sich schnell näher und vertrauen sich schon bald Dinge an, die sie noch nie jemandem erzählt haben. Dadurch entsteht eine ganz besondere, tiefe Bindung zwischen ihnen, die die Autorin wirklich schön geschrieben hat. Man merkt, dass sie einander wirklich nahe sind. Sie ergänzen sich, spornen einander an und sie können jeweils ausgezeichnet mit den Eigenarten des anderen umgehen. Natürlich gibt es neben humorvollen Neckereien ernste Konflikte, allerdings bemühen sie sich darum, sie zu klären und offen zu kommunizieren, was mir gefallen hat.

Die Charaktere an sind gut ausgearbeitet. Evas positive Einstellung und ihr optimistischer Blick auf die Welt sorgen einfach für gute Laune und die Beschreibungen der Gerichte, die sie kocht, lassen das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich mochte auch, wie sie mit Problemen und ihrem Schmerz umgegangen ist, dass sie nie die Hoffnung aufgegeben hat und weiterhin bereit war, an das gute in jedem Menschen zu glauben. Lucas war mir ebenfalls sympathisch. Er wurde in der Vergangenheit verletzt und hat sich deshalb verschlossen, aber hinter seiner rauen Schale steckt definitiv ein Mann, der einfühlsam sein kann und der in der Lage ist, Eva genau so zu nehmen, wie sie ist. Es war schön zu sehen, wie er langsam bereit war, sich auf sie einzulassen.

Da ich letztes Jahr im Dezember "Für immer und einen Weihnachtsmorgen" gelesen habe, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin, das ebenfalls in der Weihnachtszeit spielt - und in "Lichterzauber in Manhattan" ist es Morgan wieder gelungen, die weihnachtliche Atmosphäre perfekt einzufangen. Ich konnte mir das Schneegestöber und die klirrende Kälte sehr gut vorstellen und obwohl sie die Gefahren des Wetters dargestellt hat, war die Vorstellung, wie die Protagonisten durch den Schnee spazieren, doch sehr romantisch und auch die ganze Dekoration klang toll. Man könnte fast Lust bekommen, selbst ein paar Weihnachtslieder zu singen, obwohl das Fest noch zwei Monate in der Zukunft liegt.

"Lichterzauber in Manhattan" ist eine schöne, berührende Liebesgeschichte, die mich von Anfang an gefesselt und bezaubert hat. Den Rest der Reihe muss ich auf jeden Fall noch lesen.
4,5/5 Sternen

Bewertung vom 06.10.2017
Das Schicksal der Sterne (eBook, ePUB)
Höra, Daniel

Das Schicksal der Sterne (eBook, ePUB)


sehr gut

​"Das Schicksal der Sterne" erzählt die erschütternde, berührende Geschichte von Adib und Karl, zwei Flüchtlingen. Der eine ist gerade erst in Deutschland angekommen und muss immer noch gegen die Abschiebung kämpfen, der andere kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Berlin. Der Autor schildert die Erlebnisse der beiden sehr eindringlich und schonungslos, beschreibt die Todesangst und die nackte Panik, das elende Hungergefühl und die Ungewissheit, ob man je in Sicherheit sein und ob die Flucht irgendwann enden wird. Die Erfahrungen der Protagonisten ähneln sich dabei trotz der unterschiedlichen Umstände sehr und es ist bewundernswert, dass sie trotz all der Schrecken nie aufgegeben und immer weiter gekämpft haben. Es gab mehrere Szenen, bei denen ich einen Kloß im Hals hatte und die schockierend waren. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Buch insgesamt zu distanziert geschrieben war und es auch traurige Momente gab, die mich nicht richtig berühren konnten, sodass die Geschichte mich nicht hundertprozentig gefesselt hat.

Fremdenhass und Rassismus werden ebenfalls thematisiert und Höra macht deutlich, dass die sowieso schreckliche Situation der Flüchtlinge durch die Abneigung ihrer Mitmenschen nicht vereinfacht wird. Mir hat gefallen, dass dieses Thema angesprochen wurde und die Figuren auch erkennen, dass sie selbst nicht frei von vorgefertigten Meinungen sind, da dies für mich sehr glaubwürdig war. Trotz all der negativen Erfahrungen, die die Figuren machen, ist das Buch nicht deprimierend; zwar ist das Leben für sie auch in der Gegenwart nicht wirklich einfach und entspannt, doch unter anderem durch die Freundschaft zueinander gibt es schöne Erlebnisse. Obwohl Karl und Adib sehr unterschiedlich und in ganz anderen Lebensphasen sind, gibt es doch einiges, was sie verbindet und der Autor hat gut dargestellt, wie sie sich trotz der Probleme in der Kommunikation und den verschiedenen Umständen angefreundet haben.

In "Das Schicksal der Sterne" ist es dem Autor gelungen, sowohl realitätsnah als auch einfühlsam über die Ereignisse auf der Flucht zu berichten und dabei zwei verschiedene Charaktere mit ihrem jeweiligen Umfeld auszuarbeiten und Berührungspunkte für sie zu finden. Die Geschichte hat mich nicht immer berührt, aber insgesamt hat sie mir gut gefallen und die Schilderungen des Schreckens, den die Protagonisten erlebt haben, waren auf jeden Fall eindringlich.

Bewertung vom 20.09.2017
Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1
Riordan, Rick

Das verborgene Orakel / Die Abenteuer des Apollo Bd.1


sehr gut

"Das verborgene Orakel" ist der erste Band einer Reihe, die sich mit Apollo befasst. Sie spielt circa sechs Monate nach Ende der "Helden im Olymp"-Bücher, die ich bisher noch nicht gelesen habe. Trotzdem konnte ich der Geschichte problemlos folgen, da der Fokus auf der neuen Katastrophe liegt und die jugendlichen Halbgötter hier nur unterstützende Figuren sind.

Wer die anderen Bücher von Riordan schon gelesen hat, weiß, was man zu erwarten hat, wenn der arrogante, sehr von sich überzeugte Gott - beziehungsweise Ex-Gott - die Rolle des Ich-Erzählers übernimmt. Es ist unterhaltsam, wie er glaubt, alle würden ihn anbeten und die Narrative war definitiv sehr humorvoll. Gut gefallen hat mir allerdings die Wandlung, die er durchgemacht hat. Dadurch, dass er gezwungen ist, als sterblicher Mensch zu leben, erfährt er aus erster Hand, wie schwer dieses Dasein ist, und das öffnet ihm durchaus die Augen. Es ist interessant, über diese Veränderung zu lesen und hinter Apollos Fassade zu blicken; er war mir von Anfang an sympathisch, doch gegen Ende des Buches hatte ich ihn richtig ins Herz geschlossen und ich habe mit ihm mitgefühlt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihm weiter gehen und wie seine weiteren Abenteuer ihn beeinflussen werden.

In "Das verborgene Orakel" kommen erneut einige Mythologien zusammen und wie bereits gewohnt hat der Autor sie kreativ und fesselnd verarbeitet. Ich fand ein paar der Entwicklungen vorhersehbar, weshalb sie mich nicht wirklich schockieren konnten, aber mich hat bewegt, wie der Protagonist darauf reagiert hat. Zwischendurch schwirrte mir beinahe der Kopf von den ganzen Enthüllungen und Wendungen und obwohl ich zuerst besorgt war, wie Riordan den Stoff verarbeiten würde, hatte er mich am Ende doch überzeugt. Es gibt hier viel Potential für die nächsten Bände und ich freue mich darauf zu sehen, welche Überraschungen in Zukunft auf den Leser und Apollo warten.

Das Buch konnte mich nicht ganz so begeistern wie die "Percy Jackson"-Reihe, aber dennoch ist es durch und durch gelungen. Die Geschichte ist fesselnd, wendungsreich, humorvoll und auch abgedreht. Man kommt auf keinen Fall zu kurz, sodass ich wieder 4,5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 13.09.2017
Das Gottessiegel (eBook, ePUB)
Selwood, Dominic

Das Gottessiegel (eBook, ePUB)


sehr gut

"Das Gottessiegel" ist der erste Band einer Trilogie um Ava Curzon, eine renommierte Archäologin, die zuvor beim Geheimdienst gearbeitet hat. Als die vermeintliche Bundeslade auftaucht, wird sie um eine Überprüfung der Echtheit gebeten - doch was zunächst als sensationeller, aber ungefährlicher Auftrag beginnt, gerät rasch außer Kontrolle und wird zu einem lebensgefährlichen Wettlauf, einer Suche nach dem mysteriösen Artefakt und der Erkenntnis, dass hinter all dem noch viel mehr steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich war.

Die Handlung spielt in nicht einmal zwei Wochen und in dieser Zeit passiert den Charakteren einiges. Dazu wird immer unklarer, wer alles verwickelt ist und wem Ava überhaupt vertrauen kann; sie gerät oft in brenzlige Situationen und wird immer tiefer in etwas hineingezogen, das sie nicht durchschauen kann. Die Gegenspieler sind auf jeden Fall zu allem bereit und das übermittelt ein echtes Gefühl der Bedrohung. Die Spannung, die durch diese brisante Lage entsteht, wird allerdings ein wenig ausgebremst. Da Curzon Archäologin ist und somit über Fachwissen verfügt, welches dem Laien erklärt werden muss, vor allem, da es für den Fortgang der Geschichte von großer Bedeutung ist, gibt es einige Szenen, in denen sie unbeteiligten Personen eine historische Entwicklung oder die Hintergründe einer Entdeckung erläutert. Ich fand diese Informationen sehr interessant, wobei ich mir vorstellen kann, dass es vielen Lesern anders gehen wird, und sie regen meiner Meinung nach dazu an, selbst weiterführende Recherchen anzustellen. Dennoch muss ich sagen, dass die Geschichte dadurch an Dringlichkeit verloren hat, da die dramatischen Ereignisse so beinahe sekundär und 'unterbrochen' wurden. "Das Gottessiegel" ist nicht langweilig oder langatmig, doch hundertprozentig gepackt hat das Buch mich bis auf die letzten Kapitel nicht.

Die Figuren sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet; gerade die Protagonistin war mir sympathisch und ich mochte, dass sie sich zwar zur Wehr setzen kann, es jedoch möglich ist, sie zu überrumpeln. Sie ist qualifiziert, macht aber Fehler, sprich: sie ist nicht perfekt, sondern ein Charakter mit Stärken und Schwächen. Die Kapitel, die sich mit ihr befassten, haben mich definitiv am meisten interessiert, obwohl die Einblicke in das Vorgehen und die Motivation ihres Gegenspielers auch informativ waren.

Fazit:
"Das Gottessiegel" ist ein Buch, in dem Fakt und Fiktion gut miteinander verknüpft sind; die Charaktere sind glaubwürdig, die Handlung ist interessant, wenn auch nicht vollständig fesselnd, und ich bin neugierig auf das nächste Abenteuer der Protagonistin.
3,5/5 Sternen

Bewertung vom 01.09.2017
Wild Dream (eBook, ePUB)
Blake, Liora

Wild Dream (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Wild Dream" geht es, wie schon im ersten Band der Reihe, um zwei Menschen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Garrett ist mit dem zufrieden, was er hat. Er liebt sein Leben auf dem Land, die Routine, auch die Vorhersehbarkeit. Cara dagegen ist ein Stadtkind. Sie will eine Karriere haben, erfolgreich sein. Vom Landleben hat sie keine Ahnung. Als sie aufeinander treffen, stimmt die Chemie dennoch sofort.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mir gut gefallen, obwohl sie mich oft frustriert hat. Cara und Garrett fühlen sich von Anfang an zueinander hingezogen, sie wollen offensichtlich miteinander schlafen und es entsteht auch rasch eine emotionale Bindung, doch sie kommunizieren einfach nicht. Da Cara wegen eines Auftrages in die kleine Stadt gekommen ist und plant, danach wieder abzureisen, denken beide, dass die Beziehung zwischen ihnen nur auf Zeit ist. Deshalb spricht keiner über seine Gefühle und sie machen sich unnötig unglücklich, was nicht immer leicht zu lesen war. Trotzdem hat die Autorin die Emotionen der Protagonisten eindringlich und überzeugend dargestellt und ich habe mit ihnen mitgefiebert, dass alles gut ausgehen wird. Zudem gab es viele Momente, die das Paar glücklich und entspannt gezeigt und die Verbindung zwischen ihnen deutlich gemacht haben, sodass ich das Buch auch genießen konnte.

Der Schreibstil war wieder angenehm und ließ sich leicht lesen, allerdings sind mir einige Flüchtigkeitsfehler aufgefallen, die den Lesefluss ein wenig gestört haben. Davon abgesehen konnte das Buch mich aber überzeugen. Die Romanze von Garrett und Cara, die ich beide sehr sympathisch fand, hat mich gefesselt und auch wenn die mangelnde klare Kommunikation gelegentlich frustrierend war, mochte ich die Entwicklung der Beziehung und fand sie realistisch. Schön war außerdem, dass Whitney und Cooper in "Wild Dream" einige Szenen hatten und man mehr über ihr gemeinsames Leben erfahren hat. Die Protagonisten von Band 3 wurden ebenfalls vorgestellt und ihre Liebesgeschichte verspricht abwechslungsreich und unterhaltsam zu werden.

Dieses Buch bekommt von mir vier Sterne. Trotz allem hat es mich gut unterhalten und obwohl der Weg der Protagonisten steiniger war, als ich erhofft hatte, war die Liebesgeschichte schön.

Bewertung vom 27.08.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


gut

Ich hatte hohe Erwartungen an "So klingt dein Herz". Von Cecelia Ahern habe ich schon einige Bücher gelesen, die mir alle gut gefallen haben, und das Konzept für dieses Buch klang sehr interessant. Eine Frau, die alle Geräusche imitieren kann und aus ihrer beschaulichen, idyllischen Welt in das laute und hektische Leben gestoßen wird? Definitiv vielversprechend. Nur leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Laura, die Protagonistin, ist sofort sehr sympathisch und irgendwie bezaubernd. Die Geräusche, die sie imitiert, sind faszinierend und ich habe mich gefragt, wo sie herkommt, wer sie ist und ob sie diese 'Gabe' schon immer hatte. Ihre sich anbahnende Romanze mit Solomon fand ich ebenfalls schön. Ihre erste Begegnung ist beinahe magisch und als Leser spürt man, dass zwischen den beiden eine ganz besondere Bindung entsteht, dass sie sich einander nahe fühlen, sich verstehen und einander vertrauen. Für mich war problematisch, dass Sol bereits in einer anderen Beziehung war, aber ich dachte, dass sich die Situation bestimmt bald aufklären würde. Zunächst habe ich interessiert verfolgt, wie Laura erste Schritte in ein neues Leben macht und wie überfordert und zugleich fasziniert sie ist. Die Arbeit an der Dokumentation war ebenfalls interessant und im ersten Drittel konnte die Geschichte mich voll und ganz fesseln.

Danach entwickelte sie sich allerdings in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte und die mich auch nicht überzeugt hat. Das magische und besondere ging verloren, was zu Lauras Situation passte, mich aber enttäuschte, da es den Reiz des Buches ausgemacht hatte. Dafür wurde sie in viele ungemütliche, schreckliche Situationen gezwungen und ihre Laute wurden zu etwas, das sie so nie gewollt hat. Es war nicht schön, über Lauras furchtbare Lage zu lesen und zu sehen, wie unwohl sie sich mit allem gefühlt hat. Außerdem ging es mit der Handlung ziemlich langsam voran und die Liebesgeschichte rückte in den Hintergrund und zog sich in die Länge. Das fand ich wirklich schade. Die letzten Kapitel waren dann wieder wunderschön und das Ende an sich ist sehr gelungen, doch obwohl der Mittelteil tolle Szenen und auch schonungslose Darstellungen der Realität enthielt, hat er mich nicht gepackt. Vielleicht lag es daran, dass ich etwas ganz anderes von dem Buch erwartet hatte?

"So klingt dein Herz" begann sehr vielversprechend, das Konzept ist toll und das Ende perfekt; leider hat mir nicht gefallen, wie die Handlung sich entwickelt hat und dass die Romanze hinausgezögert wurde. Es gab einiges an Potential, das meiner Meinung nach nicht richtig ausgeschöpft wurde, und deshalb vergebe ich 'nur' drei Sterne.