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jam

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Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2022
Nur Bärbel backte besser
Wood, Dany R.

Nur Bärbel backte besser


ausgezeichnet

„… nein, er würde auf eigene Faust ermitteln. Schließlich war die Ivana seine Putzfrau und damit sein Fall. Da konnten sich die Kripokollegen auf den Kopf stellen. Aber so was von!“

Kapitel 12



Das nimmt Oberkommissar Jupp Backes schon fast persönlich! Jetzt ist er eh schon gestraft genug, weil die werte Gattin mit einem Gipsbein daheim weilt und er deswegen putzen muss! Also muss eine Putzfrau her, die von Oma Käthe beinhart gecastet wird. Doch schon einen Tag später ist diese tot, aber ob das wirklich ein Selbstmord war?

Nach außen hin lässt es Jupp mal wieder so aussehen, würden ihm doch sonst die Kollegen aus Saarbrücken den Fall abnehmen. Aber er startet seine eigenen Ermittlungen – auf seine ihm eigene Art!

Als wäre das alles nicht schon tragisch genug, hat sich Oma Käthe auch noch in den Kopf gesetzt, mit einem Onlinebusiness durchzustarten und stellt wieder mal das ganze Haus auf den Kopf!



Ich bin ja eine absolute Wiederholungstäterin, habe schon einige Fälle mit Jupp gelöst. Und er ist mir dabei wirklich ans Herz gewachsen, der schrullige Kommissar. In diesem Fall hat er mich wieder besonders begeistert. Er ist ja meist ganz schön von vorgestern, der Gute, aber Homosexualität, das ist doch wohl das Normalste von der Welt. Doch bei Lehrern, auch noch aus Saarbrigge zugezogenen, da hört die Toleranz auf, irgendwann muss Schluss sein! Ganz auf modern kann man ihn halt doch nicht drehen!

Wie immer sind es auch die Nebenschauplätze, die richtig Spaß machen bei Dany R. Woods Roman. Sei es die Hasenkasten-Doris, die neuerdings Interesse an allen möglichen Männern zeigt, oder wieder Mal Oma Käthe, die immer für einen Lacher sorgt! Dieses Mal will sie mit Selbstgebackenem durchstarten, blöd nur, dass sie gar nimmer backen mag! Aber dafür holt sie sich Unterstützung von Seniorinnen.

Und dann sind da noch die vielfältigen Nachbarn der Toten, die alle nicht besonders gut auf sie zu sprechen waren.

Die Seiten fliegen nur so dahin, und obwohl die Auflösung stimmig ist, hat mich der Autor bis zu Letzt an der Nase herumgeführt, genauso, wie ich es gerne mag!

Fazit: Wieder ein unterhaltsamer Schmunzelkrimi der Familie Backes – aber bitte mit Sahne!

Bewertung vom 18.02.2022
Der Tod ist ein Spieler aus Graz
Preis, Robert

Der Tod ist ein Spieler aus Graz


ausgezeichnet

„… er weiß nicht, was er will. Nur das hier nicht. Das Jetzt, das gefällt ihm nicht. Seine Rolle als Ermittler, als Chefermittler, dieser Fall, all die anderen Fälle.“

Seite 43



Armin Trost ist sich sicher, heute kündigt er bei der Grazer Polizei, er will das alles nicht mehr. Doch bereits am eigenen Gartentor erwartet ihn eine Botschaft, die ihm zeigt, dass er seine Pläne wohl ändern wird. Als er dann auch noch zu einem rituell anmutenden Mord gerufen wird, beginnt er zu ermitteln. Abseits jeglicher Dienstwege, bei fragwürdigen aber hochinteressanten Informanten und allein. Von seinen Vorgesetzten und Kollegen wird er nicht mehr ernst genommen, doch rascher als erwartet zeigt sich auf gefährliche Weise, dass er auf der richtigen Spur ist…



Robert Preis zeigt mir als Ortskundigen neue Plätze in Graz und Umgebung, düstere Stellen und vor allem einen Ermittler, den Armenier, der ausreichend Ecken und Kanten hat. Auf den ersten Seiten hatte ich sehr mit Trost zu kämpfen. Dass ihm sein Job keine Freude mehr macht habe ich so deutlich gespürt, dass auch mir das Lesen erst keine Freude machte. Doch bald haben mich die beiden, Trost und der Autor, gepackt und auf den Kopf gestellt!

Trost ist eigentlich ein normaler Kerl mit dem Herz am rechten Fleck. Eine schwangere Frau, die neuerdings jedes Gewinnspiel mitmacht, ein pubertierender Sohn, den er nicht versteht, eine kleine Tochter, die überall Engel sieht, lebt er am Rande von Graz. Irgendwann wurde ihm seine Welt zu düster, sein Beruf erfüllt ihn nicht mehr und er wirkt manchmal demotiviert und fast schon depressiv. Doch trotz allem scheint er ein begabter Ermittler zu sein, vertraut auf seine Intuition und lässt sich auf fragwürdige Wege leiten. Obwohl seine KollegInnen es nicht verstehen, lässt er sich in die Welt der Sagen und Rollenspieler fallen. Dabei zeigte er auch mir ein unbekanntes, faszinierendes Universum, das eigenen Regeln folgt.

Der Mord selbst ist gruselig, düster, wirkt fast inszeniert und die Hintergründe scheinen in dieser Parallelwelt zu liegen, einer Welt, die unserer doch zu nahe ist. So haben mich die Geschehnisse mit sich gerissen und letzten Endes ergaben auch „merkwürdige“ Randbemerkungen einen Sinn und rundeten das Leseerlebnis ab!

Der Roman ist in der Gegenwartsform geschrieben, manchmal etwas knapp liest sich leicht weg.

Trotz des leicht holprigen Startes – oder gerade deswegen – hat mich das Buch voll überzeugt und ich bin jetzt schon gespannt auf den nächsten Teil!

Fazit: Ein packender Graz-Krimi mit einem interessanten Setting!

Bewertung vom 13.02.2022
Kein Isländer ist auch keine Lösung
Müller, Karin

Kein Isländer ist auch keine Lösung


ausgezeichnet

„Ich bin unterwegs. Auf der Eydna. Weil ich einfach meine Ruhe haben wollte, ganz ohne Hintergedanken. Und Buckelwale unterm Nordlicht sehen. So what?“
Seite 122

Ja, das war der Plan. Eine Fährreise nach Island, für Merle mit Stricksachen und guten Büchern und ganz viel Ruhe. Und für ihre Freundin Steffi mit Schuss, denn die Reise bietet auch Lesungen und Workshops für Krimifans und sogar ein Rollenspiel.
Alles nichts für Merle, doch einer der Darsteller hat es ihr rasch angetan – würde da nicht ihr Lernpartner Hannes in ihrem Kopf herumspuken, der in der letzten Zeit online immer für sie da war.
Und so ist nichts mit Ruhe für Merle…
Ich bin mit der Autorin auch schon quer durch Schottland gereist und habe mich jetzt sehr gefreut, mich mit ihr auf ein Fährschiff zu begeben – Schiff mit Schuss, Krimi inklusive, das klingt schon mal toll. Und auch die Freundinnen Merle und Steffi fand ich super, halten zusammen wie Pech und Schwefel. Auch wenn Steffi etwas übergriffig ist und Merle unbedingt verkuppeln will, obwohl die doch mit ihrer Tochter und zwei Jobs schon genug um die Ohren hat. Trotzdem spürt man, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben, viel erlebt und sich immer beistehen.
Mit ihren Kuppelversuchen reitet Steffi Merle in eine wirklich vertrackte Situation, spannender als der Krimi. Jeder längere Blick lässt Merle schon zweifeln und obwohl sie keine Beziehung sucht, soll sie sich entscheiden. Eine monatelange Onlinefreundschaft ohne jeden persönlichen Kontakt gegen eine kontaktreiche, kurze Bekanntschaft?
Rund herum bekommen wir viele Eindrücke von den Ländern, durch die sie das Schiff führt (diese Reiseroute gibt es wirklich, ich hab schon lange Zähne bekommen), baden in Hot Pots und sehen Nordlichter – Herrlich! Beeindruckt hat mich auch, dass bei all der guten Laune auch die Probleme, die diese Länder haben und verursachen, nicht unter den Tisch gekehrt wurden.
Doch die See ist alles andere als ruhig und so wird aus der Schiffsfahrt bald eine Achterbahnfahrt der Gefühle – nicht nur für Merle! Für mich hätte es da ein Looping weniger sein können, aber alles in allem – was für ein unterhaltsamer Ritt!
Fazit: Eine emotionale Schifffahrt nach Island – Verstrickungen, Krimi und Liebe inklusive!

Bewertung vom 08.02.2022
Zwischen hier und für immer
Ellen, Tom

Zwischen hier und für immer


ausgezeichnet

„Wie meinen Sie das?“
Der Uhrenverkäufer lächelt nachdenklich und trommelt mit den Fingern auf den Karton vor ihm.
„Man fängt an nachzudenken, über die falschen Entscheidungen, die man im Leben getroffen hat. (…) Oder über den falschen Weg, den man eingeschlagen hat. (…) Man fängt an, sich zu fragen, wie es anders hätte laufen können. Und ob man – wenn man in der Zeit zurückreisen und bestimmte Dinge ändern könnte – es dann auch tatsächlich tun würde.“
3. Kapitel

London, 24. Dezember 2020:
Ben sitzt mit seinem besten Freund Harv in der Bar, nachdem er sich wieder mal mit seiner Frau Daff gestritten hat. Sein Traum, Autor zu werden, ausgeträumt, die Beziehung ein Trümmerfeld. Wie wäre es wohl gelaufen, wenn er sich damals für Alice entschieden hätte und nicht für Daff? Wie würde sein Leben jetzt laufen?
Da schenkt ihm ein merkwürdiger Uhrenverkäufer eine Uhr, die noch dazu kaputt zu sein scheint, denn sie ist um kurz vor Mitternacht stehengeblieben. Mißmutig vergräbt er sich daheim im Dachboden und wühlt in alten Erinnerungen…
Doch Ben erwacht am nächsten Morgen in der Vergangenheit! Von jetzt an schickt ihn die Uhr jede Nacht kurz vor 12 zu einem anderen, bedeutenden Tag in seiner Vergangenheit. Er hat die Möglichkeit, die Dinge erneut zu erleben, zu verändern und einen anderen Weg auszuprobieren! Aber bringt ihn das ans Ziel? Und ist dieses Ziel wirklich erstrebenswert?
„Zwischen hier und für immer“ spielt auf sehr interessante Weise mit den beliebten Themen Was-wäre-wenn und Zeitreisen. Unser Protagonist Ben ist mürrisch, hadert mit seinem Schicksal, träumt ungelebte Träume und tut doch nichts für deren Erfüllung. Die Uhr gibt ihm ungeahnte Möglichkeiten und zeigt ihm teilweise andere Facetten des bereits Erlebten.
Zu Beginn konnte ich mit Ben nicht viel anfangen, zu pessimistisch, passiv dümpelt er vor sich hin, enttäuscht seine Frau und ist doch selbst ständig enttäuscht. Aber seine innere Frage kennt wohl jeder von uns nur zu gut, als dass ich ihn nicht ein Stück weit verstanden hätte. Was wäre, wenn damals… Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, sagt man, und gemeinsam mit Ben erfahren wir, was ihn dorthin gebracht hat, wo er jetzt ist und wie er zu dem heutigen Ben wurde.
Aber die Uhr hat ihre eigenen Regeln und er erlebt nicht nur schöne, sondern auch schreckliche Tage ein zweites Mal, und genau das macht sie für ihn auch unendlich wertvoll. Er nutzt die Zeit, um hinter die Kulissen zu sehen, die Menschen um ihn auch von einer anderen Seite kennenzulernen und vor allem auch, um sich selbst zu hinterfragen und endlich auch Verantwortung für sein Tun und sein Leben zu übernehmen.
Und er begreift, dass er zwar nicht alles andere verändern kann, aber sich selbst und damit auch den Umgang der Menschen mit ihm!
Ich habe ihm gerne beim Wachsen zugesehen, dankbar Lektionen mit ihm gelernt und seine Sicht auf die Dinge auch in mir reifen lassen.
Die Seiten sind nur so dahingeflogen und das Buch hat mich auf fast magische Weise berührt! Bereits jetzt, Anfang Februar, eines meiner Jahreshighlights!
Fazit: Ein interessanter Was-wäre-wenn Roman mit einer magischen Uhr – eines meiner Jahreshighlights!

Bewertung vom 07.02.2022
All You Wish For (ungekürzt) (MP3-Download)
Young, Samantha

All You Wish For (ungekürzt) (MP3-Download)


sehr gut

*Ich beziehe mich in meiner Rezension auf das Hörbuch*

„War es möglich? (…) Ihr Schlagabtausch letzten Samstag war so unterhaltsam gewesen, weil die Luft zwischen ihnen praktisch knisterte. Chemie? Hatten sie einander trotz der spitzen Bemerkungen und Beleidigungen gern? (…) Dies waren Emotionen von Menschen aus Fleisch und Blut und… ich habe die größte Lust, mich einzumischen!“

Kapitel 14



Evie steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Beruflich tritt sie auf der Stelle, ihre Dates sind eine Katastrophe. Als sie, der große Shakespeare-Fan, entdeckt, dass man einen kleinen Buchladen namens „Much Ado About Books“ für den Urlaub mieten kann, fliegt sie kurz entschlossen nach England und übernimmt ihn für ein paar Wochen.

Schneller als erwartet wachsen ihr das kleine Dorf und seine Bewohner ans Herz – und auch Farmer Roane, doch sie hat den Männern eigentlich abgeschworen.

„All you wish for“ ist einer dieser klassische Auswandererromane, in dem eine Frau, nachdem sie alles verloren hat, für einige Zeit in ein fremdes Land zieht. Obwohl die Bewohner dort Fremden gegenüber eher zurückhaltend sind, schließen sie sie sofort in ihr Herz. Durch ihre besondere Art wird sie von allen gemocht und hilft ihnen, was sie schnell zum Teil der Gemeinschaft werden lässt. So lange, bis sie dort ihre Heimat hat.

Genau diesem Schema folgt das Buch, mit einigen Anspielungen auf bekannte Werke von Shakespeare. Da haben wir die unglücklich Verliebten, die aufgrund der Eltern nicht zueinander finden können, die verstoßene Tochter, etc. … Das alles war besonders und unterhaltsam, mir in der Summe aber einfach zu viel. Vor allem, weil Evie wirklich überall mitmischt.

Sie ist nett und sympathisch, hat einen tollen Humor und ein Talent dafür, immer das Richtige zu sagen. Binnen kürzester Zeit schafft sie es, (beinahe) alle Probleme des Dorfes zu lösen und überall gemocht zu werden.

Und es sind teilweise heftige Themen, die das Dorf mit sich trägt. Ob es Homosexualität ist, Vorurteile gegenüber Menschen mit anderer Herkunft, Unterdrückung und Ausbeutung. Das gab dem Roman auch mehr Tiefe und eine interessante Komponente.

Gewürzt wird das Ganze von Evies übermächtigen Gefühlen für Roane und einigen prickelnden Szenen, die ich generell nicht gerne lese/höre. Gegen Ende finden wir dann noch schnell die notwendige Verstrickung samt überzogenem Drama – auch das hätte ich nicht mehr gebraucht.

Das Hörbuch wird gesprochen von Pan Selle. Sie war für mich ein echtes Highlight. Sie spricht klar, in der richtigen Geschwindigkeit und klingt manchmal auf angenehme Weise atemlos – top!

Fazit: Ein wunderbar gesprochener Auswandererroman mit vielen Anspielungen auf Shakespeare – mit sehr vielen Schauplätzen.

Bewertung vom 03.02.2022
Das Rosencottage am Meer / Schottische Herzen Bd.1 (eBook, ePUB)
Wellen, Jennifer

Das Rosencottage am Meer / Schottische Herzen Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Ich (…) fuhr zurück ins Haus, wo ich mich auf die Couch legte. (…) Dabei verdrückte ich die ganze Tüte Scottish Tablet, gönnte mir einen Drink und fühlte mich beinahe ein wenig wie Bridget Jones – nur mit Whiskey statt Rotwein.“

Kapitel 14

Tja, und fast genau so chaotisch wie bei Bridget Jones geht es momentan bei Lovelyn zu. Aber lasst mich von vorne beginnen! Erfolgreich als Paartherapeutin verdient sie sich mit Liebes-Profilings noch etwas Extrageld und scannt im Auftrag ihrer KundInnen deren Partner. Doch als sie für die exzentrische Davina deren Zukünftigen überprüfen soll, läuft einiges schief. Die Verlobung platzt und er verlangt von ihr eine Richtigstellung.

Was die Sache schwierig macht: Auch er ist richtig, richtig nett und scheint irgendwie richtig gut zu Lovelyn zu passen, obwohl sie ja überzeugter Single ist! Kein Wunder, dass da alles ein wenig durcheinander gerät!

Diese wunderbare Liebesgeschichte dreht sich rund um diese Lovelyn, die in einem wunderbaren Cottage am Meer wohnt, in den schottischen Lowlands. Leider nicht alleine, denn so wie es aussieht, hat sie einen unbekannten Untermieter, der sie zusätzlich durcheinander bringt und sich rasch in mein Herz geschlichen hat.

Das Haus selbst ist schon ein Star für sich, ich sehe es vor meinem inneren Auge… Und auch die noch weniger bekannten Lowlands, die typischen kulinarischen Leckerbissen, all das bringt uns Jennifer Wellen näher.

Was mir besonders gut gefallen hat, auch wenn „Das Rosencottage am Meer“ auf den ersten Blick wie eine entzückender Liebesroman an einem außergewöhnlichen Ort aussieht, hat es viel mehr Tiefe als erwartet! Weit dürfen wir in Lovelyns Vergangenheit blicken, erfahren, wie sie zu der wurde, die sie heute ist!

Bei den Recherchen für ein anderes Profiling gerät sie dann auch noch überraschend in kriminelle Machenschaften. Sie kann nicht einfach wegsehen, was sie noch sympathischer für mich machte, aber auch in Gefahr bringt.

Die Spannung besteht nicht aus künstlich heraufbeschworenen Verstrickungen der Protagonisten, die einfach nur ein paar Seiten füllen und für Drama sorgen sollen. Nein, wir finden uns beim Lesen mitten in einem traurigen, aktuellen und wichtigen Thema, bei dem man spürt, wie sehr es der Autorin am Herzen lag.

Und so ist dieses Buch auch mitreißend, rührt mich zu Tränen, bringt mich zum Nachdenken und auch zum Wegträumen!

Fazit: Ein außergewöhnlicher Liebesroman mit Spannung und Botschaft an einem wunderschönen Ort!

Bewertung vom 28.01.2022
#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr
Konecny, Jaromir

#Datendetektive. Band 1. Roboter in Gefahr


ausgezeichnet

„Wir können noch einen Schüler in den Kurs nehmen“, sagte Brabbelbot. „Ich brauche keinen Computer.“
Frau Schnacklburger schüttelte den Kopf: „Warum brauchst du keinen Computer?“
„Ich bin ein Computer“, sagte Brabbelbot.
Seite 61

Eine neue Mitschülerin ist schon spannend genug, aber Lina hat auch noch den Roboter Brabbelbot mit dabei!
Vicki ist total fasziniert und will alles über ihn wissen, liebt sie doch alles Technische und Digitale. Sie schreibt sogar Vickis Media, wo sie leicht verständlich Begriffe aus der digitalen Welt erklärt.
Doch nicht nur sie findet Brabbelbot toll, und so ist der freche Roboter bald in Gefahr. Mitschüler Laurin und sogar der schweigsame Theo helfen ihm und so werden die unterschiedlichen Klassenkollegen zu Freunden und – den Datendetektiven!
„Roboter in Gefahr“ ist der erste Band einer neuen und zeitgemäßen Jugendreihe für Kinder ab ca. 8 Jahren. Und ich war schon nach den ersten Seiten ein großer Fan! Erst mal mag ich den Autor und seinen jungenhaften Stil, und ich bin seit dem Teenageralter ein riesengroßer Fan von Jugenddetektivbanden aller Art!
Und diese hier hat es ganz besonders in sich! Denn welche Bande hat schon einen Roboter als Mitglied? Aber auch die anderen sind einfach zum gernhaben! Da ist Vicki, die sich in der digitalen Welt besser auskennt als die meisten Erwachsenen. Ihre Einträge in Vickis Media sind lehr- und hilfreich und auch für sehr interessant. Dann natürlich Lina, deren Stärke aber nicht nur ihr Roboter Brabbelbot ist. Denn sie kann auch Kung-Fu und wenn die kleine, schmächtig wirkende Lina sagt: „Haltet mich fest“, sollte man das besser tun!
Laurin ist der Beobachter der Datendetektive, kann aber auch zupacken, wenn es nötig ist.
Ebenfalls auf seine Art toll ist Theo, der zwar alles zählen, aber nichts erzählen kann und deshalb wohl oft falsch eingeschätzt und unterschätzt wird. Neu an seiner Seite ist Leo, aber den müsst ihr im Buch selber kennenlernen!
Die spannende und lehrreiche Geschichte ist von Marek Bláha wunderbar illustriert, der den Geschehnissen ein Gesicht gibt.
Mehr will ich hier gar nicht verraten, lest selbst!
Fazit: Ein spannendes und lehrreiches Jugendbuch über Freundschaft und moderne Technik, wundervoll illustriert!

Bewertung vom 18.01.2022
Friesenwinterzauber (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Friesenwinterzauber (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Weihnachten auf Hawaii … wow! Ich werde lieber noch mal einen Blick auf die Fleecejacken werfen. (…) Und ich kann schon fast den Schneepflug hören …“
Es ist kurz vor Weihnachten. Isabel bereitet sich auf den gemeinsamen Hawaii-Urlaub mit ihrem Jens vor. Doch der hat andere Pläne, und so sieht es nach einsamen Weihnachten aus für sie… Denn Isabel hat keine Familie und als ihre Nachbarin Frau Osterfeld sie bittet, sie zu ihrer Schwester zu fahren, sagt sie spontan zu. Jetzt ist sie auf dem Weg mit ihr und ihrer Hündin Mari nach St. Peter-Ording und ahnt noch nicht, was sie dort alles erwartet…

Isabel ist eine entzückende junge Frau. Sie ist in einem Heim aufgewachsen, aber hat liebe Freunde und einen interessanten Job als Hundetherapeutin mit ihrer liebenswürdigen Hündin Mari. Leider sieht ihr Jens das im Moment nicht, und so steht sie kurz vor Weihnachten alleine da. Umso willkommener ist ihr die Bitte ihrer Nachbarin, daher packt sie kurzentschlossen den Koffer und nimmt die 10stündige Fahrt nach Nordfriesland in Kauf. Dort angekommen, erkundet sie die winterliche Insel und wir mit ihr! Dabei lernt sie den engagierten Nils und seine große Familie kennen, die sie offen willkommen heißt!
Auch wenn Weihnachten für mich gerade rum ist, war es für mich eine wunderschöne Leseerfahrung! Angefangen bei Isabel, die nett, höflich und hilfsbereit ist, die Dinge anpackt und ihren Weg geht. Aber auch die See, selbst wenn es dort im Moment kühl ist, hat mich bei jeder Zeile angelacht und gelockt!
Dazu die weihnachtlich-winterliche Stimmung und die tollen Menschen, die sie in St. Peter – Ording kennenlernen darf. In Nils und seiner Schwester hat Isabel rasch gute Freunde gefunden und so fällt es ihr immer schwerer an den Tag der Heimreise zu denken. Denn Nils Eltern und sein Großvater nehmen sie so offen und herzlich auf, dass sie zum ersten Mal selbst spürt, was es heißen könnte, Familie zu haben…
Tanja Lanz schreibt locker und flüssig, dabei aber so stimmungsvoll dass ich selbst den Wind um die Nase und die Sehnsucht nach Meer gespürt habe!
Das war sicher nicht das letzte Mal, dass ich sie auf eine Reise in den Norden begleitet habe!
Fazit: Ein wunderbar stimmungsvoller Familien-Winter-Friesland-Liebesroman!

Bewertung vom 11.01.2022
Glücksfreundinnen
Mallery, Susan

Glücksfreundinnen


ausgezeichnet

„Wir schließen einen Pakt und fordern uns gegenseitig dazu heraus, den Sommer über ein paar Veränderungen anzugehen. (…) Wir erstellen für jede von uns eine Liste mit Dingen, die wir tun müssen, und wer die meisten davon abhaken kann, gewinnt.“

Kapitel 5

Was die Freundinnen Ellen und Unity zu diesem Pakt treibt? Nun, die beiden treten auf der Stelle. Unitys Mann starb vor drei Jahren und sie ist gefangen in ihrer Trauer. Und Ellen hat, seit sie als Teenager schwanger wurde, den Männern abgeschworen. Nun merken sie, dass sie das auf Dauer nicht weiterbringt. Durch einige schmerzhafte Erfahrungen angespornt, beschließen sie, sich etwas aus ihrer Komfortzone hinauszuwagen.

Unity macht das eigentlich nur aus Freundschaft zu Ellen, um ihr zu helfen. Doch nach und nach erkennt sie, dass sie mindestens ebenso viel Hilfe braucht und dringend ihr Leben ändern muss, um glücklich zu werden.

Dies ist wieder eine von Susan Mallerys Geschichten, die mein Herz im Sturm erobert hat – und mich zum genau richtigen Zeitpunkt erwischt hat! Wie Ellens Sohn Coop steht auch mein Kind davor, flügge zu werden. Und welche Mutter kennt nicht das Gefühl, alleine dazustehen, loslassen zu müssen? Ellen fällt dies schwer, vor allem, da sie seit Coops Geburt alles getan hat, damit es ihm gut geht. Und dabei ganz vergessen hat, dass sie eigene Bedürfnisse hat.

Unity lebt nach dem Tod ihres Mannes in seinem Elternhaus, schläft in seinem Teenagerzimmer und arbeitet als Handwerkerin in einer Seniorenresidenz. Erschüttert erkennt sie, dass sie eigentlich nur noch darauf wartet, selbst dorthin zu ziehen. Auch wenn es nicht leicht ist, beginnt sie darüber nachzudenken, ob das alles ist, was sie noch vom Leben will, oder ob es doch noch mehr für sie zu bieten hat.

Auf ihre eigene Art versuchen die beiden Frauen, die Vergangenheit loszulassen. Doch dazu müssen alte Wunden wieder aufbrechen, um dann ordentlich verheilen zu können und es war schmerzhaft, traurig, aufbauend und ermutigend, ihnen dabei zuzusehen. Wie immer kommt in Susan Mallerys Buch die Liebe nicht zu kurz und so durfte ich mich auch über die eine oder andere romantische Szene freuen!

"Glücksfreundinnen" hat mich vom Anfang bis zum Ende bewegt, lachen und weinen und die Zeit vergessen lassen!

Fazit: Ein Buch übers Loslassen, Heilen, Über sich hinauswachsen und großartige Frauen! Susan Mallery in Bestform!

Bewertung vom 05.01.2022
Die kleine Taschennäherei zum Glück / Kleeblatt-Träume Bd.1 (MP3-Download)
Labus, Anne

Die kleine Taschennäherei zum Glück / Kleeblatt-Träume Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Mannes Martin hat Lena den Halt verloren. Kurzentschlossen nimmt sie die Einladung ihrer Schwägerin Chris an und besucht sie und ihre Familie in Irland. In dem beschaulichen Dorf Bugsy kommt Lena zur Ruhe. Rasch findet sie neue Freundinnen und ihre selbstgenähten Taschen dort großen Anklang.
Doch hat sie auch den Mut, Deutschland ganz den Rücken zu kehren und sich in Irland mit ihren Taschen selbstständig zu machen? Und was würde der verschlossene Dorfarzt Jack dazu sagen, der mit Lena endlich wieder eine Frau in sein Leben lässt?
„Die kleine Taschennäherei zum Glück“ ist eine klassische Auswanderer-Neustart-Geschichte – im guten Sinne!
Lena ist liebenswert und bodenständig, sie hilft, wo sie nur kann und hat, obwohl sie selber erst einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, ein offenes Ohr für andere. So hat sie nicht nur mein Herz im Sturm erobert, sondern auch das von Jack. Der hat seit seiner Scheidung kaum mehr jemanden an sich herangelassen, aber die nette Deutsche hat es ihm angetan. Die beiden waren einfach entzückend!
Ebenso liebenswert sind Lenas irische Familie und die Freundinnen, die sie dort kennenlernt. Auch die Weberin Kathy, gemeinsam unterstützen sie sich bei ihren Handarbeiten.
Neben all den netten Menschen lernen wir auch Irland kennen, wandern mit Lena und ihren Nichten, werden Patentanten von Schafen und weben… Auch die Eigenheiten der irischen Männer, das dörfliche Leben bringt uns die Autorin näher.
Ich hatte die grünen Wiesen vor Augen, spürte den Wind und habe so einen kleinen Kurzurlaub an Irlands Küste gemacht und mich dort sehr wohlgefühlt.
Die Geschichte fließt locker dahin, einzig Lenas Sohn Tobias ist ein echter Wehmutstropfen. Obwohl er seine Mutter kaum unterstützt, spart er nicht mit Abweisung und das tat manchmal beim Zuhören weh.
Doch wie es für solche Bücher üblich ist, am Ende wird alles ein Stück weit gut und so fand auch diese Geschichte ein glückliches Ende! Alles in allem etwas einfach, aber ein lockeres Buch für zwischendurch!