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moontales

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2022
Jeder Tag für dich
Greaves, Abbie

Jeder Tag für dich


weniger gut

Ganz anders als erwartet (2,5/5 Sterne)

Bei der Bezeichnung "Der unvergesslichste Liebesroman des Jahres" nimmt man natürlich automatisch eine Erwartungshaltung an. Wenn die Geschichte dann weder Liebesroman, noch unvergesslich ist, ist das natürlich ungünstig.

Den Schreibstil fand ich ganz gut. Es war flüssig und gut zu lesen. Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, sodass man mehr über Marys und Jims Kennenlernen und die Beziehung erfährt.

Die Charaktere fand ich leider nur mäßig sympathisch. Bei Jim habe ich schnell gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt und mochte ihn dadurch auch nicht besonders gern. Mary wird uns als Leser:innen extrem verschlossen dargestellt, was dazu führt, dass man sich auch nicht mit ihr identifizieren oder sie richtig ins Herz schließen kann. Die Journalistin Alice fand ich persönlich relativ egoistisch in ihren Handlungen und sie übertritt sehr viele Grenzen. Von daher fand ich es schon einmal schwierig, denn gerade die Verbundenheit mit den Charakteren machen ein Buch oft gut.

Die Geschichte ist relativ vorhersehbar und von der Stimmung wirklich bedrückend. Ich habe mich beim Lesen oft nicht wohlgefühlt und hatte keine große Motivation weiter zu lesen. Ich fand die ganze Grundstimmung im Buch ziemlich deprimierend, nicht einmal außerordentlich emotional, sodass es passen würde. Gegen Ende wurde es spannender und ich wollte dann auch unbedingt die Auflösung wissen. Ohne zu spoilern kann ich dazu leider nichts sagen außer, dass es mich nicht wirklich abgeholt hat und ich das Ende (obwohl es realistisch war und ich keine rosaroten Happy Ends mag) auch nicht zu 100% gut fand. Auch den generellen Umgang mit psychischen Erkrankungen innerhalb des Buches fand ich etwas seltsam. Vermutlich war es gewollt, dass eine positive Message zurück bleibt, bei mir kam es so aber nicht an.

Ich gebe dem Buch gut gemeinte 2,5 Sterne und bleibe recht enttäuscht zurück

Bewertung vom 17.02.2022
Für immer ein Teil von dir
Hoover, Colleen

Für immer ein Teil von dir


weniger gut

Wird dem Hype nicht gerecht

Durch die vielen positiven Rezensionen und Kommentare zu dem Buch habe ich mich ebenfalls verleiten lassen es zu lesen bzw. zu hören. Leider muss ich an dieser Stelle schon anmerken, dass ich nicht nachvollziehen kann, was so viele Leser:innen an dieser Geschichte begeistert.

Den Schreibstil der Autorin fand ich angenehm, aber teils etwas langatmig und sich wiederholend. Dennoch ließ sich das Buch locker und flüssig lesen/hören. Die beiden Sprecher des Hörbuchs fand ich allerdings super! Ich konnte ihnen die ganze Zeit gut folgen und beide haben eine sehr angenehme Stimme, die beim Sprechen sehr gut betont, sodass man ihnen gern zuhört und auch lange zuhören kann.

Mit den beiden Hauptcharakteren konnte ich mich nicht besonders gut identifizieren. Teilweise konnte ich ihre Handlungen verstehen, z. B. das Kenna ihre Tochter unbedingt sehen möchte. Aber dann verhält sie sich wieder so egoistisch und auch stumpf, dass es mir schwer fiel sie zu mögen. Ledger ist das genaue Gegenteil ... er gibt und gibt und ist ein herzensguter Mensch. Was mich an ihm gestört hat und ich sehr unrealistisch fand ist, dass er gefühlt sein komplettes Leben für die Tochter seines verstorbenen Freundes gibt und nur nach ihr ausrichtet. Das war mir zu übertrieben. Das er sich kümmern möchte ist klar, aber das komplette Leben danach auszurichten klang für mich alles andere als gesund.

Zur Geschichte kann ich nur sagen: Drama, Drama und noch mehr Drama. Mir war das einfach viel zu viel. Einzelne Beweggründe konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, z. B, wieso Ledger ihr so schnell verzeiht, obwohl er nicht einmal ihre Seite der Geschichte kennt. Aber wahrscheinlich lag es an ihrem guten Aussehen (was ständig betont wird), was ich wiederum sehr platt finde. An sich ist die Geschichte von vorne bis hinten vorhersehbar, wodurch bei mir null Spannung oder großes Interesse aufkam. Das Ende triefte dann nur so vor Kitsch und Schmalz und auch hier fand ich es wieder extrem unrealistisch. Innerhalb von ein paar Minuten geht es von "schlimmer geht es nicht" zu "rosaroter Brille und Freude". Das war leider gar nicht mein Fall.

Deshalb kann ich leider keine Empfehlung für dieses Buch aussprechen und ich werde wohl auch so schnell nicht wieder etwas von der Autorin lesen.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2022
Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)
Tung, Debbie

Quiet Girl (deutsche Hardcover-Ausgabe)


ausgezeichnet

Du bist gut so wie du bist!

Quiet Girl ist äußerlich, wie auch innerlich eine wunderbare Graphic Novel mit einem wichtigen Thema: Introvertiertheit. Die Welt wird immer lauter, hektischer und anstrengender und ich finde es nicht verwunderlich, dass dadurch das Ruhebedürfnis der Menschen steigt. Debbie allerdings war schon immer ruhig. Sie liebt Bücher, Regentage und allein sein. Für sie ist es sehr anstrengend und fordernd, den gesellschaftlichen Verpflichtungen und Erwartungen nachzukommen und so fragt sie sich oft, ob etwas mit ihr nicht stimmt. Das Buch erläutert sehr sensibel und feinfühlig die vielen Situationen, denen sich Introvertierte im Alltag ausgesetzt sehen.

Mit Debbie konnte ich mich definitiv identifizieren, wenn auch nicht in jeder Situation. Es gab aber genug, wo ich sehr schmunzeln musste, weil es einfach so gut gepasst hat. Die Autorin hat es definitiv geschafft, dass man sich beim Lesen/Anschauen sehr verstanden fühlt. Debbie entwickelt sich während des Buches immer mehr weiter und akzeptiert am Ende auch, dass sie eben andere Bedürfnisse hat und das daran nichts falsch ist! Ich finde das sendet eine sehr wichtige und tolle Message. Es gibt so viele Themen, die mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung brauchen und Introvertiertheit gehört definitiv dazu.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Aufbau, der noch ein kleines bisschen Überarbeitungsbedarf hätte. Die Slides gehen alle ineinander über, teilweise liegen aber Jahre dazwischen. Das hätte man ein bisschen schöner machen können, wie zum Beispiel durch Kapitel oder eben die Überschrift "x Jahre später".

Das Buch hat eine tolle Haptik und ist hochwertiger verarbeitet (Hardcover, dickeres Papier etc.). Ein besonderes Highlight waren für mich die wunderbaren Illustrationen. Der Stil und die verschiedenen Grau-Nuancen passen einfach perfekt zum Thema.

Die Graphic Novel von Debbie Tung ist ein Muss für Introvertierte. Es sendet so eine tolle Message und ist dabei auch noch wunderbar anzuschauen ... die Welt braucht definitiv mehr Bücher, die wie dieses sind! Ich vergebe 4,5 Sterne (aufgerundet 5) und kann das Buch allen introvertierten Menschen und auch jenen, die sie besser verstehen möchten sehr empfehlen!

Bewertung vom 23.01.2022
Über Angst
The School of Life

Über Angst


sehr gut

Ich denke das Gefühl von Angst kennt jeder und in vielen Situationen ist sie auch durchaus angebracht. Allerdings gibt es viele Menschen, die unter einer Art chronischen Angst leiden und sich über alles zu viele Gedanken machen, sich plötzlich sogar vor alltäglichen Dingen fürchten – für diese Menschen und auch deren Angehörige eignet sich dieses Buch sehr gut.

Das Buch ist unterteilt in verschiedene Rubriken, zunächst gibt es eine Einleitung und Erklärungen zur Angst und danach folgen die verschiedenen Formen der Angst. Generell gefiel mir die Aufteilung im Buch sehr gut. Auch das Layout ist sehr modern und ansprechend gestaltet, an einigen Stellen hätte es ein wenig optimierungsbedarf, weil die Lesbarkeit auf Kosten der Gestaltung "leidet". Aber da es sich zumeist um kurze Texte handelt, ist dies für mich nur ein sehr kleiner Kritikpunkt. Layout und auch die Größe des Buches sind ansonsten sehr schön gewählt.

Die im Buch angesprochenen Themen sind gut aufbereitet und verständlich erklärt. Mit allen Themen und Lösungsansätzen konnte ich mich nicht identifizieren, allerdings war für mich trotzdem viel interessantes und hilfreiches dabei. Ich denke es ist ganz natürlich (und beruhigend) wenn man sich nicht mit allen Formen der Angst identifizieren kann. Oft reichen auch schon 1-2 Bereiche, um Menschen sehr zu belasten. Wichtig ist auch, dass man erst einmal versteht, wieso man Angst hat und was dies mit einem macht. Dabei hilft das Buch meiner Meinung nach sehr gut und lässt sich (trotz des schweren Themas) auch sehr locker und flüssig lesen. Es ist verständlich geschrieben und wirft nicht mit Fachbegriffen um sich. Selbstverständlich muss man Ängste immer selbst überwinden. Ein Buch kann ein erster Schritt sein und eine kleine Hilfestellung, man sollte aber nicht erwarten, dass man, nachdem man das Buch gelesen hat, von heute auf morgen alle Probleme lösen kann. Das erfordert viel Zeit, Arbeit und Übung.

Ich denke, dass es eine gute Hilfestellung ist und man sich dadurch besser mit seinen Ängsten auseinandersetzen kann. Deshalb kann ich das Buch durchaus weiterempfehlen, vergebe 4 Sterne und kann nur jedem Mut machen, der an seinen Problemen arbeiten möchte!

Bewertung vom 18.01.2022
Der fürsorgliche Mr Cave
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


gut

Mir fehlte der typische "Matt Haig Charme"

Matt Haig zählt seit dem letzten Jahr für mich zu einem meiner liebsten Autoren, umso mehr habe ich mich auf sein neuestes Buch gefreut. Vorab muss ich leider schon sagen, dass es für mich nicht mit seinen anderen fabelhaften Büchern mithalten konnte.

Terence Cave wurde vom Schicksal wahrlich nicht verschont, denn bis auf seine Tochter hat er alles verloren, was er je geliebt hat. Das er dadurch einen Schutzzwang entwickelt, klingt für mich eigentlich nur logisch. Allerdings ist es erschreckend zu lesen, wie weit dieser Zwang reicht. Viel mehr kann und möchte ich aufgrund von spoilern nicht zu seinen Zwängen sagen. Allerdings war es teilweise recht beklemmend zu lesen. Andererseits konnte ich aber auch das Verhalten seiner Tochter oftmals nicht nachvollziehen. Das ein Teenager seine Freiheiten braucht ist mir klar, aber wer lässt seine Tochter mit gerade mal 15 in einen Club, in dem 30 Jährige Frauen aufreißen? An Stellen wie diesen fand ich seine Sorge durchaus berechtigt und komplett nachvollziehbar. Selbstverständlich konnte ich auch seine Tochter in vielen Punkten verstehen, eine richtige Sympathie konnte ich aber zu keinem der Charaktere aufbauen, weil ich die Handlungen von allen nicht als richtig empfunden habe. Meiner Meinung nach begünstigt Bryonys Verhalten die Angst und den Wahn ihres Vaters nur noch. Ich denke dies war einer der Gründe, weshalb mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie erhofft.

Ein weiterer Grund ist, dass für mich in der Geschichte der typische "Matt Haig Charme" gefehlt hat. Seinen Büchern haftet eigentlich immer etwas "schweres" an und bisher hat er es so gekonnt geschrieben, dass mich dieses schwere Thema beim Lesen dennoch nicht runtergezogen hat. Vielmehr hatte jedes Buch, obgleich seiner Schwere, auch eine sehr positive und philosophische Message. Diese konnte ich bei diesem Buch leider nicht erkennen. Für mich war die Geschichte einfach traurig und erschreckend und hat keine tiefgreifenden Inhalte vermittelt.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach ebenfalls nicht so typisch für den Autor. Das Buch spricht die Leser:innen direkt an, als wäre man seine Tochter Bryony. Zunächst dachte ich, dass ich dazu mehr Nähe zu den Charakteren aufbauen konnte, allerdings war dies nicht der Fall und mir gefällt sein Schreibstil in den anderen Büchern wesentlich besser. Was nicht heißen soll, dass ich seinen Schreibstil in diesem Buch als schlecht bezeichnen würde. Er war trotzdem gut, nur eben nicht so gut wie gewöhnlich.

Die Handlung hatte ich als relativ vorhersehbar vermutet, ein paar Überraschungen (mit denen ich nicht gerechnet hatte) gab es im Laufe der Geschichte aber doch noch, sodass sich die Geschichte spannend liest. Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne, runde in Portalen ohne halbe Sterne allerdings auf 3 ab, weil es mir für 4 Sterne dann doch nicht gut genug gefallen hat. Zu 100% weiterempfehlen kann ich dieses Buch also leider nicht. Aber falls ihr Matt Haig noch nicht kennt, würde ich euch definitiv eines seiner anderen Bücher ans Herz legen! Er ist ein grandioser Autor und ich hoffe, dass sein nächstes Buch mir wieder mehr zusagt :)

Bewertung vom 18.01.2022
Helles Land
Garner, Mary E.

Helles Land


sehr gut

Ein gelungenes Standalone-Abenteuer mit einigen ruhigeren Passagen

In Mary E. Garners neuestem Werk tauchen wir mit der Protagonistin Clay in eine Sci-Fi Welt ein, die aus den Fugen zu geraten droht.

Wie auch in ihrer Trilogie ist die Protagonistin Clay wieder eine erwachsene und somit sehr viel reifere Frau. Mir persönlich gefällt das sehr, denn es ist eine willkommene Abwechslung zu den vielen Teenie-Fantasy-Geschichten. Ihre Denkweise und auch ihre Handlungen sind sehr viel selbstbewusster und weniger naiv. Dennoch ist auch sie nur ein Mensch und macht Fehler, was ich ebenfalls sympathisch fand. Aber nicht nur Clay, sondern auch viele der anderen Charaktere schließt man direkt ins Herz. So zum Beispiel Avem, über die ich an dieser Stelle aber nicht zu viel verraten möchte. Besonders gut gefallen hat mir auch die Entwicklung und das Umdenken, was bei vielen Charakteren stattgefunden hat. Es gehört für mich einfach dazu, dass die Charaktere sich weiterentwickeln und verändern.
Doch natürlich gibt es auch einige Bösewichte, die die Autorin sehr geschickt in die Geschichte eingebaut hat. Wie auch schon in der Trilogie, habe ich beim Lesen viel spekuliert und mitgerätselt, wem ich überhaupt trauen kann und was soll ich sagen? Es hat mir wieder einmal viel Spaß gemacht!

Die Welt ist für ein Standalone wirklich komplex aufgebaut, was mir gut gefallen hat. Dies fällt allerdings zum Teil ein wenig zu Lasten der Spannung, sodass es einige ziemlich ruhige Passagen gibt. Dennoch erleben wir auch hier die für Mary typischen Wendungen und Überraschungen, die man schon aus ihrer Trilogie kennt und liebt. Als besonders anschaulich dargestellt, habe ich auch die Lebensverhältnisse und Lebensräume empfunden. Zwischen Refugium, Savannah und den Türmen liegen wirklich Welten, sodass es für die Leser:innen sehr spannend ist, nacheinander neue Gebiete zu entdecken. Die Geschichte spielt ungefähr zu jeweils einem Drittel in jedem dieser Gebiete. Der Schreibstil ist sehr bildlich und flüssig zu lesen, wie schon gesagt, wurde ein großes Augenmerkt auf den Weltenaufbau gelegt und sehr detailliert ausgearbeitet.

Auch die leise Gesellschaftskritik, die unwillkürlich mitschwingt, mochte ich sehr. Man hat während des Lesen nicht das Gefühl belehrt zu werden oder ähnliches, aber man entdeckt durchaus einige Parallelen zu unserer Welt. Die Naturverbundenheit (vor allem im Hinblick auf Clay und das Refugium) ist sehr schön dargestellt. Vor allem dadurch, dass die Lichteiche eine wirklich zentrale Rolle einnimmt und quasi als eigener Charakter fungiert.

Auch mit ihrem neuesten Fantasy-Standalone konnte die Autorin mich wieder überzeugen. Ich mochte vor allem den Weltenaufbau und den kritischen Blick, den das Buch auch auf unsere Welt, sowie die Konsequenzen für die Natur, hinterlässt. Ich kann das Buch allen Fantasy-Liebhabern und naturverbundenen Menschen sehr empfehlen!

Bewertung vom 03.01.2022
Drowning in Stars / Always You Bd.1
Anastasia, Debra

Drowning in Stars / Always You Bd.1


ausgezeichnet

Ein sehr besonderes und emotionales Buch mit wahnsinnig tollen Hauptcharakteren

„Unsere Seelen waren alt, und wir hatten viel gemeinsam durchmachen müssen, während wir aufwuchsen.” (ebook bei 97%)

Ich denke dieses Zitat fasst diese wunderbare und emotionale Geschichte sehr gut zusammen. Ich habe selten bei einem Liebesroman so mitgelitten und mein Herz an die Protagonist:innen verloren, wie bei diesem Buch. Zu sagen, dass es intensiv ist, wäre meiner Meinung nach noch untertrieben.

Das Buch startet mit Pixie und Gaze als Kindern von 12 Jahren. Beide haben ein großes Päckchen zu tragen, vor allem in Anbetracht ihres sehr jungen Alters. Die beiden Freunden sich schnell an und Pixie zeigt Gaze (der neu eingezogen ist) was im Viertel so los ist und worauf er achten muss. Damals ist Pixie noch größer und stärker als er und passt gut auf ihn auf. Diese liebevolle Beziehung zwischen den beiden trifft einen mitten ins Herz und ich fand es toll, dass die Autorin sich bei der Ausarbeitung so viel Mühe gegeben hat. Wir begleiten die beiden nämlich recht lange als Kinder, was den Grundstein für die Geschichte legt. Generell ist das Buch keine klassische oder typische Liebesgeschichte. Für mich war es etwas ganz besonderes und ich war froh, dass ich nicht zum x-ten Mal das selbe Angeschmachte und ständige Liebesszenen lesen musste.

Das Buch lässt vor allem im ersten Drittel viel Raum für Spekulationen. Vieles konnte ich schon vorhersehen, einiges war überraschender. Deshalb habe ich in der Gesamtwertung dann auch einen halben Stern abgezogen. Ich fand es eigentlich perfekt, nur ein paar mehr Überraschungen wären noch toll gewesen.

Der Schreibstil ist wirklich großartig. Man fühlt und leidet sehr mit den Protagonist:innen mit, es ist aber nicht zu übertrieben dargestellt, sodass einen die Geschichte zwar emotional mitnimmt, aber beim Lesen nicht runterzieht. Generell lässt sich das Buch einfach sehr flüssig und gut lesen und ist auch dramaturgisch gut aufgebaut.

Ein besonderes Augenmerk hat die Autorin meiner Meinung nach auf sehr authentische und starke Charaktere gelegt. Pixie und Gaze kann man einfach nur lieben und ihre Beziehung bzw. Freundschaft ist so herzerwärmend und schön. Aber auch einige der Nebencharaktere sind wunderbar. Andere kann man dafür richtig schön und aus tiefster Seele hassen. Somit sehe ich es definitiv als eine Stärke der Autorin an, einzigartige Protagonist:innen zu erschaffen.

Für mich war das Buch eine emotionale Achterbahnfahrt, hat mir das ein oder andere mal das Herz gebrochen und die Geschichte und Charaktere fand ich so besonders, dass ich sie in guter Erinnerung behalten werde. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 22.12.2021
You will be the death of me
McManus, Karen M.

You will be the death of me


sehr gut

Für mich war dies das erste Buch der Autorin und definitiv nicht das letzte, denn die Geschichte mitzuverfolgen war spannend und hat gleichzeitig Spaß gemacht. Ich habe das Hörbuch gehört, welches ich aufgrund der tollen Sprecher:innen besonders weiterempfehlen kann. Das Buch wird aus Sicht der drei Hauptcharaktere Ivy, Mateo und Cal erzählt. Für jeden der drei Hauptcharaktere gibt es einen eigenen Sprecher bzw. eine Sprecherin, was das Zuhören sehr angenehm und abwechslungsreich gestaltet hat. Die Stimmen sind alle sehr angenehm und lesen mit einer tollen Betonung vor, sodass man gut folgen kann. Aber auch, wenn man das Buch selbst liest ist es schön, die unterschiedlichen Sichtweisen und Gefühle der drei mitzuverfolgen. Dadurch empfand ich die Bindung, welche man zu den Charakteren aufbaut, als sehr viel stärker. Vom Charakter her sind die drei sehr unterschiedlich ... Ivy möchte immer die Beste sein, ihr fliegt aber nichts zu und sie arbeitet sehr hart dafür und ist auch von familiärer Seite einen gewissen Druck gewöhnt; Mateo ist recht beliebt, hat aber ein anstrengendes und forderndes Leben, weil er mit für den Unterhalt aufkommen muss und Cal ist trotz seines extravaganten Stils eher unscheinbar und hat keine richtigen Freunde, außerdem ist er ein begeisterter Zeichner. Alle drei haben ihre Ecken und Kanten, aber ich mochte sie gerade deshalb sehr gern. Mein Favorit war allerdings Mateo, dessen rücksichtsvolle und umsichtige Art ich sehr mochte.

Während der Geschichte erfahren wir viel über die Freundschaft, die die drei in der Vergangenheit geteilt haben und weshalb sie in die Brüche gegangen ist. Selbstverständlich haben sie nun mit ganz anderen Dingen zu kämpfen, seit sie den Mord an einem Mitschüler mitbekommen haben. Ich fand es spannend, wie immer mehr Puzzleteile aufgedeckt wurden und wie auch immer mehr aus der Vergangenheit ans Licht kommt. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich mit dem Hörbuch gar nicht mehr aufhören, weil ich die Auflösung einfach ganz dringend erfahren wollte. Der Schreibstil ist hier sehr locker und passend gehalten, oftmals gibt es Anlass zum Spekulieren und Mitfiebern, allerdings habe ich persönlich das Ende nicht kommen sehen, was ein großer Pluspunkt für mich war.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Geschichte am Ende doch ziemlich konstruiert und etwas erzwungen rund gewirkt hat. Es ist schwer das ohne Spoiler zu erklären, aber für mich hätte die Verbindung nicht SO stark zusammen hängen müssen. Eben das, was mir dann zu konstruiert gewirkt hat. Dazu muss ich aber nochmals sagen, dass dies nur ein kleiner Kritikpunkt ist und ich die Geschichte wirklich sehr unterhaltsam und auch spannend fand. Deshalb gibt es von mir eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung und gute 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 19.12.2021
Ich, Ariadne
Saint, Jennifer

Ich, Ariadne


sehr gut

Sehr starker Debüt-Roman mit toller Protagonistin

Die griechische Mythologie finde ich schon seit langem sehr spannend, weshalb ich mir die Geschichte von Ariadne nicht entgehen lassen konnte. Ariadne wächst als Tochter des Königs Minos auf Kreta auf und muss mit ansehen, wie ihre Mutter als Vergeltung für ihren Zorn auf den König von den Göttern gequält wird. Ariadne schwört sich, niemals ein Spielball der Götter oder der sterblichen Menschen zu sein. Doch wird sie angesichts der schrecklichen Gräueltaten, die unter König Minos geschehen, den Mut haben, das Richtige zu tun und endlich ihr Schicksal zu akzeptieren?

Ich liebe Geschichten über starke weibliche Charaktere und empfand Ariadne sofort als fesselnde Heldin. Ihr Charakter ist in all seiner Komplexität, seinem Triumph und seinem Herzschmerz gut ausgearbeitet. Sie zeigt Stärke und Unverwüstlichkeit im Angesicht von Widrigkeiten, und es hat Spaß gemacht, ihr zu folgen und mit ihr mitzufiebern. Auch ihre Beziehung zu ihrer Schwester Phaedra fand ich herzerwärmend zu lesen und bildet eine starke Komponente.

Was ich als etwas ungleichmäßig empfunden habe, war das Tempo der Geschichte. Das erste Viertel startet direkt total stark und man wird förmlich in die Geschichte gezogen und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Danach flacht die Spannung deutlich ab, was aber nicht heißt, dass ich die Geschichte nicht mehr gern gelesen habe. Allerdings gibt es in diesem Teil eher Hintergrundinformationen über die Mythologie. Besonders gefesselt hat mich dann aber wieder das letzte Viertel und der Schluss. Generell mochte ich die Geschichte sehr, für den Mittelteil hätte ich mir aber noch etwas mehr spannende Elemente gewünscht. Das Ende war für mich sehr zufriedenstellend und ein würdiger Abschluss.

Sehr angenehm fand ich auch den Schreibstil der Autorin. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen und mochte Ariadne auf Anhieb, was den Einstieg noch zusätzlich erleichtert hat. Die Schauplätze und Charaktere werden sehr gut beschrieben, sodass ich mir von allem ein gutes Bild machen konnte.

Vor allem für einen Debüt-Roman ist das Buch wirklich stark und ich bin gespannt und freue mich darauf, in der Zukunft mehr von der Autorin lesen zu können! Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne und eine klare Empfehlung

Bewertung vom 13.12.2021
Weihnachtsglück in Willowbrook / Willowbrook Bd.1
Claire, Sophie

Weihnachtsglück in Willowbrook / Willowbrook Bd.1


sehr gut

Wer eine weihnachtliche Liebesgeschichte mit tollen Protagonisten sucht, wird bei diesem Buch auf jeden Fall fündig! Im Buch begegnen wir Evie und Jake, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Evie ist ein tollpatschiger Sonnenschein. Fast immer gut drauf, optimistisch und sie versucht stets das Gute in allem zu finden. Jake hingegen ist ein richtiger Griesgram, was allerdings auch seine Gründe hat, die ich durchaus nachvollziehbar fand. Dennoch merkt man schnell, dass er durch seinen Kummer wie gelähmt ist. Nur Evie vermag es, ihm auch mal ein kleines Lächeln abzuringen. Doch Jake taut nach und nach auf und wird immer sympathischer. Auch Evie hat mit einigem zu kämpfen, allerdings geht sie anders damit um. Beide Charaktere fand ich trotzdem wirklich sympathisch und es hat Spaß gemacht von ihnen zu lesen.

Auch der Schreibstil der Autorin ist ein Pluspunkt. Das Buch liest sich sehr flüssig und es gibt die ein oder andere traurige Stelle, aber auch einiges zum Schmunzeln. Die Geschichte selbst ist leider total vorhersehbar, was für mich das größte Kritikpunkt ist. Dadurch war es für mich ein weihnachtliches Buch zum "nebenbei" lesen, aber nicht wirklich spannend. Das Setting war richtig schön winterlich, besonders schön fand ich den kleinen, malerischen Ort Willowbrook und Evies Geschäft.

Das Thema der Trauerbewältigung spielt in diesem Buch eine große Rolle. Generell fand ich es gut, wie die Autorin damit umgeht und zwei sehr gegensätzliche Menschen damit konfrontiert.

Alles in allem gebe ich dem Buch 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für Leser:innen, die eine gemütliche, aber vorhersehbare Geschichte, mit sympathischen Charakteren und schönem Setting zu schätzen wissen.